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Work-Life-Balance, oder: Berufstipps für Wargamer

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KingKobra:
Ein vor Jahren von mir aufgestelltes Wargamer-Axiom zur Werktätigkeit besagt:
\"Mein Beruf muss mir so viel Geld einbringen, dass ich jederzeit in der Lage bin, mir die Figuren und das Zubehör kaufen zu können, die ich haben will. Dafür darf der Job höchstens so viel Zeit in Anspruch nehmen, dass mir noch genügend Freizeit bleibt, um diese Figuren alle zu bemalen und zu bespielen.\"

Als öffentlich-rechtlicher Nachrichtenredakteur im Schichtdienst habe ich in beiderlei Hinsicht versagt und frage mich nun: Was hätte ich werden sollen? Auch und besonders im Hinblick auf unsere jüngeren Forumsmitglieder, die eventuell noch vor der Berufswahl stehen.

Ein paar Beispiele:
Bauhandwerk:
+ praktisch unbegrenzter Zugriff auf Geländebaumaterialien
- Einkommen durch Unterlaufen des Mindestlohns;
- harte körperliche Arbeit, die die Muskeln für die Filigranarbeit am Malisch falsch trainiert.
- Oftmals früher Dienstbeginn

Hartz IV/ALG 2
+ Zeit, um den Zinnberg abzutragen
- quasi keine finanziellen Möglichkeiten, neues Blei anzuhäufen

Studium
- seit der Bologna-Reform durch Bachelor-Studiengänge quasi keine Zeit mehr, um anständige Armeen
- Studiengebühren in einigen Bundesländern und urbaner Lifestyle an gebührenfreien Standorten fressen das Budget auf
+ nach abgebrochenem Bachelor (BWL) oder absolviertem Master-Studiengang (alle anderen) teilweise extreme Verdienstmöglichkeiten

Eine Hochschulausbildung scheint also das Mittel der Wahl zu sein. Doch zu welchem Studium ist dem jungen Wargamer zu raten und bietet neben guten Verdienstmöglichkeiten die Aussicht auf einen 10-to-four-job?

J.S.:
Ich habe vor dem Studium jahrelang als Zahntechniker gearbeitet und denke, dass das der ideale Job für Wargamer wäre  ;)
Im Grunde ist man den lieben langen Tag damit beschäftigt in filigraner kleinstarbeit Modelle herzustellen oder (Keramik-)Farben aufzuschichten, was sich wohl zwangsläufig in besseren Bastel- und Malfertigkeiten niederschlagen wird. Dann kommt noch dazu,dass man tatsächlich alles an Materialien zur Hand hat, was man so braucht..von Silikon zu Gips zu Kunststoffen usw und sofort. Kann man auch der Freundin ab und an ne kleine Figur kneten (keinen Panzer...Bärchen oder so, was Frauen halt so gefällt  :whistling: ) oder Miniaturen duplizieren oder oder oder. Wer den Mal- und Bastelteil des Hobbies liebt, für den wäre das denke ich wirklich eine großartige Arbeit. Nachteile: Bezahlung ist leider nicht immer der Renner, ausser man ist auf die Meisterschule gegangen, und der Einzug von CAD-CAM Techonologie. Aja, und man sollte nicht empfindlich auf Chemikalien, Gips- und Metallstaub reagieren (daran ists bei mir letztendlich als dauerhafte Arbeit gescheitert).


--- Zitat ---Hartz IV/ALG 2
+ Zeit, um den Zinnberg abzutragen
- quasi keine finanziellen Möglichkeiten, neues Blei anzuhäufen
--- Ende Zitat ---

Als Student habe ich auch nicht mehr Geld zur Verfügung als ein durchschnittlicher HartIV Empfänger, das schützt einen wenigstens (meistens  :sm_pirate_ugly: ) vor übertriebenen Riesenbestellungen.

ImUrDentist:
Als Selbstständiger in der Dentalbranche stimmt das Geld inzwischen, leider fehlt jetzt die Zeit.
Während des Studiums war das ziemlich genau andersrum.
Beides irgendwie blöd 8|

Ansonsten hat J.S. natürlich recht: Gibs, Kunststoffe, Abformmaterial, Fräsen, Bohrer, etc ist alles vorhanden und somit gewinnen die Dentisten das Rennen um den Wargamer-/Bastlerberuf No. Uno :thumbsup:

Thomas Kluchert:

--- Zitat --- - seit der Bologna-Reform durch Bachelor-Studiengänge quasi keine Zeit mehr, um anständige Armeen
--- Ende Zitat ---
Kommt auf den Studiengang an ;)

Frank:
Oooch, das ist der Zyklus des Lebens.

23 Jahre rund-um-die-Uhr gearbeitet hat mir Berge von ungebauten Bausätzen verschafft.

Dann 3/4 Jahr Arbeitslosigkeit konnte diesen Berg zumindest etwas reduzieren (obwohl ich noch über 500 Bewerbungen geschrieben und 3 Vorstellungsgespräche hatte).

Jetzt habe ich wieder für 1 Jahr Arbeit und prompt sind die Halden wieder in aufseheneregende Höhen geschnellt.

Doch keine Angst: Ab dem nächsten Jahr habe ich wieder viiiiiieeeeel Freizeit (abgesehen von den obligatorischen Bittgängen zum Amt und den zu erwartenden Tausenden von Bewerbungen).

Geht es mir gut, geht es dem Hobby schlecht - geht es mir schlecht, geht es dem Hobby gut.... welches Icon nehmen ich jetzt?  :D  oder  :crygirl:  ???

Gruss

Frank

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