Gestern Abend habe ich im Fernsehen den ultimativen Army-Film gesehen: \"Army Go Home\" mit Joaquim Phoenix und Ed Harris.
Es geht um amerikanische GI\'s in einer deutschen Kaserne 1989. Deren Alltag wird geprägt durch Langeweile, Drogensucht und Sinnlosigkeit. Die Langeweile vertreiben sie sich mit Crack kochen und damit, Scud-Raketen aus dem Magazin zu klauen und in den Vorderen Orient zu verticken.
80% der GI\'s sind übrigens, sehr realitätsnah, Schwarze, Puertoricaner und andere US-Bürger, über deren Ableben bei der Verteidigung der amerikanischen Heimat im Irak bei den aufrechten Christen im Mittleren Westen wenig Tränen vergossen würden.
Turbulent wirds, als ein neuer Sergeant Recht und Ordnung wiederherstellen will. Doch ein aufrechter Amerikaner in der Herde der schwarzen Schafe, denkt man, bis zum Ende des Films herauskommt, das es sich um einen Psychopathen mit Vietnam-Syndrom handelt.
Der Film erinnert in seiner Subversivität an M*A*S*H, ist aber deutlich zynischer.
Mein Lieblingszitat: Soldaten sehen im Fernsehen den Mauerfall und fragen sich, ob sie eigentlich im Westteil oder im Ostteil Deutschlands stationiert sind.
Das Bild, das da vom amerikanischen Soldaten gezeichnet wird, ist das erste, das ich für realistisch halte.
Um die Zynik noch zu steigern, ist der Film in den USA vom Pentagon wegen Wehrkraftzersetzung verboten worden. Es lebe die Zensur.