Sweetwater Forum
Epochen => Altertum => Thema gestartet von: Thomas Kluchert am 17. Dezember 2008 - 19:40:24
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Hallo,
ich hab mich mal gefragt, welche Zeit ihr in der Antike als am spannensten/interessantesten empfindet (am besten mit Begründung)? Mir kam die Frage, weil ja gerade imperiale Römer sehr beliebt zu sein scheinen. Gerade das trifft bei mir auf Unverständnis. Warum?
Nun, ich finde die Zeit des Hellenismus sehr interessant. Er hat den Osten des Mittelmeers in einen riesigen Schmelztiegel verwandelt und verschiedene Reiche hervorgebracht, die ständig miteinander Krieg führten. Das ganze Gebräu hat eine riesige Vielfalt an Truppen und Kampfmöglichkeiten hervorgebracht, die sich ständig miteinander gemessen haben. Auch im Westen war was los, Pyrrhus fiel in Italien ein und Karthago hat zu dieser Zeit auch Krieg mit Rom geführt (ich zähle also die Punischen Kriege mit zum Hellenismus, weil das zeitlich passt), die Griechen waren eh überall dabei. Letztlich hat Rom natürlich auch überall mitgemischt und alle anderen überlebt. Doch alles was nach dem Hellenismus kommt finde ich eher langweilig, weil mir einfach diese Vielfalt fehlt.
Wie seht ihr das?
Thomas
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Also wenn du den Bereich natürlich derart weit fasst (von Gibraltar bis Indien), dann finde ich die Zeit auch am interessantesten. Frühkaiserliches Rom find ich eigentlich auch gar nicht mal so interessant. Mit den DBA-Listen wird klar, welche Gegner die überhaupt hatten. Da ist irgendwie gar nicht viel bis auf so ein paar uninteressante Gegner im Osten oder Aufstände. Streitwagenepoche finde ich persönlich ziemlich langweilig. Erst ab der Völkerwanderung wird\'s wieder interessant, einfach weil dort auch viele verschiedene Völker aufeinander treffen, mal als Gegner, mal als Verbündete. Angesichts der Schlacht von Chalons ist die Schlacht der 5 Heere aus dem kleinen Hobbit doch pilepalle. :)
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Na gut, ich lass den Westen gern raus und bleibe allein beim hellenisten Osten der Mittelmeerwelt. Hast ja recht, dass ich da ein wenig umfassend geworden bin...
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Hmn... Also mein absoluter Favorit ist Dark Ages, in erster Linie dann 8tes bis 11tes Jahrhundert bis hinein ins 12. Jahrhundert Frühmittelalter.
Die Reihenfolge dannach ist ein Bisschen wechselhaft nach Laune, aber mal so grob:
Rennaissance
Römische Antike (frühe Imperialzeit)
2. Weltkrieg
30er Jahre Pulp, Scifi und Fantasy passen wohl nicht in die Aufzählung, wüßte eh nicht an welche Stelle.
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In der Antike ganz klar die 40 Jahre von Alexanders Tod bis zur Schlacht von Kurupedion - also die Diadochen-Ära einschließlich der Samnitenkriege Roms, Agathokles\' karthagischen Krieg und Tschandragupta Maurya.
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Spätrom, Völkerwanderungszeit und das spätrömische Britannien, also das klassische Dark Age, bis zu Justinian und den Gotenkriegen.
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In der Antike eindeutig die Zeit des Hellenismus. Da ist wat´ los...
Darüberhinaus alles was mit Byzanz und Nachbarn zu tun hat. Da ist noch mehr los... :D
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Lieblings-Epoche in der Antike?
Schwierig, hab\' noch nicht so viele verschiedene Armeen, um da wirklich etwas sagen zu können. Zur Zeit steck ich auch im Hellenismus. Mein Ziel ist es, den persischen Raum kennenzulernen, angefangen bei den Seleukiden über Parther, Kushan, die anderen Diadochen, Skythen, Inder... Gründe dafür sind natürlich auch die verschiedenen spannenden Truppengattungen: Elefanten, Streitwagen, Sichelwagen, Piken, Clibani, massenhaft leichte Reiterei.
Wer Parther sagt, muss auch imperiale und spätere Römer sagen. Und Sassaniden etcetcetc. Wir wissen ja, es wird nie aufhören.
Grtz
m
P.S.: Ich zähl\' die Römer zum Hellenismus. Späthellenismus. Herrscherkult und griech. Kultur werden für die röm. Gesellschaft ab der imperialen Zeit absolut wichtig.
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späte republik: das hauen und stechen um die macht ist meine lieblingsepoche
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In der Antike ganz klar die 40 Jahre von Alexanders Tod bis zur Schlacht von Kurupedion - also die Diadochen-Ära einschließlich der Samnitenkriege Roms, Agathokles\' karthagischen Krieg und Tschandragupta Maurya.
Exakt meine Lieblingszeit :love:
Da ist einfach alles an Völkern und Truppentypen vertreten was mein Herz begehrt 8o
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das chinesische \"mittelalter\" (ca. 3./4 JH bis 6. JH). nach dem zerfall des han-reiches sund dem schwachen jin zwischenspiel fallen von norden und westen her ununterbrochen fremdvölker ein. kultur und kriegstechnik werden völlig gewandelt, tibetische kataphrakten, türkische und proto-mongolische reiternomaden, im osten ziemlich unabhängige japanische und koreanische reiche, mit interessanter kultur und kriegskunst. im süden dschungelstämme. (man könnte durchaus \"altasiatiscche kolonialzeit \" spielen, auch schon ab der qin-zeit) einflüsse gelangen nach china. mitten drin die chinesische klutur, die nie so verloren ging wie es rom erging. dazu entstehen reihenweise kurzlebige skleionstaaten wie auch längere dynastien, mit faszinierender vielfalt und verschiedenartigsten äußerungen in wirtschaftsweise, kultur und religion.
hat was von völkerwanderung mit weniger barbarisierung. (die chinesische kultur übertrifft die römische wohl an integrationskraft weit, der bruch kommt nicht).
in europa spätes kaiserreich (daker-feldzüge etc.) und völkerwanderungszeit.
ausser antikem griechenland geht alles irgendwie. hopliten nerven. ab alexander wirds da interessanter. hellenismus also ganz ok.
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das
Spätrom, Völkerwanderungszeit und das spätrömische Britannien, also das klassische Dark Age, bis zu Justinian und den Gotenkriegen.
Genau dasselbe für mich! :-)
Daniel
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das chinesische \"mittelalter\" (ca. 3./4 JH bis 6. JH). nach dem zerfall des han-reiches sund dem schwachen jin zwischenspiel fallen von norden und westen her ununterbrochen fremdvölker ein. kultur und kriegstechnik werden völlig gewandelt, tibetische kataphrakten, türkische und proto-mongolische reiternomaden, im osten ziemlich unabhängige japanische und koreanische reiche, mit interessanter kultur und kriegskunst. im süden dschungelstämme. (man könnte durchaus \"altasiatiscche kolonialzeit \" spielen, auch schon ab der qin-zeit) einflüsse gelangen nach china. mitten drin die chinesische klutur, die nie so verloren ging wie es rom erging. dazu entstehen reihenweise kurzlebige skleionstaaten wie auch längere dynastien, mit faszinierender vielfalt und verschiedenartigsten äußerungen in wirtschaftsweise, kultur und religion.
hat was von völkerwanderung mit weniger barbarisierung. (die chinesische kultur übertrifft die römische wohl an integrationskraft weit, der bruch kommt nicht).
Wenn du das so schreibst, klingt das richtig interessant. Ich muss zugeben, dass ich von dieser Zeit fast gar keine Ahnung habe und schätze so geht es vielen hier. :(
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@Hwarang + Mehrunes
Ja, Hwarangs Beitrag klingt sehr interessant. China etc. war für mich bisher etwa so weit weg wie der Mond. Ich nehm\' ein paar Stichwörter aus dem Post und beginne gleich mit googeln, yeah!
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wen man zugriff auf eine universitätsbibliothek hat, dann sind die entsprechenden kapitel in der \"Cambridge History of China\" sehr lesenswert. im \"westlichsprachlichen\" raum ist die forschung und publikation da sonst etwas eingeschränkt und oft sehr religionswissenschaftlich orientiert (blütezeit des buddhismus und daoistischer bewegungen) und viele überblicksdarstellungen schreiben nicht viel über die epoche - ist recht kompliziert und gerät leicht zum dynastiendaten-number crunching. jedenfalls: ein- oder zweibändige überblickswerke vernachklässigen die zeit tendenziell. Gernet \"Le Monde chinois\" (dt. \"Die chinesische Welt\") hat einen ganz guten überblick, er abetr doch recht kursorisch und trocken ist. auf chinesisch gibts ne ganze reihe lesenswerter darstellungen - vermutlich auch filme, kenn mich bei filmen aber null aus.
die osprey-darstellungen zu china sind leider eher mässig - die von Turnbull zu japan und korea sind viel besser (ist ja auch weniger stoff...).
hoffe das hilfte in bisschen. fragen beantworte ich gerne - soweit ich kann.
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das chinesische \"mittelalter\" (ca. 3./4 JH bis 6. JH). nach dem zerfall des han-reiches sund dem schwachen jin zwischenspiel fallen von norden und westen her ununterbrochen fremdvölker ein. kultur und kriegstechnik werden völlig gewandelt, tibetische kataphrakten, türkische und proto-mongolische reiternomaden, im osten ziemlich unabhängige japanische und koreanische reiche, mit interessanter kultur und kriegskunst. im süden dschungelstämme. (man könnte durchaus \"altasiatiscche kolonialzeit \" spielen, auch schon ab der qin-zeit) einflüsse gelangen nach china. mitten drin die chinesische klutur, die nie so verloren ging wie es rom erging. dazu entstehen reihenweise kurzlebige skleionstaaten wie auch längere dynastien, mit faszinierender vielfalt und verschiedenartigsten äußerungen in wirtschaftsweise, kultur und religion.
hat was von völkerwanderung mit weniger barbarisierung. (die chinesische kultur übertrifft die römische wohl an integrationskraft weit, der bruch kommt nicht).
in europa spätes kaiserreich (daker-feldzüge etc.) und völkerwanderungszeit.
ausser antikem griechenland geht alles irgendwie. hopliten nerven. ab alexander wirds da interessanter. hellenismus also ganz ok.
Bitte gib der Groß-/Kleinschreibung eine Chance, das erhöht die Lesbarkeit solch langer Artikel deutlich!
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Im MS-Betriebssystem gibt es eine Lupenfunktion.
Ich find\' gross und kleinschreibung sowieso für die füchse.
Und Hwarang ist in illustrer Gesellschaft: Voltaire hat auch alles kleingeschrieben und die französische Orthographie damit entscheidend geprägt.
So, fertig hijack, zurück zum Thema:
Lieblingsepoche Antike
BiTte WeiTerMaCHen
mENIC
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Hm, ich bleibe dann doch lieber Eurozentrist (im erweiterten Sinne). Da aber kann ich mich für fast alles erwärmen, von den frühesten Hochkulturen im Vorderen Orient bis hinauf in die späteste Spätantike. Meine eindeutigen Favoriten aber sind die Römer, vor allem die der späten Republik und der kompletten Kaiserzeit, also durchgängig bis 476/565. Seit meinen ersten Asterix-Heften bin ich ihnen verfallen, und alte Liebe rostet nicht. :love:
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Antipater, das überrascht mich jetzt wegen deines Namens? ?(
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Ich bin geprägt durch Alexander und Hannibal.
Also Alexanders Feldzug und der 2. Punische Krieg. Diadochen sind auch nicht uninteressant.
Total unspannend finde ich die Zeit des frühen, imperialen Roms. Da waren die Römer einfach zu dominant.
OffTopic @ Poliorketes: Ich finde es auch immer schön, wenn Menschen Großbuchstaben, Kommas (an den richtigen Stellen) und eine korrekte Orthographie und Grammatik benutzen. Es macht einfach mehr Spaß beim Lesen. Voltaire ist, wie die meisten Franzosen, überbewertet. :)
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Ich persönlich bevorzuge das Rom der Kaiserzeit in der Antike,