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Autor Thema: Eigene Regeln wer hat es schon mal probiert...  (Gelesen 2927 mal)

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Conan

  • Leinwandweber
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Eigene Regeln wer hat es schon mal probiert...
« am: 08. Juli 2010 - 00:01:35 »

Hallo

Angeregt durch den Tread von Machinehead und einem Artikel in der WI habe ich mal diesen Tread erstellt.

Wer von euch hat schon mal eigene Regeln erstellt, bzw. damit angefangen oder aber bestehende Regeln stark
modifiziert?

Ich muss zugeben das ich mir auch so meine Gedanken gemacht habe, so habe ich zum Bsp. angefangen Skirmish-Regeln für
WW2 zu schreiben, dann kam \"Rate of Fire\" von Crusader, in dem ich viele Ideen von mir besser umgesetzt fand.

Trotzdem killte ich das Projekt nicht komplett, sondern will den zentralen Teil übernehmen für ein neues Regelwerk
mit dem Namen \"Fallout Europe\", wer die PC-Spiele kennt weis worum es geht.... sm_party_joint

zudem will ich noch die \"Rebellion\" Regeln für Wikinger Szenarien umbauen und verwenden, habe mir da aber noch keine
weiterführenden Gedanken drüber gemacht.

Ich finde es ist völlig legitim sich von diversen Regelwerken inspirieren zu lassen und die besten Dinge selber zu übernehmen,
so war ich sehr beeindruckt von dem Nazi-Zombie Game auf der Tactica 2009, wo die Regelanpassungen aber leider nie zur Verfügung gestellt wurden..

Also, wie siehtes bei euch aus???
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Mercurius

  • Leinwandweber
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Eigene Regeln wer hat es schon mal probiert...
« Antwort #1 am: 08. Juli 2010 - 07:18:45 »

Hallöle!

Tja also ich selber hab auch schon einige Regeln adaptiert, oder auch komplett selber geschrieben für meine Spielgruppe.

Unter anderem hab ich in 1:72 die Behind Omaha Regeln etwas frisiert, weil die grundlegenden bei uns nicht soo gut ankamen. Das Grundprinzip des Spiels ist aber gleich geblieben. Ansonsten gabs hier und da nur mal Regelmodifikationen bei manchen Spielen.

Derzeit arbeite ich an meinen eigenen Regeln für ein 1:35 WW2 System. Eigentlich waren diese schon fertig. Mit realistischen Panzerungswerten (Panzerung in mm angegeben und Durchschlag der Waffen ebenfalls), Befehlsvergabe und kleinen Punktwerten.
Habe aber jetzt entschieden, dass das ganze etwas zu kompliziert war um es effektiv zu spielen, also hab ich jetzt das ganze etwas abgespeckt und bin auf die Pulpschiene rübergerutscht:
-KV-1 + T34 fahren mit ner Teslakanone rum
-KV-2 + JS3 mit ner Rail-Gun
-Deutsche haben ihre E-Reihe und Kampfanzüge
-Amerikaner haben die Microwave-Devise Technologie der Deutschen geklaut
-Engländer......haben Raketen, da hatte ich einfach keine richtige Idee...

Grundsätzlich hab ich aber (nach meiner Jaaaahrelangen Tabletop Erfahrung :sm_pirate_devil: :sm_pirate_ugly: ) festgestellt, das alle die Warhammer/40k Spielen oder vergleichbare Systeme eher weniger selber rumbasteln außer vielleicht mal bei Missionen. Andererseits bemerkt man bei diesen Systemen derzeit den Trend eigene Armeebücher zu schreiben, weil die von GW Selbst nicht mehr so gut ankommen, oder sie die Regeln wieder so über den Haufen werfen, dass man alles von Hinten aufrollen muss (8. Edition Warhammer) Trotzdem denke ich das das eher ne Erscheinung des Historischen Bereichs ist, da gibts ja zum Beispiel auch Regelwerke die einen dazu auffordern etwas anders zu schreiben oder zu modifizieren wenn es einem nicht gefällt.
Zum Beispiel Black Powder. Als Grundlage für mein neues 1:35 nehm ich jetzt ein ähnliches Befehlssystem wie das in Black Powder.
Und von den Punktwerten her orientiere ich mich an Warmachine. Sprich: die dicksten Panzer kosten 12 Punkte, Standard mittlere (Panzer IV) viellecht 4-6 je nach Panzerung. Und Infanterie 4-10 je nach Waffenausrüstung etc. Ansonsten gibts dann auch noch Solos (MG Nester, Scharfschützen, vielleicht noch mehr Pulp Zeugs etc.)
Dazu kommen dann noch fast Alle Würfel die es so gibt: W20, W12, W10, W8, W6, W4 (W2 nicht, den mag ich ned :thumbdown: )

Alles in Allem ist es ein eigenes System, mit adaptierten kleinen Auszügen aus anderen Systemen.
Z.B. kenn ich kein System, dass auch den Panzern Moralwürfe aufdrückt... :walklike:

Und solange du dein eigens modifiziertes System oder leicht \"geklautes\" System nicht vermarkten willst, hat man da ja auch keine Probleme mit...Davon abgesehen, dass es wirklich einiges da draußen gibt, wo einen die Regeln schwer an was anderes erinnern...

