Sweetwater Forum
Allgemeines => Bücher, Filme, Publikationen => Thema gestartet von: Pappenheimer am 16. Mai 2014 - 12:20:15
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Uff, da ich drauf angesprochen wurde, habe ich mir selber ne harte Nuss eingebrockt.
Im Grunde gucke ich, alles was mir zu dem Zeitschnitt in die Finger kommt, früher, als ich noch Zugriff auf nen Fernseher hatte, sicher mehr als jetzt.
Was es recht viel gibt, sind Literaturverfilmungen von „Barry Lyndon“(nicht zeitgen.) bis zu den Trenck-Memoiren(zeitgen.). Ich habe mal eine Liste mit allgemeinen Filmtipps und meiner Einschätzung zu sowas wie Authenzität zusammengestellt: http://www.geschichtsforum.de/blogs/brissotin/328-beste-historienfilme-im-18-jh-angesiedelt.html
Am ehesten gut kommt m.E. noch der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg weg. Vielleicht weil da die Zielgruppe, das Interesse, auf beiden Seiten des Atlantiks größer ist. Ansonsten sind Filme mit militärischen Aspekten sehr rar oder eben Nonsense wie die Trenck-Verfilmungen, wo allerdings die neuere noch schlimmer ist als die aus den 1970ern. Was mir bei solchen Filmen immer wieder begegnet ist die Verklärung aus der Retrospektive. Ich hatte auch aus meiner Kindheit, als der 70er-Trenck mal in TV lief die Reihe als viel spannender und besser ausgestattet in Erinnerung. Dabei hatte ich schon mit 10 oder so die Vorlage gelesen.
Auffälligerweise hat es keine Verfilmung außer einer, die zur Zeit des 7-jährigen spielt, es bei mir in die nähere Auswahl geschafft und auch beim „Letzten Mohikaner“ (1992) passierte das fast einzig und allein deswegen, weil es halt sonst nichts gibt.
Derzeit versuche ich (läuft irgendwie nicht auf meinem Laptop) „Que la fête commence“(1974) anzuschauen, weiß da aber auch nicht, was ich davon halten soll und ob der Film am Ende den Weg in die Auswahl schafft. Die Schauspieler sind ja überwiegend famos, aber die Kostüme! Herje! Und bei den Dialogen dieser Mix aus Spaghetti-Western-Sprüchen und ganz hölzernen Konstrukten...
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Barry Lyndon und Tom Jones
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FanFan der Husar :D
Unvergesslich das Zitat \"Ein General, der in der Schlacht stirbt, hat seinen Beruf verfehlt!\"
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Cartouche, der Bandit!
oder passt der Film hier nicht rein.
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Der Choral von Leuthen (nicht sehr historisch korrekter) UFA Film aus den frühen Dreissigerjahren...
Der Kurier der Kaiserin - Klaus Wussow bevor er Chefarzt wurde...
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Culloden von 1964 von Peter Watkins. Ungewöhnlicher Erzählstil aber hat was.
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Der Kurier der Kaiserin - Klaus Wussow bevor er Chefarzt wurde...
Ich habe mir mal auf YT die ganze Reihe reingezogen. Also als wildester Trash, v.a. der sich selber nicht so ernst nahm (ganz typisch die Folge, wo der preußische Standardoffizier, von Buckow, und Rotteck gemeinsam gegen die Sachsen angeblich Krieg haben). Die Ausstattung erinnert ja teilweise an Helge-Schneider-Filme mit eigentlich komplett modernen (also 1970 modernen) Innenräumen etc..
Hat mal jemand \"Joseph Andrews\" gesehen? Auch eine Fielding-Verfilmung und vom selben Regisseur wie \"Tom Jones\".
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Neu hinzu gekommen als absolut empfehlenswert: The history of Tom Jones a foundling (1997)
Siehe meine Rezension: http://www.geschichtsforum.de/738576-post282.html
Man sieht auch in ein paar Szenen Uniformen. Für mein Gefühl sind die Krägen bei den Briten in dem Film zu hoch für die Zeit (1746/47). Aber dafür kommt die Stimmung in Wirtshäusern und die Rekrutierungspraxis, wie auch im gleichnamigen Roman beschrieben, sehr schön rüber. Die angeblich so tauglichen neuen Rekruten, die ein Offizier vor seinem Vorgesetzten mal lobt, liegen als ein besoffener Haufen zu einem großen Teil auf einem elenden Karren. Unfähig zu gehen, weil man beim Bewerbungsgespräch etwas nachhelfen musste. Überhaupt kommt der Aspekt des Saufens wie im Roman sehr gut rüber. Nicht umsonst wetterte Queen Caroline so gegen den Ginmissbrauch in England.
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\"Barry Lyndon\" kommt in England wieder in die Kinos. Keine Angst, keine Neuverfilmung, sondern das Original!
http://bfi.powio.com/gb/barry-lyndon
https://www.theguardian.com/film/2016/jul/14/stanley-kubrick-barry-lyndon-put-spell-on-people?CMP=Share_AndroidApp_Facebook
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Was ich bei allen Bewertungen vermisse ist, in welcher Sprache der Film erhältlich ist und auf welche Version (Sprache) sich die Bewertung des Films bezieht.
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Was ich bei allen Bewertungen vermisse ist, in welcher Sprache der Film erhältlich ist und auf welche Version (Sprache) sich die Bewertung des Films bezieht.
Unterschiedlich.
Jefferson in Paris
Revolution
Der Partiot
Marie Antoinette
Amazing Grace
Dangerous Liaisons
müsste es auf Deutsch geben.
Einen Teil der Filme habe ich nur mal im Kino gesehen und daher weiß ich nicht genau, ob und in wie weit es die auch auf DVD/Blue Ray gibt - würde eine Recherche erfordern. Manches gab\'s mal auf YT, \"Longitude\", \"Black Jack\" und \"Tom Jones\" als BBC-Miniserie z.B..
\"Fanny Hill\" gibt\'s wahrscheinlich nur auf Englisch. Da sieht man aber eh keine Uniformen.
Leider merke ich mir meistens nichtmehr in welcher Sprache ich die Filme gesehen habe, obwohl mein Englisch nicht besonders prall ist.
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Nicht wegen der Kostüme oder gar Uniformen (kommen aber auch mal vor), aber wegen dem Witz sei hier \"Haggard\" empfohlen. Eine Serie der frühen 1990er, die auf einem Buch aus dem 20. Jh. basiert (\"Squire Haggard\'s Journal\"). Wie mal ein englischer Blogger richtig bemerkte BlackAdder meets Boswell. Nach meinem Empfinden von den Witzen her sogar besser.
Handlung (bin gerade am Ende der 1. Staffel):
England um 1780: der alte Haggard ist ein ruinierter Landadeliger, der scheinbar außer einem Stewart namens Grunge keine Dienstboten hat. Sein Sohn ist ein Stutzer, der es offensichtlich auf das Vermögen der lieblichen, reichlich naiven Fanny abgesehen hat. Das alles würde noch gut gehen, wäre nicht da Fanny\'s Vater, ein Mann mit dem nicht zu spaßen ist, da er nicht nur Squire Haggard verachtet, sondern auch schon etliche Männer im Duell umgelegt hat und Squire Haggard ist natürlich nicht nur ein trottelige Habenichts, sondern obendrein ein ausgemachter Feigling. Die Episoden könnten zwar für sich stehen und thematisieren immer wieder in völlig absurden Szenen Aspekte aus dieser Zeit wie Straßenraub, Dichter oder Liebestinkturen, erzählen aber auch mehr oder minder eine durchgängige Handlung. Ideal zum nebenbei Malen, auch wenn einem wohl vor Lachen der Pinsel aus der Hand fallen könnte.
Die Serie gibt\'s auf YT, \"Haggard at Bay\" heißt die erste Folge. :thumbsup:
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Mal ein paar klassische Abenteuer aus dem 18. Jahrhundert (Piratenfilme spielen meist früher, 16. oder 17. Jahrhundert)
Moonfleet / Das Schloß im Schatten von Fritz Lang mit Stewart Granger - eine Schmugglerräuberpistole
Entführt - Die Abenteuer des David Balfopur - auch da gibt es mehrere Verfilmungen, eine davon mit Albert Finney aka Tom Jones
Scaramouche - wieder mit Stewart Granger, aber genauso wie Belmondos Cartouche eigentlich schon Revolution
Münchhausen - aber bitte nur die Verfilmung mit Hans Albers
Duell der Degen - Daniel Auteuil in einer Rolle,. die man eher von Belmondo erwartet jätte -der das aber nie so gut gespielt hätte. Echt zu empfehlen, wenn man klassische Mantel- und Degen-Filme mag.
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Entführt - Die Abenteuer des David Balfopur - auch da gibt es mehrere Verfilmungen, eine davon mit Albert Finney aka Tom Jones
Duell der Degen - Daniel Auteuil in einer Rolle,. die man eher von Belmondo erwartet jätte -der das aber nie so gut gespielt hätte. Echt zu empfehlen, wenn man klassische Mantel- und Degen-Filme mag.
Fand ich auch beide gut. V.a. wenn einem mal auffällt, dass bei der Balfour-Verfilmung, die Du meinst, der damals noch recht junge Peter O\'Toole auftrat mit Vollbart!
Der Film mit Daniel Auteuil war irgendwie deutlich psychologisierender als die vorigen Verfilmungen der Vorlage (Le Bossu). V.a. das erste Drittel und die Drehorte fand ich beachtlich. Vincent Perez und Fabrice Luchini fand ich von der Leistung her am besten und es wurde sogar mal halbwegs realistisch gefochten. :)
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Keine Ahnung ob es hier reinpasst - mir hatte die Serie sehr gut gefallen.
Rani - Herrscherin der Herzen (https://m.youtube.com/watch?v=ubJgCBkgEi0)
Spielt während des SYW in Frankreich und Indien.
Ein Schauplatz der mir bis dato völlig fremd war...
Lief auf Arte.
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Keine Ahnung ob es hier reinpasst - mir hatte die Serie sehr gut gefallen.
Rani - Herrscherin der Herzen (https://m.youtube.com/watch?v=ubJgCBkgEi0)
Vom Zeitschnitt ja. Bei der Handlung musste ich mir halt an den Kopf fassen - v.a. das mit dem angeblich geklauten Plan der Schlacht bei Dettingen ist schon unheimlich unfreiwillig komisch. Rosamunde Pilcher meets Softporno. :D Ist halt eine französische Comicverfilmung und daher die wohl etwas hohlen Dialoge, die wohl 100% aus dem Comic übernommen wurden. Etwa alle 15-20 min. muss die Protagonistin sich nackig machen. Das hat dann irgendwann einen sich abnutzenden Effekt.
Wobei ich ja Trash d.h. B-Movies mag und von daher würde ich doch mal gerne den ganzen Mehrteiler anschauen. Nur auf die Gefahr hin, dass mich meine bessere Hälfte wieder schimpft, dass ich den Mist ausmachen soll. ;(
PS: Schade, dass Brother Vinni noch kein Rani-Modell rausgebracht hat. Würde doch super in seine Reihe passen. Vielleicht zu kleine Oberweite, aber da kann man ja übertreiben. :thumbup:
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Ich hab gestern \"April Morning\" gesehen. Spielt 1775 und thematisiert die Gefechte bei Lexington und Concord - für unsere AWI-Spieler sicher viel Inspiration für Skirmish-Spielchen. Auf YT habe ich einen Mitschnitt wohl einer alten VHS geguckt.
Eine Zusammenfassung dazu:
http://www.geschichtsforum.de/thema/spielfilme-angesiedelt-im-18-jh.12610/page-19#post-792658
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Eher nen Film für Frauen, aber die Uniformen lassen sich sehen und wer Natalie Dormer mal wieder fast nackt sehen will, kommt auch dann und wann auf seine Kosten:
\"The scandalous Lady W\" (BBC, 2015).
Die Handlung spielt von 1775-1783. Von daher Redcoats eines Milizregiments, aber nur Offiziere. http://www.geschichtsforum.de/thema/spielfilme-angesiedelt-im-18-jh.12610/page-19#post-795585
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Ich hab jetzt mal die erste Episode der Reihe \"Nicolas Le Floch\" angeschaut.
http://www.geschichtsforum.de/thema/spielfilme-angesiedelt-im-18-jh.12610/page-19#post-795737
Gerade die Kampfszenen können sich sehen lassen. Le Floch scheint wirklich kämpfen zu können und die Steinschlosspistolen haben auch schon mal einen Versager, was das Ganze eher spannender macht. :D
Auf der Minus-Seite aus Wargamer-Sicht steht freilich, dass vor allem die Uniformen ungelungen sind. Alle haben die Kokarde auf der falschen Seite (warum, war nicht ersichtlich) und die Uniformen sind selbst den Hauptfiguren wie dem einen Inspecteur, der einmal im Österr. Erbfolgekrieg dient, meilenweit zu groß und auch lieblos zusammen geschustert.
Schaue dennoch weiter. Die erste Folge fand ich schon packender als den Pilotfilm von \"Turn\".
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"Benedict Arnold - A Question in Honor" (Regie: Mikael Salomon) 2003
Benedict Arnold ist natürlich eine der berühmtesten Figuren des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, vielleicht nach Washington überhaupt die berühmteste. Dieser TV-Film setzt etwa zum Zeitpunkt von Saratoga ein.
Handlung: Bei Saratoga gerät Arnold (Aidan Quinn) mit seinem vorgesetzten General Gates aneinander, dessen Befehle er ignoriert und auf eigene Faust angreift, wobei Benedict Arnold schwer verwundet wird. Gates und sein Stab beschließen den ganzen Ruhm für sich einzustreichen, während die Soldaten erkennen, dass Arnold die Auszeichnung verdient. Schließlich wird Arnold zum Major General befördert, muss allerdings vorerst auf ein Kommando im Feld verzichten, auch weil er durch seine Verwundung beeinträchtigt wird. Er lernt Peggy (Flora Montgomerry) kennen, die aus der Familie des Loyalisten Shippen (John Kavanagh) stammt und ehedem eine Beziehung zu Captain John Andre (John Light) unterhalten hatte. Schließlich wird Benedict Arnold nach seiner Hochzeit mit Peggy Shippen entgegen dem Wunsch ihres Vaters zusehends stärker nicht nur von Gegnern aus Virginia angefeindet, sondern verliert durch die Verbindung mit einer Loyalistin auch seine Beliebtheit bei den Soldaten. Als sein Haus vom Pöbel belagert wird und die Scheiben eingeworfen werden, verzichtet Washington (Kelsey Gremmar) darauf ihm Unterstützung zu schicken. Das bewegt Arnold endlich dem Drängen seiner Gemahlin nachzugeben und einen geheimen Briefwechsel mit Sir Henry Clinton (Nick Dunning) zu beginnen. Als Arnold von Washington den Befehl über 3 Divisionen im Feld in Aussicht gestellt bekommt, gerät er ins Wanken. Doch seine Frau macht ihm klar, dass sein Verrat schon zu weit vorangeschritten sei um einen Rückzieher zu machen. Daher beschließt er Washington um den Befehl über West Point zu bitten, das er an die Briten ausliefern will, wofür er eine saftige Belohnung erwartet. Auch Washington selbst soll den Briten in die Hände fallen. Doch es ist natürlich nicht förderlich, dass ausgerechnet Peggys vormaliger Liebhaber Andre der Mittelsmann ist. Die Lage spitzt sich immer mehr zu, als die Continentals Andres Schiff beschießen, so dass er nicht zurückkehren kann und schließlich einer amerikanischen Patrouille in die Arme läuft. Alles droht aufzufliegen und daher flieht Arnold Hals über Kopf zu den Briten, wo ihn wenig Gegenliebe erwartet. Denn anders als ihm von Peggy eingeredet worden ist, laufen nun nicht etwa tausende von Continentals zu den Loyalisten über, sondern Arnolds Verrat hat den gegenteiligen Effekt...
Der Film lässt die Schlachten Arnolds außen vor, sondern beschreibt vielmehr seine Unschlüssigkeit mit der er sich schließlich doch durch den Druck der Ereignisse - vor allem den Pöbel auf der Straße - für den Verrat entscheidet.
Die Uniformen wirken auf mich überwiegend zu sauber und auch etwas grob geschnitzt. Der Rest der Kleidung ist OK.
Die Schauspieler waren in Ordnung. Die Vollbärte in einigen Szenen waren ein bisschen störend. Wirklich überzeugend fand ich aber nur Flora Montgomerry als Peggy Arnold.
Solide Fernsehkost, die für weniger Geschichtsinteressierte wohl eher zu dröge rüberkommt.
Oder haben wir einen Thread zum Unabhängigkeitskrieg, den ich übersehen habe?