Sweetwater Forum
Kaserne => Spielberichte => Thema gestartet von: Thomas Kluchert am 18. März 2013 - 09:09:26
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Gestern kam mich ein guter Freund besuchen und wir haben ein paar Ründchen gespielt - wobei mir wieder aufgefallen ist, warum ich DBA so toll finde. Mein Freund hat früher auch Tabletop gespielt, aber das ist schon mehr als 5 Jahre her. Mit DBA hatte er Weihnachten das erste mal 2 Spiele gemacht, bis gestern aber keins mehr. Trotzdem war er noch voll drin in den Regeln - sie sind eben \"easy to learn, but difficult to master\".
Ich hatte also alles bereit gestellt und wir haben überlegt was wir spielen wollen. Da ich im Grunde nur Makedonen und Griechen habe, musste es eine Kombination aus den beiden sein. Wir entschieden uns bei dem Makedonen, die mein Kumpel befehligen sollte, für die Armee des alten Haudegens Antipater (http://de.wikipedia.org/wiki/Antipater_(Makedonien)). Ein schneller Blick in die Liste verriet uns, dass Athen ein historischer Gegner war und ich alle Elemente für die Armee beisammen hatte. Da hab ich mein Gedächtnis angestrengt und es wurde klar: wir bespielen den Lamischen Krieg (323-322 v. Chr.) (http://de.wikipedia.org/wiki/Lamischer_Krieg). So unverhofft und ohne Vorbereitung bespielt man einen historischen Konflikt wohl nur mit DBA.
Der Lamische Krieg war eine Erhebung griechischer Städte gegen die (indirekte) makedonische Herrschaft und brach aus, nachdem der Tod Alexanders in Babylon bekannt wurde (allerdings gab es die Planungen schon vorher). Angelpunkt des Konflikts war die Stadt Lamia, daher auch der Name des Konflikts. Trotz Erfolgen wurden die Griechen letztlich besiegt und viele griechischen Stadtstaaten kamen unter die direkte Herrschaft Makedoniens. Dieser Konflikt steht bis heute im Schatten der kurz darauf ausbrechenden Diadochenkriege (http://de.wikipedia.org/wiki/Diadochenkriege#Geschichte) , bietet aber trotzdem viel Wargaming-Potential (Feldschlachten, Seeschlachten, Belagerungen...). Wir haben die Geschichte einfach frei interpretiert.
1. Schlacht bei Lamia
In unserem ersten Spiel waren die Griechen die Angreifer. Sie sind nach Norden gezogen um die Stadt Lamia zu erobern, allerdings stellte sich ihnen ein hastig ausgesandtes makedonisches Heer entgegen, um die Einahme der Stadt zu verhindern. So kam es also zum Zusammenstoß der beiden Heere in der fruchtbaren Ebene in der Nähe der Stadt. Alle Hügel waren nur sanfte Erhebungen, so dass allein der dichte Wald schwieriges Gelände war.
(http://i458.photobucket.com/albums/qq305/Arkas/blog/aars/DBA%20Lamian%20War/lamwar11.jpg)
Die Ansicht aus den Reihen der Griechen: Vorn links die Hoplitenphalanx in voller Länge, rechts daneben Plämkler und Hilfstruppen, die durch den Wald vorstoßen sollen, rechts davon das einsame Kavalleriekontingent. Ganz links stand noch eine Einheit leichte Reiterei (siehe Bild 2).
[align=justify]Gegenüber die Makedonen. Auf deren rechten Flügel ein mächtiger Elefant, daneben die ausgezogenen Pikenphalanx. Hilfstruppen schließen die Lücke zwischen der Phalanx und den Plänklern auf dem Hügel, in denen wiederum die schwere makedonische Kavallerie sich in Reserve hält.
(http://i458.photobucket.com/albums/qq305/Arkas/blog/aars/DBA%20Lamian%20War/lamwar12.jpg)
Die Aufstellung von der Seite. Links die Griechen, rechts die Makedonen.
(http://i458.photobucket.com/albums/qq305/Arkas/blog/aars/DBA%20Lamian%20War/lamwar13.jpg)
Der griechische General sucht die schnelle Entscheidung und rückt mit seinen Truppen auf breiter Front vor. Er will die kürzere makedonische Linie durch die Vorteile der Überflügelung brechen, bevor der Makedone seine überlegene Kavallerie (rechts unten) gegen die einsamen Hilfstruppen zum Einsatz bringen kann.
(http://i458.photobucket.com/albums/qq305/Arkas/blog/aars/DBA%20Lamian%20War/lamwar14.jpg)
Doch, zu spät! Antipater selbst kann die Hilfstruppen vernichten, da seine Reiterei besonders effektiv gegen Fußtruppen ist. Damit wird es eng für die Griechen, deren Reihen stoisch den entscheidenden Nahkampf suchen.
(http://i458.photobucket.com/albums/qq305/Arkas/blog/aars/DBA%20Lamian%20War/lamwar15.jpg)
So beginnt der blutige Schlagabtausch im Zentrum der Schlacht. Trotz ihrer längeren Flügel wird die griechische Phalanx von den feindlichen Piken in Unordnung gebracht. Auch die leichte griechische Kavallerie am äußersten linken Flügel kann die Katastrophe nicht mehr verhindern. Der siegreiche Antipater (unten) schwenkt ein, um die Phalanx wie im Bilderbuch von der Seite aufzurollen. Die Griechen habe keine Chance mehr, als ihre Verluste dramatisch steigen bricht die Schlachtlinie zusammen und die Soldaten werfen ihre schweren Schilde weg, um, jeder für sich, dem Untergang zu entgehen.
Mit dieser Niederlage endet die griechische Offensive und die Sonne verdunkelt sich für die Sache der griechischen Freiheit, während die Makedonen nach Süden vorstoßen, um die Rebellion ein für alle mal niederzuringen. Aber das ist eine andere Geschichte...
Unser Fazit: eine spaßige und schnelle Schlacht. Durch das richtige Timing der Kavallerie konnte Makedonien den Sieg erringen. Was uns fehlte waren eindeutig Marker für Gefallene - die braucht man bei DBA zwar nicht, sehen aber cool aus.[/align]
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Was uns fehlte waren eindeutig Marker für Gefallene - die braucht man bei DBA zwar nicht, sehen aber cool aus.
Die bekommst Du u. a. bei Freikorps Miniatures. Ich selbst habe rep. Römer und Makedonen, die ich für FoG als Marker einsetze. Sehen klasse aus... auch wenn das jetzt etwas morbid klingt. :rolleyes:
Gruß
Kniva
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@ Kniva
Danke für den Tipp. Allerdings sähen 15mm Gefallene neben 1/72 Figuren doch ein wenig seltsam aus ;) Außerdem ich hab die Marker schon, ich müsste sie nur mal anmalen... :pinch:
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Danke für den Bericht.
Tolle Armeen und vor allem mal n wirklich schöner DBA-Tisch. Klasse!
Habe auch schon so ne kleine: \"lass uns einfach ne Partie Gamen\"-Spiele mit DBA gemacht. Funktioniert wirklich gut... :thumbup:
DV
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Schöner Bericht.
Die Makedonen mussten ja schon gewinnen, damit sie in ihrem Bierzelt feiern können.
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Danke! :) Die Fotos sind suboptimal, wie mir immer wieder auffällt. Ein Handy ersetzt eben doch keine richtige Kamera...
Tolle Armeen und vor allem mal n wirklich schöner DBA-Tisch. Klasse!
Ich hab DBA bei Frank Bauer gelernt... :D
[...] damit sie in ihrem Bierzelt feiern können.
Du legst den Finger direkt in die Wunde ;) Das ist ein Maßstabsgerechtes römisches Feldherrenzelt. Ein Fehlkauf, den ich aber trotzdem eingebaut habe. Sollte ich vielleicht mal auswechseln.
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Schöner Bericht über eine uns eher nicht so geläufige Epoche. Macht dann Lust, sich genauer zu informieren. Und das \"freie Interpretieren\"! Ist für uns das Salz in der Suppe. Eine gelungene Darstellung - danke :good3:
die Schlendriane