Hallo,
nach längerer Pause möchte ich mal wieder etwas zum Thema Bau von Geländematten beisteuern.
Ich habe in den letzten Monaten einige Tests und Experimente mit der Kombination verschiedener Materialien und Techniken durchgeführt. Mein Ziel ist es, möglichst naturgetreue und flexible Geländematten für unterschiedliche Einsatzzwecke zu erstellen.
EXKURS:
Mein bisheriger Ansatz war die Verwendung von einem großen Stück Kunstfell, welches dann durch \"Rasur\" und Abflammen in Form gebracht und anschließend durch Bemalung fertiggestellt wurde. Diese Technik habe ich bereits unter den folgenden Links hier im Forum und auf meiner Homepage beschrieben:
Sweetwater: Neue Geländematten aus Kunstfell elladan.de: Test pieces for fur-terrain elladan.de: Gaming mat made of fur elladan.de: Fur gaming mats made for 20 mm Ich arbeite derzeit wieder an einem neuen Fell in 1,20m x 1,20m und habe bereits von den ersten Schritten viele Bilder gemacht. Hier werden dann auch einige der neueren Materialerkenntnisse mit einfließen. Ich verspreche in Kürze ein reich bebildertes
Step-by-Step-Tutorial für Teddyfellgelände mit vielen Infos und Tricks zu schreiben und natürlich auch hier zu veröffentlichen.
Aber zurück zu den Materialtests.
Angeregt von den Techniken von Dr. Puppenfleisch und dem Tollen Ideen und Beispielen im Beitrag
Geländematten im Eigenbau hier im Forum habe ich einigemehr und andere weniger erfolgreiche Tests gemacht.
Hier einige Informationen und Bilder der gelungeneren Ergebnisse:
Bei den oben abgebildeten 4 schmalen Teststreifen habe ich ersteinmal grundsätzlich die Methode von Sir Tobi aus dem o.a. Beitrag ausprobiert. Als Trägermaterial habe ich aber anstatt Leinwand ein Material aus dem Baumarkt verwendet, welches als Meterware von der Rolle zu Isolierung von Dächern als atmungsaktive \"Folie\" verwendet wird. Die genaue Bezeichnung habe ich leider nicht mehr im Kopf, aber das Material ist ehr ein synthetisch Stoff als eine Folie, es ist sehr dünn, sehr leicht, auf einer Seite leich flauschig und sehr reißfest. Ich wede mal ein Foto von diesem Material nachliefern. Bei meinen kleinflächigen Tests hat es sich als kaum wellig nach der Trocknung erwiesen. (Hinweis: Weniger geeignet ist z.B. Wachstischdecke. Dieses wellt sich sehr stark. Noch schlechter ist Schaumstoff-Folie - hier löste sich später das Akryl vom Trägermaterial)
- Bei dem ganz rechten Stück habe ich billiges Akryl aus der Katusche mit dunkelbrauner Farbe vermischt und anschließend dünn aufgetragen. Die Textur ist durch aufstreuen von Erde, Sand und kleinen Steinen in die feuchte Masse entstanden.
- Beim zweiten Stück von rechts wurde anstatt Akryl dickflüssiges Latex mit brauner Spezialfarbe eingefärbt und aufgetragen. Anschließend wurde statisches Gras, Erde und Steinchen aufgestreut. Das Ergebnis ist mit dem ersten fast identisch - die Verarbeitung, Schrumpfung und Fleibilität ist vergleichbar mit dem Akryl. Ich vermute, dass dies Material langfristig etwas länger flexibel bleiben wird, habe aber noch keine Langzeiterfahrung.
- Beim zweiten Stück von links kam wieder Akryl, vermischt mit Farbe und etwas Sägemehl zum Einsatz. Bestreut wurde es wie im rechten teststück. Das Sägemehl verleiht dem Akryl-Farbe-Gemisch mehr Volumen bei sehr geringem Gewicht. Sofern wenig Sägemehl verwendet wird, ist das Ergebnis ähnlich den ersten beiden Tests. Ein Ergebnis mit viel Sägemehl folgt weiter unten.
- Beim linken Stück habe ich Latex, Farbe und Sägemehl verwendet. Mein Latex ist normalerweise etwas dünnflüssiger als das Akryl aus der Katusche. Mit dem Sägemehl bekommt es mehr Volumen, wird zäher und läßt sich nach dem Auftrag besser strukturieren und in Form bringen. Diese Kombination bietet also einen sichtbaren Vorteil gegenüber Latex allein.
Das oben abgebildete Teststück entstand auch einem Stück Wachstischdecke (der glatten Seite). Das Ergebnis ist deshalb (von unten betrachtet) etwas in sich wellig. Das Kopfsteinpflasterstraße ist ein Stück Tapete mit passender Struktur. Manchmal hat es auch was Positives, wenn die \"Regierung\" einen in den Hammer Markt \"schleift\". Die Vegetation besteht aus kleinen Patches Kunstfell in unterschiedlichen Größen. Das Trägermaterial wurde mit einem Akryl-Farbgemisch (dunkelbraun) bestrichen. Dann wurden die Tapete und die Fellstücke hineingedrückt. Auf das dann noch sichtbare Akryl wurde Sand und Schotter gestreut. Nach dem Trocknen wurde alles mit Akrylfarbe und einem Pinsel bemalt. Vorwiegend kam das Trockenbürsten als Maltechnik zum Einsatz. Das Endergebnis ist ausreichend flexibel und sieht für meinen Geschmack gut aus.
Das nächste Teststück hat als Trägermaterial wieder das Gewebe für die Dachdämmung. Diesmal habe ich Akryl, Farbe und viel Sägemehl zu einer sehr zähen Masse vermischt und in unterschiedlichen Dicken aufgetragen. Insbesondere im Bereich, wo ich kleine Kunstfellstücke eingearbeitet habe, hat das Material eine Stärke von bis zu 3mm. Dies gibt natürlich eine sehr schöne dreidimensionale Wirkung. Mit einem Pinselstiel habe ich auf der rechten Seite Wagenspuren in die feuchte Masse gezogen. Das Material im flachen Bach habe ich mit einem feuchten alten Pinsel geglättet. In dem Bild ist gut erkennbar, dass aufgrund des dickeren Materialauftrags hier nach der Trocknung auch eine Wellenbildung durch die Schrumpfung entstanden ist. Da das Akryl durch den Sägemehlzusatz auch etwas an Flexibilität verloren hat, kam es zu den sehr interessanten Rißeffekten im Weg. Auf der linken Seite habe ich über die noch feuchte Masse wieder Erde und Sand gestreut zusätzliche Erde oder Sand aufgebracht, auf der rechten Seite sieht man die Struktur aufgrund des Sägemehls ohne zusäzliche Erde. Die Bemalung erfolgte mit Akrylfarbe in verschiedenen Brauntönen und anschließend noch mit helleren Pigmentfarben. Der Wassereffekt entstand mit glänzendem Lack mit etwas dunkelrüner Emailfarbe.
So, das wäre es erst einmal. Weitere Bilder und Infos folgen in Kürze.
Über Kommentare, Fragen, Anregungen und Meinungen würde ich mich sehr freuen.
Ciao
Elmar
elladan.de Stronghold-Terrain.de