Sweetwater Forum
Allgemeines => Bücher, Filme, Publikationen => Thema gestartet von: Decebalus am 26. Januar 2015 - 19:58:21
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Folgendes Filmchen müsst Ihr sehen. Das ist wirklich etas anderes als man sich antikes oder mittelalterliches Bogenschiessen vorgestellt hat.
Bogenschiessen (http://www.dumpert.nl/mediabase/6636275/2b4c145c/boogschieten_3.0.html)
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yeah, er lässt Legolas alt aussehen.
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:blink_1_2: Äh, o.k. ...
Die Szene am Tisch und die Drive-By-Shootings sind echt originell.:thumbup:
Danke Dir. :hiphop:
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Moin,
also was der drauf hat ist schon beeindruckend, allerdings würde ich das jetzt nicht 1 zu 1 auf die Geschichte übertragen.
Damals hatte der Gegner auch Bogenschützen, Schleuderer und Wurfspeere, als Bogenschütze hatte man eher keine Premium-Rüstung und beide Hände voll,
während der Gegner schrecklich große Schilde, Helme und in einer Schildwallformation vorrückte, dazu der ganze Gefechtsstress durch das Grauen das um einen herum passiert,
dass Adrenalin im Körper und einen Puls kurz vor dem Herzinfarkt.
Ich will nicht ausschließen das es sicher einige sehr außergewöhnliche Bogenschützen gab, aber ich denke die Menge war froh wenn sie auf weite Entfernung ein paar Pfeile abfeuern konnten ohne selbst
von einem getroffen zu werden....
Gruß,
Peter
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Cooooool :popcorm2:
Macht Sinn! Und ich hatte schon ein paar Mal gelesen, dass die Waliser in den Kämpfen gen Edward Longshanks ihre Bögen auf kurze Reichweite verwendet haben und das Weitschiesen eigentlich erst mit dem Einsatz in den englischen Heeren kam.
Alle meine Perry Bogenschützen sind falsch, der Pfeil auf der falschen Seite :-(
(https://www.perry-miniatures.com/images/ao13b.jpg)
Hier wie im Film gesagt
(http://i.dailymail.co.uk/i/pix/2012/10/04/article-0-1555797B000005DC-424_634x462.jpg)
Zumindestens schauts so aus.
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Leider g.....anders ist besser
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Das ist ja krass. Hab ich nicht gewusst. Aber macht alles Sinn so...
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Ne ne das passt schon.....es ist regionsabhängig und nach vorliebe ob der pfeil auf dem daumen oder auf dem zeigefinger geführt wurde :party:
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Der Typ ist wahnsinnig. Ziemlich faszinierend. Wir hatten das hier doch vor einiger Zeit schonmal, aber in einem weniger ausführlichen Video.
Für die historischen Schützen würde ich allerdings nicht alles 1:1 übertragen wollen. Berufssoldaten dürften wohl entsprechend drauf gewesen sein. Auch einige Profijäger und Reitervölker. Im Video wird ja auch gesagt, man muss damit sein Geld verdienen oder sehr viel üben um so gut zu werden. Der einfache Bauer, der einmal die Woche seine Stunde übt eher nicht. Außerdem die Frage mit dem Zuggewicht. Die Pfeile durchschlagen Kette und einen Gambeson, aber was ist mit Platten? Die Engländer können also bis auf weiteres ihre langsamen und starken Bögen schießen, auch mit dem Finger auf der falschen Seite ;)
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Durchschlägt auch platte...zum entsetzen der ritter....
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Der Typ ist wahnsinnig. Ziemlich faszinierend. Wir hatten das hier doch vor einiger Zeit schonmal, aber in einem weniger ausführlichen Video.
Für die historischen Schützen würde ich allerdings nicht alles 1:1 übertragen wollen. Berufssoldaten dürften wohl entsprechend drauf gewesen sein. Auch einige Profijäger und Reitervölker. Im Video wird ja auch gesagt, man muss damit sein Geld verdienen oder sehr viel üben um so gut zu werden. Der einfache Bauer, der einmal die Woche seine Stunde übt eher nicht. Außerdem die Frage mit dem Zuggewicht. Die Pfeile durchschlagen Kette und einen Gambeson, aber was ist mit Platten? Die Engländer können also bis auf weiteres ihre langsamen und starken Bögen schießen, auch mit dem Finger auf der falschen Seite ;)
Der Typ im Video hat ja ein altes persisches \"Training\" durchlaufen, wenn man so will. Zu dieser Zeit waren Plattenpanzer ja noch nicht entstanden und daher vernachlässigbar. Im Mittelalter konnte man aber mit entsprechenden Spitzen auch Plattenpanzer leicht durchschlagen. Was er da macht, war im Endeffekt auch nur eine Elite-Einheit des persischen Reiches, wo man als Kind schon eingespannt worden ist. So verstehe ich zumindest das Textstückchen am Anfang. Uralte und schwere Technik. In die Vergessenheit geraten, da sie nach der Antike nicht mehr tauglich war, da man damit keine \"Massen\" ausbilden konnte.
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Wirklich beeindruckend! Plötzlich kommt mir Legolas nicht mehr ganz so albern vor ;)
Aber ob alles so historisch korrekt ist? Hier habe ich eine interessante Gegendarstellung gelesen:
http://geekdad.com/2015/01/danish-archer/
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Danke für das ursprüngliche Video und den Link zur Gegendarstellung. Die Wahrheit liegt wohl (wie so oft) irgendwo dazwischen. Aber die Show war trotzdem eindrucksvoll. ^^
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Wie immer wird die Wahrheit irgendwo dazwischen liegen. Auch die Gegendarstellung zeugt von vielen undurchdachten Grundannahmen, sowie allgemein attestierten, aber völlig hypothetischen, Natur-/Urzuständen. Auf die jeweilige Kulturgebundenheit und den Unterschied von Jagd und Krieg geht keiner wirklich ein. Klar dürfte aber sein, dass die heutige Fixierung auf die Genauigkeit, für die Jagd von Bedeutung, aber für den Krieg ziemlich Banane ist und dort Schnelligkeit und Beweglichkeit weit wichtiger waren.
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WTF??? :smiley_emoticons_pirate_shocked:
Ich hatte erst vor ein paar Wochen das Vergnügen mal einen 3 Stunden Bogenworkshop mitmachen zu können (was total cool war). In der Tat schafft man es innerhalb dieser kurzen Zeit schon recht passabel mal ein (halbwegs großes) Ziel zu treffen (mit \"intuitivem\" Zielen, d.h. ohne Zielvorrichtung, ohne Zielen am Pfeilschaft entlang, ohne GPS oder wärmesuchende Pfeile). Aber da geht man halt schön langsam und konzentriert vor, steht an einer Stelle, das Ziel bewegt sich nicht, man legt in aller Ruhe den Pfeil ein... Umso KRASSER kommt mir das Video jetzt vor. Ich glaub sogar der übt das heimlich...
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Für mich hatte das Video so in etwa den Effekt wie eine \"Doku\" auf N24/ntv/DMAX - wenn man keinen Schimmer vom Thema hat: bestimmt total beeindruckend, aber...
...wenn man auch nur ansatzweise Bescheid weiß, denk man sich: Oh. Mein. Gott. Was für ein Unfug.
Von künstlerischen Darstellungen zu schließen, auf welche Seite des Bogens der Pfeil tatsächlich gelegt wurde - ernsthaft? Demzufolge glaubt wohl in hundert Jahren jemand, dass wirklich Königstiger vor El Alamein waren und dass die aussahen wie amerikanische M48.
Die Gegendarstellung trifft\'s eigentlich ziemlich genau - der Typ ist verdammt schnell, zugegeben, aber die zig trilliarden Versuche, bis wirklich mal der Pfeil im Ziel war, sind natürlich nicht auf dem Video.
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Sehr interessant die Gegendarstellung :popcorm2_1: Macht auch Sinn! Jungs wir haben einfach keinen Peil :D
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Ich kann das Video irgendwie nicht ansehen vermute aber das es sowas wie das hier ist: http://www.gmx.net/magazine/wissen/pfeil-bogen-hollywood-schuetze-30393746
Was dort vorgeführt wird finde ich schon beeindruckend, man weis jetzt natürlich nicht wie viele Versuche davor waren wo es nicht geklappt hat aber das kennt man ja auch von anderen Sportvideos. Mit Kriegseinsatz hat das aber halt nichts zu tun - der Bogen dürfte keine besonders hohe Zugkraft haben und es ist halt was anderes in X Versuchen auf irgendwelche Scheiben zu schießen als auf jemanden der mit einem Schwert auf die eindrischt wenn du ihn nicht ausschaltest - was bei einem einzelnen Pfeiltreffer sowieso nicht so warscheinlich wäre.
Durchschlägt auch platte...zum entsetzen der ritter....
Selbst ein englischer Kriegsbogen dürfte kaum eine Plattenrüstung durchschlagen haben, von anderen Bögen ganz zu schweigen. Bei Plattenrüstungen wurden vor dem \"ausliefern\" sogar mit Armbrüsten auf eine bestimmte Entfernung Beschusstests durchgeführt um ihre Güte zu prüfen.
Ein historisches Kettenhemd mit entsprechendem Unterzeug wird auch nicht einfach so von einem Bogen durchschlagen. Ich würde sogar sagen das es gegen die üblicheren Kompositbögen guten Schutz bot. Ein englischer Kriegsbogen mit entsprechenden Kettenbrechenden Pfeilen ist natürlich ein anderes Kaliber, aber auch der durchschlägt nicht immer aus jedem Winkel eine Kettenrüstung. Man sollte dabei auch beachten das historische Kettenrüstungen praktisch immer vernietet waren (um die Schutzwirkung gegen Stichangriffe zu erhöhen) und darunter eine Gambeson getragen wurde die einen durch die Rüstung bereits abgegremsten Pfeil ebenfalls aufhalten kann.
Die Geschichte zeigt in vielen Fällen das Pfeilbeschuss bei schwerer Infanterie kaum schaden anrichtet wobei diese sich andersrum natürlich auch schwer tut an die Bogenschützen heran zu kommen. Die Wirkung der englischen Bogenschützen gegen die Franzosen basierte vorallem darauf das die Pfeile bei den Pferden verheerend wirken. In Kombination mit dem taktischen Vorgehen der Franzosen und der hohen Professionalität der Engländer führte das zu den entsprechenden Ergebnissen.
(Ich merke aber gerade das ich ziemlich abschweife...von daher...)
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Ich bin sehr beeindruckt von dem Clip. Danke Frank.
Nicht überrascht bin ich von den Reaktionen einiger unserer Forumsmitglieder.
Ich bleibe weiterhin beeindruckt aber kann nichts dazu sagen, weil ich selber keine Ahnung vom Bogenschiessen habe.
:)
Lieben Gruß
Björn
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Ich habe mich früher selbst im Bogenschiessen geübt!
Für mich ist das reine Effekthascherei nichts weiter!
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Kann mich Valois nur anschließen. Ich ziehe zwar meinen Hut vor diesem Typ, aber das ist für mich sowas wie Zirkusartistik.
Ich hab einige Jahre selbst auch Bogen geschossen (allerdings Recurve und Compound)
Ich glaube nicht, dass seine Bögen ein hohes für einen Kriegsbogen realistisches Zuggewicht haben, denn er zieht oft nicht mit der Schultermuskulatur sondern mit dem Oberarm, das ist eigentlich ein ganz doofer Anfängerfehler und kann verdammt weh tun...
Und wenn jeder Profischütze problemlos den Zugarm wechseln konnte welchen Sinn hätte es gehabt, gefangenen Schützen Zeige-und Mittelfinger der rechten Hand abzuhacken? Da hätte man das ja schon an beiden Händen machen müssen.
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Ach, ist dieser pseudohistorische Trickschießheini auch hier schon angekommen?
Kurz gesagt, das ganze Ding ist Blödsinn. Mittelalterliche und antike Bogenschützen sind recht gut erforscht, es gibt bestehende Bogenschießtraditionen, wie z.B. in Japan, es gibt Trainingshandbücher aus dem islamischen Raum ab dem 10. Jahrhundert, Schlachtbeschreibungen, archäologische Erkenntnisse, und die widersprechen entweder dem Gefasel des dänischen Schußkünstlers, oder umgekehrt sind Sachen, die er angeblich alleine rausgefunden hat, seit Jahrzehnten bekannt.
Dazu kommt noch: Er zieht seinen Bogen nie voll aus, verschenkt also Reichweite und Durchschlagskraft (schaut mal genau hin), führt eindeutig vorher geprobte Trickschüsse vor (die auch seit Jahrzehnten in der Trickschußszene bekannt sind) usw.
Er hat das ziemlich gut drauf, mit historischen Kriegsbogenschützen hat es nix zu tun.
Und hier noch ein Analysevideo von einer Bogenschützenlehrerin, die es ziemlich gut auseinandernimmt (sie hat aber auch zwei kleinere Fehler in ihrer Gegenargumentation, die fallen aber in dem Kontext nicht ins Gewicht):
https://www.youtube.com/watch?v=rDbqz_07dW4
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Danke! Endlich jemand den prätentiösen Unsinn fundiert demontiert.
(http://www.reactiongifs.com/wp-content/uploads/2012/09/orson_wells_Slow-Clap.gif)
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@Mansfeld dass du als Historiker nach ihrer Belehrung über historische Darstellungen noch weiter geschaut hast, weißt auf ein extreme Leidensfähigkeit hin. Chapeau! :hi: Ansonsten gilt für sie so ziemlich das gleiche, was ich bereits zur ersten Gegendarstellung geschrieben habe.
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Genau das war einer der Fehler, die ich meinte, und ja, da hab ich das Gesicht verzogen. Wobei das für manche Darstellungsarten sogar richtig ist - byzantinische Buchmalerei taugt nur bedingt als Quellenmaterial. :)
Ihre technischen Ausführungen sind aber Spitze, und sie hat wirklich fundierte Kenntnisse über Stile des Bogenschießens im Lauf der Geschichte.
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Egal was sie sagt. Sie ist hot....
Was wct in seiner ersten Antwort geschrieben hat macht schon Sinn!
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Sicher wird es den einen oder anderen gegeben haben, der das konnte. Aber die Masse wird das in diesem Maße nicht beherrscht haben.
Der Vergleich (auf die heutige Zeit gemünzt) würde in etwa so aussehen.
In 700 Jahren taucht ein Video auf und die Betrachter sagen \"meine Güte, die Soldaten des 21 Jahrhunderts hatten es wirklich drauf, mit diesen
antiken Patronenwaffen. Das können wir heute selbst mit unseren Lasergewehren kaum .....\"
Na und ich denke der beste Navyseal wird das nicht so hinbekommen, wie dieser ZZ-Top Shooter.
Fast Shooter (https://www.youtube.com/watch?v=ZqGVU1sW8pg)
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Na und ich denke der beste Navyseal wird das nicht so hinbekommen, wie dieser ZZ-Top Shooter.
Ich dachte, alle weißen Polizisten Amerikas machen das so, wenn sie Schwarze Amerikanische Staatsbürger mit afrikanischen Wurzeln sehen
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Also ich gehe davon aus, daß in 700 Jahren das Bild unseres heutigen Militärs durch die Rambofilme, das A-Team und Duke Nukem geprägt sein wird :D
Man wird unsere Zeit für cooler halten, als sie ist :thumbsup: