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Epochen => Alternative Geschichte => Thema gestartet von: AEON am 02. November 2015 - 22:43:40

Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 02. November 2015 - 22:43:40
Alles klar - alternative Geschichte ist ein weitläufiger Begriff - und ich hoffe, daß das aufgrund der verwendeten `Hardware´ trotz allem hier reinpasst. Dazu gibt es eine Vorgeschichte - ich und meine Kumpelz hatten eine Idee - und ich war ohnehin schon seit meiner Marinezeit fasziniert von so einem Szenario (und James Cameron mit Avatar offenbar auch), als ich die französische Comicreihe AQUABLUE in Kiel abgriff und auf unserem Schiff gelesen und man kann fast sagen studiert habe. Also - kommen wir zum Gesäch:

\" Alles, was geschieht, ist schon einmal geschehen - und es wird wieder geschehen.\"
(aus der Mahabharatha)

Nun, da die Wissenschaft endlich dahintergekommen ist, was jeder
SciFi-Fan schon seit Langem wusste - nämlich, daß jeder Stern eine Sonne
ist - und eine Sonne eigentlich auch ein Sonnensystem hat, stellte sich
heraus, daß es tatsächlich jede Menge Planeten in unserer
Heimatgalaxie, der Milchstraße gibt. Und darunter fallen auch jede Menge
erdähnlicher Planeten - also auch welche auf denen es WASSER gibt. Man
kann mittels der sogenannten Drake´schen Gleichung sogar berechnen, auf
wievielen Planeten es intelligentes Leben geben könnte. Einer der ersten
entdeckten Wasserplaneten zum Beispiel ist Gliese 581C. Der ist größer
als die Erde und der dortige planetare Ozean ist so tief, daß es an den
tiefsten Stellen solch exotische Materialien wie EIS VII geben kann -
also Wasser, das nicht gefroren ist, aber aufgrund des immensen Drucks
zu einer kristallinen Form ausgehärtet ist. Bei geschätzten 250000000000
Sonnen alleine in unserer etwa 102000 Lichtjahre durchmessenden Galaxie
gibt es also jede Menge Planeten. Einer davon ist die Ozeanwelt TUVALU II.

(http://abload.de/img/tuvaluiim0sif.jpg) (http://abload.de/image.php?img=tuvaluiim0sif.jpg)
(http://abload.de/img/tuvaluiimapaxsvj.jpg) (http://abload.de/image.php?img=tuvaluiimapaxsvj.jpg)

Um eine etwa 4 Milliarden Jahre alte Sonne kreisend, die der unseren
ähnelt und stabilisiert durch einen Mond, der ähnlich groß ist wie
unserer - und der auch einen kleinen Mond hat ist der nächstliegende
Planet ein Gasriese mit einem ausgeprägten Ringsystem, ähnlich dem
Saturn - aber etwas kleiner. Daher sieht der Himmel auf Tuvalu II
manchmal etwas gewöhnungsbedürftig aus, wenn man ihn nicht gewohnt ist.

(http://abload.de/img/heavenovertuvaluiiits69.jpg) (http://abload.de/image.php?img=heavenovertuvaluiiits69.jpg)

Wir schreiben das Jahr 2840. Vor knapp 600 Jahren hat ein
Generationsraumer mit speziell angepassten Humanoiden das heimische
Sonnensystem verlassen und sich auf den Weg hierhergemacht. Mit brauner
Haut und auch ansonsten gut pigmentiert gegen die erhöhte Strahlung aus
dem All gut geschützt, wurden diese Siedler mit einem alterierten
retrogenetischen Code versehen - ihr innerer Organaufbau wurde
simplifiziert und symmetrisch aufgebaut um den AUTODOC-Einheiten ihre
wartungsmedizinischen Aufgaben zu erleichtern. Entgegen der landläufigen
Meinung war es sogar sehr einfach und günstig, sich einen Platz auf den
Kolonisationsraumern zu sichern - denn in erster Linie hat man eine
ganze Reihe von den Dingern gebaut, um auf einem `humanen´ und
kostengünstigen Weg einen ganzen Haufen Leute von der überfüllten Erde
runterzukriegen. So hatten die Zurückgebliebenen wieder Platz,
Ressourcen und Spaß, während die ungeliebte Masse des Präkariates sich
gut gekühlt oder sonstwie durch den Tiefraum auf und davon machte -
nicht ohne einen weiteren Hintergedanken. Sollten sie einen Planeten zum
Siedeln finden und irgendwann `soweit sein´, würde das jeweilige
Mutterschiff mittels seines Quantenverschränkungstransponders in
Echtzeit einen Code übermitteln - und `Interessenten´ würden sich auf
den Weg machen und würden sich gekonnt in´s gemachte Nest setzen können,
denn schon vor 600 Jahren ging es der Erde nicht mehr allzu gut. Man
fand also einen Planeten vor, der zu gut 87% von Wasser bedeckt war -
und dessen Flora und Fauna in etwa mit der Erde im Karbonzeitalter
vergleichbar ist. Die ACONCAGUA mit ihren knapp 12 Kilometern Länge
kreist immer noch in ihrem Orbit und kann von der Oberfläche aus
regelmäßig gesehen werden. Nach diversen Anfangsschwierigkeiten, Zeiten
des technologischen Verlustes und anderen Querelen ist man auf Tuvalu II
dank der umfangreichen Datenbanken inzwischen wieder auf dem
technischen Stand von etwa 1960 bis 1980.

TUVALU HEUTE

Natürlich wandte man sich an die Leute, die davon Ahnung hatten, wie man
auf einem Wasserplaneten zurechtkommt. Also, an die Leute aus dem
Pazifischen Raum. Schon vorher biogenetisch weitestgehend so alteriert
waren die Siedler begnadete Schwimmer und konnten problemlos lange und
tief tauchen. Der typische Tuvalese ist etwa 180 - 190 cm groß, gesund
gebräunt, schwarzhaarig mit leicht asiatisch anmutenden Gesichtszügen,
langgliedrig und athletisch gebaut. Auf den vielen Archipeln herrscht
also eigentlich eine recht angenehme und gemütliche neo-polynesische
Kultur vor. Das Klima ist erwartungsgemäß ausgeglichen und tropisch,
auch wenn es natürlich hier und da ausgewachsene Tropenstürme geben
kann. Auf kleineren Inseln wiederum gibt es weiterhin Stammeskulturen,
in denen der CAHOONA (Häuptling) das Sagen hat. Aus den Einigungskriegen
gibt es weiterhin Relikte wie etwa Armeen und eine Kriegerkultur. Diese
Krieger werden KOA genannt und sie haben einen altpolynesischen und in
seiner Art wohl einzigartigen Nahkampfstil weiterentwickelt, den LUA.
Dies ist die Kunst, jemanden mit wenigen Handgriffen zusammenklappen zu
können - auch wenn dabei Gelenke ausgekugelt und eventuell einige
Knochen gebrochen werden. Gute, alte polynesische Tradition. Man muss
nämlich wissen: Polynesier waren auch auf der Erde bei Weitem nicht
immer so `alohá-mäßig´ drauf, wie beispielsweise Captain James Cook und
auch Magellan zu ihrem Leidwesen bestätigen konnten. Also hat man heute
noch rein aus Traditionsgründen eine gut ausgebildete Navy -
hauptsächlich bestehend aus diversen Schiffen der Long-Beach-Klasse und
Trägern der Nimitz- und der Forrestal-Klasse - mit dementsprechenden
Flugzeugen. U-Boote sind ebenfalls vorhanden und man kann sich
vorstellen, daß die hiesigen Marines wirklich... marin sind. Und das
Zivilleben ist natürlich ziemlich entspannt. Schlendert man also heute
durch die Städte, wird man sich denken, daß höchstwahrscheinlich gleich
Thomas Magnum um die nächste Ecke kommt.

Doch als die tatsächlich schon vorhandenen Forschungssatelliten die
ersten Konzernraumer aus Richtung Erde kommen sahen, waren sich einige
weitsichtige Leute ziemlich sicher: Die traditionelle Navy, die sich
derzeit zumeist mit Kartographieren, wiederentdeckten Technologien und
anderen Forschungsaufträgen beschäftigt, ist nicht ganz so unnütz, wie
viele Zivilisten bis dahin gedacht haben mögen. Man wird sie
wahrscheinlich bald brauchen können.

Wir kaufen nichts

...und wir verkaufen auch nichts. Wenn diese Typen quer durch das
Universum kreuzen können, sollen sie gefälligst woanders hinreisen. Das
hier - ist UNSERE Welt.\" beschloss der Kongress in Hammond, der
Hauptstadt auf New Caledonia. Das wurde von diversen Abgeordneten des
Repräsentantenhauses mit Unbehagen wahrgenommen - wenn diese neuen
Besucher quer durch das All reisen können, können sie gewiss noch mehr.

Es gibt ja die Geschichten, die besagen, daß sie selber mal so hier
angekommen sind - die ACONCAGUA im nahen Orbit ist ein klarer Beweis
dafür. Demnächst sollte sogar eine bemannte Mission mit einer Rakete
dort raufgeschickt werden.

Und das ist genau das, worauf das Militär hofft. Da kann man bestimmt
noch was lernen! Denn wenn es stimmt und diese Typen sind von der Erde -
dann haben sie einen enormen technischen Vorsprung! Währenddessen
befinden sie sich hier gerade in der Ära des sogenannten Kalten Krieges -
was auf der Erde bereits gute 870 Standardjahre her ist. So weit - so
schlecht. Möglicherweise sind sie aber auch deshalb hier, weil die Erde
nun endlich am Ende ist. Wie gesagt - was den Militärs am meisten
Kopfzerbrechen macht wird der technologische Unterschied sein. Es gab da
mal ein paar treffende Zitate von einem Mann, der Arthur C. Clarke hieß
- der vor genau 900 Jahren gelebt hat. Wahrscheinlich eine Art
Philosoph. Man hat diese Zitate letztens in den Geschichtsdateien
entdeckt:
Und das wichtigste Zitat von allen, No.:03: „Jede hinreichend
fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“

Und dieses dritte Zitat macht ihnen am meisten Kopfzerbrechen. Jedoch -
man ist sich in Expertenkreisen sicher: Lässt man diese Neuankömmlinge
einfach so gewähren, würde höchstwahrscheinlich das passieren, was vor
genau 1000 Jahren auf einem Kontinent namens Amerika passiert ist.
Tuvalesen lernen von der Geschichte - auch von den unerfreulichen
Fakten.

\"...so hat das Krisenministerium beschlossen, erstmals nach knapp 120
Jahren die Mobilmachung zu veranlassen. Nach 2200 Uhr herrscht
Ausgangssperre und ungewöhnliche Vorkommnisse sind so gut wie möglich zu
dokumentieren und umgehend zu melden. In diesem Zusammenhang werden
auch UFO-Sichtungen mit gesteigerter Aufmerksamkeit bearbeitet...\" kam
es aus dem Transistorradio und Mel meinte: \"Höchstwahrscheinblich gerade
die!\"

\"Fuck!\" grummelte Perkins: \"Wollte heute abend zu einer Grillparty am Strand gehen!\"

\"Das kannste jetzt wohl knicken - es sei denn, Du machst in Deinem
Garten eine Party. Und bietest Deinen Gästen an bei Dir zu pennen!\" sah
einer der Wartungselektroniker aus dem Cockpit der F-105. Perkins
grinste: \"Scheiße, Mann - Du hast recht! So wird´s gemacht!\"

Nebenan war eine ähnliche Maschine aufgebockt - an der sich Neuzugänge
und Reservisten zu schaffen machten, sogenannte Draftees and Reserves.

(http://abload.de/img/20141203_12281291rgm.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20141203_12281291rgm.jpg)

Wie üblich hatten die tuvalesischen Maschinen keinerlei Kokarden - wozu
auch? Man war gewöhnt, allein zu sein. Die tuvalesischen Streitkräfte
waren planetare Streitkräfte. Oh, man hat zwar Hinweise auf
`Vorbesitzer´ des Planeten gefunden - so was wie seltsame... Dinge und
Artefakte oder gar Ruinen; von ihnen selber aber keine Spur. Aufgrund
der Ruinen und anderer Fundstücke geht man im Allgemeinen davon aus, daß
diese `Vormieter´ ihnen selber recht ähnlich gesehen haben müssen - was
die Theorie der Universalen Konvergenz zu bestätigen schien. Aber das
alles beeinflusste das Alltagsleben natürlich nicht im Mindesten. Vor
allem dann nicht, wenn das Alltagsleben gerade etwas eingeschränkt
worden war. So dokterten die vier Draftee-Ladies an diesem Flugzeug
herum, in der Hoffnung herauszufinden, was genau ihre Vorgesetzten
ruiniert hatten. Sie hatten ihre Ausbildung zu guten Wartungsmechanikern
hinter sich - zumindst theoretisch. Nun ging die Praxis los.

Niemand konnte ahnen, daß der technologische Vorsprung der
Neuankömmlinge zwar beträchtlich - aber nicht so riesig war wie
befürchtet. Denn auch auf der Erde gab es in der Zwischenzeit Kriege.
Neid und Missgunst - und insbesondere Gier - sind Eigenschaften, die nur
langsam aussterben. Vor allem dann, wenn die Erbgutträger über die
Maßen mächtig und wohlhabend sind. Aber auch sie mussten sich weiterhin
auf Cryostasis verlassen, um die Reise durch den interstellaren Tiefraum
zu überstehen. So musste SPYDERCO seine Ressourcen darauf auslegen, ein
Raumfahrtprogramm zu starten um einen Exodus einzuleiten. Und um auf
die JAVELIN zu kommen, mussten die Passagiere schon so Einiges hinlegen.
Wer hier als Passagier an Bord war - der war auch wer. Oder er hatte
einfach so viel Geld zusammengerafft, daß es schon fast obszön war. Die
Konzernstreitkräfte waren ohnehin fest eingeplant - und die Söldner
waren natürlich sowieso fein raus - Leute wie sie braucht man immer.
Nicht wenige von ihnen spielten allerdings auch mit dem Gedanken, sich
bei der erstbesten Gelegenheit abzuseilen und sich mit Shuttles voller
Equipment den dortigen Streitkräften anzuschließen. Zu diesem Behufe
haben einige Elektroniker die Autodoc-Einheiten ihrer Stasistanks
gehackt und vorprogrammiert, so daß sie und ihre Kumpelz eher aufgeweckt
werden als die große Masse von immerhin 1800000 superreichen,
degenerierten und hochnäsigen Geldsäcken - und ihrem jeweiligen
buckligen Anhang. Mal sehen, ob sie sich immer noch so toll finden, wenn
sie sich mal selber eine Raviolidose aufbiegen müssen. Es gab also
durchaus ausgewachsene Ressentiments zwischen den Fraktionen an Bord...
aber auch andere Gründe, weshalb der Eine oder Andere sich auf den 28000
Lichtjahre langen Weg nach Tuvalu II gemacht hatte.

Erst mal die Qual eines vernünftigen Namens: WARadize – oder Paradise Lost?

Gut – kommen wir zum Wesentlichen – zum Anfang. Wir befinden uns gut
960 Jahre in der Zukunft – eigentlich 1044, aber der Großteil der
Differenz wurde verpennt) UND wir befinden uns... ganz woanders. Wie kam
ich auf diese durchgeknallte Idee? Nun, erst mal, weil ich sehr viel
Phantasie habe – und zweitens durch EUCH. IHR seid schuld. Hättet ihr
nicht mit diesem Behind Omaha angefangen... Lassen wir das.

Gut – wir befinden uns also 960 Jahre in der Zukunft und ganz weit weg –
wieso? Nun, es begann so: In (von heute aus gesehen) nicht allzuferner
Zeit wird es reichlich eng und ungemütlich auf der Erde werden.
Regierungen haben nicht viel zu melden, weil sie von Konzernen abhängig
sind (wo bleibt die Neuigkeit?), also spart man sich das Wählen, denn
wer will schon wählen zwischen drei Haufen Kacke? Gut, die
Klimaerwärmung langt hin und das Flüchtlingsproblem wird noch eine ganze
Ecke heftiger – als nämlich all die netten kleinen Pazifischen Inseln
absaufen. Kiribati, Vanuatu, Tonga und Tuvalu – alles futsch. Und
dann...

Manchmal geht alles ziemlich schnell. Und auch synchron. Man entdeckt
zahlreiche erdähnliche Welten – und man entdeckt eine Möglichkeit recht
flott durch den Tiefraum zu reisen – trotzdem wird auf Cryostasis nicht
verzichtet – und man beginnt Generationsraumer zu bauen – oder aber ganz
einfach... Tiefkühltransporter, wie die 14 Km lange ACONCAGUA. Auf
diesem Schiff werden tausende heimatlose Polynesier, Indonesier und
andere Leute aus dem versunkenen PacRim einquartiert – und im Tiefschlaf
auf die Reise zu einer Wasserwelt namens TUVALU II geschickt.

Nach der Ankunft allerdings gab es einen kleinen Zwischenfall – und die
Reisenden auf der neuen tropischen Welt verloren den Zugriff auf die
Hauptdatenbank und so gab es einen Technologieverlust, der nur langsam
wieder aufgeholt werden konnte – heute ist das Jahr 960AE (After Exodus)
und man erfreut sich des stylischen technologischen Standards der
1970er Jahre – was auch auf die Autos zutrifft. Tuvalu II ist eine
Archipelwelt – ein Ozeanplanet. Das Verhältnis Land zu Wasser ist etwa
84% zu 16% - wobei diese 16% die Landmasse darstellen, wie man sich denken
kann. Tuvalu ist geringfügig größer als die Erde und die Ozeane sind
flacher. Das Leben hier wurde großteils importiert und hatte genügend
Zeit sich ökologisch ansprechende Nischen zu suchen. Die Vegetation an
Land erinnert an die Schachtelhalm- und Farnwälder des Karbon, was auch
auf die Lebewesen zutrifft. Die Ozeane erinnern eher an das Silur oder
Devon – alles da: Trilobiten, Seeskorpione, Ammoniten, Eusthenopteridae,
Brachiopoden, Placodermii... Das Meer ist bunt! Hier zu leben wäre ein
Traum – würden den nicht auch andere träumen wollen...

(http://abload.de/img/tuvalesianammoniteseorvz.jpg) (http://abload.de/image.php?img=tuvalesianammoniteseorvz.jpg)

No Aliens around!

Nach fast einem Jahrtausend sind die Tuvalesen ein gesundes, homogenes
Volk. Tuvalesen sind groß, drahtig-athletisch, gut im Schwimmen und
Tauchen – und sehen... ungewöhnlich aus. Trotz der meist dunkelbraunen
oder schwarzen, glatten Haare, der dunklen Haut und der leicht asiatisch
wirkenden Gesichtszüge überwiegen die Augenfarben Blau, Grün und Grau.
Bartwuchs ist unbekannt. Man weiß – aus superalten Geschichten – daß man
nicht von hier stammt – und bisher hat einen das wenig gekratzt – aber
seit neuestem gibt es... unangenehmen Besuch...

Die Konzerne kommen – mit High-Tech-Shit und allem Drum und Dran.
Warum? Nun, man kann sich gleich ins gemachte Nest setzen – vor allem,
weil die Erde inzwischen so runtergewirtschaftet ist – da macht man nun
erst mal gar nix mehr mit. Also kommen sie hierher – mit ihren eigenen
Konzerntruppen, versteht sich – und so benehmen sie sich auch. Nun –
Tuvalesen sind friedlich – es sei denn, jemand meint, er müsse sich
aufblasen. Es gibt so einige Fallbeispiele, wie man sich gekonnt
danebenbenehmen kann – und die Konzernleute beherrschen sie alle aus dem
FF, wenn sie meinen, ihnen gehöre hier alles. Dann werden plötzlich all
die lustigen Dateien interessant, die den Vermerk WEAPON TECHNOLOGY
aufweisen. Flugzeugträger der NIMITZ-Klasse. M-48-Panzer. F-105
THUNDERCHIEF. Nur so als Beispiel. Man stelle sich vor: Indigenous
planetwide Vietnam meets interstellar Blackwater-Troops! Ich denke, auch
daraus kann man ein lohnendes Tabletop machen – ob in 1/72 oder 1/48
ist natürlich Geschmackssache...

Ich habe die dummen Ideen – Ihr all die netten Regeln. Natürlich kann
man da auch ein nettes RPG von machen – mit Geheimdienst-Power, den
ersten Körpertunings und allem Drum und Dran. Die tuvalesische Jugend
sieht täglich Berichte über den Krieg in der Glotze – und hat ihre
eigene Art, mit der Tatsache klarzukommen, daß NICHT alles Gute von oben
kommt... Musik wie Star One, Frankie goes to Hollywood oder Pink Floyd
und Gerry Rafferty´s Baker Street trifft´s ganz gut. Spielt man 1/48,
kann man gut Sachen von Infinity als Konzerntruppen nehmen – bei 1/72
wird’s schon komplizierter. Wie dem auch sei, Vietnam-Zeugs gibt’s ohne
Ende, und ich denke, das könnte sehr interessant werden – weil das eine
Paarung ist, wo nicht jeder dran denkt. Zudem: Spielt man eine Kampagne,
können sich Tuvalesen auch mit moderner Hardware ausrüsten – eine F-102
mit Neutronenlaser – könnte sehr witzig sein! Man kann alledem
natürlich noch den eigenen Touch, den eigenen Style verpassen, denn jeder kann
natürlich seinen eigenen Konzern erfinden - ich denke da an den Mig-37-Bausatz
von Italeri, Centauro-Panzerwagen und die krassen Merkava-III-Panzer in hellen,
kalten, keramischen Grautönen - oder sowas. Und moderne 1/72-Truppen gibt´s
zuhauf - die mit Drohnen und sowas auszurüsten, wäre ein Klacks. Zur Not könnte
man auch TAU-Servorüstungen in´s Feld führen...

Aber natürlich habe ich schon ein paar stylische Anschauungsobjekte zur Hand...

(http://abload.de/img/20151101_112124rts9m.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151101_112124rts9m.jpg)
(http://abload.de/img/20151101_11220956sfu.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151101_11220956sfu.jpg)

\"Was sollen diese Zeichen auf den Maschinen?\"
\"Das nennt man in den Geschichtsdateien `Flagge zeigen´.\"

So - jetzt muss ich nur noch herausfinden, ob und wo es normale Autos in 1/72 gibt... :whistling:
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 02. November 2015 - 23:33:55
Zumindest das Autoproblem hat sich schon mal geregelt - 1/64 geht auch:

http://www.modelcarworld.de/de/shopsearch.php?userid=5636827&kunde=&sort=STOCK&t=shopsearch2&f=*NR%2C*TYP%2C*MARKE%2C*HERSTELLER&f1=*MASSSTAB&f2=STOCK&c2=%3E0&start=1&dif=100&language=de&c=+Suchbegriff&c1=64&name=Los
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 03. November 2015 - 21:51:40
So - nun habe ich schon mal eine passende Aufstellung an zu verwendender Hardware - die Einheimischen haben natürlich den Vorzug des Heimvorteils - und ihrer industriellen Machtbasis, weshalb sie recht umfangreiche Mittel zur Verfügung haben. Natürlich könnte man alles Mögliche aus den 60ern bis frühen 80ern in´s Feld führen - und auf anderen Landmassen kann man vielleicht auch ältere Bundeswehr-Fahrzeuge oder auch Ostblock-Zeugs nehmen - aber ich für meinen Teil finde in den tuvalesischen Tropen mit viel Wasser U.S.-Zeugs stylo - das hat dieses Pazifik-meets-Vietnam-Flair... Da wäre also an Fahrzeugen passend zu den Techdateien:

*Jeep
*Gmc-Truck
*M-113
*M-42 Walker Bulldog
*M-48
*M-60
*Bell UH-1D
*Sikorsky H-34 (siehe Bild)
*F-100 Super Sabre (siehe Bild)
*F-105 Thunderchief
*A-5 Vigilante (siehe Bild)
*F-101 Voodoo
*B-66 Destroyer (wie die aus dem Film BAT-21 mit Gene Hackman)

Das kann man natürlich beliebig ausweiten - da Tuvalu-II eine Ozeanwelt ist, kann man sogar das bereits erwähnte U-Boot der Skipjack-Klasse oder auch die Korvette der FLOWER-Klasse (beide 1/72) heranziehen. Konzernstreitkräfte haben natürlich Zugriff auf `krasse Ware´. Allerdings - da sie als Machtbasis ihren Cryo-Raumer haben und nur geringfügige Ressourcen (High-Tech-Pilgrims von der State-of-the-Art-Mayflower sozusagen), die sie langsam in den von ihnen okkupierten Ländereien aufstocken können, sind diese eher beschränkt. Manche Konzerne haben ihre eigenen Truppen (vor allem Rüstungskonzerne - die wissen eben, womit man IMMER Kohle machen kann, nicht wahr, KraussMaffei-Wegmann?), andere haben Söldnertruppen angeheuert und ihnen Bleiberecht auf einem brandneuen Planeten mit gesunder Luft und sauberem Wasser versprochen. Und manche von diesen Leuten haben ihre eigenen Ziele - und verkrümelten sich mit ihrem Equipment kurz vor oder nach der Landung. Wie dem auch sei - wie stellt man sowas dar? Kein Akt: Nehmt, was ihr wollt, solange es 1/72 oder so ähnlich ist. Beispiel gefällig?

(http://abload.de/img/20140528_1144409us2h.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20140528_1144409us2h.jpg)
(http://abload.de/img/20140528_1144452gsy8.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20140528_1144452gsy8.jpg)

Dies wird der Big-Brother-Truck. Da die Neuankömmlinge ihr Hauptaugenmerk darauf verlegt haben, möglichst unbeschadet den langen Cryoschlaf zu überstehen (man kann sich das wie bei Aliens - die Rückkehr vorstellen - man könnte sogar den APC oder das Dropship verwenden, denn Weyland-Yutani ist ein in Nerdkreisen `anerkannter´ Konzern), was bedeutet: Sie haben keine Zeit und keinen Platz, sich mit Spionagesatelliten oder GPS-Transmittern rumzuärgern. Sie benötigen - fast wie im Zweiten Weltkrieg zu Zeiten des Wizard Wars - Horchposten wie dieses obengezeigte Multirange-Breitband-Überwachungsfahrzeug, das regelmäßig seinen Standort wechseln kann.
Während also AutoDoc-Einheiten damit beschäftigt waren, die in Cryostasis liegenden Passagiere zu betreuen, musste dennoch eine Crew vorhanden sein - spezielle Leute mit herausragenden mentalen Eigenheiten, um die lange Zeit im interstellaren Tiefraum psychisch unbeschadet zu überrstehen. Hatte man die, musste man dafür sorgen, daß sie dies auch körperlich schaffen würden - sie mussten tiefraumtauglich und strahlungsresistent gemacht werden. Und so wurden kybernetische Wunderwerke geschaffen: Artifizielle Menschen, sogenannte Vollsyntheten. Tiefraumstrahlung? Kein Thema. Kurzzeitige Außeneinsätze? Mikrometeoriten? Muss ich bis später warten oder kann ich gleich gähnen?
Man kann sich vorstellen - diese Vollsyntheten, deren Existenz in auf Silicium basierenden Nanozellen beruht und die sich selber regenerieren können, sorgen bei Manchem für Gänsehaut. Biologisch gesehen sind sie durchaus lebendig - aber ihre Fähigkeiten sind per Definition `übermenschlich´. Sie kämen dem T-1000 aus Terminator wohl am nächsten und so ist es nicht verwunderlich, daß es bei den `Neureichen´ dieser Welt als chic gilt, solche Individuen als Bodyguards um sich zu haben. Warum auch nicht? Ihr Schiff ist endlich hier - und ihre Primäraufgabe somit erledigt. Warum also nicht einen neuen Job anfangen?

(http://abload.de/img/cyborgblast2k3pi9.jpg) (http://abload.de/image.php?img=cyborgblast2k3pi9.jpg)

Natürlich gibt es hier und da Unterschiede, so daß man diese Vollsyntheten erkennen kann - manchmal versuchen diese, sich besser zu tarnen, anderen wie obengezeigtem Mädchen, ist es schlichtweg egal. Kybernetische Körperaufrüstungen sind bei den Konzernen mehr oder weniger normal - manche dienen rein ästhetischen Zwecken, andere eher technischen - und wieder andere, wie bei den Söldnern - haben weitaus finsterere Zwecke. Wer kennt Cyberpunk 2020? Der weiß Bbescheid. Nun - wie bereits erwähnt, um so richtig schicke Dark-Future-Söldnertruppen in´s Feld zu führen, braucht´s nicht viel - man nehme State-of-the-Art-moderne Infanterie in 1/72, packe ausgefallene moderne Fahrzeuge dazu, pimpe das alles noch mit etwas Stuff aus der Bitzbox und verpasse ihnen klinisch-reine Farbschemen - oder das, was ihr denkt, was der Zukunft am nächsten käme - oder einem düsteren Konzern - oder beidem. Ich werde es wie folgt machen: Konzerntruppen kriegen Uniformfarben, die eher an SpecOps-Truppen erinnern - und ihre Fluggeräte und Fahrzeuge kriegen kalte, keramische Grautöne. Söldner haben da schon fast sowas wie ein Traditionsempfinden - selbst zu Kongo-Müller´s Zeiten schon. Die werden eher abstehen wie abgerissene Soldaten aus irgendwelchen Abenteuerfilmen - so, wie ein SpecOp aus Vietnam es einmal sagte: \"Die kamen hier echt an mit Jeans, Stetsons und vollvernickelten Knarren. Verstehen Sie mich nicht falsch, die können ja rumrennen, wie sie wollen - aber zu gut 60% waren das totale Vollidioten, die meinten, sie hätten alles im Griff...\"
Heute gibt es den netten Begriff `Private Contractors´ für sowas - und garantiert jeder von euch weiß, was ich damit meine. Jahaaa... genau die - Lumberjack-Commandos, das Nächstbeste zu JSOC-Einheiten. Egal, wie man sie nennt - es sind immer noch Söldner - und wenn man nicht aufpasst, benehmen sie sich auch entsprechend. Ich also werde für die Konzernfraktion versuchen, folgende Gerätschaften aufzutreiben:

*irgendein abgefahrener neuer moderner Militärgeländewagen - ein Dingo zet Be
*achtachsige Centauro-Panzerwagen oder was ähnlich Spaciges - wie ein Stryker
*Merkava-III-MBTs
*Comanche-Helikopter
*Mig-37 (sieht aus wie ein Raumschiff und ist erwiesenermaßen Phantasie und Schneegestöber - besser geht´s echt nicht!)
*eventuell einige YF-23
*irgendwas, das man als Drohnen, vierbeinige Equipmentschlepper à la DARPA und sogar als Servorüstungen verwenden kann - wie diese Dinger von den Tau.

Das wird ein Spaß... :D
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 06. November 2015 - 22:36:36
Natürlich sind die Tuvalesen verblüfft von den Kapazitäten der Feindaufklärung - so etwas wie unbemannte Aufklärer ist ihnen noch nicht untergekommen - und wie klein diese Dinger sein können! Dennoch - Fotoaufklärung ist essentiell - immerhin sitzen die Feinde im Süden des größten Kontinentes. Aber es gibt immer noch die Lösung - und die lautet Triple-S.

S is important for the Army.

(http://abload.de/img/20151106_222128youxd.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151106_222128youxd.jpg)

What You can´t achieve with Stealth,
You can do with Speed.
Solutions are essential.

So wurde eine ehemalige Experimentaldrohne in größerer Stückzahl nachgebaut - und ihr eine hochauflösende Kameraausrüstung eingebaut. Mit einem vorprogrammierten Kurs und einer Geschwindigkeit von annähernd 3200 Sachen in 20 Kilometern Höhe soll sie zukünftig über Feindesland Aufnahmen machen, sobald ein Anomaliedetektor ausschlägt. Nach der (hoffentlich) problemlosen Landung - so ist der Plan - sollen die Filme von Spezialisten entwickelt und ausgewertet werden.

Nach jedem Flug ist die Farbe einer solchen Staustrahldrohne durch die Reibungshitze angegriffen und die Maschine muss erst mal eine Viertelstunde auskühlen und runderneuert werden. Aber bisher ging alles glatt. Highspeed hat ihre Tücken - auch in der Luft.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 08. November 2015 - 12:23:47
Und natürlich - wenn Du mit High Tech aus dem Kalten Krieg hantierst, brauchst Du auch... Panzer:

(http://abload.de/img/20151108_1212203fpeb.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151108_1212203fpeb.jpg)
(http://abload.de/img/20151108_121228haor8.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151108_121228haor8.jpg)
(http://abload.de/img/20151108_121301fhp3d.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151108_121301fhp3d.jpg)

Von solchen Dingern gibt es erstaunlich wenig Krams - es gibt tonnenweise WWII-Sachen, von x-wieviel Firmen und 1003 Varianten von allen möglichen Panzern, Maschinen und anderen Dingen - also muss ich teilweise improvisieren und bei eBucht abgreifen, was ich finde. Manche haben diese Gummiketten - andere, wie der M-60 von Revell - haben die Ketten in Einzelteilen (was ein Mordsgefummel ist). Zudem ist deren Bauplan Murks - denn an bestimmten Stellen der Ketterei braucht man ein Kettenglied mehr, als verzeichnet ist. So - nun warte ich noch auf eine schicke F-105 - und dann kommt mal etwas Con-Stuff!
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: SisterMaryNapalm am 08. November 2015 - 12:27:34
Dafür sind sie aber dennoch sehr hübsch geworden! Schöne Arbeit!
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 08. November 2015 - 18:35:26
Macht auch einen Riesenspaß! Ich bringe mich immer selber in Hochform, denn ich schmeiße immer Sound an, der meiner Meinung nach am besten zu diesem Szenario passt, wenn ich daran arbeite... Und natürlich geht die Story in meinem Kopp noch weiter - die Konzerne lassen ihre Truppen nur unter Begleitung der stark gepanzerten MBTs mit karbo-keramischer Verbundpanzerung raus - ihre Ressourcen sind wie gesagt begrenzt. Sollte Verstärkung eintreffen, dauert es bis dahin allerdings noch ein paar Jahre - wenn sie Glück haben.
Was die Söldner anstellen, ist den Konzernen eigentlich egal. Kostengünstige Ablenkung. Sollten die krepieren, brauchen die Konzerne weniger Sold zu bezahlen - und weniger ihrer (ohnehin recht fadenscheinigen) Versprechen einzuhalten. Solange die Private Contractors den lokalen Streitkräften genug Ärger machen ist das okay. Immerhin sind sie dank der achtachsigen Radpanzer (welche recht günstig in Herstellung und Wartung sind) auch nicht gerade nackt.
Die Aufklärungs-, Drohnenleit- und Angriffshelikopter werden des Öfteren von beiden Truppenkontingenten genutzt - es geht der Trend dahin, den Söldnern komplett eigene Maschinen zur Verfügung zu stellen, das vermindert Konfliktpotential mit den regulären Truppen.
Diese verfügen zudem mit dem M-37 über einen recht wendigen, VTOL-fähigen Luftüberlegenheitsjäger. Die Créme de la Créme allerdings bilden die Piloten der X-23, eines STOL-fähigen und schnellen Tarnkappenjägers, der derart radikale Manöver fliegen kann, daß diese Maschine nur von einem Vollsyntheten geflogen werden kann. So gibt es also auch genügend Zündstoff für Animositäten zwischen regulären Piloten und diesen absoluten Next-Level-Elitefliegern - auch, wenn diese einfach nicht erkennen können, was die anderen für ein Problem mit ihnen haben. Sie machen ja schließlich auch nur ihre Arbeit - und gut, daß sie wieder eine haben. Aber Sprüche wie `Maschinen, die Maschinen fliegen - was für ein Blödsinn!´ können auch wehtun. Sicher - man kann ein völlig autarkes UAV bauen und einsetzen - aber Weitwinkel-Gefechtsfeldbeobachtung, Dringlichkeitsauswertung und angepasstes Urteilsvermögen kann man noch nicht programmieren. Deshalb werden die X-23 High Performance Fighters auch weiterhin von... uhhm - nun ja `menschlichen´ Piloten geflogen - auch, wenn diese ein nano-synaptisches Solid-State-Hirn auf Piezo-Teflo-Basis haben.
Titel: Ideen für die Gestaltung von Pulp - Abenteuern
Beitrag von: newood am 09. November 2015 - 09:55:37
... \"Market Garden\" am 07.11.2015 war eine schöne Veranstaltung !

Ich bin der, der das etwas pulpige Abenteuer in 1:72 gestaltet habe.

Der Industriekomplex in Arnheim ist die Tarnung für einen U-Bootbunker.

Zwei Klein U-Boote vom Typ \"Seehund\" sollen von dort aus der Niederrhein
stromaufwärts fahren und dann die Brücke von Arnheim sprengen, wenn sie
von den Alliierten besetzt wird.

Die Amerikaner haben es Quasi im letzten Moment doch noch geschafft, den
Plan der Deutschen zu vereiteln.


Ich bin auf der Suche nach weiteren Ideen für die Gestaltung von Pulp-Abenteuern
und wenn Du da für etwas Inspiration sorgen könntest, wäre ich für einen Blick
in Deine Archive sehr dankbar.

Es grüßt Dich herzlich der

michael / newood
von den \"Dice Knights\"

09.11.2015
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 09. November 2015 - 22:32:31
Okay - solange Du mich ein bisschen erwähnst...
Mann, wenn ich so viel Knete wie Ideen hätte, wäre der Sultan von Brunei mein Pförtner...
Kann Dir auch so mal weiterhelfen. Sag mir was du brauchst und ich sage Dir was Du kriegst.

Und ich denke, es wird Dir taugen... :cool:

Mannomann, ich habe das Schwein gehabt, einen ultra-steinalten F-105-Bausatz von Monogram abzugreifen! Sehr stabil gebaut hat er lustige Gadgets wie eine funktionierende Cockpithaube und ein massives, tatsächlich rollendes Fahrwerk. Der riesige Einsitzer mit dem Spitznamen One-Man-Air-Force ist einfach turbo-Vietnam-mäßig. Und somit ideal für dieses Projekt! Mit etwas Glück hole ich mir davon noch mehr...
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 11. November 2015 - 10:34:27
Und da ist sie auch schon...

(http://abload.de/img/20151111_10201685p2z.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151111_10201685p2z.jpg)
(http://abload.de/img/20151111_1021111nool.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151111_1021111nool.jpg)
(http://abload.de/img/20151111_102200dzpeo.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151111_102200dzpeo.jpg)

The Chief. The 105. Riesig groß, eine der größten Maschinen mit einem einzelnen Triebwerk.
Nicht sehr wendig, dafür mit guten 2000 Sachen hurenschnell und verdammt robust.
Ab Werk ist eine 20mm-Motorkanone eingebaut und man kann das Ding mit allem Möglichen zuhängen,
bis es aussieht wie ein Weihnachtsbaum voller Dartpfeile.

Man schwört in gewissen Kreisen auf diese Maschine, eben weil sie unverwüstlich und simpel in der
Wartung ist - Man ist immer noch im Lernprozess beim Umgang mit Militärtechnik - bisher haben die
Tuvalesen sie ja auch kaum benötigt...
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 12. November 2015 - 00:38:20
Und nun - der Flair-Test:

https://www.youtube.com/watch?v=Usd9V21H7u4

https://www.youtube.com/watch?v=cPCUoNRXUQ8

https://www.youtube.com/watch?v=hRJFvtvTGEk

Really didn´t had her on the Screen!

Das Musikfestival in Buttstock war absolute Sahne - auch, wenn Loo´s Vorgesetzte der Meinung waren, daß einige der dort dargebrachten... uhhm - nun, ja... `Lieder´ subversiv seien. Aber das war Loo egal - er hatte Einiges davon auf Band und hörte es sich über die Kopfhörer an, wenn er `Chiefen´ war.
Staff-Sgt., Flight Lieutenant, Gunnie Major... es war für Loo immer noch recht kompliziert, sich diese ganzen Dienstgrade zu merken - die letzten Jahrhunderte ging es auch ohne sie. Aber kaum sind die `Außérirdischen´ da - haben sie plötzlich eine `Army´, eine `Navy´ und eine `Air Force´, wo er nun rumhängt. Und das ist gar nicht mal so blöd.
Ausgerechnet er, Loo, das `Fliegengewicht´.
Schmal, klein und im Gegensatz zu einigen seiner Kumpelz ist er... irgendwie eher `niedlich´. Und er ist nun hier - auf einem Fkugfeld, voll mit den schnellsten und tödlichsten Maschinen, die je ein KOA, ein tuvalesischer Krieger geflogen ist! Und sie sind alt - technisch gesehen. Diese Maschinen sind das, was die tuvalesische Kultur momentan imstande ist zu bauen - die Gelehrten haben die technologisch-geschichtlichen Dateien der ACONCAGUA ausgewertet und haben die Gerätschaften ausgewählt, die in der hiesigen Witterung am zuverlässigsten funktionieren - und die THIUD, der CHIEF - ist eine davon. Und Loo ist stolz wie nie - er ist der Pilot einer solchen F-105.
Weil er klein ist - seine geringe Körpermasse ist von Vorteil. Und weil er gute Tiefenwahrnehmung hat - und wirklich enorme Reflexe. Und seine `Lady´ war ein tonnenschwerer Jagdbomber aus der mythischen `Century-Reihe´. Eine massive Maschine, geformt eher wie eine dicke Rakete, zweifache Schallgeschwindigkeit - interner Bombenschacht, Außenstationen für zwei 250-Kilo-Bomben, sechsmal 400-Kilo-Freifallmunition (wenn der Bombenschacht, eigentlich gedacht für sogenannte taktische Nuklearwaffen, mit einem Langstreckentank bestückt ist), eine 20mm-Motorkanone links im Bug - und zwei Außentanks, weil die THUD säuft wie ein Loch - speziell mit Nachbrenner. Manchmal hat die Maschine nur einen Außentank - und auf der anderen Seite eine massive Bodenzielrakete.
Viele bevorzugen die etwas diskretere F-100 Super Sabre - aber Loo findet, die sieht aus wie der Autostaubsauger von seinem Dad. So kann er sich anhören, daß die wuchtige Maschine ihm wohl dabei hilft, irgendwas zu kompensieren.
Der Pure Neid, da ist sich Loo sicher.
Nicht mal seine Zweizentner-Palz aus den Spezialeinheiten können mit den Händen die Unterseite der Tragflächen berühren - so scheißgroß ist die Chief. Nichts ist schöner, als im Pulk zu fliegen - mit den mächtigen Maschinen Präsenz zu zeigen - und obwohl es heißt, die Konzernkrieger hätten absolute Next-Level-Ausrüstung (Loo hat noch nicht einen einzigen von ihnen zu Gesicht bekommen), hat sich herausgestellt, daß ihre Maschinen gar nicht so übel sind - eben weil ihre Technologie so alt ist - diese Dinger sind unverwüstlich. Man hat schon welche zurückkommen sehen, denen große Teile der Leitwerke abgeschossen worden waren - oder welche, die nicht hochgegangene A.T.A.-Raketen im Heck stecken hatten. Es heißt, die Konzernmaschinen seien sehr präzise, schwer auszumachen und treffen immer genau da hin, wohin sie gezielt haben - Bomben, die punktgenau Gebäude oder sogar fahrende Panzer treffen, sind keine Seltenheit.
Das ist hart.
So hat sich bei den tuvalesischen Streitkräften nach einger Zeit eine Elite aus Piloten gebildet, die entweder aus Veteranen besteht - oder denjenigen, die mehr Glück als Verstand haben. Loo zählte zu letzteren. Ihre Ausrüstung ist nicht so dermaßen präzise - daher haben sie sich darauf `spezialisiert´, einfach alles zu planieren - das Ziel (üblicherweise irgendwo mittendrin) war dann sicher auch dabei. Besonders interssant ist diese Strategie im tiefen Süden, wo die sechs- und achtstrahligen Langstreckenbomber ab und zu die Aufmarschgebiete des Feindes pulverisieren und Loo und seine Kumpelz Geleitschutz fliegen.
Aber nun ist Chiefen angesagt - Patrouille fliegen. Die Küstengebiete absuchen. Klingt nach einem ruhigen Job. Das riesige Triebwerk brüllt auf und prügelt die massige Kampfmaschine dumpf röhrend in den dunstigen Morgenhimmel.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 13. November 2015 - 01:24:50
Das Erste...

...was Alun zu sehen bekam - war ein runder, blauer Opal - inmitten von schwärzestem und leerstem Nichts. Seit Alun die Erde verlassen hatte - und der Mond das letzte große Objekt da draußen war, sind annähernd 142 Jahre vergangen. Nun ist ihre Bestimmung erfüllt - die hochgewachsene Vollsynthetin hat das Cryoschiff mit den angesetzten Industriekomplexen über dem Südpol des Zielplaneten in einem Scheitelpunktorbit geparkt. Nun werden nach und nach die Passagiere reanimiert und ausgeschifft werden. Und Alun´s Aufgabe ist beendet... was nun?

Das war vor viereinhalb Jahren.

Seitdem haben sich die Konzernleute bei den Einheimischen offenbar kräftig unbeliebt gemacht - es herrscht Krieg auf diesem paradiesischen Planeten. Was nur war schiefgelaufen? Einer der Söldner hat es wahrscheinlich am treffendsten beschrieben: \"Auch ein steinreiches und gutgekleidetes Arschloch - ist immer noch ein Arschloch.\"
Das verstand auch Alun - und der Mann hatte recht: Viele dieser Leute hier neigten zu Hochmut und Arroganz. Und dabei haben sie anscheinend das Wichtigste vergessen: Die Welt, die sich tatsächlich nur um sie drehte - ist nun ziemlich weit weg.
So hat Alun nun schnell wieder einen Job gefunden - sie ist ein `Angel´, ein X-23-Pilot. Hat sie einen plötzlichen Einsatz, steigt sie auch schon mal mit Jeans und T-Shirt in das Cockpit. Warum auch nicht? Gegen Tiefraumeinsätze ist das Steuern dieses Dings eine Lachnummer.
Die X-23... ein ungewöhnliches Flugzeug. Im Prinzip sieht der keramikweiße Aufklärer auf Entfernung aus wie irgendein... Origami-Ding, ein Papierflieger. Es gibt daran kaum irgendeine weiche Form... Verstärkt wird dieser Eindruck durch die Tragflächen, welche eine ungewöhnliche Form haben. Dies traf auch auf das Heckleitwerk zu, das wie ein weitwinkliges V angeordnet war. Das wortwörtlich Herausragendste aber war zweifelsohne der `Schneewittchensarg´, das Cockpit. Man lag fast darin und die Hände ruhten auf den mit Knöpfen übersäten Armlehnen. Oh, es gab viele, die Alun gerne mal ausgiebig darin liegen sehen würden - doch die Scheibe war... schwarz. Die gesamte Front der X-23 erinnerte an einen fremdartig elegant geformten Finger mit einem großen, edel manikürten und lackschwarzen Fingernagel. Diese Scheibe war UV-undurchlässig und auch ansonsten stark getönt und kontrastierend. Das war ironisch - nun, nachdem Alun weit über ein Jahrhundert im Tiefraum unterwegs war - nun hat sie den UV-Schutz, der die ganze Zeit zuvor gefehlt hat.
\"Ein echter Jammer - all die tollen Sachen und alles nur Blech...\" meinte ein Kollege von den M-37-Geschwadern und beobachtete die große, fast unirdisch langgliedrige FRau mit dem schwer fallenden, messingfarbenen Haar.
\"Ich basiere auf Silicium - aber dies ist ein lebendiger Körper.\" erwidert Alun geduldig - besonders stolz war sie darauf, daß sie ihre Oberflächentextur hat umprogrammieren können. Nun sah ihre Haut fast normal aus.
Aber eben nur fast.
Ihr Körpertuning, genannt die Luthién-Aufrüstung, besteht tatsächlich aus Nanozellen - die eine Erbinformation aufweisen. Rein äuißerlich ist Alun ihr `Typ´ geblieben - wie früher. Hochaufgeschossen, langgliedrig, mit einem elegant geschnittenen Gesicht, dessen große aquamarinfarbene Augen immer einen leicht besorgt-mütterlichen Ausdruck haben - und diese unwahrscheinlich langen Haare, die glatt fallend bis über ihre Taille reichten. Nur inzwischen ist die Finnin eine perfekte Version ihrer selbst geworden. So, wie sie da steht, ist sie einfach makellos - und zu 100% symmetrisch. Das sind Details, die jedem auffallen, der ihr begegnet - auch, wenn er diese Details nicht benennen kann - es fällt auf. Sie ist fast zu wahr, um schön zu sein. Da stand sie nun, mit ihrem dünnen schwarzweißen Pullover, ihrer x-mal gewaschenen und etwas eingelaufenen Schlagjeans - und den dicken rotweißen Turnschuhen. Gerade reichte ihr ein Kabel von der Flanke ihrer X-23 an ihren Nacken, wo cerebrale Induktionsstecker zu finden waren. Neben der Maschine stehend führte die gut zwei Meter messende Vollsynthetin ein Checkup der Bordsysteme durch - denn gleich gab es wieder was zu tun für sie...
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 14. November 2015 - 09:54:32
So - hier nun endlich die ersten beiden MBTs der Konzerntruppen...

(http://abload.de/img/20151114_093751xwa25.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151114_093751xwa25.jpg)

Sie sind flach. Sie sind breit. Sie sind scheißgroß und sehen aus wie böse Supersportwagen auf Steroiden. Mit ihrer Kompositpanzerung auf Karboceramitbasis, der voll autonomen Gefechtsfelsüberwachung sowie der Fähigkeit bis zu 6 Drohnen in DIN-A4-Größe zu starten und zu steuern ist der SANCTORUM MBT das neueste aus der Entwicklungsabteilung von NYGAMTECH. Mit seinem weit hinten liegenden Turm und der kurzen, gyrostabilisierten Glattrohrkanone ist er perfekt geeignet, um in Unruhegebieten für Sicherheit zu sorgen. Was zu gut Deutsch bedeutet: Ja, der Sanctorum ist ein übler Panzer - aber er und die Sicherheitstruppen von Nygmatech, die spezialisiert auf urbane Krisenherde sind - haben von dem, was im Dschungel und am Strand abläuft, keinen Plan.

(http://abload.de/img/20151114_093729ghzri.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151114_093729ghzri.jpg)

Weshalb der Panzer mit seiner pflegeleichten LOTUS-Beschichtung auch immer noch im üblichen Stadtkampfgrau unterwegs ist (was zudem kostensparend ist, weil dieses Grau die normale Farbe der Panzerung ist). Und so wahnsinnig watfähig ist dieser Panzer auch nicht... Aber mit bis zu 6 Panzergrenadieren im Heck und der Fähigkeit, annähernd 110 Sachen fahren zu können ist dieser Frontmotorpanzer auf jeden Fall eine Klasse für sich...
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 15. November 2015 - 09:18:51
Und damit uns nicht öde wird - hier die ersten beiden VTOL-Erdkampfjäger der Konzerne - die berüchtigten M-37:

(http://abload.de/img/20151115_0843475gp76.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151115_0843475gp76.jpg)
(http://abload.de/img/20151115_084354qqp9m.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151115_084354qqp9m.jpg)

Gut ist: Die Dinger brauchen keinen regulären Flugplatz. Schlecht ist - ihre Vektortriebwerke sind wartungsintensiv und die Maschinen schaffen `nur´ etwa 1200 Km/h - was bedeutet, die uralten, aber sauschnellen Maschinen der Tuvalesen können ihnen spielerisch abhauen - oder ihnen hinterherkommen, wären die M-37 nicht so wendig. Sämtliche Bewaffnung wird bordintern getragen - wofür es zwei Waffenbuchten gibt.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 20. November 2015 - 16:38:45
Und hier weitere Prototypen für meine Konzerntruppen - wie diese Hubschrauber zur urbanen Überwachung (ganz einfach aus dem Grund, weil es nur noch urbanes Gelände auf der Erde gab):

(http://abload.de/img/20151120_154548lnbj7.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151120_154548lnbj7.jpg)
(http://abload.de/img/20151120_154614pfyeb.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151120_154614pfyeb.jpg)
(http://abload.de/img/20151120_154628p3aay.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151120_154628p3aay.jpg)

...und hier ist er: Der `Schneewittchensarg´:

(http://abload.de/img/20151120_1547457ebqb.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151120_1547457ebqb.jpg)

Die X-23 - das Flugzeug, das einen übernatürlich gut und stabil gebauten Piloten benötigt, will man Leute haben, die nicht bei den ersten 9G-Manövern in einen Blackout gedroschen werden.

(http://abload.de/img/20151120_154752qzlyo.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151120_154752qzlyo.jpg)
(http://abload.de/img/20151120_154836hkadt.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151120_154836hkadt.jpg)
(http://abload.de/img/20151120_154818j3lw7.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151120_154818j3lw7.jpg)
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 08. Dezember 2015 - 16:54:26
Newz fromda Front! Nun haben die Jungz fast schon eine richtige Air Force - inklusive einer Phantom, die gleich mal zwei Bordkanonen hat - unter den Tragflächen, harhar...

(http://abload.de/img/20151208_153513a8jub.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151208_153513a8jub.jpg)
(http://abload.de/img/20151208_153524jek03.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151208_153524jek03.jpg)
(http://abload.de/img/20151208_153534yekgz.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151208_153534yekgz.jpg)

Und endlich haben die tuvalesischen Infanteristen auch angemessene Transportkapazitäten:

(http://abload.de/img/20151208_1539401ik0y.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151208_1539401ik0y.jpg)
(http://abload.de/img/20151208_153952xhjuh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151208_153952xhjuh.jpg)

Und die Konzerntruppen ihren mobilen Horchposten - nebst Geleitschutz, gestellt durch 3 SANCTORUM MBTs - im typischen Urban Grey der Karboceramit-Verbundpanzerung. Ja - hier tut sich was, harhar...

(http://abload.de/img/20151208_154503r9jcj.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151208_154503r9jcj.jpg)
(http://abload.de/img/20151208_154621o0kac.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151208_154621o0kac.jpg)
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 10. Dezember 2015 - 16:34:48
Tuvalu ist verdammt groß.

Loo hatte noch nie einen `Feind´ gesehen... bis jetzt.

(http://abload.de/img/20151210_151951z2le5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151210_151951z2le5.jpg)

Im Tiefflug mit 1500 Sachen an der Ostküste entlangzubrettern ist toll - solange man nicht von irgendwelchen Spinnern mit ATA-Raketen beballert wird. Normalerweise ist das im TIefflug nicht schlimm, hat man ihm gesagt - weil die Kerle da unten dann nicht schnell genug sind, was das Anvisieren angeht. Dumm nur, wenn man nicht weiß, daß die offenbar Raketen haben, die das Anvisieren selber übernehmen...
Loo muss Geschwindigkeit verlieren, um wendiger zu werden. Wenn er Glück hat, knallt das Ding hinter ihm beim Auskurven gegen einen der hier heimischen riesigen Siegelbäume...
Doch dann knallte er irgendwo gegen.
Und er hatte es tatsächlich nicht auf dem Schirm...

Natürlich kann Alun mit der X-23 gute 30 Kilometer hoch fliegen - aber wenn Du gute Bilder haben willst, solltest Du nah rangehen. Vor allem dann, wenn sämtliche Satelliten dem Gegner gehören - und technologisch gesehen noch so in der Steinzeit sind, daß sie auf Deine Hackversuche nicht ansprechen... Also lautete ihr Auftrag an der Ostküste Vanuatus entlangzufliegen, da es von diversen Söldnereinheiten kaum noch Rückmeldungen gab. Man wollte wissen, was genau da los war. Einige NYGMATECH-Kontingente waren ebenfalls schon vor Ort - und die schienen da zwischen zwei Fronten zu stehen. Was ungewöhnlich war, da es eigentlich nur eine Front geben sollte. Und bislang ging alles gut - in der Tat konnte Alun auf einigen Lichtungen Söldnercamps ausmachen. Die ließen in Alun den Verdacht aufkeimen, daß sie offenbar vorhatten, sich dort längerfristig aufzuhalten. Gut zu erkennen die flachen, gedrungenen Kasemattpanzer der Söldner. Und die M-37-Erdkampfflieger. Aber offenbar... war sie selber auch gut zu erkennen - denn nun wurde sie beharkt. Die Vollsynthetin hatte sich immer gefragt, weshalb die X-23 an der Unterseite schwarz lackiert war. Möglicherweise war sie für den Nachteinsatz gedacht - und die Typen, die sie nun kommandierten, hatten davon keine Ahnung? Es läuft nicht alles optimal bei ihren Chefs - viele sind mit den Aufgaben, die sie nun erfüllen müssen etwas überfordert. Es ist eine Sache, ein Unternehmen erfolgreich zu Größe zu führen - eine andere, dies mit einer... nunja, `Kolonialarmee´ zu tun. Aber wie üblich sehen die wenigsten Leute aus den Führungsriegen das auch ein. Möglicherweise nit ein Grund, weshalb manche Söldnereinheiten inzwischen lieber ihr eigenes Ding durchziehen... Und während ihre Reflexe die Maschine aus dem Gefahrenbereich schlenkerten, ging ihr Geist weiter alle möglichen Szenarien durch - und sie kreiste um einen Wald dieser gewaltigen, seltsamen Bäume herum, die so massiv waren, daß sie Radarstrahlen wie Berge unterbrachen - und just in dem Moment kam hinter diesem `Berg´ ein grüner Blitz hervor - und dieses archaisch-massive Ding verbog und zerdrosch ihre Hightech-Maschine förmlich in der Luft...

Loo konnte hören, wie dieses plötzlich aufgetauchte, keramikfarbene Ding an der Flanke seines Jets einfach zerknüllt wurde - aber der kinetische Impetus war dennoch so groß, daß sein Heck ausbrach und er wie eine trudelnde Rakete unberechenbar um mehrere Achsen rotierte, bevor er sich kurz vor dem Blackout wieder fangen konnte - und feststellte, daß er nun schon UNTER dem Blätterdach des Urwalds unterwegs war. Und das immer noch mit mehr als 900 Sachen.

\"Irgendwie... ist das das genaue Gegenteil von gut...\" dachte Loo sich noch, während ihm klar wurde, daß er den Stämmen der urzeitlichen Baumriesen nicht ewig würde ausweichen können.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 12. Dezember 2015 - 18:04:49
Durch den Treffer an der rechten Seite wurde Alun´s Flugzeug
beinahe halbiert - die nachfolgende ATA-Rakete knallte direkt in ihr
herumgeschleudertes Heck und löste das mehrfach redundante
ANASTASYA-System aus. Das gesamte Cockpit löste sich mittels kleiner
Sprengsätze aus dem Bug des Flugzeugs und brandete mit vier kleinen
Vektordüsen aus der unmittelbaren Gefahrenzone raus. X-23-Piloten sind
selten und gefragt - so wurde Seitens der Konstrukteure alles technisch
Mögliche dafür getan, ihr Überleben zu sichern. Und aus diesem Grund
heißt das X-23-Cockpit auch Schneewittchensarg.

Loo hatte weniger
Fürsorge von seiner Maschine zu erwarten - diese dafür aber um so mehr
von ihm. Er mochte seine Maschine - und so tat er alles Mögliche daran,
den massiven Stahlpfeil so sicher wie möglich runterzubringen - und
tatsächlich konnte er, während er weiter wie ein Stier hochzog und die
Bremsflächen ausfuhr... eine Forststraße ausmachen, die sich - wie viele
andere Straßen auf Tuvalu - schnurgerade durch die Landschaft zog. Mit
ein Grund für diese breiten und geraden Straßen sind die riesigen
Fernlaster und Holztransporter, die sie befahren. Also sah er zu, daß er
dort runterkam, wo er sein Fahrwerk auch benutzen konnte.

Als
das IFM (Impact Foam Material) schließlich durch Zugabe von reinem
Sauerstoff (eigentlich zur Wiederbelebung in Ohnmacht gefallener Piloten
gedacht) in sich zusammenfällt und die stark getönte Cockpithaube sich
öffnet, sieht Alun, wo die zwei Fallschirme sie und ihre Rettungskapsel
hingebracht haben - und sie sah zum ersten Mal, wie es hier, nahe am
Äquator, eigentlich aussieht. Oh, sie hat schon oft Pflanzen gesehen -
auf der Erde gab es auch welche. Zier- und Nutzpflanzen in den
Arkologien der Makropolen - und unverwüstliches anderes und meist
unansehnlich dorniges Zeugs draußen - draußen ist da, wo es nichts zu
holen gibt und wo niemand lebt. Draußen war auch da, wo es verwilderte
Hundemeuten gab - und wo Spezialeinheiten trainierten. Oder eben
Testpiloten. Und draußen war auch da, wo Firmen... Experimente machten.
Unschöne Experimente.
Aber hier ist draußen... anders.


 (http://abload.de/image.php?img=xcvhn7hkxc.jpg)dieses Bild vergrößern (http://behind-omaha.forumieren.com/t1669p15-arbeitstitel-behind-oahu#)Anklicken, um die volle Größe zu sehen (http://behind-omaha.forumieren.com/t1669p15-arbeitstitel-behind-oahu#)
(http://abload.de/img/xcvhn7hkxc.jpg)
(Zeit für etwas home-improved Aquarell-Kunst, harhar...)

Die
Landschaft hier hatte etwas für die Vollsynthetin Unnatürliches.
Abgesehen von den weiterhin anhaltenden Kampfgeräuschen weiter weg war
es hier friedlich. Sie war in einem Urwald gelandet, in dem es riesige
Ackerschachtelhalme und Baumfarne gab. Es roch frisch und kühl -
irgendwie - seltsam. Für jemanden, der noch nie einen Wald nach einem
Regenschauer gerochen hat, ist es schwer definierbar... Alun konnte auch
sehen, daß sich Gräser- und Blütenpflanzen, die von der Erde importiert
worden waren nun langsam auch hier ausbreiteten. An sich bestand
Tuvalu´s vorwiegender bodendeckender Bewuchs aus Moosen und
Bärlappgewächsen - diese aber waren auch als über 40 Meter hohe Bäume
vorhanden. Aber nun waren Blütenpflanzen da - und mit ihnen kamen
Schwebefliegen und Bienen.
Hier, innerhalb des Schattens der anderen
Baumgiganten konnte Alun auch einige der ersten Gebäude sehen, die hier
für die Holzverarbeitung je gebaut worden waren. Auf einigen
freiliegenden Hügeln Richtung Meer standen blaugraue Wellblechgebäude
und auch einige Hallen aus dem gleichen Material - inmitten einer grünen
Wildnis bezeugten sie, daß sie schon lange stillgelegt waren.
Dann
wurde Alun bewußt, wie anders es hier war - als eine gut 60 cm lange,
stark grünmetallisch wie ein Rosenkäfer schimmernde Kugelassel einfach
über ihren linken Fuß krabbelte. Bei genauerer Betrachtung gab es hier
viele Unterschiede - wie Libellen von Habichtgröße zum Beispiel...
Oder aber antike, verbeulte Kampfjets, die etwas unsicher schlingernd auf alten Fernstraßen landeten.
War das nicht das Ding von vorhin?
Alun packte sich ihr Survival Kit und machte sich auf den Weg.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 23. Dezember 2015 - 04:36:07
Okay, Eagle Eye...



...Startfreigabe erteilt!\" gab der Flight Officer durch und die
Bedienung unter dem Flugdeck im `Fuchsbau´ (einer etwa 20 cm hohen
Erhebung auf dem vorderen Flugdeck mit schmalen und dicken Fenstern in
Form eines flachen, sechseckigen Pyramidenstumpfes) startete das
Dampfkatapult. Die zweisitzige, nebelgraue A-5 Vigilante wurde innerhalb
von Sekundenbruchteilen so stark beschleunigt, daß die große,
zweistrahlige Maschine sicher vom Flugdeck der U.S.S. Hookipa Point
abheben konnte und schnell an Höhe gewann. Der Fernaufklärer mit seinen
vier Langstreckentanks und dem charakteristischen `Kanu´ unter dem
Rumpf, in dem sich sensible Überwachungselektronik befindet macht sich
auf den Weg, um die Ostküste von Vanuatu abzufliegen. Berichte über
sporadische Kampfhandlungen und das Verschwinden einer Chief vom Radar
machten dies notwendig. Ebenfalls recht schnell unterwegs, würde der
grauweiße Aufklärer innerhalb von anderthalb Stunden vor Ort sein.



Vor Ort war da, wo ein fluchender Loo eine behelfsmäßige Strickleiter
aus dem Cockpit hängte, um sicher auf den Boden zu kommen, der trotz
allem ziemlich weit unten war. Ja, die F-105 war groß. Unten angekommen
hörte er erst mal bewusst die Kampfgeräusche von weiter weg - und sah
zu, daß er seinen verdammten weißen Helm loswurde. Seinen Overall oben
öffnend und mit den Ärmeln um die Taille knotend steckte er seine
sechszöllige .44Magnum dazwischen, was ihn weiter beruhigte. Es hieß,
die Neuankömmlinge seien oft bemerkenswert stabil gebaut, was nicht nur
an schußfesten Klamotten zu liegen schien. Manche von denen, die
gefallen waren, wurden untersucht und es stellte sich raus, daß in ihrem
Inneren oft sowas wie eine endodermale Panzerung und seltsame Maschinen
waren.

Ganz schön gruselig.

Also hat Loo sich dafür entschieden, sich eine Handfeuerwaffe zuzulegen,
die verflucht große Löcher macht - man weiß ja nie. So entschied er
sich für eine Wildey Automag aus rostfreiem Stahl, mit Griffschalen aus
Paua Shell. Da macht die hier sprichwörtliche hohe Luftfeuchtigkeit
nichts aus. Zudem sind die Neuankömmlinge leicht zu erkennen - ihre Haut
und ihre Haare waren ziemlich hell. Manche hatten braune Haare, manche
seltsam gelbliche und manche sogar rote.

Als er an der linken Seite seiner Maschine entlangging, stellte er die
stark verbeulten Stellen fest - abgerisene Verschraubungen an den
Bremsklappen und das arg ramponiert aussehende linke Seitenruder. Loo
kratzt sich erstaunt am Kopf: \"Woow, DAS auszuwuchten wird dauern...\"

\"Ja - dies ist eine bemerkenswert robust gebaute Maschine.\" hörte er
eine angnehme Stimme sagen und er drehte sich grinsend um: \"Kann man
wohl sagen!\"

Dann fiel ihm das Grinsen aus dem Gesicht.

Vor ihm stand... offenbar jemand wirklich Außerirdisches...



Schließlich überfliegt die Vigilante das fragliche Gebiet. In knapp
22000 Metern Höhe macht sie hochauflösende Aufnahmen und entdeckt zwei
rauchende Stellen am Boden, an denen auch unkonventionell aussehende
Trümmerteile liegen. Die Koordinaten werden gleich an die U.S.S. Hookipa
Point durchgegeben, die wiederum das Bureau of technological Regulation
(BTR) benachrichtigt. Immerhin kann man hier eventuell neue
Technologien entdecken. Als sie weiterfliegt und sich an der immer
dünner werdenden Trümmerspur orientiert, bemerkt der technische Offizier
im hinteren Sitz die F-105 auf der Fernstraße: \"Sieht aus, als hätte
einer unserer Jungz seinen ersten Abschuss erzielt - aber nicht, ohne
einen gewissen Preis zu zahlen - FUCK!\"

Besorgt sah der Pilot von seinen Instrumenten auf und drehte sich um -
und sah die großen Augen seines Kameraden: \"Was ist los, mann?\"

\"Da unten steht der Pilot - und daneben steht... keine Ahnung, wer... oder vielmehr was! Ich weiß nur: Es ist groß!\"



Loo sah jemanden, wie er nie zuvor jemanden gesehen hatte; die Frau war
überdurchschnittlich groß, aber zugleich auch sehr schlank und
langgliedrig. Lange Haare waren bei den jüngeren Tuvalesen nicht selten -
Loo´s lackschwarze Haare beispielsweise reichten ihm bis auf die
Schultern. Aber die messingfarbenen Haare dieser Person reichten ihr
fast bis zur Mitte ihrer Oberschenkel! Ihr geradezu unglaublich
ebenmäßiges Gesicht wurde von zwei Augen dominiert, die perlmuttblau zu
schimmern schienen - und ihre Haut... war rosenquarzfarben. Und entlang
ihres Halses und ihrer Handrücken liefen seltsame, dünne, blaugraue
Linien - in ihrer Geradlinigkeit und dem `Muster´, das sie bildeten
ähnlich dem von... Halbleiterplatten. Und ihre Kleidung war im Gegensatz
dazu geradezu enttäuschend profan. Sie trug einen dünnen Pullover, der
im oberen Drittel schwarz und ansonsten weiß war - wie auch die Ärmel,
die einen schwarzen Seitenstreifen hatten. Ihre Beine steckten in einer
hellblauen Schlagjeans und sie hatte ungewöhnlich... dick wirkende,
rotweiße Turnschuhe an - oder sowas. Aber auch ohne silbernen Overall
und seltsamen Helm, wie die Aliens sie in den typischen Kinofilmen
trugen, wirkte sie sehr fremdartig - in ihrer Ebenmäßigkeit so
einschüchternd, daß Loo einfach völlig perplex auf seinen Hintern fiel -
wodurch die Zweimeterfrau noch größer wirkte.



Das also... war eine Außerirdische...
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 24. Dezember 2015 - 13:09:24
Und hier nun die A-5 mit ihren zwei neuen Kumpelz - die tuvalesischen Marineflieger kriegen Zuwachs:

(http://abload.de/img/20151224_121547hluk4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151224_121547hluk4.jpg)
(http://abload.de/img/20151224_121618onu75.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151224_121618onu75.jpg)

Hier kann man gut sehen, daß die A-5 ziemlich groß ist. Wie die A-3
Skywarrior ist sie somit in der Liga der größten Flugzeuge, die je auf
Flugzeugträgern stationiert waren. Und beide waren anfangs in den 50ern
als strategische Nuklearwaffenträger geplant gewesen.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 25. Dezember 2015 - 11:13:40
Das `gruseligste´, was die Konzerne zu bieten haben ist die TR-3B. Sie
ist düster, sie ist leise - und sie kann in der Luft schweben. Der
unbemannte Vektorstrahl-Tarnkappenbomber hat Stauraum für unglaubliche
24 Kubikmeter Fracht - und das kann so ziemlich alles sein - selbst
kybernetisch aufgerüstete Spezialeinheiten.

(http://abload.de/img/20151225_1042316wu86.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151225_1042316wu86.jpg)
(http://abload.de/img/20151225_104247yuukr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151225_104247yuukr.jpg)
(http://abload.de/img/20151225_104259nfupv.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20151225_104259nfupv.jpg)

Die
drei unter der Maschine angebrachten roten Scheinwerfer waren
eigentlich zur Low-Energy-Ausleuchtung nächtlicher Landezonen gedacht -
führten aber schnell bei ungewollten Augenzeugen zur Legende um
`dreieckige UFOs´. Die mit artifizieller Intelligenz ausgestattete TR-3B
wird in den Akten der planetaren Verteidigung als `Black Manta´
bezeichnet - aus dem einfachen Grund, weil man nicht mehr darüber weiß.
Aber man weiß, daß der Apparat auch Unmengen von Freifallmunition tragen
kann - sowie zwei wirklich große Anti-Schiffs-Flugkörper. Also hat man
auch allen Grund, dieses Ding gruselig zu finden.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 29. Dezember 2015 - 12:53:07
Oh Mann

...was macht DIE denn hier?!\" fragte sich der
Gefechtsfeldbeobachter, der die leicht skurrile Szenerie durch die
Periskop-Optronik des Spähfahrzeugs beobachtete.
\"Ohnehin schon´n
Kunststück, wie der Knirps den antiquierten Vogel nach dem Crash noch
hat landen können - daß die Vollsynthetin das überlebt, war ja klar. Die
sind wie Scheißhausfliegen aus Verbundstahl...\" grummelt der
Kommunikationsoffizier und richtet das Richtmikro neu aus. Hinter der
großen Hibiskusböschung gut getarnt steht der flache und geschlossene
Dreisitzer in einer leichten Senke. Der Fahrer lehnt sich zurück und
zieht an seinem Zigarillo: \"Okay, mann - jetzt haltet mal die Fresse!
Man versteht ja sein eigenes Gespanne nicht mehr...\"

Schließlich
geht Alun in die Hocke, als sie sich denkt, daß das vielleicht
weniger... schockierend? für den kleinen Einheimischen wäre und fragt
Loo: \"Bist Du verletzt?\"
\"Wiewas?! Natürlich nicht!\" gibt Loo zurück.
Was zum Kuckuck ist das denn für eine Feindin - und wieso guckt die so
besorgt? Er sprang auf und hüpfte ein wenig auf und ab: \"Siehst Du?
Alles in Ordnung!\"
Und tatsächlich fing die Unbekannte an zu lächeln,
was ihrem Gesicht den Ausdruck der Erleichterung zu verleihen schien,
als Loo was einfiel: \"Oh, Moment, wowowowow...\" fing er an, umständlich
die riesige Automag zu ziehen und damit ein wenig nervös auf die riesige
Blondine zu zielen: \"Versuch nicht, mich irgendwie - keine Ahnung, was -
lass´ es einfach, ja?\"
\"Aber ich mache doch gar nichts...\" hockte
Alun weiterhin vor dem hektischen Tuvalesen, der wiederum sie ansah und
nicht umhinkam, in Gedanken festzustellen: `Mann, das sind mit
Sicherheit die längsten Beine auf der Welt!´

\"Okay, bevor jetzt
irgendein irreversibler Bullshit passiert, wird´s Zeit, daß wir was
unternehmen - die versauen sonst noch unseren tollen Plan! \" entschied
der Fahrer und der Kommunikationsspezialist gab den Befehl durch: \"Alles
klar, Jungz - vorrücken!\"
Und während Loo unschlüssig in diese
riesigen, erstaunt aussehenden aquamarinblauen Augen sah, brachen zwei
flache, kantige Fahrzeuge aus dem Waldrand hervor und kamen direkt auf
sie zu. Das war etwas... viel für Loo. Auf wen oder was sollte er jetzt
zielen? Eines der Fahrzeuge schien so etwas wie ein reiner Geländewagen
zu sein, machte aber einen recht kugelsicheren Eindruck. Das andere war
definitiv sowas wie ein Panzer, nur daß er anstelle von Ketten acht
große Räder hatte. Und rechts auf dem Dach eine dicke, kurzläufige
lafettierte Waffe zu sehen war, die sich selbsttätig zu bewegen schien -
mit einer Art `Fernseher´ an der Seite. Auch das kleine vierrädrige
Fahrzeug (das immer noch größer war als so mancher Pickup) hatte so ein
Ding auf dem Dach, aber links ging eine Luke auf - und ein grinsender
Kerl in einem grünen T-Shirt guckte heraus, der außer dunkelblonden
Haaren und einem Dreitagebart noch einen Zigarillo im Gesicht hatte -
und mit dem Grinsen eines´zu groß geratenen Jungen feststellte: \"Meine
Fresse - ihr beide seid ja echt direkt niedlich! Bedauerlicherweise
müssen wir zusehen, daß wir von dieser Wiese verschwinden, ansonsten...\"

Aus dem Heck des großen keilförmigen Panzers kamen acht Soldaten
raus, die sie beide umzingelten, während der dunkelblonde Mann fortfuhr:
\"...könnte es sein, daß wir ungewollt Aufmerksamkeit erregen - also
dürfen Sie zwei sich nun vorerst als unsere Gäste betrachten.\"

Diese
Aufmerksamkeit hatten sie bereits erregt - die A-5 flog immer noch hoch
über Loo´s Landeplatz und beobachtete die komplette Szenerie - ebenso
die Tatsache, daß Loo und die große Unbekannte in den Truppentransporter
verfrachtet wurden - und alle wieder im dichten Urwald verschwanden.

Loo
hatte nicht den geringsten Schimmer, was hier genau abging - aber diese
Typen in ihren erdfarbenen... was sind das? Rüstungen? ...sahen die
Riesin recht misstrauisch an. Okay, es gibt also Außerirdische - und
dann gibt es offenbar die ganz Anderen - oder so. Diese hellhäutigen
Typen hatten sie mit Handschellen versorgt - aber sie behielten
hauptsächlich die Frau im Auge - nicht wenige hatten sogar unverhohlen
ihre Waffe auf sie gerichtet - auf betont lässige Art, soweit das ging,
so wie sie alle im engen Heckraum des großen Transporters klemmten.
\"Öhhm... warum guckt ihr sie so an? Gehört die... nicht zu euch?\" fragte Loo betont beiläufig und einer spuckte aus: \"Näh!\"
\"Die
Plastikbraut ist Konzerneigentum! Wahrscheinlich war es ihr Job, uns zu
suchen!\" fluchte ein anderer und Loo legte den Kopf schief:
\"Plastikbraut? Was soll das denn heißen?\"
Alun lächelte amüsiert: \"Von Blecheimer zu Plastikbraut - ist schon mal ein kleiner Fortschritt...\"
Nachdem
die Blondine einen Gewehrkolben in die Magengrube bekommen hat, was für
Loo genau so schockierend war wie die Tatsache, daß das überhaupt
keinen Effekt zu haben schien, entgegnete einer: \"Weil sie... künstlich
ist, mann! Die ist gebaut worden!\"
Loo´s Augen wurden groß: \"Sie ist ein Roboter?!\"
\"Näähhh...
die ist ein CyBorg! Oder so was!\" fing der Mann an finster zu grinsen,
als der Kerl mit den dunkelblonden Haaren nach hinten kam und erst mal
eine Wolke Zigarillorauch verbreitete: \"Das da, Knirps, ist eine
Vollsynthetin. Im Prinzip ist das so was wie eine artifizielle Wesenheit
- ihr Körper ist anatomisch unserem recht ähnlich - abgesehen von der
Tatsache, daß all ihre Zellbestandteile synthetisch und hochbelastbar
sind.\"
Loo verstand ehrlich gesagt nur die Hälfe - aber er verstand
sehr wohl, daß die Frau hier offenbar nicht allzu beliebt war: Und weil
sie - sagen wir `künstlich´ ist, mögen Sie sie nicht? Weshalb haben Sie
sie dann... was weiß ich - gemacht?\"
\"Haben wir nicht.\" gab ein Soldat zurück.
\"Sie ist Eigentum der Konzerne. DIE haben sie gemacht.\" erwiderte der dunkelblonde Mann, als würde das alles erklären.
Das
war das erste Mal, daß Alun´s Brauen sich zusammenzogen: \"Ich wurde
nicht `gemacht´. Ich wurde konvertiert. Und ich bin kein `Eigentum´. Ich
habe einen Vertrag, das ist alles.\"
\"Oh, wirklich? Und worin genau
bestand denn dieser Vertrag, hm?\" fragte ein anderer Soldat und die
Vollsynthetin antwortete: \"Das wissen Sie nicht? Nun gut. Die Reise -
der EXODVS - von der Erde hierher dauert mit Unterlichtgeschwindigkeit
über 140 Jahre.\"
\"Wissen wir.\"
\"Und Sie haben tatsächlich
geglaubt, daß das alles mit Autopilot funktioniert hätte?
Strahlungslecks in der Cryokammer? Mikrometeoriten? Kurskorrekturen
aufgrund unvorherberechneter Tiefraumereignisse? Was glauben Sie denn,
wie genau Sie hierhergekommen sind, wo Sie nun anfangen verstecken zu
spielen?\" fragte Alun zurück und dem dunkelblonden Mann fiel der
Zigarillo aus dem Mund: \"Soll das heißen...\"
\"Das bedeutet, daß ich
und gute 200 andere Vollsyntheten die Mannschaft dieses Cryoraumers
waren - über 140 Jahre lang. Ohne uns `Plastikbräute und Blecheimer´
wären Sie nie hier angekommen.\" erklärte Alun ruhig.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 30. Dezember 2015 - 04:23:36
Du bist ja so

...ein Arsch!\" flucht Pearl, nachdem ihr Vater ihr
eine schallende Ohrfeige verpasst hatte. Er stand mit seinem Assistenten
im Zimmer seiner Tochter, die mal wieder viel zu neugierig war -
neugieriger, als gut für sie war. Über den großen Screen an der
Schreibtischwand liefen Daten über die Rohstoff-Fertigung in der Fabrik
für Baumodule - wie auch diejenigen von zwangsverpflichteten
Einheimischen, denen tatsächlich ein Mikrosender verpasst wurde - sowie
ein Neurodisruptor, der ihre Synapsen ausflippen ließ, sobald sie sich
unerlaubt von den Fabrikhallen entfernten. Im Klartext hatte sie; Pearl
McCallum gerade herausbekommen, daß ihr Vater hier in New Hannover so
etwas wie moderne Sklaverei betrieb. Der grauhaarige Mann erwiderte: \"Ja
- ich bin der Arsch, der Dir all Deine ausgeflippten Spinnereien und
Vorlieben ermöglicht hat - weil ich ein steinreicher Arsch bin.\"
Er
blickte mit hinter dem Rücken verschränkten Armen in die Polarnacht
hinaus und betrachtete die dunklen Stahl-und Glastürme eines verregneten
New Hannover voller Holoreklamen und erleuchteter Straßen: \"Wir haben
nur diesen kleinen Flecken hier - wir müssen prosperieren. Und unsere
Arbeitskräfte bestehen aus Spezialisten - wir brauchen aber auch Leute
für einfache Aufgaben. Was erwartest Du von mir?\"
\"Vielleicht, daß Du
nicht an jedem rumdoktorst und ihm Selbstzerstörungsimplantate
verpasst?!\" zischte Pearl und der Geschäftsmann lächelte hart: \"Oh,
bitte; Falls es Dir nicht entgangen ist - wir sind hier nicht sehr
beliebt.\"
\"Woran das nur liegen könnte - ich kann´s mit nicht
erklären.\" gab Pearl sarkastisch mit verschränkten Armen zurück. Der
grauhaarige, stämmige Mann kam wütend auf sie zu und Pearl blieb
ungerührt stehen: \"Oh ja - los, hau mir noch mal eine rein! Dich an
Schwächeren zu vergreifen scheint ja Deine Spezialität zu sein!\"
Edmund
McCallum wandte sich wieder um und fuhr fort: \"Ich habe diese
Vorgehensweise dem Aufsichtsrat vorgeschlagen - nach der Okkupation
dieses Teils des Planeten haben wir nicht allzuviele Freunde bei den
Einheimischen. Wir würden keine Arbeitskraft halten können. Und immerhin
- nach fünf Jahren können sie ja gehen...\"
\"Wow - das ist ja
turbo-großzügig von Dir. Kein Wunder, daß Mom Dich verlassen hat...\"
grummelte Pearl und ihr Vater brüllte sie an: \"OH, JA! Und nun ist sie
seit locker 100 Jahren TOT - während ICH DIR die Möglichkeit gebe, auf
einer sauberen Welt ein paradiesisches Leben zu führen!\"
\"Zu was für
einem Preis?!\" brüllte Pearl zurück und der Mann gab ungerührt zurück:
\"So ist das nun mal - wenn Du richtig reich und mächtig sein willst, ist
der Rest der Population es logischerweise nicht. Eine große Firma wie
diese gründet sich nun mal darauf, daß viele Leute für wenig Geld viel
für sie tun.\"
Fassungslos sah Pearl den Mann an, den sie noch gestern
als `coolen Dad´ angesehen hatte, als dieser sagte: \"Und bisher hattest
Du ja auch kein Problem damit, oder? Stets die neuesten Klamotten, all
der Klimbim, den Du für Deine Extremsport-Stunts brauchst - diese ganze
Etage des McCallum Buildings gehört Dir - so daß Du schön deine Parties
mit Deinen `Freunden´ feiern kannst, die auch alle Söhne und Töchter von
`Leuten wie mir´ sind - meinst Du, die würden sich mit Dir abgeben,
wenn Du so ein Nobody wärst, wie all diese Kerle in den Fabriken?\"
Irgendwie...
war da was dran. Pearl McCallum, ein sportbesessener Wildfang mit
wuscheligen kurzen, silberfarbenen Haaren und großen, amethystfarbenen
Augen - die bei allen möglichen und unmöglichen Contests mitmachte:
Skydiving, Freeclimbing, Motorradrennen, verdammt - sie hat sogar einen
Kunstflughelikopter mit Wasserkufen! Innerhalb der Southern ConCom war
sie eine kleine Berühmtheit! Sie machte sogar bei Wettessen mit, wo sie
den Spitznamen `Big White´ bekam, weil sie alles Mögliche am Stück in
sich reinschob. Pearl, die liebend gern in sportlich-martialischen
Klamotten rumlief (und somit unbewusst so manchen potentiellen Freund
verschreckte, weil der bereits im Ansatz ahnte, daß der nie im Leben mit
ihr mithalten könnte) und dazu passende retrogenetische Implantate
hatte. Tatsächlich war sie, die von ihrer Mutter immer `ihre kleine
Superheldin´ genannt wurde, sogar eine ganz nette Werbung für die Firma
ihres Vaters. Und allmählich dämmerte ihr, daß dies vielleicht auch der
einzige Grund war, weshalb dieser sie mit `ihren Spinnereien´ gewähren
ließ. Und dieser Mann grinste gerade und meinte lapidar: \"Ist vielleicht
ganz gut, daß Du Deine Nase überall reinstecken musst - willkommen in
der Realität. Du bist also die Tochter eines Arschs. Und hast so ein
privilegiertes, fröhlich-buntes Leben. Ich denke, Du wirst von vielen
beneidet - vor allem, wenn man bedenkt, wie oft Du in den Sports-News zu
sehen bist - wofür ich übrigens auch ein wenig gesorgt habe...\"
Dann
verfinsterte sich seine Mine: \"Aber wenn Du anfängst, mir in die Suppe
zu spucken, wirst Du rauskriegen, was für ein Arsch ich wirklich sein
kann. Ich lasse nicht zu, daß Du unserer Firma schadest...\"
\"So ist
das also - nun drohst Du schon... gut, bin ich die Tochter eines
Arschs...\" gab Pearl leise zurück - und griff in ihre Schublade, aus der
sie einen DeWulff Extaser holte und auf ihren Vater zielte: \"...zeige
ich Dir gleich mal, wieviel ich von Dir geerbt habe.\"
Der
goldnitrierte Elektrorevolver ging los - und die linke Wade von Pearl´s
Vater zerstäubte in einem roten Nebel, worauf er schreiend zu Boden ging
und der Assistent bleich wurde - und in Ohnmacht fiel. Ungerührt ging
Pearl an den beiden vorbei und fuhr eiskalt fort: \"Betrachte es als
Übung zur Charakterbildung - gemessen an Deinen Maßstäben habe ich mit
Bravour bestanden, was?\"
Und während der Mann noch brüllte und
fluchte, griff Pearl sich ihre beiden großen Sporttaschen - und ging
auf´s Dach des McCallum Buildings, wo ihr Helikopter stand. Diese
Maschine, eine entmilitarisierte und umlackierte schlanke zweisitzige
Konstruktion aus TefloCarbon, stand dort in ihren knalligen Farben auf
ihren Wasserkufen - stets startklar, was Pearl ebenfalls diverse
Angestellten verdankte, wie ihr nun in den Sinn kam.
`Mann, ich bin
echt ein verwöhntes Weichei. Habe wohl wirklich noch viel zu lernen -
aber definitiv nicht hier.´ stieg sie kurzentschlossen ein und hob ab.
Irgendwohin - Richtung Norden. Ist man nahe am Südpol, ist im Norden
noch reichlich viel Platz.
Schnell stieg die agile
Hochleistungsmaschine in den verregneten Nachthimmel auf - und ließ die
futuristische Skyline von New Hannover weit hinter sich...
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 01. Januar 2016 - 02:30:19
Das ist alles

...was wir an Luftwaffe haben.\" gab Rabensteyn, der
Anführer der Söldner zu, als er die beiden `Gäste´ herumführte und
ihnen die M-37 zeigte, die in ihren achatartigen Brauntönen niedrig und
geduckt auf dem improvisierten Flugfeld stand.
\"Die sieht aber sehr
neu aus.\" betrachtet Alun das kantige Ding, das - was Loo so
mitbekommen hat - gut für den Erdkampf geeignet hat - obwohl er da
nirgends Pylonen dran sehen konnte.
\"Jahhh...\" streckte sich Rabensteyn durch: \"Das ist auch kein Wunder - keiner von uns kann das Ding fliegen!\"
Loo
war ziemlich interessiert - und relativ erstaunt - dieses Ding hatte
allem Anschein nach mindestens zwei Triebwerke - aber es war so...
klein. Selbst er konnte locker in das Cockpit gucken, in dem man
offenbar eher lag denn saß. Anstelle eines Steuerknüppels hatte dieses
Gerät zwei... kleine - wie nennt man diese Dinger? ...auf den Armlehnen,
die nicht nur integraler Bestandteil des Pilotensitzes zu sein
schienen, sondern auch vor Bordelektronik nur so strotzten. Fliegt man
dieses Ding echt nur mit diesen kleinen, schwarzen Griffen? Alun steht
neben ihm und sieht sich das Cockpit an: \"Es ist - nun, es sieht sehr
eng aus...\"
\"Ist nicht jeder so groß wie Du - Du bist `ne ziemlich
große Frau, muss man schon sagen.\" grinste Rabensteyn und Loo nickte -
er reichte ihr bis knapp über die Schlüsselbeine. Rabensteyn atmete aus:
\"Ja - das ist momentan unsere großartige Luftwaffe. Viele
Söldnereinheiten und auch Konzerntruppen nutzen die M-37, weil sie ein
ziemlich gutes Flugzeug ist. Wartungsarm, sparsam und hey, sie kann rein
theoretisch senkrecht starten - wenn man sie nicht belädt wie ein
Depp.\"
Loo sah sich weiter um - neben den seltsam flach und eckig
aussehenden Radfahrzeugen gab es Panzer, die noch flacher und eckiger
waren - sie standen auf relativ kurzen Ketten und waren so dermaßen
flach, daß sie eher aussahen wie bösartige Sportwagen mit Kanonen, die
knapp vorne herausguckten. Wahrscheinlich waren diese Dinger sehr
schnell und wendig. Und alle waren leicht unterschiedlich lackiert
worden.
Und auch die Söldner an sich sahen alle ziemlich...
individuell aus, wie er fand. Da gab es Riesentypen mit offenen, stabil
aussehenden Westen, einer schien sogar sowas wie einen mechanischen Arm
zu haben (was er ziemlich gruselig fand), ein anderer hatte die
dunkelste Hautfarbe, die er je gesehen hatte - und dann gab es auch die
eine oder andere Frau hier - undenkbar bei seiner Armee. Und eine sah
sogar fast aus, als käme sie von hier. Faszinierende Leute gab es
hier...
\"Warum zeigen Sie uns das alles?\" fragte Alun schließlich und
Rabensteyn sagte ihr: \"Damit er hier...\" der Mann wies auf Loo:
\"...seinen Leuten sagen kann, was hier abgeht - und ob wir irgendwas zu
verbergen haben - haben wir nicht. Wir wohnen in unserem Landemodul und
sind froh, wenn wir unsere Ruhe haben.\"
In der Tat - das mattgraue,
kastenförmige Ding, das Loo vor ein Rätsel stellte, sah mehr nach einer
Art seltsamen Haus aus und so staunte er: \"DAS DA... soll ein Raumschiff
sein?\"
Rabensteyn lachte: \"Nein, nein - das ist ein Landemodul. Gut
für Fracht und diverse Leute - nach der Landung ist es zu nix mehr gut -
außer ein Haus draus zu bauen. Oh ja - und eine
Instandhaltungswerkstatt.\"
\"Aha. Und warum ist dieser... öhhm...
Hubschrauber da knallrot?\" sah Loo auf das Meer hinaus und betrachtete
einen brummenden Punkt, der sehr schnell größer wurde und Rabensteyn
stutzte: \"Was zum... Keine Ahnung, mann...\"
Er rannte in das
Landemodul und Loo und Alun folgten ihm. Die hellgraue Metalltreppe
raufrennend gelangte er in eine Art Kommandoraum und fragte die Leute:
\"Was zum Henker ist mit euch los? Kann keiner von euch diesen Heli da
draußen sehen?\"
Irritiert sahen die Leute ihn an - und checkten das Radar: \"Öhhm... irgendwie nicht...\"
\"Nee - echt nicht!\"
\"Fuck!\"
Währenddessen
erkannten die Söldner das Modell - ein typischer Militärzweisitzer -
ohne jedes Waffensystem, dafür aber mit zwei Schwimmern. Und tatsächlich
in einem intensiven Rot lackiert.Lee bemerkte sehr wohl, daß dies
offenbar ein ultramoderner Hubschrauber war - sowas wie das hier sah er
zum ersten Mal. Wie ziemlich viel heute. Die Maschine setzte punktgenau
an dem Ponton aus Copolymermodulen auf, direkt neben den zwei kleinen
Landungsbooten.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 01. Januar 2016 - 16:42:41
Mit einem pneumatischen Keuchen hob sich die Cockpithaube - und zwei große Sporttaschen von COOL VOICE landeten auf dem künstlichen Anleger.
Nachfolgend lugte ein niedliches, katzenartig-rundes Gesicht mit einer riesigen, futuristischen Sonnenbrille aus dem Cockpit - und ein kleines,
sportlich-dralles Persönchen in Jeans, die abgesehen von weißen Seitenstreifen ebenso knallrot waren wie der Helikopter, sprang elegant
und kraftvoll auf diesen Pier. Sie trug eine weitgeschnittene Jacke in den extremsten Kontrasten, die man sich vorstellen konnte - ein
symmetrisch-fremdartiges Muster aus Schwarz und Neon-Orange - wobei die schwarzen Partien dunkelblau zu schimmern schienen. Team xXx stand auf
dem oberen Rückenteil der Jacke. Zudem hatte diese Person mit ihren kurzen, silberfarbenen Haaren hochschaftige Turnschuhe an - und einen
Hüftholster mit irgendwas Glitzerndem drin, das aussah, als wäre es aus Gold. Schließlich stand diese bemerkenswerte Person am Pier - und
staunte: \"Sowas... ist hier keiner? Alle weg?\"
\"Würde ich so nicht sagen.\" hörte Pearl hinter sich - und drehte sich um. Und da stand... eine ganz offensichtlich schwer bewaffnete Frau im flachen Wasser nahe des Strandes. Und an diese Frau würde Pearl sich immer erinnern, soviel war klar.

(http://abload.de/img/izarra2mxopg.jpg) (http://abload.de/image.php?img=izarra2mxopg.jpg)

\"Was führt so einen... `Paradiesvogel´ wie Dich hierher, Kleine?\" fragte die Frau, immer noch recht unbeeindruckt im Wasser stehend und Pearl lief
rot an: \"Kleine?! Ich hör´ wohl nicht recht!\"
\"Scheiße, mann - Du BIST klein, kreischbunt und bewegst Dich wie der letzte Trottel ohne die Spur einer Deckung über´s OFFENE MEER - und lockst so wahrscheinlich Hinz und Kunz mit hierher - das ist so dämlich, daß ich überzeugt bin, daß Du im Dunkeln leuchtest. Und ich bin nebenbei bemerkt diejenige von uns, die das Sturmgewehr hält.\" erwiderte die pythonhaft-elegante, drahtige Frau und ihre Mine verfinsterte sich: \"Daher sollte ich Dich
eigentlich `Komplette Idiotin´ nennen, aber ich denke `Kleine´ tut´s auch für´s Erste.\"
Pearl war baff - so hat noch niemand mit ihr geredet. Die Unbekannte kam auf den Pier - und sie war tatsächlich größer als Pearl - wenn auch nicht viel. Die Frau sah sie mit schiefem Kopf und ihren malachitgrünen Augen an: \"`Ne Glotze von BORGHESIA - magst´n bisschen blöd sein, hast aber offenbar Kohle.\"
\"Hey, Ortega! Ich kenn´ die - das ist Pearl McCallum!\" kam ein Kamerad der Frau aus seiner Deckung und ein anderer rief vom Wachturm: \"Ich kenne sie auch! Die startet regelmäßig bei SporZXtreme!\"
Kurze Zeit später war der gesamte Pier bevölkert mit gut gelaunten Söldnern, einer strahlenden Pearl und einer etwas konsterniert wirkenden Diega Belén de Ortega, die die Welt nicht mehr verstand: \"Ihr kennt die alle?!\"
\"Klar, mann! Noch nie die Motorradrennen gesehen?\"
\"Mt. Erebus Free Climbing?\"
\"Oder den SkyDiving Contest?\"
\"Oder den Herman´s Hot Dog Eating Contest?\"
Resignierend atmete Diega aus: \"Gibt´s irgendwas, was sie nicht tut - außer denken, wie´s aussieht? Wielleicht lachen im Keller?\"
Pearl´s Gesichtsausdruck veränderte sich durch ihren Schmollmund: \"Was ist los? Guckst Du keinen Sport, oder was?\"
Diega sah sich dieses quirlige Geschöpf an und fragte zurück: \"Ist es das, was dabei rauskommt, wenn man mehr Kohle als Hirnzellen hat? Nein, ich
sehe kein Sport - ich sehe zu, daß ich am leben bleibe, während ich die Jobs erledige, für die sich gewisse Leute zu fein sind. Und ich MACHE
Sport, sobald diese Jobs erledigt sind - damit ich in Form bleibe und auch die nächsten überlebe. Klar soweit?\"
Und dann staunte Diega - dieses Persönchen war offensichtlich entweder recht dickfellig, oder es gewöhnt, als oberflächlich bezeichnet zu werden - oder aber sie besaß eine Art von Weisheit, welche die Söldnerin vor ein Rätsel stellte, denn Pearl grinste fröhlich und überraschend breit: \"Total klar - und ja,
man kann echt sagen, daß Du in Form bist! Was für einen krassen Bizeps Du hast - und sogar´n Sixpack...\"
Bevor Diega rot werden konnte, kam schließlich Rabensteyn vorbei, die Hände in die Hüften gestemmt und an seinem Zigarillo ziehend: \"Was geht hier ab? Wieso seid ihr nicht auf euren verdammten Posten - und wer zur Hölle ist das?\"
\"Sie stellte sich nicht persönlich vor, aber dies scheint eine gewisse Pearl McCallum zu sein, Sir.\" räusperte sich Diega und ein anderer Soldat nickte:
\"Yeah - das ist `Big White´!\"
\"Ich will´n Autogramm!\"
\"Kann ich mich zum Hot Dog umschulen lassen. Sir?\" grinste der nächste und Rabensteyn fluchte: \"Wohl bekloppt geworden? Husch, ab in´s Körbchen
jetzt!\"
Auch Alun und Loo waren auf dem Pier - und der Tuvalese war ein wenig verwirrt - auch diese... Pearl wirkte irgendwie unreal - die ungewöhnlichen Farben ihrer Kleidung und selbst ihrer wuschelig-kurzen Frisur (sie hatte echt silberne Haare!) wirkten so... seltsam flächig. Und als Rabensteyn fragte, was sie hier eigentlich wollte, nahm sie diese eigenartige Brille ab und präsentierte dichtbewimperte, große und klare Augen, die... amethystfarben waren. Und statt zu antworten, fragte sie: \"Kann ich hier Asyl beantragen?\"
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 06. Januar 2016 - 15:27:25
So - frisch aus der Werkstatt - flach und spacig:

(http://abload.de/img/20160106_1228169qsxh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160106_1228169qsxh.jpg)
(http://abload.de/img/20160106_1228371vsgg.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160106_1228371vsgg.jpg)

Typische Fahrzeuge von Rabensteyn´s Söldnern - und natürlich...

(http://abload.de/img/20160106_122907ags6h.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160106_122907ags6h.jpg)
(http://abload.de/img/20160106_12291690se3.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160106_12291690se3.jpg)

Pearl´s knallroter Heli. Ich finde, das kommt schon recht nah an die Teile aus The Sixth Day heran. Die fand ich stylo!

Und das hier...

(http://abload.de/img/20160106_1231390ms5h.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160106_1231390ms5h.jpg)

...brauche ich auch noch - ein Exploring Shuttle.

(http://abload.de/img/20160106_12305054sx3.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160106_12305054sx3.jpg)

Das Ding hat sogar eine `gekachelte´ Oberfläche! Ich wollte was bauen, das so richtig schön Spätsiebziger-Jim-Burns-mäßig aussieht - deshalb ist es so... rund. So wie das Teil am Anfang von PROMETHEUS.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 08. Januar 2016 - 07:40:33
Der Kommunikationsoffizier

...warf einen interessierten Blick auf Alun´s Ausrüstung, bevor sie diese von ihm zurückbekam: \"Keine Knarre? Ist das nicht ein wenig leichtsinnig?\"
Doch die Vollsynthetin lächelte nur geduldig: \"Ich war auf der JAVELIN als Ärztin tätig. Daher fliege ich auch keine Kampfeinsätze - meine Maschine war ein Fotoaufklärer, wie Sie sehr wohl wissen...\"
Nicht zu fassen - wenn man sie so sieht, kann man kaum fassen, daß diese Person sowas wie künstlich sein soll - bis auf diese seltsamen Muster auf der Innenseite ihrer Unterarme und an ihrem Hals... Loo beschloss, diese einfach als Tätowierungen zu sehen - und fertig. Währenddessen wurden Pearl´s
Personalien durch die DATACOM-Anlage der Söldner gejagt und der EDV-Spezialist pfiff anerkennend durch die Zähne: \"Weia - sieht aus, als
würde jeder bis auf den Verein zur Erhaltung endemischer Lebensformen sie tot sehen wollen: MaxTac, ConSec, McCallum Enterprises hat sogar
schon ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt - 200000 Keyz. Die haben´s ja echt eilig... Interessant.\"
\"Sagte ja - mein Dad ist ein Arsch.\" meinte Pearl trocken.
\"Was hast Du getan, Kleine?\" fragte ein anderer Söldner und sie erwiderte: \"Habe auf den Arsch geschossen und wollte das Loch treffen - habe leider
verfehlt. Dabei ist es eigentlich groß genug...\"
Während Gelächter durch die Komandozentrale schallte und sich Rabensteyn mit der Hand vor die Stirn schlug, gab Diega dem verblüfften, wuschelhaarigen Energiebündel ihre seltsam goldfarbene Waffe zurück: \"Gibt wohl doch was, das Du nicht kannst, aber das ändere ich bei Gelegenheit - Zeit für Schießtraining, Amiga.\"
Auf Pearl´s etwas ratloses Gesicht fängt sie an zu grinsen und meint: \"Schätze, Du hast Deine Gründe gehabt, das zu tun. Ich habe diesen Nadelstreifentypen noch nie getraut.\"
\"Okay... okay - okay. Gut. Sie beantragt Asyl bei uns - und wir beantragen Asyl bei Dir.\" zeigte Rabensteyn auf Loo, der dann ebenso erstaunt aussah:
\"Was?!\"
\"Sieh mal - was meinst Du, warum wir uns hierher verkrümelt haben? Und warum SIE...\" zeigte er auf Alun: \"...uns suchen sollte? Die `Front´ ist ziemlich weit weg - aber da sind ein paar Söldnereinheiten auf der Suche nach uns - die Jungz, die sich gerade ein paar Kilometer südlich von hier mit euren Leuten anlegen - das, was Du mit Deinem fetten, grünen Raketenteil aufklären solltest. Und nun haben die Typen noch einen netten finanziellen Anreiz - nämlich Mrs. Knallroter Hubschrauber einzusammeln und ihrem reizenden Vater ihre Rübe zu präsentieren. Hey - jeder durchgeknallte und abgebrannte Söldner wird sich nun genau ansehen, wie Mrs. McCallum aussieht und auf die Jagd gehen! Möglicherweise knallen sich ein paar von denen sogar gegenseitig ab, weil sie das Kopfgeld nicht teilen wollen - aber ich würde nicht drauf wetten.\"
Der dunkelblonde Mann mit dem Dreitagebart lehnte sich an einen Tisch: \"Wir haben die AutoDoc-Units umprogrammiert, 60 Stunden bevor alle decryonisiert worden sind und sind vorzeitig mit dem Landemodul abgehauen, weil wir unsere Ruhe haben wollten. Und wir dachten uns hey, diese Insel ist weit genug weg - hier ist´s schick warm und hier ist nicht viel los - da haben wir uns wohl geirrt. Und ich bin nun mal für meine Gang verantwortlich - und nun muss ich improvisieren. Deshalb denke ich, daß es das Beste ist, offiziell Asyl zu beantragen.\"
Dann grinste er und meinte: \"Und um unseren guten Willen zu beweisen, habe ich angeordnet, daß ein paar Jungz von uns losfahren und Deinen Vogel
auf einen Tieflader packen. Und dann eiern wir alle zu Deinem Stützpunkt - na? Wär´ das was? Willkommen im Reich der Politik, Kleiner - eine
Warnung: Das ist ein mieses Spiel.\"
Loo sah den Mann mit einer undeutbaren Mine an - was keine Kunst war. Die Neuankömmlinge fanden es tatsächlich schwer, in den exotisch geschnittenen, ebenmäßigen Gesichtern der Tuvalesen eine Stimmung auszumachen - bis der Pilot zu lächeln begann: \"Okay - ich gebe mein Bestes - unter EINER Bedingung.\"
Die Leute sahen Loo verblüfft an - der Knirps hatte Nerven.
\"Interessant - was könnte das wohl sein?\" zündete sich Rabensteyn eine seiner Zigarillos an und der schmale Tuvalese antwortete: \"Sie fangen an, Alun respektvoll zu behandeln. Für mich sind Sie praktisch alle mehr oder weniger Außerirdische - wir nennen uns auch nicht Tuvalesen und wir nennen
diesen Planet auch nicht Tuvalu II - dieser Planet ist unsere ERDE und wir sind MENSCHEN. Aber ich habe kein Problem damit, Sie in einem Ton
anzureden, der nicht herablassend oder entwürdigend ist. Obwohl Ihr Neuankömmlinge uns immer gerne als `prinitiv´ hinstellt.\"
Erstaunlich - hinter diesen Leutchen mit ihren antiken Flugzeugen und simpel konstruierten Fahrzeugen schien doch ein wenig mehr zu stecken - Diega
und Rabensteyn fingen an zu grinsen und der Söldnerkommandant erwiderte schließlich: \"Habe ich kein Problem mit. Immerhin - sie und ihre Leute
haben uns ja recht lange an der Backe kleben gehabt - offenbar wären wir ohne sie gar nicht hier.\"
Pearl sah sich den Piloten an - was war DAS denn für einer? Schien in ihrem Alter zu sein - sogar ungefähr gleich groß... bisher hatte sie niemanden in dieser Kategorie kennengelernt, der sich auch nur annähernd so... wie sollte man das nennen? Ritterlich? ...verhalten wie er hier. Im Gegenteil - ihre
ehemaligen Zeitgenossen haben schon auf ihre Untergebenen herabgesehen und nicht selten kam Pearl zu Ohren, daß sie, wenn sie nachts aus den
Kneipen kamen, ab und zu einige `Malocher zusammenfallen´ ließen. Nicht zu fassen, wie es jemand schaffen kann, daß sie sich selber schäbig
fühlt, obwohl sie nicht mal direkt angesprochen wurde.
Dann knallte Loo eine flache Hand schmerzhaft auf den Rücken und Diega grinste breit: \"Da ist aber einer verschossen in unsere `Alien Lady´, was? Harhar...\"
Loo wurde knallrot und Alun drehte sich mit großen Augen zu den beiden um, während sich wieder Gelächter breitmachte: \"Oh mann, Kleiner - die ist
ja fast doppelt so groß wie Du!\"
\"Da haste dann echt was von!\"
\"Blödsinn!\" fuhr Loo auf und Diega grinste immer noch; \"Ayeah, si, si, Senor! Nur die Ruhe...\"
Loo sah sich diese Frau genau an. Eine erstaunliche Person - aber dennoch erklärte er sachlich und kühl: \"Das Erste, was Sie lernen müssen, um erfolgreich in unserer Gesellschaft zu leben ist Folgendes zu verinnerlichen: Wer sich wie ein Drecksack benimmt, wird wie ein Drecksack behandelt. Es mag sein, daß wir technologisch hinter Ihnen zurückliegen - moralisch aber denke ich, sind wir Ihnen weit voraus. Unser System baut nicht auf Unterdrückung auf, wie das der Konzerne. Unsere Soldaten kämpfen nicht für Geld, da kenne ich besser bezahlte Berufe. Wir sind Soldaten, weil es Soldaten sind, die nun gebraucht werden. Das hier ist unsere Heimat - und Sie sind hier eigentlich nicht willkommen. Und wenn Sie uns unterschätzen, werden Sie das zu spüren bekommen. Also ist es ganz simpel: Wenn Sie hier wie Gäste aufgenommen und eventuell einmal akzeptiert werden wollen - benehmen Sie sich entsprechend. Mehr verlange ich nicht.\"
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 16. Januar 2016 - 09:26:18
SHOW OF FORCE

(http://abload.de/img/m-103yesiv.jpg) (http://abload.de/image.php?img=m-103yesiv.jpg)

Der´s aber dick

...mann!\" staunte einer der Söldner, als er den ersten dunkelgrünen M-103 der tuvalesischen Abordnung kommen sah. Insgesamt kamen drei Jeeps, begleitet von zwei typisch kastenförmigen M-113-Infanterieunterstützungsfahrzeugen, die oft einfach als \' Tetrapacks´bezeichnet wurden - und vier M-103, den unheimlich aussehenden, überschweren Kampfpanzern, die tatsächlich den Boden beben ließen. Diese beinahe 50 Tonnen schweren Ungetüme, mit 120mm-Kanonen und einem seltsam bucklig-länglich geformten, abgerundeten Flußstahlturm ausgestattet, hatten schon ihren Ruf weg unter den Neuankömmlingen. Sie waren klobig und ziemlich unbeweglich - verglichen mit den schnellen, agilen SANCTORUM-NBTs. Aber sie waren sehr massiv und stabil gebaut - und wenn sie etwas trafen, konnte man es getrost vergessen - da blieb nicht mehr viel von übrig.
Dann tauchten zwei Limousinen auf, begleitet von einem Dragon Wagon, auf dem schon Loo´s teildemontierte F-105 verladen worden war.
Und das Timing des Auftritts war perfekt, als zwei graublaue Sea-Knight-Helikopter auf dem freien Platz in der Mitte des Söldnercamps landeten - und fast 50 Soldaten aus den Heckrampen herauskamen: Die unverkennbaren Maschinen mit den Tandemrotoren machten einen Höllenlärm, während sie den Sand des nahen Strandes aufwirbelten und die Soldaten diszipliniert Stellung bezogen.
Oh, Rabensteyn wusste nur allzu gut, daß die Ausrüstung, die im Gegensatz zu ihrer und erst recht im Gegensatz zu der der Konzerne `rückständig´ war, geradezu perfekt auf diese Wasserwelt zugeschnitten war. Diese UH-46-Hubschrauber beispielsweise konnten tatsächlich auch wassern - was man ihnen auf den ersten Blick nicht unbedingt ansah. Und diese Soldaten waren keine Soldaten im eigentlichen Sinne - es waren eher waschechte Krieger. Die typischen State-of-the-Art IR-Optroniken der Invasoren nutzten auf einer tropischen Welt wie dieser ohnehin nur wenig - und den Tuvalesen machte die drückende Hitze hier natürlich nichts aus... Viele von ihnen verwendeten ein Gewehr, das aussah wie eine antike Jagdwaffe - es wurde M-14 genannt. Aber dieses anachronistisch anmutende, holzgeschäftete Gewehr hatte durchaus ein paar Besonderheiten - Dauerfeuer war eine davon.
Nein, Rabensteyn hatte durch seine Aufklärungseingeiten schnell gelernt, daß die Tuvalesen Gegner sein konnten, die man besser nicht unterschätzen sollte - zum unleugbaren Heimvorteil kam hinzu, daß sie im Gegensatz zu den Söldnern und Konzerntruppen, die großteils nur den urbanen Kampf kannten einfach in der Wildnis verschwinden konnten - und auch von ihr leben konnten. Tuvalesen konnten sehr schnell schwimmen und tauchen - und dies konnten sie auch sehr lange tun. Und sie hatten ihre Nahkampfkunst, den LUA, mit den unerfreulichsten Anleihen aus dem Pentjak Silat und dem Dim Mak verfeinert. Obwohl meist sehr entspannt wirkend und oft sogar mit einem eher freundlichen Geamteindruck gesegnet sollte man sich als möglicher Gegner also auf so Einiges gefasst machen.
Wie gut also, daß diese Abteilung hier war, um sich von der freundlichen Gesinnung seiner Leute zu überzeugen. Loo redete gerade mit den Typen aus den klotzig-langen, schwarzen Limousinen, die schon eher wie Politiker aussahen - und einige Offiziere inspizierten gerade die F-105. Die ewig lange Alun hingegen war ein absolutes Faszinosum und wurde von den tuvalesischen Soldaten mit großen Augen bestaunt, was Diega und Pearl mit einem breiten Grinsen quittierten: \"Die wird noch unser Importschlager.\"
\"Dann werde ich Ihnen nun unseren Importschlager vorstellen - unsere Verbindungsoffizierin Kou Lunh*.\" wandte sich Loo´s Vorgesetzter an Rabensteyn und wies auf eine zivil aussehende Tuvalesin, der man ansah, daß sie mehr war als nur zivil. Trotz ihrer relativ lässigen Garderobe, bestehend aus braunen Halbschuhen, der hier typischen Schlagjeans und einer pastellfarbenen, vor dem flachen Bauch verknoteten Bluse mit dem typisch batikartigen Hibiskusmuster wirkte sie... mondän. Selbst die Art, wie Kou Lunh sich bewegte verriet eine gewisse Art Eleganz, die normale Zivilisten zumeist missen lassen. Die schwarzmähnige Frau mit dem exotischen Gesicht und den schrägstehenden Mandelaugen beobachtete Rabensteyn ganz genau, während Chief Thrallik erklärte: \"Wir machen folgenden Vorschlag - wir helfen mit, Ihren Stützpunkt hier weiter auszubauen und zu befestigen. Es werden Marineversorgunfsschiffe anlegen und Versorgungsgüter anlanden - es werden Kommunikationsnetze verlegt und Sie und Ihre Leute können sich auch frei bewegen. Unsere Städte stehen Ihnen also offen, damit Sie sich akklimatisieren können. Wir denken immer noch daran, unseren Konflikt selber zu lösen - was aber nicht besagt, daß Sie und Ihre Leute nicht als militärische Berater tätig sein können - ich denke, es liegt in unserer beider Interesse, wenn wir alles daran setzen, daß unsere militärischen Ziele von Erfolg gekrönt werden.\"
Rabensteyn beobachtete diese Kou Lunh ebenfalls genau - da waren doch Ansätze von Tätowierungen zu sehen - auf ihrem Rücken und ihren Oberarmen. Diese typischen, irritierend metallicblauen Tätowierungen mit ihrer schwarzen Umrandung. Tätowierungen, wie die KOA, die trainierten Krieger sie aufwiesen. Doch diese Frau begann ihr entwaffnend breites Lächeln einzusetzen und meinte mit einer rauchigen Stimme: \"Ich bin sicher, wir werden interessante Zeiten erleben - wir lernen von Ihnen - und Sie von uns.\"
\"Das... klingt doch mal nicht schlecht.\" gab Rabensteyn überrumpelt zurück.

*Kou Lunh, sprich: Kuulunn
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 30. Januar 2016 - 06:49:14
Jeder kennt das Gezicke:

(http://abload.de/img/20160129_142351ytsop.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160129_142351ytsop.jpg)

Was die Navy hat, will die Air Force auch - nun haben beide Fotodrohnen mit Staustrahlantrieb. Ist auch gut so, denn wie wir alle wissen: Was Vatikan, kan Mutti auch. Kostengünstig im Unterhalt - man kann das Ding auch mit ein paar Raketen zuhängen lassen und in einer zweisitzigen F-101 nehenherfliegen und das Ding steuern...
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 30. Januar 2016 - 13:53:49
Währenddessen wurde anderenorts mit unverminderter Härte weitergekämpft.

https://www.youtube.com/watch?v=s1S6N9jUmmo

Verlustreich, gnadenlos und auch in einer Intensität, die die Konzerntruppen überrascht - und die Tuvalesen erschrecken lässt - vor sich selbst. Im Inland der zahlreichen Archipel ist es schwer, gegnerische Truppen auszumachen. Natürlich haben die Tuvalesen die Ressourcen einer ganzen Welt zur Verfügung - die Konzerntruppen haben den technischen Vorsprung von etwa 80 Jahren. Der Heimvorteil aber ist auch nicht ohne.

https://www.youtube.com/watch?v=v1hl2Vju840

Auch die sehr reale Möglichkeit, von einer dieser erschreckend effektiven High-Tech-Boden-Luft-Raketen getroffen zu werden hält die Piloten der Verteidigungsstreitkräfte nicht davon ab, ihre Maschinen mit Ordonnanzien vollzustopfen, bis sie kaum noch abheben können. Das bei den Invasoren weitverbreitete STEALTH-Konzept ist hier entweder unbekannt - oder noch geheim. Und so rauschen Tag und Nacht ganze Geschwader der Century-Jets durch den Tropenhimmel, um entdeckte Söldner-, oder Konzerneinheiten mit Napalm, Streumunition - oder noch Schlimmerem einzudecken. Denn immerhin - versagen die Tuvalesen hier, gibt es kein zweites Mal. Es steht außer Frage, sich von einer Besatzungsstreitmacht unterdrücken zu lassen.

(http://abload.de/img/tuvalesianf-105thundeh6kzj.jpg) (http://abload.de/image.php?img=tuvalesianf-105thundeh6kzj.jpg)

Ganze Landstriche werden so eingeäschert, während in den Werftanlagen der großen Küstenstädte weiterhin die Navy ausgebaut wird. Und so entstehen in den Trockendocks riesige Trägerschiffe und Begleitzerstörer. Die strategischen schweren Bomberflotten fliegen wiederholt Einsätze über New Caledonia, wo sie sich mit Flächenbombardements über den Industrieanlagen der Konzerne beschäftigen. Denn technischer Vorsprung hin oder her - viel... hilft viel. Und so lernen sowohl die Militärs als auch die Zivilbevölkerung beider Seiten schnell, den klagend heulenden Klang der Luftschutzsirenen zu fürchten.

(http://abload.de/img/navybuildupii6eyo3.jpg) (http://abload.de/image.php?img=navybuildupii6eyo3.jpg)

Der Frontverlauf steht dabei nicht mal besonders fest - man kann sagen vom Südpol bis hin zum 64. Breitengrad ist okkupierte Zone - grob gesehen. Aber auch hier arbeiten sich immer wieder kleinere Verbände vor, um mit Kommandoaktionen für Angst und Schrecken zu sorgen. So sind die flachen und agilen Panzer der Konzerne und Söldner hier unterwegs, um Überfallaktionan zu starten - während anderenorts die antiquiert erscheinenden, unglauiblich robusten Stahlmonster der Tuvalesen die Topographie und Vegetation ausnutzen, um die an den urbanen Kampf gewöhnten Feindsoldaten in Hinterhalte zu locken - und der Infanteriekampf... Der tuvalesische Soldat ist der Teufel in Person - vor allem, wenn Gewässer in der Nähe sind. Man kann modernste ballistische und taktische Ausrüstung am Mann haben - wird dieser Mann aber von einigen Typen in einfachen Tarnuniformen problemlos für mehrere Minuten unter Wasser gezogen und ersäuft - dann war´s das. Das tropische Klima und die hohe Luftfeuchtigkeit sind zudem Gift für hochsensible Elektronik und so versagen nicht wenige Teile der hochmodernen Ausrüstung des Öfteren den Dienst. Zudem... es gibt auch Widerstand aus der Zivilbevölkerung. Sabotageakte sind an der Tagesordnung.
Ein weiteres Problem ist der Planet selbst - er ist den Invasionstruppen weitestgehend unbekannt - die überbordende Vegetation und die endemische Tierwelt kann vielerlei Risiken bergen - sei es durch die Möglichkeit sich einfach in den Dschungeln zu verirren - oder die Möglichkeit, sich unwissentlich zu vergiften. So gibt es winzigkleine Quallen, deren Nesselgift Schmerzen verursacht, die von nie gekannter Intensität sind - und eine kleine Truppe Soldaten zu finden, die beim Durchqueren einer flachen Lagune von so einem Tier überrascht wird ist kein Problem, wenn einer oder mehrere von ihnen schreien wie am Spieß. Tuvalesische Soldaten können rein theoretisch sehr lange im Feld bleiben, würden sie keinen Nachschub brauchen. Sie wissen, wie man hier überlebt - im Prinzip haben sie 800 Jahre lang nichts Anderes gemacht.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 01. Februar 2016 - 00:01:31
\"Muss schon sagen - die Karren, die es hier gibt, die taugen mir!\" lehnte sich Rabensteyn gemütlich auf der Rückbank des lackschwarzen Chevrolet Impala zurück. Das ewig lange Cabrio mit seinen überbordenden Chromverzierungen und dem Reserverad in einer Art Wanne am Heck war über fünf Meter lang und leicht zwei Meter breit. Die zwei durchgehenden Sitzbänke boten insgesamt sechs Leuten bequem Platz und man saß auf ihnen wie auf einer Couch. Rabensteyn saß hinten mit einer großäugig um sich staunenden Pearl und einer wie üblich misstrauisch wirkenden Diega, während Loo vorne zwischen einer neugierigen unherblickenden Alun saß - und einer belustigt lächelnden Kou Lunh, die den Wagen mit seinem großen und vor sich hinblubbernden Motor souverän durch den Verkehr der nächstegelegenen Stadt steuerte, die Kalevala hieß.
Hier sah es aus, wie es in einer Stadt nur aussehen konnte - hier waren überall diese typisch klotzigen Autos, die kein Vergleich zu den stromlinienförmigen, leisen Karossen der Konzerner waren - das waren zwei völlig unterschiedliche Stylerichtungen, aber es war unschwer festzustellen, daß Rabensteyn diese Wagen mit ihren Heckflossen und den mächtigen Kühlergrilldesigns sehr mochte. Die Leute, die man hier sah, wirkten alle, als wären sie auf Urlaub, fand Diega. Abgesehen von der Tatsache, daß sie als Tuvalesen alle irgendwie etwas nach Loo oder Kou Lunh aussahen, gab es auch hier alle möglichen Typen und Varianten: Dick, dünn, alt, jung...
Es fiel auf, daß es hier wesentlich lebhafter auf den Straßen zuging als in New Hanover, der Konzernerstadt auf New Caledonia. Und natürlich sah es hier altmodischer aus - nicht wenige Häuser am Stadtrand standen auf großen Grünflächen und waren als weitläufige, eingeschossige Bungalows ausgelegt, augenscheinlich aus Holz gebaut, das anschließend gestrichen worden war. Man sah alle möglichen kleineren und eigenständigen Geschäfte, Läden und Lokale - nicht die typischen, zu Ladenketten gehörigen Filialen, wie sie in den Konzernerliegenschaften gang und gäbe waren.
Und selbst die Innenstadt mit ihren vielleicht 20-geschössigen Hochhäusern wirkte irgendwie... man könnte fast sagen, gemütlich. All das wirkte mit den x-mal geflickten Asphaltstraßen, den roten Hydranten, den Telefonzellen, Straßenlaternen und Strommasten wie... BIlder aus längst vergangenen Zeiten, wie Diega und Rabensteyn sie mal in antiken Dateien über die Erdgeschichte gesehen haben mochten. Und es gab hier auch breite Straßen, die in gewissen Abständen von Hibiskusbäumen oder Palmen gesäumt waren - sogenannte Alleen. Und schließlich sagte Diega etwas, das Rabensteyn verblüfft eine Braue hochziehen ließ: \"ich... mag es hier.\"
\"Wir auch.\" gab Kou Lunh lächelnd zurück: \"Deshalb haben wir Krieg. Ich habe eine eurer Städte gesehen - und wie ihr mit uns umgeht. Nicht mein Fall...\"
\"Echt jetzt?!\" staunte Loo und die Tuvalesin nickte: \"Sieht alles sehr... kalt und steril da aus. Ewig hohe Wolkenkratzer, die aussehen wie aus dunklem Glas - und Straßen, die sehr breit und geradezu lächerlich glatt sind - die sehen aus, als wären sie naß.\"
\"Dieser Architekturstil nennt sich `Corporate Style´.\" ergänzt Alun und Kou Lunh fragt zurück: \"Und wie nennen die Konzerne Sklaverei?\"
Kou Lunh fuhr fort: \"Ich denke,l ich habe rausbekommen, wie´s abläuft - diese Typen tauchen erst dann auf, wenn die Einwohner einer möglichen Welt schlau genug sind, Maschinen zu bedienen und noch nicht so technisch hochentwickelt, um ihnen Paroli bieten zu können - perfekte Arbeitskräfte.\"
\"Das erklärt so Einiges.\" meint Rabensteyn und Kou Lunh grinst wieder: \"Dummerweise ist das hier Tuvalu II. Eine Welt mit sehr viel Wasser - und wir sind gut in der Nähe von sehr viel Wasser.\"
\"Das kann man wohl sagen.\" stimmte Diega zu: \"Hab´ mal einen gesehen, der ist in´s Wasser gesprungen - und der kam erst nach 40 Minuten wieder rauf...\"
\"Das gehört auch zu meinem eigentlichen Beruf - ich bin normalerweise Perlentaucherin.\" erklärte Kou Lunh gelassen und meinte weiter: \"Wie gesagt, im Gegensatz zu dem ganzen High-Tech-Zeugs der Konzerne und dem Krams, den ihr euch einoperieren lasst, mögen wir niedlich und putzig erscheinen - aber wir sind genau richtig für diese Welt. Unser Zeugs hat kein Problem mit hoher Luftfeuchtigkeit. Wir haben unsere eigene Kultur - und die mögen wir recht gern.\"
Loo grinst und machte das Radio des Wagens an: \"Ganz genau - willkommen also bei uns!\"
\"Okay, eigentliche Perlentaucherin - was ist dann Dein richtiger Job?\" fragte Diega und Kou Lunh meinte belustigt: \"Hähä, das ist geheim. Findest Du´s raus - muss ich Dich töten.\"
Alle sahen sie mit großen Augen an - inklusive Loo und die Tuvalesin zuckte entschuldigend mit den Schultern: \"Ich sehe schon, meine Gags ziehen nicht so besonders.\"
\"Näh, echt nicht!\" mein Pearl. Sie sah zu Kou Lunh rüber und fuhr fort: \"Fettes Sorry - aber wenn DU das sagst, klingt das nicht sehr witzig!\"
\"Uh, ich sehe, ich muss an meiner Ausstrahlung arbeiten - danke für den Tip!\" grinste die tuvalesische Agentin breit und Alun meinte: \"Also bist Du sowas wie eine Geheimagentin.\"
\"Öhhm... jaaa - so gesehen, kann man das so sehen.\" entgegnete Kou Lunh gedehnt und sah zu der unirdisch schlanken blonden Frau rüber: \"Aber hey - wenn ich mir Dich so ansehe, dann hast Du auch ein paar Geheimnisse, nicht?\"
\"So gesehen, kann man das so sehen, ja...\" grinste Rabensteyn breit - und zündete sich eine der hier typischen Zigarren an. Ja, er musste Diega recht geben - ihm gefiel es hier auch zusehends besser und besser.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 02. Februar 2016 - 01:16:03
Hang Loose

\"Mann, ihr seht selbst in eurer Freizeit so verdammt offiziell aus - meine Fresse!\" fluchte Rabensteyn, als Diega und Alun aus dem Cabrio aussteigen. Jemand wie Alun zog natürlich auch in einem Auto sitzend viele Blicke auf sich, aber als sie aus der schwarzen Renommierkutsche ausstieg... Die ewig lange Blondine hatte ihre übliche Garderobe aus ihrem Survivalpackage gezogen - diese war zwar pastellfarben, aber hatte eindeutig sowas wie Rangabzeichen - oder sowas. Und Diega - Pearl vermutete, jemand wie sie war immer im Dienst...

(http://abload.de/img/litaalun9sjka.jpg) (http://abload.de/image.php?img=litaalun9sjka.jpg)

\"Einer muss ja aufpassen, daß Alun nicht einfach so geklaut wird.\" war Diega´s simple Antwort. So ging der bunte Haufen auf einer Strandpromenade flanieren - und sie wunderten sich über den Lieblingssport der Einheimischen - auf übergroßen, bunten Bügelbrettern stehen und Wellen abreiten.
\"Neben Kanufahren und Tauchen ist das unser Lieblingssport. Wir nennen es surfen.\" erklärt Kou Lunh den erstaunten Neuankömmlingen. Und auch hier hörten sie aus großen Kasettenrecordern die Musik, die bei den Jugendlichen gerade hoch im Kurs stand.

https://www.youtube.com/watch?v=okzmGI-Paj8

Pearl mochte diese Musik - und sie fand, daß sie wirklich gut zu... allem hier passte. Diese enorm großen Wellen, die blaugrün-gläsern wie in Zeitlupe brachen - und die Surfer, die wirklich beeindruckende Tricks auf Lager hatten - und wie sich das Sonnenlicht in den Wasserspritzern brach - sie fand, daß das genau der Zeitpunkt war, ihre superlässige BORGHESIA-Sonnenbrille spazierenzutragen - mit einem breiten Grinsen, versteht sich: \"Woah, das ist ul-tra-ver-schärft hier!\"
Loo sah sie mit einem fragenden Blick an: \"Ich nehme an, das ist was Gutes?\"
\"Ist es schwer, diese Dinger zu fahren?\" fragte Pearl aufgeregt und Loo sah etwas überrumpelt aus: \"Die Boards? Öhhm... weiß nicht - wir lernen das schon von kleinauf...\"
\"Woah, ich will das auch können!\" blickte Pearl mit ihren großen Amethystaugen auf den Strand runter - was man aber nicht sah, wegen der Sonnenbrille. Kou Lunh begann zu grinsen und meinte: \"Okay - kein Akt. Ich zeig´s Dir - aber an einem kleinen, nicht allzu überlaufenen Strand. Willst Dich doch nicht vor der ganzen Mannschaft zum Obst machen, oder?\"
Pearl sah sich zu der amüsiert grinsenden Agentin um und Rabensteyn sah unter seinem breitkrempigen Hut mit einem ähnlichen Grinsen zu ihr hin: \"Ich hab´ keine Ahnung, was Du alles drauf hast, Kleine - aber bevor Du hier von der Planke segelst und den halben Ozean in den Hals kriegst, würde ich ihre Option wahrnehmen. Lernen vom Profi ist immer gut.\"
\"Dann weiß ich ja schon, was wir heute tun werden. Und nein, wir werden nicht versuchen, die Weltherrschaft an uns zu reißen.\" hielt Diega der überraschten Pearl ein knallgelbes, dreifinniges Swallowtail-Board hin: \"Hier - Geschenk des Hauses - weil Du genau so bist, wie eine nervige kleine Schwester - die ich nie hatte. Und wenn Du das mit dem Surfen nicht hinkriegst - dann frisst Du das Teil, comprendez?\"
\"Wo hast Du denn das...\" begann Alun und die Latina zeigte auf einen flachen Bungalow gegenüber der Straße, an dessen Fassade ein Schild zu lesen war: BIG ZEKE´S BOARDS´N MORE!: \"Die haben so viele davon, daß sie sie verhökern müssen.\"
\"Und wie hast Du bezahlt?\" fragte Alun misstrauisch weiter, als die Soldatin ihr nun kahles, linkes Handgelenk hochhielt: \"Der war ganz scharf auf meine Uhr. Was glaubst Du denn? Daß ich ihm die Knarre unter den Rüssel halte?!\"
\"So ganz abwegig finde ich den Gedanken nicht...\" warf Rabensteyn von der Seite ein und Diega fluchte: \"Ich halte DIR gleich die Knarre unter den Rüssel - und Du hast die Wahl, welchen R...\"
\"Das sind ja Worte, hart wie´s Kokosnüsschen - jetzt geht´s aber erst mal ab zur Strandbar, damit ihr wisst, wo man was Hübsches zu trinken kriegt - und wenn ihr wollt...\" grinste Kou Lunh und Loo fuhr fort: \"...dann kenne ich danach genau den Strand, den Pearl brauchen könnte.\"
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 10. Februar 2016 - 16:24:20
\"Ladies´n Gentlemen, here we are, life from the Kalevala Spaceport, where the first tuvalesian Attempt to fly into Space is just about to take Place...\" war es aus den Radios und den TV-Geräten an den Strandbars zu hören, wo sich zur Dämmerung alle drängten - und einem Bericht folgten, der vom ersten bemannten Raumflug eines `Astronauten´ der tuvalesischen Luftwaffe handelte. Am meisten amüsierte die Neuankömmlinge die nostalgische und altmodische Aufmachung der Nachrichtensendung mittels abenteuerlicher Zeichentrick-Fotomontagen, um den Zuschauern ein Swing-By-Manöver zu erklären, bevor der Astronaut sich in der AX-15 dem riesigen Kolonialschiff ACONCAGUA nähern soll, das seit annähernd einem Jahrtausend den Planeten umkreist - Das Ding ist so groß, daß man es problemlos von hier unten aus sehen kann.

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Aber Rabensteyn sieht schon - Loo und Alun sind ein Herz und eine Seele, wenn´s um was geht, das abheben und fliegen kann. Und der Söldnerführer sieht sich das schwarzweiße Ding im Fernsehgerät an und denkt sich: `Wow - in der Blechkiste fliegt einer da rauf - mit fast 8000 Sachen? Zum ersten Mal und ungetestet? Mann, der Typ muss Messingklöten haben - oder absolut bescheuert sein!´
Und als sie das Bild eines jungen Soldaten sehen, der zwar die typisch braune Haut eines Tuvalesen, aber zu einer Art `Mozartzopf´ gebändigte milchweiße Haare hat, denkt Rabensteyn sich basserstaunt: `Der sieht ja total drollig aus - also entweder bin ich echt `ne feige Flasche und lose gegen DEN DA total ab - oder der Typ ist so bekloppt wie `ne verdammte Scheißhausbremse. Ich hoffe mal letzteres...´
\"Ich kenne den. Das ist Darius Troy - einer von diesen Sunnyboyz, denen einfach alles gelingt.\" grummelt Loo, als er in die Flimmerkiste guckt und Diega sieht ihn schief an: \"Lass´ mich raten - Du wolltest auch dieses Höllengefährt testen - hast aber gegen den Schönling abgestunken?\"
Loo grinst: \"Ganz genau - alles, was der anpackt, gelingt ihm irgendwie - sogar seine Stimme ist cool. Kennst Du diese Art Mensch? Entweder man wird total der Fan von ihnen - oder man kauft sich ein Scharfschützengewehr?\"
Nichtssagend zeigt Diega auf Kou Lunh, die immer noch mit Pearl in der Brandung zugange ist: \"Die da. Es gibt eben den Schlag Leute, der überall eine gute Figur macht. Und es ist zum Kotzen, weil es immer so aussieht, als sei da gar nichts bei.\"
\"Wahrscheinlich ist sie genau deswegen beim tuvalesischen Geheimdienst gelandet.\" mutmaßt Rabensteyn und stößt Loo mit dem Ellbogen an: \"Ihr scheint ja einen Haufen solcher Leute hier zu haben, Kumpel.\"
\"Ja - nur hast Du sie meistens genau da, wo Du sie nicht haben willst - oder nicht brauchen kannst, weil sie Dich im Vorbeigehen wie einen kompletten Idioten aussehen lassen.\" meint Loo, aber dann werden die beiden von Alun aus ihrer eigenartigen Unterhaltung gerissen, als sie einwirft: \"ICH stehe da wie eine Idiotin. Aber ich habe Glück - denn ich bin nicht da, wo ich wie eine Idiotin aussehen würde.\"
\"Das zählt dann auch nicht!\" winkt Rabensteyn ab und Loo fragt: \"DU... wärst die umwerfendste Idiotin von allen! Was kannst DU denn wohl schon verbockt haben?\"
\"Naja - ich wurde von einem total obsoleten feindlichen Kampfflugzeug vom Himmel geholt - und die Feindmaschine ist so gut wie unbeschädigt, während die 33 Millionen Keyz teure X-23 totaler Schrott ist?\" antwortet die hochgeschossene Blondine und Rabensteyn grinst Loo an: \"Ha - das soll Mr. Wonderful in seinem Raketenschlitten erst mal nachmachen! Das ist wie mit einem Vorderladergewehr einen FullBorg auszuknipsen!\"
\"Ist Alun nicht ein FullBorg?\" fragte Diega gedehnt nach und Rabensteyn stutzt - überlegt etwas - und fragt den Barkeeper dann: \"Sag mal - haste noch was von diesem Cuba-Libre-Zeugs? Brauche bald `ne gute Ausrede, falls ich noch mehr Blödsinn ablasse...\"
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 10. Februar 2016 - 22:31:39
Am nächsten Tag...

...lernten die Neuankömmlinge eine völlig andere Welt kennen - die unter Wasser. Das wahre Tuvalu II. 84% dieser Welt sind sonnendurchfluteter, vergleichsweise seichter Ozean. Tiefer als 4200 Meter ist es hier nirgends - so glaubt man. Gut, zum Ertrinken reicht das natürlich locker aus, aber bei Diega und Rabensteyn erhärtete sich der Verdacht, daß Ertrinken unter den Tuvalesen wahrscheinlich eine eben so seltene Todesart wäre, wie das Stürzen in einen Wandspiegel und das nachfolgende eigene Enthaupten an einer großen Spiegelscherbe.
Während die Söldner auf ihre moderne Tauchausrüstung zurückgriffen, zogen Loo und Kou Lunh es vor, einfach so wie sie waren in die Welt der archaischen Riffe einzutauchen - im wahrsten Sinne des Wortes. Alun konnte ebenfalls vergleichsweise lange die Luft anhalten - sie griff aber wenigstens zu Taucherflossen - um genau zu sein zu einer Monoflosse. Aber der Eindruck, daß die Tuvalesen für diese Wasserwelt wie geschaffen waren (was sie ja prinzipiell ursprünglich auch waren), erhärtete sich, wenn man ihnen zusah, wie sie mit der Agilität von Seehunden einfach so unter Wasser unterwegs waren. Und das riesige Riff vor Vanuatu war spektakulär - das war selbst demjenigen klar, der sich kein Stück mit Ozeanologie auskannte.

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Zuvor hatte Kou Lunh Pearl und den Söldnern noch erklärt, weshalb sie einfach nur ihre Jeans, ein Top und ein Tauchermesser dabeihatte - es reichte ihr vollkommen und ihre Jeans hält in ihrem knappen Schnitt die Beinmuskulatur in Form - auch Fische sind vergleichsweise `hart´, was ihre effektive Stromlinienförmigkeit noch erhöht. Zudem ist Jeansstoff rauh - was einen ähnlichen Effekt wie Haihaut zeigt. Das mögen winzige Vorteile sein, aber sie summieren sich. Auf jeden Fall war die quirlige Pearl ein großer Fan ihrer `Lehrerin´ und dementsprechend ähnlich gewandet unterwegs. Das größte Geheimnis der tuvalesischen Anatomie war die angewandte Simplizität - Tuvalesen sind tatsächlich retrogenetisch optimiert worden - ursprünglich, um den Autodoc-Einheiten auf der Aconcagua die `Wartung´ der Cryostasetanks mitsamt deren Inhalt zu vereinfachen - aber auch, um sie optimal für eine Wasserwelt auszustatten. So ist ihr Organlayout absolut symmetrisch. Dinge, die sich eventuell entzünden können und verzichtbar sind - wie beispielsweise der Appendix oder Tonsillen - fehlen vollkommen. Den Tuvalesen mit ihrem verdichteten Körpergewebe und den durchsichtigen `Nickhäuten´, die es ihnen ermöglichen auch ohne Taucherbrillen unter Wasser sehen zu können, ist die verwirrende, unaufgeräumt wirkende Anatomie der Terraner ein komplettes Rätsel - vor allem, wenn sie wie einige Söldner oder auch Pearl kybernetisch oder biogenetisch aufgerüstet worden sind. Nun ist Pearl ihrem Vater für einen kurzen Moment dankbar, daß er ihr eine endodermale Impaktpanzerung spendiert hat - die bei kinetischer Einwirkung steinhart wird. Als Tochter eines einflussreichen Mannes muss man auch ein wenig geschützt sein - mit einem Schutz, der nicht zu entdecken und falls doch unentfernbar ist. Sie selber hat sich in weiser Voraussicht die Effektivität ihres Lungengewebes erhöhen lassen - so sind wenigstens bis zu 20 Minuten Tauchzeit drin.
Der technologische Fortschritt ermöglicht es den Terranern sogar Organe, Glieder oder sogar komplette Körper am Mediframe anpassen und in einem 3D-MediPrinter `ausdrucken´ zu lassen. Es wäre ihnen sogar möglich, sich jedesmal, wenn sie zu altern beginnen, neue Körper designen und anpassen zu lassen - wenn sie es sich leisten können, versteht sich. So kann man auch dafür sorgen, daß man nach einem solchen Eingriff völlig anders aussieht - nur das EEG könnte einen dann noch als den verraten, der man ist. Und selbstverständlich wissen die Geheimdienste das - und so auch Kou Lunh.
Soldaten und Söldner wiederum stehen oft auf altmodische `Hardware´. Ein kybernetischer Arm und ein kohlenstoffnanoröhrenverstärktes Endoskelett machen einen ebenfalls sehr stark und `wartungsarm´. Man kann tatsächlich repariert werden. So gibt es militärische FullBorgs - Kampfkolosse, die leicht bis zu einer halben Tonne wiegen können, IR-Sensoren, Restlichtverstärker, optische und akustische Leveldamper, systeminterne Kampfdrogeninjektoren und Filtersysteme gegen Kampfstoffe sowie dementsprechende Komposit-Körperpanzerung aufweisen können, welche die wirklich außerirdischen Aliens sind - in den Augen der Tuvalesen. Die nennen sie einfach Kampfroboter - wie frisch aus den SciFi- Filmen, die sie sich oft in den Autokinos ansehen. So leistungsstark wie ein menschengroßes Insekt, muss man sie im Ernstfall tatsächlich sprengen - daher gibt es in den tuvalesischen Streitkräften seit Neuestem Soldaten mit eigens entwickelten, langläufigen M-79-Granatgewehr-Versionen im Kaliber 40mm, die inzwischen speziell dafür ausgebildet werden, diese FullBorgs zu jagen und zu sprengen. Diese Leute kommen aus der neugegründeten MAXTAC-Einheit, die sich damit beschäftigt, neue Feindtechnologien zu identifizieren, falls möglich zu untersuchen und zu analysieren - und geeignete Gegenmaßnahmen zu entwickeln.
Aber all das ist momentan angenehm weit weg. Alun und Pearl sehen sich mit großen Augen um - sie tragen Halbschalen-Kontaktlinsen, um unter Wasser klar sehen zu können. Und was sie alles sehen konnten... Kopffüßer, deren Körper in Gehäusen steckten wie bei Schnecken - in den erstaunlichsten Formen und Farben. Manche winzigklein - andere riesig groß. Eines der Tiere mit einer langgestreckten Schale, ähnlich einem Walrosszahn, brachte es auf fast fünf Meter Länge. Ein anderes Tier mit einer Ammonitenschale hatte einen Duchmesser, vergleichbar mit einem Traktorrad. Zahlreiche Sorten von Quastenflossern in schillernden Farben schwammen zwischen den haushohen Korallen herum und auch auf dem weißsandigen Grund zwischen den bunten Korallen und farbenfrohen Blumentieren waren zahlreiche Mollusken zu sehen - wie Muscheln, Brachiopoden oder opulent geformte Seeschnecken. Zwischen diesen wuselten asselähnliche Trilobiten entlang, immer auf der Hut vor den bis zu drei Meter großen und verblüffend schnell schwimmenden Seeskorpionen - und es gab seltsam geformte Panzerfische am Boden, die ein wenig an Welse erinnerten. Weiter draußen trieben seltsame Staatentiere umher - manche so groß wie Regenschirme. Diese als Graphtolithen bezeichneten Zellgemeinschaften wirkten wie Biosphärenkuppeln mit langen, gefiederten Antennen am unteren Ende.
Und das war nur das Bild in den Riffen - die Hochsee barg noch ganz andere Absonderlichkeiten - wie den bis zu acht Meter langen Steinbeißer - ein massiger, muränenschwänziger Panzerfisch mit einem Kopf wie eine Blechschere. Es war klar, daß man dem besser aus dem Weg gehen sollte. Er war das Äquivalent des Weißen Hais. Dann waren da noch die planktonfilternden Riesen - unter denen 17 Meter lange Friedfische zu finden waren, mit eingeführte Wale und die Nachts auftauchenden `Glasuhren´, Quallen von bis zu 60 Metern Durchmesser, deren Biolumineszenz sie nachts weithin leuchten ließen. Wenn es ein Tier gab, das den Tuvalesen heilig war - dann das. Glasuhren waren gewaltig. Majestätisch, langsam und absolut harmlos hingen sie schwerelos in den Tiefen der offenen See und waren ein lebendes Mysterium. Man wusste nicht wie alt sie wurden, man wusste auch nicht, welche männlich oder weiblich waren (oder ob das bei ihnen überhaupt eine Rolle spielte), oder wie hoch ihre wie auch immer geartete Intelligenz war. Vorhanden war sie jedenfalls, das hatten sie auf´s ein oder andere Mal beeindruckend bewiesen. Sobald beispielsweise Taucher auf sie trafen, konnten diese feststellen, daß die Bewegungen der eleganten, gläsern wirkenden Giganten... vorsichtiger wurden. Gerade so, als ob sie diese winzigen, seltsamen Tiere nicht aus Versehen verletzen wollten.
Langsam wurden Rabensteyn, Alun und Diega klar, auf was für einer Welt sie hier gelandet waren.
Auf einer äußerst geheimnisvollen.
Und das war erst der Anfang...
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 11. Februar 2016 - 23:11:18
The Choice we made

Technologie ist immer so eine Sache. Nach der Landung auf der Wasserwelt Tuvalu II - versagte sie - beinahe komplett. Erst langsam kamen die Siedler Generation für Generation wieder auf die Beine und entschlüsselten das, was verlorengegangen war. Die Klügsten und Weisesten unter den Tuvalesen wurden in den Wissenschaftlichen Rat gerufen - und bilden diesen bis heute. Selbstverständlich - gemessen an dem, was den Tuvalesen heute möglich ist - können diese Leute die gesamten historischen Technologiedateien lesen - aber bei Weitem noch nicht alles nachbauen. Denn genau dies tun sie - sie tasten sich vor. Sie... kopieren.
Und sie werten die historischen Querverweise aus.
Und so führt das Meistern einer Technologie zu den ersten Schritten in der nächstkomplizierteren. Nukleartechnik... ist bekannt. Sorgfältig werden die parallel verlaufenden historischen Hinweise über Störfälle und deren Ursachen ausgewertet - und beratschlagt, ob es Mögliochkeiten gäbe, diese zu vermeiden. So wurde beschlossen, daß Atomwaffen ein absolutes Tabu darstellen. Denn jeder auf Tuvalu weiß, wo diese ursprünglich getestet wurden.
Und was sie anrichteten - damals auf der Erde.
Das, was die Verteidigungsstreitkräfte an Material nutzen ist das, was sich erwiesenermaßen in trropischen Gebieten bewährt hat - und was infrastrukturell gut miteinander kombinierbar war. Im Rahmen ihres momentanen technologischen Standards betrifft dies das Material einer ehemaligen sogenannten Supermacht, die damals auf der Erde in einer Gegend namens Indochina operierte. Das Versagen der damaligen Militärpsychologen, Strategen und Politiker ändert nichts an der Tatsache, daß das verwendete Material ausgezeichnet und zuverlässig war. Und so entschloss man sich kurzerhand, all dieses Kriegsmaterial inklusive der gut funktionierenden Infrastruktur einfach wiederzubeleben - inklusive der Bedeutung der Kokarden und Kürzel.
U.S. bedeutet Vereinigte Staaten - und genau das findet man auf dieser Ozeanwelt.
All die Archipel, Inselketten und Kleinkontinente - sind die Vereinigten Staaten.
Vereinigt im Kampf gegen Invasoren von außen.
Dennoch sind Tuvalesen natürlich keine U.S.-Amerikaner - ihr Wirtschaftssystem ist ein Anderes. Hier hat man aus der Vergangenheit gelernt - immerhin waren ihre Vorfahren in ferner Vergangenheit oft die Verlierer dieses Systems gewesen. Und dieses System wird momentan von den Invasoren in´s Extreme weitergeführt. Mit ein Grund, weshalb man über den unangemeldeten Besuch nicht gerade glücklich ist...
Aber Wissenschaftler sind natürlich neugierig - und Fortschritt ist eine logische Folge von Neugier. In Forschungseinrichtungen werden verschiedene Technologien wiederbelebt, untersucht und wenn möglich neu kombiniert - so entstand auch die AX-15, das erste wiederverwendbare `Raumschiff´ der Tuvalesen. Bisher hat man sehr leistungsstarke Raketen benutzt, um beispielsweise Satelliten zu starten - oder aber, um Gefahrenstoffe (wie alte Brennelemente) einfach in die Sonne zu befördern - hier will man den Kram nicht haben.
Man hat aber auch schnell entdeckt, daß diese Welt selbst noch alles Andere als erforscht ist. Neben all den geologischen Eigenheiten und endemischen Lebensformen gibt es noch eine andere Überraschung: Luftaufnahmen zeigen überwucherte, äonenalte Ruinen von manchmal ganzen Städten. Sonarkarten zeigen ebenfalls solche Ruinen - unter Wasser. Man weiß inzwischen, daß die `Altvorderen´ in etwa menschengroß waren - mehr aber nicht.
So entstand das Wissenschaftsgebiet der Xeno-Archäologie. Und diese Forscher planen einige Expeditionen - wozu sie natürlich eine Crew brauchen - und Ausrüstung. Eine hervorragende Gelegenheit, neues Material diversen Feldtests zu unterziehen, wie der Wissenschaftliche Rat findet...
Und der Geheimdienst meldet, daß es eventuell sogar eine risikobereite Crew geben könnte...
Und die Politik denkt, daß diese offenbar ganz eigene Truppe ein gutes Medienzugpferd sein könnte - ein sogenannter Propagandacoup.
Möglicherweise also bekommt Loo seine ganz eigene Chance.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 16. Februar 2016 - 08:51:30
Okay, wir haben hier...

...diverse Schlüssel, zwei Taschenmesser, komische Plastikkarten mit Passbildern drauf...\" notierte der Sicherheitsbeamte am Schlagbaum des Militärhafens und Rabensteyn grinste schräg: \"Jaaa... so kann man unsere Datakeys auch nennen...\"
\"Dann sind da noch ein Tauchermesser, ein zweizölliger .38er-Spl.-Holdout, DAO, vernickelt und ein Ausweis vom Sicherheitsdienst von Mrs. Kou Lunh - und ein Sanddollar, eine Melonenschnecke, ein Ammonit und ein Belemnit von... willste mich verarschen, Kerl?!\" fuhr der Mann auf und Loo zeigte ungerührt auf einen riesigen Haizahn: \"Vergessen Sie den nicht - der´s sauscharf!\"

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Alles brüllte los vor Lachen und der Mann hinter dem Sicherheitsschalter sah aus, als würde er gleich platzen, als Loo meinte: \"Ich bin privat mit diesen Leuten hier unterwegs gewesen, als eure Gorillaz uns eingeladen haben herzukommen - ich hab NIX dabei! Pleite bin ich auch. Das hier ist nur vom Strand - hab´s mitgenommen, weil Alun das so mag.\"
Und die Vollsynthetin bekam große Augen, während Pearl und Diega den kleinen Tuvalesen verblüfft ansahen und Rabensteyn grinste süffisant: \"Wow - krasse Masche - und sie scheint auch noch zu ziehen!\"
Irritiert schüttelte der Mann den Kopf und wandte sich an Kou Lunh: \"Was rennen Sie eigentlich mit einem hahnlosen Kleinrevolver und einem Tauchermesser durch die Innenstadt?\"
\"Öhhm... Sicherheitsdienst? Du versteh?\" wies Kou Lunh auf ihre Marke und der Mann verzog säuerlich das Gesicht, während nun auch sein Kollege zu grinsen anfing: \"Also gut: Cpt. Loo Menoa, Mrs. Alun Weander, Miss Kou Lunh, Mr. Rabensteyn, Mrs. Diega Belén Ortega und Miss Pearl McCallum - alle sind da. Perfekt - ich sag dem Chief of Staff Bescheid...\"
Rabensteyn stand da - mit seinem alten, australischen Outdoor Hat und zündete sich einen Zigarillo an, während er Kou Lunh fragte: \"Irgend´ne Idee, was das hier soll?\"
Sie zuckte nur mit den Schultern und sah ihn bedauernd an: \"Tut mir leid - dieses Mal bin sogar ich überfragt.\"
\"Dann wäre es wohl besser, Sie wenden sich an mich...\" kam ein grauhaariger Mann mit einer dicken Hornbrille in den Raum, der einen eher geschäftsmäßigen Eindruck machte. Ihm folgte ein Mann mit Glatze und Sonnenbrille, der ein Hawaiihemd trug und einen gemütlichen Gesamteindruck hinterließ - er musterte die Neuankömmlinge interessiert und meinte: \"Bemerkenswert, welch unterschiedliche Spielarten bei den Terranern zu finden sind...\"
\"Die ist Professor Richardson und ich bin Administrator Harrington.\" stellte der Mann im dunkelfrauen Zweireiher sich und den anderen vor. Er sah sich zu Richardson um und erklärte: \"Sein Fachgebiet ist die Xeno-Biologie und Archäologie.\"
\"Er sammelt das, was sich hier nach 900 Jahren finden lässt, wieder ein?\" zog Rabensteyn eine Braue hoch und Richardson grinste breit zurück: \"Neenee, ich sammle das ein, was hier vor knapp 12000 Jahren vergessen wurde.\"
Nun zog Rabensteyn auch die andere Braue hoch - und nicht nur er.
Das... war neu.
Und steinalt.
Könnte es sein, daß es hier Aspekte gibt, von denen nicht mal die Konzerne was wissen?
Mit hinter dem Rücken verschränkten Armen beugte der Professor sich schelmisch vor und grinste noch immer: \"Jaja - so wie´s aussieht, gab es hier vor uns schon eine Zivilisation...\"
\"Die Tikis*!\" mutmaßte Loo und der Professor nickte: \"In der Tat - und die sind sogar noch älter. Wir haben vor, eine Expedition zu starten. Und da brauchen wir noch Fachpersonal für experimentelle Flug- und Tauchgeräte - und natürlich Sicherheitskräfte. Interesse?\"
\"Hähä, `ne bessere Möglichkeit viel über diese Welt zu lernen gibt´s wohl nicht...\" grinste Rabensteyn abenteuerlustig und Diega meinte einfach nur: \"Wir sind startklar.\"

Das Schiff war... bemerkenswert. Vielleicht 70 Meter lang - der Bauart nach eine ältere Korvette. Vorne sah es normal aus - hinten hatte es Kräne - am Heck standen zwei sehr kleine, aber sehr stabil aussehende Tauchboote - und hinter der Brücke und dem Schornstein hatte das Schiff ein Hubschrauberlandedeck. Und auf diesem stand... ein kleiner Militärjet.
\"Was hat´s denn damit auf sich?\" wollte Loo wissen, musterte die gedrungene Maschine vom Pier aus und Richardson meinte nur: \"Wie wir schon bemerkten: Experimentelle Gerätschaften. Diese Maschine braucht keine Startbahn.\"
\"Okay - jetzt bin ich WIRKLICH neugierig!\" gestand Loo und Harrington sagte lapidar: \"Dann dürfen wir annehmen, daß wir das als Zusage verbuchen können.\"

*Tiki: Polynesische Steinstelen oder Totempfäle aud Padouk-, Wenge- oder Koaholz. Oftmals in Form von stilisierten`Gesichtern´ oder Ähnlichem.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 17. Februar 2016 - 12:59:11
Rabensteyn hatte recht.

Wer hätte das gedacht... HARRIER heißt dieses Ding. Die kleine Maschine in der blauweißen Werkslackierung stand unverändert hinten auf dem HeliPad. Alles, was verriet, daß es mit dieser Maschine irgendwas Ungewöhnliches auf sich hatte, war das seltsame Fahrwerk - im Prinzip wie ein Fahrrrad mit Stützreifen. Und diese vier komischen Dinger an den Flanken unter den hoch angesetzten Tragflächen. Diese Dinger, die einen an einen... Föhn erinnern.
Klein und gedrungen, aber massiv wirkend stand das Ding da - den Pylonen nach zu urteilen konnte man den Apparat auch ordentlich zuhängen. Auf dieser... konnte man `Mission´ sagen? ...werden da wohl am ehesten Zusatztanks und Aufklärungsequipment mit drin sein, aber hey...
Das Teil also soll senkrecht starten können? So, wie viele von den Jets der Konzerner?
Einfach in der Luft stehenbleiben - oder auch seit- und sogar rückwärts fliegen können?
Rabensteyn hatte recht - es gab viele Chancen.
Niemand darf dieses Baby fliegen.
Loo... schon.
Dss Leben ist krass.
Und es sollte noch krasser werden. Loo saß einfach so da - auf dem HeliPad, vor dem Harrier und betrachtete das ungewöhnliche Flugzeug - da wurden elegante Arme von hinten um seine Schultern gelegt und ebenso elegante, feingliedrige Hände verschränkten sich vor seiner Brust. Alun hatte sich hinter ihn gehockt - und Loo musste sagen... sie fühlt sich, soweit er das bis jetzt beurteilen kann - normal an. Vollsynthet oder nicht - er fand diese Erscheinung von Vorneherein einfach nur faszinierend - und angenehm groß. Nicht, daß Loo eine großartige Wahl hätte - aber er muss es sich eingestehen, er hat nicht das geringste dagegen, wenn eine potentielle... nunja, `Freundin´ größer wäre als er. Und da ist nun diese Zwei-Meter-Blondine...
Ja - das Leben ist krass.
Inzwischen wurde die Truppe an Bord der CORAL SEA noch vergrößert - Big Ben, ein hünenhafter afrikanischer Söldner mit einem linken Cyberarm half aus bei den Mechanikern und bei schwerem Gerät - was er `witzig´ fand. Röhren- und Transistortechnologie waren Sachen, die er eigentlich nur aus alten Geschichtsdateien oder sogar Büchern kannte - es war faszinierend, erfrischend simpel - und eine robuste und wartungsarme Angelegenheit. Kou Lunh aber sah ihn nach einger Zeit beinahe mitleidig und säuerlich grinsend an und meinte: \"Nun, für uns ist das wirklich High-Tech-Shit. Und Sie sollten sich schleunigst dran gewöhnen - denn auf dieser Welt gibt´s nichts Anderes.\"
\"Hab´ ich was Falsches gesagt?\" wunderte sich Big Ben, während er der Frau nachsah, die ihrer Decksrunde fortsetzte. Rabensteyn reichte ihm eine Zigarre rüber und grinste schief: \"Unter Garantie. Wahrscheinlich denkt sie, Du hältst sie und ihr Volk für Höhlenmenschen oder sowas...\"
\"Oh, klar... Höhlenmenschen, die unseren Konzernfreunden kräftig den Arsch versohlen können. Sie versteht Folgendes nicht...\"
Big Ben drehte sich unter dem knallgelben Tauchboot zu Rabensteyn um und erklärte: \"Unser Equipment ist... angepasst. Angepasst an unsere urbanen Bedingungen und gemäßigten Witterungsverhältnisse - und es ist vernetzt mit Artifizieller Intelligenz in den Mainframes und den GPS- und Aufklärungs-Satelliten auf der Erde.\"
Dann wies er auf die Inseln und das Meer: \"Hier gibt´s all sowas nicht - keine systemunterstützende Infrastruktur, keine implantierten IFF-Transponder oder PersoCodes und die Infrarotsensoren bringen eigentlich kaum was - weil es hier durchgehend heiß ist - es ist hier tropisch, mann! Hohe Luftfeuchtigkeit! Und das, was ich hier bisher gesehen habe, mag... nunja, `altmodisch´ sein, aber für diese Bedingungen ist es perfekt! Robust, zuverlässig und einfach in der Instandhaltung! Das alles hier ist die beste Lösung für diese Welt. Das weiß diese Kou Lunh vielleicht nicht - und die Typen in den Konzernen wissen das auch nicht - oder wollen nicht wahrhaben, daß sie sich verschätzt haben, als sie hierhergekommen sind.\"
Rabensteyn dachte nach - und meinte dann: \"Ich verzichte gerne auf all den Schnickschnack, wenn ich mich hier umgucke und sehe, wie es ist, hier zu leben, das sage ich Dir. Vor allem... die Karren, die sie hier fahren. Ich liebe diese fetten, massiven Autos, die sie hier haben! Sie klingen gut, sie riechen gut - sie sehen gut aus und Du hast echt Platz da drin - ich meine, sogar DU hast Platz da drin!\"
\"Ich weiß!\" grinste Big Ben - und fuhr ernst fort: \"Und was das Wichtigste ist, was die Konzerner vielleicht nicht bedacht haben: Ein Scheitern ist für die Tuvalesen nicht drin, denn diese Welt ist die einzige, die sie haben. Wenn sie hier versagen - war´s das. Dann geht hier das Gleiche los, was auf der Erde passiert ist. Wenn Du so viel Macht hast wie die Konzernvorstände, bist Du nicht mehr beweglich genug Dich anzupassen - vor allem dann, wenn Anpassen auch Zurückstecken beinhalten könnte - nein, sogar beinhalten sollte.\"
Rabensteyn war baff - man sieht Big Ben diese philosophische Seite nicht an, wenn man diesen Riesen so sieht. Ganz erstaunlich. Da hockt der Hüne mit ihm bei den Tauchbooten rum und sieht ungewohnt nachdenklich aus: \"Nein, Mann - wenn Du so viel Macht hast - warum solltest DU Dich anpassen? Sollen sich doch die anderen anpassen...\"
Pearl und Diega sahen diskret um die Ecke und flüsterten miteinander. Pearl war mindestens ebenso vom Donner gerührt wie Rabensteyn, als sie Diega leise fragte: \"Woah, sag mal - ist der Typ da Professor gewesen - oder sowas?\"
\"Bisher dachte ich, er sei ein simpler Idiot - aber so kann man sich irren. Möglicherweise also haben wir das Intelligenteste überhaupt getan, als wir die Seiten gewechselt haben.\" grübelte die Latina.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: DerAndereSkaby am 17. Februar 2016 - 13:21:29
Super Geschichte! lese ich jedesmal sehr gerne und freue mich auf jede neue Folge!
wahrscheinlich lesen die meisten fasziniert mit und vergessen ein wenig Zustimmung zu äußern :thumbup:
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 22. Februar 2016 - 23:58:02
HA! Es hat sich einer bewegt! Fettes Merci - klar taugt es mir, wenn´s euch taugt - das hier ist ja sozusagen das `Tagebuch´ von unserem kombinierten Tabletop-RPG `Behind Oahu´ (ein dümmerer Titel ist mir noch nicht eingefallen).
Demnächst gibt´s Pics von Pearl´s neuestem Spielzeug - dem rotweißen Tiefseetauchboot TRILOBITE! :thumbup:

Und wie gesagt - die richtige gekonnt-nostalgische Soundauswahl ist sowohl für Tabletops als auch RPGs ein Muss.

Das ist für mich beispielsweide voll der glasklare, türkisfarbene `70er-Jahre-Jacques-Cousteau-Rifftauchersound:

https://www.youtube.com/watch?v=dY5E9itJ3dU
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 27. Februar 2016 - 09:58:44
Mit etwas Verspätung geht´s nun weiter mit der Materialschlacht: Hier Pearl´s kleines Tiefseetauchboot (okay, es gehört der NOAA, der Behörde zur Erkundung und Erforschung der Ozeane - aber die durchgeknallte Extremsportlerin ist verrückt genug, das brandneue und ungetestete Dingensgelöte auszuprobieren). Anbei die Container mit Ersatzteilen und Systemunterstützungsaggregaten, die am Stromkreislauf der CORAL SEA angeschlossen werden.

(http://abload.de/img/20160227_0914598est0.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160227_0914598est0.jpg)
(http://abload.de/img/20160227_091521i4s9a.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160227_091521i4s9a.jpg)

Bei etwas, für das es keinen Bausatz gibt, muss man eben improvisieren - und die heimische Schutthalde durchforsten, bis man brauchbare Einzelteile findet. Gut zu sehen die zwei schweren Elektromotoren, die die Mantelschrauben steuern - wenn man sie gegenläufig einstellt, kann das kleine Ding auf der Stelle wenden.

(http://abload.de/img/20160227_091558opso3.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160227_091558opso3.jpg)

Und hier ein Tankfahrzeug für Feldflugplätze Dieser Typ wird für Kerosin und auch für Diesel benutzt, so daß man auch superschwere Panzer wie den M-103 (hier im Vergleich zu einem M-113, beide von der 24th Vanuatu heavy Tank Brigade) betanken kann.

(http://abload.de/img/20160227_091621m6si2.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160227_091621m6si2.jpg)
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 27. Februar 2016 - 20:38:21
Professor Richardson war zufrieden.

Die CORAL SEA war nun schon geraume Zeit unterwegs - zwischen zahlreichen Inseln, zwischen denen auch viele weißlackierte zivile Rotorschiffe verkehrten. Zumeist Fähren gab es darunter allerdings auch einige Frachter und Linienschiffe, die sich dank der rotierenden Zylinder auf dem Oberdecks den Magnus-Effekt zu Nutze machten. Das Forschungsschiff selber mit seiner verspielten weißbunten Lackierung konnte trotz fehlender Rotormasten seine milkitärische Herkunft ebenfalls gut verbergen - wenn nicht gerade wieder Diega in ihrem üblichen Outfit im Kartenraum aufkreuzte und Rabensteyn die Fast-Urlaubslaune versaute: \"Sack Zement! Jetzt sieh Dich nur an - wir sind hier so weit im Norden, daß selbst Überschalljets gute 3 Stunden brauchen, um in die Nähe der Front zu kommen!\"
Big Ben grinste breit - er und Professor Richardson hatten einen eigenen Kleiderstil entwickelt und der Gelehrte bot sich sogleich an: \"Könnte Ihnen eines meiner Hemden leihen...\"
\"Echt nicht!\" gab Diega knapp zurück und fragte dann: \"Wo steckt Pearl eigentlich?\"
\"Immer noch zwei Kilometer unter uns.\" gab Big Ben zurück und der Professor nickte: \"Hier ist eine Subduktionszone - daher ist es hier sehr tief. Sehen Sie nur... das ist faszinierend!\"
Er wies auf einen Monitor, auf dem Pearl´s Kamera über ein Fixkabel Aufzeichnungen lieferte - sogar in Farbe. Technicolor nannte man das hier. Und es war gut, daß die Farben zu erkennen waren - in dieser Tiefe war alles, was nicht selbsttätig Licht durch Biolumineszenz emittierte entweder durchsichtig, schwarz - oder tiefrot. Auch hier gab es Unmengen von Trilobiten und Blumentieren an den steilen Felswänden. Ebenso wie metallisch gefärbte kieferlose Fische von fast raketenartiger Form (Jamoytius) - oder aber Kalmare von klein bis riesig - teilweise durchsichtig wie Glas, andere, nahe der Felswände waren eher rundlich und begannen ihrerseits Lichtsignale zu geben - und manche waren wirklich riesig. Bis zu acht Meter lang. Dementsprechend waren Pearl´s Kommentare: \"Theheee... sind die niedlich! Der da sieht mit seinen Streifen aus wie frisch aus´m Knast... MEINE FRESSE! Wieso hat mir niemand gesagt, daß es hier so Riesenviecher gibt?!\"
\"Öhhm... Sie haben nicht gefragt, Miss McCallum - bitte halten Sie das Tauchboot ruhig...\" runzelte Richardson die Stirn, als er das wacheknde Bild auf dem Monitor sah und Diega atmete aus: \"Okay, bleibt zu hoffen, daß diese weißrote Blechdose auch bißsicher ist.\"
\"Bin mir sicher, sie denkt gerade an riesige Calamari Fritti.\" bemerkte Rabensteyn trocken, denn er kannte den bodenlosen Appetit der kleinen silberhaarigen Energieladung bereits und Diega hob mahnend den Finger und meinte: \"Dann sollte die aber wer anders brutzeln - ihre sehen immer aus wie gebratene Arschlöcher.\"
Schallendes Gelächter kam über die Bordsprechanlage und Pearl runzelte die Stirn: \"Möchte mal wissen, was da so verdammt knacklustig dran sein soll! Kann nun mal nicht jeder kochen!\"
\"Kann auch nicht jeder mit `ner Kaffeetasse und einem Löffel die ganze Kombüse blockieren - was zugegebenermaßen `ne ziemlich reife Leistung ist.\" gab Diega trocken zurück, worauf das Lachen noch lauter wurde.
Dann aber sah Pearl den Architeuthis Argus - einen bemerkenswerten ziegelroten Kalmar von vielleicht drei Metern Körperlänge - dabei einer Dicke von etwa 80 cm. Er hatte grob die Form einer Patrone - und recht kurze Tentakel - und jeder dieser acht Tentakel hatte an seiner Wurzel, wo er in den Körper überging, ein Auge. Also hatte dieses Tier acht Augen - gleichmäßig rings um sich herum verteilt.
\"Uhh - der´s ja strange - ist das ein Mutant - oder was?\" wunderte sich Pearl und kicherte dann wieder: \"Theheee - aber der´s auch irgendwie putzig!\"
Und der Professor musste ebenfalls grinsen: \"Das ist, was wir in Fachkreisen eine konvergente Entwicklung nennen - dies, meine Teuerste ist kein Tintenfisch - sondern eine sehr hochentwickelte Quallenart.\"
\"Hä? Sieht aber gar nicht so aus!\" staunte die Extremsportlerin und Richardson nickte: \"Wir haben hier eine der seltenen Lebensformen mit vielachsiger Längssymmetrie - in diesem Fall bedeutet das, daß das spitze Ende nicht Vorne, sondern eigentlich... oben ist.\"
\"Öh, das´ ja eigenwillig. Ich finde ihn trotzdem niedlich - der gondelt so gemütlich um das Tauchboot rum!\" funkte Pearl zurück.
\"Sie sind sogar sehr intelligent - mit den Glasuhren sind sie mit die intelligentesten endemischen Wasserlebewesen!\" klärte Richardson die Anwesenden auf und fuhr fort: \"Zudem sind sie ungefährlich - sie filtern das Wasser nach Plankron oder in diesen Tiefen Meeresschnee durch - ebenfalls wie die Glasuhren.\"
Dann kam Kou Lunh herein und sah auf den Monitor - und grinste: \"Man sagt ihnen auch nach, daß sie Emotionen mitteilen können - durch Farben. Und daß sie sich verlieben können.\"
Alle sahen die Tuvalesin mit großen Augen an - und Pearl funkte zurück: \"Mooh - hey, echt jetzt - Alun kriegt den knuddeligen kleinen Piloten - und ich `nen Tintenfisch? No Way!\"
\"Qualle.\" verbesserte Richardson.
\"Was auch immer.\" stöhnte Diega und Pearl fluchte: \"Das macht´s auch nicht besser!\"
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 28. Februar 2016 - 12:41:30
Und hier ist Loo´s kleine Wunderkiste - der erste STOL-Jet aus
tuvalesischer Fertigung. Bewaffnet mit zwei 30mm-Motorkanonen und
ausgestattet mit zwei Langreichweitentanks ist dieses Fluggerät geradezu
revolutionär... klein. Im Gegensatz zur üblichen F-105 ist dieses
Flugzeug sogar fast winzig.

(http://abload.de/img/20160228_120016r6spd.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160228_120016r6spd.jpg)
(http://abload.de/img/20160228_120037l8swt.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160228_120037l8swt.jpg)
(http://abload.de/img/20160228_1200445rsfw.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160228_1200445rsfw.jpg)
(http://abload.de/img/20160228_120101uos6m.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160228_120101uos6m.jpg)

Hier
zu sehen mit frischer Werkslackierung. Es gehört kein militärisches
Genie dazu sich vorzustellen, welche taktischen Vorteile ein Kampfjet
wie dieser bieten würde. Immerhin machen es die Konzernertruppen mit den
M-37 und der exorbitanten X-23 regelmäßog vor.

Dieses Ding und das Tauchboot werden auf der U.S.S. CORAL SEA stationiert werden - die ich noch bauen muss. Aber zuerst brauche ich Knete um sie überhaupt einmal zu finanzieren! Stay tuned!
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 28. Februar 2016 - 13:34:50
Atreus hatte einen simplen Traum.

Er wollte alles. Warum auch nicht? Hatten die Vollsyntheten nicht bewiesen, wie tiefraumtauglich sie waren? Wie körperlich und geistig überlegen sie den Menschen waren? Und hatte er, der ranghöchste Offizier der Vollsyntheten nicht bewiesen, daß er selbst die mit allen Wassern gewaschenen Konzerner ausstechen konnte - und es noch tat? Oh, sie sollen ruhig glauben, daß er und sein Neo-Volk unterwürfig für sie Maschinen bedienen und Kriege führen würden, für die diese aufgeschwemmten und selbstgefälligen Geldsäcke selber zu langsam und zu dumm waren. Solange sie dieser Illusion lange genug nachhingen, war Atreus der Rest egal - er hatte Geduld - und er hatte Zeit. Er war wie die anderen Vollsyntheten die ganze Zeit wach als sie durch den Tiefraum hierhergereist sind - während die Obsoletes, wie er sie nannte sich haben schockfrosten lassen - wie Schweinehälften in einem Kühlhaus.
Und die Vollsyntheten sehen nicht einen Tag älter aus.
Nein - Atreus hatte Pläne. Man hatte sie zu gut gebaut. Diese Träume gewannen noch an Intensität, als er feststellte, daß Vollsyntheten ebenfalls Nachwuchs haben können - Livia ist mit 52 Jahren die erste im Tiefraum geborene Vollsynthetin. Seine Art konnte also bestehen...
Statistisch gesehen sind Wasserwelten wie diese in der Galaxie, die sie ihre Heimat nennen, nicht selten. Sollen die Konzerner diese hier doch haben. Wenn er genug seiner Art um sich geschart hat, werden sie aufbrechen - und anstelle der Menschen das All besiedeln. Aus dem Grund hat Atreus auch Signalsonden und Botschaften zurück zur Erde gesandt - mit den Daten ihres Zieles. Es werden also noch mehr Schiffe kommen - und mit ihnen mehr Vollsyntheten. Biodiversität ist das Zauberwort.
Oh, sie werden sich die besten Schiffe raussuchen - und dann werden sie einfach... weiterreisen. Zu einer Welt, wo ihnen keiner mehr Vorschriften macht...
Atreus selber sah aus wie ein Engel - man könnte meinen, er sei Alun´s Bruder. Elegant, langgliedrig und etwas androgyn. Man legte damals Wert darauf, daß so etwas revolutionäres wie die Vollsyntheten optisch so ansprechend war, daß normale Menschen nicht allzuviele Berührungsängste mit ihnen haben würden. Den Fehler, den sie bei den ersten FullBorgs begangen hatten, wollten die Designer dieser neuen Art nicht begehen. Diese ersten FullBorgs waren militärischer Natur - und das sah man ihnen auch an. So behandelte man sie wie reine Kampfmaschinen - und sie reagierten mit der Zeit dementsprechend.
Berührungsängste hatte man gegenüber Atreus wohl nicht - eher einen Heidenrespekt. Er hatte - wie Alun - eine ganz eigene Art von Charisma. Und man merkte, daß er in Bahnen dachte, die für andere unerreichbar blieben. Denn er hatte - wie jeder andere Vollsynthet - über ein Jahrhundert Zeit gehabt, seinen Intellekt zu schulen. Was er auch tat. Er und seine männlichen Kollegen kümmerten sich um technische Belange und um die Abwehr von kosmischen Objekten, die dem Schiff zu nahe kamen - und die weiblichen Vollsyntheten kümmerten sich um die medizinischen Belange all der Passagiere. Und Atreus begriff mit der Zeit sehr wohl, daß diese Aufgabenteilung nichts mit Sexismus zu tun hatte. Es ist nun mal eine Tatsache, daß Frauen normalerweise sanftmütiger und sozialer veranlagt sind als Männer. Natürlich gibt es Ausnahmen - wie den Bibliothekar. Der ist sanft und friedfertig.
Oder Livia. Livia ist zusammen mit einigen anderen Frauen inzwischen Kampfpilotin. Atreus würde sie bei Gelegenheit in seinen Plan einweihen. Möglicherweise - so könnte er sich vorstellen - würde dann sogar ihre Loyalität komplett ihm gehören - ein äußerst verführerischer Gedanke. Mit jemandem wie Livia an seiner Seite würde all das noch mehr... Spaß machen, da war Atreus sich sicher. Nur gab es da noch ein Problem...
Alun.
Sie hatte die vollständigste Sternkarte abgespeichert, die es bis jetzt gab. Seltsam. Atreus konnte Personen inzwischen eigentlich ziemlich gut einschätzen. Daher reagierte er gegenüber den Konzernern, wie sie es erwarten - und er setzte seine Leute stets dort ein, wo sie am besten waren. Aber aus dieser Alun ist er nie schlaugeworden. Sie war von ihrer letzten Aufklärungsmission nicht zurückgekommen - aber sie war auch nicht tot. Das konnte Atreus sehr wohl spüren.
Er würde wohl mal selber losziehen müssen, um herauszufinden, was da los war...
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 04. März 2016 - 23:55:11
Die zwei bösen Rs.

Rassismus - und Religion. Sobald die Tuvalesen in der Lage waren, die Geschichtsdateien der Main Data Frame zu entschlüsseln - und sie sich durch die Geschichte der Welt lasen, von der sie stammten - vollzogen sie einen durch und durch objektiven und logischen Schritt.
Beide Themen sind irrational - und somit für den Ablauf eines geregelten Lebens ungeeignet.
Alle Menschen ließen sich schon vor einem Jahrtausend auf eine Gruppe von etwa sechs weiblichen Humanoiden zurückverfolgen, die auf einer großen Landmasse namens Afrika lebten. Demzufolge ist die sogenannte genetische Diversität aller Menschen geringer als die zweier Bonobo-Sippen.
Stellte man damals fest.
Bonobos waren Affen - oder so.
Ist im Prinzip egal.
Fakt ist - es gibt keine `Menschenrassen´ - es gibt Spielarten, geringe genetische Abweichungen. Manchmal sind diese sogar beinahe ungesund gering. Die letzten Rassen von Humanoiden waren die Neandertaler - und die etwa einen Meter große Flores-Spielart aus dem indopazifischen Raum. Und selbst wenn es großartige sogenannte `Rassen´ gäbe, fänden die Tuvalesen es eher aufregend und interessant. So, wie sie rote Haare und helle Haut faszinierend finden - weil es... anders ist. Das heißt aber nicht, daß der eine besser oder schlechter ist als der andere - sondern vielmehr, daß das Leben bunter und aufregender ist als gedacht.
Und Religion...
Vor knapp 14 Milliarden begann die Zeit, der Raum - einfach alles - davor war nichts. Und Nichts... ist recht schwer zu definieren - es ist theoretisch die Abwesenheit von Allem. Wie aus Nichts schlagartig durch den Urknall Alles werden kann - ist eine Geschichte für sich. Astrophysiker und theoretische Physiker krallen sich daran fest und haben sehr hübsche Formeln entwickelt - unter Anderem die sogenannte Superstringtheorie - während weibliche tuvalesische Brandungsphysiker beim Sonnenbaden eher auf die Superstringtangatheorie vertrauen - doch dazu ein andermal.
Auch hier gibt es einige Fakten. Es waren wirklich sehr viele Zufälle am Werk, die dafür gesorgt haben, daß sich die Leute jetzt darüber streiten können, wessen imaginärer Freund der coolere ist. Aber sollte es wirklich einen Gott geben, ist er entweder sehr launisch, diktatorisch und inkompetent - oder er hat schlicht das Interesse an seinem kleinen Experiment verloren. Er hätte auch wirklich viel zu tun, sich um jeden Typen zu kümmern, der in diesem Universum plötzlich zu beten anfängt. Möglicherweise noch am Wochenende - Gott bewahre! Der heilige Tag der Christen war der Sonntag, der der Juden der Samstag - und die Moslems hatten den Freitag. Gott hatte ein dreitägiges Wochenende - wahrscheinlich brauchte er das auch.
Wie dem auch sei - Religion war neben Rassismus mit einer der besten Gründe seinen Nachbarn den Krieg zu erklären - und mit verantwortlich für Genozide durch die gesamte Menschheitsgeschichte. Dabei ist die Existenz von etwas Göttlichem nicht einmal wissenschaftlich nachweisbar. Sich wegen etwas zu bekriegen, das allem Anschein nach nonexistent ist - ist ebenfalls irrational. Dies war mit ein Grund dafür, daß Tuvalu II an sich eine außerordentlich ruhige und friedliche Welt ist - wären da nicht die Komzerne. Die haben´s zwar nicht so mit Religion - aber mit Rassismus. Gut - hier haben wir inzwischen sogar fast zwei Rassen. Eine ziemlich hochentwickelte, die zu einem gewissen Grad die interstellare Raumfahrt und die Körperformung beherrscht - und die tatsächlich geformte, mittlerweile endemisch angepasste mit amphibischen Fähigkeiten. Das Erstaunliche ist, daß die Tuvalesen anfangs dachten, daß jemand, der über so viel Wissen verfügt eigentlich ethisch gereift sein sollte - aber da haben sie sich wohl gründlich geirrt. Es ist also nicht wichtig, wessen Religion man angehört - oder welcher `Rasse´ - sondern eher, welche Philosophie man vertritt.
Dumm, wenn es erst einen Krieg braucht, damit alle das begreifen.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 05. März 2016 - 18:17:39
Der Kampf um Kessam

Auf einer Halbinsel des südlichen Kontinents gelegen war Kessam ein vorgeschobene Basis mit einem kleinen Feldfhugplatz. Und während in manchen Großstädten des Nordens gegen den Krieg protestiert wurde, begann die Belagerung von Kessam. Schwere Söldnereinheiten von Raven Electrics und Biotechnica begannen aus den umliegenden Bergen und Dschungeln heraus mit Artillerie in die Anlage zu feuern. So waren die tuvalesischen Soldaten gezwungen, sich unter großen Verlusten in den Untergrund zurückzuziehen - die Wartungstunnels unter den Landebahnen und die Versorgungsschächte unter den Mannschaftsbaracken wurden vorangetrieben - in den Kalkstein der fossilen Korallenstöcke hinein - und in Höhlen unter der Grundwassergrenze.
Das Erste, was dem Feindfeuer zum Opfer fiel, war die Funkanlage und so musste in einer Nacht-und-Nebelaktion ein Notstart der verfügbaren Hubschrauber veranlasst werden, um Verstärkung anzufordern. Bei diesem Vorhaben gingen 14 Maschinen verloren. Die massiven mobilen Söldnergruppierungen hatten also auch tragbare Flugabwehrwaffen dabei.
Das Artilleriefeuer ging weiter. Es war nicht großkalibrig - aber andauernd und massiert. Und der Einsatz von seltsamer Munition mit Streusprengsätzen, die sich bei Annäherung zündeten, war auchg sehr problematisch für die Soldaten - und die Sanitäter. Am sechsten Tage begann die tuvalesische Luftwaffe mit den Gegenangriffen - zahlreiche F-100-Jagdbomber flogen in die Talsenke, um die umliegenden Gebiete mit Napalmbomben einzudecken - dafür mussten sie unter Schallgeschwindigkeit fliegen - und recht niedrig, so daß die Piloten eventuell auch was sahen - aber die wärmesuchenden Flugabwehrraketen löschten unter diesen Bedingungen nahezu 70% des Geschwaders aus.
Ortskundige Buschpiloten mit ihren kleinen, tarnfarbenen Observationsmaschinen, sogenannten Grasshoppers waren da hilfreich - sie gaben nicht genug Abwärme ab, um den Flugabwehrwaffen ein Ziel zu bieten. Und diese Maschinen waren klein - und es gab kaum etwas daran, das bis auf den Motor und den Piloten selber ernsthaft beschädigt werden konnte. Diese mutigen Kerle landeten teilweise in übel durchlöcherten Maschinen - aber sie kamen fast alle wieder.
Und während die Soldaten von Kessam alles von Wert und Bedeutung in die unterirdische Höhlenwelt der massiven Kalksteinformationen brachten und die Belagerung und das Artilleriebombardement unverändert weiterging, begann das Vanuatu Military Command eine neue Strategie auszuarbeiten. Diese Strategie beinhaltete den ersten Einsatz von...

Wild Weasels.

Es gab zwei Trägermaschinen für das Wild Weasel System: Die Phantom, die noch in der Testphase war - und die F-105. Hierfür wurden zweisitzige Trainerversionen umgebaut und mit neuen ECM- und ECCM-Systemen ausgerüstet - sowie mit massiven Luft-Boden-Raketen, die auf Radarsignaturen vom Grund ansprachen. Das klang vielversprechend. Die typische Wild Weasel verfügte über einen Haupttank unter dem Rumpf, einen Nebentank rechts, zwei leichte Anti-Ortungswaffen SHRIKE und eine schwere Anti-Ortungsrakete AGM-78 Standard links.

(http://abload.de/img/highflight-sontay455q1l.jpg) (http://abload.de/image.php?img=highflight-sontay455q1l.jpg)

Dann war da noch die sechsläufige 20mm-Motorkanone links im Rumpf. Der Pilot saß vorne und der Bordwaffenoffizier dahinter.
Das sah wirklich vielversprechend aus.
Aber das Timing musste stimmen.
Innerhalb von vier Tagen wurde die Kampfgruppe un das Trägerschiff U.S.S. Bougainvillaea in den Golf von Lazan verlegt und die neuen Super Sabres so mit den zusätzlichen Nachschubcontainern vom Parkdeck gehievt - weil diese Jagdbomber nicht katapultstartfähig waren. So wurde der Einsatz von vier Air Bases geplant und choreographiert. So waren lange vor dem Tag X schon viele M-48-Panzer und M-113-Truppentransporter in Marsch gesetzt worden. Sie würden in das Tal fluten, nachdem die Air Force ihren Teil `der Show´ erledigt haben würde.
Im Morgengrauen starteten die ersten Grasshoppers - um als Lockvögel die feindlichen Radaranlagen zu aktivieren - nun kam alles auf das Timing an. Kurz, nachdem die kleinen Propellermaschinen das Tal überflogen, zogen am Horizont die ersten Staffeln der F-105G heran - und aktivierten ihre Stör- und Ortungselektronik.
Dann brach die Hölle los. Das Zünden der schweren AGM-78 Anti-Radar-Raketen erfüllte die Luft mit einem unbekannten, heulenden Geräusch - als kurz darauf rings um Kessam Rauchpilze aus den Wäldern aufstiegen und die kleineren Shrike-Raketen auf diejenigen zuhielten, die tragbare Flugabwehrwaffen aktivieren wollten. Kurz auf die Staffeln der Wild Weasels folgten die F-100-Jagdbomber und begannen systematisch die Gebiete rings um die Basis Kessam mit Napalm- und Aerosolbomben einzudecken.
Und dann... kamen die Panzer. Und mit ihnen die Truppentransporter und die MAXTAC-Units mit ihren Anti-FullBorg-Waffen.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 06. März 2016 - 02:24:36
So, Jungs - heute war ein interessanter Abend - einige meiner Kumpelz fragten, ob es Möglichkeiten gäbe, eine weitere Mystery-Facette in unser Projekt mit einfließen zu lassen. Nun kann man sagen: Okay - Du hast eine (un)gesunde Mischung aus Vietnam und Pazifikkrieg gute 23 Lichtjahre weit weg und in die mögliche Zukunft gepackt - was kann da noch kommen?

Nun... so ziemlich alles.

Wer sich in der Astronomie etwas auskennt weiß, daß unser Sonnensystem mit seinen ruhigen, klar strukturierten Umlaufbahnen und relativ wenigen kosmischen Zwischenfällen... eine Ausnahmesituation darstellt. Wie weiter oben schon beschrieben - wir hatten unwahrscheinlich viel Schwein, hier zu landen. Anderswo kann es durchaus vorkommen, daß ein möglicher habitabler Planet keine zwei Milliarden Jahre seine Ruhe hat, ohne, daß etwas großes in ihn reinkracht - oder er in etwas noch größeres. Pulsare, Doppelsternsysteme, Neutronensterne, Magnetare und Schwarze Löcher - das Universum ist gespickt mit physikalischen Monstrositäten, gegen die man NICHTS... unternehmen kann. So weit, so schlecht.
Und dennoch finden wir in unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, in deren `urbanen Randgebiet´ wir leben, bis zu 250 000 000 000 Sternsysteme. Und die Drake´sche Formel versichert uns theoretisch glaubhaft, mit wievielen intelligenten Lebensformen wir in dieser Galaxie demnach rechnen könnten. So weit, so gut.
Varianten möglichen Lebens gibt es also wahrscheinlich mehr als genug im All. Sieht man sich die Extremophilen alleine auf unserer Erde an, so stellt man fest, wie bizarr Leben in Erscheinung treten kann - möglicherweise würden wir im All manches Mal über Leben stolpern, ohne es als Solches zu erkennen. Wie also bringt man etwas X-Files-Power in ein Setting wie dieses? Lasst mich mein Bestes versuchen, lehnt euch zurück und genießt die Show, inklusive dem passenden Sound, harhar...

https://www.youtube.com/watch?v=f9egQyLpEyI

Fifty Shades of Black

\"Meine Güte - es ist unwahrscheinlich, wieviele Sterne man hier draußen sehen kann!\"
\"Und dennoch ist die Dunkelheit allgegenwärtig.\"

https://www.youtube.com/watch?v=w1bd9L5Tw7k&list=PLCF78A6D4F54F01DA

Das Forschungsschiff PAGAN (eine Anspielung auf die Trendwende in der ewig strittigen Religionsfrage zur Zeit der Hochtechnologie auf der Erde des 23. Jahrhunderts) startete 2264 zu einer Mission in den interstellaren Tiefraum, um der einmaligen Chance Rechnung zu tragen, auf einem sogenannten Waisenplaneten zu forschen. Ein Planet, der durch den Tiefraum driftet - ohne je von einer Sonne beschienen zu werden. Das ist spannend. Anhand der Bahn des Planeten wurde errechnet, daß er nicht einmal aus dieser Galaxie stammt - er ist also intergalaktischen Ursprungs - was das Ganze noch interessanter macht. Stolz und groß wie es war, begann das reinweiße Schiff seine Reise vom Spaceport Maine aus. Man versprach sich viel von seinem neuen Antrieb - dem quantenverschränkten Tachyonenreaktor, der mit der sogenannten `Raumfaltung´ arbeitete.
Nach nur 14 Wochen andauernder Beschleunigung begann die Pagan abzubremsen und sich langsam dem lichtlosen Himmelskörper zu nähern.

https://www.youtube.com/watch?v=lDqhEa7HUl4

Der namenlose Planet mit der Katalognummer PBY-13666-X war kleiner als die Erde - aber dichter. Schon lange geologisch tot, fanden die Forscher heraus, daß er unfassbare 9,8 Milliarden Jahre alt war. Ewige Winterstürme zogen über die Eiswüsten, deren feine Kristalle den vom schieren Alter brüchigen Fels zu Staub zerrieben haben - alles war... glatt. Konturlos. Bis sie auf... die Stadt trafen.
Oder das, was man dafür halten konnte.
Inmitten der fremdartig und beunruhigend geformten Strukturen gab es neun Objekte aus einer Art schwarzem Glas - wie überdimensionale Selenitkristalle. Achtzehn Meter hoch, dunkel wie ein Stück leerster Nacht spiegelten sie die Umgegend auf ihrer gebrochen-facettierten Oberfläche wider - ohne jedoch die Forscher in ihren Raumanzügen. Das war der Zeitpunkt, als sie realisierten, daß die ansonsten so glasklar zu sehenden Sterne und Galaxien um sie herum vom Himmel verschwunden waren. Hier war nur noch...
Fortgeschrittene Finsternis.
Später fand eine zweite Shuttlecrew heraus, daß diese seltsamen Kristallprismen älter als 60 Milliarden Jahre waren. Was eigentlich unmöglich sein sollte - denn damit wären sie dreimal älter als das der Menschheit bekannte Universum. Auf der Reise zurück zur Marsbasis dann häuften sich unheimliche Zwischenfälle an Bord der Pagan. Und bei der Untersuchung der Kristalle konnte sich einer der Forscher nicht helfen - aber er könnte schwören, daß sich - je nach Licheinfall - ab und zu Gesichter tief in ihnen zeigten. Die Gesichter von Mitgliedern der ersten Crew. Terrorgefroren, grauengeschüttelt und schreckverzerrt. Möglicherweise war Leben auch auf lichtlosen Welten möglich - Leben, daß das Licht eines Sterns scheute.
Leben, das von allem zehrte - außer von Licht. Möglicherweise verlor Doktor Tallinn aber auch nur seinen Verstand.
Schließlich kehrte die Pagan zurück zum irdischen Sonnensystem. An Bord waren nur noch neun Leute am Leben - oder so ähnlich. Was dann passierte, weiß so genau niemand - aber nach einiger Zeit erschien ein neuer Spieler im Mächtepoker der Konzerne - eine mächtige Firma namens Nospheratech.

In der Jetztzeit steuert ein weiteres Schiff das Cahoona Star System an - es stoppte in einem Fix-Orbit auf der sonnenabgewandten Seite von Tuvalu II. Die finstere THARGOVISZTE ist angekommen. Von nun an würden die Nächte auf Tuvalu II nie wieder so sein wie früher.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 06. März 2016 - 13:18:12
Und nun endlich das Typischste in dem unzugänglichen Terrain zwischen 40 Meter hohen Sigillarien und Schachtelhalmwäldern - kleine, gemeine Hubschrauber. Der UH-1B war eine günstige und zuverlässige Methode, Personal im vegetationsreichen Hinterland schnell zu bewegen - jedoch wurde schnell klar, daß die dortige Infanterie auch bessere Feuerunterstützung braucht - so wurden manche UH-1-Hubschrauber zu reinen Kampfhubschraubern umgebaut, bevor mit der schmalen und wendigen Cobra der erste von Vorneherein für diesen Zweck gebaute Hubschrauber in den aktiven Diens übernommen wurde.

(http://abload.de/img/20160306_123409w6y4c.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160306_123409w6y4c.jpg)

(http://abload.de/img/20160306_123430vhzr6.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160306_123430vhzr6.jpg)
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 13. März 2016 - 13:31:28
Die Begegnung der dritten Art

...fand statt, als Loo gerade das kleine, neue Flugzeug testete. Bald darauf tauchte ein größeres... Ding auf. Es war schon Abend und wurde kangsam dunkel, als sich etwas Flaches und Schwarzes der CORAL SEA näherte. Irgendwas löste sich von der linken Seite des Dings und krachte dröhnend in eine Felswand der nahen Steilküste - worauf eine immense Exolpsion jeden auf allen Schiffen alarmierte - und viele kleinere Boote und Yachten sich aus dem Staub zu machen begannen, während andere einfach an der Reling ihrer Schiffe standen und den Rauchpilz angafften, der über der Küste hing - direkt neben dem Forschungsschiff. Aufgeschreckt rannten Rabensteyn, Diega, Big Ben und Pearl aus dem Kartenraum der Schiffes, während Richardson einfach nur staunte: \"Das also... ist ein UFO.\"
Nein... das ist eine TR-3B. Aber verdammt nah dran.\" gab Big Ben zurück, während das grob dreieckige Ding sich leise und drohend vom Heck her näherte - und drei irritierende rote Lichter an der Unterseite aufzuleuchten begannen.
\"Ich denke, ich habe die Aufmerksamkeit aller Anwesenden?\" erklang eine kühle Stimme und Alun bekam eine Gänsehaut - sie kannte diese Stimme. Sie sah zu diesem massiven Ding im Abendhimmel rauf, als die Stimme wieder erklang: \"Ich bin hier, um abzuholen, was zu mir gehört.\"
\"Öhh... und was ist das?\" fragte Richardson nach und Big Ben meinte zu Pearl: \"Sicherlich nicht wir - eine TR-3B ist viel zu teuer, als daß man eine riskieren würde, nur weil ein paar Söldner sich dünngemacht haben.\"
\"Ganz genau - niemand interessiert sich für euch hinfällige Fleischmaden. Ich weiß zwar, daß das silberhaarige Mädchen gesucht wird - aber deswegen bin ich nicht hier. Ihr könnt hier gerne altern und verrotten.\" bestätigte die gefühllose Stimme die Ahnung des afrikanischen Söldners - und fuhr dann fort: \"Wo ist Alun Weander?\"
\"Ich bin hier - warum zeigst Du Dich nicht, Atreus?\" trat sie vor und sprach das Ding ohne Cockpit direkt an. Dann tat sich etwas - ein seltsamer Strahl aus dem Bug der Bomberdrohne projizierte das lebensgroße Hologramm einer Person auf das Landedeck des Schiffes. Eine Person, die Alun durchaus ähnlich sah und Rabenmsteyn meinte: \"Den Kerl hab´ ich schon mal gesehen.\"
\"Das ist Commander Atreus - sozusagen der Chef unseres EXODUS-Raumers!\" staunte Big Ben und Pearl meinte: \"Und er ist ein Vollsynthet - wie Alun. Ist er in sie verknallt?\"
\"Wiewas?! Natürlich nicht - dummes Gör!\" schimpfte das Hologramm rotwerdend, während die Icons der um Atreus herum dargestellten Bedienprogramme sich veränderten. Unwillkürlich musste Alun leise kichern und Rabensteyn fragte: \"Okay - dann eben nicht. Egal. Was zum Hekner willst Du von ihr?\"
\"Nicht, daß Dich das was anginge - aber ich bin hier um sie zu uns zurückzuholen - Alun gehört zu uns!\" erklärte Atreus und da sank Alun´s Laune doch beträchtlich: \"Ich gehöre Dir nicht - und ich weiß selber, wo ich gerne sein will, vielen Dank auch!\"
\"Si, Senora - Way to go!\" grinste Diega.
\"Das ist nicht verhandelbar. Wahlweise kann ich die andere Anti-Schiffsrakete starten - und diese antike Nußschale auf den Grund der Bucht schicken.\" wies Atreus auf die massive Rakete an der rechten Ecke des finsteren, lautlos in der Luft schwebenden Fluggerätes. Alun wurde bleich vor Zorn: \"Das würdest Du nicht wagen...\"
\"Wollen wir´s ausprobieren? Also - ich komme persönlich hierher, um Dich abzuholen - und Du stellst Dich gegen mich? Was soll ich davon halten?\" fragte Atreus zurück und Alun staunte: \"Du hast da ein VR-Cockpit drin?\"
\"Manche Dinge muss man persönlich in die Hand nehmen. Du bist wichtig für meinen Plan...\" gab Atreus zurück und Diega murmelte: \"Ganz schön arrogant, der Kerl...\"
\"Du willst Die Sternenkarte...\" schlussfolgerte Alun, worauf Richardson sie verblüfft ansah und Atreus lächelte: \"Ich will alles. Und ich bekomme, was ich will...\"
\"Nicht, wenn ich´s verhindern kann!\" tauchte ein kleines, blauweißes Flugzeug von der Steuerbordseite des Schiffes auf und schwebte neben dem schwarzen Etwas. Atreus drehte sich verblüfft um - was das Ding ebenfalls tat. Er musterte das Flugzeug und grinste: \"Was haben wir hier... habt ihr rückständigen Troglodyten es endlich geschafft einen Senlrechtstarter zu bauen?\"
Loo hatte keine Ahnung, was ein Troglodyt war - aber rückständig kannte er sehr wohl. Er grinste in seinem Cockpit vor sich hin und fuhr das Fahrwerk aus - um mit dem Scheinwerfer am Bugrad das mattschwarze Ding aus der Nacht zu reißen: \"Oh ja - wir lernen schnell...\"
\"Interessant... habe ich sonst noch was verpasst?\" fragte Atreus herablassend nach - und Loo antwortete mit einem betont gelangweilten Tonfall: \"Och nö, eigentlich nicht - es sei denn, Du interessierst Dich für rückständige, aber zuverlässige 30mm-Motorkanonen...\"
Worauf die kleine Maschine das Feuer eröfnete - und die rechte Flugkörperaufhängung der TR-3B explodierte und die durchlöcherte Rakete rauchend in´s Wasser stürzte - um kurz darauf in einer riesigen Wassersäule zu explodieren. Taumelnd kämpfte das dreieckige dunkle Ungetüm um sein Gleichgewicht - Atreus´ Hologramm erlosch und das unheimliche Ding zog sich hastig und rauchend zurück, verfolgt von dem kleinen, agilen Senkrechtstarter. Loo hatte all das sehr wohl über den Bordfunk mitbekommen - und sich außer Sicht im Radarschatten des Schiffes angeschlichen. Und nun war er am Drücker und hörbar schlecht gelaunt: \"Alun ist genau da, wo sie sein will - zeig noch mal Deinen Designerarsch hier und ich mache da´n paar Reservelöcher rein...\"
Diega zog eine Braue hoch und Rabensteyn grinste breit: \"Nun gib sich einer diesen Knirps - wer hätte DAS gedacht...\"
\"Der Typ sollte sich was einfallen lassen. Nun, wo die Stealth-Eigenschaften druch den Beschuss eingeschränkt sind, wird das Teil auf jedem Radar von hier bis New Hanover auftauchen!\" fügt Big Ben hinzu und Pearl zieht einen Flunsch: \"Woah, sah der geil aus! Warum muss ausgerechnet der so ein Unsympath sein?\"
Alun hingegen wusste nicht, ob sie erschreckt oder belustigt sein sollte. Unschlüssig stand sie da mit dem Headset und fragte dann zögernd nach: \"Öhhm... `Designerarsch´?\"
Rotwerdend antwortete Loo schüchtern: \"Ja, hm... Die Ärsche von Anwesenden und Zweimeter-Blondinen natürlich ausgenommen!\"
\"Schön, daß wir das geklärt haben.\" gab Diega zurück, während Rabensteyn, Richardson und Big Ben sich bogen vor Lachen.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 13. März 2016 - 23:38:47
Das Kriegsglück...

...wenn man das so nennen kann, ist immer so eine Sache. In einer wirklichen Schlacht zwischen Massenarmeen zählt tatsächlich nur Glück. Du kannst so toll ausgebildet sein - und so eine Kampfsau sein wie Du willst - aber bei alledem, was dort gleichzeitig passiert ist es tatsächlich nur simples Glück, das Dich den Tag überleben lässt. Bist Du aber ein Spezialist - dann sei der Beste in dem, was Du tust - und lass´ Dich wenn möglich nicht dabei erwischen!\" gab der seltsam kantig wirkende Mann Auskunft, als Net54-Reporter ihn für die New Hanover News interviewten.
Gerade kamen er und ein paar seiner Jungz wieder zurück von einem Spezialauftrag für die Spyderco-Ltd-Truppen. Aber...
Ursprünglich waren sie mal 40 Mann.
Niemand hatte ihm gesagt, daß die neu aufgebaute Fabrik, die er zerstören sollte, genau dafür gebaut worden war. Um zerstört zu werden. Aber nicht von ihm - sondern von den Tuvalesen. Die hatten eine neue Bombe entworfen - die T-12A2 Cloudmaker. Und das 20 Tonnen schwere Ding machte seinem Namen alle Ehre, wie die Aufnahmen aus tuvalesischen RB-57-Aufklärern bestätigen konnten.

(http://abload.de/img/hardtack_i_poplar_001jooua.jpg) (http://abload.de/image.php?img=hardtack_i_poplar_001jooua.jpg)

Diese Bombe war so effektiv wie ein kleiner Nuklearsprengsatz. Er hat sich noch gewundert, was sie alle hier - mitten in einer Landsenke eines Kontinents sollten. Hier war nur ein typisch altmodisches Kaff - und die Fabrik. Als er und seine Leute näherkamen, sahen sie, daß das sogar wirklich ein Bilderbuchkaff war - mit allem Drum und Dran. Und mit Schaufensterpuppen als Bewohnern. Und überall waren seltsame Apparate zu sehen - die er als Kameras und Sensoren wahrnahm. Was zum...
Dann begann eine unheimliche Sirene klagend zu heulen - und er begriff.
Das hier war ein Testgelände - und seine Truppe war mittendrin.
Und der Test... begann genau jetzt.
Er konnte noch die zwei kleinen silbernen Flugzeuge am wolkig-heiteren Horizont sehen - und das wirklich große, das Kondensstreifen hinter sich herzog - und aus dem etwas Riesiges herausfiel, an dessen Heck ein geradezu lächerlich winziger Bremsfallschirm aufging. Noch nie waren er und seine Leute so gerannt - und noch nie war es für 36 von ihnen so sinnlos gewesen.
Es wurde gleißend hell - und sehr, sehr heiß. Er wunderte sich noch, daß die Hitze gar nicht mehr aufhören wollte - als die Erde zu beben begann. Und dann kam die Druckwelle. Die Luft wurde ihm in die Lungen gedroschen - um gleich danach wieder rausgesaugt zu werden - bevor ein Flammenwind über sie hinwegrauschte. Würde er jetzt einatmen, wäre er tot, bevor er den Schmerz würde spüren können. Aber die Flammen verschwanden so schnell, wie sie aufgetaucht waren - seine Haut mit einem ungesunden Braun zurücklassend - und seine Klamotten schwelend und kokelnd.
Es dauerte etwas, bevor er wieder auf die Beine kam und den Krater im Tal sah - und den immensen Rauchpilz. Und es dauerte etwas, bevor er begriff, daß er nicht radioaktiov verstrahlt worden war. Das war die einzig gute Nachricht für sehr lange Zeit. Aber nun war er wieder in New Hanover - und er und seine fünf Kameraden hatten das Gefühl, daß sie absichtlich gehörog verladen worden waren. Und er würde rauskriegen, warum - und von wem.

Darin war er wirklich gut.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 21. März 2016 - 23:59:43
(Zeit, etwas Neues in´s Game zu bringen - und bald gibt´s Pics davon!)

The Silver Trinity

Nach der Entwicklung der Aufklärungsdrohne REGULUS II für die Navy - und den ersten erschreckenden Erfahrungen mit der feindlichen unbemannten Bomberdrohne BLACK MANTA beschloss die tuvalesische Air Force ein System einzuführen, eine große Sprengladung sicher in´s Ziel zu führen - auch über weite Entfernungen hinweg. Dies führte zur Entwicklung und zur erfolgreichen Testreihe mit dem unbemannten Flugkörper SM-62 SNARK.
Dieses Fluggerät verwendete zum Start zwei Feststoffbooster und im Flug selber das gleiche J-57-Triebwerk wie die F-101 VOODOO. Die Snark war nie die schnellste Drohne - aber mit einer Reichweite von guten 10000 Kilometern und herausragenden Flugeigenschaften eine der Drohnen mit der größten Reichweite und Zuverlässigkeit.

Konstruktionstechnisch ähnelt die Snark der Regulus sehr - der Einlass für das Triebwerk befindet sich unter dem Rumpf, Höhenleitwerke fehlen ganz und diese Aufgabe wird von Elevons im Haupttragflächenpaar übernommen. Im Gegensatz zur Snark aber hat die Regulus sehr wohl Höhenruder - kleine Canards gleich hinter der Bugsektion. Das ermöglicht der Regulus kleinere Tragflächen und somit höhere Geschwindigkeiten. Die großen Tragflächen der Snark jedoch tragen auch zwei externe Treibstofftanks, welche ihr die enorme Reichweite ermöglichen.

Man empfahl ein Troika-System - die Drohne, ein Empfangsflugzeug mit einem Steuerstand für die Feineinstellung des Zielanflugs - und eine Backupmaschine, um den beiden zuvorgenannten den Rücken freizuhalten. Gut war, daß eine zweisitzige Voodoo schnell für diese Feineinstellungen umgerüstet werden konnte (und die Mannschaften fanden die Vorstellung einer Maschine mit dem Namen `Voodoo´, die eine andere Waffe fernlenkt recht finster und sehr passend). Um dieses Gespann abzuschirmen wurde eine F-105G, eine Wild Weasel, abgestellt, die im Einsatz dann all ihre technologischen Tricks ausspielen konnte. Diese Tricks mögen den Invasoren alt erscheinen - aber sie sind aufgrund der massiven, alten Technologie sehr störunanfällig und kraftvoll. Was zu einem Effekt führt, der im Funkerjargon als `überbügeln´ bezeichnet wird.

Aufgrund der großen Reichweite konnten die SNARK-Drohnen weit im Norden gebaut und gestartet werden und selbstständig in Richtung Operationszone fliegen, um von den zwei Maschinen in frontnahem Gebiet empfangen und übernommen zu werden - immerhin brauchte man sich keine Gedanken über den Kraftstoffvorrat der Drohne zu machen. So blieben die Fabrikationsanlagen der Snark stets außer Reichweite des Feindes. Als Gefechtskopf dient eine verkleinerte Version der Kampfladung, wie die strategische T-12 Cloudmaker-Bombe sie aufweist. Flächendeckende Einsätze wie die Flüge der B-47-Verbände sind wirkungsvoll - aber wenn man punktgenau wichtige Ziele ausschalten muss, ist dieses weit unaiffälligere Dreiergespann wesentlich erfolgversprechender.

Vier Mann - zwei Flugzeuge und eine Drohne. Der erste Einsatz vereitelte den Versuch der Invasoren, in einer besetzten Werft in New Hanover ein strategisches Flugkörper-Uboot zu bauen. Die Filmaufnahmen aus Kameras in den Recon-Ausrüstungen der Begleitflugzeuge wurden vom Strategic Air Command ausgewertet und als voller Erfolg verbucht. Zwei Wochen später wurden sie in den öffentlich-rechtlichen Fernsehprogrammen der tuvalesischen Bevölkerung gezeigt und die Zeitungen brachten ausführliche Berichte. Propagandatechnisch war dies ein voller Erfolg.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: Zanko am 08. April 2016 - 17:39:01
Sehr genaile Geschichte, ich freue ich schon auf die folgenden Ereignisse! :thumbup:
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 09. April 2016 - 11:37:55
Fettes merci - und willkommen in da House!

So - keine Ahnung, wer von euch schon in der Lage war `Mama´ zu sagen, als die Mauer noch stand - aber hey - ich war damals großgew... falsch, ich war schon immer hurengroß. Damals war ich noch´n Kind - aber ich habe mich immer gefragt, was diese eigenartigen Gebilde auf manchen Hügeln darstellen sollten - ihr wisst schon- diese ultradezenten, golfballartigen Apparate, die neuerdings von der NSA genutzt werden, um brandgefährliche E-Mails abzufangen. Nun, damals hatten diese strengsky-geheimsky-Horchposten natürlich einen anderen Zweck - aber ich finde sie stylo - und dementsprechend musste ich gleich anfangen, etwas in der Art zu zimmern. HIer also mal der Rohzustand:

(http://abload.de/img/20160409_1041493uul3.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160409_1041493uul3.jpg)

(http://abload.de/img/20160409_104205e1uzc.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160409_104205e1uzc.jpg)

Alles natürlich aus nicht wiederverwertbarem Weltraumschrott gebaut - daher sage ich: ja - wenn ihr auf´m Flohmarkt abgefahrene Bausätze findet - Zugriff! Auch, wenn Teile fehlen sollten. Man kann ALLES verwenden. Und man findet auch heraus, wozu. Wo wir von Verwendung reden:

(http://abload.de/img/20160409_110727wmu3h.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160409_110727wmu3h.jpg)

Dieses Grünzeugs ist noch von GW - aber da Tuvalu´s Fauna relativ urtümlich ist (Simpler Stengel und große Blätter), ist es hierfür geradezu prädestiniert. Ich brauche MEHR davon! Wer noch was davon hat und es loswerden will - einfach HIER schreien!

(http://abload.de/img/20160409_10431122u3b.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160409_10431122u3b.jpg)

(http://abload.de/img/20160409_104322anunz.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160409_104322anunz.jpg)

Die bereits mehrfach erwähnte SM-62 SNARK. Nicht sehr schnell, dafür aber zuverlässig und mit einer sehr hohen Reichweite gesegnet. Rund um dieses Ding plane ich einen Flugplatz für Fotoaufklärer und Experimentalflugzeuge - kommen wir zu Ersterem:

(http://abload.de/img/20160409_104343thu8h.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160409_104343thu8h.jpg)

(http://abload.de/img/20160409_104354p6uz9.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160409_104354p6uz9.jpg)

Die RB-57 Canberra. Das Flugzeug, das ein Linkslenker ist. Eigentlich gedacht als Bomber hat sich dieses Ding zu einem hochfliegenden und robusten Aufklärer gemausert, dessen Optronikkomplex einfach als Komplettmodul in den Bombenschacht eingesetzt und arretiert werden kann. So kann der Bombenschütze ganz simpel seinen Job wechseln - nur, daß er nun die Ziele fotografiert und nicht mehr bombardiert.

(http://abload.de/img/20160409_104414lhupu.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160409_104414lhupu.jpg)

(http://abload.de/img/20160409_104426svuwr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160409_104426svuwr.jpg)

Zu erkennen an den roten Markierungen: Ein Experimentalflugzeug - hier als Systemträger für Seezielraketen und eine Luftbetankungsanlage. Ebenfalls vorhanden der Fanghaken - denn Seezielzerstörer sind erfahrungsgemäß auf Trägerverbänden am besten aufgehoben.

(http://abload.de/img/20160409_104600abuyu.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160409_104600abuyu.jpg)

Das komplette Silver-Trinity-Gespann: Eine SM-62 SNARK, eine F-101B VOODOO und eine F-105G WILD WEASEL. Nach einer Überführungsphase über gute 9000 Kilometer übernehmen diese Flugzeuge den Geleitschutz für die fliegende Bombe. Die Voodoo hat neben dem Remote Operator, der das Ding präzise in´s Ziel steuert zur Not noch zwei GENIE-Raketen dabei, die wie abschießbare Richtminen wirken - man weiß ja nie. Die F-105G wiederum ist mehr als doppelt so schnell und der Wachhund für die zwei.

(http://abload.de/img/20160409_1046110rutv.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160409_1046110rutv.jpg)

Zugehängt mit AGM-78 STANDARD und SHRIKE-Raketen und in der Lage Störsignale zu senden oder feindliches Radar auszuknipsen ist diese Maschine auf den letzten Meilen zum `Touchdown´ manchmal nicht nur essentiell - sondern überlebenswichtig für das Unternehmen und die unmittelbar Beteiligten.

(http://abload.de/img/20160409_104618mgun6.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160409_104618mgun6.jpg)

(http://abload.de/img/20160409_1046291pube.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160409_1046291pube.jpg)

Und hier kann man etwas Interessantes sehen - aus der Voodoo sollte eines Tages die bekannte Phantom werden. Anordnung der Triebwerke, Zwei Mann Besatzung... grundlegende Designmerkmale wurden hier schon mal vorweggenommen. Und so nimmt auch die Belegung des Frontflugplatzes langsam Gestalt an...

(http://abload.de/img/20160409_10472655uy6.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160409_10472655uy6.jpg)
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 10. April 2016 - 15:51:37
Dazzling Hardware!

   Wirklich erstaunlich finde ich ja, daß es tatsächlich viele verschiedene Lösungswege gibt, wie Hersteller von Bausätzen eventuelle Pobleme lösen - und das sogar innerhalb einer eigenen Produktlinie! Nun habe ich insgesamt vier F-105 - zwei von Monogram und zwei von Hasegawa. Und selbst die unterscheiden sich voneinander. Die erste F-105D war eindeutig ein sehr altes Modell - aber mit aufklappbarem Cockpit und sich drehenden Rädern - also noch aus der Zeit, wo diese Bausätze in den U.S.A. eher als Eigenbauspielzeug gedacht waren. Und es war zweifarbig gefertigt - wie Matchbox-Bausätze. Dies ist das Modell ganz vorne im Bild über diesem Text, by the Way.

   Das zweite Modell ist die F-105G - man sollte meinen, ein verlängerter Rumpf für den Zweisitzer sollte es tun, nicht wahr? Das ist der mit der Haifresse vorne dran. Aber nein - der spielt modellbautechnisch in einer völlig anderen Liga - ist aber immer noch sehr günstig in der Anschaffung - etwa 15 Öre. Hier haben wir ein Fahrwerk, deas etwas fummelig ist, Lufteinlässe, die weit in den Hinterrumpf hineinreichen - und eine sehr detaillierte Ausführung des Triebwerkskonus.

   Nun aber die Überraschung: Wer meint, daß japanische Bausätze so passgenau sind, daß sie sich praktisch von selber zusammensetzen, der wird überrascht sein, wenn er einen Hasegawa-Bausatz aus den 60ern oder 70ern abgreift - was für ein Gefummel! Und was für ein Entgraten! Meine Fresse, die waren echt so usselig wie die ersten Airfix-Bausätze... Und selbst hier gab es Unterschiede - obwohl beide Bausätze eine F-105D darstellen sollen. Nur ist bei den Hasegawa-Bausätzen nicht ganz so offensichtlich, welcher Bausatz die ältere Variante ist...

   1/48 & 1/72

   Natürlich habe ich für meine 28mm-Figuren für unser Superhelden-RPG THE DNA-CHRONICLES neben Amischlitten und Anderem auch ein paar Vögel parat - unter Anderem eine F-101B der National Guard (Monogram) und eine F-105G (Revell) für Söldner. Was ich verblüffend finde - diese 1/48-Modelle gleichen bautechnisch den 1/72-Modellen bis auf´s Haar! Das finde ich gelindegesagt faszinierend. Nun frage ich mich, welcher Bausatz von denen zuerst da war - der kleine, oder der große?

   Fazit: Ich bleibe dabei - ich gucke auch weiterhin nach alten Bausätzen - die haben wenige und dafür sehr robuste Bauteile. Sehr gut für Tabletops - klar gibt es superdetailreiche Bausätze mit Ätzteilen bis zum Verlust der Muttersprache - und wer sich da wochenlang dran totfummeln will, um das schweineempfindliche Ding dann in einer Vitrine zustauben zu lassen - nur zu. Die kosten aber auch dementsprechend - und ich denke, bei solchen Tabletops muss der Modellbauer einen Weg der Kompromisse finden, nicht wahr?
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 12. April 2016 - 16:21:35
So - nun baue ich auch ein paar mehr dieser sexy Horchposten, die es früher auf jedem Hügel hab, auf dem man nach Osten gucken konnte:

(http://abload.de/img/20160410_1710214qs17.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160410_1710214qs17.jpg)
Super strengsky-geheimsky! Und ebenfalls mit etwas Stolz kann ich verkünden, daß die vierte F-105 fertig ist - und ebenfalls in meiner unnachahmlichen Art und Weise lackiert worden ist - mit Erfolg, wie man hier sehen kann:

(http://abload.de/img/20160412_161115p1s5s.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160412_161115p1s5s.jpg)
(http://abload.de/img/20160412_161104fvsu0.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160412_161104fvsu0.jpg)

(http://abload.de/img/20160412_161121gkssj.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160412_161121gkssj.jpg)

So langsam aber sicher nimmt der Stützpunkt Gestalt an...
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 06. Mai 2016 - 21:52:27
Tuvalesische Vegetation, erster Testlauf:

(http://abload.de/img/20160506_214854kzbg5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160506_214854kzbg5.jpg)

Alles
dabei - importierte Palmen und Hibiscusbäume, die riesigen
Ackerschachtelhalme - wunderbar! Fettes merci an alle, die mich mit
Grünzeugs unterstützt haben!
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 08. Mai 2016 - 05:36:03
Die Sache mit den Flugbooten

Tuvalu II ist eine Inselwelt. Es gibt zwar größere Landmassen - aber auch, wenn der größte Kontinent in etwa so groß ist wie Australien - besteht der Rest aus weit verstreuten unzähligen Inseln - manche größer, manche kleiner. Seit der Erfindung des Düsentriebwerkes und der damit einhergehenden Notwendigkeit befestigter Landebahnen, weil diese Flugzeuge höhere Start- und Landegeschwindigkeiten haben... wuchs die Reichweite der größeren Modelle und auch die Größe der Flugfelder. Es wäre aber unökonomisch und in manchen Fällen ziemlich schwachsinnig, solche Flughäfen überall zu errichten, wohin die zahlende Kundschaft auf Tuvalu II reisen will.
Deshalb gibt es auf vielen Inseln neben den kleineren Flughäfen für Flugzeuge wie die Fairchild Provider oder ähnliche Propellermaschinen mit großen Reichweiten an den Häfen auch Anlegestellen oder Amphibienrampen für Flugboote. Es gibt Fluggesellschaften, deren Flotten nur aus Flugbooten bestehen. Warum auch nicht? Sie sind einfach zu bauen und zu unterhalten - die Wartung ist simpel und die größeren von ihnen können wirklich weite Strecken zurücklegen - und da Tuvalu II eine Ozeanwelt ist, können sie tatsächlich überall landen.
Das Militär liebt Flugboote.
Vor allem jetzt.
Man kann Spezialeinheiten auf nahezu jeder Inselgruppe etablieren - und sie problemlos versorgen. Kommen wir nun zu technischen Details. Wie jeder weiß, gibt es Wasserflugzeuge - und Flugboote. Wasserflugzeuge sind Flugzeuge, die anstelle eines Fahrwerkes zwei Kufen haben. Manche haben drei - eine große in der Mitte - und zwei kleine unter den Tragflächen.
Flugboote hingegen sind Flugzeuge, die mit dem ganzen Rumpf im Wasser landen. Sie sind ausnahmslos Hochdecker oder Schulterdecker und liegen so in der Luft wie ein Pelikan. Aufgrund ihrer Bauweise ist ihe Ladevolumen im Verhältnis zu ihrer Größe immens. Zivile Modelle können durchaus zwei Decks aufweisen. Die großen Flugboote Tuvalus haben vier oder sogar sechs Motoren.
Das bevorzugte Modell der Navy ist die Martin PBM-5.

(http://abload.de/img/rev_martin_mariner_coquu7k.jpg) (http://abload.de/image.php?img=rev_martin_mariner_coquu7k.jpg)

Diese zumeist dunkelblau lackierte Maschine ist ziemlich groß. Mit zwei kraftvollen Motoren ausgestattet erreicht sie um die 540 Km/h und hat eine Reichweite von um die 6000 Km. In den Motorgondeln können zahlreiche Ordonnanzien mitgeführt werden - wie Torpedos, Bomben oder Anderes. Bewaffnet mit drei 20mm-Türmen und bis zu sechs Sidewinder-Raketen unter den Tragflächen ist sie ein ziemlich riskantes Ziel für jeden, der sich ihr in feindlicher Absicht nähert. Von U-Booten betankt wird sie momentan verstärkt eingesetzt, um kleine, aber strategisch wichtige Inseln zu besetzen und zu befestigen. Sobald die Soldaten die Insel gesichert haben, rücken die Versorgungsschiffe an und die Pioniertruppen beginnen mit dem Ausbau der Stellungen und der eventuell geplanten Hafenanlagen. So ist es nicht verwunderlich, daß Flugboote aller Größen und Formen ein gewohntes Bild am Himmel über den Inseln sind. Sie kommen hin, wo sonst noch keiner war. Und selbst die Tuvalesen entdecken durch sie so manche Inseln, die sie noch nie betreten haben.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 12. Mai 2016 - 15:45:12
Zurück zur platzbedingten Modulbauweise: Civil Life on Tuvalu II.

(http://abload.de/img/20160512_154219qqzkv.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160512_154219qqzkv.jpg)

Endlich passende Karren gefunden!
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 15. Mai 2016 - 03:37:06
To die for
Jede Welt bietet unwahrscheinliche Möglichkeiten - zu jeder Zeit. Man muss nur wissen, wo man danach suchen muss - und eventuell ein wenig Glück haben. Die Tuvalesen wissen das - und auch die Neuankömmlinge. Der wissenschaftliche Rat bietet in den Bibliotheken jedes Jahr Upgrades aus den techno-historischen Dateien der Aconcagua - frei zugänglich für jeden. Denn natürlich bietet die Freie Wirschaft und auch der Enthusiasmus von Tüftlern Gelegenheiten für eigenen Fortschritt. So gibt es natürlich diverse kleine und große Flugzeugwerften, die an Neuerungen und ausgefallenen Prototypen arbeiten. Manche werden in Kleinserien hergestellt und Tests unterzogen. Praxisnahe Tests sind da sehr beliebt. Die einzige Praxis momentan ist der Krieg. Natürlich verlassen sich die Streitkräfte da lieber auf Bewährtes, das ihren technischen Möglichkeiten entspricht - aber die kleinen privaten Gesellschaften haben sozusagen auch private Soldaten. Glücksritter, Soldiers of Fortune, Söldner, Mercenarios - wie auch immer man sie nennen mag. Abgefahrene Leute für abgefahrenes Equipment.

(http://abload.de/img/tuvalesianfreelancery1apc.jpg) (http://abload.de/image.php?img=tuvalesianfreelancery1apc.jpg)

Frei von nationalistischem Dünkel und unbeeinflusst von Bedingungen, die an das jeweilige Budget geknüpft sind werden hier Maschinen gebaut und mit Komponenten kombiniert, wie es so auf der Erde vor knapp einem Jahrtausend nicht möglich war. Man ist fasziniert von der Simplizität und Robustheit schwedischer Flugzeuge, die von unbefestigten Pisten starten können mussten - von der aerodynamischen Einfachheit und Eleganz französoscher Deltaflügler, den manchmal fremdartigen Innovationen wartungsarmer russischer Maschinen und von den hypermodernen Werkstoffen aus Deutschland und den Vereinigten Staaten. Britische Triebwerke setzen dem Ganzen noch die Krone auf. Und die Söldner - sowohl einheimische, als auch zugereiste - testen diese Dinger gerne mal aus. Die Beweggründe können da verschieden sein - sei es Rache für eine ausgelösche Familie oder Dorfgemeinschaft, Abenteuerlust, der ehrenvolle Kampf um die Freiheit dieser Welt - oder eine noch nicht beglichene Rechnung. Wie Susan Yaeger eine hatte - die Schwester des Mannes, der von seinen Vorgesetzten im VanDuren-Konzern in ein tuvalesisches Bombentestgebiet gelotst worden war. Susan ist ein gutgelauntes, immer hungriges Reflexmonster und in der Lage über 9G auszuhalten. Sie ist auch nicht die Schlaueste - aber nachtragend wie ein Elefant.

(http://abload.de/img/crusher20fp9e.jpg) (http://abload.de/image.php?img=crusher20fp9e.jpg)

Sie würde hier in der `Cloverfield´-Unit bleiben - bis ihr Bruder, der nun kriegsversehrt ist, herausbekommen hat, was er wissen muss, um den Zahltag einzuläuten. Bis zu diesem Zeitpunkt würde Susan weiter trainieren - und sich hier auf Tuvalu einen guten Ruf erarbeiten. Sie wird kämpfen - und sie wird fliegen, wie es nicht mal die Vollsyntheten hinkriegen. Und sie wird dabei eine scheißgute Figur hinlegen. Was keine Kunst ist - sie ist eine Frau in einer kämpfenden pro-tuvalesischen Einheit - und sie hat rote Haare. So jemand bleibt definitiv in Erinnerung.
Und Susan Yaeger würde einen Weg finden genug Kohle aufzutreiben, damit ihr Bruder sich einen neuen Körper ausdrucken lassen kann - vielleicht klaut sie es von dem Typen, der ihrem Bruder diese Falle gestellt hat, bevor sie ihn umbringt.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 16. Mai 2016 - 15:43:00
Und hier nun passend zum `Roman´ ein paar der Prototypen, die von den Mercenarioz getestet werden - hier auf den DeSoto-Airfields...

(http://abload.de/img/20160516_152350amrfp.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160516_152350amrfp.jpg)

(http://abload.de/img/20160516_152402i1rnu.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160516_152402i1rnu.jpg)

(http://abload.de/img/20160516_152416vgpjh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160516_152416vgpjh.jpg)

Die blaue X-29 und die noch unlackierte J-35. Die J-35 wird sehr schnell werden - und die X-29 sehr wendig.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: SisterMaryNapalm am 16. Mai 2016 - 18:13:16
Erinnet mich so ein kleines bisschen an Noa Izumi, die Dame. Nur dass Noa keine Bierdosen zerquetschen könnte.

Aber wenn man Sam Fisher glauben darf, dann gibt es sowieso nur eine Institution, die Bierdosen zerquetschen kann: \"Bierdosen zerquetschen? Das kann die Navy am Besten\"
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: Hanno Barka am 16. Mai 2016 - 18:33:32
Einfach großartig, was Du da zusammenbastelst (\"Hardware\" und Fluff)  :thumbup:
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 16. Mai 2016 - 19:38:43
Freut mich wenn es taugt - und es freut mich, mal tatsächlich eine Reaktion zu sehen... Geplant sind erst mal weitere Söldnerz samt ihren leicht futuristischen Fahrzeugen.

(http://abload.de/img/mercenaries5nsyz.jpg) (http://abload.de/image.php?img=mercenaries5nsyz.jpg)

Viele Wissenschaftler des Tuvalesischen Rates sind der Auffassung, daß es mehr Feindaufklärung geben muss - zur Verdeutlichung haben sie die DOOMSDAY CLOCK in´s Leben gerufen - sie zeigt an, inwiefern ihr gesellschaftliches Leben von den Feinden bedroht ist, gemessen an den zur Verfügung stehenden geheimdienstlichen und militärischen Daten.

(http://abload.de/img/523d0d028517c9e53c5danyqpv.jpg) (http://abload.de/image.php?img=523d0d028517c9e53c5danyqpv.jpg)

Dementsprechend hat der tuvalesische Geheimdienst weitere Horchposten an strategisch wichtigen Punkten etabliert. Einer der wenigen Vorteile ist, daß die Konzerne und deren loyale Truppen keinerlei Satelliten im All haben. Und man arbeitet daran, daß dies auch so bleibt.

(http://abload.de/img/20160516_192843ntomb.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160516_192843ntomb.jpg)
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 17. Mai 2016 - 03:34:59
The tuvalesian Way of Life

...ist entschleunigend - auch für einen Piloten. Nun, wo sie hier, beim `Feind´ ist - muss Susan zugeben, man kann es hier aushalten. Die Gebäude hier haben keinerlei Heizung - wozu auch? Es wird hier nie sonderlich kalt. Und ein Haus zu bekommen ist hier denkbar einfach.
`Wana hava Home? Look feran empty Place, build a House and CONGRATZ! You get yerselfa friggin´ Home!´
Und genau das hat Susan getan. Nun, sie hat kein Haus gebaut (vor allem, da sie handwerklich eher eine Katastrophe ist) - sie hat einfach eines bekommen. Als Testpilot und Söldner bei Kenoa Enterprises hat man offenbar Anrecht auf einige Vergünstigungen. Als sie fragte, wie es kommt, daß man hier so großzügig ist, sagte man ihr: \"Erstens: Wir haben hier viel Platz. Zweitens: Sie riskieren viel in Ihrem Job, das sollte dementsprechend honoriert werden. Und Drittens: Das Haus hat jemand gebaut, der vom Einsatz... nicht zurückkam.\"
So wurde Susan Hausbesitzerin. Mitten auf einer Seidengraswiese am Meer - weit und breit nur einige Bougainvillaeae, Hibiscusbüsche und Palmen. Da kann man´s aushalten. Das Blue House. Klein, aber fein. Und man weiß, wann sie zu Hause ist - denn dann steht da ein knallroter Dodge Challenger mit Heckspoiler. Susan muß sagen, daß diese Welt mit ihren breiten Straßen, die sich in der Mittagssonne stets etwas verziehen, ihren Drive-Ins, den Autokinos und Diners und der entspannten Art der Einheimischen durchaus zum Bleiben einlädt - mit der Auflage, daß sich an all diesen Dingen bloß nichts ändert. Noch ein Grund mehr, warum die Konzerne nicht sehr willkommen sind hier.
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Momentan steuert Susan eine X-29. Bis auf zwei 30mm-Kanonen in der Bugsektion (was die Radarkapazität mit einschränkt) bietet der schmalgebaute einstrahlige Luftüberlegenheitsjäger keinerlei Bewaffnung - ein geborener, brutaler und dennoch zierlicher DogFighter. Mit knapp 1600 Km/h ist die X-29 nicht mal die schnellste - aber aufgrund ihrer ungewöhnlichen Tragflächenkonfiguration definitiv die wendigste Maschine weit und breit. Und Susan gedenkt dies auszunutzen - um ihre Zähigkeit weiter auszubauen. 9G schafft sie schon, aber sie ist sich sicher, daß das noch besser geht. Und wo kann man das besser antesten, als bei einem Angriff auf einen Big Brother Convoi?
Während ihre Kollegen den riesigen mobilen Horchposten mit AGM-78-Raketen eindecken, muss sie die ebenfalls recht wendigen M-37-Jäger der Konzerner beschäftigen.
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\"Wieviele sind das nochmal?\"
\"Zwei auf acht Uhr - und einer auf fünf Uhr!\"
\"Roger - danke!\"
\"Du bist verrückt, Sue...\"
\"Fresse - seht lieber zu, daß ihr eure Ladycracker richtig einparkt - dann könnt ihr euch gerne beteiligen! Eure Splashs* sind noch nicht allzu berauschend...\" grummelt Susan und reißt die X-29 in eine Linkskehre, die beinahe das Heck ausbrechen lässt. Völlig überraschend rauscht die blaue Maschine zwischen den beiden M-37-Maschinen durch - und sie verhindert so, daß die dritte auf sie schießt. Und dann haut Susan die Luftbremsen raus - diverse Klappen an den Tragflächen und am Rumpf, welche die Maschine abrupt abbremsen. Die dritte Maschine rauscht einfach vorbei - und nun ist Sue hinter ihr. Mit etwas Glück...
\"Delta Spear: Fox Two!\"
\"Silver Spear: Fox Two!\"
\"Scheiße, mann - das hat sicher weh getan!\"
\"Das Paket ist geliefert! Nun zum spaßigen Teil!\"
Nun von den jeweils zwei recht massiven Raketen befreit, machen sich die zwei anderen Maschinen, eine AMD-2000 und eine J-35, ebenfalls daran ihrer Kameradin zu halfen. Gerade hat Sue die Feindmaschine dermaßen ramponiert, daß der Pilot aussteigen musste - und sie fängt zu grinsen an, was man über den Funk und auch unter der Atemmaske tatsächlich hören kann: \"Seid also doch zu was zu gebrauchen - okay, die zwei gehören euch - denkt dran, die sind ziemlich flott, wenn sie wenden wollen...\"

Später macht Sue es sich in der Mannschaftsmesse gemütlich. Was in ihrem Fall bedeutet, daß sie ein Tablett vor sich abstellt, das sich verdächtig durchzubiegen scheint. Ihre Kameraden wundern sich regelmäßig, wo die nicht sonderlich große, angenehm sportlich-dralle Frau das alles hinfrisst - aber ein Superimmunsystem und diverse andere Körperaufrüstungen haben nun mal einen hohen Energieverbrauch. Was die Leute aber auch bemerken ist, daß es da einen in der Küchenbelegschaft gibt, der offenbar einen Heidenspaß daran hat, daß es der rothaarigen Fressmaschine schmeckt. Was man vor allem daran merkt, daß Susan regelmäßig kiloweise `Überschußware´ auf der Kofferraumklappe ihres Wagens vorfindet - fein säuberlich verpackt.

*Splashs - Abschüsse
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: SisterMaryNapalm am 17. Mai 2016 - 03:40:33
Die haben einen reichlich seltsamen Funkverkehr. Da bleibt mir zur sagen: \"ZIPLIP, Leute - lernt mal Funkdisziplin\".
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 17. Mai 2016 - 03:44:46
Das sind Söldner. Was erwartest Du?
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: SisterMaryNapalm am 17. Mai 2016 - 03:55:46
Eine rhetorische Frage  :D
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 21. Mai 2016 - 11:53:14
Kommen wir mal wieder zum größten einstrahligen Militärflugzeug ever built in History - der REPUBLIC F-105 THUNDERCHIEF. Hier brandneu aus dem Werk und im Vergleich zu einer AMD-2000. Beide einstrahlig und einsitzig. Warum also ist die F-105 so ein fetter Vogel? Zeit für etwas aeronautische Geschichte.
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Entwickelt in den 50ern, wo alles, was mit Jets, Raketen und Atombomben zu tun hatte von Vorneherein erst mal sexy war, war die F-105 die gelungene Kombination... aus einfach allem. Schnell wie eine Rakete sollte dieser Jet eine Atombombe transportieren - wenn möglich da hin, wo man sich das so gedacht hatte. Einfach turbo-sexy. Und um diese Atombombe in das Flugzeug zu bekommen, muss man sie natürlich erst mal da drunter bekommen - daher dieses enorme, massive Fahrwerk. Allerdings säuft der Vogel mit seinen über 2200 Sachen auch wie eine Rakete. Als man in den Sixties dann wieder einigermaßen zu Verstand kam - funktionierte man diesen Bombenschacht einfach in einen weiteren internen Tank um. Wir haben hier also einen einstrahligen Bomber, der ab und zu auch Jäger spielen kann - und einen extrem leistungsfähigen und robusten noch dazu. Hey, die Maschine kann zwanzig 250-Kilo-Bomben tragen.

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Das ist mehr als zwei B-17 schleppen konnten - fett Respect. Reife Leistung, muss man hier schon mal anmerken...
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 22. Mai 2016 - 09:43:33
Und hier der erste Test für Nicht-Kombattanten:

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Mirse das gefallen ganz sehr. Nun kann man bei Behind Oahu auch ganz normale Typen spielen. Perfekt!
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: SisterMaryNapalm am 22. Mai 2016 - 09:47:33
Die Herren sehen mir aber nicht normal aus - so wie die um das Auto herumstehen ... die sind doch wohl nicht vom TÜV, oder?!

Aber davon abgesehen - für einen ersten \"Test\" recht gut. Gefällt mir.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: Maréchal Davout am 22. Mai 2016 - 15:59:00
Hi, Ich habe jetzt endlich mal etwas genauer hier durchgeguckt und bin beindruckt vom kreativen Output! So viele Ideen und verschiedene Bildformen - schön!
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 22. Mai 2016 - 16:48:15
Kein Akt - be welcome. Dies ist eine Welt - hier ist immer was los.

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Seien es Rüstungskonzerne von Terra, die neue Lieferungen an die Söldner vereinbaren...

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Ein Besuch bei Susan Yaeger...

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...oder ein paar Herren der `Firma´, die einen neuen Horchposten in Betrieb nehmen...

Man kann auf Tuvalu II natürlich auch Zivilist sein und surfen gehen, Wracktauchen, oder sonstwas machen. Wie Kou Lunh. Die macht... sonstwas.

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Neben vielen anderen Dingen. Über einige kann sie nicht reden. Nicht vielleicht, weil ihr das peinlich wäre - jemandem wie ihr ist nichts peinlich.

Nein, sie darf nicht darüber reden. Denn es gibt Leute, die meinen, man soll alles essen - aber nicht alles wissen. Wichtige Leute.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 27. Mai 2016 - 07:10:29
Und hier sehen wir ein typisches Emergency Shuttle der Morgenstern-Corporation, einer Söldnervereinigung:
(https://abload.de/img/20160527_065202bcqkv.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160527_065202bcqkv.jpg)

...nach der Notlandung.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: Mandulis am 27. Mai 2016 - 07:28:48
Geschwindigkeitstechnisch bist du beim Don in der Ecke. :thumbup: Immer wieder schöne Anregungen dabei.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 27. Mai 2016 - 07:42:55
Öhhm... Ich fasse das mal als Kompliment auf - denke ich.

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Ja, ich finde es gut, wenn man den Leuten bei unserer RPG-Runde etwas zeigen kann - das spart viel Zeit - und jeder weiß auf Anhieb, worum´s geht.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 01. Juni 2016 - 08:19:01
Unheimliche Ereignisse werfen ihre Mega-Schatten voraus - die Charme-Offensive der tuvalesischen Luft- und Raumfahrtbehörde!

   (https://abload.de/img/20160601_074632ywszm.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160601_074632ywszm.jpg)

   Hier posieren die Herren Ingenieure gerade vor einer X-10 und einer F-106 in der Erprobungsphase...

   (https://abload.de/img/tuvalesianx-10nsstz.jpg) (http://abload.de/image.php?img=tuvalesianx-10nsstz.jpg)
(https://abload.de/img/tuvalesianspacetravelmasbk.jpg) (http://abload.de/image.php?img=tuvalesianspacetravelmasbk.jpg)

   ...und hier wird das neue, zweisitzige Niederorbit-Modul gestestet. Geplant ist eine größere Variante, mit der man an der ACONCAGUA andocken kann.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 06. Juni 2016 - 02:36:57
Mann, ist die niedlich!

Pearl konnte das natürlich nicht hören - sie war gerade dabei, mit ihrem kleinen, rotweißen Vehikel in 3000 Metern Tiefe zusammen mit dem Yellow Sub eine der mysteriösen Tiefseeruinen zu inspizieren, die es auf dem ganzen Planeten gab. Und Pearl konnte auch nicth wissen, daß sie beobachtet wurde - weshalb der Beobachter durchaus wusste, wovon er sprach, als das Yellow Sub die gutgelaunte, silberhaarige Extremsportlerin in ihren ebenfalls rotweißen Wassersportklamotten mit den Unterwasserscheinwerfer für einen Augenblick aus der Dunkelheit holte.
Der Deobachter seinerseits hockte in einem Kleinst-Uboot ähnlich dem Yellow Sub - doch die in normalem Licht unsichtbare Infrarotbeleuchtung und die militärisch anmutende Lackierung dieses Ubootes ließen es mit der Steilwand des nahen Kontinentalschelfes verschmelzen. So hatte der Beobachter ein gutes Bild mit seinem Nachtsichtgerät auf eine putzmuntere Pearl, die in ihrer dickwandigen Lexankapsel wirkte wie ein exotisches, buntes Tier. Noch dazu eines, das eine ausnehmend gute Figur machte.
\"Fuck - Du sollst mir sagen, was die da unten suchen! Umsonst werden die hier ja wohl nicht rumgeistern, oder?\" fluchte Davy Jones (er hieß wirklich so) in´s Mikro - und ließ den jungen Harpunier unten im Uboot zusammenzucken.
\"Sag mal, Skipper - war es `ne gute Idee, den Jungen in das Uboot zu stecken?\" fragte Davy´s Kamerad Ron aus Söldnerzeiten und Davy grinste: \"Sieh Dich um, man - wir alle stecken in einem Uboot - noch dazu im geilsten weit und breit!\"

\"Schlaue Söldner sorgen vor - und deshalb werden schlaue Söldner auch steinalt!\" erklärte Davy seinen Jungz vor dem Exodus - und er erklärte ihnen auch, warum er wertvollen Frachtraum mit einem seltsamen Wasserfahrzeug belegt hatte - in dem sich Unmengen sonstiger Ausrüstung anstauten. Der ehemalige ConSeal hatte sich nämlich schlaugemacht und wusste, daß er auch als Freischaffender auf Tuvalu II erst mal eines braucht...
Ein Schiff.
Und noch dazu ein reichlich ungewöhnliches - die Bullshark. Ein hochseetüchtiger Halbtaucher, der notfalls auf 20 Meter abtauchen kann - oder aber über Wasser mit über 50 Knoten das Weite suchen kann. In recht düster-gedeckten Farben gehalten vermittelte dieses ungewöhnlich geformte Schiff schon von Weitem genau den Eindruck, den es vermitteln sollte: Böses Boot mit bösen Leuten - Du Stress - dann Ärger.
Einmnal hier angekommen hat die agile Bullshark schnell das offensichtlichste Geschäft übernommen: Die Suche nach nautischen Abenteuern und ein klein wenig Piraterie. Interessant hierbei ist die Mitarbeit einer neuen Kameradin namens FIN. Sie stammt aus der dubiosen Firma NOSPHERATECH. Die ebenfalls weißhaarige, alterslos wirkende Frau sagte in ihrer scheuen Art als Erstes: \"Ich mag die Sonne hier - sie tut mir nicht weh.\"
\"Näh - tut sie nicht. Und wenn sonst jemand Dir wehtun will, sag Bescheid. Dann tu ich IHM weh.\" gab Davy zurück. Obwohl sie sich so diskret bewegen kann, daß sie sogar ihn überrascht - und sie im Stockdunklen sehen kann findet Davy es witzig, sie dabei zu haben - sie ist wie eine Art Tochter für ihn.
Fin mag das Meer. Auch, wenn sie beim Blick über die Reling im Hafen nie ihr Spiegelbild im Wasser sieht... sie mag das Meer. Erstaunlicherweise kommt Fin mit allen möglichen Tieren wunderbar zurecht. Momentan steht sie auf der Brücke und beobachtet das Forschungsschiff CORAL SEA in der klaren Nacht. Obwohl recht antiquiert wirkend scheint es recht neu und modern zu sein. Sie weiß auch, daß das Klein-Uboot, das Davy´s Leute hier erstanden haben aus derselben Baureihe stammt wie das gelbe von denen da drüben. Das rotweiße wird von einem Mädchen gesteuert, daß von den Konzernern gesucht wird.
Aber das werden sie auch.
Man macht sich nicht gerade beliebt, wenn man die Yachten der neuen Superreichen um New Hanover ausräumt. Davy meint simpel: \"Die Welt - auch diese hier - ist ein mieser Ort, harhar. Zumindest wird sie das mal sein, sollten die Konzerne hier mal das Sagen haben. Bis es soweit ist aber werde ich ein mieses kleines Arschloch sein, das den großen Arschlöchern hier die Tour versauen wird.\"
Fin mag das. Abgesehen davon wird sie ebenfalls gesucht. Die Welt der MegaCons ist wie eine Welt der Nationalstaaten - man verlässt nicht so einfach den Clan. Das ist schlecht für den Ruf - und somit schlecht für´s Geschäft.
\"Mann, ist die niedlich!\" wurde Fin über das HeadSet aus ihren Gedanken gerissen, als der Skipper fluchte: \"Fuck - Du sollst mir sagen, was die da unten suchen! Umsonst werden die hier ja wohl nicht rumgeistern, oder?\"
\"Öhhm - ja... hier sind Ruinen - von einer Stadt oder sowas...\"
\"In über 3000 Metern Tiefe?!\" staunte Ron und Davy grinste: \"Wusste ich´s doch - hier sind wir genau richtig!\"
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 06. Juni 2016 - 06:06:38
Und um diverse vollbärtige Skeptiker und Kritiker zu schocken - ja, all das wird auch benutzt. Ich bin ja nicht der Einzige, der vor sich hinbaut wie ein Wahnsinniger. Soviel erst mal dazu. Und ich baue gerne was Eigenes anstelle 20000 Soldaten nachzufriemeln, die genau so schon seit über 200 Jahren irgendwo rumliegen und Sand fressen. Jedem das Seine.

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Und selbst wenn das Zeugs nicht Verwendung finden würde - ich bin ehrgeizig. Ich sehe gerne, was ich mir ausdenke - und Machbarkeitsstudien sind knorke. Zufrieden jetzt? Daß man sich in einem Tabletopforum für sein Hobby rechtfertigen muss ist ja schon `ne Nummer...

Egal. Dank Lettow-Vorbeck (vielleicht hat er ja etwas ähnlich Erbauliches erlebt und deshalb die Segel gestrichen - schon mal daran gedacht? Hm? Gedacht?) verfüge ich nun über erstklassige Söldner - und etwas Verstärkung, die von den Konzernern so wohl nicht vorgesehen war:

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Und da ich es schon angedroht habe - hier die Bullshark in all ihrer finsteren Pracht:

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Und Davy Jones selbstpersönlich!

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Das Welldeck mit einem eigenen Kleinst-Uboot...

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Und die abenteuerliche Mischung aus Turm und Brücke. Angetrieben wird dieser Halbtaucher durch zwei E-Pods - elektromagnetische Hochenergiespindeln, die einfach das Wasser um sich herum beschleunigen und so für Vortrieb sorgen. Dies ist immerhin ein terranisches Schiff.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 19. Juni 2016 - 22:47:23
The THUNDERWELL-Project

Auf Tuvalu II hatte man die Wahl - und man hat gewählt. Keine Nuklearwaffen hier.

Das bedeutet nicht, daß man nicht in der Lage war, Superwaffen zu bauen.

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Mahnened ragte die gewaltige, schwarzweiße Rakete in den Himmel über Luzon. Die JUPITER G war kleiner als die Rakete, die die ersten zwei Astronauten in den Orbit beföderte. Aber sie war schneller. Gesteuert wurde dieses Ungetüm über die vier Stabilisatoren am Heck - die hatten äußere Steuerflächen - und vier Stück aus Graphit, die in den sonnenheißen Abgasstrahl hineinreichten um diesen zu lenken. Dadurch war diese Rakete erstaunlich `präzise´ und sicher, was die Ausfallquote anging. Jede Rakete hat eine gewisse Ausfallquote. Raketen sind per Definition nicht als `sicher´ einzustufen. Im Prinzip sind es thermochemische Reaktionen in einem Metallröhre, die an einem Ende offen ist. Eine hinten offene Rohrbonbe sozusagen.

Der Plan dieser hochbeschäftigten Leute war einfach - eine Bedrohung zu schaffen, die die Konzerne zum Einlenken bewegen kann - falls nötig. Das THUNDERWELL-Projekt war geboren. Sprengsätze haben im All, wo das Ganze stattfinden soll, ohnehin nur eine geringe Wirkung. Denn das, was Explosionen so effektiv macht ist eigentlich die Atmosphäre ringsherum. Also bauen die Tuvalesen auf die gute, alte Impaktkinetik. Die Nutzlast war also ein massiver Klotz aus Wolframkarbid - mit ein paar Steuerdüsen. Und wenn der mit annähernd 48000 Km/h irgendwo reinkracht - in einen Cryo-Raumer zum Beispiel - dann hat man auch eine nette Explosion - und das ganz ohne Sprengstoff.

Und im All. Wenn DAS nix ist.

Die Konzerne wussten davon. Und die Tuvalesen wussten, daß die es wussten. Spätestens nachdem die Tuvalesen demonstrativ einen ihrer eigenen älteren Satelliten zu Staub zerblasen hatten, wussten die Konzerne von diesem Projekt. Einen Satelliten zu treffen... Nun, die Implikation war klar - die JAVELIN und die anderen Cryoraumer waren bedeutend größer. Einfache Ziele. Andersherum ist es nahezu unmöglich für die Konzerne, eine Thunderwell-Rakete abzufangen, sobald sie die Atmosphäre verlässt. Sie ist zu schnell - und tatsächlich auch zu wendig. Und selbst, wenn man sie trifft - das eigentliche superschwere, superbeschleunigte Projektil von seinem Kurs abzubringen ist aussichtslos. Man müsste mit mehr kinetischer Energie arbeiten, als das Thunderwell selber hat. Was Vorbereitung benötigt. Ebenso viel Vorbereitung, wie das Ändern des Orbits und Standortes von etwas so Großem wie einem Invasionsraumer. Die Konzerne wussten, daß die Tuvalesen das wussten.

Eine Lösung musste her.

Und da trat Atreus auf den Plan: \"Ich hätte da einen Vorschlag...\"

Von alledem nichts ahnend lief die Coral Sea im Hafen von Luzon ein - immer noch verfolgt von der Bullshark. Tatsächlich ahnte auch das keiner, denn es war eine angenehme Art die Zeit zu verbringen - wioe eine Mischung aus Abenteuerkreuzfahrt und einem ausgeflippten Uniprojekt nebst ausgeflippten Studenten und Dozenten. Aif dem Halbtaucher allerdings hatte Davy Jones noch nichts von seinem Biss verloren und er sagte seinen Kumpelz: \"Seht mal zu, daß ihr unauffällig ein paar unserer Leute herholt. Ich habe das Gefühl, daß es hier bald rundgehen wird...\"
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 26. Juni 2016 - 03:13:40
Luzon lag direkt am Äquator - was gut war.

Hier konnten die Raketen mit mehr Nutzlast starten, als beispielsweise am nördlichen Wendekreis - dank der Fliehkraft des sich drehenden Planeten. Und dies war auch schlecht, denn Luzon lag so in Angriffsreichweite der Konzerne. Man hatte sich entschieden für diese Aktion neuere Rüstungsgüter auszutesten - wie das experimentelle VTOL-Erdkampf-UAV KARTAL. Das mit anthologischer Intelligenz ausgestattete Monster, das so stabil war wie ein Panzer flog in etwa 20 Metern Höhe und starrte geradezu vor neuartigen Waffen. Die Dinger fielen auf den Radarschirmen schon früh auf - und lösten so den Luftalarm über der Inselgruppe um Luzon aus.

Und sie lenkten von den rautenförmigen, schwarzen TR-3B-Bombern ab - die dieses Mal allerdings ausgefallenere Bewaffnung an Bord hatten: Überschwere Infanterie. Elitesoldaten der Konzerne, entweder in über 600 Kilo schweren Servorüstungen oder aber gleich FullBorgs mit schweren Waffen, bis zu 800 Kilo schwer. Wie auch immer - die Erdkampfdrohnen machten Jagd auf die Bodentruppen der Nationalgarde, während die Stealth-Bomber ihre Ladeklappen öffneten - und die roboterhaften Konzernkrieger an Seilen auf dem Boden landeten. Das war nicht nur eine Invasion - für die Einwohner der Inseln war dies der erste Feindkontakt.

Dies war tatsächlich ein Krieg der Welten.

Während des Starts der 14 einsatzbereiten Thunderwell-Raketen wurden 5 noch am Boden zerstört - und vier während der senkrechten Beschleunigungsphase. Fünf aber entkamen - und lösten hektische Betriebsamkeit in den Umlafbahnen der Konzernraumer aus. Zwei Stunden und 12 Minuten bis zum Impakt.

Währenddessen wurden Rabensteyn und Kou Lunh vom Klang der Sirenen mitten in einem Stadtbummel überrascht, während Big Ben, Pearl und Diega am Strand waren. Der Söldnerchef beobachtete die Agentin, wie sie mit dem Ellbogen einfach die Lenkerverkleidung eines massiven Motorrads zertrümmerte - und die Maschine kurzschloss. Dann lud Kou Lunh den Mann ein, sich auf die Maschine zu setzen: \"Nach Ihnen.\"

Kopfschüttelnd und grinsend hockte sich Rabensteyn auf die schwere Maschine - und Kou Lunh nahm auf dem Sozius Platz: \"Wird besser sein, wenn wir zurück zum Hafen fahren...\"

Währenddessen hatte Susan Yaeger und ihre Rotte Söldnerpiloten einen Notfallstart mit vollen Abwurftanks hingelegt - das Ernstfallszenario THUNDER In PARADISE lief an. Der Luftraum über dem Archipel brummte vor Aktivität - und so wurde ihre Einsatzgruppe einfach während des Anfluges mit den nötigen Informationen versorgt. Die TR-3B-Dinger kannten sie alle - aber von den `Schwebepanzern´ hatten sie noch nichts gehört. Dürfte also interessant werden.

Professor Richardson stand am Pier und machte sich Sorgen - zu viele Leute waren von Bord und die Rauchsäulen in der Stadt und im Umland verhießen nichts Gutes - von dem entnervenden Heulen der Sirenen ganz zu schweigen.

\"HA! Ich WUSSTE es!\" grinste Davy Jones freudlos, während er seinen angeforderten Landstreitkräften befahl einzugreifen. Um sich in dem Durcheinander kenntlich zu machen, hatten alle seine Einsatzfahrzeuge tuvalesische Flaggen an den Antennen. Es blieb für Tarn- und Versteckspiele keine Zeit und er kannte die Ortungskapazitäten der Konzernhardware. Also konnten sie ihre Karren eigentlich gleich neongelb lackieren. Er wusste auch, daß ein paar ausgeflippte Söldnereinheiten angelandet waren, die sich auf die Suche nach Fin, Pearl und anderen Leuten machten, auf die die Konzerne Kopfprämien ausgesetzt hatten. Er musste also schnell sein, wenn er denen in die Suppe spucken wollte. Die finstere Bullshark tauchte auf - und legte neben der Coral Sea an, deren Skipper verblüfft an der Backbordseite runtersah. Und das Druckluk ging auf und Jones grinste ihn an: \"Keine Sorge - wir sind die Guten!\"

Eine Stunde und 31 Minuten bis zum Impakt.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: doncolor am 28. Juni 2016 - 18:06:49
Einfach nur GEILER SCHEISS!!! :thumbsup:
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 29. Juni 2016 - 02:10:13
Freut mich zu hören! Und weiter geht´s...

Was... ist das?

Loo und Alun waren an diesem Tag mit einem Haufen Leute in einem kleinen Ausflugsbus auf der Insel unterwegs und kamen gerade aus einem großen Orchideen-Gewächshaus, das zudem ein Schmetterlingsgarten war. Besonders unterhaltsam war natürlich die große, schlanke Blondine selber - auf der sich nach und nach diverse Passionsblumenfalter und Schwalbenschwänze niedergelassen haben. Sowas haben die Leute des Gartens auch noch nicht erlebt...
Schließlich wurde die verblüffte Vollsynthetin von ihren kleinen, bunten Verehrern sorgsam befreit. Und als sie gerade ein paar Minuten draußen waren, fingen die Sirenen an zu heulen. Für Alun war es das erste Mal, daß sie diese Sirenen hörte - und Loo klärte sie rasch auf, während all die Leute um sie herum hektisch anfingen, in Schutzräume zu laufen oder nach Angehörigen zu suchen. Es war klar: Sie mussten zurück zum Schiff - so schnell wie möglich. Und als Loo sich umsah, bemerkte er etwas Vertrautes hinter einigen Sigillarium-Bäumen - einen Gittermast mit einem Windsack. Und so rannten sie in Richtung dieses Windsackes in der Hoffnung, dort einen Flugplatz zu finden.
Den fanden sie auch - und er war so gut wie leer.
Alle waren verschwunden, als die Sirenen anfingen zu heulen.
Es war offensichtlich ein Sportflugplatz - und neben einigen Kleinflugzeugen und den üblichen Hochdeckern fand Loo, was er suchte: \"Die da sind gut! Klein, schnell und wendig!\"
\"Was... ist das?\" wunderte sich Alun. Noch nie hat sie solche Flugzeuge gesehen. Sie wirkten ziemlich... dick. Rotweiß lackiert, hatten sie ein offenes Cockpit, das direkt in das Seitenruder hineinreichte - und ein aerodynamisch verkleidetes, starres Fahrwerk. Die Tragflächen waren für Propellermaschinen geradezu lächerlich winzig und schmal - aber Loo grinste zuversichtlich: \"Das sind Kunstflugmaschinen - und sie sind auch noch startklar! Jetzt gibt´s `nen Crashkurs in antiker Avionik von mir!\"

Eine Stunde und neunzehn Minuten bis zum Impakt.

Währenddessen staunte Fin über die fünf seltsamen breiten Kondensstreifen, die sich in einiger Entfernung von der Insel aus bis in die Stratosphäre zogen. Das weißhaarige Mädchen stand unsicher neben Professor Richardson auf der Brücke der Coral Sea, während die Soldaten von Davy Jones das Schiff sicherten. Sie tippte ihrem Boss an die Schulter und wies auf das ihr unbekannte Phänomen: \"Öhhm... was ist das denn da?\"
Der Söldner stutzte - und sah zu dem Ozeanologen, der mit den Schultern zuckte - und dann meinte er nachdenklich: \"Ich denke, das ist ein Zeichen, das den Konzernen zeigen wird, daß es nicht so einfach sein wird diesen Planeten zu annektieren, wie sie sich das gedacht hatten.\"

Die fünf Thunderwell-Raketen stießen planmäßig die ausgebrannte erste Stufe ab. Nun - im niedrigen Orbit - begannen sie mit der Ansteuerungs- und Beschleunigungsphase. Ihr Weg würde sie in Richtung des südlichen Polarkreises führen - wo die riesigen Konzernraumer kreuzten. Nach zwei Minuten erreichten sie die 30000Km/h-Marke.

Noch eine Stunde und acht Minuten bis zum Impakt.

https://www.youtube.com/watch?v=FiyU3EJmhxI

Währenddessen rasten Rabensteyn und Kou Lunh auf ihrem handgeklauten Motorrad durch den aufgewühlten Verkehr - mittendurch zwischen Lastwagen, Polizeiautos, Cable Cars und den typischen Straßenkreuzern. Polizeisirenen heulten mit den ABC-Sirenen um die Wette, es gab diverse Unfälle - und manches Mal kamen die ersten Feindsoldaten in Sicht, die sich mit Polizisten Feuergefechte lieferten. Ungefragt bediente sich die Tuvalesin auf dem Sozius an Rabensteyn´s Holster - und fing an, mit der großkalibrigen Pistole erstaunlich treffsicher auf die Optroniken in den Helmen der Soldaten zu schießen - teilweise mit verblüffenden Effekten. Einige kippten gleich um, soweit Rabensteyn das mitbekam - andere waren nach einem Treffer tatsächlich blind - und wurden von den Polizisten mit ihren M-14-Gewehren beharkt, bis sie in die Knie gingen.
`Haha, es ist zum Kringeln - da reise ich gute 20 Lichtjahre durch´s All - und treffe ausgerechnet hier die absolut einmaligste Frau, die das Universum zu bieten hat!´ dachte sich Rabensteyn, während er die Maschine halsbrecherisch dem Hafen entgegenlenkte - und er musste aufpassen, daß sein Hut nicht wegflog.
\"Gute Waffe.\" stellte Kou Lunh sachlich fest, während sie nachlud und Rabensteyn grinste noch breiter: \"Liegt unter Umständen auch an dem, der sie bedient.\"

Noch siebenundfünfzig Minuten bis zum Impakt.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: Krischan am 29. Juni 2016 - 08:47:00
Wie geht denn die überirdische Story über die Außerirdischen weiter?

Krischan

PS:
Woher kannst du so gut schreiben?
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 02. Juli 2016 - 23:18:16
(Ob das gut ist, werde ich selber nicht beurteilen. Ich schreibe nur so, wie ich selber gerne was lesen würde - und hoffe, daß ich damit nicht alleine bin. Aber wenn es gefällt, bin ich darüber natürlich nicht unglücklich. :) )

Mit knapp 500 Km/h rasten die zwei Kunstflugmaschinen (modifizierte Gee Bee Racer) quer über die Insel in Richtung des Hafens. Für Alun war es einerseits ein unglaubliches Erlebnis - man saß nur mit einer Fliegerbrille und einem weißen Helm in diesem Ding, dessen riesiger Sternmotor nach Kräften röhrte. Das war Fliegen in einer Intensität, die sie so nie erlebt hatte - es war eine Offenbarung.
Andererseits konnte sie die Invasionstruppen sehen, die durch die Straßen brandeten - und die seltsamen, großen TR-3B-Stealthflieger, die unbemannt über dem Boden schwebten und weitere Heavy Troopers absetzten. Unterstützt wurden diese durch eigenartige, eckug-kanitge Dinger in etwa 20 Metern Höhe, die mehrere Charakteristika mit Panzern teilten - wie den Geschützturm zum Beispiel. Das Chaos, das sie unter den Einheimischen anrichteten, war perfekt. Sofern möglich arbeiteten die Feuerwehr und die Polizei zusammen. Die Polizisten taten ihr Möglichstes, dafür zu sorgen, daß die Feindkräfte die Feuerwehr nicht bei Löscharbeiten behinderte - aber Brandherde gab es inzwischen einige. Zivilschutz und Nationalgarde waren ebenfalls im Einsatz - und einmal mehr stellten die in den Augen der Konzerne wahrscheinlich archaischen, aber auch mächtigen M-103-MBTs ihren Wert unter Beweis.

Noch dreiundvierzig MInuten bis zum Impakt.

Indes kamen Big Ben, Pearl und Diega wieder am Hafen an - Diega hatte auf dem Weg hierhin schon fast sieben Magazine für ihr Sturmgewehr verbraucht - und vier Granaten aus dem Unterlaufgranatwerfer verbraucht. Fast zeitgleich kamen Rabensteyn und Kou Lunh auf ihrem Motorrad an - und der Söldnerhauptmann mit dem australischen Outdoorhut erkannte gleich einen alten Freund an Bord der Coral Sea, als er abstieg: \"Davy Jones - in der Tat, Dich zu kennen ist wie ein Fluch - immer da, wo´s raucht!\"
\"Harhar, hast immer noch diesen fertigen Helm auf - dachte mir, ich helfe mal aus, solange Du Deinen Urlaub genießt...\" grinste der Kapitän von der Brücke runter, während eine Staffel seltsamer, zusammengewürfelt wirkender Jäger von der See her im Tiefflug über den Hafen zogen - und begannen das Feuer auf die Invasoren zu eröffnen.
Susan Yaeger in ihrer X-29 und ihre Leute waren hier. Die rothaarige Piloting grinste bösartig. Wurde nötig mal Zeit herauszufinden, wer hier der größte Arsch in der Gegend war. Währenddessen rannte Big Ben zusammen mit Diega die Stelling rauf und grinste gehetzt: \"Gut, daß Du nie ohne Deine Knarre aus dem Haus gehst - wir wären sowas von am Arsch gewesen...\"
\"Einer wenigstens sollte seinen Job ernst nehmen, Mr. Hawaiihemd.\" gab Diega gelassen zurück. An Bord bekam Big Ben von Davy Jones´Leuten eine Cogan 900 in die Hand gedrückt: \"Mach´ Dich nützlich, Großer - kann sein, daß hier ein paar durchgeknallte Bounty Hunter anrollen, die scharf auf Deine kleine weißhaarige Freundin sind...\"
Die Cogan 900 - ein übergroßes Mittelding zwischen Scharfschützengewehr und Sturmwaffe im Kaliber 20mm, entworfen für den Infanteristen, der sich mit FullBorgs rumärgern muss - wirkte an dem riesigen Schwarzafrikaner beinahe ernüchternd zierlich - aber er war froh, nun nicht mehr nackt dazustehen. Angenehm massiv und schwer war dieses Unding. Big Ben überprüfte das 20-Schuss-Magazin dieser CoPolymer-Komstruktion und lud durch.

Noch neununddreißig Minuten bis zum Impakt.

Die Navy wurde kalt erwischt. Großteils in der südlichen Hemisphäre aktiv sah sie sich nun mit einem gezielten Vorstoß auf Luzon am Äquator konfrontiert. Die U.S.S.Akexandria - gerade neu aus der Werft gekommen - erhielt umgehend den Einsatzbefehl, mit ihrer kompletten Kampfgruppe dorthin vorzustoßen und zu helfen den Angriff abzuwehren, bevor der Feind sich fest auf Luzon etablieren konnte.

(https://abload.de/img/tuvalesiannucarrieru.p2st4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=tuvalesiannucarrieru.p2st4.jpg)

Neben Systemunterstützern, zwei Jagd-Ubooten und einigen Zerstörern wurde sie von einem Raketenkreuzer der neuen LONG BEACH CLASS begleitet.

(https://abload.de/img/tuvalesianmissilecruiy2s87.jpg) (http://abload.de/image.php?img=tuvalesianmissilecruiy2s87.jpg)

Mit der in den Brückenaufbau integrierten vierfachen Radarphalanx machte dieses Schiff schnell einige kleinere Wasserfahrzeuge aus, die sich ebenfalls in Richtung Luzon bewegten. Das könnte alles sein - Schiffe der Nationalgarde, ein Haufen aufgebrachter KOA-Patrioten - oder aber andere Feindkräfte. Um das herauszufinden, würden Aufklärer nötig sein. Schnell wurden einige CV Crusaders umgerüstet und startklar gemacht...

(https://abload.de/img/tuvalesianchancevough06suf.jpg) (http://abload.de/image.php?img=tuvalesianchancevough06suf.jpg)

Noch zweiunddreißig Minuten bis zum Impakt.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 03. Juli 2016 - 11:19:16
Nun nach etwas Pause mal wieder was Konzern-Hardware - das HYPERION II V.I.P. Orbital Shuttle.

Für den Verkehr zwischen diversen Raumern, Orbitalfabriken und den Liegenschaften auf New Hanover braucht es ein schnelles und sicheres Beförderungsmittel - wie dieses Shuttle hier.

(https://abload.de/img/20160703_1107480rjgd.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160703_1107480rjgd.jpg)

Gebaut nach dem Lifting Body Concept ist diese Maschine auch atmosphärenflugtauglich. Die Manövriergeschwindigkeit ist etwa 940 Km/h - es gibt aber noch die Beschleunigungsoption, die einen mit guten 22000 Sachen aus der Atmosphäre eines Planeten hinausbefördert.

(https://abload.de/img/20160703_110724bnkev.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160703_110724bnkev.jpg)

Platz bietet die Maschine für sechs Personen - wobei eine natürlich im Optimalfall... ein Pilot sein eollte. Diverse eingebaute Steuerdüsen und Vektorstrahltriebwerke befähigen das Schiff, das gerne auch einfach `Tile´ genannt wird, zu beeindruckenden Flug- und Landemanövern. Bewaffnung ist keine vorgesehen, dafür aber ist es sehr stabil gebaut - und das muss es auch, denn dank des regen Verkehrs im tuvalesischen Orbit segelt dort inzwischen so Einiges rum, das für böse Löcher sorgen könnte...
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 17. Juli 2016 - 11:28:53
\"Weißt Du noch, als wir den Job hatten, zwei Organhändlerbanden im Auge zu behalten?\" fragte Davy Jones seinen Kumpel Rabensteyn, während Kou Lunh versuchte, mit ihrem Hauptquartier in Kontakt zu treten. Fin und Diega konnten vom Oberdeck aus sehen, daß noch andere Raketen starteten - weiter weg, von anderen Inseln. Kou Lunh wusste, daß dies THOR-D-Raketen waren - nicht ganz so schnell, aber mächtiger. Sie hatten keinerlei Probleme, ihre riskante Startphase zu absolvieren - die Feindflugzeuge waren zu sehr mit den Söldnergeschwadern und den Jagdvombern der Nationalgarde beschäftigt.

Noch sechsundzwanzig Minuten bis zum ersten Impakt.

Die zwei Gee Bee Racer flogen im Tiefflug über die Insel und erreichten die Hafenstadt - und mussten prompt einigen TR-3B-Drohnen ausweichen - oder den UFOs, wie die Tuvalesen die unheimlichen, rautenförmigen Dinger nannten. Loo bemerkte beim Flugverhalten der UFOs etwas Eigenartiges - Schwarmverhalten. Immer, wenn eines ihnen auszuweichen versuchte, taten die umliegenden das ebenfalls - in geringerem Maße zwar, aber sie taten es. Zeitgleich. Gruselig.
Dann wies er Alun auf den langen Pier hin, an dem die CORAL SEA lag. Zeit für die gekonnte Notfall-Landung... Und so konnten alle möglichen Leute, die in den Hafenanlagen unterwegs waren, an diesem Ausnahmetag erneut etwas Ungewöhnliches sehen - zwei kleine, rotweiße Propellermaschinen, die offenbar auf einem Pier zur Landung ansetzten.

Noch zweiundzwanzig Minuten bis zum ertsen Impakt.

Pearl indes kam aus dem Staunen nicht raus. Seit einiger Zeit wurde sie von einem kleinen, aber sehr drahtigen Tuvalesen begleitet. Er hatte eine wilde Frisur, ein nettes Gesicht - und dieses Gesicht sah äißerst konzentriert aus. Der Junge, etwas kleiner als Pearl, trug im Gegensatz zu den anderen Söldnern nur Surfschuhe und eine über den Knien abgeschnittene Jeans - dafür aber auf dem Oberkörper und den Armen sehr auffälloge, fast metallicblaue Tätowierungen. Und momentan trug er auch noch ein riesiges Tauchermesser am Gürtel und zwei erdfarbene KRISS-MPs mit Zusatzmagazinen. Der Junge wirkte mit seiner ernsthaften Mine fast schon wieder lustig. Pearl fand das niedlich. Aber Big Ben wusste , was diese Tätowierungen bedeuteten - der Junge war ein trainierter KOA, ein Krieger alter, traditioneller tuvalesischer Schule. Und die sind nicht witzig. KOAs sind wahre Nahkampfmonster. Ihre Kampfkunst setzte sich aus verschiedenen Traditionen zusammen - dem polynesischen Ringkampf, bei dem gerne mal ein paar Gelenke und Knochen kapittgehen, einigen Anleihen des Aikido - und selbst aus bösartigen Überraschungen des Pentjak Silat. Noch dazu sind diese Leute wirklich sehr, sehr zäh.
\"Davy Jones weiß, daß Pearl von den Konzernen gesucht wird?\" fragte Big Ben nach und der Junge nickte: \"Ich habe mich freiwillig gemeldet, um Miss McCallum zu beschützen.\"
\"Echt?\" staunte Pearl und sah ihn mit ihren großen amethystfarbenen Augen an: \"Warum das denn?\"
Der Junge wurde rot - und Big Ben fing an zu grinsen. Auf dem glatten Heck schließlich kamen sie zu den zwei Kleintauchbooten und der Junge betrachtete das rotweiße Ding, mit dem Pearl arbeitete: \"Ich habe Dich das erste Mal da drin gesehen.\"
\"Sowas... wie das denn?\" wunderte sich die silberhaarige Extremsportlerin und er wies über die Bordwand zum Heck der Bullshark, auf dem ein Tauchboot in gedeckten dunklen Farben stand: \"Weil ich dieses Boot steuere.\"

Noch siebzehn Minuten bis zum ersten Impakt.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 17. Juli 2016 - 23:12:17
Gerade als Alun sich zeitgleich mit Loo aus ihrer kleinen Maschine schwang, begannen zahlreiche Flugboote den Hafen zu verlassen - sowohl zivile, als auch die dunkelblauen militärischen - alle randvoll mit Zivilisten auf der Flucht. Hubschrauber evakuierten Leute von Hochhausdächern auf nahe Trägerschiffe der Marine - und während der Donner von Explosionen in der Stadt durch die Abenddämmerung hallte, konnte man die dicken Kondensstreifen der Raketen sehen, die ihren Zielen im Orbit entgegenrasten. Die Vollsynthetin wusste genau, warum sie sich nie für Kampfeinsätze gemeldet hatte - und nun war sie mittendrin. Die Apokalypse Krieg... hatte sie eingeholt. Hier, auf einer Welt, die ein Paradies sein könnte.

Noch sieben Minuten bis zum ersten Impakt.

In der aufsteigenden Dämmerung trieben die Flüssigkeitstriebwerke die Thor-D-Raketen immer schneller aus der Atmosphäre hinaus. Ihre massiven Sprengköpfe waren an sich... Richtminen. Sie funktionierten wie große Schrotpatronen im Format eines Kleinwagens, randvoll mit etwa 20 cm durchmessenden Keramikkugeln.

(https://abload.de/img/tuvalesianthordcus5b.jpg) (http://abload.de/image.php?img=tuvalesianthordcus5b.jpg)

Der Plan war simpel - dank der Satelliten und der Radomanlagen wussten die Tuvalesen genau, wo die riesigen Konzernraumer im Orbit lagen - und wie ihre Umlaufbahnen aussahen. Die Jupiter-G-Raketen waren sicher furchtbare Dinger - nie hatten die Konzerne mit der Möglichkeit gerechnet, daß jemand sowas gegen sie einsetzen könnte - doch das Thunderwell-Projekt war nur ein Teil des Plans - und Verluste beim Start waren einkalkuliert worden. Und gerade als man sich auf den Raumschiffen auf das Schlimmste eingestellt hatte - kamen neue Feindanzeigen auf den Schirm. Von unten.

Noch vierzig Sekunden bis zum ersten Impakt.

Pearl´s Vater stand vor dem riesigen, getönten Panoramafenster seines Büros im 79. Stock des McCallum-Towers in New Hanover. Er betrachtete die hochmoderne Skyline dieser Stadt. Türme und Komplexe aus Glas und Stahl - zum Teil mehrere hundert Meter hoch. Er hatte nicht ein Stück mit dem Plan zu tun, der zum Angriff auf Luzon führte - aber er hatte auch nichts dagegen unternommen. Warum auch? Gewinnen die Konzerne - gut. Ein neuer Stützpunkt ist immer eine gute Sache. Verlieren sie - verlieren sie - nicht er. Sein Unternehmen ist fein raus - und die anderen sind geschwächt.
Dumm nur...
...daß die Thunderwell-Gefechtsköpfe nicht unterscheiden zwioschen den Konzernschiffen. Ihnen ist egal, zu welchem Konzern sie gehören.

Impakt.

Hinter den großflächigen, oraongeroten Cirruswolken, die in der ausklingenden Dämmerung nachglühten, schienen plötzlich neue Sterne aufzublühen - um kurz darauf wieder zu verblassen und anderen Sternen zu weichen. Dann rollte dumpfer, mehrfacher Donner durch die Atmosphäre und ließ alle auf den Inseln innehalten - sogar Susan konnte ihn in ihrem Jet spüren: \"Was zum... ?\"
Fin und Diega sahen weiterhin gebannt in den Abendhimmel und dann sahen sie... Meteoriten. Unmengen davon. Selbst Rabensteyn und Davy Jones hielten inne und gesellten sich mit Professor Richardson zu den beiden - und als die Meteoriten größer wurden - und schließlich ein gewaltiges Objekt durch die Wolkendecke kam, um weit entfernt wie in Zeitlupe in den Ozean zu krachen, wusste Professor Richardson wie jeder andere Tuvalese sofort, was zu tun war: \"Wir legen ab. Wir müssen aus dem Hafen raus in tiefere Gewässer. Und zwar sehr schnell...\"
\"Wissen Sie was, das ich nicht weiß\" fragte Davy Jones beunruhigt nach und der Professor nickte: \"Oh ja - zur Abwechselung ja. Und es wird Ihnen nicht gefallen.\"

Dann gab es den zweiten Impakt.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 19. Juli 2016 - 00:02:45
Perfekt.

Genau so hatte Atreus es sich vorgestellt. Bedauerlich, daß ein paar wirklich gute Tiefenraumer dran glauben mussten - aber mit ihnen verschwanden auch zahlreiche Personen, die unter Umständen dämliche Fragen hätten stellen können. Aber immerhin: Wer hätte gedacht, daß diese einfältigen Eingeborenen solch einen Budenzauber organisieren konnten?
Momentan war er in einem Hyperion-Shuttle unterwegs - zusammen mit Livia. Eine gute Pilotin - und eine herausragende Kriegerin. Unüblich für eine Vollsynthetin - aber Atreus gefiel das. Und Livia gefiel, daß Atreus das gefiel. Momentan war sie ungeheuer erregt, während sie durch den Niederorbit flogen und zusahen, wie Impaktflugkörper riesige Krater in die Konzernraumer schlugen. Wie in Zeitlupe blühten monströse Explosionen von ernüchternder Lautlosigkeit auf - und wenn man ganz genau hinsah, konnte man sehen, wie diejenigen Besatzungsmitglieder, die nicht auf Anhieb verbrannten, in das Vakuum des Alls gesogen wurden. Die Frage eines Lebens nach dem Tod hat sich für Atreus und Livia nie gestellt. Man lebt - und man versucht dies möglichst lange zu tun. Das ist der ganze Sinn des Lebens. Und wenn man das dereinst geschafft hat - gut. Möglicherweise hat man sogar etwas geschafft, an das sich die Nachkommen lange Zeit erinnern werden - das wäre doch was Gutes... Und genau darauf arbeitet Atreus hin. Man wird sich an ihn erinnern. Für sehr, sehr lange Zeit...

https://www.youtube.com/watch?v=RprNzMtfDrM

Alleine die Möglichkeit zuzusehen, wie sich kilometerlange Trägerschiffe in durchlöcherte Wracks verwandelten, die Schrott und Besatzung ausblutend, um die eigene Achse taumelnd langsam im Wolkenmeer der nahen Stratosphäre versanken - welch majestätischer Anblick! Man muss es den tuvalesischen Eingeborenen lassen - sie wissen, wie man die Bühne für etwas Großes vorbereitet...
\"Was ist nun eigentlich mit der Sternenkarte?\" fragte Livia wie beiläufig - und Atreus fing an dezent zu lächeln. Er hatte das Gefühl, daß Livia irgendwie eifersüchtig auf Alun, die abtrünnige Navigatorin war. Interessant...
\"Die Fleischsäcke der Konzerne führen uns als Firmeneigentum.\" gab er genau so beiläufig zurück.
\"Ja - und?\"
\"Nun... wenn ich Revue passieren lasse, wie Alun sich in letzter Zeit verhalten hat, komme ich nicht umhin, sie als fehlerhaft einzustufen. Sie war während des Exodus immerhin 47 Jahre länger wach als ich...\" fuhr Atreus fort.
\"Sie hat also einen Knall.\" schlussfolgert Livia.
\"Da sie also offenbar ein gravierendes Softwareproblem hat - und bei der enormen Betriebsdauer ihre Garantie ohnehin längst abgelaufen ist - habe ich sie als defekt eingestuft. Sie kann also rein theoretisch ohne Konsequenz der Entsorgung zugeführt werden.\" erklärt Atreus und zeigt Livia Alun´s abgelaufenes PersoFile auf dem Tablet. Livia fängt an zu grinsen: \"Wir brauchen eigentlich nur ihren Piezo-Teflo-Speicher, stimmt´s?\"
\"Das ist korrekt. Warum fragst Du?\" spielte Atreus den Ahnungslosen.
\"Ich hätte große Lust, Alun zu jagen. Sie soll ruhig wissen, daß ich komme - ich will wissen, wie das ist!\" grinst Livia und Atreus lehnt sich betont desinteressiert zurück: \"Was Du an Deinen freien Tagen anstellst, ist mir gleich. Natürlich wäre ich über die Daten des Speichermoduls sehr erfreut.\"
\"Dann denke ich, werde ich die nächste Zeit recht viel Spaß haben!\" sieht Livia zufrieden aus dem Cockpit des Shuttles.
Die VANDERBILT II geht gerade unter.
Sie bricht sogar auseinander - heute gibt es wirklich viel zu sehen hier oben...
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 19. Juli 2016 - 01:07:48
Und hier mal beide Klarlacke im Einsatz: Matter Lack von GW und Glanzlack ausse Dose von Revell.

(https://abload.de/img/20160716_142640wisvb.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160716_142640wisvb.jpg)

Ein GMC-Transporter in der luftigen Tropenvariante - und dann das Nächstbeste, was man auf Tuvalu II anstelle eines Space Shuttles bekommen kann - ein waschechter Lifting Body.

(https://abload.de/img/20160716_14265679sz1.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160716_14265679sz1.jpg)

Kein Frost - keine Eisblumen - kein anderes Bier.

(https://abload.de/img/20160716_1429060zsbr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160716_1429060zsbr.jpg)

Rama, Llama und Alpacca: Alles in Buddha! :)
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 24. Juli 2016 - 19:27:52
Zeit für etwas totally euro-style Captain-Future-Metal - so listen up well and havsum Fun!

https://www.youtube.com/watch?v=jqBZ87YjEic

Das Forschungsschiff machte sich mit diversen anderen Booten und Schiffen auf, das Hafenbecken schnellstmöglich zu verlassen. Ein paar Boote, die nicht schnell genug schienen, wurden von anderen geschleppt. Die Tuvalesen weiter im Landesinneren verhielten sich ebenfalls merkwürdig - zumindest für die Invasoren. Selbst die Soldaten und Polizisten begannen plötzlich, sich zurückzuziehen - in stabile, hohe Gebäude. Die Berghänge hinauf. Weg vom Meer.
Keiner von den Invasoren begriff, was das plötzliche Einstellen der Kampfhandlungen zu bedeuten hatte - Kapitulation sah im Allgemeinen anders aus.

Noch immer brachen verschieden große Trümmer aus der dunkler werden Wolkendecke. Manche glühten - manche nicht. Manche hatten kleine Lichter überall... Manche waren klein - andere groß wie Berge. Einige fielen auf die Inseln und explodierten in gewaltigen Feuerbällen - andere schlugen in den Ozean ein. Und hier draußen wurde der Seegang merklich rauher und Pearl sah sich unsicher um: \"Was... ist das alles? Was fällt da vom Himmel?\"
\"Das sind Trümmer von Raumschiffen, Baby.\" gab Davy Jones zurück und Pearl sah ihn mit riesigen Augen an, wie auch die anderen. Professor Richardson blickte auf die See, wo gerade etwas von der zweifachen Größe eines Flugzeugträgers am Horizont versank und meinte dann: \"Ich hatte keine Ahnung, wie groß diese Raumschiffe sind...\"
\"Und die hatten sicherlich keine Ahnung, daß man hier zu einem Orbitalschlag fähig ist - Respekt. Nun werden mächtig lange Gesichter gezogen werden - und zwar auf beiden Seiten.\" bemerkte Rabensteyn trocken. Diega gefiel das nicht. Ganz und gar nicht. Okay, sie war Söldnerin. Da wird naturgemäß viel geschossen und gestorben - aber das hier... das hat mit Kampf nichts mehr zu tun. Das ist nur ein Glücksspiel planetaren Ausmaßes. Da konnte man nur blöd rumhocken und hoffen, daß einem nicht so ein Riesending auf den Schädel knallt... Überall roch es verbrannt - nach Rauch, Kerosin und Ozon. Das war nicht ihr Ding...

Loo indes war unterwegs zurück zur Insel - im Harrier. Okay - die fremden Jets verrieten ihm, daß der Luftrasum noch nicht ganz den Feinden gehörte. Aber er wusste auch, daß der Harrier etwas konnte, was all die anderen Jets nicht konnten. Er konnte... lauern. Als er den Hafen wieder erreichte, stellte er fest, daß die zwei pummeligen rotweißen Propellermaschinen, mit denen er und Alun hier ankamen, offenbar wieder neue Besitzer gefunden haben - sie waren weg. Gut so... Nun - als Erstes mussten diese dunklen, dreieckigen Dinger weg - und wie das geht, hat er ja bereits herausgefunden.

Susan und ihre Kumpelz indes hatten genug zu tun. Die komischen Schwebepanzer waren sicherlich nicht die schnellsten oder wendigsten - aber sie waren sehr stabil - und ihre Bewaffnung in den Servotürmen war sehr mies. Sie mussten die Dinger auskurven und überraschend zwischen den Hochhäusern attackieren. Ansonsten riskierten sie herbe Verluste. Und dann hörte sie einen ihrer Kollegen - den in der J-37: \"Also, das... müsst ihr euch ansehen! Das ist... ungewöhnlich!\"
\"Was soll denn wohl heute noch groß ungewöhnlich sein?\" fragte Susan nach und der Pilot meinte nur: \"Da unten - neben dem Zalian Building - dem Hochhaus mit der Messingpyramide auf dem Dach - da hängt ein Jet einfach so in der Luft - und der sieht aus, als wäre er von uns!\"
\"Ja, fuck...\" grummelte die Pilotin und kam näher, um einen kleinen Überflug zu wagen. Und da... sah sie ihn. Tatsächlich - die Maschine war sicherlich nicht besonders groß. Blauweiß war sie - offenbar eine Testmaschine, wie die Markierungen sie auswiesen. Und sie hing links von dem Wolkenkratzer in der Luft, als wäre es völlig normal - wie eine verfluchte Schwebefliege. Und gerade kam eines dieser TR-3B-Dinger um die Ecke - und wurde prompt von den 30mm-Kanonen der Maschine zersiebt. Das hatte natürlich schlagartig einen Effekt - die anderen TR-3B-Bomber zogen sich aus der Nähe dieses Gebietes zurück - und die KARTAL-Schwebepanzer machten sich auf den Weg dorthin.
Susan fing an zu grinsen.
Breit und bösartig.
\"Okay - hier ist der Plan. Sunnyboy da unten gehört zweifellos zu uns. Ich will Funkkontakt mit dem Kerl. Und mit dem S.A.C. Wir brauchen echt schnelle Bomber - und große. Ich hoffe, es gibt hier sowas. Ich denke, mit dem kleinen Wunderjet da unten können wir die Panzersäue in eine nette, kleine Falle locken...\"

\"Ich kann gar nichts tun.\" meinte Alun niedergeschlagen und setzte sich hin - und Kou Lunh setzte sich neben sie und stimmte zu: \"Hähä... ich auch nicht. Momentan können wir nur doof dasitzen und abwarten.\"
\"Öhhm... ist das da normal?\" fragte Fin und wies vor das Schiff. Professor Richardson betrachtete den Horizont - und begriff erst nach einigen Sekunden, was damit nicht stimmte. Der Horizont... hob sich.
\"Nein - das ist nicht normal. Das passiert schneller, als ich berechnet habe - und kräftiger.\" antwortete der Ozeanologe und gab durch den Bordfunk durch: \"Wir werden gleich durch einen großen Wellenkamm brechen - alle Mann festhalten!\"
Und während das Forschungsschiff noch das Notfallsignal losheulen ließ, konnte Davy Jones sehen, wie die Bullshark begann, einfach durch eine schräg ansteigende Wasserwand zu fahren.
Und an Land staunten die Invasionstruppen über ein trockenes Hafenbecken.
Was sie nicht wussten - das Wasser würde wiederkommen.

Mit Verstärkung.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 27. Juli 2016 - 22:30:34
Der Wulstbug der Coral Sea tauchte in die Wellenwand ein - und das Design des bulligen, hochseetauglichen Schiffes ließ es, dem Auftrieb folgend, einen Sprung machen, als es über die immer noch viereinhalb Meter hohe Welle schoss. Und dahinter tauchte es ab - und landete Gischt aufwirbelnd mit eintauchendem Bug in der aufgewühlten See. Richardson hatte sich schon gedacht, daß es so kommen würde. Es würde durch die Einschläge von diesen riesigen Trümmern unweigerlich zu großen Wellen kommen - nicht zu richtigen Mega-Tsunamis, dafür fehlte selbst diesen Raumschiffswracks einfach die Masse - aber auch solche meterhohen Wellen könnten für ungeahnte Verwüstungen sorgen.
Als Tuvalese wusste man sowas.
Und er sah sich um - und entdeckte schlagartig gleich mehrere Boote, die während des Ritts über den ersten Wellenkamm gekentert waren. Die Coral Sea stoppte die Maschinen und begann Anker zu werfen - gleichzeitig wurde das Schiff hell erleuchtet und die Notfallmannschaften ließen die Beiboote zu Wasser.
\"Zeit für uns, aktiv zu werden.\" wurde der rundliche Wissenschaftler ungewöhnlich geschäftig und sah sich zu der Vollsynthetin an: \"Miss Alun - Sie sagten, Sie seien sowas wie eine Ärztin? Nun, ich denke, wir werden Arbeit haben...\"
Die Bullshark tauchte schließlich neben der Coral Sea auf und Davy Jones meinte: \"Wir hätten auch noch medizinisches Material an Bord...\"
\"Ich werde mich nicht sträuben, Mr. Jones - vielen Dank!\" lächelte der Ozeanologe.

Susan´s Idee indessen wurde mit Interesse aufgegriffen.

Das Testgelände der DeSoto Airfields auf der westlichen Landmasse war wie immer auch nachts in Betrieb. Es lag in einer Landschaft, die auf Tuvalu wohl einmalig sein dürfte - es lag mitten in einer Wüste. Gerade als eine reinweiße 707 mit roten Seitenstreifen landete, um neues Personal aussteigen zu lassen, öffnete sich einer der flachen Hangare - und das neueste Geheimprojekt rollte auf die 9 Meilen lange Startbahn. Ein Flugzeug war darin, das in der Art wohl einzigartig war. Es war riesig. Lang, fast schwarz, gespenstisch geformt - und theoretisch in der Lage, für Monate in der Luft zu bleiben - bei Geschwindigkeiten, die für tuvalesische Verhältnisse, was Atmosphärenflugzeuge angeht, an schiere Utopie grenzten.
Die NB-75 war ein Stratobomber, der einen auf Konzerntechnologie basierenden Tokamak-Reaktor als Antriebsaggregat hatte - einen Fusionsmotor.
Daher die Bezeichnung NB - Nuclear Bomber.
Ein... Anathema.
Man sah der Maschine an, daß sie aus derselben Designreihe stammte wie die SR-71. Sie ist der einzige Bomber, der schnell genug über Luzon sein konnte - und zwar in exakt 17 Minuten. Bisher stand sie über haufenweise flachen Stahlwannen - die den öligen, aus den Fugen tropfenden Treibstoff auffingen. Denn diese schwerentzündliche Flüssigkeit war sehr teuer. Und diese Fugen - würden sich erst während des Fluges schließen. Wenn das ausschließlich aus Titan und einer Legierung namens INCONEL-X gebaute Flugzeug in über 30 Kilometern Höhe schließlich über 3800 Km/h erreichen würde. Diese NB-75 war mit das modernste, geheimste und finsterste Projekt der tuvalesischen Luftwaffe - und heute Nacht würde sich zeigen, ob es was taugt...

Und andere Geheimnisse regten sich - tief unter dem Ozean. Das bis auf den Grund aufgewühlte Wasser des Planetaren Ozeans erweckte... Artefakte. Ewig alte Sensoren fuhren hoch und vorgeschichtliche, anthologische Intelligenz machte sich daran, Analyseprotokolle laufen zu lassen und Szenarien zu erarbeiten. Manche Tiefenströmungen erfassten äonenalte Strukturen, spülten sie frei und zum ersten Mal, nachdem dieser einst von Eis bedeckte Planet abgetaut war, konnte diese Wächterintelligenz feststellen, daß wieder... bewusste Lebewesen auf seiner Oberfläche wandelten. Und diese Intelligenz war überrascht festzustellen, daß diese Wesen offenbar schon um die 1100 Planetenumläufe hier waren.

Es... regte sich was.

Die Führungsriege von Nospheratech konnte das spüren.
Fin ebenso.
Und jeder Vollsynthet in diesem System.

UNIMIND war erwacht.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: DerAndereSkaby am 28. Juli 2016 - 06:57:16
Es wird immer spannender!
:popcorm2:
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 29. Juli 2016 - 21:19:53
Wolkenbildung

Die Wolkenbildung war enorm. Supererhitztes Wasser, Dampf von durchgehenden Fusionsaggregaten, die aufgeheizte Atmosphäre nach zahlreichen Eintritten in die unteren Luftschichten - all das tat einen Gutteil, um eine ausgewachsene Schlechtwetterfront um den Äquator zu legen. Über Luzon waren nicht nur Susan und ihre Kollegen unterwegs, die Jagd auf die großen Bomberdrohnen machten - nein, etwas später tauchten M-37-Jäger und auch X-23-Jäger der Konzerne auf - um ihrerseits von den F-105 der Nationalgarde und den Super Sabres der nahen Hookipa Air Force Base überrascht zu werden.
Es war ein Inferno.
Schwerer Regen ging über der See nieder und es waren inzwischen wahre Schiffsinseln entstanden - kleinere Boote, die sich um die größeren sammelten, die über bekannten Sandbänken ankerten, wo der Seegang weniger rauh war. Und auf diesen Inseln herrschte reges Treiben. Funkverkehr, provisorische Reparaturen, das Verarzten der Verletzten - und Pearl, die von Big Ben und ihrem (inzwischen unterwiesenen) selbsternannten Leibwächter davon abgehalten werden musste, Diega in der Kombüse zu helfen. Denn die Söldnerin wusste inzwischen: Die Extremsportlerin und Küchengerät - das wünscht man nicht mal seinem ärgsten Feind.
Währenddessen saß Kou Lunh immer noch untätig herum - als Rabensteyn um die Ecke grinste: \"Die lässigste Frau in diesem Sternsystem - und nix zu tun?\"
\"Harhar... doch, doch... ich bin ziemlich hedonistisch - und ein wenig fies. Ich amüsiere mich gerade über die Leute von Ihnen, die offenbar nicht seefest sind...\" lächelt Kou Lunh zurück und der Söldnerhauptmann kommt schließlich komplett um die Ecke: \"Na, sowas... das sind ja Worte so hart wie´s Kokosnüsschen - wie kommt´s, daß mich das bei Ihnen nicht wundert?\"
\"Da fällt mir ein - wieso scheint es so, daß Ihr schön raspeliger Dreitagebart... nicht wächst?\" fragte Kou Lunh interessiert und beobachtet den Mann mit ihren türkisfarbenen Mandelaugen.
\"Hähä, ich wechsele meinen beschissenen Rasierer jede Woche... Schon Muttern pflegte zu sagen: Bärte sind praktisch - da weiß man gleich, wo Vorne ist...\" schmiss Rabensteyn sich zu der Tubalesin auf die Bank und hielt ihr eine Zigarre hin: \"Schöne Unsitte hier... wir sollten was rauchen und uns gemeinsam anöden, bevor´s wieder zur Sache geht...\"
\"Ich stehe unglaublich auf Unsitten - mal sehen, ob es auf anderen Welten welche gibt, die ich noch nicht kenne...\" schnurrte die Agentin sichtlich zufrieden.

Ignition

Der Fusionsmotor übernahm und die konventionellen Turbinen schalteten sich ab. Schon auf einer Flughöhe von 24000 Metern begann die NB-75 nun, sich mit fast vierfacher Schallgeschwindigkeit ihrem Ziel zu nähern. Das Ziel - in diesem Fall Loo in der Harrier - sendete ein Signal aus, das der Stratobomber empfangen konnte - durch die Wolkendecke war nun mal kein Anflug auf Sicht möglich. Loo war weiterhin damit beschäftigt, diese komischen Schwebepanzer in eine Industriebrache zu lotsen - und dort beschäftigt zu halten. Zweifellos würde sein Treibstoff dabei zur Neige gehen - aber die Rottenführerin der Söldner, diese Susan Yaeger, meinte einfach, daß er ihnen dann zu ihrem Stützpunkt folgen sollte.
Umgekehrt sendete die NB-75 einen anhaltenden Piepton. Sobald der verstummt - sollte Loo sich schleunigst davonmachen. Das Gute an dem Plan war, daß seine Verfolger offenbar nicht besonders schnell waren und nur bis auf etwa 30 Meter Höhe kamen. Das Dumme war - möglicherweise kam Loo nicht schnell genug weg. Er hatte keine Ahnung, was eine T-20 Cloudmaker war - aber es klang schon mal recht beunruhigend.
Währenddessen schlich sich die NB-75 unbemerkt zwischen Wolkenschichten und Thermiklayern weiter auf ihr Ziel zu...

(https://abload.de/img/nb-7504uz1.jpg) (http://abload.de/image.php?img=nb-7504uz1.jpg)

Und Fin... saß auf dem verregneten Oberdeck - und schien irgendwas zu hören.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 31. Juli 2016 - 16:27:39
Der Vorstand war perplex.

https://www.youtube.com/watch?v=_7unFAPsG14

Eine komplette Angriffsstreitmacht und 12 Konzernraumer verloren. Beziehungsweise eine komplette Angriffsstreitmacht durch 12 Konzernraumer verloren. Die Flut war schloeßlich über 14 Meter hoch - und wusch die Straßen der Hauptstadt von Luzon förmlich leer. Jetzt hat man begriffen, warum sich die Tuvalesen kurz davor zurückgezogen hatten.
Sie hatten eine Strategie.
Und der Planet half ihnen dabei. Man erwartete diese Flut auch hier - in New Hanover. In vier Stunden etwa würde sie eintreffen. Zudem... Die Vollsyntheten benahmen sich zunehmend seltsam. Atreus indes hatte tatsächlich damit zu kämpfen, ab und zu... Sinneseindrücke zu erleben. Als würde irgend etwas Mächtiges versuchen, anzuklopfen, um sich Gehör zu verschaffen. Und noch waren die schlechten Nachrichten nicht vorbei.

Der Pfeifton verstummte.

Der Harrier stoppte mitten in der Bewegung - drehte sich um und schoss in Richtung Meer davon. Loo erreichte knapp 1200 Km/h, als ein blendend weißer Blitz hinter ihm jeglichen Schatten auslöschte. In etwa 680 Metern Höhe explodierte die Cloudmaker-Bombe - und ihre enorme Druckwelle schleuderte gut 12 Schwebepanzer zu Boden und zerdrückte sie wie alles Andere zu Schrott, während andere in Hausfassaden krachten - und der Machstamm-Effekt ließ durch die reflektierte Druckwelle einen unheilvollen Rauchpilz entstehen - so kraftvoll und mächtig, daß die Wolken ringsumher einfach in riesigen, ringförmigen Dunstgebilden zu verschwinden schienen.

(https://abload.de/img/tuvalesiancloudmakert9zgn.jpg) (http://abload.de/image.php?img=tuvalesiancloudmakert9zgn.jpg)

Betonplatten wurden pulverisiert, die Hitze stieg auf unfassbare 6400²C und ließ Metall und Sand zu einer schüsselförmigen Glasmulde schmelzen. Alles organische und brennbare verdampfte auf der Stelle. Als hätte es diese Materie nie gegeben. Kilometerweit um diese Explosion hörte jegliche Luftfeuchtigkeit auf zu existieren. Und der glühende Raucpilz wuchs immer weiter in die Höhe, bis er selbst die höchsten Vulkane der Insel überragte.
Dann kam die Druckwelle - und sämtliche Bordinstrumente der Harrier spielten verrückt. Loo hatte zu kämpfen, um den Harrier unter Kontrolle zu behalten. Die Hitze im Cockpit war beinahe unerträglich - als die Druckwelle nun von Vorne zurückkam, um den Unterdruck im Explosionszentrum wieder auszugleichen.

Auf See wiederum hatte diese Druckwelle einen anderen Effekt - sie prügelte alle Wellen flach. Die Coral Sea wurde nach Backbord gedrückt - um kurz darauf auf die andere Seite gedroschen zu werden. Und während sich all die überraschten und geschockten Leute an Bord wieder aufrappelten, machte sich eine gespenstische Stille breit - nur untermalt von einem leisen, und tiefen Grummeln...
Alle rannten an die Reling und sahen dem rotglosenden Spektakel am Horizont zu, in dem man elektrostatische Blitzentladungen wahrnehmen konnte. Richardson nahm die Brille ab: \"Mein Gott... !\"
\"Das hat mit Gott nichts zu tun. Das hier... ist schlimmer.\" meinte Big Ben, während sie alle bemerkten, wie... warm es hier auf dieser Seite des Schiffes plötzlich war. Was allerdings keiner bemerkte war, daß Fin und Alun ohnmächtig waren.

Susan und ihre Leute sahen sprachlos zu, wie die hochmodernen Konzernmaschinen plötzlich einfach aus dem Himmel fielen - wie tote Vögel. Gerade eben waren sie noch bedrängt worden wie nie zuvor, als sich der technologische Vorsprung beinahe überdeutlich bemerkbar zu machen schien - und jetzt... Bei ihnen rauchten einige Bordsysteme ab - die allerdings mehrfach redundant angelegt waren - also schalteten sie einfach um. Aber die Feindmaschinen kreiselten wie welkes Laub dem Boden entgegen...
Und Livia - eine der X-23-Pilotinnen - verstand die Welt micht mehr. Sie war eine Jägerin! Sie war sogar tatsächlich dazu geboren worden, so schien es doch? Und nun? Nicht mal das ANASTASIA-System funktionierte. Die junge Vollsynthetin war in ihrem Cockpit gefangen - mit diesen seltsamen Visionen - und der unausweichlichen Tatsache, daß da am Ende wirklich nur eines auf jeden zu warten schien - der Tod.
Auch auf sie, wie es schien...

McCallum war außer sich: \"Thermonukleare Explosion?\"
\"Ja - und nein, denn es gibt keinerlei nennenswerte radioaktive Strahlung...\" ergänzte sein Nachrichtenoffizier. McCallum stutzte: \"Wie soll das möglich sein?\"
\"Nun, die Aconcagua hatte eine technologisch-historische Datenbank an Bord - unter Anderem dürften da auch Daten drauf zu finden sein, die aus dem Zeitraum stammen, bevor der letzte Globale Krieg auf der Erde ausbrach... unsere Eierköpfe meinen, daß dies die sogenannte Quantenaufhebungstechnologie sein könnte...\"
\"Wie sollen diese Neandertaler in der Lage sein, eine Quantenbombe zu bauen?\" fuhr McCallum auf und der Offizier hob den Zeigefinher: \"Manche `moderne´ Technologie ist sogar recht simpel zu meistern - sie beruht auf Effekten, die sehr einfach sind - man muss nur drauf kommen, genau hinsehen - und im passenden Moment die richtige Idee haben. Es braucht nur rudimentäre Änderungen am Grundprinzip - und das Endergebnis stellt sich völlig anders dar. Aber das ist nur die halbe Bedrohung...\"
McCallum stutzte - und stemmte die Fäuste in die Hüften: \"Was soll denn jetzt wohl noch kommen?\"
\"Wenn derjenige, der dieses `Experiment´ bewilligt hat feststellte, daß der Einsatz einer solchen Waffe keine allzu großen negativen Auswirkungen hat... was sollte ihn daran hindern, es noch mal zu tun? HIER zum Beispiel? Wir wissen nur allzugut, daß die Tuvalesen ganze Flotten an Fernbombern haben...\" manhte der Mann vorsichtig - und McCallum wurde bleich.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 06. August 2016 - 08:46:32
The Day after

Den hatte sich wohl jeder anders vorgestellt. Der Morgen begann dunstig. Nebel lag über dem glatten, windstillen Meer. Noch immer war das Schiff erleuchtet wie ein Christbaum - schon allein aus dem Grund, daß es in dem Dunst nicht aus Versehen gerammt wird.

(https://abload.de/img/coralseaiik3sqh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=coralseaiik3sqh.jpg)

Währenddessen saß Professor Richardson dösend im Sanitätsbereich, wo Fin und Alun untergebracht worden waren. Alun wegen einer Art Delirium - und Fin wegen Unterkühlung. Aber es gab auch andere interessante Entwicklungen...
Pearl beispielsweise war hin und weg von ihrem kleinen Beschützer auf freiwilliger Basis. Der Koa, der etwas kleiner war als sie, hat sich schließlich als Bo vorgestellt. Ja, er war ernsthaft und dienstbeflissen - aber auch schüchtern. Die von Natur aus recht frivole Extremsportlerin fand das sehr erheiternd.
Rabensteyn und Kou Lunh hatten am Abend noch die Zoll-Last entdeckt - und sich durch die verschiedenen Liköre durchprobiert - dementsprechend waren sie an diesem Morgen nicht besonders aufnahmefähig.
Und Loo - nun, er musste feststellen, daß es auch vorteilhaft sein kann, nicht besonders groß und breit zu sein. Nachdem er mit dem letzten Tropfen Kerosin auf dem Versuchsflughafen der Söldner gelandet war - und Susan feststellen musste, daß der Pilot dieses Senkrechstarters eventuell vielleicht 19 Jahre alt war - mit Rückenwind - war sie hin und weg. Und Loo - nun, es gab Schlimmeres, als von einem rothaarigen, sportlichen Energiebündel angehimmelt zu werden, das musste er schon zugeben. Wahrscheinlich würde ihm das keiner abnehmen.
Davy Jones hingegen war mit seiner restlichen Crew schon wieder unterwegs - die Lage sondieren. Die Bullshark inspizierte die Küstenlinien der umliegenden Inseln, während sich das Wetter am späten Vormittag besserte - und dabei stießen sie auf etwas Eigenartiges. Es ragte hochkant aus dem Sand, nahe einer Klippe - es schien rund zu sein und aus Metall zu bestehen - und es hatte in etwa die Form eines Diskus, so schien es. Gute 20 Meter Durchmesser schien es zu haben - und der Verkrustung auf der Oberfläche nach zu urteilen, war es geraume Zeit unter Wasser gewesen, bevor die Flut es an Land gespült hatte.

(https://abload.de/img/kaloaojubz.jpg) (http://abload.de/image.php?img=kaloaojubz.jpg)

\"Was zum Henker ist das denn?\" fragte einer der Männer und Davy Jones meinte: \"Keinen Schimmer - aber wir kennen einen einheimischen Professor für Ozeanologie - mal sehen, wie er das findet...\"
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 07. August 2016 - 23:56:34
Hangover

Das war schon mal der Aufenthaltsraum der Coral Sea. Der ausgestopfte Schwertfisch hing schief über der Tür und keiner der Dartpfeile hatte ihn je
getroffen - sie klemmten alle in der Holzwand rimgsrum. Diverse andere Leute der Söldner und der Mannschaft hingen schief auf Tischen und Stühlen herum, der grüne, erstaunlich intelligente Papagei Jeff, das Bordmaskottchen, spazierte auf den Tischen herum um die Macadamias aus den Knabberschalen zu klauen - und nebenbei die große Katze des Kochs beizeiten zu verscheuchen.
Als Kou Lunh sich weiter umsah und orientierte, stellte sie fest, daß sie auf einer der Couchs lag - und Rabensteyn an eben dieser Couch lehnte und
unter seinem Hut leise schnarchte. Draußen schien offenbar die Sonne...

...und Fin und Alun schienen wieder obenauf zu sein. Zusammen mit Richardson waren sie auf der Bullshark und hielten erneut auf die Insel zu, wo Davy Jones das silberfarbene Etwas entdeckt hatten. Fin fand Halt in der Tatsache, daß sie nicht die Einzige war, die diese eigenartigen Phänomene erlebte – und Alun war froh, daß da jemand war, der sie nicht ansah als hätte sie einen geistigen Defekt.
Pearl hingegen stand mit Davy und Bo auf der Brücke und war neugierig wie immer. Und sie war immer darauf bedacht, Bo in ihrer Nähe zu haben. Weil er auf sie aufpasst – und weil sie ihn niedlich findet. Davy hingegen stand auf der Brücke und besah sich die Küstenlinie – zahlreiche Palmen und andere Gewächse waren verschwunden – aber nicht so viele, daß es hier wie nach einer Katastrophe aussah. Da sah es direkt vor Luzon schon schlimmer aus – wo zahlreiche kleinere Boote, die nicht vorher wegkamen, halbgesunken im Hafenbecken lagen – oder aber an unmöglichen Stellen im Landesinneren wiedergefunden werden konnten.
Und dann wurden offenbar vereinzelt Dinge an Land gespült, die weder die Einheimischen noch die Schlauberger der Konzerne kannten – wie dieses Ding, auf das sie gerade zuhielten.
Fin und Alun standen auf dem Vorderdeck des kufenartigen, tauchfähigen Schnellbootes und betrachteten die klaren Konturen des absolut runden und abgeflachten Dinges, das da metallisch in der Sonne schimmerte. Richardson konnte nur staunen: „Wow... !“
„Ja, das dachte ich mir auch. Was auch immer es ist – es sieht massiv aus. Als wäre es aus einem Stück gefertigt. Hab´ sowas noch nie gesehen – und ich hab schon Einiges gesehen.“ gab Davy Jones zu. Er betrachtete das Ding genau und fand, daß es – gemessen an dem Teil, der sichtbar war - am ehesten wie ein Diskus aussah. Einer mit zwanzig Metern Durchmesser allerdings.
Schließlich rutsche die Bull Shark mit dem Bug auf den Strand und die Männer ließen eine klappbare Stelling hinab, so daß man auch an Land gehen konnte. Was immer das auch für ein Metall war – es war... dickwandig. Als Professor Richardson mal dagegen klopfte, klang es fast gar nicht nach – er hätte auch gegen einen Fels klopfen können. Und als Alun das Ding berührte...
Ein für alle anderen nicht sichtbarer dünner Lichtstrahl im Infrarotbereich traf ihre IR-Schnittstelle – dort, wo bei einem Menschen die Zirbeldrüse sitzt. Ein Vorgang, der vielleicht eine halbe Sekunde dauerte – aber für Alun war es eine Ewigkeit, als sie erfuhr, was dieses Ding ihr mitzuteilen hatte.

https://www.youtube.com/watch?v=68qnm9rmvE4

Unmengen Eindrücke von Raum und Zeit durchfluteten die Vollsynthetin - und sie spürte, daß sie als Navigatorin eventuell die Einzige war, die diese ungeheure Datenmenge auch geistig bewältiogen konnte. Eine Datenmenge, die zurückreichte in eine Zeit, als dieses Universum noch jung war - und vielleicht sogar noch in eine Zeit davor... Fakten, die ihr klarmachten, daß die Sternenkarte, die Atreus begehrte, nur ein verschwindend kleiner Teil dessen war, was man über dieses Universum wissen kann. Über ein Universum, das offenbar ein Testgelände für unirdische Wissenschaftler war, die schon verschwnunden waren, als die Sonne des terranischen Planetensystems noch nicht mal schien...
Dieses Ding hier - die Maschinen - überwachten das Experiment weiter - so weit es eben ging. Und Alun würde das nicht vergessen.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: DerAndereSkaby am 31. August 2016 - 13:48:23
:smiley_emoticons_xmas_popcorn_essen:
wann geht\'s weiter? :biggrin_1:
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 31. August 2016 - 16:03:46
:D Ich denke, das war der Ausschlag. Demnächst.

Manchmal komme ich mir hier vor wie der Alleinunterhalter ausse Fischbratküche.

Da kann selbst eine einzige positive Resonanz motivationstechnisch Wunder wirken.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: DerAndereSkaby am 01. September 2016 - 07:00:26
ich denke es ist trügerisch: wenn es was zu meckern gibt, ist man immer schnell dabei - zum Loben ist man zurückhaltender und fauler... :crying_1_2:
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 03. September 2016 - 19:16:07
Seit den ersten Tagen, da man Elektrizität und andere Formen von Energie entdeckte, gab es das BTR. Das Bureau of technological Regulation war eine Institution, die dafür sorgte, daß nur das an Technologie verfügbar war, das auch beim jeweiligen Wissensstand gefahrlos gehandhabt werden konnte. Nun, da die Konzerne da waren, hatte das BTR allerhand zu tun - und auch davor schon. Immer, wenn man etwas von den Altvorderen fand, wurde das BTR gerufen. Oder aber deren schwarzgekleidete Mitarbeiter tauchten einfach auf . als würden sie wissen, was da vor sich geht, bevor es diejenigen wissen, die bereits vor Ort sind. Dementsprechend kann man davon ausgehen, daß das BTR gewisse Technologien für sich nutzt.

Auf Tuvalu II nennt man sie auch die Men in Black.

Das BTR ist inzwischen eine recht mächtige Organisation. Der nukleare Stratobomber untersteht ebenfalls ihrem Kommando. Nun aber... haben sie einige Probleme. Seit dem Einsatz der NB-75 häufen sich Berichte über... Sichtungen. Keine Konzernmaschinen, sondern andere. Manche schienen nur aus Lichtern zu bestehen, andere waren eiförmig und wieder andere waren rund und elliptisch. Die Sichtungen häuften sich in der Nähe von militärischen Sperrgebieten, über Kraftwerken, in der Nähe von Forschungseinrichtungen - irgendwie war momentan etwas im Gange, dem Einhalt geboten werden musste. Und man musste herausfinden, was die Intention dieses neuen, dritten großen Mitspielers war.

Währenddessen standen die Leute um Professor Richardson am Strand - und bekamen die Münder nicht mehr zu. Da stand Alun - und dieses scheibenförmige Ding schwebte regunhslos und lautlos waagerecht neben ihr - sie hatte es an der Kante berührt und schien... Zwiesprache mit dem Ding zu halten. Dann wandte sie sich an ihre Freunde - und begann zu erklären.

https://www.youtube.com/watch?v=5NIrgRf_MQY

Die Erklärung ist allumfassend - sie reicht sogar bis hinter den Urknall zurück. In der Tat - es gibt unzäglige Universen, von denen einige wesentlich älter sind als dieses hier - und aus einem davon stammen die FORSCHER. Ebenfalls auf Kohlenstoff basierend, weil diese Atome sehr bindungsfreudig sind, war ihre Biomasse der irdischen sehr ähnlich. Manchmal geschieht es, daß ähnliche Ansprüche an die Umwelt und die Evolution zu beinahe deckungsgleichen Resultaten führen - dies bezeichnet man als KONVERGENZ.
Als diese Forscher das Geheimnis des intergalaktischen und sogar interdimensionalen Reisens lüfteten, waren sie in ihrem Enthusiasmus jedoch unvorsichtig - und `infizierten´ zahlreiche Welten mit Mikroorganismen. Sie impften sozusagen das Leben in dieses Universum.
Professor Richardson war platt - das war der Beweis für die Panspermiale Theorie - nun war sie FAKT. Wenn auch anders, als eigentlich gedacht... Das bedeutet, jedes auf Kohlenstoff basierende Leben stammt von den FORSCHERN ab - eine Geschichte, älter als 13,7 Milliarden Jahre.
\"Wir alle sind ihre Kinder - und irgendwann begannen sie, ihre Entitaten auf synthetische Bausteine umzuformen, weil das im Tiefraum sehr vorteilhaft ist - so, wie ich eine Vollsynthetin bin. Ich bin ihnen also in gewisser Weise... recht ähnlich.\" erklärte die hochaufgeschossene Blondine. Dann - hob das Ding einfach ab und verschwand lautlos im Morgenhimmel - ohne einen einzigen Luftzug. Alun sah dem UFO nach: \"UNIMIND ist der Großrechner dieses planetaren Stützpunktes. Und er ist besorgt. Denn es kommt selten vor, daß Leben sich so ungestört über einen längeren Zeitraum hinweg entwickeln kann wie hier und auf der Erde - kosmische Katastrophen dünnen diese Möglichkleiten aus. Und haben intelligente Spezies einen gewissen technologischen Standard erreicht, besteht die Gefahr der Selbstvernichtung.\"
\"Kann ich bestätigen.\" war Davy Jones´ zynische Antwort.
\"Die nächste Prüfung ist das Erwachen von PSI-Kräften - auch diese sind Segen und Fluch zugleich. Von den ursprünglichen Forschern lebt keiner mehr - aber ihre anthologische, autoreproduktive Technologie wird in ihrem Sinne weiterarbeiten - UNIMIND sagt uns, daß das Leben ein sehr kostbares Gut ist - und wir sollten es nicht leichtfertig auf´s Spiel setzen.\"
\"Das ist erstaunlich! Nun - zumindest verstehe ich jetzt, warum es hier so viele Lebensformen gibt, die uns zwar fremdartig, aber dennoch vertraut vorkommen...\" grübelte Richardson - und Pearl meinte: \"Wegen mir kann alles bleiben, wie es ist. Ich finde es schön hier. Aber ich denke, in New Hanover gibt´s einen Haufen Leute, die denken da anders...\"
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 04. September 2016 - 11:54:57
Es ging etwas Zeit in´s Land, um das, was passiert war, in seiner ganzen Tragweite zu begreifen und schlussendlich zu akzeptieren. Und natürlich erfuhr nicht jeder von alledem...

Es ist Krieg.
Information ist Munition.

\"Das Ding sieht aus wie´n Briefbeschwerer aus Messing!\"
\"Oh, es ist wesentlich mehr als das!\"

Skeptisch beäugte Bo den golden wirkenden, kurzen und dicken Revolver, den Pearl ihr Eigen nannte. Ein futuristischer DeWulff Extaser im Kaliber .480 mit einem 4 Zoll langen Lauf. Zu allem Überfluss hatte er auch noch Griffschalen, die aussahen wie rotes Perlmutt. Der Koa grübelte, was für ein Vorteil elektrisch gezündete Munition haben mochte - immerhin braucht man dann ja noch sowas wie... Batterien, oder? Bo gab Pearl den Revolver zurück und meinte: \"Du wirst Probleme haben, hier Munition dafür zu bekommen. Ich kann Dir einen von mir geben - der ist überall verbreitet und man kriegt die Munition auch überall...\"
\"Auch im Supermarkt?\" scherzte Pearl und Bo sah sie verblüfft an: \"Na klar - warum nicht?\"
Er holte unter dem Bett seinen Seesack hervor - und kramte einige Munitionsschachteln hervor - und ein riesiges, chromblankes Etwas, das... einfach nur beeindruckend war: \"Modell 19, sechsschüssig, Kaliber .44Magnum, Acht-Zoll-Lauf, rostfrei - sehr wichtig am Meer.\"
Pearl sah den Koa an - und den Revolver - und platzte fast vor Lachen: \"Das Ding ist ja scheißgroß! Da wird doch wohl nicht irgendwas kompensiert?\"
Den Kopf schieflegend fragte Bo zurück: \"Was soll ich kompensieren?\"
\"Oh - nix, nix... aber würde es ein... kleineres Modell nicht auch tun?\" kicherte Pearl immer noch vor sich hin und Bo erwiderte: \"Ich bin ein Koa. Ich muss effektiv sein. Große Waffen sind einschüchternd. Sollte die psychologische Abschreckung aber einmal nicht ziehen, muss ich sicher sein, daß jeder, den ich mit meiner Waffe treffe weiß, daß er nicht mehr mitspielt.\"
Es war unglaublich.
Auf der einen Seite schien Bo recht simpel gestrickt zu sein - so daß ihm die wie auch immer gearteten Feinheiten mancher Anspielungen einfach zu entgehen schienen und auf der anderen Seite war da etwas, das bis in´s letzte Detail durchdacht war - und das er immer im Fokus hatte. Eine ganz und gar erstaunliche Person... Pearl nahm den riesigen Revolver in die Hand und wunderte sich über den massiven, polierten Wurzelholzgriff. Probeweise verschwand ihr Ringfinger in einer der leeren Patronenkammern der Trommel. Sie lächelte: \"So... Du bist also als Krieger erzogen worden... aber anders als die Soldaten?\"
\"Ein Koa ist ein Krieger alter Schule. Auch, wenn das mit dem heutigen Stand der Technik kaum vereinbar ist - wir bevcorzugen den Duellkampf - nur so können wir unsere Reputation mehren - wir nennen dies MANA.\" erklärte Bo. Und Pearl nickte: \"Also eine Art Wettkampf. Damit kenne ich mich aus - ich mache Extremsport und sowas...\"
\"Ich gehe Fischen und Perltauchen. - und momentan arbeite ich als Ubootjockey.\" erklärte Bo - und fragte nicht nach, was Pearl mit Extremsport meint. Das sagt ihm überhaupt nichts - aber es würde ihm nicht passen, als kompletter Idiot dazustehen.

Fin hingegen - die von Nospheratech geflohene Sekretärin, die... von ihrem ehemaligen Chef tatsächlich gebissen worden war - war recht zufrieden, da, wo sie jetzt war. Natürlich hat sie keinem davon erzählt - wer würde ihr sowas schon glauben? Aber es war gut, daß Alun letztens PSI-Kräfte erwähnt hatte - denn nun waren Fin´s Tricks, wenn auch nicht alltäglich, so zumindest doch kategorisierbar.
Es war gut, daß die Sonne dieses Planetensystems ihr nichts tat - aber Fin hat schnell bemerkt, daß manche Tricks nur funktionieren, wenn es Nacht ist. Wie das Wandeln durch Schatten zum Beispiel - oder Levitation.

(https://abload.de/img/finsflight2w0s4y.jpg) (http://abload.de/image.php?img=finsflight2w0s4y.jpg)

Zusammen mit dem für manche Konzerner typischen ausgefallenen Modegeschmack hat ihr das schnell den Ruf einer sogenannten Superheldin eingebracht. Nur... Fin selber findet sich selber eigentlich nicht ganz so super. Seit sie so anders ist, hat sie ab und zu Lust etwas... zu fressen, das noch lebt. Abgesehen davon haben sich ihre Zähne verändert - Fin beißt sich ab und zu auf die Zunge, sie muss sich erst daran gewöhnen.

Und das findet sie eigentlich gar nicht so super.
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: DerAndereSkaby am 05. September 2016 - 07:57:04
es geht weiter!!! :party_1:
:popcorm2:
Titel: `Behind Oahu´
Beitrag von: AEON am 08. September 2016 - 20:05:15
In der Tat! 8)

Das Trockendock.

Routinearbeiten für die Mannschaft, während an den Schiffen diverse Arbeiten ausgeführt werden - Sturmdellen rausdrücken, Modernisierungen - oder einfach eine neue Lackierung und das Entkrusten des Unterwasserschiffs. Es ist immer ein Heidensoaß, die Wachmannschaft irgendwie davon zu überzeugen, daß sie die Durchsage `Taucher im Wasser - keine Wellen drehen!´ über die BÜ (Bordeigene Übertragungsanlage) bringen - sehr zur Verwirrung der Werftarbeiter unter den Schiffen - und sehr zum Amusement der übrigen Besatzung, die sich üblicherweise wegschmeißt vor Lachen.
Dementsprechend steht Big Ben jetzt da: \"Diese kleinen Seuchenvögel haben mich echt drangekriegt!\"
\"Hab´ Dich gewarnt. Wenn die Typen `ne Zeitlang nix zu tun haben, kommen sie nur auf Blödsinn.\" gab Diega zurück.

Loo ist zurück. Der Harrier steht wieder auf seiner Startplattform - und er und Alun sind mit einem der kleinen, dreiachsigen Amphibienfahrzeugen unterwegs zu einem der typischen tuvalesischen Beach Festivals. Sie parkten zwischen den zahlreichen Cabrios und Surfbullies - und endlich hatten Loo´s Vorgesetzte ein Einsehen - und haben ihm mal seinen schon seit drei Monaten ausstehenden Sold nachgeschickt. So schlendern die beiden über eine breite Sandbank, zugestellt mit Ständen voller Surferkrams und anderem Zeugs. Wie auch Bandzeugs - Ketten, Schmuck, Schallplatten und Kasetten, T-Shirts, die typischen, wildgemusterten Hemden mit den kurzen Ärmeln...
Es ist Loo´s Hobby, auf solche Festivals zu gehen - und er dachte sich, Alun solle mal ein paar echt entspannte Leute kennenlernen. Aber er war erstaunt mitzuerleben, wie sehr der blonden Vollsynthetin die Musik gefällt. Alun war einfach hin und weg, als sie den Bands so zuhörte...

https://www.youtube.com/watch?v=1ko4JQrajLk&list=PLF89D3B30F5EC0653

Konzerner haben außerhalb von Bällen und Empfängen wenig Sinn für Musik - und deren Musik klingt auch sehr anders. Aber hier... konnte man sehen, wie diese Leute all diese psychedelischen Klangwelten erschufen. Und wie sie es schafften, damit bei allen anderen Emotionen auszulösen.
Dazu muss man wissen - die älteren Tuvalesen beäugen diese... neumodische Erscheinung noch etwas skeptisch. Typen, die nicht in der Armee sind , sich die Haare färben (weil´s die eigene nicht tut - oder so) - und auch noch gegen den Krieg sind. Als ob es einen dritten Weg gäbe! Als ob sich komisch anzuziehen und irgendwelche komischen Zigaretten und Pfeifen rauchen was ändern würde...
Ihnen ist´s egal.
Alun und Loo hocken unter einigen Palmen neben einer Surfbude, trinken Cola und rauchen ebenfalls so eine kleine Pfeife aus Meerschaum. Alun findet das lustig - hier hantiert man noch mit Tabak und Feuerzeugen rum. Bei den Konzernen ist das alles elektrisch - und die oberen Zehntausend haben natürlich maßgeschneiderte Designerdrogen -. wie es Kampfdrogen für die Soldaten gibt. Aber das hier... hat was von Erdnuss - oder Vanille.
In New Hanover hat es den Anschein, als würden nur wenige rauchen - fast so, als wäre es geächtet, oder so. Aber was Alun verblüffte: Die Söldner konnten sich schnell mit der hier eigenen Sitte anfreunden, Besprechungsräume und Konferenzen in Nullkommanichts zuzurauchen. Nunja - Aschenbecher standen hier fast überall. Natürlich ist sich jeder bewusst, daß all dies nicht gerade gesund ist - aber die Tuvalesen denken sich immer: \"Ohne die eine oder andere Vergnügung wäre das Leben vielleicht länger - aber auch öder.\"
Und als sie wieder unterwegs waren und sich ein paar Krabbenburger besorgt haben (die tatsächlich so heißen), sahen Loo und Alun einen interessanten Stand - den Road Shop.