Sweetwater Forum
		Kaserne => Spielberichte => Thema gestartet von: fraction am 27. Juni 2015 - 22:48:07
		
			
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				Salü,
 
 
 heute hatte ich die Gelegenheit ein
 selbsterdachtes, semi-fiktes Szenario im Zuge von zwei Spielen zu
 testen. Vorweg, das Reglement wurde für das Szenario zum Teil
 angepasst und die Regeln basierten auf den boltaction.net Season
 2 Abwandlungen (die mir in allen Punkten sehr gut gefallen).
 
 
 
 Nach zwei Spielen war sowohl das Fazit
 meines Mitspielers, als auch meins, dass das Szenario an sich gut
 funktioniert, die Balancierung auch im Groben gepasst hat, die Würfel
 aber manchmal ein Arschloch sein können :D
 
 
 Die erste Spielrunde habe ich probiert
 zu dokumentieren, wobei viele Bilder im Eifer des Gefechts leider arg
 wackelig wurden.
 
 
 Die Lagebesprechung bedeutete den
 Spielern die folgende Situation:
 Brückenkopf
 bei Neurüdnitz
 
 
 16.04.1945, 4:30
 
 
 Vor 1,5 h begann einige Kilometer
 südlich die „Operation Berlin“ mit dem wohl größten
 Trommelfeuer der Geschichte. 40000 Geschütze gruben die wenigen
 Kilometer im Bereich der „Seelower Höhen“ um. Die deutschen
 wussten von den Plänen, sodass der Großteil dieses Infernos auf die
 verlassene erste Verteidigungslinie niederging.
 
 
 In diesem Abschnitt blieb das Feuer in
 dieser Wucht aus, die Stellungen direkt an der Oder konnten besetzt
 bleiben. Im Schutze der Nacht und des Nebels ist es den Russen aber
 gegen 0300 gelungen über eine improvisierte Brücke Infanterie in
 Zug-Stärke über den Strom zu bringen. Weitere Einheiten stehen
 bereit die Brücke zu überqueren und den Angriff auch in diesem
 Abschnitt Richtung Westen weiterzutragen.
 
 
 Aus deutscher Sicht muss der
 Brückenkopf unter aller Kraftaufwendung zerschlagen werden. Der
 Schlüssel hierzu ist die Zerstörung der Brücke und energisches
 Unterdrücken weiterer Übersetzversuche. Ein Festsetzen des Feindes
 auf dem Westufer der Oder gefährdet die Flanken der südlich in
 schwerem Kampf stehenden Verbände. Aufgrund des Schwerpunkts im
 Gebiet der „Seelower Höhen“ steht die Luftwaffe nicht zur
 Unterstützung der Abwehrkämpfe zur Verfügung. Auch mit Reserven
 ist nur in eingeschränktem Rahmen zu rechnen. Die Linien sind zwar
 dünn besetzt, aber zum Teil vom RAD und der Organisation Todt gut
 ausgebaut. Im Rahmen des Gegenangriffs wird gepanzerte Unterstützung
 bereitgestellt.
 
 
 Das Ziel der Russen ist die Festigung
 des Brückenkopfes und ein weiteres Vordringen in alle Richtungen auf
 dem westlichen Oderufer. Artillerieunterstützung steht zur
 Verfügung, die Rote Luftwaffe ist mit rollenden Bombardements
 südlich des Abschnitts beschäftigt. Es kann mit versprengten,
 zurückkehrenden Kommando-Einheiten auf der westlichen Seite der Oder
 gerechnet werden. Zur Aufrechterhaltung der Übersetzungsmöglichkeiten
 stehen Pioniere bereit.
 Die deutschen Gewinnen, wenn nach Runde
 6 keine russischen Einheiten mehr westlich der Oder stehen. Ein
 Teilerfolg für die Deutschen kann erzielt werden, wenn die Brücke
 zerstört und die im Raum befindlichen Pioniere ausgeschaltet sind.
 Westlich stehende Einheiten können dann, abgeschnitten von
 Unterstützung im weiteren Rahmen niedergekämpft werden.
 
 
 Die Russen gewinnen, wenn die Brücke
 intakt bleibt und nach Runde 6 mindestens 5 Einheiten am westlichen
 Ufer stehen. Ein Teilerfolg ist nicht akzeptabel.
 Sonderregeln für das Szenario:
 
 
 Nebel:
 
 Über dem Fluss liegt eine dicke
 Nebelwand, die das Beschießen des jenseitigen Ufers stark
 erschwert.
 
