Für mich als fast(?) schon militaristischen Sohn einer pazifistischen Mutter und eines Oberstleutnants der Bundeswehr (irgendwie eine recht verquere Family^^) war es zuerst mal nicht allzu selbstverständlich überhaupt mit Kriegsgerät zu hantieren (und seien es nur Plaste-Minis^^). Trotz enormer Begeisterung für Antike, Mittelalter und WW2 blieben mir langezeit die Tore in ein Reich voller (billiger) Plastikminis von Revell versperrt.
So musste ich eben mit meinen Legorittern und Playmobil Nord-, Südstaatlern spielen bis mich eines schönen Tages mein Großvater zu einem Bekannten mitnahm, der mir einen Haufen Plastiksoldaten in 1:72 schenkte. Kurze Zeit später wurden mir durch meinen Großvater auch die ersten Fliegerbausätze angeschafft (damals noch durch ihn gebaut und bemalt :-)). Mein Onkel hatte dann irgendwann, ich dürfte 11-12 gewesen sein, erbarmen mit mir und zeigte mir seine riesige Sammlung an WW2 Modellen aus seiner Kindheit. Für mein damaliges Verständniss alles sehr schick bemalt und ich durfte sogar (hin und wieder) damit spielen.
Als nächstes, ca. 13, kaufte ich mir mit einem Freund zusammen die Starterbox zur 3. Edition WH40k (Mir fällt grad auf, dass das Zeug damals verdammt billig hat sein müssen, wenn ich mir das leisten konnte *g*). Auch ein paar Farben (Revell-Email) fanden den Weg in meinen Besitz und so wurden die Space Marines zu meinen ersten Opfern... Schnell hatte ich herausgefunden, dass es auch noch imperiale gab, die mir damals verdächtig nach Wehrmacht aussahen, also wurden die (im geheimen) auch noch angeschafft. Während meine Mutter die Space Marines augenscheinlich nicht als Bedrohung ihrer pazifistischen Weltanschauung ansah, war sie doch sehr schockiert als sie den Haufen (Zinn-) Cadianer irgendwann entdeckte.
Danach folgte eine längere pubertätsbedingte Abstinenz von allem was mit Farben, Miniaturen und sonstigem \"uncoolen\" Zeug zusammenhing, bis ich als Anfang-Mitte zwanzigjäriger beim Umzug meine alten Figürchen wieder in die Hand bekam. Nachdem ich zu allem Überfluss auch noch vom Land in die Stadt (Nürnberg) gezogen bin und es gar nicht weit von meiner Wohnung entfernt einen GW gab, war es wieder um mich geschehen. Innerhalb kürzester Zeit war ich wieder vollkommen infiziert und hatte eine riesige Imperiale Armee ausgehoben, im Aufbau nur kurz durch einen eher versehentlichen Ausrutscher zu WHF unterbrochen. Zu meinem \"Glück\" entdeckte ich bald einen unabhängigen Einzelhändler, bei dem ich seitdem Stammgast bin, der auch andere Systeme führt. Ausschlaggebend GW und dem 40k Universum den Rücken zu kehren war dann das FFG-Spiel \"Dust Tactics\". Gleich am Erscheinungstag wurde die Grundbox eingekauft und GW hatte einen Kunden weniger (die unverschämte Finecast Abzocke tat ihr übriges). Seitdem kamen als Spielsysteme noch Rules of Engagement, Victory Decision, Secrets of the third Reich, (hoffentlich bald) SAGA, Black Powder und Hail Cesar hinzu.
Man sieht also:
Trotz früher Tendenzen in die richtige Richtung, eigtl. ein Spätzünder, aber dafür gleich richtig!