Nun, dann werde ich mal an der ersten Diskussion beteiligen, da es sich um mein Lieblingsthema handelt
Die Römische RĂŒstungsvarianten in das WHAB System zu pressen ist in der Tat sehr schwierig. Erstens weiĂ man nicht wirklich viel ĂŒber die tatsĂ€chlichen zusĂ€tzlich RĂŒstungsteile.
Viele WeiĂheiten basieren auf verschiedenen Monumenten und Abbildungen von Grabsteinen. Leider sind diese teilweise so verwittert, dass man manchmal nicht wirklich erkennen kann ob es sich um einen, Schuppenpanzer, einen Schienensegmentpanzer, oder um ein einfaches Kettenhemd, handelt. Die Bodenfunde sind recht selten und lokal sehr begrenzt.
Wie schon erwÀhnt verÀndert ein kleiner Fund, wie der der Teile des Schienensegmentpanzers \"Typ Kalkriese\" die gesammte Situation.
Vor dem Fund haben alle geglaubt, das die esreten \"Lorica Segmentata\" Versionen Mitte des ersten Jahrhunderts entwickelt wurden.
Weder kann wirklich jemand sagen, wann die ersten entwickelt wurden, noch wann die Letzten getragen worden sind.
Nur dieses eine kleine Thema, eines einzigen RĂŒstunstypes ist ĂŒberhaupt nicht geklĂ€rt. Bis heute weiĂ man ja noch nicht einmal, wie der Schienensegmentpanzer ĂŒberhaupt genannt wurde.
Die Historiker sind sich ja bis heute nicht einig, ob die Mehrheit der LegionĂ€re in den Dakerkriegen Schienensegmentpanzer, wie die TrajansĂ€ule vermuten lĂ€Ăt, oder vielleicht doch fast nur Schuppenpanzer, wie auf dem Adamklissi oder Tropaeum Traiani, getragen worden sind.
Da die Diskkussion bezĂŒglich der zusĂ€tzlichen Armpanzerung wohl schon ausgiebig geschehen ist, möchte ich mich nur darauf beschrĂ€nken, dass gerade fĂŒr die Armpanzerung einige weitere Ausgrabungen den Folgeschluss zulassen, das wenigstens vereinzelt auch in anderen Reginonen als bei den Dakerkriegen, diese Panzerung verwendet wurde.
Kommen wir zurĂŒck zu der Einteilung \"Leichte und schwere RĂŒstung\"
Ich persönlich bin der Meinung das man die Schutzwirkung verschiedener RĂŒstung sehr schwer miteinander vergleichen kann.
Die meisten RĂŒstungen, sowohl in der Antike als auch im Mittelalter haben die unterschiedlichsten StĂ€rken und SchwĂ€chen gegen verschiedene Waffen, recht unterschiedliche EinschrĂ€nkungstufen bezĂŒglich der Bewegung und der möglichen Gefechtsdauer.
Sowohl Historiker als auch Versuche verschiedener Reanactorgruppen haben zB ergeben, das die letzten römische Helmtypen der Modellreihen \"Imperial gallic\" zu den besten Schutzhelmen bis zur EinfĂŒhrung der Stahlhelme im ersten Weltkrieg gezĂ€hlt werden mĂŒssen.
In vielen Teilaspekten, zB Widerstand gegen Hiebwaffen, Rundumsicht, akustische Wahrnehmungen, VerarbeitungsqualitĂ€t usw, sind sie den meisten Helmen des Mittelalters und der Renaissance ĂŒberlegen.
Um Euch nicht zu langweilen verzichte ich auf Vergleich der OberkörperrĂŒstungen
ZusĂ€tzlich sollte man die Auswirkung der Schutzwirkung einer disziplinierten Formation, die ĂŒber Schilder wie das Scutum verfĂŒgt nicht unterschĂ€tzen. Die Historiker sind sich weitgehend einig, dass es solche Gefechte/ EinzelkĂ€mpfe, wie bei dem Film \"Gladiator\" wohl in dieser Zeit eher selten gegeben hat.
Somit bedeutet dies, dass das Angreifen einer sich in Formation befindlichen Römischen Einheit bedeutet hat, das auĂer dem Gesichtsbereich und falls keine Beischienen getragen wurden, ein Teil der Beine, die einzigen Zonen waren, die sich einem Angriff ungeschĂŒtzt ausgesetzt fanden.
Der Rest war halt mit einem sehr effektiven Schild, einem Plattenpanzer in disem Bereich Ă€hnlichen Oberkörperschutz und einem erstklassigen Helm geschĂŒtzt.
NatĂŒrlich waren einzeln betrachtet viele mittelalterliche RĂŒstungstypen von höherer Schutzwirkung auf die Person bezogen, aber keineswegs auf den Soldat in der Formation.
ZusĂ€tzlich ist ein LegionĂ€r in einem Schienensegmentpanzer, einem Skutum und mögliche Arm und Schienbeinpanzerung in der Lage um einiges lĂ€nger zu kĂ€mpfen, da er nicht so schnell ermĂŒdet, wie ein Ritter der einen kompletten Kettenpanzer, einen Topfhelm und ein Schild trĂ€gt.
Alleine der Punkt BewegungseinschrĂ€nkung von 1 durch schwere RĂŒstung ist in dem Regelwerk im Vergeich der RĂŒstungen und sowohl der Gewichtsbelastung und der Kampfdauer nicht stimmig.
ZurĂŒck zu der Schutzwirkung.
Wie schon aufgefĂŒhrt, mag die RĂŒstung eines StandardlegionĂ€rs nicht so viel KörperflĂ€che bedecken, wie die eines Deutschordensritters im Kettenpanzer, aber dieser \"Nachteil\" wird duch die kombinierte Gesamtschutzwirkung (Schild, Oberkörperpanzer, Helm) meiner Meinung nach mehr wie wettgemacht.
Ein D6 Spielsystem hat halt seine Schwierigkeiten damit, realistische Unterschiede darzustellen. Es sind einfach zu wenig Varainten möglich.
Die Einteilung von WHAB AoC ist natĂŒrlich etwas besser, hinkt aber trotzdem in vielerlei FĂ€llen.
Um Einheiten in schwerer und leichter RĂŒstung zu Unterscheiden, bietet sich die Variante \"Dakerkriege Zusatzpanzerung\" und LegionĂ€re ohne, KreuzbĂŒgelhelmverstĂ€rkung, Armpanzerung und Schienbeinpanzerung an.
Die Unterscheidung zwischen \"Veteranen\" \"LegionÀren\" und \"Rekruten\" sollte sich, wie schon von einem Vorredner erwÀhnt, vielleicht im unterschiedlichen Emblem des Scutums oder vielleicht der Schild/ Tunikafarbe, darstellen.
Es geibt leider im Moment zu wenig unterschiedliche Figuren, um diese Varianten darzustellen.
Aber das wird sich bald Àndern ;-)
Jetzt könnt ihr wieder aufwachen