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Autor Thema: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen  (Gelesen 13642 mal)

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Antipater

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Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
« Antwort #105 am: 06. September 2011 - 19:42:27 »

Danke wiederum an alle Kommentatoren. :)
Tja, und wer mir wirklich geglaubt hat, dass hier die Pforten schon dicht wären - kennt mich offensichtlich besser als ich mich selbst.  8|

Sei\'s drum, einen Centurio wollte ich dann doch noch dabei haben. Und wenn auch nur, um zu zeigen, dass die römische Geschichte nicht am 4. September 476, nachmittags um drei, zuende gegangen ist. Tatsächlich kann man sich streiten - und einige Historiker tun es unsinnigerweise -, wo denn die Grenze zu ziehen sei, da doch das so genannte Oströmische Reich auch noch (gerade so) existierte, als bei Herrn Gensfleisch die Lettern zu rotieren begannen. Unter Verzicht auf solche Einlassungen habe ich mir einfach einen interessanten und fürs Thema halbwegs relevanten Fall herausgepickt: Flavius Focas, Centurio in Kaiser Maurikios\' Armee, irgendwo auf dem Balkan, um 602 n. Chr.:
Vielleicht ist jemandem ein gewisser Kaiser Phokas geläufig. Genau um diesen, wenn auch in lateinischer Schreibweise, handelt es sich hier. Laut den - äußerst tendenziösen - Berichten über ihn, war jener Focas ein unbedeutender Hekatontarch (die wörtliche Übersetzung des lateinischen Centurio) von ebenso unbedeutender Abstammung. Als die Armee gegen einen Winterfeldzug rebellierte, wurde Focas zunächst zu ihrem Wortführer und schließlich, nachdem man Maurikios vom Thron geschubst hatte, zum neuen Kaiser. Die Geschichtsschreiber unter seinem ungleich bedeutenderen Nachfolger Heraclius, der sich leider ebenfalls an die Macht putschen musste, ließen aber kein gutes Haar an Focas. Dabei könnte man seine Maßnahme, die oströmische Präsenz im Westen zu Gunsten einer Stabilisierung der persischen Grenze zu verringern, als pragmatische Entscheidung sehen. Zumal die eigentlichen Gebietsverluste erst Heraclius und seine Nachfolger produzierten - Stichwort \"Islamische Expansion\".
Wie dem auch sei, die Geschichte ermöglicht zumindest, den arg zeremonialen Habit des Modells (aus dem Haus Crusader) mit der subalternen Rolle eines Centurio in byzantinischer Zeit zusammenzuflicken. Militärisches ist in dieser Zeit nicht mehr so hoch angesehen, und deshalb scheint alles, was mit Rängen, Ausrüstung etc. zu tun hat, bestenfalls ungewiss. Wenigstens stellt sich mir das nach oberflächlicher Recherche so dar. Die Figur an sich fand ich, abgesehen von dem klobigen Metallsteg unter ihren Füßen, aber recht stimmig. Den Helmbusch habe ich nach dem Vorbild einer Gripping Beast-Figur ergänzt. Zusammen mit dem herrschaftlichen Streitkolben und dem purpurverzierten Mantel nimmt man dem Modell vielleicht die Transformation vom vorderasiatischen (ich weiß, eigentlich thrakischen) Bauerntölpel zum oströmischen Kaiser ab.

Langfassung, wie immer, hier-lurgi-lurgi.

PS: Herr Becker, wenn Du an Anreppen vorbei radelst, gib mir Bescheid, dann können wir im örtlichen Infohäuschen eine Cervisia auf die ollen Römer heben. sm_party_trink
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Finarfin

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Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
« Antwort #106 am: 07. September 2011 - 12:00:07 »

Spannend... Byzanz ist für mich immer noch unerschlossenes Land... Da hilft die Mini Lehrstunde schonmal gewaltig um wieder eine Lücke zu stopfen.
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J.S.

