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Wie bemalt ihr eure (deutschen) Panzer?

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Kniva:

--- Zitat ---Was die Änderungen der beiden Tarnpasten angeht stimme ich auch nicht zu... diese wurden in massiven Blöcken von 2-20 kg geliefert und sollten dann von der Truppe mit Treibstoff (also wertvollem BENZIN) oder auch Wasser verdünnt werden und mit der Spritzpistole betrieben vom jedem Panzer-eigenen Kompressor aufgebracht werden.
--- Ende Zitat ---

Im Prinzip sehr schön beschrieben.
Fraglich ist nur, ob 1943 oder 1944 deutsche Panzerbesatzungen am, sagen wir, Nordabschnitt der Ostfront (man könnte auch sagen: am A.... der Welt) Spritzpistolen hatten .... Oder die Instandsetzungskompanien.

Tatsächlich hat man in der Regel die grünen und/oder braunen Tarnflecken/-streifen zum Teil mit Lappen, zum Teil mit Schrubbern oder - wenn vorhanden - Pinseln aufgetragen. Erstens gibt es Fotos, die das belegen. Zweitens spricht der in der Regel harte Übergang zwischen den Farben eher für diese Auftragsvariante als für \"Airbrushing\", wie man es von den Tamyia-Modellen her kennt.

Gruß

Kniva

wolflord:
Warum denn nicht? Instandsetzungskompanien gehören selten zu den Bestandteilen einer Division die im Kampf vernichtet werden.  Spritzpistolen sind schon an der Regel, kann mir aber gut vorstellen wenn mehrere Panzer gleizeitig Farbe benötigen, das diese dann schonmal knapp sind und dann die berühmten Aushilfsmittel herhalten müssen.
Manchmal wird auch schonmal auf Farbe verzichtet wenn es schnell gehen muß.
Da gibt es z.B. die bekannten Bilder von den Tigern der 505. Abt. mit dem Reiter im Hintergrund. Einer der Tiger hat ein ganz dunkles Rohr. Meine Vermutung, ein neues Ersatzrohr, noch in der Oxidrot Grundierung.
Es geht verdammt viel was die Farbgebung deutscher Panzer angeht, ganz anders als bei Us Panzern, da gibt es nur wenige Einheiten die mit Tarnung etc. aus der Reihe falle.

 sm_krieg_01

Grüße
Wolflord

Kniva:

--- Zitat ---Warum denn nicht? Instandsetzungskompanien gehören selten zu den Bestandteilen einer Division die im Kampf vernichtet werden.
--- Ende Zitat ---

Die Frage ist, ob Spritzpistolen überhaupt zum Standardrepertoir einer dt. Instandsetzungskompanie gehört haben. Man darf nicht vergessen, dass wir uns mit einer Zeit beschäftigen, wo derartige Artikel nicht in jedem Baumarkt zu kaufen waren. Warum hätte bis 1943 eine Werkstatteinheit Spritzpistolen haben sollen, da die Fahrzeuge einheitlich grau waren?
Ab 1943 hatte die Industrie anderes zu tun, als Spritzpistolen zu fabrizieren. Und wenn eine I-Kompanie eine solche hatte (oder mehrere), dann konnte solch ein Equipment bei Rückzügen - noch dazu recht hastigen - durchaus verloren gehen.

Ich bestreite nicht, dass besondere Einheiten wie die Division \"Großdeutschland\" oder SS-Verbände solch ein Equipment besaßen; die Regel für die Masse der deutschen Divisionen war es aber mit Sicherheit nicht - da mußte gepinselt werden. Wie gesagt, die vielen Fotos veranschaulichen das sehr gut, sieht man doch meist eher den groben Pinselstrich als das saubere Airbrushen.

Gruß

Kniva

agrivain:
@ Kniva:


--- Zitat ---Die Frage ist, ob Spritzpistolen überhaupt zum Standardrepertoir einer dt. Instandsetzungskompanie gehört haben.
--- Ende Zitat ---

Ja,taten sie! So etwas (Druckspritzen) gehört zu den Grundaustattungen jeder Inst-Kp genauso wie Schweibrenner...


