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Die Compagnia Jughurtina

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Thorulf:
Wie es sich so von Zeit zu Zeit ergibt, war es auch bei mir mal wieder an der zeit, meine Festplatten aufzuräumen. Dabei stolperte ich über den folgenden literarischen Erguss meinerseits, über dessen Schriftstellerische Qualitäten man geteilter Meinung sein darf, der jedoch als Hintergrund zu einer Warhammer-Kampagne gedacht war und die folgenden Bilder erklärt:

Die Jughurtinische Kompanie

„Wie war das damals, Meister Capprione? Erzählt doch!“

Der alte Veteran lächelte in die jugendlichen Gesichter der Stallburschen, während er sich in seinem Schaukelstuhl zurücklehnte, den Blick in weite Ferne gerichtet, so als könne er durch das Metall des alten verbeulten Helms mit dem gelb-schwarzen Rosshaarkamm, der auf dem Kaminsims stand, in die Vergangenheit zurückblicken.....

„Es waren harte Zeiten, damals. Selbst für die Adligen. Mein Vater hatte seinen Besitz und sein Leben verloren, als er sich im Zwist zwischen zwei benachbarten hohen Häusern neutral stellen wollte. Und so schloß ich mich, ich war wohl kaum älter als Ihr Burschen, dem nächsten törichten Kreuzzug gegen die Ketzer im Osten an.

Ich dachte, ich hätte Glück, als ich in die Compagnia Castello aufgenommen wurde, eine der vielen Söldnergruppen, die die Imperialen Adligen damals bei ihrem Durchzug durch Tilea anwarben. So schiffte ich mich in Luccini ein. Ich war im Irrtum.

Wir wurden bereits bei der Landung angegriffen. Es war ein unglaubliches Durcheinander, Ritter, die versuchten, ihre schwer gepanzerten Rosse aus dem Wasser an Land zu treiben, nur um entweder zusammen mit den edlen Tieren zu ersaufen, oder von den leichten berittenen Bogenschützen des Feindes aus der Ferne erschossen zu werden, ohne auch nur mit dem Gegner handgemein zu werden.

Kanoniere, die noch im Fallen versuchten, ihre Kanonen am Strand in Stellung zu bringen.

Musketiere, deren Apostel mehr Wasser als Pulver enthielten, und die sich, ihre Waffen als Keulen verwendend, verzweifelt zur Wehr setzten. Armbruster, deren erste Salve auch ihre letzte war, da die Waffen nicht schnell genug zu laden waren...

Die Compagnia verlor binnen einer Stunde fast die Hälfte ihrer Leute. Wir setzten uns unter Führung unseres Feldwaibels; eines Estaliers namens Calderon und seiner beiden Brüder, den Strand entlang ab. Doch unser Glück währte nicht lang.

Zwei Nächte blieben wir unentdeckt. Doch hier an der Küste gab es nichts... der Sandstrand ging in Dünen über, die Dünen in Wüste. Wir waren dem Verdursten nah. Als sie uns fanden, hätten sie die meisten von uns umpusten können. Wir hätten unsere Seelen verkauft für einen Tropfen Brackwasser. Und so gingen fast zweihundert von uns in Gefangenschaft und Sklaverei.

Mich steckten sie mit etwa 50 anderen in ein Erzbergwerk. Doch was viele der älteren Männer umbrachte, bescherte mir Muskeln und Zähigkeit. Die Calderons waren bei uns.

Bergbau ist schwere Arbeit, Jungs... und Gestein zu bearbeiten erfordert Werkzeug. Der Großteil der Männer dort waren Heiden von ebenholzener Hautfarbe. Jughurta Calderon und sein Bruder Emilio erlernten ihre Sprache und lehrten sie das Tileanische. Bald konnten wir uns verständigen. Und so kam es, dass wir eines Tages unseren Ausbruch organisieren konnten. Die Wachen mussten lernen, dass eine Spitzhacke auch Helme und Schädel spalten kann.

Verfolgt von den Reitern des Feindes flohen wir – In die Wüste. ...“ Capprione trank gierig aus seinem Weinpokal, einem einfachen Stück aus Holz, als müsste er heute noch den Sand herunterspülen.

„Wir liefen bei Nacht, vor Kälte schlotternd, und versteckten uns am Tage, schwitzend unter unseren Decken, die wir mit Sand bewarfen. Schließlich gaben die Verfolger auf. Unsere neuen Kameraden wussten, wie man in dieser Gluthölle eine Zeitlang überlebt. Aber der versunkene Palast erschien auch ihnen als Wunder.

Er tauchte aus dem Nichts auf: Aus einer Düne wuchsen einige Säulen. Wir schwärmten aus, immer zu zweit oder dritt... Es war die Gruppe Estebans, des dritten Calderon-Bruders, die schließlich den alten Brunnen der Anlage entdeckte. Hinter einer Düne verborgen, lag das Paradies: Ein eckiges Becken voll schalen Wassers, das uns wie ein Wunder erschien.

