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Clubbereich => Spielen in Berlin => Thema gestartet von: tattergreis am 25. Februar 2020 - 00:28:10

Titel: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 25. Februar 2020 - 00:28:10
Jarovit und ich fangen mit dem TYW an, wir spielen nach dem kostenlosen Regelwerk Tercius (Brevius Edito), wobei wir allerdings größere Basen verwenden werden.
Falls jemand Interesse hat: die Fraktion der Schweden ist noch nicht besetzt, bei denen braucht man am wenigsten Figuren. Mit einer Warlordgames-Packung bekommt man nur ein Tercio, aber 2 schwedische Infanterie-Einheiten. Wer erstmal nur Reinschnuppern möchte: natürlich stelle ich 2 Armeen auf  :), dauert allerdings noch ein wenig.
Unsere  Spielkultur ist extrem entspannt. Spielen tun wir normalerweise in Reinickendorf.

cheers
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 16. März 2020 - 10:35:02
Da ich vollkommen überraschend feedback zu diesem Beitrag bekommen habe, wollte ich noch ein paar Zusatzinfos geben, zumal ich mittlerweile das Hauptregelwerk nebst Erweiterung bekommen habe*

erstmal nen link zu den kostenlosen Regeln
http://www.breakingwar.com/web/Games/Modules/34 (http://www.breakingwar.com/web/Games/Modules/34)

Die Basien sind laut Regelwerk 12cm breit für Tercios und Schwadronen (das sind Infanterieeinheiten!) und 8cm für Kavallerie und Kompanien (aus denen bestehen die battlegroups). Jarovit und ich haben uns auf 18cm breite Basen geeinigt (das wären dann 12cm für Kav etc), das Regelwerk gibt aber grundsätzlich Spielraum für Unterschiede von 2 bis 3cm. Ich werde mich an das Aufstellungsschema für 15mm halten, im Prinzip geht es eher darum, dass es optisch ansprechend aussieht, als das man sich sklavisch an Vorgaben hält.

Anders als im kostenlosen Regelwerk kann man auch nur mit reinen battlegroups spielen, soll heißen man kann auch kleinere Gefechte spielen, bei denen sich Pikeniere und Musketiere unabhängig voneinander bewegen.
Für Skirmish-Enthusiasten gibt es auch das Regelwerk Encamisada (habick nich).
Die Kommandeure spielen eine wichtige Rolle, man kann sich deren Eigenschaften zusammenkaufen (das Punktesystem ist sehr viel detaillierter als im Gratis-Regelwerk)
Für Pferdeliebhaber: man kann auch reine Kavallerietruppen ins Gefecht führen. Wie sinnvoll das ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

Es gibt eine Erweiterung namens Kingdoms, darin enthalten sind Osmanische Truppen, Polnisch-Litauische, Russen, Truppen des englischen Bürgerkriegs, Balkonesen (Balkonien oder Balkan, weiß nicht genau), Tataren und Kossacken. Hab ich zugeschickt bekommen, und da ich eh unbemalte Osmanen hab, werde ich irgendwann mal meine Nachbarn mit türkischen Militärgesängen quälen.

Falls jemand bis hier gelesen hat und sich wundert, warum das in Spielen in Berlin und nicht in der Rernaissance-Abtlg steht: wenn ich ein paar Spiele gemacht hab, mach ich ne richtige Regelvorstellung, bis dahin kann man ja selbst die Regeln downloaden und studieren)

*ich bekomme es wahrscheinlich nochmals zugeschickt, falls jemand Interesse hat bitte ne PM schicken
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: D.J. am 16. März 2020 - 11:29:42
Abo einwerf :D
Nachtrag:
Der Link geht leider nicht.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Pappenheimer am 16. März 2020 - 13:32:02
Das klingt alles sehr spannend. Ich freue mich schon auf Fotos von Einheiten um einen Eindruck von der Optik bei so einer breiten Basierung zu bekommen.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: bafl am 16. März 2020 - 14:31:28
Uhh das hört sich ja seeehr interessantan, vorallem da die Schweden noch nicht vergeben sind.... Ich lade mal das Regelwerk und schaue dann weiter.... und Reinickendorf ist von Spandau ja nicht so weit ;)

Ach so versucht es mal unter diesem Link:   http://www.breakingwar.com/web/Juegos

und dann nur auf das Gesuchte klicken...
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 16. März 2020 - 14:48:01
Ja, auch Nicht-Berliner dürfen mitspielen ;D
Jarovit möchte Soxen äh Sachsen spielen, ich wollte mit Spaniern anfangen, aber meines Erachtens muss man eigentlich nur die Fahne wechseln, um ne andere Fraktion darzustellen, ich denke nicht, dass Uniformität  wichtig wäre.

18cm Breite entspricht meinen SYW-Btls, ich werde die Tercios wahrscheinlich nicht quadratisch  basieren, weil das Geländetechnisch schon komisch aussehen könnte, aber mal sehen.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: newood am 16. März 2020 - 14:52:51
"Nicht - Berliner", wie fand's de denn das Ding ?

mfg
newood
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 16. März 2020 - 15:08:19
"Nicht - Berliner", wie fand's de denn das Ding ?

mfg
newood
Lag gleich neben Jottwedeler, aba ditt fandick zu böhse.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Pappenheimer am 16. März 2020 - 16:33:19
Ja, auch Nicht-Berliner dürfen mitspielen
Jarovit möchte Soxen äh Sachsen spielen, ich wollte mit Spaniern anfangen, aber meines Erachtens muss man eigentlich nur die Fahne wechseln, um ne andere Fraktion darzustellen, ich denke nicht, dass Uniformität  wichtig wäre.
Ich denke, das ist ähnlich wie Spanier und Franzosen Mitte des 18.Jh.. Bis auf Details sind die Unterschiede kaum wahrnehmbar. Unsere tschechischen Darsteller, die letztes Jahr als Spanier dabei waren, hatten lediglich einen Aufnäher in Form eines Burgunderkreuzes. Ausnahmen könnten Uniformen sein, wenn man da denn überhaupt gute Vorlage für eine differenzierte Darstellung von Spaniern und Kaiserlichen hat. Im Prinzip scheinen mir die meisten Heere einheitliche Regimenter in bestimmten Farben gehabt zu haben. Aber das heißt dann, dass es auch ein grün uniformiertes Regiment bei den Kaiserlichen und bei den Dänen etwa gegeben haben mag. Typisch für Spanier scheinen mir rosa Schärpen oder dergleichen für Offiziere zu sein. Scheint mir aber eher Frage des Geschmacks und so kann vielleicht auch ein kaiserlicher Offizier mal ne rosa Schärpe getragen haben - außerdem sind Spanier und Kaiserliche innerhalb eines Allianzheeres eh kaum voneinander zu trennen.
Vielleicht kann man ja ne Meisterschaft draus machen eine Variante zu finden mit der man möglichst unaufwändig Fahnen wechseln kann. 8)
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 23. Oktober 2020 - 16:00:24
Für meine Person hat Corona diesem Projekt die Beine weggezogen, und auch mein Spielbuddie hatte schnell erkannt, dass das nicht sein Ding ist. Spätestens mit meinem neu entdeckten Interesse an BP/ Napoleonische Epoche in 28 mm ist dieses Projekt meinerseits in die ferne Zukunft verschoben. Aber nicht aufgehoben!
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 10. Januar 2021 - 14:29:23
Die ferne Zukunft ist da, TYW ist mein Projekt für 2021.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: D.J. am 10. Januar 2021 - 15:06:02
Dann werfe ich nochmal ein Abo ein, sicher ist sicher :)
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Jens von Tabletop Generals am 10. Januar 2021 - 15:40:27
Bin ich mal gespannt, ;-)
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Maréchal Davout am 11. Januar 2021 - 10:29:55
Die ferne Zukunft ist da, TYW ist mein Projekt für 2021.

Schauen wir mal (im Oktober meintest du ja noch, in die ferne Zukunft verschoben...), ich fänd es auch spannend und cool. Viel Erfolg und einen langen Atem! :)
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Riothamus am 11. Januar 2021 - 10:48:30
Ich freue mich schon, das zu verfolgen.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 11. Januar 2021 - 12:06:04
Oh oh, ich wußte nicht, dass fremde Erwartungen auf mich zukommen ???

Leider muss ich darauf hinweisen, dass ich auf historische Korrektheit in Bezug auf Kleidung wenig wert lege, ich den Umgang mit Tuschen noch lerne und die Auswahl der Konfliktparteien von der Schönheit der Fahnen beeinflusst wird. Fernziel ist es, die Invasion der Japaner in Böhmen auszufechten, die Protestanten zu plätten ist da nur Zwischenziel. Tom Cruise gegen Flügelhusaren hat doch watt. ;D
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Riothamus am 11. Januar 2021 - 12:46:31
Vergiss nicht die Einheiten von Native Canadians, die Richelieu den Schweden zur Verfügung stellte, und die Kampfmönche des Papstes.

Spaß beiseite: Da lässt sich ja nun wirklich wenig falsch machen. Eher helles Leder statt Dunkles und eher Naturfarben beim Stoff. Und Ausnahmen bestätigen die Regel. Die zwar gut ausgerüsteten, aber eher zurückhaltend eingefärbten Schweden standen bei Breitenfeld neben der in hellen, teils leuchtenden Farben eingekleideten Sächsischen Armee am anderen Flügel. Es gab auch einige uniformierte Einheiten und Armeen für die eine Leitfarbe vorgegeben war: Jeder Mann sollte möglichst etwas in dieser Farbe tragen, wodurch zumindest die Einheiten als zueinander gehörig kenntlich waren. Alles kenne ich da auch nicht, vielleicht erinnert sich Pappenheimer besser an damals, schließlich war er ja vorne mit dabei. Gelb galt in Deutschland immer noch als Farbe der Schande, aber die Nationalitäten waren in den einzelnen Einheiten bunt gemischt. Bei den Kaiserlichen etwa konnte der Türke neben einem Samen und einem Spanier stehen, hinter ihm ein Italiener, vor ihm ein Schotte. Und sogar Schweden dienten beim Kaiser. Ich bin sicher, wenn du nicht speziell eine bestimmte Truppe darstellen willst, wirst du schon eine generische Truppe hinbekommen, die auf so ziemlich allen Seiten dienen kann. Schlussendlich sahen auch zunächst bunt eingefärbte Truppen nach ein bis zwei Jahren dann wieder wie alle anderen aus. Und die Sachsen dürften schon bei ihrer Flucht am selben Tag nicht mehr so bunt ausgesehen haben: Aufgrund des trockenen Wetters sollen Staubwolken über das Schlachtfeld gezogen sein. Stofflieferungen und -äh- -einkauf bedingte aber oft große Einheitlichkeit...

Es ist eben auch wieder die Frage, ob Parade oder Schlachtfeld nach wochenlangem Manövrieren das Motto für die Darstellung deiner Minis ist.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Riothamus am 11. Januar 2021 - 13:07:53
Unterschätze auch nicht, dass da ganze Großstädte unterwegs waren. Zeitweise mussten auf einen Soldaten fünf weitere Personen gerechnet werden. So wurden dann aus 20.000 Söldnern 120.000 Reisende. Bei zeitweise 5 schwedischen Heeren (ja, darunter die Hessen), dem Heer der Liga, zwei kaiserlichen und zwei spanischen, war ein großer Teil der Bevölkerung in diesen Verwüstungsapparat eingebunden. Man muss sich dann auch nicht mehr fragen, warum sich der König von Ungarn und der Kardinalinfant nach der Schlacht von Nördlingen trennten. Und schon ganz ohne Plünderungen und Gräueltaten wurden dem Land Einwohner entzogen.

Anders herum gab es wohl kein Handwerk, dass im Heereszug nicht vertreten war und "die Weiber der Söldner" konnten sicher auch oft nähen. Und das bedeutete auch eine gewisse Autarkie, wenn nur Geld und landwirtschaftliche Güter herbeigeschafft wurden.

Und nicht zuletzt kam dadurch noch ein individuelles Element in Bekleidung und Ausrüstung der Söldner.

(Für diejenigen ohne viel Wissen über die Hintergründe: Es kam sogar vor, dass Generäle und Fürsten mit den Truppen wie mit Landständen verhandeln mussten. Oxenstierna soll sogar ausdrücklich gesagt haben, dass er die Armee wie einen Reichsstand behandeln müsse. Diese Macht kam nur dadurch zustande, dass es sich eben nicht allein um eine kämpfende Truppe handelte. Die Söldner brachten sozusagen ihren Rückhalt mit.)
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 25. Januar 2021 - 15:32:57
meine erste Einheit ist fertig:
(https://abload.de/img/p1020166llkid.jpg) (https://abload.de/image.php?img=p1020166llkid.jpg)

Die Minis hatte ich eigentlich für den ECW gedacht, die Fahne ist eine Fehllieferung (falsche Größe) für meine Imagi-Nation WSS/SYW-Armee, die ich noch ein wenig ergänzt habe. Für welche Seite sie kämpft sollte erkennbar sein.

(https://abload.de/img/p10201673cjcl.jpg) (https://abload.de/image.php?img=p10201673cjcl.jpg)

Das soll einen bayerischen Kürassier darstellen, ich hoffe man erkennt dies.

Hier nochmal einen link zum kostenlosen Regelwerk
https://thewargamorium.files.wordpress.com/2016/03/268954336-brevis-editio-tercios-english.pdf

Im eigentlichen Regelwerk übernehmen die Kommandeure einen wichtigen Anteil am Spielgeschehen.

Mir macht es Spaß, mal wieder Listen zu erstellen; ein Kampagnensystem hab ich auch schon entworfen, aber winzige Dinge können schnell alles ändern. Siehe Signatur
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Riothamus am 25. Januar 2021 - 20:56:04
Die sehen schön aus und die Farben sind teils richtig toll getroffen.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 25. Januar 2021 - 21:32:52
Hast Du schon herausgefunden, für welche Seite diese Einheit kämpft?

Regeltechnisch soll dies eine classic squadron darstellen, die Musketiere (die auch irgendwann Musketenstützen bekommen) laufen nach dem Feuern nach hinten. Leider ist es nicht möglich gewesen, das Laufen zw. den Gliedern gut darzustellen, das hätte zu gedrängt ausgesehen.

Ich werde ja auch eine reformierte "Bataillone" darstellen (sind genauso groß, also 18x6cm bei mir, wie squadrons), die von mir beabsichtigte optische Unterscheidung nach taktisches Konzept wird aber hintenangestellt, weil mir die Figuren von "Bohemian Troops" https://www.horcata.eu/category/thirty-years-war/  so gut gefallen, die werde ich doch eher weit auseinander basieren.

cheers
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Riothamus am 25. Januar 2021 - 22:15:00
Mit bayrischem Kommandeur und viel Rot, liegt die Liga nahe. Doch im 30jährigen Krieg müssen diese Hinweise nichts heißen.

Der Wahlspruch ist mir zwar geläufig, aber so sehr ich mich auch darüber ärgere, erinnere mich gerade partout nicht, wer diese sarkastische Einstellung kund tat.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 25. Januar 2021 - 22:57:17
Meine Truppen der katholischen Liga tragen erstmal blau, Wallensteins Truppen dann wahrscheinlich ein madder red, die Dänen ein normales Rot. Hessen-Kassel wird dann auch blau, ein paar Zinnminis aus Tschechien bekommen grün-rot, das sind dan irgendwelche Protestanten. Gelb werden eventuell schon Spanier, zusammen mit Rot, aber das ist noch nicht aktuell. Schweden plane ich nicht.

Mir fehlen Hinweise zu sächsischen Truppen, wahrscheinlich nehme ich da weiß/grün.

Der Spruch In Pecunia veritas ist meine eigene Verballhornung, eigentlich kenne ich nur In Vini veritas, weiß aber nicht, woher der stammt. Die Rückseite der Fahne sagt "Aurum Potencia est", es soll eben eine Söldnertruppe aus der Schweiz sein, die mal hier, mal dort kämpft.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Pappenheimer am 26. Januar 2021 - 08:40:39
Das erste Regiment finde ich sehr schön. Ob jetzt ursprünglich für Englischen Bürgerkrieg gedacht oder was anderes, ist doch eigentlich auch schnuppe.

Der Vorteil an Dreißigjährigem Krieg ist ja auch, dass Du quasi sowas wie Imaginations-Kleinstaaten als eigenständige Mächte hast. Ich denke da z.B. an den Kommandanten vom Hohentwiel, der kraft seiner tollen Festung eigenständig wie ein Fürst mit Franzosen, Schweden, Bayern und Kaiser verhandelte.

Bei den Fahnen sind ja viele nur noch als Fragmente bekannt, andere garnicht.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Kniva am 26. Januar 2021 - 13:10:03
Wo bekommt man eigentlich das eingangs erwähnte Regelwerk "Tercius (Brevius Edito)"?