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Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
« Antwort #107 am: 08. September 2011 - 21:39:08 »

Zitat
Zusammen mit dem herrschaftlichen Streitkolben und dem purpurverzierten Mantel nimmt man dem Modell vielleicht die Transformation vom vorderasiatischen (ich weiß, eigentlich thrakischen) Bauerntölpel zum oströmischen Kaiser ab.

 :thumbsup:

Finde die Idee gut noch einen Protagonisten aus Byzantinischen Zeiten mit rein zu nehmen. Ãœber das Thema Ende Roms bzw. wie lange sich bestimmte Ausdrücke gehalten haben, habe ich mich vor Kurzem auch mal mit meinem Prof unterhalten (ging aber leider nicht um Centurios, sondern um das kaiserliche patrimonium  :whistling: ), ist durchaus ein spannendes Thema.
Bemalung natürlich gut wie eh und jeh.
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Antipater

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Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
« Antwort #108 am: 09. September 2011 - 12:11:52 »

Um es endgültig unter Dach und Fach zu bringen, hier nun also das gewünschte Vergleichsfoto in mieser Qualität - aber wer würde diese Figuren auch in einer Einheit mischen wollen!  8o

Wer draufklickt, wird auf die zugehörige Projektseite auf meinem Blog weitergeleitet. Da gibt\'s dann eine Zusammenfassung samt chronologischer Übersicht.
Auf den Hinweis von Herrn Becker habe ich mir übrigens umgehend den besagten Osprey-Band zu den römischen Centurionen geordert. Eine Besprechung war dann Pflicht. Die Kurzfassung: Ich bin nicht begeistert. Warum, das kann man ebenfalls im Blog nachlesen.

Damit nochmals danke an alle Beteiligten. Hier ist vorerst Ende. :D
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Michel

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Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
« Antwort #109 am: 09. September 2011 - 13:21:57 »

Ein absoluter Augenschmaus, deine Truppe!!!!!!!!!!!!!
Was würde ich dafür geben, die in meiner Vitrine stehn zu haben!!!!

Fantastische Arbeit mit sehr viel Erklärung für den ungeübten Nichtlateiner... :D

Finarfin

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Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
« Antwort #110 am: 09. September 2011 - 15:23:35 »

Zitat von: \'Antipater\',index.php?page=Thread&postID=93728#post93728
Um es endgültig unter Dach und Fach zu bringen, hier nun also das gewünschte Vergleichsfoto in mieser Qualität - aber wer würde diese Figuren auch in einer Einheit mischen wollen!  8o

Rusus vielleicht... Wäre doch ein prima Baa!-Team.  :P

Sehr schöne Sammlung!
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Hanno Barka

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Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
« Antwort #111 am: 09. September 2011 - 15:58:08 »

Nachdem Du Dich zum Magister Militum per Okzidentem hochgemalt hast, folgt nun der Magister Militum per Orientem  :thumbsup:  Bravo!
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Mit meiner brandneuen ergonomischen Gamingtastatur geschrieben. Kryptische Wortschöpfungen sind tastatur-, geschicklichkeits- und koordinationsbedingt und nicht als Zeichen geistigen Verfalls zu werten!

Graue Maus A.D. - Jetzt im Dienst Karthagos nördlich der italischen Alpenpässe.

Frank Bauer

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Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
« Antwort #112 am: 15. September 2011 - 16:09:02 »

Zitat von: \'Poliorketes\',index.php?page=Thread&postID=93311#post93311
Das wäre doch was für die Vitrine auf der nächsten Tactica!

