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Kaserne => Projekte => Thema gestartet von: Antipater am 27. Mai 2011 - 16:07:26

Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 27. Mai 2011 - 16:07:26
(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Tabletop/Centuriones/AusschnittCrista.jpg)

Okay, eigentlich kein \"größeres Projekt\", eher eine Ordnungsinitative.
Wie mittlerweile bekannt sein dürfte, bin ich ein großer Fan römischer Centurionen – und Sammler entsprechender Miniaturen. Zwar ist die Menge immer noch überschaubar, aber langfristig möchte ich so viele und unterschiedliche Interpretationen zusammen haben wie möglich. Um einen Anfang zu machen, kam mir die Idee, hier in mehr oder minder regelmäßigen Abständen die Miniaturen vorzustellen. Die Gelegenheit, auch ein bisschen über den historischen Kontext zu schwadronieren, kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Wer davon genervt ist, hat vielleicht mehr Freude an den vorgeschalteten kleinen Hintergrundgeschichten – oder schaut einfach nur die Bilder an. ;)

Ich freue mich über Kommentare, Wünsche, Anregungen!

Den Anfang macht eine Miniatur aus dem Hause Gorgon Studios, ursprünglich Promofigur anlässlich einer Ausgabe (https://www.ancient-warfare.com/cms/issues/ancient-warfare-iv-1.html) des Ancient Warfare-Magazins zum vorrömischen Italien.

Frühjahr 444 v. Chr.: Gerade erst hat er seine Waffen beim alljährlichen lustrium rituell reinigen lassen, schon ist Poplios Vibennas Ausrüstung wieder gehörig eingesaut. Schmutzige Geschäfte nimmt er aber gern in Kauf, solange die Kasse stimmt. Und hier kann sich Vibenna über seinen Auftraggeber (einen Patrizier, der eigentlich nicht genannt werden möchte) keinesfalls beschweren: Stets fällt für seine suodales nach einem Fischzug ein fettes Schaf oder eine fesche Sabinerin ab – ganz nach Belieben, versteht sich. Der Löwenkopf, der Vibennas Schild ziert, ist deshalb bei Viehhirten und Ehemännern der Nachbarschaft so gefürchtet wie bei den Einwohnern Roms gefeiert. Nur verständlich, dass seine Waffenbrüder Vibenna zu ihrem centurio gewählt haben und er den quergestellten Helmbusch mit Stolz trägt.

(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Tabletop/Centuriones/DSCF0206-2.jpg)

Die Figur stellt einen frührömischen Centurio dar und basiert auf der Rekonstruktion etruskischer Ausrüstung des 5. Jhs. v. Chr. Vieles davon ist hypothetisch – aber das trifft auf eigentlich alles zu, was die „römische Armee“ dieser Zeit angeht. Allgemein geht man davon aus, dass unter den etruskischen Königen Roms (ca. 8.-6. Jh.) die Hoplitentaktik eingeführt wurde. Die schwerbewaffnete Phalanx unterstützten Reiter und leichter gerüstete Krieger zu Fuß. Ob diese Einheiten von Centurionen geführt wurden, ist ebenso fraglich wie die militärische Bedeutung der centuriae selbst. Dazu später vielleicht mehr.

(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Tabletop/Centuriones/DSCF0216-1.jpg)

Zugegeben, der große Rundschild (clipeus) passt nicht so recht zur eher leichten Ausrüstung des Modells: Ihm fehlen Beinschienen, und das gesteppte Lederwams ersetzt keinen Metallpanzer. Der quergestellte Helmbusch scheint ein verbreitetes Rangabzeichen gewesen zu sein. Wobei man annimmt, dass er rangniederen Anführern vorbehalten war, die zusammen mit den Kriegern „in der Reihe kämpften“ (griech. lochagoi) und dort sichtbar bleiben mussten.

Bei der Bemalung habe ich mich am Cover des besagten Hefts und an Peter Connollys Greece and Rome at War orientiert. Auch habe ich dem Druck nachgegeben und mich mal an der Verschmuddelung der Figur versucht – es soll niemand sagen, ich nähme mir Kritik nicht zu Herzen. Allerdings muss ich wohl noch mal bei forenbekannten Schmutzfinken wie Lt. Hazel oder Regulator in die Lehre gehen. :whistling:
Das Ganze gibt\'s in Englisch, dafür mit größeren Einzelbildern auch auf meinem Blog (http://lead-mountain.blogspot.com/2011/05/centurionum-vol-i-etruscan-warrior.html) zu sehen.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Thorulf am 27. Mai 2011 - 16:21:28
Sehr, sehr schöne Figur und sehr schöne idee für einen Tread. Bin auf den nächsten Teil gespannt. :applaus:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Lettow-Vorbeck am 27. Mai 2011 - 16:51:51
Schönes Projekt :thumbup:

Hat die goldene Farbe am Ende des Helmbusches eine besondere Bedeutung?
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 27. Mai 2011 - 16:55:25
Danke, ihr zwei. :)

Zitat von: \'Lettow-Vorbeck\',index.php?page=Thread&postID=85753#post85753
Hat die goldene Farbe am Ende des Helmbusches eine besondere Bedeutung?
Nö, das ist schlicht ein matschiges Altweiß. Ich hab hier nur die Vorlage (weißes Haar, rote Spitzen) umgekehrt, weil mir Rot als dominante Farbe besser gefiel.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Frank Becker am 27. Mai 2011 - 17:42:22
Sehr schönes Projekt! Vor allem gefallen mir die schönen Hintergrundinfos. Die Figur ist ebenfalls klasse…auch schön der Bartschatten und der abgewetzte Schild.Die Sache mit dem quergestellten Helmbusch ist in der Tat interessant. Ich denke, dass dieses Merkmal wohl erst in der späten Republik aufgetaucht ist (wie auch die traditionellen Beinschienen und das links getragene Schwert). Vorher wurde der Centurio von seiner Centuria gewählt, nachdem diese aufgestellt worden war. Die Ausrüstung dürfte sich also nicht von den übrigen Männern unterschieden haben. Als Rangabzeichen hat er wohl nur den Vitis getragen. Der rot-weiße Helmbusch deiner Figur ist ebenfalls unwahrscheinlich, da Rosshaar sehr schwer zu Färben war. Höchstwahrscheinlich wurden deshalb auch nur einfarbige, naturbelassene Haare verwendet.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 27. Mai 2011 - 18:20:37
Ah, Widerspruch, sehr schön. :)
Es besteht halt das große Problem, dass die Informationen zur römischen Frühzeit allesamt aus zweiter, oft dritter Hand stammen. Bei vielem scheint es sich auch schlicht um nachträgliche (im Wortsinn) Re-Konstruktionen zu handeln, die bestenfalls vom Status quo der mittleren Republik ausgehen. Da werden Einrichtungen und Verfasstheiten dann munter rückdatiert bzw. archaisiert. Zur Zenturiatsverfassung schreibe ich, wie angekündigt, wahrscheinlich später noch mal was.
Den quergestellten Helmbusch hat man wohl aus Fundstücken abgeleitet, die zwar eine Montierung aufweisen, aber keine Ösen zum Festbinden über dem Scheitel, sondern eben über den Schläfen. Wie stichhaltig das ist, sei natürlich dahingestellt. Als Vergleichsbeispiel für eine frühe Verwendung der quergestellten Helmzier fällt mir auf die Schnelle nur der \"Draped Warrior\" (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8c/Spartan_officer.jpg?uselang=de) aus der Wadsworth-Sammlung ein.
Rosshaar lässt sich meines Wissens wie menschliches Haar färben. Henna habe ich schon in beiderlei Verwendung gesehen. ;)
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: opa wuttke am 27. Mai 2011 - 19:35:57
Ein Thread der mir sowohl gefällt, als auch gelegen kommt, will ich doch aus meiner fröhlich zusammengemischten umfangreichen Sammlung römischer Legionäre aus allen Epoche gerade sowohl eine frühkaiserzeitliche Armee für Impetus als auch eine spätrepublikanische für FoG aufstellen. Die Legionäre an sich bereiten mir dabei weniger Kopfzerbrechen, weil ich anhand der jeweiligen lorica bzw. des verwendeten scutum schon eine relativ genaue zeitliche Einordnung treffen kann. Schwierig wirds bei meinen Figuren mit den Centurionen...Gut es gibt ja genug Material allein an Ospreys, aber sie lassen eben doch immer noch Fragen offen und komme ich dann erst zur Auxilia, dann blick ich nicht wirklich immer durch. Roßhaarhelmbusch ?...ja klar ! Crista transversa ?...aber sicher doch ! Aber verwendeten die Centurionen der cohortes dieselben, wie die in Legionen ?? Wo gibt es zeitliche Überschneidungen bzw. gibt es überhaupt welche ?? Welche Farben wurden verwendet und hatten sie eine bestimmte Bedeutung ?? Fragen über Fragen, die ich hoffentlich aus kompetentem Munde beantwortet bekomme ;)

Die Bemalung ist übrigens sehr schön...

Gruß

Opa, der Deinen Thread mit Spannung verfolgt
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Poliorketes am 27. Mai 2011 - 20:03:29
Prima! Daß bei all dem Dreck der Helm noch so glänzt hat mich zuerst irritiert, aber dann ist mir aufgefallen, daß ja auch der Schild nach oben noch etwas blinkt. paßt also. Ist der Kerl blond? Das paßt nicht.
Steppwämser als Kampfkleidung kannte ich fürs antike  Südeuropa noch nicht, gibt es mehr dazu?
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Frank Becker am 27. Mai 2011 - 22:37:44
Klar gibt es Fundstücke die zu einem quergestellten Helmbusch passen, aber der muss nicht unbedingt einem Centurio gehört haben. Da zur Zeit der Repubik die Soldaten ihre Ausrüstung selbst gestellt haben, müßte ja jeder einen solchen Helmbusch im Gepäck gehabt haben, nur für den Fall das er gewählt wird...das halte ich für unwahrscheinlich. Bei Polybius wird ein solchen Merkmal ebenfalls nicht erwähnt, er hätte in seinen Beschreibung der Ausrüstung dieses Detail sicher erwähnt.
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Beitrag von: Antipater am 27. Mai 2011 - 22:59:59
Und noch mal vielen Dank!

@opa: Zu den Hilfstruppen komme ich sicher auch noch. In Kürze nur soviel: Großartige Unterschiede gab es in der Kaiserzeit zwischen Legions- und Auxiliarcenturionen wahrscheinlich nicht. Zu den Farben: In der römischen Armee kamen sicher Rot und (Natur-)Weiß vor, wie auch verschiedene Gelb- und Brauntöne wahrscheinlich sind. Was wann und von wem getragen wurde, war nicht zuletzt eine Frage des Anlasses. Man weiß einfach nichts Genaues - aber das erlaubt einem zugleich, zumindest in vernünftigem (!) Rahmen, künstlerische Freiheiten.

@Poli: Ich hab mir einen kalten Frühjahrsregen vorgestellt, der zwar den Staub oben abspült, ihn unten herum aber als Schlammspritzer wieder kleben bleiben lässt. :D Nein, ehrlich, ich wollte nicht gleich die ganze Figur einseifen. Ist mir so schon schwer genug gefallen. Und nein, das ist höchstens ein schmutziges Aschblond (wobei auch nicht alle Italiener schwarze Krause tragen). ;) Das Steppwams basiert laut dem Begleittext im Heft auf einem Grabrelief aus Volterra. Selbst würde ich die Darstellung eher als Lamellen- oder Schuppenpanzer interpretieren, musste mich aber an das Modell halten.

EDIT:

@Frank Becker: Du hast Recht, das muss nicht so gewesen sein. Die Interpretation passt aber einfach zu schön mit der Position des Anführers in der Phalanx zusammen. Deshalb bringe ich sie, nicht weil ich sie für absolut gültig halte. Dass das für alles gilt, was ich hier schreibe - eben weil die Quellenlage so dünn ist und wir daher niemals \"definitive\" Aussagen treffen können - habe ich wohl leider nicht hinreichend deutlich gemacht.
Trotzdem zur Erwiderung auf die beiden Punkte: Gewählt wurde der Anführer nicht während, sondern vor dem Feldzug. Da blieb also, im Falle einer wirklich überraschenden Wahl, genug Zeit, umzudekorieren. - Polybios macht vornehmlich auf die Unterschiede zur Erfahrungswelt seines griechischsprachigen Publikums aufmerksam. Weil er etwas nicht kannte oder nicht beschrieb, heißt das nicht, dass es schlicht nicht existierte oder nicht wenigstens schon einmal existiert hatte.
Wie gesagt, auch hier versuche ich erst mal der Interpretation des Modells zu folgen. Ob man es als Centurio bezeichnen kann, darf oder muss, weiß ich nicht zu entscheiden.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Poliorketes am 28. Mai 2011 - 00:07:08
Danke für die schnelle Antwort. Was das Blondhaar angeht - das haben die heutigen Italiener wohl von den keltischen und vor allem germanischen Einwanderern. Aber was solls, Achilles und Alexander werden auch mit Vorliebe blond dargestellt.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: opa wuttke am 28. Mai 2011 - 16:00:52
Vielen Dank Antipater für die Antwort, ich warte dann mal ganz entspannt auf die weiteren Ausführungen zum Thema.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: hallostephan am 28. Mai 2011 - 19:25:18
schön! Ja, fang ganz früh in der Epoche an, superidee! mfg Stephan Auch reiterführer...
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Welf VIII. am 29. Mai 2011 - 08:15:34
Zitat von: \'Frank Becker\',index.php?page=Thread&postID=85783#post85783
Klar gibt es Fundstücke die zu einem quergestellten Helmbusch passen, aber der muss nicht unbedingt einem Centurio gehört haben. Da zur Zeit der Repubik die Soldaten ihre Ausrüstung selbst gestellt haben, müßte ja jeder einen solchen Helmbusch im Gepäck gehabt haben, nur für den Fall das er gewählt wird...das halte ich für unwahrscheinlich. Bei Polybius wird ein solchen Merkmal ebenfalls nicht erwähnt, er hätte in seinen Beschreibung der Ausrüstung dieses Detail sicher erwähnt.
Polybios schreibt Mitte des 2. Jhd. v. Chr., ihn als Gewährsmann für eine Zeit 300 Jahre früher haranzuziehen halte ich für etwas abenteuerlich. Ab davon ist es doch so, dass gerade irgendwelche verfassungsrechtlichen Darstellungen (und Polybios als römischer Propagandist nochmal ganz besonders) dazu neigen, Zustände zu idealisieren und zu glätten. Wie frei war diese Wahl denn wirklich, wir wissen es nicht. Das spricht übrigens keinesfalls dafür, dass man diesen quergestellten Helmbusch für Centurionen, von denen man ja, wie Antipater schrieb, nicht mal weiß, ob sie es damals überhaupt gab, als gesichert oder auch nur wahrscheinlich annehmen sollte. Aber was will man machen? Ohne auch nur annähernd sicheren Boden muss man sich eben auf das morastige Gelände der Spekulation begeben. Zumindest irgendeine auch im Schlachtggetümmel sichtbare Kennzeichnung (Helmzier irgendeiner Art) halte ich doch für plausibel.

Ich hätte lieber etwas gedämpftere Farben (Helmbusch) gesehen, aber das mag auch an der Belichtung der Aufnahme liegen. Ansonsten ist die Figur natürlich sehr hübsch geworden.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 01. Juli 2011 - 22:31:59
Und weiter geht\'s. Erstaunlicherweise sogar in halbwegs chronologischer Reihenfolge, weil ich mich dazu habe hinreißen lassen, Aventine Miniatures selbst in Augenschein zu nehmen. Und ich bin schwer begeistert! So wenig Arbeit hatte ich mit noch keiner Figur, und in direkter Anschauung sind sie wesentlich gefälliger als auf den Bildern des Webshops.

Wie dem auch sei, wir machen einfach weiter im Text. Diesmal verschlägt\'s uns in die Zeit der Mittleren Republik, genauer in die Jahre um 280 v. Chr.

(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Tabletop/Centuriones/DSCF0309.jpg)

Für diese Zeit ist die Existenz des centurio als militärischer Rang einigermaßen sicher. Abgebildet hier ist ein Kollegenpaar, links Balbos (\"der Stotterer\") und rechts Vaala (\"der Mauernbezwinger\"). Vaala posiert noch im Feiertagsstaat auf dem Marsfeld (ich bin mir bewusst, dass es damals wohl noch nicht gepflastert war). Er trägt eine eher zeremonielle weiße Tunika (candida), und sein Schild ist mit der durchgestrichenen Zahl \"IIII\" markiert. Beides soll darauf verweisen, dass die Centurionen in dieser Zeit sehr wahrscheinlich öffentlich gewählt wurden, und zwar von den jeweils sechs Militärtribunen einer Legion. Getreu dem römischen Wahlrecht hat man vielleicht nur solange gewählt, bis eine Stimmenmehrheit erreicht war - bei vier Voten wäre also Schluss. Die andere Markierung, \"II FAB\", deutet an, dass Vaala der zweiten Legion des Konsuls C. Fabricius zugeteilt worden ist. Im frühen 3. Jh. v. Chr., als Fabricius gegen die italischen Bergvölker zog und mit Pyrrhos verhandelte, befehligte jeder Konsul sicherlich mindestens zwei Legionen.

(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Tabletop/Centuriones/DSCF0297-1.jpg)

Die von den Tribunen gewählten Centurionen kommandierten jeweils die erste bzw. vordere centuria innerhalb eines Manipels. Die Manipel waren als taktische Einheiten innerhalb der Legion entstanden, als die Römer sich von der starren Phalanxformation verabschiedeten und auf offenere Formationen zu setzen begannen. Der \"vordere Centurio\" (prior) nominierte nach seiner Wahl einen Kollegen, der wiederum die zweite bzw. hintere Zenturie kommandierte und folgerichtig posterior hieß. Dessen Rolle übernimmt hier Balbos. Sein Schild zeigt - nein, keine Joghurtwerbung, sondern die Abkürzung für E(nos) M(armor) I(uvato) (\"Mars, hilf uns!\"), ein Vers aus dem altlateinischen Carmen Arvale zu Ehren des Kriegsgottes. Ob man so was auf Schilde pinselte, weiß ich natürlich nicht sicher - aber genauso unsicher sind die Schildbemalungen oder alles, was man über die Militärverfassung dieser wirklich spannenden Zeit zu wissen glaubt.

(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Tabletop/Centuriones/DSCF0303-1.jpg)

Auch deshalb, diesmal weniger Text. Wer noch ein paar zusätzliche Bildchen sehen will, ist herzlich eingeladen, mein Blog (http://lead-mountain.blogspot.com/2011/07/centurionum-vol-ii-republican-rioters.html) zu besuchen. Dort oder hier darf auch fleißig kommentiert und kritisiert werden. :)
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Poliorketes am 02. Juli 2011 - 10:38:48
Tilman, die sind der Hammer! Aus Interesse: Wie begründest Du die Eisenhelme im 3. Jahrhundert v.Chr. - ist da nicht Bronze vorherschend gewesen?
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: hallostephan am 02. Juli 2011 - 10:57:40
vielleicht versilbert für besondere Verdienste? :sm_pirate_thumbs1:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 02. Juli 2011 - 11:19:54
Vielen Dank, Maik! :) Du hast vollkommen Recht, und hallostephan ist auf der richtigen Spur: Eigentlich soll das verzinnte Bronze darstellen. Die chromartige, bläuliche Färbung kommt auf den Fotos leider nicht so gut rüber.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Poliorketes am 02. Juli 2011 - 14:04:00
Verzinnte Bronze? Super Idee!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: hallostephan am 02. Juli 2011 - 16:03:07
sm_party_joint sm_party_prost1
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 15. Juli 2011 - 16:46:36
Heute nähern wir uns dem \"klassichen\" Centurio, also dem der Kaiserzeit, mal von der anderen Seite. Wahrscheinlich nicht die späteste Inkarnation eines römischen Centurio, steht Iovianus doch ziemlich nah am anderen Ende der Antike, irgendwann im Winter 406 n. Chr.:

(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Tabletop/Centuriones/DSCF0329-1.jpg)

Inspiriert zu dieser Darstellung hat mich die Geschichte von den Barbaren, die am 31. Dezember 406 (oder war\'s doch 405?) über den zugefrorenen Rhein schlitterten. Stattgefunden haben soll das irgendwo zwischen Mainz und Straßburg, den beiden stärksten Festungen an der germanischen Grenze. Nach offizieller Lesart markiert dieses Ereignis - so es überhaupt passiert ist - das Ende der römischen Herrschaft in diesem Gebiet. Direkt gegenüber von Mainz ansässig waren mal die Mattiaker, und folglich stammten auch die Vorgänger der Mattiaci iuniores Gallicani, eine Hilfstruppeneinheit, ursprünglich aus der Region. Iovianus trägt ihr Schildemblem - Zirkelschluss!

Da die Mattiaci also eine weit zurückreichende Einheitengeschichte haben, sollte bei ihnen auch noch das Amt des Centurio existiert haben. Das Kreuz mit der spätrömischen Heeresstruktur ist nämlich die unglaubliche Verwirrung, die die Reformen, Aufteilungen, Neugründungen und Umbenennungen seit dem 3. Jahrhundert offenbar schon bei den Zeitgenossen gestiftet haben. Altes steht hier neben Neuem, Autoren verwenden bewusst altertümliche Bezeichnungen und für das gleiche Amt gibt es verschiedene Titel.
Ob Iovianus sich also als centurio hätte bezeichnen lassen, sei dahingestellt. Immerhin, sein Helmdesign (Intercisa IV) wird meist als Rangabzeichen gewertet.

