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Epochen => Alternative Geschichte => Thema gestartet von: Camo am 17. Januar 2014 - 11:50:16

Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 17. Januar 2014 - 11:50:16
Das hier ist etwas, das schon länger in meinem Kopf herumspukt und nun so nach und nach aufgebaut werden soll. Wem die Periode nicht zusagt, möge bitte \"weitergehen\", irgendwelche Metadebatten gehören hier auch nicht hinein. Wer sich auf den Schlips getreten fühlt, möge meine ernstgemeinte Entschuldigung annehmen, das war nie meine Intention. Inspiriert wurde das Ganze von \"A Very British Civil war\", was sich vor allem bei den Briten durchaus einer gewissen beliebtheit erfreut und einige erfreulich skurille Miniaturen hervorgebracht hat. Also überlegte ich mir, wie man so etwas auch in etwas vertrauterer Umgebung umsetzen könnte. Der erste Versuch einer \"Ein- und Herleitung\" sieht so aus:

In den letzten Wochen des ersten Weltkrieges wurden die Weichen für etwas gestellt, das so niemand erwartet hatte. Der Flottenbefehl vom 24. Oktober 1918, der die intakte deutsche Hochseeflotte in die bisher vermiedene Entscheidungsschlacht mit ihren englischen Gegnern führen sollte, sorgte unter den Matrosen für Unmut. Die Besatzungen der zur Vorbereitung auf den Angriff auf der Schilling-Reede vor Wilhelmshaven vor Anker gegangene Flotte meuterten in der Nacht vom 29. zum 30. Oktober 1918 gegen die durchgesickerten Befehle.
Auf drei Schiffen des III. Geschwaders („König“, „Markgraf“, „Großer Kurfürst“) weigerten sich die Matrosen, die Anker zu lichten. Auf den Schlachtschiffen des I. Geschwaders „Thüringen“ und „Helgoland“ kam es zur offenen Meuterei und zur Sabotage, aus Furcht, noch kurz vor Ende der Kampfhandlungen sinnlos den Ehrgefühlen der Offiziere geopfert zu werden. Die Matrosen und Heizer ergaben sich erst, als am 31. Oktober schon die Torpedorohre einer Untersee- und Torpedoboote auf die „Thüringen“ und die „Helgoland“ gerichtet worden waren. Widerstandslos ließen sie sich abführen.
Die Marineleitung ließ ihren Angriffsplan fallen, aber damit war die Situation noch lange nicht unter Kontrolle. Nach erneuten Inhaftierungen suchten die Matrosen und Heizer Kontakt zu den Gewerkschaften, der USPD und der SPD. Bei einer Demonstration auf dem Großen Exerzierplatz fielen dann die ersten Schüsse, aus denen dann ein allgemeiner Aufstand folgte.
Anfang November wurden nach zähen Verhandlungen die Inhaftierten freigelassen, doch entgegen der Absprachen rückten auswärtige Truppen zur Niederschlagung des Aufstandes an. Diese wurden von den Aufständischen aber abgefangen und kehrten entweder um oder schlossen sich der Bewegung an. Versuche, den Aufstand unter Kontrolle zu bringen, zeitigten zwar ein paar Erfolge, konnten aber die Ausweitung der Revolution auf Deutschland nicht verhindern.

Seit dem 4. November war Kiel in der Hand der Aufständischen, es folgten am 6. November Wilhelmshaven und am 7. November alle größeren Küstenstädte sowie Hannover, Braunschweig, Frankfurt am Main, Stuttgart und München. Nach dem erzwungenen Thronverzicht des bayrischen Königs Ludwig III. Rief die USPD in Bayern als erstem Land des Reiches die Republik aus. In den nächsten Tagen folgten die übrigen deutschen Staaten, indem ihre Fürsten entweder von sich aus abdankten oder für abgesetzt erklärt wurden.
Die Arbeiter- und Soldatenräte entmachteten nur die Fürsten und die bis dato allmächtigen militärischen Generalkommandos. Zivile Behörden und Amtsträger blieben unangetastet, es wurde vielmehr versucht, eine der Revolution und der künftigen Regierung verpflichtete Exekutive zu schaffen. Die Politiker allerdings versuchten, eine Radikalisierung der Revolution nach russischem Vorbild zu vermeiden und so gerieten sich die Kräfte, die eigentlich ein ähnliches Ziel hatten, aneinander. Als schließlich die entmachteten Fürsten ihre immer noch nicht zu verachtende Macht mit in das Ringen warfen, zerbrach das ehemalige deutsche Reich wieder in seine Einzelstaaten, die  ihre jeweils eigene Agenda vorantreiben wollten. Natürlich träumte jeder weiterhin von einem umfassenden Staatsgebilde, doch unterschieden sich die Träume je nach der Interessenlage der einzelnen Parteien.

In den einzelnen Kleinstaaten haben sich verschiedene Lager gebildet, die unterschiedlichen Einfluss haben, was aber offensichtlich unterlegene Parteien nicht davon abhält, zur Not durch kriegerische Mittel zu versuchen, die Macht zu übernehmen. Die Entente ist sich uneinig, ob sie die völlig zerstrittenen Kleinstaaten überrollen soll, wobei sich dadurch erneut eine Einigung unter den Kleinstaaten abzeichnen könnte oder ob sich nicht durch gezielte Steuerung ein sehr viel größerer Gewinn erzielen lassen könnte. Die Bedrohung durch ein geeintes deutsches Reich ist auf jeden Fall vorbei, die Randstaaten sind in Verhandlungen mit den Entente-Mächten, wobei sie einen recht schweren Stand haben, da zum einen keine stabile Regierung besteht und dadurch neben den Verhandlungen die eigene Machtbasis der Gruppierungen erhalten werden muss, zum anderen die internen Kämpfe dafür sorgen, dass die Kleinstaaten nicht ganz ernst genommen werden. Größere Bündnisse zwischen den Kleinstaaten werden auf jeden Fall durch die Entente verhindert.


Die Geschehnisse sind zu diesem Zeitpunkt schon komplett fiktiv, aber auch vor diesem Zeitpunkt gibt es einige Abweichungen. So fällt zum Beispiel am 5. Oktober 1916 bei le Barqué (Ligny-Thilloy) ein gewisser Gefreiter der ersten Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments 16 in der Schlacht an der Somme.

