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Kaserne => Spielberichte => Thema gestartet von: Pappenheimer am 25. März 2019 - 09:45:52

Titel: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: Pappenheimer am 25. März 2019 - 09:45:52
Zum zweiten Mal in zwei Wochen und zum letzten für ne längere Weile haben wir bei mir gezockt. Diesmal eine Freundin von uns gegen Pallas Athene, wobei ich als Berater fungierte. Entsprechend unsinnig waren meine Empfehlungen für Maréchal de Noailles (Pallas Athene), da ich versuchte Coigny möglichst zu treffen, während ich als Traun besonders vorsichtig den Prinzen Karl (unsere Freundin) beriet.

(https://i.imgur.com/dOBdj95.jpg)

French:

MARECHAL DE NOAILLES (Dep.)/COIGNY (Dith.)


1) Lieut.-Gén. Belle-Isle (Dash.)
2 x Dragons (Roi Dragons, Orléans Drag., Harcourt Drag. ...)


2) Berchény (Dash.)
2 x hussards (Berchény, Pollereski)


3) Lieut.-Gen. Clermont-Tonnerre (Dep.)
2 x Cav. (Mestre de Camp...)


4) Lieut-Gen. Eu (Dep.)
6 x Inf.
1 x light artillery

5) Loewendahl (Dash.) - Anjou Cav.
2 x Cav.


6) Prince de Clermont (Dash.) - Picardie/Roi
4 x Inf.
1 x light artillery

7) Lieut.Gen. Grammont (Dith.) - Gardes Francaises
2 x garde (large)
1 x heavy art.


Austrians:
PRINZ CARL (Dep.) / TRAUN (Dash.)

I) FML Ghilnanyi (Dep.)
2 x Husaren (Kálnoky, ...)

II) Obrist Trenck (Dash.)
2 x Panduren (small)
1 x light art.

III) FML Bärnklau (Dep.)
3 x Inf. (Gyulai ...)

IV) FML Daun (Dash.)
3 x Gren. (small)
3 x inf.  (Forgách...)

V) FML St. Ignon (Dep.)
2 x Drag.

VI) FML Nadàsdy (Dash.)
2 x Husaren (Nadásdy, ...)


Limit: 6 Turns

Yictory conditions:
Austrians defending at least one of the villages until turn 6 (minor victory)
Austrians/French breaking the enemy (Major victory)
French occupy all villages (minor vict)

Terrain
Sumpfbach fordable
Rhine not fordable
entrenchements and villages light cover

nightfall at turn 3 (visibility reduced to 40 cm)

Bericht des FM Traun:
"Ich hatte das Vergnügen dem Prinzen und dem Kriegsrat den baldigen Rückzug über den Rhein empfehlen zu dürfen. Als uns nunmehro aber gemeldet worden, dass die Marschälle von Noailles und Coigny mit starker Macht uns nachsetzten, ließ ich alle nöthigen Anordnungen treffen. Bärnklau sollte in jedem Fall so entschieden wie möglich das Dorf Suffelnheim verteidigen. Zu seiner Unterstützung schickten wir Nadásdy mit seinen Husaren über Roeschwoog vor.
(https://i.imgur.com/wqnJj3i.jpg)
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: Pappenheimer am 25. März 2019 - 14:46:52
Da sich nun der Feind anschickte als Erstes die Stellung des Herrn Feldmarschall Lieutenant von Bärnklau zu überrennen, bat ich den Prinzen dort auf der Hut zu sein.

(https://i.imgur.com/54SKpBR.jpg)

Der Prinz schickte Ghilnanyi voraus, um dem vorrückenden Feind mit seinen Husaren entgegen zu treten. Kurz vor dem Dorfe Auenheim traf er auch auf französische Kavallerie, die er mit einer ersten Attacke überraschte.

(https://i.imgur.com/xiib5GN.jpg)

Derweil warf Bärnklau eines seiner Bataillone ins Dorf Suffelnheim, wo sich die Einwohner an der Kapelle versammelten, um den baldigen Abzug der Kriegswirren herbei zu beten. Doch vorerst sollte ihr Sehnen enttäuscht werden. Denn der Gegner schickte seine Dragoner, denen Bärnklau höchstselbst entgegen treten wollte. Konnte er hier den Feind lange genug aufhalten, so war das Vorhaben geglückt.

(https://i.imgur.com/YUFTL9S.jpg)

Doch musste ich dem Prinzen Carl schon mit viel Zuversicht aufwarten, als er vernahm, daß nunmehro der Feind mit aller Macht auf ihn vorrückte und auch schwere Artillerie heran führte.

(https://i.imgur.com/VsGpqh9.jpg)
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: D.J. am 25. März 2019 - 15:15:39
Wunderschön aufbereitet, klasse Bilder ... ich stehe langsam immer mehr auf Dreispitze :)
Wie groß war die Spielfläche, wenn ich diese Frage einschieben darf?
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: Pappenheimer am 25. März 2019 - 22:19:18
Der Tisch war wieder etwa 1,80 auf 2,40.
Ich fand diesmal, dass Einheiten von meistens 5 Basen besser ausschauen, einfach mehr nach Linie.
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: Pappenheimer am 25. März 2019 - 22:40:55
Ghilnanyi dieser Haudegen warf sich prompt mit seinen Husaren auf das verbliebene Regiment des feindlichen rechten Flügels.

(https://i.imgur.com/WnRtn8M.jpg)

Derweil trieben wir Daun und Trenck an in aller Eile den Sumpfbach zu passirn, denn allzu lange, konnte selbst Ghilnanyi nicht den Feind zurückhalten. Denn die gegnerische Kavallerie wurde schon von 4. Bataillonen unterstützt.

(https://i.imgur.com/GbjO5Sz.jpg)

Immerhin machten unsere Husaren die Sache enorm gut. Der französische General der Reiterey dort, soll der Ausländer Loewendahl seyn, der in den Sprachen aller Länder worunter er gedient hatte, geflucht haben soll, derweil er sich selbst in Sicherheit brachte.

(https://i.imgur.com/kpFDJvQ.jpg)

Die Infanterie dahinter wurde immerhin ziemlich in Unordnung gebracht.

(https://i.imgur.com/8OzYTxm.jpg)

Dafür raffte nun der Verräter, Bercheny seine Husaren zusammen und soll Bärnklaus Bataillonen mit solchem Grimm in die Flanken gefallen seyn,

(https://i.imgur.com/FObftg5.jpg)

daß sich eines der Bataillone sogleich retiriren mußte.

(https://i.imgur.com/fYSPr8v.jpg)

Die feindlichen Dragoner, die dort abgesessen kämpften, weil sie keine Infanterie bey der Hand hatten, schlug sich vorsichtiger als für gewöhnlich. Erschöpfte Trupps wurden zurückgezogen und durch frischere ersetzt.

(https://i.imgur.com/RF5vtb9.jpg)

Dann aber sackte den Unsrigen das Hertz in die Hosen, als sie den ohrenbetäubenden Donner der schweren Artillerie hörten, den sie noch allzu gut von Weißenburg her kannten. Unsre Husaren, die unter Feuer genommen wurden, sollen begonnen haben zu beten, daß bald die einsetzende Dunkelheit die Kanonen des Feindes verstummen ließe, da sie kaum noch was sahen.

(https://i.imgur.com/64gA9FM.jpg)

Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: D.J. am 26. März 2019 - 05:05:13
Der Tisch war wieder etwa 1,80 auf 2,40.
Ich fand diesmal, dass Einheiten von meistens 5 Basen besser ausschauen, einfach mehr nach Linie.

Danke dir :)
Und ja, 5 Basen sehen doch besser aus. Werde ich für mein SYW-Projekt wohl auch machen.
Zum Bericht heute nachmittag mehr, den hebe ich mir für die Mittagspause auf ;D
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: Driscoles am 26. März 2019 - 08:06:25
Dein Bericht ist klasse. Sehr schön zu lesen und das ganze drum herum informativ. Der Tisch gefällt mir auch.
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: Pappenheimer am 26. März 2019 - 09:26:00
Vielen Dank für die Kommentare, Driscoles und D.J..  :)

Jetzt geht's hier aber weiter mit dem Bericht.  8)

"Feldmarschall-Lieutenant von Nadàsdy ließ sich durch das muntere Feuer des Feindes aber nicht davon abhalten, Bärnklau zur Hülfe zu eilen.

(https://i.imgur.com/aOjNtPz.jpg)

Unterdessen aber rückte die feindliche Infanterie an unserem rechten Flügel vor und warf Ghilnanyis Husarenregimenter zurück, die sich ohnedies absetzen wollten. Feldmarschall-Lieutenant von Saint Ignon kam ebenfalls heran, während Daun seine Grenadiere überwiegend in Richtung Suffelnheim vorschob, während ein kleiner Theil von ihnen den Befehl erhielt bis aufs Äußerste Auenheim zu verteidigen. Langsam überwand auch der Obrist von der Trenck mit seinen leichten Scharen den Sumpfbach.

(https://i.imgur.com/RyWuBtF.jpg)

Rundum Suffelnheim kam es nun aber zu heftigen Kämpfen. Die feindlichen Dragoner stürmten auf Bärnklaus verbliebene Füsiliere zu, die sich am Waldsaum westlich des Dorfes hielten und wurden in die Flucht geschlagen.

(https://i.imgur.com/D6b9Lkr.jpg)

Dies verschaffte uns an unserer äußersten Rechten ein wenig Luft. Nadàsdy versicherte uns in einer Depesche, daß er Bärnklau freihauen wollte und ließ mit seinen Husaren den Verräther Bercheny angreifen. Dessen erstes Regiment wurde auf Anhieb geworfen und zerstreut und das andere erschüttert.

(https://i.imgur.com/VEkvR4l.jpg)

Als nun das Regiment Nadàsdy weiter vorstürmte, traf es auf Berchenys eigenes Regiment. Ein wilder Kampf entbrannte. Derweil meldete uns Bärnklau, daß die Franzosen alles auf eine Carte setzten um ihm endlich Suffelnheim zu entreißen. Der Maréchal de Noailles und der Maréchal de Coigny wurden gesichtet, welche die Massen an Infanterie antrieben mit aller Macht Suffelnheim wegzunehmen.

(https://i.imgur.com/AWXPlLO.jpg)

Doch zeitigte dieses Vorhaben einen herben Rückschlag indem sogleich auch Berchenys eigene Husaren geworfen wurden und durch die dahinter aufmarschierende Infanterie zurück fluteten.

(https://i.imgur.com/WPXIjM2.jpg)

Das Regiment Nadàsdy hatte damit mithin undenkbares vollbracht. Stand nun aber auch exponiert der feindlichen Infanterie gegenüber.

Die Feinde mochten bis anhero zahlreiche Verluste gehabt haben, aber sie konnten endlich ihr Fußvolck entfalten und schienen endlich Bärnklau überwinden zu können, wenn wir nicht in Kürze Verstärkungen herbey schafften.
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: Pappenheimer am 26. März 2019 - 11:15:54
Irgendwie cooler, wenn man nicht dazu schreibt in welcher Runde es gerade ist. So bleibt der Ausgang etwas offener.
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: Maréchal Davout am 26. März 2019 - 12:25:45
Schön bisher!
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: Pappenheimer am 26. März 2019 - 14:23:09
Der Prinz beschloss alsbald, daß es zwar dunkelte und der Feind seine Artillerie bald nicht mehr genügend einsetzen würde, aber seinem Vorrücken gegen Auenheim sollte unbedingt Einhalt geboten werden. St. Ignon war bereit daher seine Dragoner in den Kampf zu werfen, die noch ausgeruht waren. Auch Daun ließ nun mit gefälltem Bajonett angreifen.

(https://i.imgur.com/lIwFG01.jpg)

Daun hatte unterdessen einen Trupp Grenadiere nach Suffelnheim hinein geworfen. Diese meldeten mir, daß die beiden französischen Marschälle erschrocken waren, als sie wegen der Flucht von Berchenys Brigade auf einmal Nadasdys Husaren gegenüber standen. Nun es ist nicht an Generälen sich gegenseitig übers Schlachtfeld zu jagen und so wünschten wir nicht die Gefangennahme der Marschälle, zumal dies leicht nach sich gezogen hätte, daß für einen ungewissen Handstreich Nadasdys Brigade Gefahr gelaufen wäre, den französischen Garden in die Arme zu lauffen. Bärnklau schickte uns dennoch Boten, daß bei einer Fortsetzung der heftigen Angriffe der Franzosen Suffelnheim fallen mußte. Der Prinz versicherte mir, daß damit die Schlacht nicht verloren wäre. Einen Theil von Trencks Männern ließ er vorsorglich Roeschwoog besetzen, womit eine zweite Auffanglinie eingerichtet wurde.

(https://i.imgur.com/9vis94j.jpg)

Das Husarenregiment Nadasdy griff aus eigenem Antrieb plötzlich das vor ihm stehende Bataillon an und wurde zerschlagen. Unser ganzer linker Flügel rund um Suffelnheim bis hin zum Zentrum wurde in einen dichten Pulverqualm gehüllt, so daß wir kaum ausmachen konnten, was vor sich ging.

(https://i.imgur.com/hmtg7jg.jpg)

Der Prinz wollte selbst zu Bärnklau reiten, um ihn seiner Unterstützung zu versichern. Doch kamen wir just in dem Moment an, als der Feind seine schwere Kavallerie um Bärnklaus Flanke schwenken ließ und mit großer Macht über diese herfiel. Das erste Bataillon Bärnklaus war rasch zerschlagen. Den ausgeruhten Reitern konnten die erschöpften Füsiliere kaum etwas entgegen stellen.

(https://i.imgur.com/jSpANY5.jpg)

Doch wie erschraken wir, als genau vor uns auch ein weiteres Bataillon unter den Hufen der unaufhaltbaren französischen Reiterei regelrecht zertrampelt wurde! Derweil hielt die feindliche Artillerie mit Kartätschen nach Suffelnheim hinein.

(https://i.imgur.com/D7yggLZ.jpg)

Trenck warf geschwind einige seiner Panduren in die Redoute hinter Suffelnheim hinein, damit sich Bärnklaus wenige Überlebende im Nothfall dahinter sammeln konnten. Das tathen sie auch, als sie durch das Artilleriefeuer endlich aus dem Dorf geworfen wurden. Daun schickte die Masse seiner Grenadiere in einer raschen Entscheidung gegen eine gewaltige Kolonne französische Infanterie, wobey die Grenadiere von ein paar von Trencks Kroaten unterstützt wurden. Doch gab Daun dadurch Suffelnheim dem Feinde preis, das ohnehin nicht mehr zu halten war.
In einem wilden Nahkampf zerschlug ein Theil von Dauns Grenadieren ein Bataillon der gewaltigen Colonne und nahm die Fahnen desselben weg.

(https://i.imgur.com/dnvSqaY.jpg)

Die feindliche Kavallerie vollführte nun allerdings einen ähnlichen Angriff wie bey Suffelnheim gegen Bärnklau nun auch vor Auenheim gegen St. Ignon und Ghilnanyis Husaren.

(https://i.imgur.com/Ca8WkCt.jpg)

Eines der angeschlagenen Dragonerregimenter wurde zerschlagen und floh in Auflösung gegen Auenheim und den Sumpfbach.

(https://i.imgur.com/IYcKhvY.jpg)

(https://i.imgur.com/IJTCDH4.jpg)

Im Gegenzuge attackierten St. Ignons verbliebene Dragoner eines der Bataillone des Feindes, das sich zu sammeln suchte, umb es zu vernichten.

(https://i.imgur.com/GcLiSwA.jpg)

Der Kampf war recht ungleich und die armen Teufel flohen, wenngleich St. Ignon den Erfolg nicht weiter ausbauen konnte.

(https://i.imgur.com/e4B2PQk.jpg)

Dauns Grenadiere hatten mit ihrem Angriff im Zentrum letztlich unserer Armee die nötige Zeit erkauft um nun in völliger Dunkelheit sicher den Rhein zu überqueren.

(https://i.imgur.com/Anpe364.jpg)

Trotz der hohen Verluste, bin ich doch versichert, daß Königl. Maj. an meinem und Ihres Herrn Schwagers Verhalten nichts tadelnswerthes finden werden.
Ich erlaube mir insonderlich Feldmarschall Lieutenant Bärnklau und Feldmarschall Lieutenant Ghilnanyi Ihrer Huld anzuempfehlen, welche viel zur Rettung der Armee beygetragen haben. Ich erwarte uns große Tathen von ihnen, wenn wir alsbald gegen den brandenburgischen Emporkömmling in Böhmen und Schlesien kämpfen müssen.

Ihro Maj. dienstwilligster Diener

Traun"

Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: Pappenheimer am 26. März 2019 - 14:30:37
Unterm Strich ein österreichischer Sieg. Wenngleich am Ende teuer erkaufter als gedacht.

Hier die Statistik:

Runde 1/2/3/4/5/6
Verluste Österreicher 0 - 0 - 0 - 0 - 1 - 4
Verluste Franzosen 0 - 1 - 0 - 2 - 2 - 2

Punkte
Österreicher 4 übrig von 9
Franzosen 5 übrig von 12

Bärnklau hatte wohl höhere Verluste als in der historischen "Schlacht" - die als mehrere Gefechte bezeichnet wurde - aber tat m.E. sein bestes. Gegen Ende waren die österreichischen Truppen endlich soweit aufgeweicht, bzw. vor gezogen, dass sie doch mal Verluste einstecken mussten, aber alles noch in dem Rahmen, dass die Gesamtarmee (-Nachhut) nicht brach.

Meisterliche Arbeit bei beiden Befehlshabern.
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: D.J. am 26. März 2019 - 14:33:33
Kaum daheim, Tasse Kaffee geschnappt und ab an den Rechner, wo es bereits nahtlos mit dem (zur Mittagspause schon erweiterten!) Bericht weiterging :)
Mein Fazit:
Einfach nur klasse  :D
Da stimmte einfach alles. Minis, Tisch, Gelände, der sprachliche Teil ... den werde ich mir am Wochenende mit etwas Abstand noch einmal in Gänze zu Gemüte führen. Ich stehe inzwischen mehr und mehr auf Dreispitze.
Vielen lieben Dank für deine Mühen :)
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: Pappenheimer am 26. März 2019 - 15:57:11
Vielen Dank für den Kommentar, D.J..

Nur zu, wenn es noch Fragen zum Szenario oder sowas gibt!  :)
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: D.J. am 26. März 2019 - 16:12:14
Auf alle Fälle kommt da noch was! Ich will nur das Ganze nochmal in Ruhe am Stück betrachten und genießen, da kommen die Fragen von alleine :)
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: Plasti am 26. März 2019 - 16:25:02
Der Bericht ist klasse geschrieben.
Man meint es wäre der einer wirklichen Schlacht entsprungen.
Vielen Dank dafür.
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: Pappenheimer am 26. März 2019 - 16:52:34
Freut mich, dass es Dir gefällt.

Falls es keinem aufgefallen ist: die Schlacht ist mal wieder ein Beispiel dafür, dass unbenutzte Einheiten immer rasch weggeputzt werden. Ich glaube, ich hatte die französischen Husaren noch nie auf der Platte und jetzt beide gleich hintereinander vor Spielende von österreichischen Kollegen aus dem Feld geschlagen. Vielleicht hätte Pallas Athene ne Evade-Bewegung machen dürfen laut Regeln. Hätte ich aber irgendwie unlogisch gefunden.
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: tattergreis am 23. April 2019 - 14:41:30
Ich werde noch ausführlich etwas schreiben, aber dass Husaren einen feindlichen General nicht gefangen nehmen (und später das Lösegeld verprassen), jedoch feindliche Kavallerie nach allen Regeln der Kunst zerlegen bringt einen schon zum Schmunzeln :)
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: Pappenheimer am 23. April 2019 - 15:25:32
Hatte ich ganz vergessen. Ja, die hätten gleich am Anfang beinahe Loewendahl geschnappt und dann später den Maréchal de Noailles. Aber eigentlich ist das ja auch sehr realistisch, dass höhere Generäle gefangen werden - wie Minucci bei Simbach und Ligonier bei Laffeldt - oder aber knapp der Gefangennahme entwischen - wie Marlborough bei Ramillies oder der König von Neapel bei Velletri 1744. 
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: tattergreis am 24. April 2019 - 22:56:14
Mir ist Deine Vorliebe für bewegungsintensive Gefechte ja bekannt, hast Du deshalb das Schlachtfeld so schräg aufgebaut? Du gewinnst ja an Tiefe, allerdings fehlt die Möglichkeit des Flankierens trotzdem.
Bei den Siegesbedingungen fällt mir auf, dass die Dörfer einen Wert haben. FdG mochte es gar nicht, seine Infanterie in Dörfer zu platzieren, und ich hätte es  besser gefunden, wenn die Feldbefestigungen Siegespunkte gebracht hätten. Solche Dörfer kann man ja einfach in Brand schießen, und wenn man sich zurückzieht, nutzen sie einem eh nix.

Die Platzierung des Bataillons in Suffelheim ist wahrscheinlich die Konsequenz daraus, wäre meines Erachtens besser gewesen, alle drei Btls hinter das Dorf zu stellen (das war so Standartprozedere in den napoleonischen Kriegen) und das Dorf nur mit wenigen Schützen zu besetzen, die Flesche (?) gibt das eigentlich auch vor. So wie auf dem Tisch zu sehen sind die 3 BTL arg isoliert und ein gefundenes Fressen für den Gegner.
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: tattergreis am 24. April 2019 - 23:32:25
Nachdem ich im HOW Forum  erfahren hab, wie langweilig zu spielen Deines Erachtens die historisch korrekte Variante gewesen wäre (ich stimme Dir da durchaus zu :) ), ergibt sich ein klares Bild: Du bist prinzipiell in der falschen Epoche unterwegs! Warum spielst Du nicht napoleonisch? Alles geht ein Zacken schneller, die Truppen gibt es in 1/72 (ich würde allerdings nachdrücklichst (!) weniger als 15mm empfehlen), es ist weniger formalistisch als der SYW und der WAS, gerade 1806 hast Du Brigaden, die sich in der Realität benahmen wie Tabletop-Truppen. ;D

Zurück zum Spiel, ich hätte als Verteidiger eine Riegelstellung hinter dem Fluß/Bach bezogen, meine Front hinter Saufheim bis zum Spielrand verlängert und den Feind zu einem langweiligen Frontalangriff gezwungen. Sterbenslangweilig! Dein Spiel war viel besser!

cheers!
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: D.J. am 25. April 2019 - 05:11:16
Kurzes OT:
Mir ist der Thread aus den Favoriten veschwunden  :o
Ich wollte den nochmals lesen und dann ein oder zwei Fragen stellen, habe ihn abe aus den Augen (und den Favoriten / bei abgespeicherten Links) verloren  :-\
Das werde ich asap nachholen!
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: Maréchal Davout am 25. April 2019 - 08:04:30
Guter Bericht und spannende Schlacht!
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: Pappenheimer am 25. April 2019 - 10:05:25
Vielen Dank für Deine Einschätzungen, tattergreis.

Das mit der schrägen Aufstellung habe ich gemacht, da ich die Gegend zwischen Auenheim und Suffelnheim als recht schmal empfand.
Was ich beim Erstellen des Plans (siehe ganz oben ihm Thread hier) nicht wusste, war dass ich in Breisach im Stadtmuseum (im Tor von Vauban!) noch eine etwa zeitgen. Karte der Gegend sehen würde. Komischerweise kenne ich keine zeitgen. Karte der Schlacht selbst, vielleicht weil es für die Franzosen eine Niederlage war. Weißenburg 1744 haben sie ja mal aufgenommen. Jedenfalls sah man auf der zeitgen. Karte, dass das Schlachtfeld westlich von dichtem Wald - heute nicht mehr vorhanden) eingesäumt war, den ich dann nur angedeutet habe. Von daher hing Bärnklaus Flügel nach damaligem Verständnis garnicht in der Luft (man denke an ähnliche Beispiele wie Braunau/Simbach, wo man Wälder scheinbar für undurchquerbare Hindernisse hielt).

Ich habe Bärnklau so aufgestellt wie es mir in der Quelle klang. Der Kampf um eine Schanze scheint in dem Fall erst recht am Ende des Gefechtes um den Ort stattgefunden zu haben. Die Vorrausverteidigung hatte ja unsere Freundin sich ausgedacht. Auch wenn ich die Bataillone so aufgestellt hatte, hätte sie auch zwei davon z.B. ins Dorf und eines in die Schanze zurücknehmen dürfen. Für die Dragoner und Husaren von Belle-Isle und Berchény wären die beiden Stellungen kaum zu knacken gewesen. Andererseits konnte sie auch so den Vormarsch lange Zeit stoppen und hat erst am Ende mit etwas Pech diese Brigade verloren, als die gesamte "Schlacht" schon gewonnen war.

Historisch hat Traun/Prinz Karl sicher nie einen so erbitterten Kampf beabsichtigt wie wir den dann ausgetragen haben. Nadàsdy stand auch wahrscheinlich nur in der Bereitschaft rum. Ich hatte das irgendwie dann im Spiel auch beinhaltet, doch würfelte unsere Freundin glücklich und aktivierte ihn recht fix.
Auf der anderen Seite waren auch die französischen Garden mit der schweren Artillerie wahrscheinlich nur Zaungäste.

Unsere Freundin (in der Rolle von Prinz Karl) wollte halt ihren Spaß und ich als Traun war auch wahrscheinlich eher so eingestellt wie der historische Traun. Vielleicht hätte der nach ein paar Salven auf Belle-Isle's Truppen die von Dir vorgeschlagene Frontverkürzung und Rücknahme hinter den Bach mit leichten Vorposten bevorzugt.
Kann aber sein auch, dass Bärnklau und Daun irgendwie selbstständig agierten und praktisch nur den Befehl hatten eine Weile stand zu halten und dann nachzugeben, wenn eh die Dunkelheit eine Hinderung des Rheinüberganges unmöglich machte.
Dass man der Verteidigung der Linie Roeschwoog - Auenheim doch einige Bedeutung beimaß kann man daran ablesen, dass zahlreiche Grenadiere dafür abgestellt wurden.

Die entschiedene Verteidigung von Dörfern als Bollwerke ist eigentlich m.E. typisch für die Zeit.
Altstadt bei Weißenburg, Madonna dell'Olmo (Cuneo), Fontenoy (gut da das Dorf zur Festung ausgebaut) und Laffeldt fallen mir auf Anhieb ein.

Ich würde sogar sagen, dass diese exponierte Stellung zum Gespann Traun-Prinz Karl passt. Soor fällt da z.B. auf, wo Friedrich die scheinbar als uneinnehmbar gegoltene Graner Koppe angriff und damit faktisch die feindliche Stellung aufrollte.

Und nee mit Napo fang ich nicht nochmal an. Hab ja schon ne ganze Sammlung davon verkauft mit vielleicht sovielen Figuren wie ich jetzt vom WAS hab.  8)

Mit Madonna dell'Olmo kriegst Du dann vielleicht ne Schlacht, Tattergreis, die Dir besser gefällt, weil da alles nur frontal laufen muss.
Hängt noch davon ab, ob unsere Freundin Zeit hat.
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: D.J. am 25. April 2019 - 11:59:17
Das mit der schrägen Aufstellung habe ich gemacht, da ich die Gegend zwischen Auenheim und Suffelnheim als recht schmal empfand.

Frage 1 beantwortet :)
(Warum diagonaler Aufbau)

Historisch hat Traun/Prinz Karl sicher nie einen so erbitterten Kampf beabsichtigt wie wir den dann ausgetragen haben. Nadàsdy stand auch wahrscheinlich nur in der Bereitschaft rum. Ich hatte das irgendwie dann im Spiel auch beinhaltet, doch würfelte unsere Freundin glücklich und aktivierte ihn recht fix.

Danke für die Erklärung, da war ich gestern abend noch am Überlegen, wie ich die Frage formuliere.
Der Kampf erschien mir ungewöhnlich hart, also bis zum Letzten Mann.
Das hat mich etwas verwundert, aber ich war unsicher, ob das wirklich so ungewöhnlich war, damals.

Die entschiedene Verteidigung von Dörfern als Bollwerke ist eigentlich m.E. typisch für die Zeit.
Altstadt bei Weißenburg, Madonna dell'Olmo (Cuneo), Fontenoy (gut da das Dorf zur Festung ausgebaut) und Laffeldt fallen mir auf Anhieb ein.

Das war ein Punkt, wo ich auch nachfragen wollte, aber noch an der Fragestellung festhing :)
Gilt so eine erbitterte Verteidigung eigentlich auch in den Kämpfen in Spanien zu Napoleons Zeit?
Ich bastel gerade eine Szenario für ein Spielchen Solohagel Briten gegen Franzosen, und aufgrund meiner kleinen Platte von 90*90cm will ich da keine Stammtischwürfelei mit Minis gegen mich selber austragen ;)
Meine Idee werde ich aber nach Feierabend von daheim aus etwas näher in meinem Solohagel-Thread erläutern.

Danke dir, Tattergreis, für deine Fragen und dir, Pappenheimer, für deine Erklärungen, da ich den Thread (und damit meine Fragen) total aus den Augen verloren hatte :)
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: Pappenheimer am 25. April 2019 - 14:51:04
@ D.J.
Ich glaub schon, dass das üblich war. Einfach nochmal in Koppis Artikel zu irgendeinem deutschen Kleinstaat reinschauen. Da gab es auch eine Schlacht, die sich primär um die Verteidigung einzelner Dörfer abspielte. Dörfer waren immer wieder die reinsten Festungen. Man denke auch an Blindheim während der Schlacht bei Höchstätt 2, wo die Verteidigung eines Punktes für die Franzosen zu sowas wie einer Falle gerierte. In irgendeiner Darstellung über die Schlacht bei Laffeldt hatte ich mal gelesen, dass zumindest Ligonier die Bedeutung von Dörfern als Bollwerke aus den Erfahrungen mit Fontenoy gelernt habe. Nur ließ sich Cumberland auf diese Sichtweise nicht recht ein, was dann zu großer Konfusion am Anfang der Schlacht bei Laffeldt 1747 führte.
Das heißt aber nicht, dass die Einbeziehung von Dörfern oder Gehöften nicht sowieso langläufige Praxis gewesen wäre.
Bei einem Wargame macht sowas das Spiel manchmal etwas zäh, wenn gefühlt die Hälfte des Spiels nur um ein Dorf gekämpft wird, weil das einfach zeitraubend ist. Deswegen bevorzuge ich es meistens die Zahl der Siedlungen zu reduzieren und statt 3 meinetwegen nur 1 abzubilden. Da ich hier für das Auenheim-Szenario beinahe jede historisch anwesende Einheit abbildete, habe ich eben auch die meisten der Orte widergespiegelt.

Du könntest für Deine Solo-Kugelhagel-Spiele mit Deinen 7-jährigen-Kriegstruppen ja auch nen Ausschnitt aus so einer Schlacht rausnehmen, z.B. der Kampf um Suffelnheim. Was man auf 90x90 eben schwer abbilden kann ist, dass ein Brigadegeneral erstrebt hätte seine Bataillone in Formation zu halten, also ein Bataillon neben dem anderen oder in Angriffskolonne hintereinander.
Sieht vielleicht bei meinen Spielen nicht so deutlich aus, aber ich versuche auch die Bindung der Einheiten einer Brigade untereinander zu erhalten, weil sonst einfach einzelne Truppen keine Befehle mehr empfangen, da sie schlichtweg den Brigadier nicht mehr "hören".
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: D.J. am 25. April 2019 - 15:42:34
Ich glaub schon, dass das üblich war. Einfach nochmal in Koppis Artikel zu irgendeinem deutschen Kleinstaat reinschauen. Da gab es auch eine Schlacht, die sich primär um die Verteidigung einzelner Dörfer abspielte.

Ah, da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht!
Gute Idee, danke dir :)

Dörfer waren immer wieder die reinsten Festungen. Man denke auch an Blindheim während der Schlacht bei Höchstätt 2, wo die Verteidigung eines Punktes für die Franzosen zu sowas wie einer Falle gerierte. In irgendeiner Darstellung über die Schlacht bei Laffeldt hatte ich mal gelesen, dass zumindest Ligonier die Bedeutung von Dörfern als Bollwerke aus den Erfahrungen mit Fontenoy gelernt habe. Nur ließ sich Cumberland auf diese Sichtweise nicht recht ein, was dann zu großer Konfusion am Anfang der Schlacht bei Laffeldt 1747 führte.

Klasse :D
Das sind auch noch mal Eckdaten, mit denen ich recherchieren kann.
Ich liebe dieses Forum ;D

Das heißt aber nicht, dass die Einbeziehung von Dörfern oder Gehöften nicht sowieso langläufige Praxis gewesen wäre.
Bei einem Wargame macht sowas das Spiel manchmal etwas zäh, wenn gefühlt die Hälfte des Spiels nur um ein Dorf gekämpft wird, weil das einfach zeitraubend ist. Deswegen bevorzuge ich es meistens die Zahl der Siedlungen zu reduzieren und statt 3 meinetwegen nur 1 abzubilden. Da ich hier für das Auenheim-Szenario beinahe jede historisch anwesende Einheit abbildete, habe ich eben auch die meisten der Orte widergespiegelt.

Ah, okay. Ich hatte so etwas vermutet, weil es doch eien sehr umfangreiche Mission / üppiges Szenario war.

Du könntest für Deine Solo-Kugelhagel-Spiele mit Deinen 7-jährigen-Kriegstruppen ja auch nen Ausschnitt aus so einer Schlacht rausnehmen, z.B. der Kampf um Suffelnheim. Was man auf 90x90 eben schwer abbilden kann ist, dass ein Brigadegeneral erstrebt hätte seine Bataillone in Formation zu halten, also ein Bataillon neben dem anderen oder in Angriffskolonne hintereinander.

Ja, in die Richtung habe ich gedacht.
Das zeige ich in meinem Thread auf, damit ich deinen nicht sprenge :)
Dauert aber noch etwas, ich muss die Ideen erst in Worte gießen.

Sieht vielleicht bei meinen Spielen nicht so deutlich aus, aber ich versuche auch die Bindung der Einheiten einer Brigade untereinander zu erhalten, weil sonst einfach einzelne Truppen keine Befehle mehr empfangen, da sie schlichtweg den Brigadier nicht mehr "hören".

Da habe ich auch eine Idee zu ;D
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: tattergreis am 25. April 2019 - 21:52:27
...
Mit Madonna dell'Olmo kriegst Du dann vielleicht ne Schlacht, Tattergreis, die Dir besser gefällt, weil da alles nur frontal laufen muss.
...
Frontal assaults are dull...
So dickköpfig bin ich doch gar nicht, ich finde das Szenario eines Nachhutgefechtes oder einen Angriff aus der Verfolgung sehr interessant. Ich muss auch zugeben, dass ich wenig darüber weiß, wie selbständig franz. oder österr. Bataillons und Schwadronen 1744 agierten, wenn sie nicht Teil einer kilometerlangen Schlachtlinie waren.
Ich wargame durchaus mit der Absicht, mehr über vergangene Zeiten zu erfahren, ich möchte durchaus verstehen, was es für Beschränkungen gab (warum hatte FdG keine gute leichte Infanterie, wie deckt man Flanken, wenn Angriffskolonnen keine Option sind) gerade diese Beschränkungen machen den Reiz der Epochen aus. Überhaupt ist mein Thema gerade die Befehlsmöglichkeiten bzw. -beschränkungen und die zeitliche Dauer von Befehlsausgabe und Umsetzung. Wie lange hätte es z.B. gedauert, einen Angriffskeil zwischen Schluckdorf und der Hauptstreitmacht zu schicken etc.
Dörfer können ne wichtige Rolle spielen, wenn sie mehr gegnerische als eigene Truppen binden, aber wichtiger empfinde ich immer Rückzugswege und "beherrschende Stellungen" (Artilleriestellungen, die Defilees beherrschen oder die Reserven unter Feuer nehmen können). Blindheim ( kann man das als Dorf bezeichnen?) ist ja ein Paradebeispiel dafür, dass man eine Menge Truppen an einen Ort bindet, ohne einen Nutzen zu erfahren. Befestigte Dörfer sind auch etwas anderes, als normale Dörfer.
cheers
tatter

Nachtrag:
 
Zitat
Sollte es ein vorgeschobener Posten sein, so muß
man sagen, daß solche Posten nur aus zwei Gründen zu rechtfertigen sind,
a.  wenn sie an sich von großer Stärke sind und also den Angreifenden, weil er sie nicht liegen lassen kann, zwingen an dieser Stärke unverhältnißmäßige Kräfte zu verschwenden, und noch gehört dazu, daß außer der inneren Stärke sie auch von der Fronte der Armee mehr oder weniger unterstützt werden; finden diese Vortheile sich nicht, so erliegt ein solcher Posten dem umfassenden Angriffe des Gegners, man verliert ihn bald und will man ihn wieder nehmen, so
verwickelt man sich oft in ein planloses und nachtheiliges Gefecht.
b.  Zuweilen ist man genöthigt, einen vorliegenden Punkt schon deshalb zu besetzen, weiler dem Angreifenden bei seiner Annäherung zu viel Schutz gewähren würde.  In diesem Falle ist
es ein nothwendiges Uebel.
Qu.:Hinterlassene Werke
Generals Carl von Clausewitz
über Krieg und Kriegführung.
________
Achter Band.
Der Feldzug von 1815 in Frankreich
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: Pappenheimer am 26. April 2019 - 10:56:29
Blindheim war eine Hofmark, nach unserem Verständnis wohl ein Dorf. Frage mich eh bei der Größe wie da tausende Franzosen reinpassten. Sollen sich die Engländer damals auch gefragt haben.

Bei Madonna dell'Olmo ist der Ort mit der Kirche dann selber sowas wie ein vorgeschobener Posten. M.E. taktisch betrachtet unnötig, da man die Linie hätte auch hinter dem Ort an den Fluss Stura anlehnen können. Aber eben zu  signifikant, als dass sich der Feind drin festsetzen soll.
Da fällt mir auch Erlach bei Simbach ein, wo die Verteidigung eigentlich hoffnungslos war, weil das Dorf zu exponiert vor der bayerischen Front lag. https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2017/09/ein-besuch-des-schlachtfelds-von.html#more (hier auf dem großen zeitgenössischen Gemälde)

Vielen Dank nochmal für die Kommentare, tattergreis und D.J..
Titel: Re: HoW: Auenheim 1744
Beitrag von: D.J. am 26. April 2019 - 14:38:50
Danke dir für den Link auf deinen Blog.
Da kann ich doch so richtig Gedankenfutter für ein Szenario extrahieren :)