Gruß

Kniva
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 26. Januar 2021 - 16:42:27
@Reitergeneral Pappenheimer
exactly! Ich mixe Truppen aus verschiedenen Epochen, möchte aber eine Kampagne spielen, die einen historischen Bezug hat. Mal sehen, was die gotteslästerne Gegenseite dazu meint.
Eine kurze Darstellung zur Thematik in Deutsch:
https://www.youtube.com/watch?v=ELvvmB8GnJo

@Kniva
Brevios Edito ist die abgekürzte Version, sie ist frei erhältlich im angegebenen link

https://thewargamorium.files.wordpress.com/2016/03/268954336-brevis-editio-tercios-english.pdf

Die volle Version hab ich mir bei Tercio miniatures geholt
https://terciosminiatures.com/product-category/rules/
Kostet leider 10 € Versand. Falls Du Interesse an der vollen Version hast, kannst Du mir ne pm schicken, dann können wir uns eventuell das Porto teilen. Ich schreib aber eh nochmal etwas zu den Unterschieden.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Maréchal Davout am 26. Januar 2021 - 17:14:40
Schicke Einheit! Da juckt es mich auch immer wieder in den Fingern, den Konflikt mal zu bespielen... :)
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Jens von Tabletop Generals am 26. Januar 2021 - 17:15:29
Der Sketch ist gut, deine Truppe aber auch  8).
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Jarovit am 27. Januar 2021 - 07:37:00
Ja wirklich schick geworden,gefällt mir gut deine erste Einheit.
Die zurückgehenden Truppen sind zwar nicht so mein Geschmack aber der Rest ist Top.

Da juckt es mich schon in den Fingern selber was zu bemalen.
Ich habe mich bei meinen Truppen für gedecktere Farben entschieden. Aber erstmal gucken wie das ausschaut.

Grün/Weiß für die Protestanischen/Sächischen Truppen finde ich eine gute Idee und werde das übernehmen.

Immer schön weiter malen dann klappt es auch mit dem ersten Spiel... ;)
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 27. Januar 2021 - 08:09:56
Die abgebildete Einheit ist nicht nach Regelbuch gebased!

Laut Regelbuch ist eine Regimentseinheit 12cm breit, das war mir zu wenig. Meine ist 18cm breit (3 Basen 6x6cm).

Eine reine Schützeneinheit (Seite 28 Musqueteers oder Foot Arquebusiers)  besteht bei mir aus 2 Basen 6x6cm, ich brauch also nur den Pikenanteil wegnehmen, dann hab ich ne Schützeneinheit.
Aus 2 Regimentseinheiten kann ich also 2 Schützeneinheiten und eine Pikeneinheit aufstellen.

Und ein Tercio kann ich aus zwei classic Squadrons bilden.

Die zurücklaufenden Truppen sollen den sogenannten Kontermarsch   https://de.wikipedia.org/wiki/Kontermarsch (https://de.wikipedia.org/wiki/Kontermarsch)  darstellen, obwohl es sich in der abgebildeten Form eigentlich um Enfilade  https://de.wikipedia.org/wiki/Enfilade_(Milit%C3%A4r) (https://de.wikipedia.org/wiki/Enfilade_(Milit%C3%A4r))  handelt. Das konnte ich aber imho nicht gut darstellen, das wäre nur Gedrängel gewesen.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: D.J. am 27. Januar 2021 - 08:37:48
Deine erste Einheit gefällt mir :)
TYW ist für mich totales Neuland, aber nachdem ich mal kurz reingeschnuoppert habe, scheint das ein sehr vielfältiger Konflikt zu sein. Das macht dein Projekt hier für mich doppelt spannend :)
Und was die Erwartungen betrifft ... im Grunde sollte nur deine Erwartung und maximal die deines oder deiner Mitspieler wichtig sein. Wir sind hier nur Zaungäste und schauen interessiert zu, was du so zauberst :)
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Kniva am 27. Januar 2021 - 12:31:13
Kurze Frage zu den Regeln:
Wenn ich diese überfliege, dann sieht es für mich so aus, als ob nur sehr wenige Einheiten auf dem Tisch sind - oder wo liegt mein Denkfehler?
Man geht von Armeegrößen von 7 - 12 Punkten aus. Wenn aber eine Infanterieeinheit z. T. schon 4 Punkte kostet, bleibt nicht mehr viel übrig.

Gruß

Kniva
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 27. Januar 2021 - 17:03:43
Wenn eine Infanterieeinheit 4 Punkte kostet, dann sind das z.B. zwei Veteranentercios oder eine schwedische Brigade. Wenn Du noch ein berittenes Arquebusierregiment mit drei unabhängigen Eskadronen dazu packst und 2 kleine Kanonen aufstellst, dann kann man damit die Grundregeln üben.
Ich plane für das erste Probespiel 8 1/2 Punkte und komme ohne Kommandeure auf knapp 900 Punkte nach Hauptregelwerk. Das Hauptregelwerk spricht bei 1000 Punkten von einem mittleren Spiel, 1500 groß, 3000 riesig. Ein Punkt sind circa knapp 100 im eigentlichen Regelwerk, aber wen interessieren Punktbeschränkungen?

Das kostenlose Regelwerk ist ein Appetitanreger. Meines Erachtens machen die Kommandeure mit ihren Sonderregeln das eigentlich Interessante an der Regeln aus, das kostenlose Regelwerk ist eventuell dadurch sogar kontraproduktiv. Wenn man mit 12 Punkten klar kommt, sollte man auch 18 Euro ins Hauptregelwerk investieren können.

cheers
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 30. Januar 2021 - 16:23:23
Beginn und Ende eines Glaubenskrieges

Die von mir gezeigte Einheit ist nicht regelgerecht gebased, weil ich Glaube, dass größere Basen besser aussehen. Ich Kriege auch genügend Abstand zwischen die Figuren, was zu der Zeit passt.
Mein Spielpartner hat nach einer eigenen Stellprobe gefragt, warum wir uns nicht an die Basierung des Regelbuches halten.
Mein erster Gedanke war: Ich glaub, ich krieg ne Krise :o

Z.Z. bin ich etwas indisponiert, mir war bewußt, dass meine erste Reaktion etwas übertrieben sein könnte. Also habe ich versucht, ganz ruhig herauszufinden, weshalb ich diese meine Basierung für unbedingt notwendig empfinde.
Da war dann der Salat, es ist eigentlich nur eine Sehgewohnheit. 18cm ist die Breite meiner Imagi-nation Bataillone. Die Regeln für Tercio sind anders, der Figurenverbrauch/Pinselaufwand bei 12x6cm kleiner. Aber ich hatte gerade neue Zinn- ind Plastikminis bestellt, natürlich im richtigen Verhältnis für meine Größen(wahn)variante. Also habe ich meinem Glaubensgegner vorgeschlagen, ein paar Basen in der Breite 12cm aufzustellen, hier dann vorzustellen, und ihn sich seine Meinung bilden zu lassen, also meine Meinung zu übernehmen ;D.
Hier also der Vergleich:
(https://abload.de/img/p1020173sukv9.jpg) (https://abload.de/image.php?img=p1020173sukv9.jpg)

Natürlich ist die Fahne etwas überdimensioniert, also hab ich hier noch ein Bild mit kleinerer Fahne
(https://abload.de/img/p10201788sklz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=p10201788sklz.jpg)

Eigentlich war der grundlegende Gedanke, dass mein Opponent selbst sehen sollte, dass das Sch... aussieht.

