Sweetwater Forum
Kaserne => Bildergalerie => Thema gestartet von: T. Dürrschmidt am 01. April 2013 - 15:51:28
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Hallo zusammen,
letzes Jahr wurde ich auf einer Modellbauaustellung vom Kurator des neu eröffneten Auerbacher Stadtmuseums angesprochen, ob ich nicht ein Diorama für das Museum bauen könnte. Karl IV wird von den Stadtvätern der Stadt Auerbach mit Brot und Salz empfangen und hält Einzug in die Stadt. Das war die Vorgabe. Ich stand bei diesem Projekt ziemlich unter Zeitdruck, da es innerhalb von knapp drei Monaten zur Museumseröffnung fertig sein sollte. Das Ganze steht in einem sogennanten Geschichtsschrank. Man drückt auf die Tür mit der Jahreszahl (in dem Fall 1364), die Tür geht auf und man sieht das beleuchtete Diorama oder Gegenstände über das betreffende Jahr.
Als Vorlage hielt ich mich grob an das historisierende Deckengemälde im Rathaussaal von Auerbach, gemalt von Ludwig Haimerl in den 20er Jahren.
(http://www.weber-rudolf.de/images/EinzKKk.jpg)
Natürlich stand ich vor dem Problem, passende Figuren für dieses Projekt zu finden. Ich entschied mich für 28mm. Soldaten und Ritter kein Problem. Hätte Karl IV die Stadt dem Erdboden gleich gemacht, wäre das Projekt einfacher gewesen. :D
Aber so hatte ich quasi nur die Wahl, auf die Zivilisten von Mirliton zurückzugreifen. Denn es sollten ja nur Zuschauer sein, keine Leute, die gerade einer Arbeit etc. nachgehen. Die Figuren hatte ich auch schon in Kulmbach auf Vorrat gekauft. Daher mussten die Dioramensets \"Mittelalterliche Hochzeit\" und \"Friedrich II auf der Falkenjagd\" herhalten. Natürlich sind diese Figuren gut 100 Jahre zu früh, daher kam ich in leichte Gewissensnöte. Nur die beigemischten Perry-Soldaten passen in die Zeit. Letztendlich hieß es, das Diorama sei im Schrank in Kinderhöhe angebracht und eben auch für diese Zielgruppe hauptsächlich gedacht.
Die Stadtmauer gehörte einst zur mittelalterlichen Stadt von Michel Vogt, gebaut von Thomas Hahn. Die musste ich nur etwas einkürzen, noch mit etwas mehr Details versehen und ein neues Tor fabrizieren. Die Grundplatte misst 30x30cm.
Die Umbauten an den Figuren hielten sich auch in Grenzen. Karl IV bekam statt eines Falken einen Weinpokal in die Hand. Einer Figur von Mirlitons Marktstand drehte ich die Hände um und modellierte ein Tablett mit Brot und Salz dazu.
Ausserdem gab es gutes Geld für das Diorama. Und das hat mein Hobby durchaus im Ansehen meiner Familie gesteigert. Allein dafür war die Arbeit es wert. :rolleyes:
(http://i364.photobucket.com/albums/oo86/thommestom/P1080331b_zpseac14ab2.jpg)
(http://i364.photobucket.com/albums/oo86/thommestom/P1080335b_zpsbab05f6d.jpg)
(http://i364.photobucket.com/albums/oo86/thommestom/P1080337b_zps1db5ef5b.jpg)
(http://i364.photobucket.com/albums/oo86/thommestom/P1080339b_zpsfaa32e51.jpg)
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Sehr schön geworden, für mich als geb. Oberpfälzer natürlich ein ganz besonderes Schmankerl :thumbup:
Desweiteren wäre mir als kompletten Laien der dargestellten Epoche nicht aufgefallen, dass die Zuschauer nicht ganz in die Zeit passen.
Also, ich würde sagen Ziel erreicht ^^
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sehr schön!!!
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Schönes Diorama. :thumbup:
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Wirklich sehr gelungen. Ich hoffe nur, dass nicht irgendein erklärter \'Historiker\' sich beschwert, ob der nicht historisch korrekten Kleidung. Ich denke man muss hier einfach etwas lockerer werden im Museumsalltag. Insebsondere wenn es um die Zielgruppe KInder geht und man ja auch darauf hinweisen kann, dass es sich um eine Idealisierung handelt.
Wie machst du eigentlich den Boden auf deinen Dioramen? Der sieht sehr realistisch aus. Sand alleine kann es nicht wirklich sein. Gartenerde?