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Reitende Artillerie? Alle Spielsysteme
Davout:
Hallo,
mich bewegt gerade die Frage, ob ich für meine Armeen unbedingt reitende Artillerie brauche. Ich habe derzeit eine französische und eine russische Armee um 1812, jeweils von der Stärke einer gemischten Division, mit je einer Kavallerie- und Infanteriebrigade (in unhistorischer Zusammenstellung einzelner Regimenter). Bisher sind jeweils 1 bzw. 2 Fußbatterien zugeteilt.
Jetzt würden mich mal eure Erfahrungen interessieren. Verwendet ihr reitende Artillerie und wenn ja (z.B. wenn nach historischer OdB gespielt wird) wirkt sich diese deutlich als eigene Gattung aus oder unterscheidet sie sich nur geringfügig von der Fußartillerie?
Viele Grüße,
Davout
Schrumpfkopf:
Hallo,
Generell gilt wohl bei den meisten Systemen das die reitende Artillerie entweder der Kavallerie angeschlossen ist und damit halt eine erweiterte und schnellere Bewegung/Reaktion hat, oder das die Artillerie zwar nominell beritten ist aber wie eine Fussartillerie gespielt wird (KuK).
Wenn man bei der Aufstellung einer Truppe eine historische OdB hernimmt, dann eruebrigt sich ja eigentlich die Frage. Man hat eine reitende Batterie oder nicht. Wie die dann zu fuehren ist entnimmt man den gewaehlten Regeln.
VIele Gruesse
Decebalus:
Fast alle Regeln geben berittener Artillerie eine höhere Beweglichkeit, zumeist indem sie abprotzen UND schiessen kann. Konkret kann ich das für R2E, BP und meine eigenen Regeln sagen, da hab ich eben mal schnell geschaut. Der Effekt ist meistens, dass man Fußartillerie eher positionsorientiert einsetzen muss, berittene Artillerie dagegen spielt sich etwas wie Panzer - man kann auf Bewegungen reagieren.
Typisch sollte wohl sein, dass man mit seiner Kavallerie gegnerische Infanterie ins Karree zwingt und sie dann mit schnell herangeführter berittener Artillerie beschiessen kann.
Leider fehlt meinem Armeen berittene Artillerie, ich will sie aber demnächst bemalen. Mein üblicher Gegner mit seiner Barunschweiger Reitenden Artillerie nervt mich meisten ziemlich.
vodnik:
...wenn’s die Regeln verlangen, müsstest du halt schon… oder auf spielbarere Regeln umsteigen…
Davout:
Hier noch mal ein paar Worte dazu wie ich zu meiner Frage kam. Ich habe einige zeitgenössische Fachpublikationen über Artillerie allgemein und speziell zur berittenen Artillerie gelesen. Als Fazit steht die Tatsache, dass die berittene Artillerie keineswegs eine solche Wunderwaffe war, wie mancher erwartete. Man kann sich fragen ob sie ernsthaft die enormen Kosten rechtfertigte. Die besondere Form einer aggressiven Taktik mit berittener Artillerie wurde erst nach den napoleonischen Kriegen diskutiert, weil man in der Praxis bisher keinen Unterschied zwischen reitender und Fußartillerie machte. Herausragende Aktionen kamen nur selten vor und waren nicht unumstritten. Für die berittene Artillerie wurde zudem die Luft dünner, als sich die Tendenzen zur Mobilitätssteigerung der Fußartillerie verstärkten. Eingesetzt wurde die berittene Artillerie normalerweise bei Kavalleriegroßverbänden, in Korps- und Armeereserven und teilweise auch bei Infanteriedivisonen. In schwierigem Gelände hatte die Fußartillerie Vorteile, da sie mehr Leute zum Anpacken hatte und nicht durch die vielen Reitpferde behindert war. Die Koordination mit Kavallerie klappte auch nicht unbedingt gut, da beide Waffengattungen grundsätzlich sehr unterschiedlichen Prinzipien folgten. Wie schnell sich berittene Artillerie wirklich bewegen konnten, darüber waren sich die Experten schon damals nicht einig.
Artillerie wie Panzer zu spielen geht meiner Ansicht nach zu weit. Schnell nah heranzufahren und dann mit Kartätschen reinzuhalten ist wohl ziemlich unrealistisch, obwohl das nach einigen Regeln geht.
Viele Grüße,
Davout
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