Leider ist Aussehen nicht alles, oder zum Glück, sonst wäre ich nicht vierfacher Vater...

"Tercio"/TYW ist ein Spiel/eine Epoche, bei dem es mir einfach ums Zocken geht, ich will verschiedene Listen aufstellen und meinen Gegner durch Tricks und Sonderregeln von seinem Glauben abfallen lassen. Also ist es nicht so wichtig, welche Spielsteine ich über den Tisch schiebe. Gefallen tun mir eh nur die Flaggen. Und die Kürassiere.
Also bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass 12x6 Basierung reicht, ich muss viel weniger anmalen und hab mehr Figs als ich brauche. Und gerade, als ich statt Basen zuzuschneiden mal wieder am PC hing, erreichte mich eine Nachricht des Falschgläubiegen: er sieht seinen Irrtum ein, 18x6 ist besser.

Als Vertreter des Kaisers ääh nein, ein Telefonat später ist die Frage nun nur noch:

Welche Flaggengröße:
50x50mm

(https://abload.de/img/p10201722vk6k.jpg) (https://abload.de/image.php?img=p10201722vk6k.jpg)

oder 40x40mm:


(https://abload.de/img/p1020177c2kgd.jpg) (https://abload.de/image.php?img=p1020177c2kgd.jpg)

Falls es jemandem noch nicht klar ist: die Figs sind wip

Jeder kann selbst entscheiden, was besser aussieht, 12x6 ist aber das, was wir weiterverfolgen werden.

cheers
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Maréchal Davout am 30. Januar 2021 - 22:08:16
Nach deinem Bericht zur Basengröße kann ich nicht verstehen, warum ihr jetzt 12x6 macht. Am Ende hat der Kumpel doch angerufen und gesagt, 18x6 sähe besser aus. Da du das ja auch wolltest, müsste es nun doch 18x6 heißen, oder? Am Ende sagst du aber, 12x6 wird es...

Fahnen: Welche kommt denn historischen Fahnengrößen der Zeit näher? Ansonsten würde ich wohl die kleinere Variante nehmen bei 12x6.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 31. Januar 2021 - 02:22:09
Ich bin normalerweise schwer umzustimmen. Und ich hab ja geschrieben, wie ich zuerst auf den Vorschlag zur Reduzierung der Basengröße reagiert hab, wobei das ja noch für die Öffentlichkeit geschönt war.

Aber ich weiß auch, dass es blöd für meinen Spielpartner ist, wenn ich den Spielraum, die Regeln, die Getränke und die Miniaturen stelle und er nur Pizza mitbringen "darf".  Tabletop als Hobby ist meines Erachtens eben nicht nur das Schieben der Miniaturen, sondern auch Recherche, Figuren- und Farbauswahl, Bemalung und Fachsimpeln.
Und deshalb konnte ich verstehen, dass weniger Malaufwand wichtig ist (seine Kinder sind jünger). Ich mal ja auch nur noch sporadisch, es sei denn, ich hab Urlaub oder einen Virus.
Gerade die kleinen Schützeneinheiten (8x4cm) mit ca 6-8 Miniaturen sind ja doch irgendwie auch im Alltag als Malziel machbar. Und das sind eben real-life Argumente. Und als ich begriffen hab, dass eine Kav-Einheit aus drei oder vier (oder auch mehr) Figuren besteht, konnte ich mir gut das Flaggenmeer vorstellen. Und meinen Kumpel hab ich im Telefonat leicht überzeugen können, er hatte das ja auch schon alles durchdacht, abgesehen eventuell von der Flaggenzahl.

Und beim Zocken ist es nach 2 Minuten eh egal, wie die Minis aussehen. Ein Base zu bewegen geht auch schneller als drei :) Also 12x6.
Meine Fahnen bleiben 50x50, seine werden 40x40. Kaiserliche Flaggen waren sehr groß, bis zu 3,47x4,17m. Also geht 50x50 sogar im Vergleich zur Figurengröße. Im Vergleich zur Flächenausdehnung des Truppenkörpers eher nicht. ;D

cheers
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Frank Bauer am 02. Februar 2021 - 09:12:26
Wie es sich für einen guten Glaubenskrieg gehört, mischen sich Dritte ein, die eigentlich nicht am Konflikt beteiligt sind, aber Freude daran haben, weiteres Öl ins Feuer zu kippen.  ;)
Nach den Beweisfotos oben ist die Lage doch klar. Ich schlage mal folgende These an die Kirchentür: Gott will, dass mehr Figuren auf dem Spielfeld stehen! Meiner Meinung nach sind es links immer noch zu wenige, aber die Option rechts geht gar nicht! Und das liegt nicht (nur) an der bayrischen Fahne!  :D
Ein protestantisches Prost aus dem hohen Norden!
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Riothamus am 02. Februar 2021 - 09:44:18
Der Macht des Alltags und der Praktikabilität ist allerdings kaum zu widerstehen. Die Minis sind schick.

Und ich bin fündig geworden! Ich wusste doch, dass ich den Wahlspruch kenne. Nach einer alten Vorlesungsmitschrift, hatte irgendein Kriegsunternehmer den Wahlspruch tatsächlich. Leider ist der Name unleserlich und ob er auf Fahnen stand, kann ich nicht sagen.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 02. Februar 2021 - 10:37:41
@Frank Bauer:
Yeah, mehr Ungläubige! Herzlich willkommen im Glaubenskrieg!
Aus Respekt vor Deiner Leistung bei der Verbreitung des Glauben a.k.a. Tabletop/ wargaming Hobbies werde ich mich nicht darauf beschränken, an meine eigene Unfehlbarkeit bei diesem Thema zu erinnern (ich spiele die katholische Seite, aber wenn man einen Sachsen als Gegner hat, muss man eventuell flexibel sein) 8), sondern ich werde Dir beweisen, dass Du einem Irrglauben unterliegst:
Viele kleine Figuren mögen für Dich als 1/72 Häretiker schön und wichtig sein, aber es geht doch einzig und allein um den wahren Glauben. Dieser wird durch die Fahne dargestellt. Deine Verblendung lässt Dich die Fahne der kathoischen Liga für eine bayerische halten. Bete 15 Vaterunser und Dir sei vergeben.

Die geringe Zahl der Figuren auf einem base wird zu einer insgesamt höheren Zahl von Figuren auf dem Schlachtfeld führen, denn dies ist mein hehres Ziel:

(https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/24/Schlacht_bei_Alerheim_1645.jpg/1024px-Schlacht_bei_Alerheim_1645.jpg)

Mit mehr Figs pro Einheit wäre das
https://www.youtube.com/watch?v=vh8J1istSg8 (https://www.youtube.com/watch?v=vh8J1istSg8)


@Riothamus: Ich möchte auch Dich daran erinnern, dass die Anbetung von "schicken" Figuren ein Götzendienst und Frevel ist. Und auch das Falsch Zeugniss geben. Wenn Dir der Sinn meiner Worte nicht klar ist, so sage ich es mal als Berliner:
Bist Du blind oder watt? Die Figs sehen kacke aus!
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Pappenheimer am 02. Februar 2021 - 11:09:34
Salut!

Ich bin ein Verfechter von weniger Figuren mehr Einheiten (ebenfalls Vater kleinerer Kinder UND Liebhaber Großer Schlachten). Ich finde die Variante rechts gut. Beim Dreißigjährigen Krieg muss es zumindest in einigen Situationen recht offene Formationen gegeben haben, damit die Musketiere nach dem Abfeuern ihrer Musketen nach hinten gehen konnten. Prinzipiell bin ich auch ein Fan weniger aufgeräumter Bases insbesondere wenn es um Dreißigjährigen Krieg geht.

Die zeitgenössischen Darstellungen wie Deine sehr schöne der Schlacht bei Allersheim zeigen manchmal ulkig kleine Einheiten. Vielleicht eben weil der Künstler vor allem die taktische Situation darstellen wollte und nicht darauf erpicht war, jedes Kerlchen abzubilden. Anders wäre es manchmal vielleicht auch schwierig, da die Menschen damals sehr in Bildern dachten und oftmals mehrere Situationen in einer Abbildung dargestellt werden sollten.

Ich finde unterschiedlich große Fahnen prima. Passt doch gut in die Zeit und das gab's ja sogar noch im 18.Jh.. Ich würde mit den Püppis auch so spielen wie sie bei Dir aussehen. Aber bei mir steht auch das Spielen und die taktischen Herausforderungen im Vordergrund.

Ich arbeite derzeit an einem Blogartikel zur Schlacht bei Freiburg. Der Ausschnitt der Kämpfe bei Merzhausen am 1. Tag der Schlacht wäre für Dich mit eurer Größe der Truppen schon recht rasch machbar. 3-4 Regimenter pro Seite und dazu zur "Auflockerung" noch ein paar Reiter.

Ein schönes Projekt auf jeden Fall.  :)
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Riothamus am 02. Februar 2021 - 11:21:49
:) Mein Bewertungssystem ist doch so einfach: Sobald ich das Gefühl habe, dass jemand besser malt als ich, ist das total toll. Und die fraglichen Minis habe ich als Oldschool eingestuft. Zudem vermeine ich Augen zu erkennen. Und wenn ich das tue ist die nächste Qualitätsstufe erreicht. Dann gibt es für mich noch das ganz große Kino, dass verschiedene Ursachen haben kann. Basierung, Komposition, Bemalung, ... Nun, ich gebe zu, dass ich die Bilder nicht immer so gut sehen kann. Und da gilt dann: Im Zweifel für den Angeklagten. Schließlich bin ich kein Literaturkritiker, sondern ein begeisterungsfähiger Hobbiist, der auch im Hinterkopf hat, die Motivation durch ehrliches Lob zu steigern. Wenn mir wirklich etwas auffällt, spreche ich es ja auch an.

Ich muss aber auch zugeben, dass mir auf den Bildern genaueres zu erkennen schwer fällt. Ich gelobe also, zu versuchen, einen Augenarzt aufzusuchen.

Ich kann auch versuchen, bei deinen Bildern kritischer zu sein. Beschwere dich dann aber nicht über Diskriminierung.

Schwarz weiß! Und die Truppen fast durch Strichmännchen dargestellt! Dabei gab es damals schon Gemälde. Und die Schlacht bei Nördlingen ist auch schicker! Auch wenn die beiden Ferdinande da auch das Glück auf ihrer Seite hatten! ;)

Auf deutsch: Ich hatte nicht daran gedacht, dass du das ganze lobsen nicht so magst. Da werde ich bei dir dann strenger richten, wenn ich mich erinnere!

Ansonsten schließe ich mich Pappenheimer an.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 02. Februar 2021 - 11:56:56
Zitat
Beschwere dich dann aber nicht über Diskriminierung.

Meine Kinder haben mir beigebracht, dass ich ein weißer alter Mann mit Privilegien bin, ich glaub, das geht also gar nicht. Muss mich mal erkundigen...
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Darkfire am 02. Februar 2021 - 12:09:52
Zitat
Beschwere dich dann aber nicht über Diskriminierung.

