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Autor Thema: Styrodur + Resin = Katastrophe?  (Gelesen 2689 mal)

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Dareios

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Styrodur + Resin = Katastrophe?
« am: 23. Mai 2012 - 08:39:53 »

Hi,

ich hab heute ein wenig mit Resin experimentiert mit eher zweifelhaften Ergebnissen. Zum Versuchsaufbau:

Ich habe eine Styrodurgrundplatte mit einer kleinen Vertiefung als Basis. Die Idee war in diese Vertiefung Resin zu schütten um eine Pfütze zu gestalten.

Also habe ich das ganze mit Holzleimsandgemisch überzogen, grundiert und dann mit Acrylfarben trockengebürstet. Der Holzleim war in etwa 1:1 mit Wasser verdünnt. Dann einige Schaumflocken aufgebracht als Algen und etwas Gras an den Rändern. Soweit so gut.

Ich hab mir aber scheinbar das falsche Resin für meine Zwecke bsorgt. Das ganze nennt sich \"Diamond Clear embedding Resin\" und kommt mit ner kleinen Tropfflasche mit \"Polyester Catalyst\". Ich hab das also angerührt und eingefüllt und sah auch erst gut aus, aber nachdem ich heute nach Hause gekommen bin hat sich leider das Resin durch das Styrodur gefressen (wenn auch nur an vereinzelten Stellen) und ist etwas abgesunken. Lustiger Weise sieht der Tümpel immer noch ganz nett aus, da das Skellett aus Sand und PVA immer noch intakt ist, nur das Styrodur drumherum löst sich auf bzw. befindet sich immer noch im Prozess des Auflösens :P.

Scheinbar kann das mit Epoxyresin nicht passieren (hätte ich mal das Internet befragt ich Depp...). Da ich jetzt ne 250ml Dose an Polyester Resin rumstehen habe stellt sich mir die Frage, ob ich das nicht doch irgendwie benutzen kann. Kann ich zum Beispiel das Styrodur mit irgendwas versiegeln? Reicht da eine richtig dicke Schicht Holzleim? Ich hab mir auch eine Hirstartsform bestellt. Kann ich das Polyester Resin für sowas benutzen oder wird es auch die Silikonform angreifen und zersetzen?

Würde mich über Ratschläge freuen.
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Utgaard

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Styrodur + Resin = Katastrophe?
« Antwort #1 am: 23. Mai 2012 - 08:52:56 »

Jedes Gießharz/Resin frißt sich durch Styrodur, das liegt einfach in der Natur der Sache - Du mußt es gründlich isolieren, dann paßt das auch.

Sprich am besten mit Abtönfarbe grundieren, dann Weißleim/Sand-Gemisch und wenn das durchgetrocknet ist, nochmals mit verdünntem Weißleim, dem Spüli als Fließverbesserer zugegeben worden ist, rüber. Damit das Weißleimgemisch auch ordentlich fließt, in eine Sprühflasche Wasser mit etwas Spüli versetzen und den schon getrockneten Untergrund vorher damit anfeuchten - statt Spüli funktioniert ach Odol etc. hervorragend und es riecht auch noch gut :D

So zumindest haben wir das im Modellbahnbereich immer gehandhabt und da gabs nie Styrodurfraß 8)

JensN

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Styrodur + Resin = Katastrophe?
« Antwort #2 am: 23. Mai 2012 - 08:58:13 »

Zitat von: \'Utgaard\',\'index.php?page=Thread&postID=110950#post110950
Jedes Gießharz/Resin frißt sich durch Styrodur, das liegt einfach in der Natur der Sache -

Stimmt nicht. Polyurethan Resine greifen Styrodur nicht an.
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Dareios

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Styrodur + Resin = Katastrophe?
« Antwort #3 am: 23. Mai 2012 - 09:50:32 »

Danke für die Antworten soweit.

Also ich werd mal versuchen das Styrodur mit PVA zu isolieren und dann erneut einen Versuch wagen.

Kann mich einer von euch aufklären inwiefern welches Resin für welchen Zweck geeignet ist im Modellbaubereich?

Also Polyester Resin schonmal nicht so gut geeignet für Wassereffekte auf Styrodurbasis, deshlab lieber Polyurethan Resin.

Bekomme ich das im Künstlerbedarf und wird das so auf der Packung stehen?

Welche Eigenschaften hat nun Epoxyresin im Vergleich zu Polyurethan und Polyester Resin?

Welches dieser Resine ist am Besten für Wasser effekte geeignet und welches für z. B. Hirstarts Formen?

Wäre super wenn mir jemadn weiterhelfen könnte.
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Utgaard

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Styrodur + Resin = Katastrophe?
« Antwort #4 am: 23. Mai 2012 - 10:17:36 »

Bei den Fragen kann Dir sicher JensN am besten weiterhelfen.