Der Hintergrund eignet sich vor allem für Skirmish-Spiele. Improvisierte Waffen und Fahrzeuge sind wahrscheinlicher als z.B. größere Panzerflotten. Wobei Improvisation großgeschrieben werden darf

Als Fraktionen bietet sich einiges an. Da wären an größeren Gruppierungen:

Die Demokraten sind die Vertreter oder Befürworter der neuen Republik. In vielen Fällen unterstehen ihnen die noch bestehenden Einheiten der Armee, doch werden sie nicht überall anerkannt.
Die größte Gruppierung bei den Kommunisten besteht aus dem Spartakusbund, doch gibt es auch unabhängige Gruppierungen. Einige haben direkte Unterstützung der sowjetischen Genossen, wodurch sie Zugriff auf bessere Ausrüstung haben.
Die Royalisten können sich mit der Entmachtung der Fürsten nicht abfinden und versuchen mit allen Mitteln, den Adel wieder an seinen angestammten Platz zu bringen. Einige Einheiten der regulären Armee sind zu dieser Fraktion übergelaufen, doch wurden auch völlig neue \"Haustruppen\" ausgehoben, mit zum Teil recht fantasievollen Uniformen. Dem Ideenreichtum ist hier keine Grenze gesetzt.
Auch die Kirchen sehen die Möglichkeit, ihnen genommene Ländereien und Macht wieder zu erlangen. Also haben die Kirchenfürsten damit begonnen, Truppen auszuheben, einerseits um Kirchen zu schützen, aber auch um sich zurückzuholen, was ihnen genommen wurde. Nicht unbedingt zahlreiche Einheiten, aber hochmotiviert.
Last but not least kocht natürlich auch die Armee ihr eigenes Süppchen. In dem Versuch, die militärische Niederlage des Großen Krieges wieder auszugleichen, greifen einige Befehlshaber nach der Macht.
Darüber hinaus spielen natürlich auch noch die Entente-Mächte eine nicht zu unterschätzende Rolle, aber auch einzelne Gemeinden oder Landstriche greifen zu den Waffen, um alte Zustände zu korrigieren oder auch nur, weil der Bürgermeister des Nachbardorfes eine schönere Milchkuh hat und damit geprahlt hat.

Die Bevölkerung ist durchaus kriegsmüde, weswegen die Kämpfe eher auf lokalem Niveau aufflackern, es ist aber kein ständiger Kampf. Dafür gibt es auch zu viele Engpässe, was Lebensmittel, Treibstoff und Munition angeht. Vom Ton her soll es eher in die Richtung der alten Don Camillo-Filme mit Fernandel gehen.

Den Anfang macht eine kleine Truppe aus dem Freistaat Bayern. Das Freikorps Werdenfels von Tsuba ist einfach perfekt dafür geeignet, finde ich. Die Fotos sind nicht toll, aber das ist das Licht in der Waschküche da draußen leider auch nicht. Ich hoffe, sie gefallen trotzdem.

(http://rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/Werdi1.jpg)
Die Truppe in Gesamtansicht

(http://rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/Werdi2.jpg)
Der rechte Flügel der Truppe

(http://rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/Werdi3.jpg)
Und der linke Flügel der Truppe

(http://rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/Werdi4.jpg)
(http://rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/Werdi5.jpg)
(http://rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/Werdi6.jpg)
(http://rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/Werdi8.jpg)
Ein paar Detailansichten

(http://rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/Werdi7.jpg)
Das LMG mit Munitionsträger und der Sani

(http://rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/Werdi9.jpg)
Das SMG noch mal von näher.
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Dareios am 17. Januar 2014 - 12:04:32
Sehr cooles fiktives Szenario. Die Minis passen da in der Tat sehr gut. Freue mich auf mehr und werde das Projekt gespannt verfolgen.
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: MacGuffin am 17. Januar 2014 - 12:04:55
Haha, sehr schön. Mit den Freikorpsfiguren wollte ich auch eines fernen Tages mal sowas machen, aber du hast hier ja einen sehr guten Rahmen geschaffen.
Welche Regeln wirst du verwenden? Ich hatte an Where Heroes Dare von Iron Ivan gedacht...
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Eversor am 17. Januar 2014 - 12:12:59
Klingt faszinierend.  :thumbup_1:
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 17. Januar 2014 - 12:13:14
\"Where Heroes Dare\" habe ich noch nicht... derzeit spiele ich mit dem Gedanken, Bolt Action zu verwenden. Das ist recht simpel, eigentlich... und die Anpassungen dürften minimal sein.

Ich freu mich auf jeden Fall schon auf die Matrosen von Tsuba. Und die Damen von Hinterland reizen mich auch noch. ;)
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: fraction am 17. Januar 2014 - 12:13:40
Sehr cool. Plane ähnliches aber konkret eine fiktive Vergrößerung der Bremer Räterepublik und ihrer Niederschlagung.

Gruß Robin
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 17. Januar 2014 - 12:18:22
Danke schön ^^

Die Räterepublik könnte man da ganz prima mit einbasteln, würde ich sagen. Lose genug ist das Konzept ja. ;)
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: xothian am 17. Januar 2014 - 13:40:51
sehr schoen, das ruft mir mein schlummerndes projekt auf den plan A Very German Civil War 1919/20 (http://sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&threadID=11393)
... muss mal wieder weitermachen und plaene fuer kaputte haeuserfassaden in berlin machen ;)

ich hatte mit thru the mud and blood von TFL angefangen dies zu bespielen, aber bolt action ist fuer sowas ein gutes regelwerk  :thumbup:

ciao chris
ps: falls du es noch weiter aufkochen lassen moechtest koenntest du auch die besatzungsmaechte mitmischen lassen  :vinsent:
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 17. Januar 2014 - 13:56:17
Hatte ich ja schon im Hintergrundtext eingebaut. Je mehr Fraktionen mitmischen, desto besser. Das klingt eventuell blöd, aber durch den Einstiegszeitpunkt hat man auf einem durchaus überschaubaren Gebiet eine maximale Anzahl an Parteien, die dann durch die Änderungen sich auch völlig neu in den Paarungen mischen können.
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Shinkansen am 17. Januar 2014 - 14:31:17
Sehr cooles Projekt, auch allein deswegen, weil ich bei a very british civil war schon oft mit dem Gedanken gespielt habe, wieso man dies nicht auch nach Deutschland verlegen kann, ohne in irgendwelche Diskussionen zu laufen. Mir würde als weitere Partei natürlich noch die ehemaligen Kolonisten einfallen, eventuell auch Kultisten, je nachdem, ob man so etwas mit dabeihaben möchte oder nicht.
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Beitrag von: KingKobra am 17. Januar 2014 - 14:48:59
Zitat von: \'Camo\',\'index.php?page=Thread&postID=154717#post154717
Und der linke Flügel der Truppe

glaub ich nicht...
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: fraction am 17. Januar 2014 - 14:57:43
Wie siehts mit Triumph & Tragedy als Regelwerk aus? Glaube für mich liegt das in der engsten Wahl.
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Beitrag von: Camo am 17. Januar 2014 - 15:33:39
Links und rechts als Ortsangaben, nicht als politische Richtungen, KingCobra. ;)

Kolonisten ... hmmm... das müsste dann aber eher \"aushäusig\", sprich nicht in Deutschland sein, oder? Aber klingt natürlich auch faszinierend ;)
Kultisten... das wäre dann die Pulprichtung. Genau wie \"Fabelwesen\"... kann man machen, klar. ^^

Triumph & Tragedy könnte man auch sehen, ja. Zumal es da ja Listen für A Very British Civil War gibt, wenn ich mich richtig erinnere.

Es darf im Übrigen gern mitgemischt werden. ;)
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Beitrag von: Riothamus am 17. Januar 2014 - 16:47:01
Gute Idee, schöne Minis.
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Beitrag von: fraction am 17. Januar 2014 - 17:00:31
Zitat von: \'Camo\',\'index.php?page=Thread&postID=154755#post154755
Triumph & Tragedy könnte man auch sehen, ja. Zumal es da ja Listen für A Very British Civil War gibt, wenn ich mich richtig erinnere.

Ich meine sogar mal irgendwas von ner Liste für einen deutschen Bürgerkrieg gelesen zu haben, weiß jedoch nicht mehr wo und ob was daraus geworden ist.

Mir gefällt das Projekt jetzt schon sehr, weil es mir in meinem seit Wochen laufenden Konflikt ob Räterepublik oder 1. Bremisch-Schwedischer-Krieg den entscheidenen Impuls gegeben hat :thumbsup:


Gruß Robin
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 17. Januar 2014 - 22:11:46
Da ich gerade eine entsprechende Doku sehe... SO lang ist zu dem Zeitpunkt die russische Revolution nicht her... also könnten Zaristen auch mitmischen... das wird echt bunt. ;)
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Murphy am 17. Januar 2014 - 22:58:53
Sieht wirklich toll aus!

Möglichkeiten für weitere Parteien gibt es wirklich eine ganze Menge. Wie wäre es z.B. mit alliierten Interventionstruppen, wie es sie in Russland nach der Revolution gab? Oder auch verschiedene Ansprüche diverser ausländischer Monarchen, nachdem die \"rechtmäßigen\" deutschen Fürsten auf Ihre Titel verzichtet haben bzw. mussten. (Die Briten hatten doch immer ganz gute Beziehungen nach Hannover... :rolleyes: )

Die T&T-Erweiterung \"A Reich Divided\" gibt\'s hier zum kostenlos runterladen: http://www.lead-adventure.de/index.php?topic=38967.0
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 17. Januar 2014 - 23:19:36
Yay, danke. ;)

Was die ausländischen Adligen betrifft... natürlich, aber die einheimischen Blaublüter versuchen sich das ja auch zurückzuholen. Im Endeffekt ist das Reich wieder in Kleinstaaten zerfallen, die sich sogar noch weiter zerbröseln können. Je nachdem, wer wieviel Macht gewinnt.
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 26. Februar 2014 - 15:06:09
Sooo, nach einer kleinen Pause hier mal etwas Neues.

Dank der freundlichen Hilfe von fraction habe ich ein paar neue Miniaturen vor mir liegen. Ich dachte mir, ich teste mal aus, wie die Miniaturen von Scheltrum sind.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Versuch wiederholen werde, auch wenn die Linie eigentlich perfekt passt. Die Minis haben durchaus nicht wenig Flash, die Posen sind - wie man auf den Fotos sieht - eher seltsam gemischt in den Sets und die Details sind auch eher unauffällig. Und die Posen sind etwas... ungewöhnlich, denke ich. Aber seht selbst:

(http://rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/Neuzugaenge.jpg)
Die drei Sets in der Gruppenaufnahme

(http://rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/SEM02.jpg)
Set SEM2 Armed workers in shirt sleeves, advancing.
 
(http://rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/SEM04.jpg)
Set SEM4 Armed workers in jackets. Advancing.

(http://rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/SEM05.jpg)
Set SEM5 Armed workers. Support set 1. LMG, crew and others.


Trotzdem werden sie noch mit Farbe beworfen, die entkommen dem nicht. ;)
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 05. September 2014 - 14:00:42
Hatte es ja angedroht, nun hab ich das erste Set mit Farbe beworfen... hätte mit schlimmerem gerechnet, obwohl die Posen zum Teil immer noch gewöhnungsbedürftig aussehen... aber hier ist nun das farbige Set \"SEM2 Armed workers in shirt sleeves, advancing.\" - Bases sind noch nicht fertig, geb ich zu. ^^


(http://www.rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/Worker.jpg)
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Driscoles am 05. September 2014 - 20:59:19
Zu dem Reich Devided Supplement. Gibt es auf der T&T Webseite jetzt eine überarbeitete Fassung
Danke Chris
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: gilibran am 05. September 2014 - 21:06:34
Danke für die Bilder von den Scheltrum Miniaturen, Camo.
Die Posen sind für zombicide Spieler doch ideal...

Die Werdenfelser, klasse.
Jetzt mach noch die Matrosen, die dann an einer Bahnlinie im Hinterhalt liegen und auf den Zug mit den Werdenfelsern (auf dem Weg nach München) warten...
Wäre dann fast schon wieder historisch \"korrekt\", bis auf den Hinterhalt.
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 05. September 2014 - 21:32:49
Die Tsuba-Matrosen sind zumindest zum Teil schon vorgefärbt. Die liegen hier natürlich auch schon. Sehr schöne Range, sehen extrem gut aus.
Und die Sheltrum-Minis... farbig sind sie besser als farblos, werden aber von den anderen Minis (und mir selbstverständlich) wohl ständig gemobt werden. Der Knabe ganz vorne schreit danach, \"Ape Man\" genannt zu werden.  :cool:

Ich brauch noch rüstige Farmersleut... hab da glaube ich auch was gefunden, werde ich dann Bescheid sagen. ^^

Und das mit dem Reich Divided klingt prima, schau ich mal rein, danke schön. ;)
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 10. September 2014 - 19:59:56
Und wieder ein paar Neuanschaffungen zu Testzwecken.

Diesmal von Irregular (http://www.irregularminiatures.co.uk/25mmRanges/25mmAVeryBritishCivbilWar.htm):

ABCW6 Civilian advancing with rifle, in flat cap.
ABCW7 Civilian advancing with rifle at trail, bareheaded.
ABCW8 Civilian advancing in flat cap, with open hands (please choose rifle, scythe, pitchfork or spade).
ABCW9 Civilian advancing in panama style hat, with open hands (please choose rifle, scythe, pitchfork or spade).
ABCW10 Lady with rifle. (2 variants).
ABCW11 Civilian advancing with rifle, in cap and jacket
ABCW12 Civilian advancing with Thompson SMG
ABCW15 Civilian shooting pistol.
ABCW16 HMG with 2 civilian crew.

(http://www.rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/Irregular1.jpg)
Von links nach rechts: ABCW9, ABCW8, ABCW7, ABCW10

(http://www.rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/Irregular2.jpg)
Von links nach rechts: ABCW10, ABCW6, ABCW12, ABCW11, ABCW15

(http://www.rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/Irregular3.jpg)
ABCW16 HMG with 2 civilian crew.

Und als Größenvergleich:
(http://www.rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/Vergleich.jpg)
Von links nach rechts: Tsuba Werdenfelser, Sheltrum Worker, Foundry Homeguard Hero, Irregular ABCW11, Tsuba Matrose, Warlord Blitzkrieg German

Sieht passend aus, denke ich. ;)
Mal sehen, wie die farbig aussehen. ^^
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Tobias 2nd am 10. September 2014 - 21:18:02
Guten Abend, der Thread war so spannend, das ich mich endlich mal angemeldet habe und nicht nur stumm mitlese.
Nur weiss ich leider nicht ob ich lieber katholische Freikorps aus Westfalen, Bergische Sozialisten aus Wuppertal, gut ausgerüstete Brigadiere die Essen und Krupp vor den Sozialisten schützen oder Frankokölsche Invasoren die das Rheinland heim in die Republik holen wollen, aufstelle.
Offen gesagt finde ich gerade nichtreale Fraktionen spannender als jetzt Berliner Polizei unter Noske auf Spartakisten vor Büxenstein schiessen zu lassen. :-)
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Beitrag von: Camo am 10. September 2014 - 21:44:50
Mich persönlich würde gerade die Bauernmiliz aus irgendeinen Dorf reizen. Die preisgekrönte Zuchtsau gegen die Barbaren aus dem Nachbarort verteidigen! \"Für Rüben, Schwein und Heimatdorf!\" und so ;)

Aber willkommen an Bord ;)
Es gibt aber zwei derartige Threads... der andere ist hier gleich darunter. Selbes Thema, inwieweit man gemeinsam arbeitet... gute Frage, muss sich zeigen ;)
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Beitrag von: Tobias 2nd am 10. September 2014 - 21:47:53
Die Bauernmiliz hat halt einfach sauviel Charme, wenn sie versucht auf dem Trecker mit Holzvergaser vor den Nachbarn die gestohlene Sau vom Spielfeld zu bringen.
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Beitrag von: Camo am 10. September 2014 - 22:19:00
Ja, einen passenden Trecker hab ich auch noch nicht... gab es in den 20ern sowas schon? *grübel*
Aber die ersten mit Sense und Mistgabel hab ich schon, das ist ein Anfang. ;)
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Beitrag von: Tobias 2nd am 11. September 2014 - 06:47:10
Lanz Bulldog HL12. Glühkopfmotor, Zweitakter. Gerade bei niedersächsischen Landwirten namens Günther sehr beliebt. Dampftraktoren sind eher ungebräuchlich.

http://www.fahrzeugseiten.de/Traktoren/Lanz_Bulldog/HL12_Bulldog/hl12_bulldog.html (http://www.fahrzeugseiten.de/Traktoren/Lanz_Bulldog/HL12_Bulldog/hl12_bulldog.html)
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Beitrag von: Mansfeld am 11. September 2014 - 09:02:09
Der Thread ist einfach herrlich - und bringt einen auf komische Gedanken.
Am Ende wird da wohl ein Kampagnenhintergrund nach dem Grundschema \"Deutsche Bundesliga\" entstehen - jede Region hat ihr/e Freikorps/Interventionstruppe/Volksbefreiungsarmee. Da kann der Regionalpatriotismus fröhliche Urstände feiern :thumbsup:

Ich werde mir neben den realen französischen Besatzungstruppen noch eine Legion de la Sarre ausdenken, die als Hilfstruppe pour la France aufgestellt wurde, da kann ich dann französische und deutsche Ausrüstung mischen... Und dazu charakteristische Kleinigkeiten, Maggi gabs ja damals schon, und Lyoner sowieso...
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Beitrag von: Decebalus am 11. September 2014 - 10:13:50
@ Camo

Vielen Dank für die Bilder. Irregular hatte ich nur auf der Pfanne wegen Ihrer ziemlich günstigen Figuren (28mm = 90cent). Aber die sind doch wirklich für den Verwendungszweck ok.
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Beitrag von: Camo am 11. September 2014 - 12:33:35
Die bemalten Bilder auf der Page sehen recht gut aus. Ist zwar Flash an den Modelle (besonders an der Dame), aber geht eigentlich noch. Sense und Mistforke sind lose, die Mistforke sieht aber etwas sehr dünn aus, mal sehen, was ich da mache.

Danke für den Lanz-Tip, da werde ich mal schauen. ;)

Und komische Gedanken habe ich immer, Mansfeld. Das ist ja das schlimme mit mir. Vor allem kann man prima ALLES verbraten... Adlige, die ihre Rechte wiederhaben wollen, Kirchenfürsten, die ihre Güter und Rechte wiederhaben wollen, Rote, russische Revolutionäre, Verbrecherbanden, die ihr eigenes Reich aufbauen wollen... das kann wirklich extremst bunt gemischt sein. ;)
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Beitrag von: Mansfeld am 11. September 2014 - 12:50:40
Und das allerschlimmste dabei ist, daß es da durchaus reale Ansätze dazu gab. Im Gegensatz zu A Very British Civil War müssen wir die nur noch ein wenig überspitzen, und dann haben wir es. Übrigens sollte man sich mal beim Geländebau überlegen, misthaufengroße Verwehungen aus Inflationsgeld als Bewegungshindernisse zu bauen :D
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Beitrag von: Camo am 11. September 2014 - 13:29:47
Hörst du auf, mir tolle Ideen zu geben... Lümmel ;)

Aber ja, im Endeffekt muss man nur ein wenig überziehen und da oder dort etwas drehen. Schon erstaunlich.
Aber ich mag vor allem Humor... und das bekommt man trotz eines Bürgerkriegsthemas durchaus da hinein. Muss mir noch eine \"Dorffahne\" basteln... wenn ich das nur könnte ;)
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Beitrag von: Mansfeld am 11. September 2014 - 13:38:08
So etwas sollte doch nicht schwierig sein, wenn man erst mal weiß, wie das Gemeindewappen um 1920 ausgesehen hat. Ich würde bei einer Heimwehr davon ausgehen, daß sie so etwas als Grundlage nehmen würde. Entweder würde man aus dem Heimatwappen selber ein Fahnenmuster bauen (z.B. bei rotem Turm auf gold eben goldene Fahne mit rotem Turm), oder eine Landesfahne mit dem entsprechenden Wappen in der Mitte (wenn also dieses Dorf ein bayerisches Dorf wäre, blau-weiße Rauten im Hintergrund).

Ideologische Aussagen kann man dann machen, indem man dieser fahne dann in einer Ecke entweder ein eisernes Kreuz (reaktion) oder einen roten Stern bzw. Hammer und Pflug/Sichel/Zirkel/Kornähre/Schnapsflasche/wasweißich hinzufügt...
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Beitrag von: Camo am 11. September 2014 - 13:49:56
Das wäre ja einfach... und langweilig. Aber mal schauen, was man da so finden kann.

Wenn interesse besteht, kann ich die etwas gepimpten (unter Mithilfe von Shinkansen) \"Fraktionen\" hier mal reinstellen. \"Regionalinformationen\" - da stimme ich den Aussagen aus dem anderen Thread zu - sollten von \"Eingeborenen\" gemacht werden, das wird meist stimmungsvoller. ;)
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Beitrag von: Mansfeld am 11. September 2014 - 13:55:38
Interesse besteht eindeutig!
Wobei ich bis jetzt eher mit T&T bzw. Flying Lead operiere, aber BA habe ich ja auch in meiner Sammlung, und wie ich das sehe, kann man da auch ohne vertiefte Regelkenntnis eine Liste aufstellen. Würde ich für die Franzosen und die Saarlegion gerne einmal machen...
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Beitrag von: Camo am 11. September 2014 - 14:04:31
Ist völlig ohne Regeln derzeit...

Zitat
A Very German Civil War



In den letzten Wochen des ersten Weltkrieges wurden die Weichen für etwas gestellt, das so niemand erwartet hatte. Der Flottenbefehl vom 24. Oktober 1918, der die intakte deutsche Hochseeflotte in die bisher vermiedene Entscheidungsschlacht mit ihren englischen Gegnern führen sollte, sorgte unter den Matrosen für Unmut. Die Besatzungen der zur Vorbereitung auf den Angriff auf der Schilling-Reede vor Wilhelmshaven vor Anker gegangene Flotte meuterten in der Nacht vom 29. zum 30. Oktober 1918 gegen die durchgesickerten Befehle.
Auf drei Schiffen des III. Geschwaders („König“, „Markgraf“, „Großer Kurfürst“) weigerten sich die Matrosen, die Anker zu lichten. Auf den Schlachtschiffen des I. Geschwaders „Thüringen“ und „Helgoland“ kam es zur offenen Meuterei und zur Sabotage, aus Furcht, noch kurz vor Ende der Kampfhandlungen sinnlos den Ehrgefühlen der Offiziere geopfert zu werden. Die Matrosen und Heizer ergaben sich erst, als am 31. Oktober schon die Torpedorohre einer Untersee- und Torpedoboote auf die „Thüringen“ und die „Helgoland“ gerichtet worden waren. Widerstandslos ließen sie sich abführen.
Die Marineleitung ließ ihren Angriffsplan fallen, aber damit war die Situation noch lange nicht unter Kontrolle. Nach erneuten Inhaftierungen suchten die Matrosen und Heizer Kontakt zu den Gewerkschaften, der USPD und der SPD. Bei einer Demonstration auf dem Großen Exerzierplatz fielen dann die ersten Schüsse, aus denen dann ein allgemeiner Aufstand folgte.
Anfang November wurden nach zähen Verhandlungen die Inhaftierten freigelassen, doch entgegen der Absprachen rückten auswärtige Truppen zur Niederschlagung des Aufstandes an. Diese wurden von den Aufständischen aber abgefangen und kehrten entweder um oder schlossen sich der Bewegung an. Versuche, den Aufstand unter Kontrolle zu bringen, zeitigten zwar ein paar Erfolge, konnten aber die Ausweitung der Revolution auf Deutschland nicht verhindern.

Seit dem 4. November war Kiel in der Hand der Aufständischen, es folgten am 6. November Wilhelmshaven und am 7. November alle größeren Küstenstädte sowie Hannover, Braunschweig, Frankfurt am Main, Stuttgart und München. Nach dem erzwungenen Thronverzicht des bayrischen Königs Ludwig III. Rief die USPD in Bayern als erstem Land des Reiches die Republik aus. In den nächsten Tagen folgten die übrigen deutschen Staaten, indem ihre Fürsten entweder von sich aus abdankten oder für abgesetzt erklärt wurden.
Die Arbeiter- und Soldatenräte entmachteten nur die Fürsten und die bis dato allmächtigen militärischen Generalkommandos. Zivile Behörden und Amtsträger blieben unangetastet, es wurde vielmehr versucht, eine der Revolution und der künftigen Regierung verpflichtete Exekutive zu schaffen. Die Politiker allerdings versuchten, eine Radikalisierung der Revolution nach russischem Vorbild zu vermeiden und so gerieten sich die Kräfte, die eigentlich ein ähnliches Ziel hatten, aneinander. Als schließlich die entmachteten Fürsten ihre immer noch nicht zu verachtende Macht mit in das Ringen warfen, zerbrach das ehemalige deutsche Reich wieder in seine Einzelstaaten, die  ihre jeweils eigene Agenda vorantreiben wollten. Natürlich träumte jeder weiterhin von einem umfassenden Staatsgebilde, doch unterschieden sich die Träume je nach der Interessenlage der einzelnen Parteien.

In den einzelnen Kleinstaaten haben sich verschiedene Lager gebildet, die unterschiedlichen Einfluss haben, was aber offensichtlich unterlegene Parteien nicht davon abhält, zur Not durch kriegerische Mittel zu versuchen, die Macht zu übernehmen. Die Entente ist sich uneinig, ob sie die völlig zerstrittenen Kleinstaaten überrollen soll, wobei sich dadurch erneut eine Einigung unter den Kleinstaaten abzeichnen könnte oder ob sich nicht durch gezielte Steuerung ein sehr viel größerer Gewinn erzielen lassen könnte. Die Bedrohung durch ein geeintes deutsches Reich ist auf jeden Fall vorbei, die Randstaaten sind in Verhandlungen mit den Entente-Mächten, wobei sie einen recht schweren Stand haben, da zum einen keine stabile Regierung besteht und dadurch neben den Verhandlungen die eigene Machtbasis der Gruppierungen erhalten werden muss, zum anderen die internen Kämpfe dafür sorgen, dass die Kleinstaaten nicht ganz ernst genommen werden. Größere Bündnisse zwischen den Kleinstaaten werden auf jeden Fall durch die Entente verhindert.


Gruppierungen:

Spielbare Gruppierungen gibt es viele, man kann sie grob in die „großen Machtblöcke“ sowie die „regionalen Gruppen“ unterscheiden. Sie alle haben unterschiedliche individuelle und politische Interessen, ihre einzige Gemeinsamkeit ist der Wunsch nach Macht und Besitz.ich kämpfen.

Die großen Machtblöcke zuerst, sie sind regionenübergreifend, wenn auch nicht unbedingt zusammenhängend.

1) Monarch I (Aristokraten):
Dies sind die Anhänger der alten kaiserlichen Ordnung, die ihre alte Macht zurückerhalten wollen. Sie arbeiten mit der provisorischen Regierung in Berlin zusammen und erhalten von dort Gelder aus den schwarzen Etats. Sie haben ebenfalls die Erlaubnis, aus den Heimkehrern der aufgelösten Regimenter Soldaten zu rekrutieren und Material aus den ehemaligen Depots der kaiserlichen Armee zu empfangen. Damit sollen sie dann die demokratischen Auswüchse beseitigen und die alte kaiserliche Ordnung wieder herstellen.

2) Monarch II (Separatisten):
Hier haben wir Mitglieder des Adels, die dem Kaiserhaus die Befähigung absprechen, weiter das Reich zu regieren und deswegen eines der anderen europäischen Adelshäuser um Hilfe bitten, natürlich von einer der Siegermächte. Von diesem erhalten sie die Erlaubnis, in einem Kriegsgefangenenlager Soldaten zu rekrutieren. Diese werden dann oftmals mit der Uniform und der Ausrüstung der betreffenden Siegermacht ausgerüstet und sollen dann das Reich (oder zumindest Teile davon) für das jeweilige Adelshaus erobern. Natürlich darf das nicht zu offen sein, ansonsten würde man die anderen Siegermächte ja gegen sich aufbringen.

3) Sowjets (Spartakisten):
Das Zentralkommitee in Moskau hat sie ermächtigt, im Rahmen der in Kürze stattfindenden internationalen Revolution eine rote Republik zu gründen. Sie erhalten Unterstützung durch den Rundfunk moskau und dürfen in russischen Kriegsgefangenenlagern auf dem Gebiet des ehemaligen deutschen Kaiserreichs Soldaten rekrutieren.  Auch die Matrosen schließen sich auf Befehl Moskaus der roten Sache an.

4) Katholische Liga:
Die Enteignungen durch Bismarck hat die katholische Kirche nie überwunden, daher sieht sie nun ihre Gelegenheit, diese wieder rückgängig machen zu können. Sie gibt Gelder für die Finanzierung einer Streitmacht aus, im Gegenzug soll ihr dann von den siegreichen Truppen das eroberte Land übereignet werden. Meistens werden sie Truppen durch weltliche Offiziere geführt, doch es kann auch vorkommen, dass die Kirchenfürsten in heiligem Zorn selbst zur Waffe greifen.

5) Die protestantische Union:
Die protestantische Union sieht sich als Schutzbündnis für die Interessen der protestantischen Sache. Doch auch sie versucht vor allem, die Enteignungen Bismarcks rückgängig zu machen und finanziert dafür die Aufstellung von Truppen. Natürlich ist gegen neue Gebiete auch nicht viel einzuwenden.
6) Die freien Städte (Merkantilisten):
In Tradition des mittelalterlichen Städtebundes (z.B. der Hanse) verstehen sich diese Städte als Standorte von Handel, Verkehr und Wohlstand. Um ihre Interessen zu schützen, stellen sie Bürgerwehren auf und schließen untereinander Schutzbündnisse. Natürlich werden diese Truppen bei Bedarf auch eingesetzt, um sich ihre Unabhängigkeit zu erstreiten.

7) Die Streifkorps (Individualisten):
Dies sind Glücksritter, die auf eigene Rechnung Söldnerverbände aufstellen, die ihre Waffen dem Meistbietenden andienen. Diese können sich nur auf ihren Ruf verlassen, daher werden sie ihrem Auftraggeber so weit es geht die Treue halten, man sollte sich aber nicht darauf verlassen, dass sie mit ihm untergehen.

8) Die Sektierer (Kultisten):
In den ersten Nachkriegsjahren entstehen neue Gedanken und Ideologien für die Bildung einer neuen Gesellschaftsform. Sie alle wollen vergangene Fehler durch neue Ideologien oder auch Mythologien vermeiden und sind im Normalfall ihrer Sache völlig ergeben.

9) Die Sozialisten: (Absolutisten):
Die Sozialisten (Parlamentarier) stehen für eine demokratische Grundordnung in der die Macht im Staate von einem vom Volk gewählten Parlament ausgeht. Doch manchmal muss auch der demokratische Wille mit Hilfe der Waffen durchgesetzt werden.

10) Bauernbünde:
Durch die Seeblockade während des großen Krieges kam es spätestens am Ende des ersten Weltkrieges zu erheblicher Lebensmittelknappheit und Unterernährung. Da die Bauern sich oftmals Überfällen, Enteignungen und anderen Willkürtaten ausgesetzt sahen, begannen sie sich in Schutzbündnissen zusammenzuschließen. Da die zurückkehrenden Soldaten zum Teil auch aus diesem Umfeld stammen, sind diese Bündnisse nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.


Neben diesen großen Machtblöcken haben wir aber noch viele kleinere Gruppen, von denen wir hier nur einige darstellen möchten.

11) Monarch III (Unabhängiger Klein-Adel):
Nach der Kapitulation des deutschen Kaiserreiches werden in Versailles die Bedingungen für einen Frieden ausgehandelt. Kernstück dieses Vertrages sind die Reparationszahlungen.
Da man auf alliierter Seite sehr schnell erkannt hat, dass die sozialistische Nachfolgeregierung in Deutschland nicht in der Lage sein wird, diese Reparationszahlungen zu leisten, beschließt man teilweise die Gebiete des ehemaligen deutschen Reiches in eine Reihe von Kleinstaaten umzuwandeln.
Dafür unterbreitet man Royalisten folgendes Angebot. Durch eine verpflichtende Übernahme eines Teils der Reparationszahlungen kann ein Monarch Anspruch auf bestimmte Gebiete innerhalb des ehemaligen deutschen Reiches erheben. Dieses Land wird ihm durch eine Schenkung überschrieben. Durch eine Rückschenkung an seine Gläubiger erhält der Monarch im Gegenzug einen Kredit für die nötigen Mittel zur Ausrüstung und Unterhaltung einer Streitmacht zum Zwecke der Eroberung und Befriedung des geschenkten Landes.
Da die dazu notwendigen Ausschüsse nicht nur von der Zentralregierung in Berlin, sondern auch von jeder Siegermacht gebildet werden, sind Gebietsüberscheidungen natürlich vorprogrammiert. Da aber nach Kriegsende fast jede Regierung der Siegermächte sich riesigen politischen Schwierigkeiten ausgesetzt sieht, gehen viele dieser kleineren Unregelmäßigkeiten und Streitfälle einfach unter. Trotzdem ergreifen nicht wenige Adlige diese Gelegenheit, um ihrem Geschlecht wieder zu altem Ruhm und Ansehen zu verhelfen.

12) Separatisten:
Dies sind Gruppen, die es nie verstehen oder akzeptieren konnten, dass ihre Heimat Teil des Kaiserreiches war. Sie nutzen nun die Gelegenheit, greifen zu den Waffen und scharen Gleichgesinnte um sich, um ihrer Heimat wieder die alte Stellung in der Weltgeschichte zu sichern.

13) Weißrussen:
Anhänger des abgesetzten Zaren, die hier ein Gebiet für sich erobern möchten, in dem sie die Vorbereitungen zu einer Rückkehr Mütterchen Russlands zur Zarenherrschaft betreiben können. Aber auch andere Kräfte, die sich mit den Zaristen unter dem Banner der „Weißen“ zusammengetan haben und die Bolschewiki bekämpfen.

14) Kriminelle:
Natürlich gibt es derartige Elemente überall, aber selten haben sie derartig viele Möglichkeiten wie in Zeiten eines Bürgerkriegs. Diese Leute versuchen, sich ihr eigenes Reich zu erschaffen, wobei sie   noch viel weniger Rücksicht auf Gesetze nehmen als bisher... natürlich nur, bis sie ihre eigenen Gesetze erlassen können.

15) Abtrünnige Angehörige der Siegermächte:
Diese Leute haben gekämpft und am Ende wurden sie ihrer Meinung nach einfach im Stich gelassen. Also haben sie das Thema in ihre eigenen Hände genommen und versuchen nun, sich das ihnen ihrer Meinung zustehende Stück vom Kuchen zu nehmen.

16) Örtliche Milizen:
Von etwas verstärkten oder besser bewaffneten Polizeikräften bis hin zu Gruppen von Farmern, die sich zusammengetan haben, um ihre Heime zu verteidigen ist hier alles zusammengefasst. Das ist verständlich, man muss die preisgekrönte Zuchtsau ja beschützen! Natürlich auch ein Zusammenschluss der Eisenbahner, um die Züge – natürlich auch die Reisenden – zu beschützen.

Das steht bisher. Natürlich noch lange nicht fertig.
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Mansfeld am 11. September 2014 - 14:07:27
Geil, wird gleich ausgedruckt! :thumbup:

Und in dem Format werde ich etwas über Französische Saarbesetzungstruppen und Saarlegion zu schreiben versuchen.
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 11. September 2014 - 14:18:13
Gerne. Freu mich drauf ;)

Nebenbei... in so einem Setting sind natürlich auch die Damen von Hinterland einsetzbar. ;)
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Mansfeld am 11. September 2014 - 14:27:21
Da ich im Landesarchiv an der Quelle sitze, werde ich erst mal das vorhandene Material durchstöbern.

Es wird also ein wenig dauern, aber das wird sich wohl lohnen - bei kurzem Blick in die Datenbank weiß ich jetzt schon: in den Unterlagen des Landkreisamtes, in dem mein Dorf liegt, gibt es auch eine Akte von 1919 über Einwohnerwehren :)
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Mansfeld am 11. September 2014 - 14:45:21
Da ahnt man nichts Böses, und findet dann bei Wikipedia sowas:

http://de.wikipedia.org/wiki/Freistaat_Flaschenhals

 

Die Realität ist eben immer noch am absurdesten... :blink_1:
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 11. September 2014 - 14:57:25
Jupp, das ist nett. Archiv... wollte ich immer mal hin bei uns. Mal schauen. ;)
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 14. Mai 2015 - 19:45:06
Auch hier mal etwas Neues... ein paar der superben Matrosen von Tsuba... wie immer ein Genuss, die zu bemalen:

(http://www.rpg-holiday.de/Camo-TT/VGCW/Matrosi01.jpg)
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Hveðrungr am 31. August 2015 - 12:27:09
Das ist ein interessantes Projekt

wie geht es eigentlich damit weiter? spielst Du schon oder sammelst Du noch?
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 31. August 2015 - 14:03:04
Ich sammle noch. Mir fehlt noch der \"Dorfmob\" und ein paar schöne Gebäude...

Dazu entsteht noch Geschriebenes, so Fluff und Hintergrund. ;)
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 13. September 2015 - 23:07:25
Nebenfrage... weiß eigentlich jemand, ob es Figuren von dänischen Soldaten von 1914-1920 gibt? Oder woraus man diese - sollte es keine geben - basteln könnte?  :cool_1:
Titel: Dänen 1914 / 1920
Beitrag von: Sebastian77 am 16. September 2015 - 17:22:17
Salute,

 in 20 mm würde ich 1914 Österreicher für Infanterie & Belgier (Karabineri) als Radfahrer (Studenten in grüner Jacke, zählen als Elite) verwenden. 1920 ist schwieriger, da ist ein spezieler Helm, sieht aus wie der aus den Niederlanden. Jacke mit 4 Taschen, Stehkragen, Uniform in Khaki. Da es gute Verbindungen zwischen den englischen & dänischen Königshäusern gibt, könnten englische Modelle mit gesetzten Akzenten eine Lösung aus der Sackgasse sein.
 Weiterhin hatte jemand für die AVBCW Idee Dänen oder Norweger gemacht (Zinn, 28mm), diese könnten auch gehen. Da es sicher nicht um Stellungskrieg geht, kann auf die Darstellung von Helm & Gasmaske vielleicht auch verzichtet werden.

M. f. G.   Sebastian
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 16. September 2015 - 18:19:40
Wäre in 28mm und eher Skirmish.

Wer hatte denn die Dänen oder Norweger gemacht? Das klingt interessant, AVBCW ist ja in den 30ern, das könnte noch passen ;)
Titel: Leider doch keine Dänen / Norweger, aber Schweden
Beitrag von: Sebastian77 am 16. September 2015 - 19:22:33
Hallo,

 lag leider etwas daneben mit den Dänen. Eigentlich meinte ich die Schweden von Ädalen Miniatures. Helme passen von der Form (haben halt die 3 Krönchen, fröhlich weggef.), Waffen & Uniformen passen m. E. auch. Außerdem habe ich noch von passenden Österreichern gelesen, von Brigade Games & von Renegade (sollen etwas groß sein). Bei den Schweden wird auch noch auf den deutschen leichten Tank (1918) verwiesen, der sollte auch gut in Deinen Rahmen passen.

M. f. G.   Sebastian
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 16. September 2015 - 20:08:29
Ich schau mal, danke.
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Davout am 16. September 2015 - 21:40:54
Interessantes Projekt. Dänische oder sorbische Separatisten wären auf jeden Fall spannend. Die Kirchen als eigene Fraktion halte ich dagegen für ziemlich abwegig. Richtig cool wären aber z.B. extrem radikale Anarchisten, die mit kleinen Spezialeinheiten Anschläge verüben.

Grüße

Gunter
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 16. September 2015 - 22:17:03
Die dänischen Separatisten könnten daran scheitern, dass keiner Minis für eine der neutralen Parteien im WW1 gemacht hat. Leider. Aber sie gehören einfach zu Hedwig-Holzbein, immerhin gab es 1920 ja diese Abstimmung... ;)

Ich möchte die Kirche gern drinbehalten, als Angebot. Im Endeffekt dürfen sich ja auch zwei Dörfer um die preisgekrönte Zuchtsau kloppen, warum dann nicht auch radikale Priester, die ihre Schäfchen mit der Waffe gegen die Heiden führen, die ihnen ihre Pfründe... ehm natürlich der armen Mutter Kirche die ihr zustehenden Ländereien und den Einfluß gestohlen haben? Ich denke, das könnte recht stimmig sein.

Radikale Anarchisten... aber sicher. Gerne auch (weiß)russische Flüchtlinge, die von den \"Roten\" aufgespürt und bekämpft werden. Ich finde auch Adlige super, die ihre Getreuen sammeln und sich wieder Einfluss erkämpfen wollen. Dazwischen kleine Trupps der Siegermächte, die zu große Gruppen zerschlagen oder aber nur plündern wollen. Platz ist genug... das Setting solle genug Restriktionen aufweisen, um \"bärtige\" Armeen mit Panzern oder vielen MGs entgegenzuwirken, aber genug Raum für alle möglichen Skirmish-Ideen bieten.
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Hveðrungr am 17. September 2015 - 13:03:46
das Erzbistum Köln, finanziert von den Kölsch-Brauereien :diablo:
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Camo am 17. September 2015 - 13:17:44
Natürlich mit Werbeaufnähern auf Uniformen und Hemden! Und statt \"Gott will es!\" wird dann \"Du willst Kölsch!\" gebrüllt beim Sturmangriff. ;)
Titel: A Very German Civil War - Ein Interwar-What If-Projekt
Beitrag von: Hveðrungr am 17. September 2015 - 14:12:55
in Funken-Uniformen.....