Sweetwater Forum
Allgemeines => Bücher, Filme, Publikationen => Thema gestartet von: Mansfeld am 14. Mai 2014 - 09:15:24
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Mann Mann Mann, was bin ich heute wieder originell.
Aber der Samurai-Thread hat mich da jetzt drauf gebracht, vor allem, weil ich zum Einen durch die Spielkumpels jetzt wieder in napoleonische Gewässe bugsiert werde, und zum Anderen, weil ich mir endlich mal die DVD von Ridley Scotts genialem \"Die Duellisten\" gekauft habe.
Den Film kenne ich schon ewig, und ist auch so eine Art Meßlatte für mich, wie gut man eine bestimmte Zeit filmisch umsetzen kann. Bei der Gelegenheit stellt sich mir dann die Frage, was es noch an entsprechend qualitativ wertvollen Napoleonik-Pornos / NaPornos :D gibt. Mir fällt spontan jetzt bloß der sowjetische Waterloo-Film ein.
Und noch ein Gedanke: ich habe manchmal den Eindruck, daß bei der filmischen Umsetzung bestimmter Epochen die Sorgfalt bei Authentizität von vornherein größer ist als bei anderen. Gerade Sujets aus dem 19. Jahrhundert scheinen mir auf einem höheren Niveau zu sein, als z.B. Frühmittelalter - da hab ich noch nie irgendetwas gesehen, daß auch nur in Katapultreichweite von \"ganz passabel recherchiert\" gekommen wäre, Hochmittelalter dito. Kann aber auch daran liegen, daß ich über diese Zeit am meisten weiß.
Allerdings kenne ich mich auch bei Barock ganz gut aus, und da fällt mir sofort ein hervorragend gemachter Film ein (\"Restoration\"), bei dem ich abgesehen von leichten Übertreibungen (Charles II. im Film hatte weniger Geldsorgen als der echte, wenn man sich seinen Palast so anschaut) keine Fehler entdecken konnte.
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Die scharfschützen serie war nicht schlecht...
Dann ein Film mit Preusser die eine Mühle verteidigen (Hab der name vergessen)
Krieg und Friede
Der Französische Napoleon mit Christian Clavier...
Und mehere Kriegsfilm über See...
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Master&Commander.....sehr sehr geil :smiley_emoticons_pirate2_biggrin_1:
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Beste Filme:
Eindeutig Platz1: \"Master and Commander\" - an Authenzität und Aufwand das Beste, was ich bis jetzt gesehen habe!
\"Die Duellisten\" (Ridley Scott) - trotz Fehlern in Dialogen und teilweise unlogischer Handlung, Uniformmängeln (v.a. bei den Russlandszenen): aber spannender Film mit Topbesetzung!
\"Des Königs Admiral\" - für die Zeit gute Literaturverfilmung, trotz affiger Frogs.
\"Hornblower\"-Serie, v.a. 1. und 2. Teil. Die letzten Teile erinnerten mich mehr an \"Scharfschützen\".
Geht so:
\"Waterloo\" - das Beste sind einfach die Schauspieler. Plummer, Steiger - legendär!
\"Krieg und Frieden\" (Sowjetunion): der Aufwand. Authenzität der Kleidung und v.a. der Truppenbewegungen etc. kann man vergessen (die Aufmärsche sehen eher nach stalinistischen Kraftdemos aus.) Sehr gut aber teilw. die Schauspieler und Widergabe der Vorlage.
\"Die Gräfin und ihr Oberst\" (UK, I, CH 1970) - immerhin witzig und teilweise sogar erstaunlich gute Uniformen. Eli Wallach als Napoleon! :biggrin_1: Ich dachte, als ich das sah, ich fall gleich vom Stuhl vor Lachen.
\"Scharfschützen\" - Kinderfilm für große Kinder. :party: Ansonsten natürlich nicht ernst zu nehmen.
Schlechteste Filme:
ZDF\"Napoleon\": nach der 1. Folge ging es einfach nicht mehr. Unpassende Besetzung, Haargummis, Vollbärte, einfach nur aaaargh!
\"Napoleon\" (1955) von S. Guitry: manche nennen sowas monumental. Ich finde es v.a. heute einfach nur langweilig. Die Drehorte waren auch unpassend. Wo man mal wieder sieht, dass ne All-Star-Besetzung kein Garant für nen tollen Film ist.
@ Mansfeld
Stimmt schon. Zum Barock gibt es einige gute Streifen. Beim 18.Jh. sieht es sehr schlecht aus und bei der Napoleonic geht\'s dann wieder.
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Waterloo (http://de.wikipedia.org/wiki/Waterloo_%281970%29) mit Rod Steiger und Christopher Plummer hat etwas. Auch wenn der gute Herr Steiger schon mal besser war als in diesem Film. Massenszenen und eine imposante Ausstattung auch ohne CGI Spielerchen.
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Stolz und Leidenschaft (http://de.wikipedia.org/wiki/Stolz_und_Leidenschaft) - mit Frank Sinatra und Cary Grant, spielt weitestgehend unter spanischen Freischärlern im Peninsular-Feldzug und ist, abgesehen von einigen Veränderungen der handelnden Personen um die - wieder einmal völlig überflüssige - implantierte Lovestory funktionieren zu lassen, stark an Forester\'s Roman \"die Kanone\" angelehnt. Etwas schwülstig geraten, aber, schon vom Schauplatz her, mal was anderes.
Des Königs Admiral (http://de.wikipedia.org/wiki/Des_K%C3%B6nigs_Admiral) - natürlich.
Die Duellisten (http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Duellisten) - unzweifelhaft mein Favorit. Sehr empfehlenswert, hier ausnahmsweise auch mal von der Authentizität der Uniformen her.
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Zu den obengenannten füge ich hinzu
Wellington\'s Line
und
Die letzte Kompanie mit Horst Buchholz
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Unter aller angebrachter Kritik und mit entsprecher Hinterfragung der Auslegung ist auch Kolberg finde ich ein szenerisch gut dargestellter Film.
Gruß Robin
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Naja, Kolberg hat trotz ideologischer Bedenklichkeit den Vorteil, daß preußische Soldaten durch Wehrmachtsheinis dargestellt werden, und das ist ja auch schon gar nicht mal so unauthentisch :)
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mit Horst Buchholz
? du meinst den mit Horst Frank, Horst Buchholz war bei 123, weniger ein Napi Film aber dennoch gut.
Kennt einer eigentlich die Version aus den 30igern?
LG KH
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Den Clavier-Nspoleon fand ich nicht gut, bestenfalls ausreichend. Einziger Lichtblick war Depardieu.
Die wichtigsten Filme wurden schon genannt, wobei bei Krieg und Frieden beide Fassungen zu erwähnen sind, wobei die Bondartschuk-Schlachten unvergleichlich sind (siehe auch Waterloo).
Das geniale an den Duellisten ist, daß es oberflächlich um zwei bekloppte Husaren geht, aber darunter wie in keinem anderen Film die Möglichkeiten einer Soldatenkarriere unter Napoleon (und danach) aufgezeigt werden.
Weitere Filme im erweiterten Kosmos:
Lord Nelsons letzte Liebe (klingt schwülstiger als er ist, Laurence Olivier als Nelson allein ist das Hinsehen wert)
Beau Brummel mit Steward Granger
Desiree mit der unvergleichlichen Jean Simmons und Marlon Brando als Nspoleon
Bebel als Musketier mit Hieb und Stich
Der Kongreß tanzt (die 1931er Version)
Fällt was auf? Die meisten Filme in der Zeit sind eher Kostümschnulzen, ein paar Mantel- und Degen-Filme und nur ganz wenig echte Schlachtengemälde.
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Fällt was auf? Die meisten Filme in der Zeit sind eher Kostümschnulzen, ein paar Mantel- und Degen-Filme und nur ganz wenig echte Schlachtengemälde.
Schlachtengemälde gibt es schon, aber diese sind oft eher schlecht gemacht. Siehe die filmischen Napoleon-Biographien! Wobei ich Depardieu auch ne totale Fehlbesetzung fand. Als Danton mag er ja noch angehen, aber als Fouché? Lag wohl einfach daran, dass man die in Dtl. berühmtesten franz. Schauspieler (Clavier und Depardieu) zusammen auf der Leinwand haben wollte, ob sie nun zu den Rollen passten oder nicht. Dabei bietet das moderne oder damals moderne franz. Kino soviele prima Schauspieler, die eben nur hier nicht ebenso ankommen.
Eine typische Schlachtplatte ist doch auch \"Austerlitz - Glanz einer Kaiserkrone\" (1960) von Abel Gance. Leider hat das nicht mehr die Quali von \"Napoleon\" (1927) von Gance. Das gefiel sogar damals mal meiner besseren Hälfte, obwohl sie sonst nicht so auf den Korsen steht. Bei diesen Filmen ist halt immer massig Kaisergarde im Vordergrund zu sehen oder gleich alle Truppen sind Kaisergarde - nat. nur die original Alte-Garde - wie in \"Krieg und Frieden\" (1956, King Vidor) oder dem Film mit dieser Riesenkanone.
Wenn es um gute Filme mit ein bisschen Militär am Rande geht, gibt es ein paar wenige brauchbare Jane-Austen-Verfilmungen: \"Stolz und Vorurteil\" (BBC, 1995), \"Persuasion\" (1995 mit dem großartigen Ciáran Hinds!). Da gibt es zumeist auch in den besseren Verfilmungen Militär. In \"Stolz und Vorurteil\" sieht man ein Milizregiment, das in dem Städtchen der Handlung einquartiert wird, in \"Persuasion\" ist ein Hauptcharakter, Captain Wentworth laufend in Uniform zu sehen, auch so Admiral Croft. Jane Austen kannte sich mit dem Militär gut aus, weil ihre näheren Verwandten Offiziere waren. Zwei ihrer Brüder waren sogar Admiräle(!). Das meiste an den neueren Verfilmungen ist leider ziemlich mies, halt so deutsches TV-Film, bzw. TV-Mehrteiler-Niveau.
In einer Blackadder-Folge sieht man mal ganz gute Uniformen, weil da die Reenactors des 9e reg. d\'inf. legérè mal im Hintergrund vorbei huschen. Außerdem hat die BBC die Stärke, dass sie halt durch die vielen Jane-Austen-Verfilmungen und ähnliches nen erstaunlichen Fundus an guten Uniformen haben bzw. auftreiben können.
Relativ gut gefiel mir von den Uniformen her auch: \"Andreas Hofer - Die Freiheit des Adlers\" (2002). Sogar die Zivilisten waren da mal garnicht so arg schlecht. Wehmutstropfen waren für mich v.a. die Darsteller von Max I., Napi und Franz I.. Die wurden einfach als Komödientrottel dargestellt, was auch zum Konzept des Films nicht passte. Na und Ottfried Fischer bewies halt mal wieder sein (nicht vorhandenes) schauspielerisches Können. Dabei war Max I. sicher kein unfähiger, lahmer Depp. Sehr drollig, dass man da sah, dass sie an Ösietruppen wirklich so ziemlich nur auf Reenactors zurückgriffen, weshalb man nur Grenadiere sieht und immer nur (in der Hofburg z.B.) etwa 8-10 Mann. Dafür sind diese merklich besser ausgerüstet als die meisten Bayern.
Spätere und frühere Andreas-Hofer-Verfilmungen fehlte ja meistens komplett der Wille zur Authenzität bzw. überhaupt zur Orientierung an den hist. Ereignissen.
Ganz kurz sieht man auch franz. Soldaten in \"Die Braut\". M.W. auch überwiegend Reenactors, auf Goethes Treppe, wo irgendein Kerl von Frau Ferres hinunter geschuppst wird. Sonst ein komplett langweiliger Film. Nur wenn man die Komparsen kennt, wird es etwas drollig.
Leider sind die Militärszenen in den unzähligen Verfilmungen zur franz. Revolution überwiegend kompletter Mist. So in dem berühmten Vierteiler von 1989 \"Die französische Revolution\": aufs Pferd gesetzte österr. Infanterie und so weiter. Komischerweise haben sie sich da mal mit den Zivilklamotten richtig Mühe gegeben. Unbedingt sehenswert fand ich von den Kostümen her zu dem Zeitschnitt \"L\'Anglaise et le Duc\". Dummerweise sind in diesen Filmen die Uniformen meist ein kruder Mix aus zeitgen. Darstellungen und Uniformen des Empire, bspw. dann mit riesigen Epaulettes oder Füseliere mit Säbeln (auch wenn es das bei Nationalgarden scheinbar gab).
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Naja, Kolberg hat trotz ideologischer Bedenklichkeit den Vorteil, daß preußische Soldaten durch Wehrmachtsheinis dargestellt werden, und das ist ja auch schon gar nicht mal so unauthentisch :)
Naja, als Propagandafilm schon meisterhaft. Besonders das Ende. Das Volk marschiert und singt: \"Das Volk steht auf, der Sturm bricht an.\" - Tatsächlich aus einem Lied der Befreiungskriege, aber passend auch einer der Lieblingssprüche von Gobbels vom Kriegsende. Und dann geht die Kamera auf die preußischen Fahnen und pickt sich eine raus: Rote Regimentsfahne, in der Mitte der weiße Kreis mit dem schwarzen Adler. Fällt Euch was auf.
Ist übrigens ein Vorbehaltsfilm, also ncht ganz so einfach zu sehen.
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Naja, als Propagandafilm schon meisterhaft. Besonders das Ende. Das Volk marschiert und singt: \"Das Volk steht auf, der Sturm bricht an.\" - Tatsächlich aus einem Lied der Befreiungskriege, aber passend auch einer der Lieblingssprüche von Gobbels vom Kriegsende. Und dann geht die Kamera auf die preußischen Fahnen und pickt sich eine raus: Rote Regimentsfahne, in der Mitte der weiße Kreis mit dem schwarzen Adler. Fällt Euch was auf.
Ist übrigens ein Vorbehaltsfilm, also ncht ganz so einfach zu sehen.
Aber historisch verrät der Film doch nichts wissenswertes oder interessantes. Als positiv kann ich mich nur erinnern, dass die Komparsen, da sie eben Soldaten waren, die zu ner Zeit dienten, als darauf noch Wert gelegt wurde, ihre Formation einhalten konnten. Ist auch so bei den sowjetischen Historien- und Propagandafilmen, während in anderen Produktionen manchmal auffällt wie wenig militärisch sich die Soldaten doch geben können.
Es wird wohl kaum ein historisches Ereignis soviel m.E. porträtiert wie die Napoleonischen Kriege, v.a. wenn man es mit Themen wie Span. oder 7-jähriger Krieg vergleicht. Natürlich gibt es noch mehr Kriegsfilme etc. zum WK2 und vielleicht auch mehr zum WK1, aber die Napoleonischen Kriege kommen schon oft als Nebenhandlung, Hintergrund oder sowas in Filmen vor. Der Grund ist bisweilen auch, weil da \"zufällig\" gerade an deutscher Literatur das produziert wurde, was heute zum (Schul-)Bildungskanon gehört: sprich Schiller, Goethe. Die deutsche Dichtung vor dem Sturm und Drang (also Jacobi, Gottsched und Co) war oder ist lange Zeit verpöhnt gewesen bzw. noch immer. Gerade Nationalisten galt sie als zu verzärtelt oder französelnd, wohl auch wegen der Vorbilder.
Heute gibt es zu dem Zeitschnitt scheinbar weniger Schlachtplatten, einfach weil das vielleicht das Hollywood-Publikum nicht so interessiert. Die letzten größeren Historienfilmprojekte waren ja auch ziemliche Flops (wohl auch überwiegend zurecht): \"Henri 4\" z.B.. Wenn es nicht billig aussehen soll, muss man eben schon mit Komparsen en Masse arbeiten, weil m.E. das Publikum irgendwann von den vielen PC-Animationen (siehe \"Robin Hood\" mit Russel Crowe) ermüdet ist und sicher sich eher von Werbung à la \"200 Pferde, 5.000 Statisten, 30 Drehorte\" blabla, und solchen Superlativen ins Kino locken lässt. Und das ist nunmal ne waghalsige Kiste, zumal man für Historienepen regelmäßig halt Staraufgebote erwartet (siehe \"Die französische Revolution\", \"Waterloo\" etc. mit Europäischem All-Star-Aufgebot) und dann auch nicht irgendwelche teuren, aber letztlich unfähigen Kleiderständer taugen, sondern man Charakterdarsteller braucht (Jean Rochefort, Depardieu, Helen Mirren etc.) Die Franzosen halten sich eh auffällig zum Thema Napi zurück. Die Adlervergabe war 2004 keine große Veranstaltung und 2014 kommt auch kein Megaevent zur Schlacht um Paris oder sowas. Das Kino kann man sozusagen als Spiegelbild eines ziemlichen Desinteresses betrachten - so mein Eindruck.
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wo du den 7jährigen krieg ansprichst.....hast du da ein paar tipps??? :blush2:
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Die letzte Nacht des Boris Gruschenko (http://de.wikipedia.org/wiki/Die_letzte_Nacht_des_Boris_Gruschenko) sollte man natürlich auch gesehen haben.
Nicht besonders um historische Korrektheit bemüht, aber einer von Woody Allens Besten.
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Der Hofer-Mehrteiler war tatsächlich nicht schlecht. Wenn man Hofer erwähnt, muß auch der Schinderhannes ran. autsch.
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Da gibt es doch einen Schinderhannesfilm aus den Sechzigern mit Curd Jürgens, hab ich letztes Jahr mal im TV gesehen und hab mich gut unterhalten gefühlt.
Und in den Achtzigern gab es sowas doch sogar mal als TV-Mehrteiler, bei dem ich mich als Teenager noch gegruselt habe, weil ich zum ersten Mal eine Guillotine in Aktion gesehen habe...
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wo du den 7jährigen krieg ansprichst.....hast du da ein paar tipps??? :blush2:
Gerne in einem eigenen Thread. :)
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Ich hoffe ich bin jetzt im richtigen Thread...aber der Film Bergblut ist richtig gut!
http://www.bergblut.com/de/home.html
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Ich hoffe ich bin jetzt im richtigen Thread...aber der Film Bergblut ist richtig gut!
http://www.bergblut.com/de/home.html
In welcher Hinsicht? Freunde von mir, die als Statisten angeworben waren, haben haarsträubendes erzählt und die Fotos wirken auch mehr als krude. Das sieht oftmals so aus, als wussten die Macher garnicht, inwelcher Zeit die Handlung spielt. Siehe nur oftmals allein die Frisuren! Und die Uniformen. Da war es dann auch eigentlich wurscht, dass Freunde von mir mit 1803er Uniformen mitmachten, das war immernoch mit das Beste. :D
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Hatten wir schon \"König der Freibeuter\"? Gleiche Ära, anderer Kontinent. Piratenanführer (Yul Brynner) unterstützt General Jackson (Charlton Heston) bei der Schlacht von New Orleans gegen die Briten. Mit vielen Komparsen in Schottenröcken, die blindlings in den Kugelhagel laufen.
Zu \"Krieg und Frieden\" sei der Vollständigkeit halber noch die ca. 15-teilige Verfilmung der BBC aus den 70er Jahren erwähnt. Mit Anthony Hopkins als Pierre Besuchow. Das Budget für Komparsen, Uniformen, Pyrotechnik und Stunts war natürlich deutlich niedriger als bei den vorgenannten Verfilmungen. Aus reiner Wargamer-Sicht also eher enttäuschend. Dafür wird die \"zivile\" Handlung in ihrer Vielschichtigkeit mit Dialogen, Familendramen, Sinnsuche, Herzschmerz, Geldnöten usw. der literarischen Vorlage weit besser gerecht als in den Kinoschinken.
Zum Thema Andreas Hofer fallen mir noch zwei Filme ein: \"Der Rebell\", ein Film von und mit Luis Trenker aus den 30ern mit dem damaligen Zeitgeist entsprechenden Tendenzen; \"Der Judas von Tirol\", ein Drama um den Verrat von Andreas Hofer durch den Knecht Franz Raffl, bei dem der Schwerpunkt auf der Zivilbevölkerung und nicht auf den korrekten Uniformen liegt.
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Zum Thema Andreas Hofer fallen mir noch zwei Filme ein: \"Der Rebell\", ein Film von und mit Luis Trenker aus den 30ern mit dem damaligen Zeitgeist entsprechenden Tendenzen; \"Der Judas von Tirol\", ein Drama um den Verrat von Andreas Hofer durch den Knecht Franz Raffl, bei dem der Schwerpunkt auf der Zivilbevölkerung und nicht auf den korrekten Uniformen liegt.
Aber halt mal! Soll es nicht in dem Thread um Filme gehen, die man gesehen haben muss? Der „Rebell“ habe ich mal gesehen und das ist nicht nur ein reiner Propagandafilm, sondern auch ansonsten kompletter Schund - ungefähr wie ein politisch ähnlich gelagerter Rosegger Roman „Peter Mayr“, den mir mal jemand empfahl. Es kann doch nicht der Sinn eines Threads in einem TT-Forum sein, Nazi-Propagandafilme zu sammeln. :S Mit Hinweisen auf Schund, kann man sicher ein Dutzend Seiten hier im Thread füllen: ohne Mühe. ;)
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Was man gesehn haben \"muß\" liegt natürlich im Auge des Betrachters.
Der Thread hat ja auch gut angefangen. Ich fände es gut wenn hier einfach nur Filme gesammelt werden, die ein Forumsmitglied gut findet. Am besten mit einem Youtube link zu einem kurzen Trailer.
Dann kann jeder selber eine Meinung machen.
Ellenlange Ausführungen warum jemand einen von anderen genannten Film schlecht findet, stören mich hier eher.
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Richtig gut fand ich bisher nur \"Master & Commander\" und \"Die Duellisten\". Das liegt wohl auch daran, dass da keine großen Schlachten dargestellt worden sind, denn das scheint praktisch nicht gut umsetzbar zu sein. Waterloo und Sharpi sind natürlich irgendwie Kult, haben aber mit dem Flair der Zeit nur bedingt zu tun. Der Napoleon-Vierteiler mit Clavier war ganz schlimm, keine Spur besser als die anderen oberflächlichen Streifen der letzten 40 Jahre. Mam hat den Eindruck, dass Kriegsfilme nur ernsthaft behandelt werden, wenn sie im vorigen Jahrhundert spielen, alles vorherige verkommt zunehmend zur Kaspershow. Manche Ausstattungsfehler ziehen sich über Jahrzehnte quer durch die meisten Filme über das 19. Jahrhundert.
Grüße
Gunter
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Ach Leute, vergesst mal alles, was bisher an Filmen aufgezählt wurde, das könnt ihr alles nach dieser neuen Jane-Austen-Interpretation voll in die Tonne treten. Für mich ist das der neue Maßstab, der das Genre definiert!
Und so nebenbei noch ein tolles Tabletopszenario!
https://www.youtube.com/watch?v=Z3qSBOL0uOk
:thumbsup:
Und für die Zombiefreunde hier: Jane Austen gibt es jetzt auch in eurer Geschmacksrichtung (Pomp & Pompgun!):
http://robertoparada.com/portfolio/uncategorized/books/
Verdammt, es fehlt ein Zombiesmiley....
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Ich mag zwar das Bier nicht besonders, aber der Film ist Klasse :)
Allerdings sind 4 Beteiligte für ein Wargame doch etwas wenig - vielleicht was für ein Rollenspielszenario? Da könnte man sich auch in Punkto Konversationsformen austoben :smiley_emoticons_joint:
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Vier Beteiligte, soweit man sieht - da kann man ja nach bester Jane-Austen-Manier diverse Cousins und Onkels per Droschke auftauchen lassen, und stell dir mal den obligatorischen Ball in diesem Stil vor :D
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Ok I\'m in - wo kriegt man Figuren für den Ball? :smiley_emoticons_outofthebox_1:
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Man merkt, dass man leicht geekig ist, wenn man sich selber beim Figurensuchen für dieses Szenario ertappt 8|
Daher:
http://www.wargamesfoundry.com/our-ranges/napoleonic/french-revolution/french-revolution-liberty-equality-fraternity-collection-bcm/
http://www.wargamesfoundry.com/our-ranges/civilians-18th-century-and-ancients/18th-century-civilians-collection-bcciv001/
http://eurekamin.com.au/index.php?cPath=87_126_138
Die sind zwar alle etwas früher, also klassisches 18. Jh. und etwas frühe Revolution, aber für konservative alte Säcke ginge das.
Ein paar der spanischen Guerilleros von Frontrank könnten auch noch mit Umbauten funktionieren:
http://www.frontrank.com/lev4_2_4_1_Spanish_Infantry.asp
Ansonsten fällt schon auf, daß es so richtig schöne Empire-Zivilisten (Empire natürlich französisch ausgesprochen) gar nicht gibt - entweder volle Kanne Rokoko oder viktorianisch, dazwischen nur Husaren, Voltigeure und Co.
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Liegt vielleicht daran, daß bei Napoleon fast alle nur an seine militärischen Aktivitäten denken, und nicht an seine zivilen - obwohl die noch heute nachwirken (ich sag nur Kommunalverwaltung und Code Civìl) während seine miltärische Neuordnung Europas ja eher von kurzer Dauer war...
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Die sind zwar alle etwas früher, also klassisches 18. Jh. und etwas frühe Revolution, aber für konservative alte Säcke ginge das.
Vieles davon würde ich eher als No-Period bezeichnen - ist ungefähr wie bei den Zinn-Flachmännern: die höfischen Szenen sehen oft eher nach Fantasy aus.
Konservative alte Säcke würden allerdings 1805 oder so auch die Mode der 1780er/90er tragen und nicht die der 1750er/60er. Maximal könnte man mit viel Rumschleifen noch ein paar Figuren von dem Franz-Rev.-Range nehmen, also weniger den Incroyable, als die eine normale Bürgerfigur mit hohem Hut.
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Verdammt, kaum äußert man sich zu einem Thema, von dem man nur halbwegs Ahnung hat, kriegt es einer mit viel mehr Ahnung mit :D
Deswegen bin ich auch gerne hier, man lernt immer was dazu.