Erst später fanden wir heraus, dass die Götter eine Kaverne hatten einstürzen lassen, die zu einem ganzen Komplex von Zisternen gehörte. Die Anlage war riesig – und zum größten Teil unter Sand verborgen.

Am dritten Tag kam einer unserer schwarzen Gefährten, ein Baum von einem Mann, mit einem Grinsen wie ein Helmvisier, aufgeregt gestikulierend in’s Lager. Er ließ sich kaum sinnvolles entlocken, und da Esteban und ich die nächststehenden aus der alten Compagnia waren – Der Alte hielt einen Moment inne, sammelte sich....
„Sie hielten uns für große Krieger“ ... Capprione lächelte zynisch ... „ wären wir GROSSE Krieger gewesen, wären wir kaum in dieser Lage gewesen...

Er schleppte uns jedenfalls in einen langen Gang, der wohl früher einer der Hauptkorridore des Palastes war, und von dem wir wussten, dass er weit in eine Düne hineinführte... Und der Schein unserer Fackeln enthüllte uns schließlich eine Kammer voller schimmernder Waffen.

Es war kühl hier unten, es war knochentrocken, und der Mann, der diese Waffen einst pflegte, hatte sein Handwerk verstanden. Es war alles in bestem Zustand. Brustharnische, große, runde Schilde mit Tiersymbolen, Standarten mit Schriftzeichen, von denen der alte Staggione später meinte, es sei Greco, eine antike Sprache, und Helme wie der da, auf meinem Kamin.

Wir hatten alles, was wir brauchen... eine Armee aus befreiten Sklaven, knapp zwanzig im Kriegshandwerk ausgebildete Haudegen, die diese ausbilden und führen konnten, und nun ein ganzes Lager voller Waffen.... und wir würden Gebrauch davon machen.... „

Bei den letzten Worten vielen dem Alten die Augen zu... die Stallburschen sahen sich an und zogen sich leise zurück, während sie das Schnarchen des alten Stallmeisters aus der Remise verfolgte....

Thorulf:
Nun zur Armee selbst: Ganz unten im Regal stand diese alte Moppe-Minikommode von Ikea, die ich so gern zum Aufbewahren meiner Armeen verwende (ich hoffe, dem Kerl bei Ikea, der beschlossen hat, die Dinger aus dem Programm zu nehmen stösst etwas wirklich skandalöses zu, ohne dass er sich erinnern kann, bei welcher Gelegenheit die Photos gemacht wurden!) Wo war ich ? Ach ja, Photos. Das ist sie, meine Söldner - Motto - Armee, noch im Entstehen:



Von links nach rechts: Der General, beritten, dahinter der Zahlmeister mit Leibwache, letztere wird auf Helebarden umgerüstet, vorn im Bild die Artillerie, dann die beiden Pikenregimenter, die Piken alle mal auf eine reelle Länge gebracht. Dahinter der Kriegselefant, dazu später mehr, vor diesem meine zukünftigen Armbrustschützen, die vorderste, locker aufgestellte Reihe, werden die Plänkler, geplante Ausrüstung: Wurfspiesse, Schwert und Rundschild.

Nochmal in der Übersicht:



Nun zur Kernfrage: Im Bereich GW treiben sich ja viele \"Strenggläubige\" herum. Soll hiessen: Was es in den regeln nicht gibt, gibt es auch sonst nicht. Meine Meinung: Im Sinne einerEindeutigkeit: Okay. Im Sinne \"Fantasy\": Bullshit.

Was mache ich also mit der Truppe? Mich an GW halten und sie nie spielen können oder nur in Verbindung mit stetigen Regeldiskussionen? Auf Impetus basen? Ist irgendjemand in HH gewillt Impetus Fantasy zu probieren? Oder Guided Lands? Ich brauche Ratschläge, bevor ich diese Arbeit fortsetze.

Cheerio,

Jerome

Thomas Kluchert:
Sagen wir es mal so: selbst wenn du jemanden findest, der mit dir dann Warhammer spielt, hast du wahrscheinlich zu wenig Figuren für die neue Edition (nach allem was ich so gehört habe). Allerdings gibt es halt verdammt viele Warhammerspieler, weswegen die Chance einen Mitspieler (vlt. mit einer anderen Edition) zu finden eben doch steigt...

Ansonsten könntest du neben Impetus ja auch das Mantic-TT \"Kings of War\" ins Auge fassen. Da wird auch mit größeren Bases gespielt. Ich weiß gar nicht, in wieweit die sogar mit Impetus kompatibel sein könnten. Aber da findest du vielleicht auch noch ein paar Mitspieler. Gerade im Hamburg tummelt sich ja sicher Einiges. Impetus wäre aber sicher am reizvollsten.

Thorulf:
Ich grübele ja schon über die Variante nach, eventuell mit Regimentsbases zu arbeiten, die auf die verschiedenen Systeme passen. Okay, das ist optisch nie sooo hübsch, aber eine Möglichkeit. Und bei entsprechender Gestaltung? sm_party_joint

Robert E. Lee:
Tipps habe ich zwar keine, aber es wäre klasse wenn du mir den Hersteller deine Rüsseltiers verraten könntest  :)  .

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