Meine Kinder haben mir beigebracht, dass ich ein weißer alter Mann mit Privilegien bin, ich glaub, das geht also gar nicht. Muss mich mal erkundigen...

Das hat Dir die I-Phone-Generation beigebracht...glaub mir, die wollen nur was... ;D
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Riothamus am 02. Februar 2021 - 12:46:44
Genau. Zudem tun sie damit selbst etwas, um es im exakt selben Atemzug dem Gegenüber vorzuwerfen. Du kannst also ganz taktisch den Spieß umdrehen, wenn sie das wieder machen. Sorgt für Aufregung bei den Heranwachsenden und gibt uns "alten weißen Männern" noch etwas zum innerlichen Lachen.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 15. Februar 2021 - 12:48:09
Jarovit und ich haben gestern Tercio miteinander gespielt, und ein Problem ist aufgetreten:
Jarovit benutzt "reformed battalions", hat mit seinen Infanterieeinheiten also eine höhere Schussfahigkeit (4/2 statt 3/2), Für ein paar Punkte mehr kann das auf 4/4 gesteigert werden, dass heißt, dass ein Fernduell zwischen einem modernen Battalion und einer klassischen Schwadron keine kluge taktische Wahl für den katholischen (oder nostalgischen Spieler) ist. Der papsttreue Spieler (das ist in unserem Fall Herr tattergreis) kann das kontern mit "dickerer", stabilerer Infanterie, oder er kann seine Truppen an die Moderne heranführen und die Feuerkraft angleichen.

Was er nicht kann, ist seine Infanterieeinheiten mit der "Brigade"-Regel auszustatten. Diese Regel erlaubt dem protest. Spieler, den normalen Aktivierungszyklus zu durchbrechen: statt "Ich eine Einheit, Du eine Einheit" antwortet/startet der Protestant mit einer Brigade, das sind bis zu 4 Battallione und zwei angeschlossene Schützengruppen. Das dann mögliche koordinierte Feuer hat die Auswirkungen, dass eine Vielzahl von kath. Einheiten Schaden nehmen, was zusammen mit der sowieso geringeren Feuerkraft  es in meinen Augen klar macht, dass ich da keine Sonne sehe. Bleibender Schaden an Einheiten führt ja zusätzlich noch dazu, dass die eventuell nicht mal zurückfeuern, sondern gar keine Aktion ausführen.

Ein eventueller schwedischer Gegner hat eine sowieso verbesserte Feuerkraft und auch die Brigade-Regel. Im Infanteriekampf sehe ich die als OP an. Ob es durch Verzicht auf große Infanterieformationen, also konsequente Verwendung von Schützeneinheiten und dem (massivem?) Einsatz von Kavallerie zu einem taktischen Patt kommen kann, kann ich nicht sagen. Ich vermute mal, im Prinzip ist bei uns eine Early War-Armee auf eine Late War-Armee gestoßen.

Was ich sagen kann, ist dass die Brigade-Regel dem aufgregendem Teil der Regeln die Luft entzieht. Da man Befehle verdeckt als Karten in der Planungsphase ablegt, muss man sich ziemlich genau überlegen, was der Gegenspieler für taktische Möglichkiten besitzt etc etc. Die Brigaderegel macht das Feuern so stark, dass der Befehl am Ende offen hingelegt wurde.

Ich werde mit Jarovit wahrscheinlich zu einer Einigung über Hausregeln kommen, ich möchte hier nur darauf hinweisen, dass eventuelle schwedische Spieler auch damit rechnen müssen, dass die Brigaderegel keine Anwendung findet.

cheers
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 15. Februar 2021 - 18:24:46
Aus dem vorherigen Beitrag:
Zitat
Ich werde mit Jarovit wahrscheinlich zu einer Einigung über Hausregeln kommen

dafür schonmal ein Argument:

(https://abload.de/img/geiselnsjnj.jpg) (https://abload.de/image.php?img=geiselnsjnj.jpg)

I mean it, man!
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Riothamus am 16. Februar 2021 - 01:38:39
Das ist gemein! Der hat Augen! Und ist toll geschminkt! Und du willst nicht gelobt werden!

Was die Chancenlosigkeit eines Tercios gegen die Schwedische Ordonnanz angeht, hat das ja auch seinen Rückhalt in der Historie. Bei so etwas würde ich wie bei PBI eine Vorgabe machen. Statt unhistorische Gleichheit zu simulieren gibt es da für das Erreichen von Ziele Punkte. Und die überlegenere Truppe bekommt weniger Punkte. Im Extremfall schlägt die Aktion fehl, aber der Spieler hat dennoch gewonnen.

Da im Dreißigjährigen Krieg quasi drei Generationen von Formationen aufeinanderprallten liegt so etwas da doch auch nahe. Der eine Sieg Wallensteins über Gustav Adolf war den Besonderheiten der Situation geschuldet. Und das Zögern in die Niederlande einzumarschieren hatte nicht nur, wenn auch überwiegend politische Gründe. Und es war ja auch nicht so, dass keiner wusste, dass das Tercio nicht mehr zeitgemäß war. Es ging darum, dass es gegen die Türken effektiv war und sie haben ja dann auch die modernere Formation eingeführt.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 16. Februar 2021 - 14:22:27
Die Sache mit den Tercios ist nicht so einfach wie Wikipedias Seite über Ordonnanz es darstellt. Allein im englischen Eintrag wird die Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit stärker betont.
Und wenn man spanische Quellen nutzt, wird eher die enorme Flexibilität von Beginn der Entwicklung des Tercios erwähnt.

Das Regelwerk Tercio läßt übrigens zwei verschiedene Formationen für Tercios zu.

Die Chancenlosigkeit des Tercios sehe ich nicht, aber dazu schreibe ich lieber erst was, wenn ich mein erstes freiwillig gekauftes Buch auf Spanisch durchgeackert habe 8)

Wir werden eine Kampagne zum böhmischen Feldzug spielen, mit dem Erscheinen schwedischer Truppen wird nicht gerechnet, und Jarovit hat schon auf meine Verunstaltung der Figur reagiert, allet jut.

Zitat
Und es war ja auch nicht so, dass keiner wusste, dass das Tercio nicht mehr zeitgemäß war.
Liste der Siege von Tercios
White Mountain (1620)
Fleurus (1622)
Breda (1625)
Nordlingen (1634)
Kallo (1638)
Honnecourt (1642)
Tuttlingen (1643)
Valenciennes (1656)

Liste der Niederlagen der Tercios
Nieuwpoort (1600)
Kinsale (1601)
Rocroi (1643)

Bei Rocroi sind die Unterstützungstruppen geflüchtet, die erwartete Verstärkung kam überraschenderweise nicht. Wenn das Tercio eine andere Formation gewesen wäre (holl. oder schw. ordonnanz), wären sie geplättet worden.

Nieuwpoort:
zuviel Sand in den Schuhen
die Holländer haben Feldschlachten vermieden, weil ääh die holländische Ordonnanz ääh dem veralteten Tercio so hoch überlegen war. Ja.

Kinsale: k. A. :)

Bei Ortenburg und in youtube Videos ist alles einfach (außer bei SandRhoman History, der ist gut) und klar, und wenn man dann genauer hinguckt, wird es kompliziert.

Danke für Dein feedback, das meine ich ernst, auch wenn ich die Dinge meist etwas anders sehe.



Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 16. Februar 2021 - 16:30:26
In einem anderen Forum hab ich was über "Tercio" geschrieben:

Zitat
...But it is the opposite: in my opinion the order system is top notch.

Written orders that work, I am baffled.

The "game engine" is in my opinion so flexible that I thought about gaming napoleonics with it. A full regiment with two shot companies looks like a french brigade to me. I even bought a book in spanish about tercios. Although I do not speak that language.

I do believe that creating confusion and deceiving is the path to glory. And I know that my opponent will fool me time and time again. And I love it.

My gaming buddy and me are thrilled. And we haven´t started with commanders yet. I guess that will be even more fun.

Ich denke, dieses System hat wirklich eine Menge Potential.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Pappenheimer am 23. Februar 2021 - 15:37:39
Sehr schöne Auflistung und Gegenüberstellung von Dir, tattergreis.

Auch SandRhoman hat dazu einiges gesagt, wenn ich mich recht entsinne.

Es ist schon manchmal wunderlich. Bisweilen heißt es die Musketen hätten ja so schlecht geschossen, dass sie ohnehin eher als Knüppel zu gebrauchen waren statt als Feuerwaffe. Dann wieder wird behauptet die Nahkampfwaffen seien nicht so wichtig gewesen.
Ich denke aber, dass genau diese Frage wichtig ist zur Bewertung der Tercios. M.E. war ein Hauptvorteil seine Geschlossenheit und Erfahrung. Wäre er so unbrauchbar gewesen, warum hat er dann solange Bestand gehabt?

Coole Mini nebenbei bemerkt.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 26. Februar 2021 - 15:55:22
Zitat
Coole Mini nebenbei bemerkt.

Ich habe meinem Gegner gedroht, meine Figuren (die ich ihm überlassen wollte) so anzumalen, falls er meinen Regeleinschränkungen nicht zustimmt. War nicht ernst gemeint, denke ich.

Aber: ich hab keinerlei Lust, Figuren des TYW anzumalen, nicht mal die wirklich guten von bohemian miniatures. Also hab ich geguckt, was ich noch an Figuren herumzuliegen hab, hab meine Impetus-Makedonen rausgeholt, hab auch paar Samurai und Ashigaru gefunden, die sind ein paar Jahre alt. Mein Plan war schon ewig, meine Samurai eine Strafexpedition nach England durchführen zu lassen, jetzt sind sie als letzte Reserve für die Verteidigung Wiens geplant, falls die Protestanten/Sachsen die Stadt bedrohen (und die Kampagne gefährden). Sie sind allerdings noch herzlich wenig bemalt, aber ein paar Testminis hab ich schon vor Jahren mit Farbe verunstaltet.

(https://abload.de/img/ashigarutest63jy0.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ashigarutest63jy0.jpg)

Ob die Truppen jemals eingesetzt werden, ist nicht von Belang. Aber ich freue mich mal wieder aufs Malen!

Und auf Netflix gibt es ne für mich neue Serie über Samurai, die Kagemusha-DVD hab ich auch rausgekramt, und Plastikkav ist auf dem Weg :)

cheers!
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: Pappenheimer am 26. Februar 2021 - 17:28:40
Aber: ich hab keinerlei Lust, Figuren des TYW anzumalen, nicht mal die wirklich guten von bohemian miniatures.
Watt is denn plötzlich passiert? Zuerst beginnst Du mit dem Thema, machst ne Einheit und dann keine Lust mehr?

Mehr Freiheit bei der Bemalung wegen der unsicheren Quellenlage kann ich mir kaum vorstellen als beim Dreißigjährigen Krieg.

Ich habe einfach derzeit mehr Lust alles für Lauffeldt (1747) weiter voran zu treiben und ein Malus bei Dreißigjährigem Krieg ist, dass ich mit den Regelwerken soweit nicht happy bin und zum anderen die Minis mehr Platz brauchen, weil meine normalen Boxen wegen der Länge der Piken nicht ausreichen.
Titel: Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
Beitrag von: tattergreis am 26. Februar 2021 - 19:22:43
Zitat
Zuerst beginnst Du mit dem Thema, machst ne Einheit und dann keine Lust mehr?

Hab schon mehr als eine Einheit, paar Kav-Einheiten fehlen noch auf dem Photo


(https://abload.de/img/p1020187qbjhg.jpg) (https://abload.de/image.php?img=p1020187qbjhg.jpg)
War halt anstrengend wegen der Beeinträchtigungen durch Covid, ich muss ne Menge nachbemalen. Ich schustere 2-3 Einheiten Ashigaru und 2 Samurai-Comboszusammen, und dann geht es weiter mit TYW.