Wie immer, und auch wenn es jedem freigestellt ist, hier zu klicken: ab zum viel ausführlicheren Blogeintrag (http://lead-mountain.blogspot.com/2011/07/centurionum-vol-iii-winters-coming.html). :D
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Driscoles am 15. Juli 2011 - 17:04:56
Gerne lerne ich beim Antipater und den Blog besuche ich auch ab und an !
Grüße
Björn
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Robert E. Lee am 15. Juli 2011 - 19:16:49
Mal wieder eine sehr schicke Figur  :thumbup: , einzig der Schnee und der schlimme Rand der GW Base wollen mir nicht gefallen  ;)  .
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Regulator am 15. Juli 2011 - 19:30:58
Mir gefällt der Schnee sogar ganz gut, dass ich den Antipater vorher nach dem Rezept gefragt habe. Vorallem finde ich es schön wenn man den ersten Centurio (oder zweiten9 mit dem hierigen vergleicht. Der Wandel ist doch was Schönes :wseufzer:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Koppi (thrifles) am 15. Juli 2011 - 21:39:58
Klasse. Vor allem der \"used\" Look, den Du ja im Normalfall bei Deinen Figuren vermeidest. Schildkratzer und der Siff auf dem Mantel kommen echt überzeugend.
Gefällt mir sehr gut Deine Zenturionenreihe. :thumbup:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: DonVoss am 15. Juli 2011 - 22:40:46
Wieder mal super!
Ich verfolge die Centurionen-Sache schon seit dem ersten Post. Sehr schöne Reihe... :thumbup:

Das GW-Base fällt mir erst jetzt als hinderlich auf... :huh:
Es gibt übrigens sehr schicke 25mm-Flachbases von Renedra. Ich schwör auf die Dinger... :D

Der Used-Look ist wirklich cool: da fallen einem gleich x Geschichten ein.

DV... :)
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 15. Juli 2011 - 23:54:34
Vielen Dank für eure Kommentare. Freut mich, wenn\'s gefällt. :)
Umso mehr, wenn ich auch ein paar bekennende Blog-Abstinenzler in meine Falle locken kann. :D

Zur Base kann ich nur sagen, dass die hier gezeigten Figuren nicht für den aktiven Einsatz bestimmt sind. Soll heißen, in der Vitrine machen sich die kleinen Sockel einfach besser.
Ansonsten nämlich bin ich ebenfalls großer Freund möglichst flacher Basen.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Frank Becker am 16. Juli 2011 - 07:55:47
WOW! Die letzet Figur ist wirklich großartig geworden. Sehr schöne, gedeckte Farben und die verschutzungen sind sehr realistisch. Hier passt auch der tolle Hintergrund ganz ausgezeichnet zur Figur. Das schönste Bild ist natürlich das erste in deinem Blog, man sieht zwar nicht den Schild, aber die ausdrucksstarke Gesichtsbemalung.

 

...und ja, ich lese auch deine Blog (der wirklich klasse ist!). :thumbsup: :thumbsup:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: DonVoss am 16. Juli 2011 - 14:10:43
Zitat
...Blog-Abstinenzler in meine Falle locken...
Ja, so muss man das wohl nennen, wenn die besten Fotos im Blog versteckt werden... :thumbsup:

DV
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Tellus am 17. Juli 2011 - 12:13:49
Sehr geile Bemalung, bei allen Figuren, aber Iovianus ist bis jetzt mein Liebling. Das ist eine Epoche die zu bearbeiten mich auch in den Fingern juckt. Die Idee mit dem Hintergrund ist genial und kommt besonders gut bei der Schneebase.
Frank hat recht, dass erste Bild im Blog ist echt der Hammer :thumbup: :thumbup: :thumbup:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Hanno Barka am 20. Juli 2011 - 11:10:16
Zitat von: \'Poliorketes\',index.php?page=Thread&postID=85770#post85770
Ist der Kerl blond? Das paßt nicht.

Doch, doch - auch bei den Römern gabs Blondies wie der Name Flavia/ Flavius beweist - nur seltener als im Norden halt... (und bevor jemand mit Kelten und co. kommt - Flavius ist ein uralter Name, der sich im Dunkel der röm Frühgeschichte verliert und schon existierte bevor die Römer Kontakt mit den Kelten hatten)

Btw - Römer standen auch auf Blondinen - Blondes germnisches Haar aus dem man Frauenperücken machte war ein sehr begehrter Luxus artikel... Ob die Römer auch schon Blondinenwitze rissen?   :sm_pirate_biggrin:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: J.S. am 20. Juli 2011 - 14:01:29
mal ganz davon abgesehen, dass das römische heer dieser zeit ohnehin größtenteils aus germanen bestand...
ansonsten: sehr schöne inspiration für meine kommenden spätrömer,werde das hier gespannt weiterverfolgen  :thumbup:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Thomas Kluchert am 21. Juli 2011 - 17:57:56
Da denkt man an nichts Böses wenn man durch Facebook surft und was passiert?! Man trifft auf eine Miniatur von Antipater! Ancient Warfare mag deine Bemalkünste offensichtlich (http://www.facebook.com/pages/Ancient-Warfare-magazine/126092411887) :D
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Frank Bauer am 23. Juli 2011 - 15:03:15
Zitat von: \'thrifles (Koppi)\',index.php?page=Thread&postID=89079#post89079
Vor allem der \"used\" Look, den Du ja im Normalfall bei Deinen Figuren vermeidest. Schildkratzer und der Siff auf dem Mantel kommen echt überzeugend.

Da kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Durch den Matsch werden deine Figuren noch mal eine Klasse besser. Ich dachte gar nicht, daß das noch geht.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 04. August 2011 - 18:29:04
Dass ich mich über die zwischenzeitlich eingetrudelten Kommentare sehr freue, muss ich nicht eigens erwähnen. Ich bedanke mich nur deshalb nicht früher, weil hier bekanntlich gehaltvollere Postings (sprich: BILDER!!!) lieber gesehen sind. ;)
In Zeiten des Klimawandels also von einem Wetterextrem zum anderen: Diesmal geht\'s ab in die 330er Jahre nach Christus, in die nahöstliche Einöde, wo M. Aurelius Heliudurus die römische Grenze zum Sasanidenreich patrouilliert.

(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Tabletop/Centuriones/DSCF0339-1.jpg)

Heliudurus ist Centurio der exploratores – also der berittenen Spähertruppe – der Ersten Parthischen Legion. Gleich vorweg, ob diese Jungs auf Dromedaren saßen, wissen wir nicht. Scheint aber möglich, denn andere Truppen in der Region setzten sicher so genannte dromedarii ein. Wahrscheinlich handelte es sich um berittene Infanterie (Kamele sind einfach keine Schlachtrösser), und die wiederum wurde von Centurionen kommandiert. Heliudurus trägt einen wilden Mix aus kaiserzeitlicher und spätantiker, d.h. aus genuin römischer und persisch beeinflusster Ausstattung. Von den Erbfeinden aus dem Osten haben sich die Spätrömer wider Willen einiges abgeschaut, z.B. die massenproduzierbaren Spangenhelme oder die Üppigkeit von Kleidung und Ausrüstung. So zeigt der Schild, ungeachtet aller christlichen Ambitionen des gerade herrschenden Konstantin I., dessen vormaligen Lieblingsgott, die Unbesiegbare Sonne (Sol Invictus) samt Pferdegespann. Das Motiv gehört eigentlich ins dritte Jahrhundert, aber aufgrund der unverkennbaren Ähnlichkeit zur christlichen Ikonographie mag das eine ganze Zeitlang danach noch durchgegangen sein.

Wer mehr wissen (und sehen) will, darf natürlich auch ins Blog (http://lead-mountain.blogspot.com/2011/08/centurionum-vol-iiii-lrdg.html) lurgen. Ich verrat\'s auch nicht. :whistling:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: J.S. am 04. August 2011 - 18:38:10
wieder einmal perfekt gelungen  :thumbup:

deine erläuterungen lese ich im übrigen auch sehr gerne, weiter so!
das mit den spangenhelmen ist ein guter punkt. bei meinen sassaniden musste ich mich auch mangels alternativen (in 10mm) schamlos an spätrömischer kavallerie vergreifen. :whistling:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Poliorketes am 04. August 2011 - 18:47:59
Schö-ön!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: sharku am 04. August 2011 - 18:54:44
super text, super mini!!! SUPER! :hutab:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: DonVoss am 04. August 2011 - 19:03:08
Wiedermal ein sehr schönes Update: tolle Mini, super Hintergrund... :thumbup:

Noch ne Frage: woher stammt die Miniatur?

DV
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Tellus am 04. August 2011 - 19:06:58
Die ist von Warlord Games, vielleicht etwas umgebaut?

Auf jeden Fall, schickes Model und wieder klasse bemalt und toller Hintergrund :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 04. August 2011 - 20:03:02
Vielen Dank. :)
Und in der Tat, ist ein Warlord Dromedarius. Tolles Modell, aber viel zu viele Details, von denen ich nicht weiß, was sie darstellen sollen. Dazugepflanzt habe ich nur den Helmbusch, das Naseneisen und die etwas zu puffigen Ärmel.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Robert E. Lee am 04. August 2011 - 20:33:54
Ich muss sagen, bislang wohl mein Liebling, besonders das Dromedar hat es mit angetan, sehr sehr gut gelungen  :love:  .
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Gabriel Flavius am 04. August 2011 - 20:47:19
Wirklich ein sehr schönes Projekt. Meine Hochachtung! :imsohappy:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Marcus Crassus am 10. August 2011 - 22:45:51
Wirklich Interesant muss man sagen!!! Ich selber innteresiere mich ja auch sehr für die römische Geschichte !!!!!
Viel Erfolg, bin auf weitere Ergebnise schon sehr gespannt!! viel spaß noch !!!!! :aok: :sehrgut:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Hanno Barka am 11. August 2011 - 09:46:55
Der Dromedarius rockt einfach total!  :neo: Sowohl die Figur selber als auch die Bemalung. (Ich liebe Dromedarii ja auch, weil sie so anders als das römische Klischeebild sind find ich)
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 15. August 2011 - 16:09:09
Dankeschön zusammen, Lobpreisungen gehen immer runter wie Öl. :D
Eigentlich habe ich inzwischen alle Figuren zusammen und auch weitgehend bemalt. Aber wir wollen lieber unchronologisch bleiben, und daher geht\'s wieder zurück in republikanische Zeiten. Sozusagen am Fundament des Kollaps arbeiten Männer wie Gaius Varius, realiter ein Vollzeitsoldat und allenfalls nebenberuflich römischer Bürger, irgendwo in den ehemals karthagischen Besitzungen um 140 v. Chr.:

(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Tabletop/Centuriones/DSCF0400-1.jpg)

Seine Karriere begonnen hat Varius unter Aemilius Paullus, dem Sieger von Pydna. Dessen Ehrennamen \"MACED(onicus)\" hat Varius sich stolz auf den Schild gepinselt. Mit den Skorpionen hat es keine historische Bewandtnis. Später war das Symbol wohl bei den Prätorianern in Gebrauch, und vielleicht haben es die zum Schutz des Feldherrn abgestellten Soldaten bereits früher getragen. Folglich könnte man sich Varius als (gewesenen) Leibgardisten des jüngeren Scipio Africanus denken.
Außerdem hüllt er sich in einen - mittlerweile ziemlich abgetragenen - makedonischen Offiziersmantel, den er vielleicht bei der anschließenden Plünderung von Epirus eingesackt hat. Das mag darauf verweisen, wie weit römische Legionäre damals herumkamen. Und darauf, dass sie zunehmend vom Beutemachen abhängig wurden, weil die Kriege eben nicht mehr vor der Haustür stattfanden und sich auch nicht in einem Sommer abhandeln ließen. Zudem waren viele (und gerade die niederen Offiziere) danach wohl für ein ziviles Leben nicht mehr zu gebrauchen. Sei\'s wegen äußerer Kriegsverletzungen (Varius hat offensichtlich ein Auge eingebüßt) oder aufgrund innerer Versehrungen wie Unrast oder spontaner Aggressivität. So was nennt man im Nachhinein  wohl Professionalisierung beziehungsweise: Berufsarmee.

Wen\'s interessiert: Die Figur stammt von Crusader Miniatures. Und das fertige Modell nachträglich einzustauben, hat allen Mut gekostet - ich hoffe, es hat was gebracht. ;)  

Mehr zum Gucken und Lesen? Dann http://lead-mountain.blogspot.com/2011/08/centurionum-vol-v-dog-of-war.html (http:// [url)]hier lang[/url].
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Beitrag von: Poliorketes am 15. August 2011 - 17:26:06
Beim ersten Ansehen habe ich gedacht \"wie langweilig, die anderen waren besser\". Dann habe ich aber mal genauer hingesehen, und ich muß sagen, daß mein erster Eindruck voll daneben lag. Insbesondere der auf den ersten Blick recht eintönige Schild ist der Hammer. Die Farbverläufe sind Dir wirklich gelungen!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Murphy am 15. August 2011 - 19:20:20
Tolle Bemalung und vielen Dank für die \"kleine\" Geschichtsstunde. :D
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Frank Becker am 15. August 2011 - 20:52:41
Wieder zwei tolle Figuren und schöne Geschichten. Der Kamelreiter gefällt mir besonders gut, vor allem das Kamel ist großartig geworden. WELTKLASSE!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 15. August 2011 - 21:18:38
Ja, soviel kann ich sagen, der Camelman ist sicher der ausgefallenste Centurio der Reihe. Ich werd versuchen, den Rest trotzdem irgendwie interessant zu machen.
Frank, um ehrlich zu sein, hab ich frech deine Kamele kopiert. Dank der fantastischen Fotos deines Sudan-Projekts war das fast wie Malen nach Zahlen. :D
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Tellus am 15. August 2011 - 21:29:54
Klasse bemalte Figur, die Skorpione auf dem Schild sind toll :thumbup: :thumbup: :thumbup:
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Beitrag von: Lt. Hazel am 16. August 2011 - 07:12:56
Klasse wie immer, ich mag dein Projekt! Mut zu Schmutz!
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Beitrag von: Antipater am 22. August 2011 - 19:30:52
Zitat von: \'Lt. Hazel\',index.php?page=Thread&postID=91701#post91701
Mut zu Schmutz!
:D

Diesmal etwas weniger Mut, der Kerl hat mich genug Nerven gekostet. Das Modell an sich (aus dem Hause A&A) aber ist toll, die Epoche allemal. Ich wollte mal was Regionales, und nichts eignet sich dafür besser als das kleinteilig-zerstückelt-regionalisierte dritte nachchristliche Jahrhundert. Bestes Beispiel für das Stückwerk der Identitäten, Idiome und Moden im Römischen Reich ist Titus Flavius Romanus, Centurio der Mainzer legio XXII Primigenia Pia Fidelis, um 235 n. Chr.
(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Tabletop/Centuriones/DSCF0417-1.jpg)

Dem Namen nach ein durch-romanisierter Offizier kommandierte Titus Flavius, laut Ausweis einer Inschrift nahe dem Limeskastell Walldürn, eine dort zusammengezogene Multikulti-Truppe aus irregulären Auxiliaren und frisch unterworfenen Britanniern (daher keltisch karierte Hosen und Mantel). Im Sommer 232 leitete er dort den Wiederaufbau eines verfallenen Badehauses - für die Steinmetz- und Ziegeleiexperten der Mainzer Legion (ihren Capricorn-Stempel kann man in ganz Germanien entdecken) sicherlich eine leichte Aufgabe. Kurz danach aber, im Folgejahr, überrannten germanische Krieger en masse den Limes. Die Bedrohung war ernst genug, dass Kaiser Severus Alexander seinen Persienfeldzug abblies, um an den Rhein zu marschieren. Romanus mag damals zu seiner ebenfalls heimgeholten Stammeinheit (jetzt mit dem Titel Alexandriana geehrt) in die Provinzhauptstadt zurückgekehrt sein.

Ebenda aber verscherzte sich Severus Alexander mit einem - sicherlich vernünftigen - Verhandlungsfrieden zwischen Rom und den Germanen die Sympathien seiner Soldaten: Er wurde kurzerhand ermordet, und sein gleich im Anschluss gekürter Nachfolger, Maximinus Thrax, beruhigte die Gemüter mit einem zünftigen Rachefeldzug. Seit jüngstem glaubt man, archäologische Spuren dieser Expedition entdeckt zu haben. Auf einem südniedersächsischen Hügel fanden sich zahlreiche Waffen- und Ausrüstungsteile römischer wie germanischer Krieger, und man nimmt an, dass diese irgendwann nach 235 dort verloren wurden. Wer das erstaunliche, aber keineswegs sensationelle Schlachtfeld nicht selbst in Augenschein nehmen will, für den gibt es eine ziemlich gut gemachte TV-Dokumentation (http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/hintergrund/roemerschlacht102.html). Der bergan durchs Herbstlaub stürmende Romanus ist nicht zuletzt den dort gezeigten Spielszenen entlehnt.

Krise des 3. Jahrhunderts, Barbarisierung des Militärs, Soldatenkaiser, moderne Schlachtfeldarchäologie - alles in einer Figur, und noch dazu einem der viel zu selten zu sehenden A&A-Modelle. Kann man mehr wollen? Falls ja, hier (http://lead-mountain.blogspot.com/2011/08/centurionum-vol-vi-autumn-of-rome.html) zum Blog klicken.

PS: Den Helmbusch habe ich einem Immortal-Griechen geklaut. Centurionen ohne Helmzier, geht gar nicht. ;)
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Poliorketes am 22. August 2011 - 19:55:37
Was soll ich sagen? Weiter so!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Tellus am 22. August 2011 - 21:36:23
Wieder eine tolle Arbeit von Dir, die Base ist ebenfalls sehr überzeugend gelungen :thumbup: :thumbup: :thumbup:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Koppi (thrifles) am 22. August 2011 - 21:50:07
Klasse. Wie alle Deine Figuren in dieser Zenturionenreihe. Ei un das der do aus Meenz is, is ja mo klasse. :thumbup: Hammer do doch ach mo gelebt, unn die Fra gleich mitgenomm .... :thumbup:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Frank Becker am 22. August 2011 - 22:33:26
(http://1.1.1.10/bmi/www.ospreypublishing.com/images/books/covers/mainpageimages/9781849085410-th2.jpg)
Wieder eine geniale Figur...das Herbstlaub ist eine tolle Ergänzung. Hast du dir schon den neuen Osprey Band, ist ja praktisch das Buch zu deinem Projekt zugelegt? Wenn ja, lohnt sich der Kauf?
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: opa wuttke am 22. August 2011 - 22:57:15
Schöne Figur, schöne Base, interessanter Hintergrund !

Ach ja, einer der besten Threads, der aktuell im SW läuft. ich bin immer gespannt, was als Nächstes kommt...
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: J.S. am 22. August 2011 - 23:40:26
wunderbar!
wobei mir deine erläuterungen mittlerweile fast mehr spaß machen als die miniatur an sich, scheint ja echt dein metier zu sein  :thumbup:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Hanno Barka am 23. August 2011 - 01:09:26
Citius, altius, fortius!  

 :thumbsup: Eine unglaubliche Serie, die da hiunlegst, sowohl von der Bemalung als auch von der Hintergrundinfo.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Michel am 23. August 2011 - 06:32:51
:aok: Sehr schöne Figur mit absoluter Klassebemalung!!!!!!
Die Basegestaltung finde ich auch seeeeeeeeeeehr gut, mal was anderes...!!!

...und die Beschreibung deiner Figuren ist über jeden Zweifel erhaben!!!!!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 23. August 2011 - 07:53:29
Vielen Dank zusammen! :) Das \"Projekt\" macht vor allem wegen der vielen Rückmeldungen großen Spaß. Wobei wir uns langsam schon dem Ende nähern. Es ist schließlich als \"kurze Geschichte\" ausgeschrieben.
@Frank: Ich wusste gar nicht, dass der erste Band schon erhältlich ist. Aus Prinzip werde ich mir diesen und den folgenden wohl zulegen, obwohl mich die Leseproben jetzt noch nicht so überzeugt haben. Graham Sumner und Raffaele D\'Amato haben steile Thesen bei Osprey hoffähig gemacht (was gut ist). Allerdings gehen die Interpretationen mit beiden zuweilen durch. Also, mal sehen.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: sharku am 23. August 2011 - 09:41:59
klasse antipater, wieder mal spitze, vorallem den mantel finde ich spitze, die karobemalung ist ja immer so ne sache!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Draconarius am 23. August 2011 - 11:13:50
Wie immer in Bild und Text sehr gut gelungen  ;)

Zitat von: \'Antipater\',index.php?page=Thread&postID=92339#post92339
und noch dazu einem der viel zu selten zu sehenden A&A-Modelle
Ohja! Bemalt hatte ich die bisher nur auf Phil Hendry\'s Website gesehen...
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 25. August 2011 - 15:18:58
Kurz und schmerzlos, jetzt geht\'s in die finalen Runden - und damit in bekanntere Gewässer. Heute tritt einer an, über den der ein oder andere Lateineleve gestolpert sein mag: Marcus Petronius, Centurio der achten Legion, um 52 v.Chr.

(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Tabletop/Centuriones/DSCF0407-1.jpg)

Wie die Kritzelei auf seinem Schild - CAES(ar) VIC(tor) - bestätigt, handelt es sich um einen der Centurionen, die Iulius Caesar in seinem Bellum Gallicum namentlich erwähnt. Bekannter sind inzwischen vielleicht Lucius Vorenus und Titus Pullo, die, zumindest dem Namen nach, in der Serie \"Rome\" auftauchen. Eventuell kennt man auch noch Lucius Fabius, der sich von drei seiner Soldaten auf die Mauern von Gergovia hieven ließ. Diese Ruhmsucht zahlte sich für ihn nicht aus, genauso wenig wie für die anderen 46 Centurionen, die 52 v.Chr. bei einem eigenmächtigen Sturm auf Vercingetorix\' Hauptquartier gefallen sein sollen. Zu ihnen gehörte auch besagter Petronius. Wer seine Geschichte nachlesen will, findet sie hier (http://www.thelatinlibrary.com/caesar/gall7.shtml#50) im originalen Wortlaut. Aus Rücksicht auf wunde Schülerseelen hier aber gleich mein Übersetzungsversuch:

M. Petronius, Centurio derselben Legion, nachdem er versucht hatte, die Tore aufzubrechen, [doch] von einer Vielzahl [der Feinde] zurückgeworfen [worden war], gab, als er bereits zahlreiche Wunden empfangen hatte, jede Hoffnung für sich auf. Zu den Soldaten seines Manipels, die ihm gefolgt waren, sagte er: \"Weil ich nicht mich und Euch zugleich retten kann, will ich wenigstens für Euer Leben sorgen, das ich, verführt vom Verlangen nach Ruhm, in Gefahr gebracht habe. Denkt an Euch, solange Euch Möglichkeit gegeben ist.\" Zugleich warf er sich mitten unter die Feinde, und, indem er zwei [von ihnen] tötete, drängte er die übrigen ein wenig vom Tor ab. Denen, die ihm zu helfen versuchten, rief er zu: \"Vergeblich versucht Ihr meinem Leben zu Hilfe zu kommen, dem bereits Blut und Kräfte geschwunden sind. Daher, verschwindet, solange die Möglichkeit besteht, und zieht Euch zur Legion zurück.\" So fiel er wenig später im Kampf und rettete die Seinen.

Caesar erzählt hier die hübsche Geschichte von den Centurionen als dem \"Dienstadel\" der späten Republik: Sie verkörpern altrömische Tugenden wie Tapferkeit und Ehrgeiz und sind dabei bereit, alles, auch sich selbst, für ihre Untergebenen wie ihren Feldherrn zu opfern. Eigentlich erst solche erzloyalen Profis konnten ihre Soldaten in die nachfolgenden Bruderkriege führen.

Zur Figur: Sicher unschwer zu erkennen, handelt es sich um ein Copplestone-Sculpt für Wargames Foundry. Trotz der Überzeichnungen eine sehr feine Reihe. Bemaltechnisch habe ich es etwas ruhiger angehen lassen, d.h. nur der Schild hat eine etwas ungewöhnlichere Farbe abbekommen. Das Motiv sollte für die Achte wohl eher ein Stier sein (recht typisch für caesarianische Gründungen), aber ich wollte es insgesamt etwas schlichter. Auffällig ist vielleicht noch die vitis bzw. der Rebstock, das traditionelle Disziplinarinstrument des römischen Centurio - genau deshalb sollte es in der Reihe wenigstens einmal vorkommen.

Mehr Bildchen und Text gibt\'s gewohntermaßen im Blog (http://lead-mountain.blogspot.com/2011/08/centurionum-vol-vii-hour-of-glory.html). So oder so, danke fürs Schauen! :)
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Frank Bauer am 25. August 2011 - 16:22:15
Wie jetzt, das Projekt geht dem Ende zu... Du meinst, du fängst jetzt damit an, jedem der bisher gezeigten Jungs ein Manipel Legionäre beizustellen, oder?

Der Copplestone-Zenturio besticht durch gute Bemalung, einen grandiosen Schild und ddie typischen merkmale eines Copplestone-Sculpts: Eine Riesenrübe, ingesamt grauenhafte Proportionen (die Beine sind z.B. dünner als die Arme) und eine langweilige Pose.

Der A&A Zeturio ist hingegen fulminant in jeder Hinsicht. Am Meisten beeindruckt mich aber da der toll bemalte Mantel und die perfekte Basegestaltung mit dem Laub.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Finarfin am 25. August 2011 - 18:00:24
Wow... Trotz bescheidener Worte wertet deine Pinselarbeit den Sculpt enorm auf!
Mir geht es da ähnlich wie Frank. So ganz wede ich mit den Copplestone Sachen nicht warm.
Der A&A Sculpt war weit besser, obwohl dieser hier durch die hervorragende Bemalung locker mithalten kann.

Ich freue mich auf die letzten Zwei und das Mannschaftsfoto.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 25. August 2011 - 18:16:54
Hrhr, danke. Ich mag halt die verzerrte Kugelkopf-Optik. Irgendwie knuffig. :love:

Aber, Frank, lass deine Torpedos im Rohr! EINMAL möchte ich mich in meinem stillen Kämmerlein an dem Gedanken ergötzen, EINES meiner Projekte - und mag es auch noch so winzig sein - zum Abschluss gebracht zu haben. :koenig:
Mal ganz davon abgesehen, dass ich die Römerzeit aus Wargaming-Sicht mehrheitlich sterbenslangweilig finde…
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Hanno Barka am 25. August 2011 - 20:04:12
Wieder tolle Bemalung - ganz großes Kino - und erst die Übersetzung... Schmiererdeutsch vom allerfeinsten  :diablo:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 25. August 2011 - 21:27:29
Na klar, Pennälersprache muss sein. Falls doch jemand ins Original klickt, sollte der Wiedererkennungseffekt gegeben sein. ;)
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Koppi (thrifles) am 25. August 2011 - 21:34:08
Zitat von: \'Antipater\',index.php?page=Thread&postID=92667#post92667
Na klar, Pennälersprache muss sein. Falls doch jemand ins Original klickt, sollte der Wiedererkennungseffekt gegeben sein. ;)

Komm Tilman; meine Goldmann Übersetzung klang genauso in der 11 Klasse. Bin jetzt zu faul nachzuschauen. Habe Sie aber im Schrank ... pass nur auf, nicht dass ich da ne Abschrift entdecke ... ;)  :D
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Michel am 26. August 2011 - 07:00:52
Es ist einfach eine Augenschmaus, von dir bemalte Figuren zu sehen!!!!!!!
Du könntest selbst ein Überraschungsei noch so bemalen, das ich niederknien muß!!!!!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Frank Becker am 26. August 2011 - 12:50:55
Wieder einmal hast du die Figur und Geschichte großartig aufeinander abgestimmt. Die Bemalung ist wieder immer klasse! Mich wundert etwas der Schildrand, der farbig anders abgesetzt ist. Hier wäre eine Metalleinfassung vielleicht passender gewesen.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 26. August 2011 - 13:18:33
Zitat von: \'thrifles (Koppi)\',index.php?page=Thread&postID=92670#post92670
… pass nur auf, nicht dass ich da ne Abschrift entdecke ... ;)  :D
Nur zu, das wäre ja fast \'ne Ehre für mich. ;)

Frank, das soll Rohhaut darstellen. Eignet sich hervorragend zur Verstärkung von Schildrändern und ist dabei wesentlich günstiger als Metall. Die Schilde aus Dura-Europos z.B. sind so eingefasst; eine tolle Dokumentation gibt es hier (http://www.populares-vindelicenses.de/pages/ausruestung/militaria-floh/schilde.php) (passt eigentlich besser zum letzten Eintrag).
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Koppi (thrifles) am 26. August 2011 - 20:17:28
Zitat von: \'Antipater\',index.php?page=Thread&postID=92731#post92731
Zitat von: \'thrifles (Koppi)\',index.php?page=Thread&postID=92670#post92670
… pass nur auf, nicht dass ich da ne Abschrift entdecke ... ;)  :D
Nur zu, das wäre ja fast \'ne Ehre für mich. ;)

Frank, das soll Rohhaut darstellen. Eignet sich hervorragend zur Verstärkung von Schildrändern und ist dabei wesentlich günstiger als Metall. Die Schilde aus Dura-Europos z.B. sind so eingefasst; eine tolle Dokumentation gibt es hier (http://www.populares-vindelicenses.de/pages/ausruestung/militaria-floh/schilde.php) (passt eigentlich besser zum letzten Eintrag).

Da Du da im Thema bist. Ich habe mich das letztens erst gefragt, wie viele germanische Schilde überhaupt mit einem eisernen Rand eingefaßt waren, und ob nicht die meisten einfach nur mit Leder überzogen waren. Wenn ich an meinen letzten Museumsbesuche denke - aber ich muss gestehen, ich hab nicht besonders darauf geachtet - sehe ich zwar immer Schildbuckel, aber Hinweise - hierbei handelt es sich um einen Schildrand - sind mir weniger bekannt.
Wie ist denn da der archäologische Stand der Dinge ? Was für Ergebnisse gibt es für die Römer, welche für die germanischen Gegner ? Mir ist es bewußt, dass es da unterschiedliche Epochen und unterschiedliche Stämme gibt. Formulieren wir es also mal so: Wie war es bei Kalkriese und wie unter Marcus Aurelius bei Vindobona ?
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 26. August 2011 - 23:46:03
Nun ja, mein Leib- und Magenthema sind Schildeinfassungen nun nicht. :D
Trotzdem würde ich mich zu der Behauptung versteigen, dass, was den Römern recht, den Germanen billig war. Die Sparsamkeit der Germanen im Metallgebrauch ist bekannt, und die Verwendung von Rohhaut ist keine Kunst (na ja, eigentlich). Ich bin mir auch recht sicher, dass Schilde eine Randverstärkung unbedingt brauchen, wenn sie nicht beim ersten Schlag auf die Kante splittern sollen. Eine einfache Bespannung reicht da kaum aus.

Natürlich kann ich mich dabei nicht auf Fundsituationen stützen (gibt\'s in Kalkriese überhaupt was Germanisches?), zumal sich Organisches hierzulande deutlich schlechter erhält als im syrischen Klima. Erhaltene Stücke, meine ich, stammen in unseren Breiten erst aus dem Mittelalter.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Koppi (thrifles) am 27. August 2011 - 00:43:03
Na ich hab mal ein bißchen gegoogelt, und habe mich dabei vor allem auf Seiten von MA Reenactern verirrt. Da wird wohl eindeutig beim Bau eines Schildes die Ummantelung mit Rohhaut präferiert. So wie Du dies auch beschrieben hast.
Finde ich sehr interessant. Vielleicht gehen wir einfach viel zu oft vom metallumrandeten Schilden aus, obwohl das gar nicht der gängigen Praxis entsprach.
Na zu was für Recherchen Dein Projekt hier führt .... klasse. :thumbup:
Na und alles nur w.g. einem kleinen Hinweis von Frank Becker, den man so aber vielleicht gar nicht stehenlassen kann:
Zitat
Hier wäre eine Metalleinfassung vielleicht passender gewesen.


http://www.equites-normanorum.de/publikationen/schildbau.html
http://handelskontor-berlin.datafarm.de/Schilde-und-Schildbau/Bauanleitung-fuer-Schilde/
http://www.kettenhemd-anleitung.de/bibliothek/anleitungen/schildbau/schildbau.htm

Wer aber Quellen für römische oder germanische Schildformen besitzt, soll sie einfach mal posten. Das würde mich jetzt schon mal interessieren, wie hoch der Anteil von Rohhaut und der von Metall war.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Hanno Barka am 27. August 2011 - 01:37:44
Zwar auch nicht mein Spezialthema, aber ich hab mal wo gelesen (weiss leider nimmer in welchem Buch), daß Metalleinfassungen sehr selten waren und eben Leder oder Rohhaut viel gängiger war. Das hatte nicht nur kostentechnische Gründe, sondern angeblich neigt ein Schwert dazu vom Metallrand eher abzuprallen (und damit rasch wieder einsatzfähig zu sein) während es einen Lederrand durchschlägt, dann aber im Holz vom Schild häufig ziemlich fest stecken bleibt und nicht mehr so schnell freizubekommen ist - was dem Gegner für einige oft entscheidende Augenblicke einen enormen Vorteil verschafft hat.
(Ich kann leider nicht sagen wie stark diese These untermauert ist und wieviel Spekulation dabei im Spiel ist)
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Frank Becker am 27. August 2011 - 10:08:16
Klasse, so kann auch eine falsche Bemerkung zur Erleuchtung führen! Wirklich interessante Informationen bzgl. der Schildeinfassung...das war nir bisher entgangen.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 27. August 2011 - 11:29:18
Oh je, jetzt wird\'s abseitig. Super!  :thumbsup:

Koppi, ich denke aufgrund von Vergänglichkeit und Funddichte wird man da keine aussagekräftigen Zahlen zusammen bekommen. Klar ist nur, dass die gefundenen römischen Schilde (diesseits vom Vorderen Orient) häufig einen Metallrahmen haben. Rohhautfassungen sind zumindest fürs 1. Jh. v. Chr. damit wiederum Spekulation.
Anmerken kann man noch, dass die bekannten antiken Schildeinfassungen aus Rohhaut aufgenäht wurden. Mittelalter-Reenactors befestigen die Streifen dagegen meist mit Leim oder Nägeln.

Greymouse, da würde ich behaupten, dass Rohhaut sogar flexibler reagiert als Metall. Im Prinzip entspricht das Material einem handelsüblichen Kauknochen für Hunde (manche Reenactors verwenden genau diesen \"Werkstoff\" ;) ), ist also recht elastisch und dabei stabil. Ein Durchschlagen des Randes soll ja gerade vermieden werden, denn wenn die Klinge ins Schild eindringt, gibt\'s Splitter. Man trägt ja keine massiven Holzplatten mit sich herum, sondern die Schilde sind aus recht dünnen Holzstreifen bzw. Brettchen zusammengeleimt. Diese Konstruktion ist relativ leicht, kann gebogen werden und fängt den Aufprall besser ab. Funktioniert ähnlich modernen Autokarosserien, die auch aus geklebten Strukturen bestehen.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Hanno Barka am 27. August 2011 - 11:44:36
Lasst ns doch einfach selber einen Schild basteln und ein Schwert schmieden und es austesten  sm_party_joint
Wie angemerkt, kann nicht sagen wie fundiert die Aussage ist - ich versuch grad verzweifelt sie wiederzufinden um anhand der Quelle einschätzen zu können wie glaubwürdig sie ist...
(ich bild ma ein es wa a mittlalterliche Gschicht - naja leise rieselt der Kalk^^ )
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 27. August 2011 - 13:29:41
Ausprobiert wurde das schon. Außerdem, Rohhaut wurde nachweislich verwendet, viele Reenactors schwören drauf. Wer sich dazu informieren will, wird auf den Portalseiten wie Tempus Vivit oder Roman Army Talk fündig. Die Diskussion würde ich hier aber gern auslagern, denn dafür gibt es berufenere Orte - und da wird dann z.B. mit solchen Bandagen (http://www.archaeoforum.de/viewtopic.php?f=60&t=1448&sid=5eba7e16de85ed598aeabd0f15b92115) gekämpft. Zweifellos interessant, aber im Tabletop-Kontext eher für Anhänger des extremen \"bottom up\" relevant. ;)
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Poliorketes am 27. August 2011 - 16:32:09
Geile Diskussion! Die ersten beiden Seiten schreiben die ja doch ziemlich aneinander vorbei.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 28. August 2011 - 20:43:43
Und nach dem gepflegten Austausch wieder zurück zu den bildlichen Inhalten, Schlag auf Schlag, wie versprochen.
Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an die Jugendbücher aus der Hand Peter Connollys, der darin Leben und Karriere des Tiberius Claudius Maximus nachzeichnet. Beide Bände gehören zu den wohlgehüteten Schätzen meiner Sammlung, und ich stöbere gern drin herum. Eine der - nicht gerade jugendfreien - Illustrationen hat es mir schon immer angetan:

(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Tabletop/Centuriones/TibClaudMax.jpg)

Folglich wollte ich die Szenerie auch in meiner kleinen Centurionen-Serie würdigen. Deshalb habe ich einen schnöden Foundry-Legionär etwas umgestaltet und auf den schönen Namen Lucius Aconius Statura getauft, unterwegs in der dakischen Ebene, irgendwann um 100 n. Chr.

(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Tabletop/Centuriones/DSCF0412-1.jpg)

Klar, der Kerl trägt schon wieder das Schwert auf der falschen Seite. An Centurionenmodelle im klassischen Schienenpanzer (inklusive Bein- und Armpanzerung) kommt man sonst meines Wissens aber nicht heran. Gerade das wollte ich nun abbilden, um auch die scheinbar unbesiegbare Armee des 2. Jahrhunderts in ihrer Fähigkeit - und der Notwendigkeit - zur Anpassung zu zeigen. Die Entwicklung der Spezialeinheiten des 3. Jahrhunderts, wie den plänkelnden lanciarii oder eben der schwergerüsteten Infanterie, beginnt nämlich spätestens hier.
Die gleichzeitig zunehmend institutionalisierte Verquickung von Militär und Zivilleben steckt wenigstens indirekt im Namen dieses Herrn: Staturas Grabstein (http://oracle-vm.ku-eichstaett.de:8888/epigr/epiergebnis_de) stellt stolz die Stationen seiner Karriere heraus. Dazu kommt eine Liste der Auszeichnungen, die sich schließlich in einer Standeserhöhung auszahlten und ihm ein hohes ziviles Priesteramt einbrachten.Die Verbindung zu oben genanntem Tiberius Claudius Maximus ist dabei immerhin über die Zugehörigkeit zur selben Legion (der Siebten Claudia Pia Fidelis) und Teilnahme am selben Feldzug (Dakerkriege Trajans) gegeben. Außerdem hoffe ich auf ein bisschen Familienähnlichkeit mit dem Bild oben.

Langfassungen, wie immer, hier in meinem Blog (http://lead-mountain.blogspot.com/2011/08/centurionum-vol-viii-pride-progress.html). :)
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Regulator am 29. August 2011 - 10:05:07
Mit Abstand dein bester bis jetzt (meiner Meinung nach). Und du malst sogar gore Effekte - das Projekt hat dich ja ordentlich weitergebracht :thumbsup:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: opa wuttke am 29. August 2011 - 10:28:05
Stark ! Einer Deiner besten Zenturionen hier.
Aber zum Thema: Schwertscheide auf der falschen Seite...
War das im späten 2. Jhdt n.Chr. wirklich noch zwingend ?! Und unabhängig davon: Der gute Lucius mag es im Felde für durchaus sinnvoller erachtet haben, sein Gladius rechts zu tragen. Für die Parade und den Tagesdienst hat er es bestimmt wieder an der rechten, pardon;: richtigen Seiten getragen ;)
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Frank Becker am 29. August 2011 - 11:36:55
Klasse Figur und grandios umgesetzt! Die Connolly-Bücher sind natürlich alle weltklasse und immer wieder eine Inspiration.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: WCT am 29. August 2011 - 17:55:44
Zitat von: \'Antipater\',index.php?page=Thread&postID=92931#post92931
plänkelnden lanciarii
sag sowas nicht das kann (unlösbaren) Ärger geben... :D
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 29. August 2011 - 18:56:12
Na, Stephan, so alt bin ich eben doch nicht. ;) Die Effekte gehen für stand-alones auch in Ordnung; spätestens auf Regimentsebene aber mag ich\'s - trotz gedippter Franzosen - doch lieber proper.

opa, im Zweifel würde ich genauso argumentieren. Dass Offiziere wohl nicht freiwillig auf solche Rangabzeichen verzichten würden, dass Schwertaufhängungen bzw. Schwertgurte wahrscheinlich für eine bestimmte Trageweise konstruiert waren und dass der Centurio in der Formation an besonderer Stelle und in besonderer Weise kämpfte - das vergessen wir dann aber lieber ganz schnell. :D

WCT, stimmt schon, das Fass der lanciarii wollte ich nicht aufmachen. Wen die Diskussion interessiert, kann sich z.B. hier (http://www.ne.jp/asahi/luke/ueda-sarson/Lanciarii.html) einlesen. Lassen wir den Begriff stehen als Bezeichnung für reguläre Infanterie mit besonderer Ausbildung. Die gab\'s auch schon früher, klar. Nur stellt das 2. Jahrhundert insofern keine Unterbrechung dar, wie man z.B. angesichts uniformiert strahlender Legionen auf der Trajanssäule glauben könnte. Das sollte gesagt werden.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Poliorketes am 29. August 2011 - 21:59:54
Sehr schönes Modell. Mir gefällt dieses Mal insbesondere das Metall von Helm und Lorica, wobei sich der Dreck natürlich auch sehen lassen kann.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Gabriel Flavius am 30. August 2011 - 23:01:03
Super! Finde das Thama echt hoch intressant. Besonders Gut gefällt mir hier die tollen Kurzberichte zu den einzelnen Epochen und Modelle.

Mach weiter so! :aok:
Titel: Auf zum Schlussakkord!
Beitrag von: Antipater am 01. September 2011 - 20:02:52
(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Paterboaern/Anreppen/DSCF0364_2.jpg)
Wie angedroht, kommen wir damit zur Stunde Null; historisch ganz wörtlich, für das klassische Centurionen-Image im übertragenen Sinn. Zum Kampf gegen ungebärdige Germanen bläst Lucius Caedicius, Primipilar und Lagerkommandant in Varus\' verlorener Armee, Germanien 9 n. Chr.
(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Tabletop/Centuriones/DSCF0399-1.jpg)
Was dem unglücklichen Statthalter Roms in den Teutoburger Wäldern zustieß, muss ich hierzulande wahrscheinlich nicht eigens nacherzählen. Interessant wird das ja immer dadurch, wenn man das mit Beteiligten verbinden kann. Die Geschichte des Marcus Caelius (http://www.rlmb.lvr.de/museum/a17d05ed-6ca8-47f9-bd3c-9b7ab65518d7.htm) ist jedem Römer-Enthusiasten ebenso hinlänglich bekannt. Deshalb wollte ich einen anderen Centurio würdigen, der in den Berichten von Velleius Paterculus und Frontinus als Retter in der Not auftraucht. Nachdem sich nämlich die Überlebenden der Katastrophe in Aliso gesammelt haben, wird das Lager von Germanen berannt. Nur mit List gelingt Caedicius die Verteidigung und schließlich der Ausbruch, und die Soldaten können sich an den Rhein retten. Das war nun sicher auch anderen Centurionen gelungen, aber ein (gewesener) Primus Pilus war wahrscheinlich publikumstauglicher. Als Chef der ersten Centuria der Legion (zuvor vom Manipel der Triarier, dem pilus, gestellt) war man nämlich entweder geadelter Veteran oder Quereinsteiger aus der Oberschicht. Die Taten solcher VIPs sind eben ungleich erbaulicher.
Hier steht Caedicius allerdings noch ganz am Beginn des Schlachtgetümmels. Laut Dio Cassius befanden sich die Römer auf dem Marsch, als die Germanen angriffen (wie sonst hätte man sie je schlagen können?!). Deshalb ist Caedicius gerade erst aus dem Sattel gesprungen (Offiziere reisten zu Pferd) und hat sich einen Schild vom Packwagen gegriffen (offensichtlich schleppten die \"Marianischen Mulis\" doch nicht immer alles selbst). Quasi als lebendes Feldzeichen versucht er, seine Leute zu formieren und geordnet ins nahe Aliso abzurücken.

Über die Lage von Aliso ist genauso viel spekuliert worden wie über den Ort der Schlacht im Teutoburgischen. Zufälligerweise wohne ich nur wenige Kilometer entfernt von zwei mehr oder minder heißen Kandidaten: Einer davon ist das Lager von Anreppen. Verkehrsgünstig an der Lippe gelegen, sollte das beachtlich große Lager wohl den Nachschub der östlich operierenden Truppen sichern. Beachtlich zum Zweiten sind deshalb die Getreidespeicher. Und beachtlich zum Dritten ist die Kommandantur: Hier logierte wohl ein hochrangiger, vielleicht kaiserlicher Befehlshaber. Weniger spektakulär sind allerdings die heutigen Überreste. Hinfahren lohnt also nur, wenn man sowieso in der Gegend ist (was selten vorkommen dürfte :D).
Immerhin hat sich die Dorfgemeinschaft redlich um eine \"Teilrekonstruktion\" von Lagerstraßen und Gräben bemüht. Pfiffig gemacht sind außerdem die Hinweistafeln in Form römischer Feldzeichen. Dafür gibt\'s ein Fleißkärtchen und ein Bild.
(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Paterboaern/Anreppen/DSCF0361.jpg)
Damit sind also die wesentlichen Phasen der Entwicklungsgeschichte des römischen Centurio abgedeckt. Es sollte ja eine kurze Geschichte sein. Womit nicht gesagt sein soll, dass es nicht noch ein bisschen weiter gehen kann. Mal sehen. Ein Gesamtbild kommt nach dem Urlaub.

In jedem Fall vielen herzlichen Dank für Eure Kommentare und die damit verabreichte Motivation!

Ich erlaube mir dennoch, ganz am Schluss, wiederum den Hinweis auf den zugehörigen Blogeintrag (http://lead-mountain.blogspot.com/2011/09/centurionum-vol-ix-turning-point.html). :)

PS: Die Figur ist ein Auxiliar-Centurio von Warlord Games; den Schild aus demselben Haus habe ich ergänzt.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Mansfeld am 01. September 2011 - 20:10:39
Seeeeeehr geile Reihe - aufhören kommt gar nicht in die Tüte! Das gleiche jetzt bitte mit Dekurionen, Aquiliferen et cetera censeo!

Frage zum Primus Pilus: Gibt es Belege, daß die tatsächlich so einen schicken verzierten Speer hatten, oder ist das einfach eine nette optische Spekulation? Übrigens hab ich mir alle diese Centurionsbeschreibungen rauskopiert und in ein Worddokument gepackt, das ich mir ausdrucken werde. Sowas will ich in schriftlicher Form im Regal stehen haben :thumbsup:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Ursus Maior am 01. September 2011 - 20:26:01
Ganz der Archivar! :D
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: opa wuttke am 01. September 2011 - 22:04:46
Wieder eine schöne Figur und erstklassig präsentiert, incl. Hintergrund...ham wa wieda wat jelernt.
Vielen Dank für diesen Thread, wie ich nochmal beteuere: Der beste Thread im SW seit langem !
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 01. September 2011 - 22:05:44
Vielen Dank zusammen!

Zitat von: \'Mansfeld\',index.php?page=Thread&postID=93292#post93292
Seeeeeehr geile Reihe - aufhören kommt gar nicht in die Tüte! Das gleiche jetzt bitte mit Dekurionen, Aquiliferen et cetera censeo!

Frage zum Primus Pilus: Gibt es Belege, daß die tatsächlich so einen schicken verzierten Speer hatten, oder ist das einfach eine nette optische Spekulation? Übrigens hab ich mir alle diese Centurionsbeschreibungen rauskopiert und in ein Worddokument gepackt, das ich mir ausdrucken werde. Sowas will ich in schriftlicher Form im Regal stehen haben :thumbsup:
Nö, der Spieß hat kein Vorbild und keine besondere Bewandtnis. Höchstens die, dass ich die herkömmliche Etymologie vom \"Erster Speer-Zenturio\" auf die Schippe nehmen wollte. ;)

Nur, auf den Ausdruck bitte den Quellennachweis, wie sich\'s unter uns Akademikern gehört. :D
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Poliorketes am 02. September 2011 - 07:04:23
Prima Abschluß bder Reihe. Das wäre doch was für die Vitrine auf der nächsten Tactica!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Hanno Barka am 02. September 2011 - 10:15:29
:applaus:  :applaus:  :applaus:

Encore! Encore!

 :applaus:  :applaus:  :applaus:

 Wirklich tolles Projekt! Bravo!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: sharku am 02. September 2011 - 10:30:13
SUPER! :applaus:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Michel am 02. September 2011 - 11:26:50
Bravissimo Tilman...!!!!
Wundervolle Bemalung!
Mir hat es besonders der Lederschutz fürs´ Schild angetan!!!
...aber auch sonst natürlich eine herrausragende Bemalung der gesamten Figur!!!!!

...und du warst schön fleissig!!! :freunde:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Finarfin am 02. September 2011 - 11:40:14
Es scheint definitiv Zeit zu sein, die Papierfahne in den Wind zu hängen...

Großartig!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Frank Becker am 02. September 2011 - 11:52:28
Ein toller Abschluss deiner Reihe. Eine sehr schöne dynamische Figur und klasse Bemalung. Auch die Hintergrundgeschichte ist wieder sehr interessant. Schön auch der kurze Bericht zum Lager an der Lippe, ich habe nämlich nächstes Jahr vor den Lippe-Radweg zu fahren…auf den Spuren der Römer sozusagen.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Lettow-Vorbeck am 02. September 2011 - 11:57:18
:applaus:

Jetzt legst Du aber noch die lange Geschichte nach oder? 8)
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: J.S. am 02. September 2011 - 23:29:47
Muss hier auch nochmal meine Begeistung zum Ausdruck bringen. Die Idee Protagonisten aus Cassios Dios wunderbaren Schriften als Miniaturen umzusetzen ist einfach genial. Da könnte man ja eigentlich ganze Skirimish Szenarios draus machen.. Numerianus auf der Suche nach Albinus 70 Millionen oder so   :vinsent:
Bemalung ist so oder so super!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Gabriel Flavius am 03. September 2011 - 22:29:53
Was ich denke ist schon von anderen gesagt worden. Kann also nur sagen: Super Projekt mit tollen Berichten. Die Idee war wirklich genial. Meinen höchsten Respekt.

Bravo!  :applaus:  :applaus:  :applaus:  :applaus:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 06. September 2011 - 19:42:27
Danke wiederum an alle Kommentatoren. :)
Tja, und wer mir wirklich geglaubt hat, dass hier die Pforten schon dicht wären - kennt mich offensichtlich besser als ich mich selbst.  8|

Sei\'s drum, einen Centurio wollte ich dann doch noch dabei haben. Und wenn auch nur, um zu zeigen, dass die römische Geschichte nicht am 4. September 476, nachmittags um drei, zuende gegangen ist. Tatsächlich kann man sich streiten - und einige Historiker tun es unsinnigerweise -, wo denn die Grenze zu ziehen sei, da doch das so genannte Oströmische Reich auch noch (gerade so) existierte, als bei Herrn Gensfleisch die Lettern zu rotieren begannen. Unter Verzicht auf solche Einlassungen habe ich mir einfach einen interessanten und fürs Thema halbwegs relevanten Fall herausgepickt: Flavius Focas, Centurio in Kaiser Maurikios\' Armee, irgendwo auf dem Balkan, um 602 n. Chr.:
(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Tabletop/Centuriones/DSCF0430-1.jpg)
Vielleicht ist jemandem ein gewisser Kaiser Phokas geläufig. Genau um diesen, wenn auch in lateinischer Schreibweise, handelt es sich hier. Laut den - äußerst tendenziösen - Berichten über ihn, war jener Focas ein unbedeutender Hekatontarch (die wörtliche Übersetzung des lateinischen Centurio) von ebenso unbedeutender Abstammung. Als die Armee gegen einen Winterfeldzug rebellierte, wurde Focas zunächst zu ihrem Wortführer und schließlich, nachdem man Maurikios vom Thron geschubst hatte, zum neuen Kaiser. Die Geschichtsschreiber unter seinem ungleich bedeutenderen Nachfolger Heraclius, der sich leider ebenfalls an die Macht putschen musste, ließen aber kein gutes Haar an Focas. Dabei könnte man seine Maßnahme, die oströmische Präsenz im Westen zu Gunsten einer Stabilisierung der persischen Grenze zu verringern, als pragmatische Entscheidung sehen. Zumal die eigentlichen Gebietsverluste erst Heraclius und seine Nachfolger produzierten - Stichwort \"Islamische Expansion\".
Wie dem auch sei, die Geschichte ermöglicht zumindest, den arg zeremonialen Habit des Modells (aus dem Haus Crusader) mit der subalternen Rolle eines Centurio in byzantinischer Zeit zusammenzuflicken. Militärisches ist in dieser Zeit nicht mehr so hoch angesehen, und deshalb scheint alles, was mit Rängen, Ausrüstung etc. zu tun hat, bestenfalls ungewiss. Wenigstens stellt sich mir das nach oberflächlicher Recherche so dar. Die Figur an sich fand ich, abgesehen von dem klobigen Metallsteg unter ihren Füßen, aber recht stimmig. Den Helmbusch habe ich nach dem Vorbild einer Gripping Beast-Figur ergänzt. Zusammen mit dem herrschaftlichen Streitkolben und dem purpurverzierten Mantel nimmt man dem Modell vielleicht die Transformation vom vorderasiatischen (ich weiß, eigentlich thrakischen) Bauerntölpel zum oströmischen Kaiser ab.

Langfassung, wie immer, hier-lurgi-lurgi (http://lead-mountain.blogspot.com/).

PS: Herr Becker, wenn Du an Anreppen vorbei radelst, gib mir Bescheid, dann können wir im örtlichen Infohäuschen eine Cervisia auf die ollen Römer heben. sm_party_trink
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Finarfin am 07. September 2011 - 12:00:07
Spannend... Byzanz ist für mich immer noch unerschlossenes Land... Da hilft die Mini Lehrstunde schonmal gewaltig um wieder eine Lücke zu stopfen.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: J.S. am 08. September 2011 - 21:39:08
Zitat
Zusammen mit dem herrschaftlichen Streitkolben und dem purpurverzierten Mantel nimmt man dem Modell vielleicht die Transformation vom vorderasiatischen (ich weiß, eigentlich thrakischen) Bauerntölpel zum oströmischen Kaiser ab.

 :thumbsup:

Finde die Idee gut noch einen Protagonisten aus Byzantinischen Zeiten mit rein zu nehmen. Über das Thema Ende Roms bzw. wie lange sich bestimmte Ausdrücke gehalten haben, habe ich mich vor Kurzem auch mal mit meinem Prof unterhalten (ging aber leider nicht um Centurios, sondern um das kaiserliche patrimonium  :whistling: ), ist durchaus ein spannendes Thema.
Bemalung natürlich gut wie eh und jeh.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 09. September 2011 - 12:11:52
Um es endgültig unter Dach und Fach zu bringen, hier nun also das gewünschte Vergleichsfoto in mieser Qualität - aber wer würde diese Figuren auch in einer Einheit mischen wollen!  8o

(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Tabletop/Centuriones/DSCF0447.jpg) (http://lead-mountain.blogspot.com/p/projects.html)
Wer draufklickt, wird auf die zugehörige Projektseite auf meinem Blog weitergeleitet. Da gibt\'s dann eine Zusammenfassung samt chronologischer Übersicht.
Auf den Hinweis von Herrn Becker habe ich mir übrigens umgehend den besagten Osprey-Band zu den römischen Centurionen geordert. Eine Besprechung war dann Pflicht. Die Kurzfassung: Ich bin nicht begeistert. Warum, das kann man ebenfalls im Blog (http://lead-mountain.blogspot.com/2011/09/centurionum-addendum-ii-book-review.html) nachlesen.

Damit nochmals danke an alle Beteiligten. Hier ist vorerst Ende. :D
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Michel am 09. September 2011 - 13:21:57
Ein absoluter Augenschmaus, deine Truppe!!!!!!!!!!!!!
Was würde ich dafür geben, die in meiner Vitrine stehn zu haben!!!!

Fantastische Arbeit mit sehr viel Erklärung für den ungeübten Nichtlateiner... :D
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Finarfin am 09. September 2011 - 15:23:35
Zitat von: \'Antipater\',index.php?page=Thread&postID=93728#post93728
Um es endgültig unter Dach und Fach zu bringen, hier nun also das gewünschte Vergleichsfoto in mieser Qualität - aber wer würde diese Figuren auch in einer Einheit mischen wollen!  8o

Rusus vielleicht... Wäre doch ein prima Baa!-Team.  :P

Sehr schöne Sammlung!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Hanno Barka am 09. September 2011 - 15:58:08
Nachdem Du Dich zum Magister Militum per Okzidentem hochgemalt hast, folgt nun der Magister Militum per Orientem  :thumbsup:  Bravo!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Frank Bauer am 15. September 2011 - 16:09:02
Zitat von: \'Poliorketes\',index.php?page=Thread&postID=93311#post93311
Das wäre doch was für die Vitrine auf der nächsten Tactica!

Wir würden uns geehrt fühlen, diese famose Reihe in den Schau- und Staunvitrinen der Tactica 2012 ausstellen zu dürfen! Und da der Tilman ohnehin schon eine Präsentation für 2012 zugesagt hat, stehen die Chancen hoffentlch gut, oder?
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 18. Januar 2012 - 22:27:32
Mir klingen immer noch des Dons Worte im Ohr:

Zitat von: \'DonVoss\',index.php?page=Thread&postID=88628#post88628
Anstatt das die Leute hier im Sweetwater ihre verwackelten Bildchen reinstellen, verweisen sie auf ihre verwaisten Blogs:

Ich habe 4 Römer angemalt... mehr auf meinem Blog... :sm_pirate_ugly:
Die Mahnung treibt mich, für meine zwei (!) neuesten Römer keinen eigenen Thread aufzumachen. Gewissermaßen als Spätfolge dieses Projekts hier hab ich mir eine weitere Rezension angemaßt, diesmal von zweien meiner aktuell liebsten Römerreihen: Aventine und A&A. Aus Rücksicht auf Bloghasser gibt\'s die Quintessenz im folgenden Bild.

(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Tabletop/DSCF0841.jpg)

Links der aventinische Kamerad, rechts das Double-A. Streng genommen sind die beiden Reihen historisch zwar durch gut zehn (!) Jahre getrennt. Optisch aber passen sie super zusammen, finde ich, und werden deshalb sicher gemeinschaftlich Germanen schubsen gehen. Als ihre Heimattruppe hab ich mir die legio XXX Ulpia Victrix ausgesucht, seit etwa 120 n.Chr. und für die nächsten rund 300 Jahre Stammbesatzung von Xanten, an fast jedem größeren Gekeile aber mit Abordnungen beteiligt.

Die volle Wahrheit findet sich natürlich im Blog (http://lead-mountain.blogspot.com/2012/01/middle-imperial-romans-review.html). Fragen, Kommentare und Kritik aber gern auch hier. :)
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Koppi (thrifles) am 18. Januar 2012 - 22:52:07
Die sehen - wie Deine ganzen Römer - einfach super aus. Interessant finde ich, dass der A&A Römer gar nicht so gedrungen aussieht, wie auf deren Website. Habe immer vor denen zurückgeschreckt, weil sie ja extrem knubbelig wirken.
Macht das die Bemalung ?
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: sharku am 19. Januar 2012 - 06:50:40
sehr geil! sehen wie gewohnt einfach super aus deine römer!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 19. Januar 2012 - 09:29:58
Dankeschön. :)
Koppi, im Blog findest du auch Photos vom \"Rohzustand\" der Figuren. A&A-Minis sind tatsächlich etwas rundlich in den Formen und nicht so detailscharf. \"Extrem knubbelig\" aber ist was anderes. Mit der Bemalung kann man schon ein bisschen stärker definieren.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: opa wuttke am 19. Januar 2012 - 10:16:07
Sehen wieder klasse aus. Besonders gelungen: die Schildalterungen und das farbige Pilum (!), letzteres muß ich mir klauen :whistling:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Michel am 19. Januar 2012 - 11:12:52
Mal wieder wundervoll bemalt!!!!
...auch die Alterung weiß zu gefallen!!!!
Klasse Arbeit, Tilman...
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Frank Becker am 19. Januar 2012 - 11:27:06
Klasse…hier geht weiter! Wieder einmal wunderschön bemalt und das „Altern“ der Figuren ist echt dein Ding! :thumbsup:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: DonVoss am 20. Januar 2012 - 15:53:13
Die sind wirklich schön geworden. Naja, wie immer... :sm_pirate_biggrin:
Die Alterungsspuren sind schon der Hammer.

Trotzdem wurmt mich, dass die Jungs bisher nur für die Vitrine gedacht sind. Ich erinnere mich noch an den super Spielbericht von Griffo und dem Nibelungen-Schatz. Ne Neuverfilmung mit n paar der Kerle wäre schon super... :thumbsup:
Also los: noch n paar finstere Germanen, Kelten oder so angemalt und los gehts.
Das wäre sooo cool... sm_party_prost2

DV
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Antipater am 06. Mai 2012 - 15:07:42
Und noch ein Nachsatz, heute leider aus traurigem Anlass.
Einige werden es mitbekommen haben, dass vergangenen Donnerstag, den 3. Mai 2012, Peter Connolly verstorben ist. Die meisten Leute werden den Herrn kennen, da seine Illustrationen zahlreiche Kinder- und Jugendbücher zu antiken Themen bereichert haben. Mich selbst hat das tief geprägt, und noch unsere diesjährige Tactica-Präsentation war maßgeblich von Connollys Bildern beeinflusst.
Um das zu ehren, hab ich kurzerhand eine Mini aus meinem Fundus angemalt. Natürlich ein Römer, denn die waren sicher Connollys Kerngeschäft.

(http://i5.photobucket.com/albums/y178/Poliorketes/Tabletop/DSCF0854.jpg)

Thanks, Mr Connolly.

PS: Das Blog liegt etwas brach in letzter Zeit, aber ich hoffe, demnächst wieder mehr als nur Rückansichten (http://lead-mountain.blogspot.de/2012/05/tribute.html) bieten zu können. ;)
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Lt. Hazel am 06. Mai 2012 - 23:51:50
Ja das ist traurig. Der hat mich als kleines Stöppken angefixt mit seinen geilen Bildern in irgendeinem Griechen und Römerbuch, hatte das fast dauerhaft aus der Stadtbibliothek ausgeliehen.
Deine Arbeit ist natürlich erste Sahne, ein schöner Tribut an Conolly.
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Michel am 07. Mai 2012 - 07:45:09
Wundervolle Arbeit Tilman...!!!

...auch wenn ein trauriger Anlaß war, der dich wieder an den Maltisch gebracht hat!
Habe auch einige, von ihm colorierte, Bücher zuhause!!!!!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Hanno Barka am 07. Mai 2012 - 09:51:21
Sehr schöne Arbeit - und ich glaube ihm würde das gefallen .)
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Wuschi am 07. Mai 2012 - 23:57:42
Sehr schöne Minis!
Echt is der gestorben? Warte immer noch auf die Wiederauflage von \"Die griechische Armee\", den Rest hab ich, hab die Mittel nicht 250€ für ein gebrauchtes Buch zu bezahlen!  ?(
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Michel am 08. Mai 2012 - 06:39:08
...ich habe es für 1€ auf dem Flohmarkt gekauft! :party:

...hier geht es auch günstiger!
http://www.amazon.de/Die-griechischen-Armeen-Peter-Connolly/dp/3788601817
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Tellus am 08. Mai 2012 - 17:08:18
Eine schöne Ehrung!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Wuschi am 09. Mai 2012 - 00:10:30
Ui das ist ein Schnäppchen, sofort zugeschlagen, die letzte Zeit wars echt für 247 € drin, drum hab ich gar nicht mehr geguckt!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: J.S. am 11. Mai 2012 - 11:39:57
Eine schöne Idee toll umgesetzt  :thumbup:
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Wellington am 27. April 2014 - 19:41:18
Bin zufällig auf diesen wunderbaren alten Tread gestoßen! Fantastisch!
Titel: Eine kurze Geschichte der römischen Centurionen
Beitrag von: Lordkane am 27. April 2014 - 21:18:11
Ja, wirklich Großartig!