--- Zitat ---Man darf nicht vergessen, dass wir uns mit einer Zeit beschäftigen, wo derartige Artikel nicht in jedem Baumarkt zu kaufen waren. Warum hätte bis 1943 eine Werkstatteinheit Spritzpistolen haben sollen, da die Fahrzeuge einheitlich grau waren?
Ab 1943 hatte die Industrie anderes zu tun, als Spritzpistolen zu fabrizieren. Und wenn eine I-Kompanie eine solche hatte (oder mehrere), dann konnte solch ein Equipment bei Rückzügen - noch dazu recht hastigen - durchaus verloren gehen.
--- Ende Zitat ---

Aber man lebte damals auch nicht hinter dem Mond... Gesprühter Lack gehörte damals absolut zur Normalität; vgl. Geschichte der Autolackierung. Auch ist es nicht korrekt, dass bis 1943 alle Panzer einheitlich grau waren (\'39-\'40 waren diese auch großflächig mit brauner Sekundärfarbe getarnt und für \'42 schau mal in meinen Post weiter oben) Was glaubst du wie die Panzer in der Fabrik lackiert wurde? Es war ausserdem üblich, dass zu Beginn jedes neuen Großkampfunternehmens die Fahrzeuge auch eine neue Lackierung (allein schon zum Oberflächenschutz der Fahrzeuge) erhielten; durchgeführt in den Frontwerkstätten von der Inst-Truppe.


--- Zitat ---...die Regel für die Masse der deutschen Divisionen war es aber mit Sicherheit nicht - da mußte gepinselt werden. Wie gesagt, die vielen Fotos veranschaulichen das sehr gut, sieht man doch meist eher den groben Pinselstrich als das saubere Airbrushen.
--- Ende Zitat ---

Eher das Gegenteil ist der Fall... die Masse der deutschen Fahrzeuge waren mit der Kraftspritze lackiert. Ich gebe dir insofern recht, dass die ab \'43 vervendeten Sekundärfarben auch miit anderen Hitteln wie von dir beschrieben Pinsel oder sogar Besen und im Notfall mit der flachen Hand aufgetragen wurden. Ebenso die \'Wintertarnung\', sprich temporäre weisse Tünche, aber ansonsten war die Spritzlackierung nun mal der \'Standart\'. Was man häufig auf Bildern sieht ist der \'Frontauftrag\' von Schlamm als zusätzliche Tarnung und ggf Ausbesserungsarbeiten an der bereits bestehenden Lackierung. Dies wird häufig mit dem Pinsel vorgenommen, selbst heute noch bei der Nato-3-Farb beim Bund... Dass man das andere Pozedere nicht so häufig sieht liegt einfach auch an wenigen Bildern aus der Inst für solche Arbeiten (Warum auch Lackieren knipsen wenn ein feldmässiger Motoren- oder KwK-Wechsel für die PK-Mannen zur Verfügung stand?). Es gibt wie gesagt durchaus auch Bilder von sekundär mit Pinsel getarnten Fahrzeugen (mir fallen da spontan Bilder der mit braunem Gittermuster getarnten SdKfz 251 der HG in Italien ein) aber ich könnte dir um Längen mehr von gespritzten zeigen... von den scharfen Farbabgrenzungen sollte man sich nicht täuschen lassen; diese sind auch mit der Spritze machbar und auf eine gewisse Distanz sind auch die \'weichen\' Übergänge für das Auge nicht mehr wahrnembar... das gilt besonders für die alten s/w Photos.

Letztendlich kann das eh jeder machen wie er mag (und es hat ja auch nicht jeder eine Airbrush die so fein bei 15mm-Modellen arbeitet), ich denke nur man sollte das dann nicht als falsches Credo für \'historisch korrekt verwenden denn das ist es einfach nicht! Ansonsten gilt doch: Hauptsache es sieht gut aus und kommt dem Original so nahe wie man will oder kann... oder ist das nur meine Ansicht?

In diesem Sinne genug mit der Nietenzählerei und Farbumnebelte Grüße,

agri

Kniva:

--- Zitat ---Letztendlich kann das eh jeder machen wie er mag (und es hat ja auch nicht jeder eine Airbrush die so fein bei 15mm-Modellen arbeitet), ich denke nur man sollte das dann nicht als falsches Credo für \'historisch korrekt verwenden denn das ist es einfach nicht! Ansonsten gilt doch: Hauptsache es sieht gut aus und kommt dem Original so nahe wie man will oder kann... oder ist das nur meine Ansicht?

--- Ende Zitat ---

Da stimme ich Dir völlig zu. Insbesondere beim \"historisch korrekt\" bekomme ich immer Bauchschmerzen, weil wohl kaum eine Armee nach drei wochen Feldzug (geschweige denn drei Jahren) \"korrekt\" ausgesehen hat.

Gruß

Kniva

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