Dass ich mich über die zwischenzeitlich eingetrudelten Kommentare sehr freue, muss ich nicht eigens erwähnen. Ich bedanke mich nur deshalb nicht früher, weil hier bekanntlich gehaltvollere Postings (sprich: BILDER!!!) lieber gesehen sind.
In Zeiten des Klimawandels also von einem Wetterextrem zum anderen: Diesmal geht\'s ab in die 330er Jahre nach Christus, in die nahöstliche Einöde, wo M. Aurelius Heliudurus die römische Grenze zum Sasanidenreich patrouilliert.
Heliudurus ist Centurio der
exploratores – also der berittenen Spähertruppe – der Ersten Parthischen Legion. Gleich vorweg, ob diese Jungs auf Dromedaren saßen, wissen wir nicht. Scheint aber möglich, denn andere Truppen in der Region setzten sicher so genannte
dromedarii ein. Wahrscheinlich handelte es sich um berittene Infanterie (Kamele sind einfach keine Schlachtrösser), und die wiederum wurde von Centurionen kommandiert. Heliudurus trägt einen wilden Mix aus kaiserzeitlicher und spätantiker, d.h. aus genuin römischer und persisch beeinflusster Ausstattung. Von den Erbfeinden aus dem Osten haben sich die Spätrömer wider Willen einiges abgeschaut, z.B. die massenproduzierbaren Spangenhelme oder die Üppigkeit von Kleidung und Ausrüstung. So zeigt der Schild, ungeachtet aller christlichen Ambitionen des gerade herrschenden Konstantin I., dessen vormaligen Lieblingsgott, die Unbesiegbare Sonne (
Sol Invictus) samt Pferdegespann. Das Motiv gehört eigentlich ins dritte Jahrhundert, aber aufgrund der unverkennbaren Ähnlichkeit zur christlichen Ikonographie mag das eine ganze Zeitlang danach noch durchgegangen sein.
Wer mehr wissen (und sehen) will, darf natürlich auch
ins Blog lurgen. Ich verrat\'s auch nicht. :whistling: