Sweetwater Forum
Epochen => Absolutismus und Revolution => Thema gestartet von: Grimnir am 05. Juli 2012 - 17:25:34
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Hallo,
ich spiele z.Zt. mit dem Gedanken bei meiner nächsten Drum&Shako-Truppe etwas mit Heimatbezug (Bremen) zu machen. Bei meinen ersten Recherchen bin ich auf die Bremer Freiwilligen der Hanseatischen Legion gestoßen und habe dazu die Uniformtafeln von Friedrich Neumann und Richard Knötel gefunden
(http://www.napoleon-online.de/Neumann_Landwehr_Tafel28.jpg) (http://www.grosser-generalstab.de/tafeln/knoe03/knoe03_16.jpg)
Nun meine Fragen
1) Wie authentisch sind die Darstellungen nach heutigem Kenntnisstand? Es gibt ja schon Unterschiede zwischen den beiden Illustrationen.
2) Wie kann ich mit dem vorhanden Figurenangebot die Einheit am besten zusammenbasteln? Da ich kein Knöpfchenzähler bin, ist eine näherungsweise Lösung ist für mich ausreichend.
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Du darfst die Bremer bzw. Hamburger Buergerwehr nicht mit der hanseatischen Legion verwechseln. Bin da zwar selbst nicht firm, aber ich glaube bei dem Korps Wallmoden war nur die Legion, und deren Raenge hatten wohl ausnahmslos Schirmmuetzen.
Russische Opolchenie oder auch Landwehr mit modifiziertem Kreuz und Litewka wuerden sich hier zum Umbau anbieten.
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...wie gross sollen deine Puppen den sein? Mit 15mm Figuren ist das nicht so schwierig, da kannst du unbesorgt Russen umbürgern. Bei grösseren Figuren wirds schon kniffliger ?(
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Oh ja. Den Maßstab habe ich vergessen. Wir spielen hier in der Hamburger Napo-Stammtischrunde Drum&Shako in 28mm.
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@Schrumpfkopf
Die Freiwilligen Infanterie- und Jägerbattalione und die Freiwillige Reitereskadron aus Bremen waren eigene Einheiten, die separat von der Bremer Bürgergarde (später Bremer Bürgewehr) und den Einheiten in hannoveranischen Diensten waren.
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@Grimnir: Interessant! Haben die auch im Kampf gestanden?
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Die beiden Tafeln passen doch gut zusammen - Du darfst nicht den Jäger vergleichen. Und auf der Knötel-Tafel wird ja ausdrücklich erwähnt, daß die Infanterie 1814 die Litewka trug, die auf dem anderen Bild zu sehen ist.
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Die Infanterie der Hanseatischen Legion bestand aus vier Bataillonen. Zwei davon aus Hamburg (die später zu einem zusammengefasst wurden), je eines aus Lübeck und Bremen. Unmittelbar nach der ersten Befreiung der Hansestädte im März 1813 formierte sich die Legion, verstärkt durch ein paar Eskadronen Legionskavallerie. Im Mai war die Legion an der erfolglosen Verteidigung Hamburgs beteiligt. Im Juni 1813 nahm sie Teil am Gefecht an der Göhrde und den Operationen der Nordarmee unter Bernadotte bei Mölln. Anschließend wurde die Legion geteilt: die Bremer gingen nach Frankreich, der Rest belagerte die Franzosen in Hamburg. 1815 wurde die Legion nochmals mobilisiert; wurde aber nicht mehr eingesetzt. Insgesamt schien der Kampfwert nicht allzu groß zu sein, aber immerhin verrichteten die Hanseaten brave Sicherungsdienste, wodurch andere Truppen frei kamen.
In \"hanoveranischen Diensten\" war die Legion meines Wissens nicht. Sie war vereidigt auf den Zar, wurde bezahlt von England und ausgebildet von Angehörigen der K.G.L.
Die Abbildung von Knötel zeigt die Hamburger Legionäre; die Bremer hatten an Stelle von hellblau rote Aufschläge. Die anderen o. a. Abbildungen zeigen m. E. Bürgerwehr.
Die Legion läßt sich leicht mit preußischer Landwehr darstellen. Einfach Landwehrkreuz wegschneiden und weißen Kreis mit rotem Kreuz auf die Schirmmütze aufmalen.
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@Schrumpfkopf
Die Einheiten sind am 1. Februar 1814 Richtung Köln , die Jäger bis Lille marschiert. Sie haben aber an keiner Schlacht teilgenommen.
1815 waren die Jäger und Reiter dem 6. preussischen Ulanen zugeteilt. Die Reiter nahmen an den Kämpfen bei Ligny und Waterloo teil. Die Jäger konnten allerdings erst verspätet aufbrechen und erreichten Waterloo erst einige Tage nach der Schlacht.
Verglichen mit den Einheiten in hannoveranischen Diensten ist das natürlich recht wenig Action, aber für Skirmish-Szenarien reicht es allemal.
@Poli
Die Knötelsche Darstellung des Jägers passt auch gut mit der Neumannschen zusammen. Ich meinte allerdings die Infanterie. Bei den
Jägern scheint es mir noch schwieriger passende Figuren(teile) zu finden
(http://www.napoleon-series.org/images/military/organization/Neumann/Neumann29b.jpg)
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Mit den \"hannoveranischen\" Einheiten meinte ich das Leichte Battalion Bremen-Verden (später Feldbattalion Bremen des 1. Bremen Regiments) und das Husaren-Regiment Bremen-Verden. Aus dem Umland von Bremen kamen auch noch einige Landwehrbattlione wie das von Bremerlehe (später Osterholz). Diese Einheiten gehörten in der Tat nicht zur hanseatischen Legion stammten aber auch aus Bremen und umzu.
Knötels Handbuch der Uniformkunde ordnet der Bremer Freiwilligen Infanterie schon schwarze Uniformen zu. Erst nach den Befreiungskriegen trugen die Bremer wohl auch grüne Uniformen, die sich von den Lübeckern und Hamburgern nur noch in Details unterschied.
http://books.google.de/books?id=3oFb79pWFYkC&pg=PA155&dq=freiwillige+bremer+infanterie+kn%C3%B6tel&hl=de&sa=X&ei=den1T6P2JJCMswbc2JChBQ&ved=0CDcQ6AEwAQ#v=onepage&q=freiwillige%20bremer%20infanterie%20kn%C3%B6tel&f=false (http://books.google.de/books?id=3oFb79pWFYkC&pg=PA155&dq=freiwillige+bremer+infanterie+kn%C3%B6tel&hl=de&sa=X&ei=den1T6P2JJCMswbc2JChBQ&ved=0CDcQ6AEwAQ#v=onepage&q=freiwillige%20bremer%20infanterie%20kn%C3%B6tel&f=false)