Sweetwater Forum

Clubbereich => Spielen in Nordhessen => Thema gestartet von: Grandmaster am 27. November 2013 - 14:30:33

Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Grandmaster am 27. November 2013 - 14:30:33
Hier eine Zusammenfassung unserer Hausregeln / Änderungen für das System Black Powder.

Dieser Threat dient dazu Hausregeln / Änderungswünsche für Black Powder zu äußern und diese zu diskutieren.

Änderungen werden von mir hier im ersten Post eingefügt, so dass jeder immer einen Überblick über den aktuellen Stand der Regeln hat.


Black Powder: Hausregeln

Nachfolgende Regeln ergänzen bzw. ersetzen die jeweiligen
Ursprungsregeln.

- Spielaufbau:
Um von Beginn an sicher zu stellen, daß die Gegner beim Aufeinandertreffen nicht genau wissen, wer wo steht, wird verdeckt aufgestellt. Das geht so: Für jede Einheit in einer Brigade wird auf einem Zettel eine entsprechende Nummer notiert. Dann werden Marker mit diesen Nummern auf dem Spielfeld an den Stellen ausgelegt, wo die betreffenden Einheiten später aufgestellt werden sollen. Somit weiß der jeweilige Gegenüber nur wo Einheiten stehen, aber nicht um welche es sich dabei handelt. Erst bei Spielbeginn werden die Nummernmarker durch die betreffenden Einheiten ersetzt.

- Re-roll des Brigade-Kommandeurs:
Wenn ein Brigade-Kommandeur die Aktivierung eines Befehls vermasselt, darf er für eine Einheit seiner Brigade einen Wiederholungswurf (Re-roll) durchführen. Schlägt dieser Wurf auch fehl, kann er in dieser Runde keine weiteren Befehle mehr für Einheiten seiner Brigade aktivieren. Danach kann der Oberbefehlshaber lediglich für die verbleibenden Einheiten beliebiger Brigaden versuchen Befehle zu aktivieren. Einheiten, deren Befehlsaktivierung bereits beim Brigade-Kommandeur fehlschlagen, können in dieser Runde keine Befehle mehr vom Oberbefehlshaber erhalten.

- Fernkampfreichweiten
Fernkampfreichweiten der Infanterie werden halbiert, die der Artillerie-Batterien behalten die volle Reichweite der Ursprungsregeln. Es geht darum einen größeren Wirkungsbereich der Artillerie bei halber Schußentfernung zum Ziel abzudecken, weil bei Entfernungen von mehr als der halben Feuerreichweite die Wirksamkeit der Artillerie stark nachlässt.

- Bewegungsmanöver \"Durchdringen\"
Formierte Infanterie darf andere formierte Infanterie durchdringen, wenn sie mit einer Aktion an die vor ihr stehende Infanterie bündig heran rückt und mit einer zweiten Aktion diese dann durchdringt. Sie darf eine Bewegungsweite davor wieder in Linienformation Stellung beziehen. Infanterie in aufgelöster Ordnung (Jäger, Voltigeure etc.) durchdringt aktiv/passiv ohne Abzüge. Grund hierfür ist das spezielle Manöver, wie Infanterie andere Infanterie durchdringen konnte und mindestens so viel Zeit verbrauchte wie beim Überwinden von Hindernissen (Mauer/Hecke). Kavallerie darf gar keine anderen Einheiten durchdringen, weil sie sonst befreundete Einheiten und auch sich selbst in völlige Unordnung stürzen.

- Einheiten in aufgelöster Schützenordnung können keine Kavallerieangriffe abwehren.
Sie müssen versuchen mit einer Bewegung auszuweichen. Misslingt das, werden sie an Ort und Stelle von der Kavallerie nieder geritten.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Grandmaster am 27. November 2013 - 20:24:27
Letztes Treffen ist es nun doch nicht zu einer tieferen Gesprächsrunde bezüglich Hausregeln gekommen, aber hier in Kürze das Wenige, was angesprochen und für verbindlich festgehalten wurde (wäre gut, diese Änderungen in die Regelerrata aufzunehmen, falls noch nicht geschehen):

Geänderte Regeln/Zusatzregeln (Diese Änderungen werden nach und nach ins EP oben eingefügt und dann hier gelöscht):

- Das Durchdringen von Einheiten ist nur für Infanterie erlaubt. Kavallerie darf nicht durchdringen. Für dieses Manöver verliert die Einheit eine Bewegungsaktion (vgl. das Überschreiten einer Mauer/Hecke). Lockere Formationen (z.B. Jäger durchdringen aktiv/passiv ohne Abzüge).

- Der Re-roll wird wie gehabt beibehalten.

- Reichweiten für Fernkampf: Halbierte Reichweiten => Ausnahme: Geschütze.

- Der Sichtwinkel wird immer vom Kommandomodell (muss erkennbar dargestellt sein) der Einheit gemessen.


Bei folgenden Änderungen besteht noch Diskussionsbedarf / müssen genau erläutert werden (Hier bitte Gedanken machen und unten diskutieren. Entweder ich werde eine Abstimmung hier im Forum machen oder wir stimmen auf einem privaten Treffen darüber ab):

- Kolonnen im Angriff auf Linieneinheiten

- Stamina-Verluste beibehalten

- Ausmessen von Fernkampf- und Angriffsdistanzen

- Verhalten von Plänklern bei Kavallerieangriffen

- Handhabung von Ari im Gefecht (Batallionsgeschütze, stationäre Ari, etc.)

- Alle Geschütze können die \"Kartätsche\"-Regel anwenden


Wer noch weiter Punkte hat, bitte hier kurz benennen, danke.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Eversor am 27. November 2013 - 21:51:21
Zitat von: \'Grandmaster\',\'index.php?page=Thread&postID=151351#post151351
- Der Sichtwinkel wird immer vom Kommandomodell (muss erkennbar dargestellt sein) der Einheit gemessen.
Also das, was sowieso im Regelbuch steht. Ich gehe auch mal davon aus, dass diese Regel nach wie vor nicht für plänkelnde Einheiten und das Karree gilt.

Zitat von: \'Grandmaster\',\'index.php?page=Thread&postID=151351#post151351
- Verhalten von Plänklern bei Kavallerieangriffen
Wie bereits von mir angemerkt wurde, halte ich hier (und nicht nur in Bezug auf Plänkler) die erweiterten Karree-Regeln aus Albion Triumphant II für sehr tauglich.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 27. November 2013 - 22:36:19
Hallo!

Von den unzufrieden stellenden bzw. nicht vorhandenen Regeln in Black Powder, will ich schon mal eine davon aufgreifen - die Bataillonsgeschütze:

Bataillonsgeschütze bestehen aus 2-3 Mann und einer bis zu 6-Pfer großen Kanone. Sie können jedem zweiten Bataillon Infanterie in einer Brigade
gegen zusätzliche Punktekosten zugeteilt werden. Sie können nur defensiv schießen, wenn der Gegner am Zug ist und bevor dieser geschossen hat.

Feuerkraft und wirkunksvolle Reichweite sind gegenüber Positionsartillerie reduziert:
- Feuereichweite 18 Inch (keine Halbierung)
- 1 W6 mit 5+ über halbe Reichweite,
- 2 W6 mit 4+ bis zu halber Reichweite
- 2 W6 mit 3+ auf kurze Reichweite (3 Inch)

Wenn das Bataillonsgeschütz weiter als 6 Inch vom Bataillon entfernt steht, wird die Kanone aus dem Spiel genommen. Beim Nahkampf gilt der
Angriff immer der Infanterie und nicht dem Bataillonsgeschütz. Wenn die Infanterie zurück weicht und die Kanone noch Feindkontakt hat, ist die Kanone vernichtet. Die Bataillonskanone darf die Bewegungen der Infanterie mit machen, weil sie als Teil der Einheit gilt. Verluste gehen immer auf das Infanterie-Bataillon. Die Kanone hat keinen eigenen Nahkampfwert. Die Artilleristen bringen sich immer in Sicherheit.

Der Sinn hinter diesen Regeln ist folgender: Die Bataillonskanone kann nur defensiv schießen, um mit der vorrückenden Infanterie Schritt halten
zu können. Die Feuerkraft und die wirkungsvolle Reichweite ist reduziert, weil hier keine ganze Batterie steht und auf größere Entfernung wegen fehlender Geschützkonzentration so gut wie nichts mehr trifft. Ist die Kanone zu weit weg von der Infanterie, gilt sie als verlassen, weil die Artilleristen keinen Schutz mehr in der Nähe haben würden.

Gruß
Bernd
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Eversor am 27. November 2013 - 23:30:39
Vielleicht sollten wir die Hausregeln zumindest für die angepeilte Epoche kennzeichnen. Das verhindert, dass wir aneinander vorbeireden.

Die meisten Armeen haben ihre Bataillons- oder Regimentsartillerie im Laufe der napoleonischen Kriege wegen Ineffizienz abgeschafft und die Geschütze - soweit vom Kaliber noch sinnvoll - in Divisionsartilleriebatterien zusammengefasst. Lediglich die Schweizer haben sie erst 1812 (wenn ich mich nicht irre) eingeführt.
Auf der anderen Seite war die Bataillonsartillerie im SYW noch deutlich häufiger anzutreffen.

Übrigens findet sich im FAQ zu Black Powder auch etwas zu Bataillonsartillerie, wenn auch nicht viel.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 27. November 2013 - 23:31:38
Zu der Infanterie in aufgelöster Schützenordnung, die von Kavallerie angegriffen wird, steht sogar in Volume 1 und 2 von Albion Triumphant, daß die Infanteristen sich auf den Boden werfen und tot stellen sollten, bzw. bei benachbarten Einheiten oder in Waldstücken Schutz suchen sollten. Von irgendeiner Gegenwehr ist keine Rede. So der historische Rückblick. Das ist eine korrekte Beschreibung. Ganz zu schweigen von winzigen oder kleinen Einheiten, die mangels Masse einfach von der Kavallerie weg gefegt werden. Da gibts nur eins: Abhauen! Daher die Regel: Ausweichen oder untergehen.

Gruß
Bernd
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 28. November 2013 - 01:49:58
Bis jetzt ging es immer um die napoleonische Zeit, die wir mit Black Powder spielen. Die Preußen von 1806 waren z.B. umfangreich mit Bataillonsgeschützen ausgerüstet, als sie bei Jena und Auerstedt gegen Napoleon kämpften. 1809 hat Napoleon wieder Regimentsartillerie eingeführt. Dass die beweglichere Feldartillerie die Bataillonsartillerie überflüssig machte, ist eine andere Geschichte. Der Vollständigkeit halber wollte ich diese Thematik auch geregelt haben. Es gibt auch noch ein paar Leute, die die Feldzüge von 1805, 1806/07 ebenfalls interessieren.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Wilhelmshöher am 28. November 2013 - 07:50:30
Ich spiele zwar in Kassel leider nicht mehr mit, aber warum versucht ihr nicht einfach ein Regelwerk, dass für die Napo-  Epoche besser passt. Black Powder ist ohnehin von vorne bis hinten \"unhistorisch\". Es erhebt auch keinen Anspruch darauf es zu sein. Hier werden ja vor allem Details geklärt, aber selbst Grundmechanismen müssten für mehr Authentizität überdacht werden.
Dazu kommt, dass das Regelwerk furchtbar unübersichtlich geschrieben ist und sich sogar hier und da Regeln widersprechen. Es ist eben ein Spiel und keine Simulation.

Regelwerke wie General de Brigade würden die Napo Epoche vom Grundstock auf besser darstellen.

Um mich in die allgemeine Diskussion nochmal einzubringen:
Da ja bei euren Spielen die Schlachten von 1812+ dargestellt werden, halte ich Eversors Einwand für durchaus berechtigt, dass gekennzeichnet werden sollte, welche Epoche mit den Hausregeln gemeint ist. Vor allem, da ja hier eine Epoche ergänzt werden soll, die nicht gespielt wird. Ob sich Leute dafür interessieren oder nicht.

Besten Gruß
Moritz
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Eversor am 28. November 2013 - 12:52:07
Zitat von: \'Flotter_Otto\',\'index.php?page=Thread&postID=151372#post151372
Zu der Infanterie in aufgelöster Schützenordnung, die von Kavallerie angegriffen wird, steht sogar in Volume 1 und 2 von Albion Triumphant, daß die Infanteristen sich auf den Boden werfen und tot stellen sollten, bzw. bei benachbarten Einheiten oder in Waldstücken Schutz suchen sollten.
Das trifft dort zu, falls sie kein Karree bilden können. Leider hat Warlord die Errata noch nicht hochgeladen, der Autor der Supplements hat nämlich dazu bereits geäußert, dass plänkelnde Infanterie wie Infanterie in Linie behandelt wird.

Zitat von: \'Flotter_Otto\',\'index.php?page=Thread&postID=151381#post151381
1809 hat Napoleon wieder Regimentsartillerie eingeführt.
Das ist allerdings der Tatsache geschuldet, dass man bei den Österreichern viele leichte Geschütze (Dreipfünder) erbeutete, die nicht nich den Divisionsbatterien eingesetzt werden konnten. Außerdem hatte man noch etliche Vierpfünder. Das war also eher Resteverwertung.

Da wir allerdings momentan Schlachten ab den Befreiungskriegen austragen, sollten wir uns bezüglich der Hausregeln eben an einer Stelle darauf konzentrieren und andere Epochen oder Unterepochen getrennt diskutieren. Ansonsten kommt mitten in der Napo-Diskussion noch jemand an und möchte eine detailliertere Unterscheidung zwischen Feldl und Coffee Mill oder realistischere Verluste im britisch-amerikanischen Grenzkonflikt von 1859 (a.k.a. Pig War).
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 28. November 2013 - 16:39:16
Das hier ein Spiel vorliegt ist sowieso klar. Das ist aber jedes Wargame. In BP wird alles mögliche simuliert, weil der Autor befehlshabende Persönlichkeiten mit bestimmten Eigenschaften und Werten charakterisiert und die Armeen sind auch mit den ihnen typischen Eigenschaften in den Regeln ausgestattet. Wenn die französische Armee gegenüber den anderen Armeen bei der Befehlsaktivierung bevorteilt wird und z.B. die preußische Landwehr noch mit Abzügen bei der Befehlsaktivierung bedacht wird, ist das etwa keine Simulation der historischen Gegebenheiten? Immer wieder rede ich von einer tendentiellen oder groben Annäherung an die Historie und nicht mehr. Aber jedes mal kriege ich den Unsinn zu hören, daß das ein Spiel und keine Simulation sei. Jetzt gehts nur noch um Wortglauberei oder was?
Dann noch Beispiele von 1859 anzuführen, wenn es um die Zeit von 1792-1815 geht, ist schon albern.
Von verschiedenen Seiten wurde ich angesprochen, was es mit der Bataillonsartillerie in der napoleonischen Zeit auf sich hatte. Also schreibe ich etwas dazu. Wem es nicht passt, kann es ja ignorieren. Es spielt auch keine Rolle, ob es sich bei den Bataillonsgeschützen um massenhaft Beutewaffen handelte. Schließlich wurden sie als Bataillonsgeschütze eingesetzt, auch wenn sie offiziell schon für abgeschafft erklärt wurden.
Die Rede war von Infanterie in aufgelöster Schützenordnung und sonst nichts. Sie ist in dieser Formation extrem anfällig für Kavallerieattacken und das bringt die Hausregel zum Ausdruck. Wenn der Autor manche Regelmechanismen falsch gewichtet, wichtige Sachverhalte einfach ignoriert oder Differenzierungen unterlässt, wo es nötig wäre, dann entsteht Handlungsbedarf.
Schaut man sich im Internet um, gibt es viele Amendments zu BP. Da sind wir keine Ausnahme. Es gibt viele Spieler, die BP mit ihren Hausregeln spielen und dann zufrieden sind. Man muss nur mal nach England schauen. Die Gründe für ein paar Hausregeln haben auch nichts mit fehlenden Regelkenntnissen zu tun. Gerade wenn uns etwas komisch vor kam, lasen wir nach, ob das denn wirklich so in der Originalregel gedacht war.
Eins will ich auch klar stellen, hier werden wir Ideen zu BP-Hausregeln ansprechen und nicht im Keim ersticken lassen. Natürlich können wir Ideen besprechen und auch wieder ändern oder verwerfen. Aber von vornherein alles in Bausch und Bogen abzulehnen ist inakzeptabel.

Gruß
Bernd
Titel: Hinweis zum Umgang mit Kosten und Sonderregelnfür Artillerie
Beitrag von: Redcoat1 am 28. November 2013 - 17:58:52
Zur Regeldiskussion für Black Powder habe ich gleich eine Anmerkung zu machen: Wenn wir festlegen, dass alle Nation Kartätschen verschießen können, dann müssen wir das auch bei den Kosten für die Artillerie beachten. Im Ergänzungsband Albion I zahlt man für die britische Artillerie 30 bzw. 31 Punkte und hat dafür u.a. die Sonderregel \"Shrapnel\". Die Franzosen bekommen ihre Batterien schon für 27 Punkte (natürlich ohne diese Sonderregel).

Aus historischer Sicht wäre es mir lieber, wenn nur die Briten die Shrapnel-Regel hätten. Einmal weil grad die Franzosen ihre Artillerie massiert eingesetzt haben um einen Frontabschnitt im Vorfeld auf große bis mittlere Reichweite mit der Artillerie möglichst kurz und klein zu schießen (da sind Kartätschen nicht besonders hilfreich). Zum anderen haben vor allem die Briten ihre Artillerie als direkte Unterstützung ihrer Infanterie gesehen, da bringen die Kartätschen mehr. Außerdem hat Wellington ja meist die Franzosen erst mal kommen lassen und dann einen Gegenattacke eingeleitet.

Gruß, Tobias
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Eversor am 28. November 2013 - 19:00:40
Zitat von: \'Flotter_Otto\',\'index.php?page=Thread&postID=151403#post151403
Aber jedes mal kriege ich den Unsinn zu hören, daß das ein Spiel und keine Simulation sei. Jetzt gehts nur noch um Wortglauberei oder was?
Nein, es geht nicht um Wortklauberei sondern um eine begriffliche Bestimmung. Sicher, es gibt keine abschließenden Definitionen für den Begriff \"Simulation\", es herrscht jedoch ein Konsenz darüber, dass auf der Grundlage einer Simulation Rückschlüsse auf die Realität gezogen werden können.
Demnach müsste sich, nach Deiner Sichtweise, der tatsächliche Ausgang einer Schlacht durch das Spielen einiger Runden Black Powder vorhersagen lassen. Aber nur, weil Aspekte der Realität wie die leichter zu steuernden französischen Angriffskolonnen die Parameter des Spiels bestimmen, heißt das nicht, dass diese Parameter wiederum zwangsläufig zu einem realitätsnahen Ergebnis führen.

Zitat von: \'Flotter_Otto\',\'index.php?page=Thread&postID=151403#post151403
Dann noch Beispiele von 1859 anzuführen, wenn es um die Zeit von 1792-1815 geht, ist schon albern.
Das geht aber auch nur für uns Eingeweihte aus der Diskussion hervor. Auf andere mögliche Interessenten im nordhessischen Raum (oder Leser aus anderen Regionen der Republik oder Welt) dürfte eine nicht in den entsprechenden Kontext gerückte Regeldiskussion verwirrend oder gar abschreckend wirken. Ganz allein aus diesem Grund habe ich vorgeschlagen, dass wir die diskutierte Epoche immer kennzeichnen.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Eversor am 28. November 2013 - 19:54:12
@ Redcoat1
Du hast recht, der Einsatz der Artillerie unterschied sich bei den einzelnen Nationen. Ich kenne jetzt die Shrapnel-Regeln im AT1 nicht, im AT2 sind sie jedenfalls nicht mehr enthalten.
Du musst aber grundsätzlich zwischen Kartätschen, die bei allen Armeen verschossen wurden,  und Schrapnellmunition unterscheiden.

Kartätschen waren Schrotladungen aus Bleikugeln oder geschmiedeten Eisenkugeln, die sich direkt beim Verlassen des Laufs ausbreiteten und auf etwa 300m verheerende Wirkung unter dem Feind anrichteten. Schrapnell hingegen waren von Henry Shrapnel erfundene Granaten, die mit Bleikugeln gefüllt waren und wie Kugeln abgeschossen wurden. Kurz vor Erreichen des Ziels (im Idealfall 50m) wurde der ebenfalls enthaltene Sprengstoff gezündet und ein Kugelhagel wurden in den Gegner geschossen. Dadurch konnte die effektive Reichweite von Streugeschossen von etwa 300m auf 1100m gesteigert werden.
Schrapnellgranaten hatten übrigens nur die Briten in entsprechender Anzahl, auch wenn der kleine Korse sehr daran interessiert war.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 28. November 2013 - 19:57:10
Hallo Tobias!
Wie du schon geschrieben hast, sind Shrapnelgeschosse und Kartätschen auf unterschiedliche Distanzen eingesetzt worden. Hier sollte Kartätschenfeuer auf kurze Distanz auch für Haubitzen möglich sein. Die englische Artillerie kostet etwas mehr, weil sie RELIABLE ist. Shrapnelgeschosse hat sie dann sowieso.
Trotzdem können wir das nochmal ansprechen, wenn das als Erklärung noch nicht ausreicht.

Gruß
Bernd
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Friscco am 28. November 2013 - 20:16:22
Hallo an alle !

Also zuerst zu Eversor, da oben genau beschrieben ist um welche Epoche es sich handelt ist keine Kennzeichnung nötig. Wenn jemand über eine andere Epoche sprechen möchte sollte er einen neuen Thread einfügen.

Als 2tes ist mir aufgefallen das bis jetzt keiner über die meiner Meinung nach sehr fragwürdige Regel das man ein -1 bekommt für das \"überkopf schießen\" mit Ary gesprochen hat. Meiner Meinung nach beeinflusst es einen gelernen KAnonier nicht wenn 50 Meter vor ihm 3 meter tiefer eine eigene Einheit steht. Denn er weis wie er die GEschütze auszurichten hat. und ab einer gewissen nähe ist der BEschuss halt nicht mehr möglich. Also -1 total unnötig.

Als 3tes und letztes vorerst. Es gibt in BP keine unterscheidung zwischen Jägern (wie zb. Rifles bei den Briten, Schlesische Schützen bei den Preussen oder Österreichische Jäger) und leichter Infantrie (Chasseure, Russische \"Jäger\", Preussische Füselliere, Britische Leichte Infanterie -\"KGL\") das ist falsch. Genannte Jäger sind nur in kleineren Verbänden eingesetzt worden und verteilt worden. Deshalb würde ich auch sagen das man bei diesen Einheit die Größe Standart rausnimmt. Genauso wichtig ist das kleine Einheiten kein Karree bilden sollten denn die Stärke einer kleinen Einheit reicht auch im Karree nicht aus um einen Kavallerie Angriff zu überstehen und dessen waren sich Soldaten bewusst.
Generell sollten wir sagen das kleine Einheiten kein Karree bilden können und nur die Flucht möglichkeit haben. Leichte Infantrie in Standart Größe hingegen sollte ein Karree bilden können dürfen.

Hausregel wäre:

-Kleine oder Winzige Einheiten dürfen kein Karree bilden. Einzige möglichkeit ist Flucht.
-Jäger (wie zb. Rifles bei den Briten, Schlesische Schützen bei den Preussen oder Österreichische Jäger) sind auf kleine oder winzige Einheiten begrenzt.
- das -1 für \"überkopf\" schießen fällt weg


Noch eine kleine Anmerkung für Redcoat

Die 31 Punkte kommen deshalb zustande weil Reliable 4P kostet. Schrapnel ist Sonderregel und kostet nichts.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 28. November 2013 - 20:19:58
Du machst nichts anderes als Wortglauberei und wenn du noch 10 Seiten schreibst. Du liest auch nicht was geschrieben wurde, weil du Inhalte ignorierst und schreibst irgendwas. Wie ist das anders zu verstehen, wenn ich von tendentieller Annäherung an die Geschichte oder von einer groben Simulation spreche. Wie ist dann ein Schlachtausgang im Wargame vorhersehbar? Bisher haben wir sehr frei Gefechte gespielt, die noch nicht einmal mit tatsächlichen Schlachtausschnitten etwas zu tun hatten. Im übrigen hängt der Ausgang einer Schlacht allzu häufig vom Timing oder falschen Entscheidungen und irgendwelchen Zufällen ab, die im Spiel ganz anders ablaufen können. Dabei ist es auch egal, welche Spielregel benutzt wird oder wie nah auch immer an der Realität ist.
Und wie kommst du überhaupt darauf meine Sichtweise für deine Schlußfolgerungen heran zu ziehen, die ich zu keiner Zeit so geäußert habe und nicht mal auf die Idee käme so etwas auch nur zu behaupten. Von meiner Sichtweise verstehst du gar nichts.
Dann noch das 1859 Beispiel. Wer hat denn mit dem Sch... angefangen?
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: agrivain am 28. November 2013 - 20:49:15
Wow, geht ja hoch her schon bei euch Nordhessen...aber durchaus auch interessant für \"non-residents\" wie mich.

Was ich aber mal zum Thema Ari loswerden will sind die Begrifflichkeiten: bei \"Kartätschen\" oder auch Englisch \"Canister\" handelt es sich im Gegensatz zu den sonst üblichen Vollkugeln quasi um ein überdimensionales Schrotgeschoss was auf Kurzreichweite eingesetzt würde; meist gegen eng gestaffelte angreifende Truppen (egal ob Infanterie oder Kavallerie). Die beiden Munitionsarten hatten wirklich alle beteiligten Nationen... Bei \"Shrapnel\" wiederum handelt es sich um eine britische Erfindung durch den gleichnamigen General H.S. (ich glaube während des Peninsular-Feldzugs) bei der ein Geschoss mithilfe einer Lunte zeitversetzt sich zerlegte und seinen Inhalt auf die feindlichen Truppen regnen lies und somit eine nicht nur im unmittelbaren Nahbereich nicht nur linear wirkende Munition. Von daher wahrscheinlich diese Sonderregel und höheren Kosten...evtl lag\'s ja somit nur an einem Missverständnis der Bezeichnungen?! ;)

Klugscheißer-Modus aus und beste Grüße, agri
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 28. November 2013 - 21:43:37
Hallo Agrivain!
Warscheinlich war das ein Mißverständnis mit den Kartätschen und Shrapnels. Ausschlaggebend dafür war wohl, daß wir anfangs nicht ganz genau geschrieben haben, daß es uns nur um die Fähigkeit für die Haubitzen gimg auch Kartätschen verschießen zu können, wie du in deinem Beitrag genau erklärt hast.

Gruß
Bernd
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: agrivain am 28. November 2013 - 22:53:03
Dankeschön für die Blumen Bernd :)

Grüße, Marcus aka agri
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Eversor am 28. November 2013 - 23:13:15
Zitat von: \'Friscco\',\'index.php?page=Thread&postID=151430#post151430
Also zuerst zu Eversor, da oben genau beschrieben ist um welche Epoche es sich handelt ist keine Kennzeichnung nötig.
Der Titel des Threads wurde erst heute Abend geändert, davor gab es keinen Hinweis darauf. Daher kommt meine entsprechende Aussage.

Zitat von: \'Friscco\',\'index.php?page=Thread&postID=151430#post151430
Als 3tes und letztes vorerst. Es gibt in BP keine unterscheidung zwischen Jägern (wie zb. Rifles bei den Briten, Schlesische Schützen bei den Preussen oder Österreichische Jäger) und leichter Infantrie (Chasseure, Russische \"Jäger\", Preussische Füselliere, Britische Leichte Infanterie -\"KGL\") das ist falsch.
Das liegt schlicht und einfach daran, dass im Grundregelwerk die Listen inkl. Sonderregeln gerade einmal zwei Seiten haben. In einem Regelwerk für mehrere Jahrhunderte Kriegsführung ist es auch etwas schwierig, auf jeden Truppentyp von mehr als einem halben Dutzend Nationen im Detail einzugehen, gerade wenn sich im Laufe des Konflikts da noch einiges geändert hat.
In den spezielleren AT-Erweiterungen wird darauf eingegangen.

Zitat von: \'Friscco\',\'index.php?page=Thread&postID=151430#post151430
-Kleine oder Winzige Einheiten dürfen kein Karree bilden. Einzige möglichkeit ist Flucht.
Winzige Einheiten dürfen nach den Grundregeln sowieso niemals ein Karree bilden. Bei kleinen Einheiten sehe ich das anders. Klein heißt ja letztendlich, dass eine Einheit aus weniger Soldaten als das durchschnittliche Bataillon besteht. Trotzdem sind das noch mehrere hundert Mann, die durchaus ein stabiles Karree bilden können.
Auch spieltechnisch hätte eine solche Regelung meiner Ansicht nach gravierende Auswirkungen. Wenn man z.B. Russen spielt, dann kann man zum Anzeigen der Größenrelation entweder eine große Einheit hinstellen und symbolisiert so ein Regiment oder man stellt eine kleine hin und hat die in Relation zu Briten, Franzosen und Preußen kleineren Bataillone dargestellt. Durch die Hausregel würde bei den Russen die Bataillonsebene praktisch zwangsweise unterbunden, da man sich beim Aufstellen kleiner Einheiten unnötig selbst bestraft.

@ Haubitzen und Kartätschen
Haubitzen können in der Tat auch Kartätschen verschießen. Ich sehe den Knackpunkt eigentlich an anderer Stelle. Haubitzen waren während der napoleonischen Kriege zusammen mit Kanonen Bestandteil der Artilleriebatterien. So gesehen dürften wir historisch korrekt keine Haubitzenbatterien auf das Spielfeld führen und Haubitzen nur als nette Abwechslung bei den Modellen einer Geschützbatterie nehmen. Wenn wir und also an die historische Organisation halten und nur Geschützbatterien zulassen, entfällt auch der Bedarf für eine Änderung bezüglich der Kartätschen.

@ Flotter_Otto
Bernd, bitte wirf mir nicht vor, ich würde das geschriebene nicht lesen und irgendwas schreiben. Vielleicht solltest Du jedoch einmal dem Rat nachkommen, den Du mir einmal gegeben hast, nämlich Literatur zu dem entsprechenden Thema zu lesen. Dann würdest Du nämlich vielleicht auch verstehen, weswegen nicht nur ich die Ansicht vertrete, dass es sich bei Black Powder nicht um eine Simulation (auch keine grobe) sondern um ein Spiel mit historischem Hintergrund handelt.
Was Deine Sichtweise angeht, da hast Du recht. Ich hätte von meiner Interpretation Deiner hier getätigten Äußerungen schreiben sollen.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Friscco am 29. November 2013 - 11:23:48
Sorry Eversor das ich dich wegen der Epochen beschreibung getadelt habe, wusste nicht das zu Anfang keine Beschreibung vorhanden war.

Zuerst mal zu der Haubitzensache:

Also ich gebe dir da schon recht das man Artillerie und Haubitzen eigentlich nicht getrennt spielen sollte sondern zusammen in einer Batterie, denn meist bestandan die Batterien zu mindest aus einem drittel Haubitzen.

Als Zweites nochmal zu Jägern:

Eversor die Franzosen die du aufführst sind nicht zu vergleichen mit Österreichischen Jägern oder Rifles der Briten oder Schlesischen Schützen, das zum ersten.

Als nächstes zeig mir die Jäger die aus 200-300 mann (meistens weniger) bestanden verteilt auf dem gelände stehen und dann tapfer zum sprint ansetzen um sich ins karree gegen Kürassiere zustellen. ES GIBT NUR DIE FLUCHT ALS KLEINE EINHEIT ! KEINER WAR SO LEBENSMÜDE !

So und jetzt auch wenn ich mich wiederhole !Russen (Leichte Infanterie\"Jäger\"), Briten (Leichte Infanterie \"KGL\", Preussen (Füselliere) und Österreich (Grenzer), Franzosen (Chasseure) <--- Das ist Leichte Infanterie KEINE JÄGER !
In Standart verbänden meistens sogar ausschlieslisch eingesetzt und NICHT in kleineren Verbänden wie Jäger und Scharfschützen. ES WÄRE VOLLKOMMEN RICHTIG DIE LEICHTE INFATRIE NUR IN STANDARTGRÖßEN ZU SPIELEN WEIL ANDERS KAMEN SIE KAUM VOR.
Zum Beispiel wurden die Chasseure immer mit der gleichen Mannstärke wie Linieninfantrie Battalione in die Schlacht geführt. Diese können auch Karree bilden dann. Aber kleine Einheiten nicht!

Zu guter letzt möchte ich noch anmerken das eine Einheit die in Skirmish vorgeht sowieso kein KArree bilden sollen könnte, denn Beispiel oben und bei Leichter Infantrie in Battalionsgröße bin ich sehr skeptisch das es möglich war die leute schnellgenug zusammen zu holen für ein KArree bzw. die Soldaten eher weggelaufen sind als alle zusammen zu rennen um sich besser abschlachten zu lassen.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 29. November 2013 - 11:57:28
Die Wortglauberei nimmt kein Ende.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Quax am 29. November 2013 - 12:13:55
Moin,

mal eine Anmerkung zu euer Simultationsdiskussion: Im historischen Kosim-Bereich ( Konfliktsimulation ) wird immer bewertet, wie stark eines der Spiele entweder simuliert oder aber eher Richtung \"Spiel\" geht. Während Richtung Simulation die eigene Entscheidungsfreiheit oft beschränkt ist , so kann es in der anderen Richtung auch zu unhistorischen Ergebnissen kommen. Spiele die die den goldenen Mittelweg gefunden haben sind leider eher in der Minderheit.
Simulationen neigen auch gerne zu sehr umfangreichen Regeln oder auch großen Karten, die dann oft auch nicht auf den Esstisch passen; diese werden dann auch gern als Monsterspiele bezeichnet. Auf dem Hexacon der GHS in Braunfels wird diese Art der Spiele gern gespielt, weil man hier endlich mal Platz und Zeit hat solche Spiele durch zu spielen.
Passendes Beispiel wäre noch der Vergleich des eher einfachen \"Napoleons last battles\" mit der regelintensiven Spielereihe \"La Bataille\".


Quax :smiley_emoticons_pirat:
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Eversor am 29. November 2013 - 12:50:54
@ Friscco
Gegen die Handhabung leichter Infanterie habe ich doch gar nichts gesagt. Ich spreche mich nur gegen ein grundsätzliches Verbot aus, dass alle kleine Einheiten ins Karree gehen dürfen. In Deinem Entwurf klang das nämlich so.
Wenn wir bei Jägern und Rifles die erlaubte Einheitengröße auf Tiny festlegen, dann sollte es keinerlei Problem geben. Das dürfte nämlich am ehesten deren historischer Aufstellung entsprechen und, wie bereits oben geschrieben, dürfen Tiny Units niemals ein Karree bilden.

Was das Bilden des Karrees im Allgemeinen angeht, ich halte hier die erweiterten Regeln aus dem AT2 für gut, da sie unter anderem auch die Bildung des Karrees aus den verschiedenen Formationen heraus einbeziehen und auch Eigenheiten wie schlecht ausgebildete Milizen und das preußische geschlossene Karree mit einbeziehen. Vielleicht sollten wie die Regeln erst einmal testen und dann sehen, ob sie unseren Vorstellungen entsprechen.

Bezüglich des Treffermalus\' bei erhöhter Artillerie hatte sich Rick Priestley irgendwo (ich finde es jetzt gerade nicht mehr) mal zu seinen Gedanken dazu geäußert. Ihm zu Folge sei ein Bataillon im Gegensatz zu einer Mauer oder einem sonstigen Hindernis kein statisches Hindernis sondern in Bewegung, was zu aufgewirbeltem Dreck und Pulverrauch führe und das Zielen erschwere. Und ich kann mit absoluter Sicherheit sagen, dass mindestens zwei seiner Playtester aus dem Reenactment Erfahrung mit dem Artillerieschießen haben.
Das ist jetzt übrigens kein Plädoyer für oder wider einer Anpassung sondern eine neutrale Betrachtung der Gründe für diese Regelung.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Friscco am 29. November 2013 - 15:36:45
Also ich finde das -1 fürs überkopf schießen nicht nötig da man dann anfangen muss und jegliche behinderungen die das schießen beeinflussen können mit lauter -1 oder + 1 zu berücksichtigen. Meiner Meinung nach total unnötig.

Habe mich nochmal mit meinem Vater besprochen und diesen Entwurf hier gemacht. Den ein komplett Verbot da stimme ich Eversor zu ist nicht ganz richtig.

So also formuliere jetzt mal eine Hausregel wie ich oder mein Vater sie für Sinvoll halten:

1. Österreichischen Jäger,Rifles der Briten oder Schlesischen Schützen sollten nur als Small oder Tiny aufgestellt werden dürfen. Diese EInheiten sollten auch beschränckt darauf sein ständig in Skirmishformation zu operieren.
2. In Skirmishformation sollte es nicht erlaubt sein ein Karree zu bilden. Weil koordinationsmässig unmöglich.
3. Small Units dürfen Karee bilden wenn sie in Fester Formation sind allerdings mit der Regel wie bei Hausverteidigung das statt 3 Punkte nur 2 Punkte aufs Ergebnis kommen.
4. Leichte Infantrie: Russen (Leichte Infanterie\"Jäger\"), Briten (Leichte Infanterie \"KGL\",
Preussen (Füselliere) und Österreich (Grenzer), Franzosen (Chasseure) können wenn sie in Fester Formation sind auch als Kleine Einheiten Karree bilden mit Einschränkung Punkt 3.

Zuletzt noch wegen der KArree Regeln aus AT2, die finde ich auch total gut. Deshalb habe ich den Preussen ja auch in der Armeeliste die Sonderregel schon mit dazu genommen.

Möchte auch nochmal sagen das wir Haubitzen nicht mehr als Batterien spielen sollten.

Eine kleine Anmerkung zum Ausmessen vor Bewegungen oder dem Schießen, niemand hatte damals ein Massband und das schätzen macht einigs wesentlich spanneder.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Friscco am 29. November 2013 - 19:53:28
Möchte dazu noch sagen das es die ganze Zeit um die Skirmishformation
ging. Ein komplett Verbot stand niemals zur diskussion, habe das
vielleicht nicht deutlich genug geschrieben, aber lese heraus das du das
die ganze Zeit scheinbar fehl interpretierst.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 29. November 2013 - 22:23:01
Ein Teil meines Beitrags vom 28.11.13
Zitat von: \'Flotter_Otto\',\'index.php?page=Thread&postID=151403#post151403
Die Rede war von Infanterie in aufgelöster Schützenordnung und sonst nichts. Sie ist in dieser Formation extrem anfällig für Kavallerieattacken und das bringt die Hausregel zum Ausdruck.
@ Eversor
Was ist an o.g. Aussage nicht zu verstehen? Niemand hat davon gesprochen, kleinen Infanteriebataillonen die Karrebildung zu verbieten. Die können ja auch in Linie oder Kolonne formiert sein. Wieder legst du mir oder Frisco etwas in den Mund, was überhaupt nicht gesagt oder gemeint war. Und eine kleine Einheit in aufgelöster Schützenordnung ist ein völlig anderer Sachverhalt! Davon hat auch Frisco in seinem Beitrag geschrieben und nur am Schluß etwas ungenau die Regel dazu formuliert.
Aber genau daran hast du dich hoch gezogen. Das ist nicht konstruktiv.
Zitat von: \'Eversor\',\'index.php?page=Thread&postID=151461#post151461
Bernd, bitte wirf mir nicht vor, ich würde das geschriebene nicht lesen und irgendwas schreiben.
Zitat von: \'Eversor\',\'index.php?page=Thread&postID=151461#post151461
Winzige Einheiten dürfen nach den Grundregeln sowieso niemals ein Karree
bilden. Bei kleinen Einheiten sehe ich das anders. Klein heißt ja
letztendlich, dass eine Einheit aus weniger Soldaten als das
durchschnittliche Bataillon besteht. Trotzdem sind das noch mehrere
hundert Mann, die durchaus ein stabiles Karree bilden können.
Auch spieltechnisch hätte eine solche Regelung meiner Ansicht nach gravierende Auswirkungen. Wenn man z.B. Russen spielt, dann kann man zum Anzeigen der Größenrelation entweder eine große Einheit hinstellen und symbolisiert so ein Regiment oder man stellt eine kleine hin und hat die in Relation zu Briten, Franzosen und Preußen kleineren Bataillone dargestellt. Durch die Hausregel würde bei den Russen die Bataillonsebene praktisch zwangsweise unterbunden, da man sich beim Aufstellen kleiner Einheiten unnötig selbst bestraft.
Wie hier zu sehen ist, ignorierst du wieder, daß es um Infanterie in Skirmish Order geht. Du führst nur die Russen als Beispiel an und sprichst von den Größen der Einheiten. Das sagt doch überhaupt nichts über die Verwundbarkeit einer beliebig großen Infanterieeinheit in Skirmish Order gegenüber Kavallerieangriffen aus. Doch darum geht es nur.

Du solltest mal die Aussagen in den Beiträgen beachten, z.B. was auch Frisco klarmachen wollte, dann hättest du dir deine Ausführungen sparen können. Das nennt man wohl Thema verfehlt! So bekomme ich erneut nur den Eindruck, was ich dir an zitierter Stelle schon mal vorgeworfen habe.

Unser Anspruch ist es, Black Powder an den Stellen, wo es nötig ist, historisch etwas auf die Sprünge zu helfen und dazu entsprechende Hausregeln zu formulieren. Auch durch Fundamentalopposition werden wir uns davon nicht abbringen lassen.

Gruß
Bernd
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Eversor am 30. November 2013 - 03:04:43
Und genau um diese ungenaue Formulierung ging es. Der Gedankengang bezüglich der Plänkler ist zu verstehen, jedoch sollten die eigentlichen Regeln eben auch so formuliert sein, dass sie eben ohne die ewig langen Erläuterungen zu den Hintergedanken verständlich sind.
Aus Frisccos erster Regelformulierung ging der explizite Bezug auf plänkelnde Einheiten nicht einwandfrei hervor, deshalb gab es von mir Kritik. Er hat das Ganze noch einmal präziser formuliert und jetzt ist es auch eindeutig ohne weitere Erläuterungen.

Was den Vorwurf der Fundamentalopposition angeht, ich weiß nicht wie Du darauf kommst. Könnte es daran liegen, dass ich nicht gleich jeden Regelvorschlag kritiklos hinnehme? Letztendlich geht es doch darum, dass wir hier ein Set Hausregeln für gemeinsames Spielen festlegen. Und damit das funktioniert, müssen die Vorschläge auch kritisch überprüft werden, damit hinterher ein Set steht, mit dem alle leben können. Und wie Dir vielleicht aufgefallen ist, sind auch Regelvorschläge dabei gewesen, die ich nicht kritisiert habe, da ich sie für akzeptabel bis gut befinde. Ich empfand es nur als unnötig, bei diesen in lauten Jubel auszubrechen.


Abschließend möchte ich noch einmal auf die Hausregeln bezüglich der von Kavallerie angegriffenen österreichischen Jäger/Rifles/Schützen aufgreifen. Meines Erachtens können wir, provokativ gesagt, den ganzen Vorschlag in die Tonne kloppen. Nicht weil er vom Gedanken her schlecht ist, sondern weil er meiner Ansicht nach absolut überflüssig ist.

Wie komme ich zu dieser Erkenntnis? Ganz einfach: Das Regelwerk kennt zwei Arten von Infanterie, Regular Infantry und IrregularInfantry. Reguläre Infanterie zeichnet sich dadurch aus, dass sie - soweit durch epochenspezifische Regelungen nicht beschränkt - jede Formation außer Warband annehmen kann. Irreguläre Infanterie hingegen hat eine Basisformation, entweder Warband oder Skirmish. Von dieser Formation dürfen sie ausschließlich in die Marschkolonne wechseln oder, im Fall der Irregular Infantry (Warband) zu Skirmish, falls das Gelände dies erfordert. Den von Friscco vorgeschlagenen Hausregeln nach verhalten sich öJäger/Rifles/Schützen nahezu wie Irregular Infantry (Skirmish), mit der Ausnahme, dass Frisccos Vorschlag die Marschkolonne als Formation nicht vorsieht.
Zumindest Frissco und ich sind beide der Ansicht, dass die erweiterten Karreeregeln aus dem AT2 hinzugezogen werden sollten. Diese sehen unter anderem vor, dass von Kavallerie angegriffene Infanterieeinheiten, die sich nicht im Karree oder einer an den Flanken geschützten Linie befinden, -3 auf das Kampfergebnis und -1 auf der Break Test Tabelle erhalten. Somit ist selbst bei unterdurchschnittlichen Würfen der angreifenden Kavallerie und überdurchschnittlichen Würfen einer verteidigenden kleinen oder winzigen Plänklereinheit ein Sieg der Verteidiger extrem unwahrscheinlich (weniger als 1%).
Wenn wir jetzt also einfach die fraglichen Einheiten als Irregular Infantry (Skirmish) deklarieren und, wie unabhängig davon sowieso gewünscht, die AT2-Regeln hinzunehmen, dann dürfte sich das Problem von selbst regeln und wir benötigen hierfür keine Hausregeln. Lasst uns also doch erst einmal ein paar Spiele lang testen, ob wir nicht auch so zu dem gewünschten Ergebnis kommen. Wenn nicht, dann haben wir hier einen wieder aufgreifbaren Ansatz.
Wäre doch blöd, Hausregeln um ihrer selbst Willen zu schreiben, anstelle die bereits vorhandenen Regeln auszuschöpfen. ;)

Ausnehmen von dem \"In die Tonne treten\" möchte ich übrigens den Vorschlag, dass kleine Einheiten im Karree analog zu den Gebäuderegeln einen geringeren Bonus auf das Kampfergebnis gegen Reiterei erhalten. Das sollten wir wirklich mal austesten.

Ach ja, beim wiederholten Lesen der Karree-Regeln ist mir noch ein Fehler aufgefallen, den wir im letzten Spiel bei Gunther gemacht hatten. Eine Kavallerieeinheit darf, anders als es jemand gesagt hatte, niemals ein ordered square angreifen. Gegen ein disordered oder shaken square darf eine charge home Attacke geritten werden, wobei die Angreifer eben keinen charge bonus erhalten, der Verteidiger jedoch noch immer den Bonus auf das Kampfergebnis.
Okay, bei meinen Würfen in dem Kampf hätte ich mit meinem disordered square so oder so verloren, wir sollten das nur nicht wieder machen, wenn es tatsächlich über den Ausgang eines Kampfes entscheiden würde.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Friscco am 30. November 2013 - 10:56:54
@ Eversor

wäre auch eine möglichkeit es zu probieren, allerdings ist mir momentan nicht bekannt welcher Regeltechnischen Gegebenheiten die Irregluar Infantry noch unterliegt deshalb kann ich noch nicht abschließend sagen das es mich überzeugt, aber vom Gedankengang her gut und sollte geprüft werden.

Ich merke das wir das langsam hinkriegen :) !
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Friscco am 30. November 2013 - 11:22:40
Zitat von: \'Friscco\',\'index.php?page=Thread&postID=151536#post151536
@ Eversor

wäre auch eine möglichkeit es zu probieren, allerdings ist mir momentan nicht bekannt welcher Regeltechnischen Gegebenheiten die Irregluar Infantry noch unterliegt deshalb kann ich noch nicht abschließend sagen das es mich überzeugt, aber vom Gedankengang her gut und sollte geprüft werden.

Ich merke das wir das langsam hinkriegen :) !
Habe das mit der Irregulären Infanterie geprüft. Müsste das dann in den Armeelisten ändern, das kann man so machen.

Aber sehe in der neun Karree Regel aus AT2 nicht ganz das was ich oder Bernd meinen. Eine Einheit in Skirmish-formation sollte kein Karree bilden können. Zudem ist es so das eigentlich in Skirmish-formation kein Karree gebildet wurde man bildete wenn die möglichkeit der Flucht nicht mehr bestand, sogenannte Klumpen (minikarree aus 3-5 Mann), diese sind aber keinesfalls mit einem Karree zu vergleichen.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 30. November 2013 - 11:24:52
@Eversor

Die erweiterten Karreeregeln aus dem AT2 regeln die Karrebildung von Infanterie in geschlossener Formation und die Fälle, bei denen eine Karrebildung nicht zwingend vorgeschrieben ist. Die aufgelöste Schützenordnung der Infanterie wird gar nicht thematisiert. Deshalb die Hausregel.
Und was machst du wieder? Du ignorierst die Aussage meines Beitrags oder verstehst sie nicht. ES GEHT UM DIE AUFGELÖSTE SCHÜTZENORDNUNG von Infanterie, wenn sie von Kavallerie angegriffen wird.
Auf einer einzigen ungenauen Formulierung von Frisco reitest du herum, obwohl aus dem Kontext seines Beitrags ohne weiteres hervor geht, was er zum Ausdruck bringen wollte.
Was du kritische Überprüfung nennst, ist doch nur ein aufgeblasener Rundumschlag und du kommst nicht auf den Punkt. Jetzt wirfst du Frisco noch vor,
daß er Marschkolonnen nicht berücksichtigt. Darum geht es doch wieder nicht.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Wilhelmshöher am 30. November 2013 - 11:28:12
Auch wenn ich kein Moderator oder sonstwas bin, aber Leute, achtet mal auf den Ton der hier vorherrscht. Ich kann mir ja kaum vorstellen, dass irgendjemand unter solchen Bedingungen überhaupt nocht mitspielen möchte?! Vor allem, da euch das ganze Sweetwater Forum dabei zusieht, wie er euch nach nicht einmal einer Woche Nordhessischen Unterforums dermaßen öffentlicht in die Haare kriegt, dass es für Aussenstehende nur noch peinlich oder amüsierend sein kann mitzulesen.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Friscco am 30. November 2013 - 11:48:48
Zitat von: \'Friscco\',\'index.php?page=Thread&postID=151538#post151538
Habe das mit der Irregulären Infanterie geprüft. Müsste das dann in den Armeelisten ändern, das kann man so machen.
Muss am Rande aber mal hinzufügen das du die Beschreibung der Irreguleren Infanterie richtig lesen solltest, denn das trifft auch nicht auf die Jäger zu. Von der Art und Weise sie zu behandeln wäre es korrekt aber es trifft nicht auf die beschreibung der Jäger zu sie waren nämlich Ausgebildet nur ihre Einsatzart machte es nicht notwendig sie in Fester Formation agieren zu lassen, Irregulär waren diese keines Falls.

Und auf den Kern der Sache, das es um die Karreebildung in Skirmishformation geht ignoriest du.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Friscco am 30. November 2013 - 11:53:06
Zitat von: \'Wilhelmshöher\',\'index.php?page=Thread&postID=151540#post151540
Auch wenn ich kein Moderator oder sonstwas bin, aber Leute, achtet mal auf den Ton der hier vorherrscht. Ich kann mir ja kaum vorstellen, dass irgendjemand unter solchen Bedingungen überhaupt nocht mitspielen möchte?! Vor allem, da euch das ganze Sweetwater Forum dabei zusieht, wie er euch nach nicht einmal einer Woche Nordhessischen Unterforums dermaßen öffentlicht in die Haare kriegt, dass es für Aussenstehende nur noch peinlich oder amüsierend sein kann mitzulesen.
@Wilhelmshöher

Ich weis nicht was du meinst, aber wir diskutieren hier normal. Eversor geht nur leider nicht auf den Kern ein worum es geht und führt andauernd wieder neue Beispiele an wie zum Beispiel die Marschkolonne die man nahezu auseracht lassen kann weil spieltechnisch nicht nötig es seidem man hat die Spielfläche dafür oder würde Nachschub darstellen wollen und einen überfall darauf.

Wenn einer gegen jegliche Vorschläge resistent ist müssen wir schon unsere Meinung sagen.

In der Einfachheit heist das in Skirmishformation sollte keine Karreeformation möglich sein.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 30. November 2013 - 12:48:00
@Moritz
Das ist bedauerlich und sollte eigentlich nicht sein. Aber wenn jemand permanent schon die einfachsten und harmlosesten Aussagen entweder ignoriert oder verbiegt und ausschweifend drum herum redet, kann man das nicht widerspruchslos hinnehmen. Natürlich haben Aussenstehende, die vielleicht auch Black Powder nicht kennen, Schwierigkeiten, die Beiträge entsprechend einzuordnen.
Einige von uns oder fast alle sind daran interessiert, den \"historischen Touch\" im Spiel mehr Geltung zu verschaffen. Dazu werden wir aus verschiedenen Gründen eben nicht auf ein anderes Spielsystem ausweichen. Wir wollen das mit BP erreichen. Rick Priestley schreibt in seiner Regel auch, daß man dies als Grundregel verstehen kann, die durchaus ergänzt werden kann. Die AT1+2 Erweiterungen zu BP präzisieren ja schon einiges zur napoleonischen Zeit.
Im Moment sehe ich eine Tendenz ganz klar. Es geht ums Kaputtreden von Vorschlägen, um Regelergänzungen außerhalb der offiziellen Erweiterungen im Keim zu ersticken.
Dem widersetzen wir uns ganz entschieden! Die Vorschläge von uns sind nicht aus der Luft gegriffen und sie sind nachvollziehbar begründet.
Einige von uns spielten schon mit verschiedenen Systemen seit 20 Jahren und länger Wargames. So ein Affentheater wie jetzt, gab es aber noch nie.

Gruß
Bernd
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Diomedes am 30. November 2013 - 16:31:23
Jungs, das ist nur ein Spiel. Regeldiskussionen im Forum sind immer hitziger als am Spieltisch und erfahrungsgemäß gibt es einfach viele Mißverständnisse weil der Leser vieles schnell anders versteht als der Schreiber es gemeint hat. Sammelt hier doch einfach eure Konfliktpunkte und dann trefft euch auf ein Bier oder ein Spiel und diskutiert es direkt aus.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Eversor am 01. Dezember 2013 - 01:44:36
Ich hatte Friscco heute (oder eher gestern) im Pub versprochen, die bereits erwähnte Klarstellung von AT-Autor Adrian McWalter zu den erweiterten Karreeregeln im AT2 zu posten, da die offiziellen Errata eben noch nicht erschienen sind. Hier also seine Aussage:

Zitat von: \'ady2560\',\'http://www.warlordgames.com/forum/viewtopic.php?p=139164#p139164
The next paragraph starts Infantry in Line formation.... but should read Infantry in Line formation and Skirmish formation who have the MFS rule have to pass a command roll using their commanders SR in order to form square. A btn that fails by 1 forms a disordered square any other failure disorders the formation and it does not form square. the commanders SR is increased by 1 if the cavalry are over a move away and by two if two moves away . Infantry not in square or in line with secured flanks that are in combat with cavalry suffer a -3 combat results modifier. If they are required to take a break test, they do so with a -1 modifier to their roll.

a skirmish formation caught as such should be doomed (http://www.warlordgames.com/forum/images/smilies/icon_twisted.gif)
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 01. Dezember 2013 - 10:37:36
Hallo!

\"a skirmish formation caught as such should be doomed\" :thumbsup: Der Satz zergeht mir auf der Zunge! Ebenso der Vorschlag von Adrian MCWalter bezüglich der abgestuften Würfelchancen zur Bildung eines Karrees, hatte ich schon lange vorgeschlagen. Das wurde aber schon an anderer Stelle auch kaputt geredet. Wenn solche Ideen von \"offizieller\" Seite vorgestellt werden, ist es plötzlich ok.

Gruß
Bernd
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Friscco am 01. Dezember 2013 - 16:06:26
@ Eversor

Danke das du dran gedacht hast.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 04. Dezember 2013 - 20:38:49
Hallo an unsere Spielergruppe und diejenigen, die keine Angst vorm Ausprobieren haben!
Wir hatten ja schon seit längerem die Einsatzweise der Fuß-Artillerie mit gemischten Gefühlen betrachtet. Dabei ging es um den Einsatz an vorderster Front. De facto hatten wir die Kanonen wie Bataillonsgeschütze gehändelt, aber mit der Feuerkraft einer ganzen Batterie. Das passt überhaupt nicht. Dabei läßt man auch leicht außer Acht, daß hinter einer Batterie Fußartillerie ein ganzer Fuhrpark steht, der mit einer relativ beweglichen Linieninfanterie so eigentlich nicht flexibel genug in Stellung gebracht werden kann und genauso schnell wieder die Positionen wechselt. Das war überhaupt nicht ihre Aufgabe. Auch die ein paar Jahre früher von Hand bewegten Bataillonskanonen waren der Bewegungsfähigkeit der Infanterie eher hinderlich. Vielmehr war die Aufgabe einer Fuß-Artillerie Batterie eine günstige und nicht in Feuerreichweite der Musketen liegende Stellung zu beziehen. So bleibt nur die berittene Artillerie übrig, die genau das tun konnte: schnell und flexibel mit vorrückender Kavallerie oder Infanterie neue Positionen in unmittelbarer Feindnähe einnehmen und wieder verlassen.

Aus diesen Überlegungen heraus könnten wir folgendendes als Regel ausprobieren: Fuß-Artillerie darf sich nicht aktiv in die Feuerreichweite feindlicher Infanterie, die mit Musketen bewaffnet ist, bewegen.

Da wir bereits die volle Reichweite für Artillerie bei gleichzeitiger Halbierung der Infanteriewaffen zufriedenstellend ausprobiert haben, bleibt genügend Bewegungsspielraum für die Fuß-Artillerie. Daß Jäger oder Rifles mit weitreichenderen Waffen ausgerüstet waren, bleibt unberücksichtigt. Diese Einheiten waren nicht zahlreich genug. Ganz nebenbei wird die Rolle der berittenen Artillerie aufgewertet.

Diese Regelvorschläge zu Black Powder sind nicht in Stein gemeißelt und die Grundregeln sind es auch nicht. Es geht nicht darum jeden möglichen Mangel abzustellen, aber gravierende!

Gruß
Bernd
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Wilhelmshöher am 04. Dezember 2013 - 20:59:03
Den Ansatz finde ich gut, da das häufige Bewegen der Artillerie tatäschlich komisch wirkt. Zu sagen, dass sich die Fußartillerie nie in Schußweite von Infanterie bewegen darf finde ich auch als Lösung ebenfalls gut, da es sehr simpel ist.
Meiner Meinung nach ist aber auch die berittene Artillerie in ihren Bewegungen etwas zu rasch und wirkt eher wie ein kleiner Panzer.  :D  Deswegen haben wir hier als Hausregel, dass das Aufprotzen der Artillerie eine Bewegung beansprucht und nicht An und Abprotzen freie Aktionen sind.

Da du ja noch sagst, dass die groben Patzer ausgebügelt werden sollen. Wäre es dann aber eigentlich nicht auch angebracht, das gesamte Kommandosystem zu verändern? Ich persönlich finde dieses ziemlich unangemessen für die Epoche, da die Einheiten viel zu viel machen können.
Unter normalen Umständen wurden Brigaden oder Divisionen ja Aufgaben für eine Schlacht zugeteilt und große Teile der Truppen blieben zunächst in Reserve. Dass Einheiten von einer Stelle des Schlachtfeldes zur nächsten gerannt sind ist somit eher untypisch, aber bei Black Powder absolut zulässig. Und auch wenn es im Spiel manchem Spieler schwierig erscheint, die Befehle an die Truppe zu verändern, so ist es eigentlich noch viel zu einfach. Ich will hier unterstreichen, dass ich den Wechsel von Befehlen im Verlauf des Spiels und nicht die Vergabe von Befehlen am Anfang verbesserungswürdig finde.
Auch fragwürdig finde ich, dass Einheiten unbegrenzt Angriffe starten können. Vor allem bei der schweren Kavallerie, da die Pferde nach ein bis zwei Ritten auf dem Schlachtfeld total durchgenudelt waren. Aber im Spiel können sie so lange reiten, bis sie sterben.

Vielleicht kann dich das ja noch zu ein paar weiteren Anpassungen anregen.

Besten Gruß
Moritz
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: StadtRandKind am 04. Dezember 2013 - 21:37:10
Dann will ich maich hier auch mal zu Wort melden...

@Flotter_Otto
Der Regelvorschlag für die Artillerie ist, denke ich, gut, da er auch schön simpel ist.
Ob er allerdings auch nötig ist, müsste vielleicht erst getestet werden, da sich auch 6 Pfünder laut Black Powder (mit halbierten Reichweiten) nur 3\" bewegen können und nicht, wie es geändert wurde, 6\".
Das können laut den Regeln tatsächlich nur Battalions-Geschütze. M.E. würde die original Regel dafür schon ausreichen, um das Problem zu beheben und die eklige Kombination aus gleichschnell vorrückender Infanterie und Artillerie ausgeschaltet würde.

Gruß Lucas
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Eversor am 04. Dezember 2013 - 23:29:40
Zitat von: \'Flotter_Otto\',\'index.php?page=Thread&postID=151806#post151806
De facto hatten wir die Kanonen wie Bataillonsgeschütze gehändelt, aber mit der Feuerkraft einer ganzen Batterie. Das passt überhaupt nicht.
Das sage ich ja auch schon lange.

Zitat von: \'Flotter_Otto\',\'index.php?page=Thread&postID=151806#post151806
Aus diesen Überlegungen heraus könnten wir folgendendes als Regel ausprobieren: Fuß-Artillerie darf sich nicht aktiv in die Feuerreichweite feindlicher Infanterie, die mit Musketen bewaffnet ist, bewegen.
Klingt gut.

Ob wir überhaupt etwas ändern müssen bleibt jedoch erst einmal dahingestellt, da hat Lucas schon recht. Bei unserem letzten gemeinsamen Spiel im Pub hatten wir ja Sechspfünder nicht als Bataillonsbatterien bewegt. Ich hätte jedenfalls mit den drei Zoll bei halbierten Bewegungsreichweiten kaum eine sinnvolle Möglichkeit gesehen, die Ari in den \"Nahkampf\" zu bringen. Selbst bis zur Mitte des Spielfelds hätte das eine Ewigkeit gedauert.

Alternativ geisterte mir schon durch den Kopf, dass Artillerie in halber Schussdistanz oder weniger am Ende ihrer Bewegung nicht näher am Gegner stehen darf als eine befreundete, nicht plänkelnde Infanterieeinheit.
Das wäre etwas komplexer, ließe aber das durchaus gelegentlich praktizierte Vorrücken im Schutz der Infanterie darstellen.



Zitat von: \'Wilhelmshöher\',\'index.php?page=Thread&postID=151808#post151808
Den Ansatz finde ich gut, da das häufige Bewegen der Artillerie tatäschlich komisch wirkt. Zu sagen, dass sich die Fußartillerie nie in Schußweite von Infanterie bewegen darf finde ich auch als Lösung ebenfalls gut, da es sehr simpel ist.
Meiner Meinung nach ist aber auch die berittene Artillerie in ihren Bewegungen etwas zu rasch und wirkt eher wie ein kleiner Panzer.  :D  Deswegen haben wir hier als Hausregel, dass das Aufprotzen der Artillerie eine Bewegung beansprucht und nicht An und Abprotzen freie Aktionen sind.
Klingt ebenfalls gut und sinnvoll.

Zitat von: \'Wilhelmshöher\',\'index.php?page=Thread&postID=151808#post151808
Auch fragwürdig finde ich, dass Einheiten unbegrenzt Angriffe starten können. Vor allem bei der schweren Kavallerie, da die Pferde nach ein bis zwei Ritten auf dem Schlachtfeld total durchgenudelt waren. Aber im Spiel können sie so lange reiten, bis sie sterben.
Auch hierzu hatte ich mir schon Gedanken gemacht. Grober Vorschlag in Unreine:
Kavallerie muss sich nach einem Angriff oder Gegenangriff erst einen kompletten Spielzug erholen, in dem sie keine weiteren (Gegen)Angriffe durchführt. Führt sie dennoch einen Angriff oder Gegenangriff durch, verliert sie automatisch einen Punkt Stamina, der zum Kampfergebnis zählt.
Ich hatte zuerst über eine Reduktion der Angriffswürfel nachgedacht, allerdings träfe dies die leichte Kavallerie merklich härter als schwere, welche ihre Wirkung in erster Linie über den Bonus auf das Kampfergebnis erzielt.

Last but not least hätte ich da noch einen Punkt bezüglich der Brigaden. Wir haben bisher alle Truppengattungen in eine Brigade gepackt. Wirklich historisch korrekt ist das jedoch nicht. Zwar wurde die Artillerie des Korps den anderen Brigaden zugeteilt, die Kavallerie war jedoch in eigene Brigaden aufgeteilt.*
Dem und den auf dem Spielfeld doch immer recht ähnlich organisierten Brigaden könnten wir entgegenwirken, indem wir einerseits eine Trennung von Infanterie- und Kavalleriebrigaden einführen und andererseits die Brigadekommandanten und den Divisionskommandanten ebenfalls in die Punkteberechnung einbeziehen. Für letzteres schlägt das Regelbuch ja Staff rating x10 vor.
Somit ist jeder (relativ) frei, entweder mehrere kleinere oder eine große Brigade ins Feld zu führen und wir haben nicht immer 4-5 Intanteriebataillone + eine Ari + eine Kavallerie unter einem Kommandanten.
Ich stelle es mir auch spannend vor, mit mehreren führungsschwächeren Offizieren (SR 7) unter meinem Kommando zu spielen. Und mit mehreren kleineren Brigaden pro Spieler kann man auch durchaus mal Szenarien mit Brigaden in Reserve spielen.

*Hussaren in preußischen Infanteriebrigaden sehe ich mal als die Ausnahme, die die Regel bestätigt.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 04. Dezember 2013 - 23:33:45
Hi,
ich komme heute nicht mehr dazu, auf eure Ideen einzugehen. Das mache ich morgen. Aber das sind Ansätze, mit denen man was anfangen kann. Darüber kann man reden.

Gruß
Bernd
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 06. Dezember 2013 - 12:04:33
@Stadtrandkind
Egal, wie die Bewegungen für 6Pfer sind, wir haben bei kleinen Spielflächen immer das Problem, daß die Kanonen plötzlich irgendwo auftauchen, wo eigentlich überhaupt nichts zu suchen haben. Bei größeren Spielflächen wird sich diese Problematik natürlich nicht so leicht ergeben. Aber mit der Regeländerung: kein aktives Bewegen der Fuß-Artillerie in die Musketen-Feuerreichweite der Infanterie, sind dann 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Simple Regel und historisch in der richtigen Richtung.
Hoffentlich löst das nicht wieder einen Erdrutsch aus!

@Wilhelmshöher
Deine Bedenken zur Kavallerie sind korrekt. Tatsächlich war es nach einer Kavallerie-Attacke mit der Ordnung der Einheit vorbei. Die Erschöpfung spielt vielleicht auch eine Rolle. Aber Pferde sind auch ausdauernd und machen nicht so schnell schlapp. Das Durcheinander der Truppe nach einem Nahkampf wiegt jedoch schwerer, was einen unmittelbaren weiteren Einsatz angeht. Ehrlich gesagt, habe ich mir darüber noch nicht so viele Gedanken gemacht, obwohl mir dieser Umstand bewußt ist. Mir ist aber keine Spielregel bekannt oder ich erinnere mich nicht, die diesen Sachverhalt spieltechnisch umgesetzt hat.
Wenn man das trotzdem regeln will, muß man nur aufpassen, daß die Kavallerie spieltechnisch nicht wirkungslos wird.

Eventuell könnte man folgendes formulieren: Kavallerie kann angreifen und einen nachfolgenden \"Sweeping Advance\" durchführen. Danach erfolgt eine automatische Rückzugsbewegung und befindet sich in \"Disorder\". Kommt es nur zu einzelnen Angriffen ohne Vernichtung des Gegners, zieht sich die Einheit auch automatisch zurück und gerät in \"Disorder\".

Das wäre wohl korrekt, aber spieltechnisch ist das wie eine Bestrafung. Das ist nur mal eine Idee, bin aber selbst noch nicht davon überzeugt. Vielleicht hat jemand, der das liest, eine zündende Idee.

Beim Befehlssystem haben wir bis jetzt nur den \"Re-roll\" für Brigade-Kommandeure eingebracht, was sich auch bewährt hat. An weitergehende Änderungen hatten wir noch nicht gedacht. In AT2 von BP wurde der \"Re-roll\" für Divisionskommandeure auch eingeführt, wenn mehrere Divisionen am Start sind. Aus Platzgründen können wir bis jetzt nur Brigaden aufstellen. An mehrere Divisionen (Bei Infanterie Standartgröße 24 Figuren) ist daran gar nicht zu denken. Sowas geht wohl nur bei einem besonderen Anlass, wie es in Hamburg geschah.
Reserven und sonstige historische Leckerbissen lassen sich aus Platzgründen kaum umsetzen. Spieltechnisch wollten wir vermeiden, daß Störungen in der Befehlskette den Spielfluß nicht zu stark bremsen. Das hatte bei dem einen oder anderen Spieler doch zu Ermüdung und Frustration geführt. Trotzdem,
kannst du mal den Wechsel von Befehlen im Verlauf des Spiels in eine formulierte Regel pressen. Dann kann ich mir das besser vorstellen.

Gruß
Bernd
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Eversor am 06. Dezember 2013 - 14:47:36
Nach unserer bisherigen Spielweise bewegten sich Sechspfünder wie Bataillonsartillerie, also 6\". Dadurch konnten sie in sechs Spielzügen bis zu 36\", also 3/4 der Spielfeldtiefe im Pub, vorrücken. Das führte in der Tat häufiger dazu, dass die Geschütze plötzlich da auftauchten, wo sie eigentlich nichts zu suchen hatten.
In jüngster Zeit wurde auch mit der vorgesehenen Bewegung wie reguläre Artillerie gespielt. Somit kann die leichte Artillerie bei konstanter Bewegung in der gleichen Zeit gerade einmal maximal 18\", was nur etwas mehr als 1/3 der Spielfeldtiefe ist, vorrücken. Dadurch sollte das Problem durchaus entschärft sein.
Einen weiteren entschärfenden Punkt sehe ich in den neu festgelegten Schussreichweiten. Mit hoher Mobilität und halbierten Reichweiten war es für die leichten Geschütze attraktiver, sie nicht in mittlere Schussdistanz zu bringen, sondern sie gleich auf Kartätschenreichweite zu bewegen. Da jetzt die Reichweiten bei Artillerie nicht mehr halbiert werden sollen, ist die mittlere Schussweite durchaus attraktiver.
Gerade bei den Sechspfündern macht das unheimlich viel aus. Wir haben bei halbierter Reichweite mit 18\" Maximum gespielt. Das bedeutet, dass die Artilllerie, wenn sie mehr als einen Würfel nutzen wollte, automatisch in der Reichweite feindlicher Infanterie war, da beide 9\" Reichweite hatten. Und wenn ich zum Schießen sowieso in die Reichweite des Feindes muss, dann kann ich auch ganz nah ran und das Maximum an Beschuss rausholen. Mit den langen Reichweiten hat die leichte Ari 36\" Reichweite, und bekommt bereits ab 18\" einen zweiten Würfel. Die feindliche Infanterie muss jedoch für den Beschuss nach wie vor auf 9\" ran. Somit kann ich außerhalb der feindlichen Feuerdistanz bleiben und habe trotzdem mehr als nur einen Würfel, außerdem habe ich keinen Modifikator für lange Reichweite.

Analog möchte ich die schwereren Batterien heranziehen. Diese hatten bei uns von je her die 3\"-Bewegung und eine höhere Reichweite. Ich kann mich jedoch an keinen Fall erinnern, in dem die schwereren Geschützen so missbraucht wurden wie die leichten. Warum? Weil sie auch außerhalb der feindlichen Musketenreichweite effizient schießen können und das Heranrollen zu zeitaufwändig ist.
Daraus möchte ich die These ableiten, dass durch die erhöhte Reichweite der Artillerie und ihre reduzierte Bewegung auch der Missbrauch der Sechspfünder kein durch Hausregeln zu behebendes Thema mehr ist.

Da das Ganze allerdings noch etwas theorielastig ist, möchte ich folgenden Kompromiss vorschlagen: Wir erproben vorerst das Zusammenspiel von erhöhten Schussweiten und 3\"-Bewegung ohne die Hausregel. Tritt ein fragwürdiger Einsatz auf, dann wird er hier kurz geschildert. Stellt sich nach mehreren Spielen heraus, dass es wirklich noch regelmäßig zu Missbräuchen kommt, dann wird die von Bernd vorgeschlagene Regel eingeführt. Haben wir keine Missbräuche mehr oder vielleicht einen Einzelfall, dann ist die Regel wohl nicht nötig.
Wir könnten natürlich auch prophylaktisch gleich die Hausregel einführen, jedoch erfahren wir dann nie, ob es wegen dieser Hausregel funktioniert oder ob die beiden anderen Faktoren nicht schon zum gewünschten Ergebnis geführt hätten.

@ Flotter_Otto
Ein großes Fragezeichen habe ich zu Deiner Aussage bezüglich der Reserven. Warum sind Reserven aus platztechnischen Gründen nicht möglich? Ich sehe Reserven eigentlich eher als eine Entlastung, da sie das Spielfeld erst im Laufe des Spiels betreten. Dann hat sich das Gedränge in der Aufstellungszöne schon gelichtet und vielleicht wurden sogar schon Verluste entfernt.

Da BP keine Reserveregeln hat, kann ich mir folgendes Vorstellen:
Vor Beginn des Spiels werden der zentrale Eintrittspunkt der Reserven (z.B. 17\" vom linken Spielfeldrand) und der Zeitpunkt ab dem zweiten Spielzug (z.B. Runde 4) festgelegt und auf einem Zettel geheim notiert. In diesem genannten Spielzug  wird der Zettel enthüllt und die Reserven betreten automatisch in 12\" Umkreis um den Eintrittspunkt mit einer einfachen Bewegung das Spielfeld. Einheiten, die aus irgendwelchen Gründen nicht platziert werden können, werden wie Einheiten behandelt, die das Spielfeld verlassen haben. In der folgenden Runde können die Reserven dann normal agieren.

Will man das Ganze flexibler gestalten, dann könnte man über den Divisionskommandeur noch folgendes machen: Reserven können vorzeitig angefordert werden. Dazu wird der Zettel enthüllt und der Divisionskommandeur muss einen Befehlstest ablegen. Dieser gemäß der Entfernung zwischen dem Modell und dem Eintrittspunkt modifiziert, außerdem gibt es noch einen Malus von -1 für jede Runde, die die Reserven früher eintreffen sollen. Gelingt der Test, dann kommen die Reserven früher (nicht in Runde 1), wenn nicht (Blunder zählt einfach als Misserfolg), dann kommen sie frühestens in der nächsten Runde. Ähnlich kann das Eintreffen der Reserven verzögert werden, wobei dann nur der Entfernungsmodifikator zur Anwendung kommt und ein Misserfolg das Eintreffen der Einheiten bedeutet.
Und wenn man es noch weiter ausbauen will, dann könnte man die Verlegung des Eintrittspunkts mit einem -1-Modifikator für jede angefangenen 6\" hinzunehmen.
Das sind jetzt aber nur Ideen für \"Advanced Rules\". ;)
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Eversor am 06. Dezember 2013 - 16:14:11
Noch ein Nachtrag zur Artillerie:
In der Vergangenheit wurde bei uns auch schon so gespielt, dass jeglicher Kartätschenbeschuss, der zu Verlusten führt, einen Break Test erfordert. Gemäß den Regeln ist der Break Test allerdings nur erforderlich bei Closing Fire, also beim Abwehrfeuer gegen angreifende Truppen.
Somit ist der Kartätischenbeschuss nur durch den Morale Save Modifikator vom Musketenfeuer einer normalgroßen Einheit zu unterscheiden.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: StadtRandKind am 06. Dezember 2013 - 16:52:32
Da stimme ich Eversor zu, dass es erstmal ohne diese Regel getestet werden sollte, um zu gucken ob sich das Problem dann überhaupt noch ergibt.

Spielen mit Reserven ist auf jeden Fall interessanter, wie ich in Hamburg gemerkt habe und auch auf unseren Platten machbar, da die Reserven ja nicht von Beginn an auf dem Feld stehen. Spielt man dann noch mit den Brigade-Break Regeln ist schnell der nötige Platz auf dem Spielfeld. Ein Spieler dessen Brigade dadurch ausscheidet kann einfach eine aus der Reserve übernehmen und die Brigaden bestehen am Ende nicht mehr aus nur einer Miliz o.Ä. die shaken ist und sich weigert den sinnvollen Rückzug anzutreten.

Gruß Lucas
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 06. Dezember 2013 - 19:04:10
Die Regel, die der Fuß-Artillerie verbietet in die Musketenfeuerreichweite der Infanterie aktiv vorzurücken, würde ich trotzdem beibehalten. 1. Sie ist einfach, 2. Sie steht im historischen Kontext, 3. Wenn die Fronten aufeinander zu rücken, verkürzen sich die Entfernungen zwischen den gegnerischen Einheiten rapide. Dann kann man die Batterien der Fuß-Artillerie erneut als aggressive Frontwaffe \"mißbrauchen\". Mit der o.g. Regel wäre dem ein Riegel vorgeschoben. Die gleiche Problematik taucht wieder auf, wenn ich mich bewußt mit Infanterie der feindlichen Fuß-Artillerie nähere und diese dann, wenn sie am Zug ist, aktiv auf die Infanterie zu bewegt.
Dann spielt es auch keine Rolle mehr, ob die Spielfläche groß oder klein ist. In der Realität nahm es keine feindliche Infanterie hin, daß direkt vor ihrer Nase eine ganze Batterie Fuß-Artillerie auftaucht und sich in aller Ruhe feuerbereit macht. Dagegen etwas zu unternehmen, ist ein Akt der Selbsterhaltung.
Es geht besonders auch darum, völlig unnatürliche Einsatzweisen von Truppentypen auszuschließen. Beispiel: Plänkler dürfen keine Nahkampfangriffe ausführen. Mit der oben beschriebenen Artillerie verhält es sich genauso. Was nicht möglich war oder nicht gemacht wurde, soll auch im Spielsystem nichts zu suchen haben.


Bezüglich der Reserven, habe ich schlicht vergessen, daß die ja noch aus irgendwelchen Kartons heraus geholt werden können, um nach und nach auf dem Spielfeld zu erscheinen. Dann kann man auch auf kleineren Spielfeldern Reserven in Betracht ziehen.

Gruß
Bernd
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Eversor am 06. Dezember 2013 - 23:13:51
Mit der Aussage, die Regel stehe im historischen Kontext, wäre ich vorsichtig. Um einmal ein Gegenbeispiel zu geben: Bei Friedland eröffnete die französische Artillerie das Feuer auf die russische bei einer Distanz von von 400m. Nach wenigen Schüssen rückte man auf 200m vor, nur um dann bis auf 60m an den Gegner heranzugehen und ihn mit Kartätschen zu belegen. Und diese Schlacht, die zugegeben vor \"unserer Epoche\" liegt, ist kein Einzelfall. Mir fallen spontan noch die Schlachten von Großgörschen, Hanau und Ligny ein, in denen französische Artillerie offensiv an den Gegner herangebracht wurde.

Mir geht es keinesfalls darum, den Regelvorschlag totzureden. Wie bereits das erste Argument besagt, die Regel ist einfach. Nur ist das allein kein ausreichendes Argument für eine Regel. Bleibt also noch das dritte Argument mit den sich verkürzenden Distanzen. Und hier sind die Sichtweisen unterschiedlich. Du befürchtest generell das Fortbestehen des Problems, ich vermute eher, dass die Probleme behoben sind. Ohne Tests können wir nicht mit Bestimmtheit sagen, wessen Vermutungen sich als richtig erweisen. Und ein solcher Test kann nur anhand der weniger restriktiven Version erfolgen.
Wie bereits gesagt, sollte eine Testphase ohne die Hausregel aufzeigen, dass die Probleme noch immer bestehen, stimme ich auch sofort für die Einführung dieses Vorschlags, da ein ausgewogenes Spiel aus meiner Sicht auch Einschnitte bei der historischen Korrektheit rechtfertigt.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 07. Dezember 2013 - 02:49:10
Bei Friedland befahl General Senarmont seiner Berittenen Artillerie die russischen Linien anzugreifen. Dabei gaben sie sich beim Vorrücken gegenseitig Feuerschutz. Du schreibst jedoch von Artillerie ganz allgemein. Ich spreche die ganze Zeit von Fuß-Artillerie und habe die Berittene Artillerie ausdrücklich von der Betrachtung ausgenommen.
Bei Ligny ist die Rede von Artillerie, die auf \"Canistershot\"-Reichweite an den Rand von Ligny (in welcher die Preußen lagen) heran rückt und das Feuer eröffnet. Diese Reichweite liegt bei 200-300 Yards (0.9m = 1 Yard). Die wirksame Musketen-Feuerreichweite der Linieninfanterie lag bei 50-70 Yards. Zur Erinnerung, die formulierte Hausregel sagt: Fußartillerie darf nicht aktiv in die Musketen-Feuerreichweite der Infanterie ziehen. Die Infanterie stand auch nicht in Linienformation auf offenem Gelände, sondern sie stand in aufgelöster Ordnung in der Stadt.

Schon diese beiden Gegenbeispiele sind nicht stichhaltig.

Mangels Zeit und Lust habe ich die anderen Schlachten, die du als Gegenbeispiele anführst, noch nicht unter die Lupe genommen. Ich wäre aber nicht überrascht, wenn der Sachverhalt dann auch in einem anderen Licht erscheint.

Sollten sich aber vielleicht doch noch andere Beispiele finden, na Bitteschön! Am Grundsatz ändert das nichts.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Eversor am 07. Dezember 2013 - 12:15:34
Bei Ligny dachte ich jedoch nicht an den finalen Angriff auf den Ort, ich dachte vielmehr an die Verteidigung, als die Franzosen ihre Fußartillerie erst heranzogen und die feindlichen Reihen (nicht plänkelnd) bei der Kirche schwer mit Kartätschen beschossen. Und da dürfte nicht genug Platz gewesen sein, um außerhalb der Musketenreichweite zu bleiben.

Letztendlich will ich auch gar nicht absprechen, dass bei unseren Spielen einige Artillerieeinsätze absolut unhistorisch waren. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es durchaus auch Situationen gab, in denen die Fußartillerie offensiv in den feindlichen Feuerbereich gebracht wurde und somit das Argument des historischen Kontexts nur als Tendenz und nicht als in Stein gemeißelte Wahrheit gesehen werden sollte. Und alleine dies rechtfertigt aus meiner Sicht die Überprüfung der spielerischen Notwendigkeit.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Wilhelmshöher am 07. Dezember 2013 - 12:23:41
\"Was nicht möglich war oder nicht gemacht wurde, soll auch im Spielsystem nichts zu suchen haben.\"

Gewagte Aussage, für einen Black Powder Spieler.   ;)
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: tattergreis am 07. Dezember 2013 - 14:35:41
Bei Friedland hat Fußartillerie die Russen zusammengeschossen,hab ich aus diesem Forum erfahrenlink (http://www.sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&postID=77081#post77081) . Geschossen wurde mit Musketen auch auf 300 Schritt, v. Reisswitz Kriegsspielregeln behandeln auch Schussweiten von 400 Schritt. Franz. Artillerie hat IIRC auch auf bis zu 600 Schritt mit schw. Kannister geschossen, Wirkung ist mir nicht bekannt.
Ist alles nicht so einfach...
cheers
tatter
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 08. Dezember 2013 - 23:10:37
@tattergreis:
Deinen Link habe ich mir mal angeschaut. Darin geht es um Davouts Bewertung und Vergleich zwischen Fuß-Artillerie und Berittener Artillerie.
Im Schlußsatz steht,

Zitat Davout:
\"Artillerie wie Panzer zu spielen geht meiner Ansicht nach zu weit. Schnell nah heranzufahren und dann mit Kartätschen reinzuhalten ist wohl ziemlich unrealistisch, obwohl das nach einigen Regeln geht.\"

Das sehe ich ganz genauso. Deshalb habe ich die Hausregel zur Fuß-Artillerie formuliert, daß das so nicht gehen soll. Und sogar die Berittene Artillerie ist in ihrer Einsatzweise und Wirkung umstritten. Das habe ich jedoch absichtlich außen vor gelassen. Es geht in erster Linie darum, gravierende Mängel in einer Spielregel abzustellen. Das ist bei der Fuß-Artillerie der Fall, wenn sie wie ein Panzer gespielt werden kann. Ich könnte im Spiel die Originalregel auch anwenden, und Vorteile daraus ziehen. Aber das ist kein Spielspaß, wenn ich Regeln anwenden soll, die in ihrer Anwendung abwegig sind.

Wir haben im Spiel auch nur einzelne Batterien und keine massierte Artillerie. Der aggressive Einsatz von Artillerie, wie bei Friedland, war ungewöhnlich für die napoleonische Epoche.
Auch der Abstand zur feindlichen Infanterie betrug wenigstens 60m und die Verluste bei den Kanonieren betrug mindestens 50%. Spielregeln sollten doch das Generelle zum Inhalt haben und nicht die Ausnahmen zur Regel machen. Dieser Grundsatz wurde z.B. für die Karreeregeln auch angewendet.

Wenn das Spiel dann \"richtiger\" läuft, hat man sein Ziel doch erreicht.

Gruß
Bernd
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Eversor am 09. Dezember 2013 - 12:34:02
Bleibt noch immer die Frage, warum das Problem in der Vergangenheit bei uns immer nur mit den Sechspfündern der Fußartillerie auftrat und nie mit schwereren Geschützen.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 09. Dezember 2013 - 18:51:48
Du hast gerade 2 1/2mal mit gespielt und kannst schon auf alle anderen Spiele rueckschliessen?!
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: tattergreis am 09. Dezember 2013 - 20:32:52
Ich wollte nur Anmerkungen zu dieser Ausssage machen
Zitat
Bei Ligny ist die Rede von Artillerie, die auf \"Canistershot\"-Reichweite an den Rand von Ligny (in welcher die Preußen lagen) heran rückt und das Feuer eröffnet. Diese Reichweite liegt bei 200-300 Yards (0.9m = 1 Yard). Die wirksame Musketen-Feuerreichweite der Linieninfanterie lag bei 50-70 Yards

Die wirksame Musketenreichweite ist meines Erachtens viel höher, aber eventuell benutzen wir nur unterschiedliche Bezeichnungen.

Meines Erachtens kann man bei den Franzosen durchaus von aggressiver Verwendung von Fußartillerie ausgehen, bei den Preußen kenne ich eher Beispiele von Rückzügen der Artillerie wegen der Gefährdung durch Schützen.

Aber wie Frank Bauer so schön in einem anderen thread schreibt:
Zitat
Scheiß auf Realität.
;)

cheers
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: DonVoss am 09. Dezember 2013 - 20:54:48
Zitat
Die wirksame Musketenreichweite ist meines Erachtens viel höher...

Na, wieviel würdest du den französischen Knallbüchsen denn geben?...;)

100, 150?

DV
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Eversor am 10. Dezember 2013 - 01:13:46
Zitat von: \'Flotter_Otto\',\'index.php?page=Thread&postID=152145#post152145
Du hast gerade 2 1/2mal mit gespielt und kannst schon auf alle anderen Spiele rueckschliessen?!
Nein, kann ich nicht. Ich habe allerdings vor meinem aktiven Einstieg auch so schon genug Spiele angeschaut und mich mit diversen Mitspielern unterhalten. Die Rede war immer von Problemen mit den \"Nahkampfsechspfündern\". Übrigens auch von Deiner Seite.
Von daher kommt meine vollkommen ernst gemeinte Frage, warum diese Probleme nach eigener Erfahrung und den Schilderungen der anderen immer nur mit den leichten Fußgeschützen aufgetreten sind, jedoch nicht mit den schweren.

Was die effektive Reichweite der Musketen angeht, da muss ich dem Flotten Otto zustimmen. Im Gefecht war die sehr gering. Zwar gibt es auch Berichte von hoher Trefferquoten auf mehr als die doppelte Distanz, das waren dann aber normalerweise Schusstest unter \"Laborbedingungen\". Im Gefecht wurde die Trefferquote häufig durch Ladefehler (oftmals wurden mehrere Kugeln geladen), dichten Pulverdampf, schlechtes Pulver oder verdreckte Musketen stark herabgesetzt, von fehlender Ausbildung, absichtlichem oder unabsichtlichem Vorbeischießen oder purer Panik mal ganz zu schweigen.
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: tattergreis am 10. Dezember 2013 - 16:52:45
Zitat von: \'DonVoss\',\'index.php?page=Thread&postID=152159#post152159
Zitat
Die wirksame Musketenreichweite ist meines Erachtens viel höher...

Na, wieviel würdest du den französischen Knallbüchsen denn geben?...;)

100, 150?

DV

Meine Lieblingsregeln  (Reisswitz (http://toofatlardies.co.uk/index.php?main_page=product_info&cPath=8&products_id=10)) geben die Wirkungen von Beschuss zwischen 0 und 400 Schritt in 4 Zwischenstufen an, auch bei 300 bis 400 Schritt/225 bis 300 Meter setzt zweiminütiger Beschuss durch ein 900 Mann-Btl zwischen 20 und 120 (!) Mann außer Gefecht. Die von einer Kommision überarbeiteten Regeln von 1828 geben übrigens noch höhere Zahlen an.

Bei Schussentfernungen von 50 bis 70 Yards bleibt nach zwei Minuten  natürlich nicht viel übrig.

Kanister schießen 6Pfünder nach Reisswitz übrigens auf bis zu 800 Schritt, 12pfünder auf bis zu 1000.

cheers
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Flotter_Otto am 10. Dezember 2013 - 21:50:54
@DonVoss
Die Schußweiten werden durchaus unterschiedlich angegeben. Das ist wohl umstritten. Einerseits sind Schußergebnisse von günstigen Bedingungen bei preußischen Manöverübungen heran gezogen worden und andererseits stehen die tatsächlichen Erfahrungen aus den Schlachten gegenüber. Dabei geht es um die Beeinträchtigungen, die die Feuerwirksamkeit der Infanterie stark herab setzten. Pulverqualm schon nach der 1. oder 2. Salve verringerten die Sicht erheblich. Sowohl die Schützen, als auch die Beschossenen waren davon betroffen. Die Einen sahen nix mehr und die anderen standen im Nebel, weil sie ja auch geschossen haben. So wurde dann nicht mehr auf Sicht geschossen, sondern nur noch in die vermutete Richtung drauf gehalten. Das Gelände war auch nicht immer ideal und verdeckte teilweise die Sicht auf das Ziel. Der Stress und die Angst der Soldaten verschlechterten die technischen Abläufe beim Schießen zusätzlich. Nicht zu vergessen, daß die Zuverlässigkeit der Musketen schon nach wenigen Feuerrunden ebenfalls zu vermehrten Fehlfunktionen führten. Noch ein Faktor war, daß spätestens nach 2 Feuerrunden nicht mehr so koordiniert im Bataillon geschossen wurde und Männer oft aus der Linie traten, um eine bequemere oder subjektiv sicherere Schußposition zu erlangen. Das verursachte schon schnell eine Unordnung, die erst wieder ausgerichtet werden musste. Deshalb gehe ich immer noch von 80-100 Yards aus, wo wirklich etwas passiert. Ich denke, daß die anderen Schußentfernungen zu hoch gegriffen sind in ihrer Feuerwirksamkeit. Mit dieser Meinung folge ich nur zeitgenössischen Militärs wie Marschall de Saxe oder aktuellen Personen wie Major-General H.P. Hughes in Firepower, S.26.
An den Spielregelfeuerreichweiten in Black Powder will ich noch nicht mal rühren. Irgendwo muss man auch Kompromisse machen und kann nicht alles simulieren. Pragmatisch mal etwas passend zu machen gehört auch dazu. Kompliziert und umfangreich sind die Hausregeln auch nicht.

@tattergreis
Von den Reisswitzregeln hatte ich schon mal gehört, weiss aber nix genaues. Bei den Feuerwerten ist das Spiel dann aber schnell zu Ende.
Zu der Artillerieattacke von Friedland 1807 durch General de Senarmont ist noch zu sagen, daß ein konzentriertes Artilleriefeuer mit 30 Kanonen auf die russische Infanterie aus 600m Entfernung startete und die bereits auf dem Rückzug befindlichen Russen in der Flußschleife zusammen drängte und in Unordnung versetzte. Deshalb setzte die Berittene Artillerie mit Fuß-Artilleriebatterien nach und verkürzte die Beschußentfernung bis auf 60m. Ob die Russen aufgrund des beginnenden Chaos da noch wirkungsvoll zurück schießen konnten, ist fraglich. Dieses aggressive Vorgehen durch Senarmont war sicherlich nicht die Regel. Dass die Reisswitz-Regel die Ari soweit schießen lassen, finde ich ok.

Ansonsten kann die Hausregel für BP, daß die Fuß-Artillerie nicht in die Musketen-Feuerreichweite von Infanterie ziehen darf, gerade auch die schnelle 6-Pfder in die Schranken weisen. Die Berittene Artillerie soll diese agressive Vorgehensweise ruhig machen dürfen. Sie war sehr beweglich (in der Literatur auch strittig). Die Mannschaften waren warscheinlich auch etwas professioneller.

Gruß
Bernd
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Eversor am 10. Dezember 2013 - 22:18:18
Zitat von: \'Flotter_Otto\',\'index.php?page=Thread&postID=152232#post152232
Von den Reisswitzregeln hatte ich schon mal gehört, weiss aber nix genaues.
Manchmal kann es auch hilfreich sein, im historischen Unterforum (http://tabletopclubkassel.de/forum/viewtopic.php?f=58&t=1914) unseres örtlichen Clubs zu schauen. ;)
Titel: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
Beitrag von: Friscco am 15. Dezember 2013 - 18:29:39
Die Probleme mit den 6-pfündern waren deshalb aufgetreten, weil sie fälschlicherweise als Battalionsgeschütze gespielt wurden und dadurch mehr Bewegungsreichweite hatten.