@ JensN:
Thema Polyurethan Resine: Entwickeln die beim Abtrocknen auch keine Hitze?
Die gute Isolierung wie bei mir beschrieben dient nicht nur dazu, daß das Resine den Kunststoff nicht angreifen kann (was auch nicht alle Gießharze tun), aber teilweise entsteht da eine solche Wärme, daß Styrodur da quasi schmilzt, wo es in Kontakt kommt ...

JensN

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Styrodur + Resin = Katastrophe?
« Antwort #5 am: 23. Mai 2012 - 11:48:55 »

Also wenn, dann kann ich nur über Polyurethan Resine Auskunft geben. Mit anderen arbeite ich nicht.

Beim Aushärten entsteht schon eine gewisse Wärmeentwicklung. Die ist jedoch nicht so hoch, als das Styrodur zum Schmelzen gebracht wird.
Auch ein \"Fraß\" wie z.B. mit Nitrolacken oder Lösungsmitteln findet nicht statt.

Folgende Komponenten habe ich ohne negative Wirkungen verarbeitet (sprich Schmelzungen, Schrumpfungen, \"Fraß\")

Polyurethan Resin mit Styrodur und Depron.
Hier mehrere Verabeitungsmethoden. Einguss von Styrodur in einem grösseren Resinblock, einseitiges Aufbringen einer Struktur auf Depron.
Zweiseitiges Aufbringen einer Struktur auf Depron, sowie Styrodur.
Kleben von Styrodur und Depron mit Hilfe von gefülltem Resin.

Jede Verbeitung ging problemlos und zeigte auch nach langer Zeit keine Veränderungen, an jedweder Komponente.

Warum fummelt Ihr für Wasserpfützen mit irgendwelchen Resinen rum ?? Kauft doch gleich \"Modellbauwasser\". Der vermeintliche Irrglaube, man spart mit anderen Materialien Geld, relativiert sich spätestens dann, wenn
Versuche in die Hose gehen oder man endlose \"kostspielige\" Zeit mit irgendwelchen Versuchen verplempert hat. Man muss das Rad nicht jedes Mal neu erfinden. Es sei denn, man hat nichts Besseres zu tun.
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Dareios

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Styrodur + Resin = Katastrophe?
« Antwort #6 am: 23. Mai 2012 - 12:24:38 »

Moin,

danke für deine Ausführungen. Im Grunde hast du ja Recht. Für so ne Pfütze reicht auch Modellbauwasser. Ich dachte nur immer das wäre auch so ne Art Resin und daher quasi ähnlich in den Eigenschaften. Im Endeffekt hätte ich mir wohl einfach ein Wassereffektfläschlein kaufen sollen. Ich glaub Polyurethan Resin kostet hier gut 50 Euro das 120ml Gebinde...

Wie schaut es aber mit grösseren oder tieferen Seen bzw. Flüssen aus? Da denke ich wird das mit dem Modellbauwasser ja doch kostspielig und wenn ich ein 6x6cm Styrodur Block versaue halten sich die Kosten ja in Grenzen und ich kann die Erfahrung in ein \"richtiges\" Projekt einfließen lassen.

Ok, mal so gefragt: Ich will meinem Dungeon noch nen schönen unterirdischen See gönnen. Jetzt hab ich das Gebinde Polyester Resin und kann es nicht mehr zurückgeben. Nach Aufbrauchen des Zeugs werd ich wohl auf einfacherer und wohl auch billigere Geschichten wechseln.

Ich werd also alles gut mit PVA einschmieren, dann Sand und nochmal PVA. Das sollte ja dann eigentlich funktionieren.

Wird die Wärementwicklung durch die Menge beeinflusst, die ich aufeinmal verarbeite oder ist das egal und die Wärme ist duch das Resin hindurch gleich?
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JensN

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Styrodur + Resin = Katastrophe?
« Antwort #7 am: 23. Mai 2012 - 12:45:50 »

Also Messergebnisse für verschiedene Resinmengen kann ich nicht liefern. Resin wird halt warm beim Aushärten. Inwieweit nun ein proportionales Ansteigen bei erhöhter Menge erfolgt, kann ich auch nicht sagen.
Ich denke mal, die \"Kerntemparatur\" wird die Gleiche sein, egal welcher Menge. Die \"gefühlte\" Wärme wird bei höherer Menge natürlich zunehmen. Ist im Grunde so, als ob ich ein Stück glühende Holzkohle habe oder einen ganzen Grill voll.
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Utgaard

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Styrodur + Resin = Katastrophe?
« Antwort #8 am: 23. Mai 2012 - 12:59:41 »

Naja, ich persönlich fummel für Pfützen weder mit Gießharz, noch Modellwasser rum - obige Ausführungen stammen aus der Modellbahnzeit, wo wir Seen und Flüsse auf die Art gestaltet haben.

Im Tabletop-Bereich modelliere ich Wasser mit Glasmalfarben - einfach, unkompliziert und Oberflächen (Wellen) lassen sich damit auch noch perfekt modellieren, wenn man es kurz antrocknen läßt. ;)