Wir würden uns geehrt fühlen, diese famose Reihe in den Schau- und Staunvitrinen der Tactica 2012 ausstellen zu dürfen! Und da der Tilman ohnehin schon eine Präsentation für 2012 zugesagt hat, stehen die Chancen hoffentlch gut, oder?
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Besucht die Hamburger Tactica!

http://www.hamburger-tactica.de:thumbup:

Antipater

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Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
« Antwort #113 am: 18. Januar 2012 - 22:27:32 »

Mir klingen immer noch des Dons Worte im Ohr:

Zitat von: \'DonVoss\',index.php?page=Thread&postID=88628#post88628
Anstatt das die Leute hier im Sweetwater ihre verwackelten Bildchen reinstellen, verweisen sie auf ihre verwaisten Blogs:

Ich habe 4 Römer angemalt... mehr auf meinem Blog... :sm_pirate_ugly:
Die Mahnung treibt mich, für meine zwei (!) neuesten Römer keinen eigenen Thread aufzumachen. Gewissermaßen als Spätfolge dieses Projekts hier hab ich mir eine weitere Rezension angemaßt, diesmal von zweien meiner aktuell liebsten Römerreihen: Aventine und A&A. Aus Rücksicht auf Bloghasser gibt\'s die Quintessenz im folgenden Bild.



Links der aventinische Kamerad, rechts das Double-A. Streng genommen sind die beiden Reihen historisch zwar durch gut zehn (!) Jahre getrennt. Optisch aber passen sie super zusammen, finde ich, und werden deshalb sicher gemeinschaftlich Germanen schubsen gehen. Als ihre Heimattruppe hab ich mir die legio XXX Ulpia Victrix ausgesucht, seit etwa 120 n.Chr. und für die nächsten rund 300 Jahre Stammbesatzung von Xanten, an fast jedem größeren Gekeile aber mit Abordnungen beteiligt.

Die volle Wahrheit findet sich natürlich im Blog. Fragen, Kommentare und Kritik aber gern auch hier. :)
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Koppi (thrifles)

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Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
« Antwort #114 am: 18. Januar 2012 - 22:52:07 »

Die sehen - wie Deine ganzen Römer - einfach super aus. Interessant finde ich, dass der A&A Römer gar nicht so gedrungen aussieht, wie auf deren Website. Habe immer vor denen zurückgeschreckt, weil sie ja extrem knubbelig wirken.
Macht das die Bemalung ?
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http://www.thrifles.blogspot.com/

 http://www.dminis.com/thrifles/galleries/

\" ... Artillerieeinheiten der wichtigsten Nationen (Preußen, Österreich, Russland, Großbritannien ...) sind \"gefärbt\". Das Holz der Kanonen ist bei den Preußen z.B. blau, weil das die Farbe der Nation im Spiel ist (grün für Russland usw.). Das alles sieht scheiße und spielzeugmäßig aus...\"
Zitat aus einer Besprechung von Napoleon Total War

sharku

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Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
« Antwort #115 am: 19. Januar 2012 - 06:50:40 »

sehr geil! sehen wie gewohnt einfach super aus deine römer!
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Antipater

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Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
« Antwort #116 am: 19. Januar 2012 - 09:29:58 »

Dankeschön. :)
Koppi, im Blog findest du auch Photos vom \"Rohzustand\" der Figuren. A&A-Minis sind tatsächlich etwas rundlich in den Formen und nicht so detailscharf. \"Extrem knubbelig\" aber ist was anderes. Mit der Bemalung kann man schon ein bisschen stärker definieren.
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opa wuttke

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Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
« Antwort #117 am: 19. Januar 2012 - 10:16:07 »

Sehen wieder klasse aus. Besonders gelungen: die Schildalterungen und das farbige Pilum (!), letzteres muß ich mir klauen :whistling:
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Michel

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Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
« Antwort #118 am: 19. Januar 2012 - 11:12:52 »

Mal wieder wundervoll bemalt!!!!
...auch die Alterung weiß zu gefallen!!!!
Klasse Arbeit, Tilman...

Frank Becker

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Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
« Antwort #119 am: 19. Januar 2012 - 11:27:06 »

Klasse…hier geht weiter! Wieder einmal wunderschön bemalt und das „Altern“ der Figuren ist echt dein Ding! :thumbsup: