Was ist das Tolle an einer neuen Kamera: Sie macht tolle Bilder.
Was ist das Schlechte an einer neuen Kamera: Man kennt noch nicht alle Warnsignale. Ich dachte der Akku hält länger …, was allerdings nicht den Tatsachen entsprach.
Da ich Euch aber eine neue Photostory für Ostern versprochen habe, gibt es die jetzt auch; leider mit schlechten Photos von meiner Handykamera.
Sven und ich wollten diesmal was Neues testen. Das Spielfeld wurde umgestaltet und die Situation zeigte sich wie folgt.
Auf der linken Seite des Schlachtfeldes standen die amerikanischen Freiheitstruppen sicher hinter Weidenzäunen und in leichter Deckung. Ihr gegenüber die Masse der Gottverdammten:
Britische Linie, unterstützt von Leichter Infanterie, Artillerie und den gedungenen \"Söldnern\" aus den hessischen Kernlanden.
Diesmal wollten wir unterschiedliche Taktiken, die das Regelsystem British Grenadier erlaubt, antesten. Svens Truppen waren zum Teil in Open Order, zum Teil in Skirmish Order aufgestellt. Dies gab ihm einen Vorteil beim Beschuss, da Truppen in offener Ordnung natürlich schwerer zu treffen sind. Zum Glück für meine Amerikaner, können diese Aufstellung nur bestimmte Regimenter nutzen. Sonst hätte ich von Anfang an ziemlich alt ausgesehen.
Ich wähnte mich allerdings in relativer Sicherheit, da meine Deckung mir auch einen kleinen Vorteil brachte, eben einen Coverbonus von -1.
Da wir zudem die Regel \"Built up area\" testen wollten, wurde die amerikanische Frontlinie in 3 Sektionen eingeteilt. Die Eroberung einer jeden Sektion gab einen Siegpunkt.
Nachfolgend ein paar Bilder der Linien.
Da in unseren beiden letzten Spielen die Briten relativ langsam vorankamen, entschied der ungeduldige amerikanische OB, die Deckung zu verlassen und etwas vorzurücken. Warum er das tat? Keine Ahnung; Sinn hat es jedenfalls nicht gemacht.
Das Klettern über die Zäune hatte nämlich zur Folge, dass die Truppen schon einmal einen Disruption Points bekamen, da die Linien in Unordnung gerieten.
Was verbirgt sich hinter diesem Begriff?
Jede Einheit bei BG kann durch verschiedene Faktoren Disruption Points (DP) bekommen. Diese beeinflussen Schuß- und Nahkampfergebnisse, auch Moraltests. Sobald man 3 DP’S hat, wird es beim Beschuss und beim Nahkampf kritisch. Denn ab dann gibt es Verluste.
Wie Ihr sicherlich leicht erkennen könnt, machte somit der unüberlegte Schritt des amerikanischen Brigadekommandeurs wirklich gar keinen Sinn. Aber … egal …
Lasset die Rotröcke zittern … auf die Entfernung sehen die eh nicht, dass die amerikanischen Linien schwanken.
Ganz schön blöd wurde es dann, als die Rotröcke mal zeigten, was Rotröcke so können. Ihre blauen Freunde von der Artillerie beschossen die amerikanische Linie schon mal so, dass die Einheiten noch mehr DP’s bekamen, na und dann … dann rückten sie auch noch in einem Affenzahn nach vorne, OHNE ZU SCHWENKEN … dabei schwenken Briten eigentlich immer, weil sie es lieben auf der Stelle zu treten und nette Ballettübungen zu zeigen …
Diesmal aber nicht. Dem britischen Befehlshaber war Optik Latte, dem ging es um Effektivität.
Also flugs nach vorn, und die Amerikaner wieder zurück über die Zäune. Dabei blieben wieder einige in den Latten hängen. WAS EIN GRAUS !!!!
Na zum Glück befanden sich in der Mitte der Schlachtlinie disziplinierte Truppen. Da sein britischer Kollege am linken Flügel die Optik einer Schlacht des 18. Jhd. einfach nicht verstehen wollte, schwenkte sich der amerikanische Brigadekommandeur so geschickt durch die Gegend, dass er – glaubet mir – genau an der sich im Weg stehenden Taverne vorbeikam. Ahhhhhhhhhh … ja genauso muss das sein.
Na o.k.; natürlich gab es dabei ziemlich üble Verluste … aber … ist doch nebensächlich. Hauptsache schee wars. Wir sind doch hier wegen der Optik, und nicht wegen der Effektivität. Wie oft muss man das denn eigentlich erwähnen.
Hier im Bild sieht man, dass beide amerikanische Einheiten in der Mitte schon ein paar DP’s - aber leider auch – Treffer einfangen mussten.
Am rechten Flügel sah es allerdings für die Amerikaner besser aus: Die Hessen und die amerikanische Kavallerie machten zwar einen kleinen Erkundungsausflug, als sie dann aber testen mussten, ob denn auch das Gelände das erlauben würde, was sie im Begriffe waren zu tun, da versagten sie schmählich und mussten sich zurückziehen. Na und das, obwohl kein Schuss, kein Nichts gefallen war !! Unfassbar.
Leider war der amerikanische Kommandeur ob seines Überraschungserfolges so nervös, dass er drei Versuche brauchte, um die Verfolgung aufnehmen zu können. Zweimal fielen die Würfel mit einem solch schlechten Ergebnis aus seinen zittrigen Händen, dass – so sagen es jedenfalls Augenzeugen – ein laut vernehmliches \"NOCHMAL\" aus den hessischen Reihen zurückschallte. Denn die waren ja mittlerweile wieder in Sicherheit.
Am linken Flügel hatte der amerikanische Kommandeur derweil auch mal Glück: Der Leichten Infanterie – der Elite des britischen Weltreiches … pah – gelang es nicht, sich frühzeitig wieder als geschlossene Einheit zu formieren. Deshalb konnten die amerikanischen Skirmisher auch relativ leicht zurückweichen, na und das … über Zäune.
Gerüchte besagen, dass diese Unkonzentriertheit des britischen OB darauf zurückzuführen war, dass er sich just zu diesem Zeitpunkt um sein Haustier kümmerte. Eben ein typischer Engländer. Wer einmal in den Vororten Londons war, weiß wie viele Katzen da wohnen, und wer da wirklich der Chef im Ring ist.
Somit sei er entschuldigt.
An dieser Stelle endete dann das erste Kapitel. Die Schlacht wird weitergeführt werden; allerdings erst wieder im Mai. Na und dann werden wir erleben, ob es ein britischer oder ein amerikanischer Wonnemonat wird.