Soviel von mir :sm_pirat:
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1278566654 »
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Davout

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Eigene Regeln wer hat es schon mal probiert...
« Antwort #2 am: 15. Juli 2010 - 08:39:40 »

Ich bastle nun seit einigen Jahren schon an meinen Hausregeln für AoB. Ja, ich weiß, das ist total exotisch. Mir gefällt das System einfach. Die Grundregeln erinnern an sich schon ziemlich an Vorlagen eines anderen bekannten Herstellers, obwohl hier einige Dinge auch schon verbessert worden sind. Mir haben manche Sachen nicht so gefallen und andere fehlten mir. Daher war Eigeninitiative angesagt. Ein bißchen herumzuexperimentieren macht echt Freude. Natürlich ist das alles vollkommen nichtkommerziell. Manchmal frage ich mich allerdings schon langsam, ob das was ich da mache noch viel mit dem Originalsystem zu tun hat. Geht euch das auch so?

Grüße,

Davout
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vodnik

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Eigene Regeln wer hat es schon mal probiert...
« Antwort #3 am: 15. Juli 2010 - 11:14:11 »

…also, ich bin da einfach ’mal ’reingerutscht. Aber zuvor habe ich  lang stur nach dem Regelheft gespielt. Stur ist an dieser Stelle nicht ’mal so negativ zu verstehen, eher als; sich geduldig die Sporen abverdienen, also Erfahrungen sammeln, ohne zu meckern. Bei dem einen bevorzugten Regelwerk sind wir Spieler dann plötzlich mit offiziellen Regeländerungen konfrontiert worden. Für die einen war das super, quasi längst fällig gewesen. Andere waren aber am Boden zerstört, da ihre Lieblingsarmee künftig bestenfalls als Kanonenfutter diente.

Da hat man dann eben auch ab + zu schon andere Regeln ausprobiert. Aber bestehende Regeln zu ändern, fehlende Sequenzen zu definieren + an passender Stelle einzusetzen, oder auch überflüssige Mechanismen weg zu lassen, war damals noch kein Thema. Erst als eine neue Figurenserie auf den Markt geworfen wurde, für die’s keine passenden Regeln gab, haben wir uns zu zweit zusammengesetzt + besprochen, was wir tun konnten, um die Neuen ins Feld führen zu können. Der Rest unserer Spielgruppe war begeistert + alle hatten Spass. Bald wurde an unserem immer noch bevorzugten Regelwerk weiter ’rumgebastelt, wieder wurden einige Armeen zu Schrott. In unserer Spielgruppe haben wir dann vermehrt nach unseren Regeln gespielt, die dann nach + nach zu unserem bevorzugten Regelwerk wurden.

Jetzt bin ich davon überzeugt, dass auch selbst gestrickte Regeln Spass machen können, ’s muss eben das ganze Spiel durch für jeden Spieler stimmen. Am wirkungsvollsten sind simple Änderungen, die den Spielfluss nicht beeinträchtigen. An einem bestehenden Regelwerk darf auch nicht wahllos in allen Ebenen gedreht werden, Jede Änderung sollte auch eingespielt werden. Nicht unwichtig ist auch der Eindruck von nicht beteiligten Zuschauern…
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...DBX-Regeln zum \'Runterladen: DBA2:2 + so... noch mehr: R19 fur\'s 19. Jahrhundert + andere Regeln...

Decebalus

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Eigene Regeln wer hat es schon mal probiert...
« Antwort #4 am: 15. Juli 2010 - 17:49:08 »

Ich glaube, man muß an-bestehenden-Regeln-\'rumpfriemeln und eigene Regeln schreiben, ziemlich deutlich unterscheiden.

Wen man neue Regeln schreibt, dann (so meine Meinung aus eigener Regel-Entwerferei) muss man vor allem ein klares Konzept haben, was die Regeln sollen. Man sollte klar benennen können, was man erreichen will, bzw. welche historische Facette, die andere Regeln nicht erfassen, man umsetzen will. Genauso sollte man sich klarmachen, welche spieltechnischen Prinzipien man haben will.

Für meine eigenen napoleonischen Regeln gab es etwa zwei Vorgaben:

- Taktische Darstellung einer mittelgroßen napoleonischen Schlacht (etwa 2-3 Corps pro Seite, z.B. Quatre Bras) mit 2-6 Spielern in relativ kurzer Spielzeit (tauglich für einen Con)
daraus folgte > Regiment als EInheit, IGOUGO, übertriebene Darstellung von Formationen und Truppengattungen

- Konsequente Umsetzung als Miniaturenspiel
daraus folgte > keine PIPs, Karten etc., kein verdeckter Aufbau etc., stattdessen Kurierfiguren, Generäle haben direkte Kontrollen von Einheiten, denen sie angeschlossen sind, etc.
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