 - starker Nebel -3 (-2 Veteranen)
 
 - leichter Nebel -1 (0 Veteranen)
 
 Tabelle für Nebel
 [Runde] [starker Nebel] [schwacher Nebel] [kein Nebel]
 [1] [1-5] [6] [-]
 [2] [1-2] [3-5] [6]
 [3+] [-] [1-2] [3+]
 
 Ponton-Brücke:
 
 Die improvisierte Brücke wird Beschuss
 nicht lange standhalten. Sie kann normal von deutschen Einheiten
 angegriffen werden. Zur Zerstörung sind innerhalb eines Beschusses
 mindestens 7 Treffer durch ein Geschütz mit mindestens 2D6 HE zu
 erzielen.
 
 
 Sowjetische Pioniere:
 
 
 mittels Down-Order können sowjetische
 Pioniere die Brücke reparieren. Dazu muss ein Moraltest (normale
 Modifikatoren) bestanden werden.
 
 
 Die jeweiligen Listen sahen ungefähr
 so aus: Deutsche 6 Würfel, ab Runde 2 fix ein 7. , im weiteren
 Verlauf Möglichkeit auf 2 weitere bei bis zu 1100 Punkten. Die
 Russen 11 Würfel, ab Runde 3 mit Chance auf einen 12. und ca. 1600
 Punkte. Die deutschen hatten zusätzlich einen Bunker.
 
 
 Das Schlachtfeld in der
 Startaufstellung. Links die russischen Truppen am Ostufer.
 
 (http://i1352.photobucket.com/albums/q660/RobinSHB/2015-06-27%2011.25.51_zpsrfmf1lup.jpg)
 
 Der Brückenkopf. Der erste Panzer der
 den Fluss im Nebel überquerte hatte nicht so viel Glück... (nur ein
 Geländestück :P)
 
 (http://i1352.photobucket.com/albums/q660/RobinSHB/2015-06-27%2011.29.47_zpsnatlckhw.jpg)
 
 Blick aus nordöstlicher Richtung, auf
 dem Hügel im Hintergrund mittig der deutsche Bunker.
 
 (http://i1352.photobucket.com/albums/q660/RobinSHB/2015-06-27%2011.30.09_zpsz2fym9ra.jpg)
 
 Runde 1
 
 
 Die erste Runde bot wenig
 überraschendes, der starke Nebel verschluckte jegliches Feuer über
 den Strom. Die Russen brachten ihre Einheiten in Stellung. Die
 Infanterie im Brückenkopf marschierte nach Westen. Die deutsche
 Infanterie ist den Russen entschlossen entgegengetreten. Verluste gab
 es auf keiner Seite.
 
 
 
 Die Bilder sind noch unbrauchbarer als
 der Durchschnitt, aber viel zu sehen gab es eh nicht.
 
 
 
 Runde 2
 
 
 Weiterhin hing dicker Nebel über dem
 Fluss. Bei den deutschen rollte ein Panther zur Unterstützung an. Im
 nordöstlichen Bereich entbrannte ein blutiger Nahkampf, nachdem die
 Artillerie die deutschen Truppen auf den Boden zwängte und die
 deutsche munter danebenschoss.
 
 (http://i1352.photobucket.com/albums/q660/RobinSHB/2015-06-27%2012.25.33_zpst3aifxzc.jpg)
 
 Wenige Würfelwürfe später zeigte
 sich dem deutschen Kommandanten ein trauriges Bild:
 
 (http://i1352.photobucket.com/albums/q660/RobinSHB/2015-06-27%2012.29.00_zpsyo5gzr7v.jpg)
 
 Ein überragender Wurf der Russen ließ
 die verbleibenden sieben deutschen Veteranen untergehen.
 
 Auf der anderen Flanke hatten sich die
 Russen im Haus nahe des Flusses festgesetzt, während die deutschen
 sie unter Feuer nahmen.
 (http://i1352.photobucket.com/albums/q660/RobinSHB/2015-06-27%2012.29.46_zpsxf4ws9pq.jpg)
 
 Allgemein ging der russische Vormarsch
 weiter, die deutschen, geschwächt durch den Verlust der Hälfte
 ihrer Infanterie haderten.
 (http://i1352.photobucket.com/albums/q660/RobinSHB/2015-06-27%2012.30.05_zpslggmwx3g.jpg)
 
 Die Russen forderten ihre Artillerie
 auf den deutschen Bunker an, eine schicksalsträchtige Entscheidung
 wie sich im weiteren Verlauf der Kämpfe zeigen wird.
 (http://i1352.photobucket.com/albums/q660/RobinSHB/2015-06-27%2013.02.58_zps0buppbfy.jpg)
 
 Runde 3
 
 
 Der Nebel verzog sich endlich. Die
 Reserven beider Seiten, wie auch die russische
 Artillerieunterstützung ließen aber auf sich warten.
 
 
 In den allgemeinen Vormarsch der Russen
 mischten sich die deutschen Geschütze ein, die ihre Ziele aber
 einmal mehr verfehlten.
 (http://i1352.photobucket.com/albums/q660/RobinSHB/2015-06-27%2013.03.05_zpseo4co24i.jpg)
 
 Der Kampf im südwestlichen Abschnitt
 ging weiter, auf der Gegenüberliegende Flanke blieb es ruhig, die
 Russen entschieden sich auf weitere Verbände am Ostufer zu warten.
 An Schüssen ging von beiden Seiten so ziemlich alles daneben, die
 deutschen konnten ein paar Pins verteilen.
 (http://i1352.photobucket.com/albums/q660/RobinSHB/2015-06-27%2013.03.10_zps1meuufwg.jpg)
 
 Runde 4
 
 
 Der Nebel kehrte in leichter Form
 zurück. Alle verfügbaren Reserven für beide Seiten kamen aufs
 Feld. Die schweren Geschütze im Rücken der Russen schwiegen aber
 weiter beharrlich „Iwan, check the cable please“. Die deutsche
 Artillerie konnte wieder ein paar Pins verteilen, und einen Squad am
 Ostufer des Flusses stark dezimieren. Die Brücke trotze beharrlich
 jedem Beschuss. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Russen den Großteil
 ihrer Truppen auf dem westlichen Ufer, zum Teil eingegraben. Der
 Sniper verpasste es zum 2. Mal in Folge den sich geschickt duckenden
 deutschen Spotter im Bunker zu erwischen.
 (http://i1352.photobucket.com/albums/q660/RobinSHB/2015-06-27%2013.34.51_zpso2umzmbw.jpg)
 (http://i1352.photobucket.com/albums/q660/RobinSHB/2015-06-27%2013.34.55_zpspzeomarh.jpg)
 
 In den seit zwei Runden heiß
 umkämpften Haus am Fluss konnten die deutschen den Nahkampf für
 sich entscheiden und den russischen Squad aus dem Spiel befördern.
 (http://i1352.photobucket.com/albums/q660/RobinSHB/2015-06-27%2013.34.59_zpsws81fps0.jpg)
 
 Im äußersten Nordwesten kämpften die
 Reserven beider Seiten verbissen um eine Halle.
 (http://i1352.photobucket.com/albums/q660/RobinSHB/2015-06-27%2013.35.05_zpsa7ug7elv.jpg)
 
 Runde 5
 
 
 Kein Nebel, aber die Artillerie kam.
 Eine 1. der bereits bei der letzten Verzögerung etwas in Richtung
 Osten verschobene Marker durfte vom deutschen Spieler durch
 wodka-verschuldetes Fehlverhalten der russischen Artillerie weiter
 Richtung Osten verschoben werden... und landete dadurch im dicht
 besetzen Gebiet rund die Brücke. Ein Volltreffer, den Sniper
 ausschaltete und ein ganzer Berg voll Pins brachten dem russischen
 Kommandanten die Sorgenfalten aus der Anfangsphase des Gefechts
 zurück ins Gesicht. Die deutschen nutzten die Situation schamlos
 aus, sodass nach dem Ende der Runde nur noch ein einsamer T-34, der
 Genosse Kommandant persönlich und einige versprengte Infanteristen
 auf dem westlichen Ufer standen.
 (http://i1352.photobucket.com/albums/q660/RobinSHB/2015-06-27%2014.04.02_zpsdhkw6aug.jpg)
 
 Auch in der Fabrikhalle im Nordwesten
 gab es nichts erfreuliches mehr für die Russen zu vermelden, es
 meldete sich schlichtweg keiner mehr.
 (http://i1352.photobucket.com/albums/q660/RobinSHB/2015-06-27%2014.04.11_zpshg3gxnv6.jpg)
 
 Das brutale deutsche Feuer ließ keinen
 Zeugen übrig. Die verbliebenen Russen am Westufer konnte für die
 nächste Runde mit keiner Unterstützung vom Ostufer rechnen, sodass
 die deutschen diesen Übergang, mit Schützenhilfe der russischen
 verteidigen konnten.
 
 
 Hinter dem brennenden T-34 der
 Kommandant mit seinen zwei Meldern, links die schon seit einer
 gefühlten Ewigkeit gepinnt liegenden Reste der Infanterie. Die
 Russen hatten keine Chance mehr in der nächsten Runde genügend
 Nachschub über die Oder zu bringen um den Brückenkopf zu halten.
 
 (http://i1352.photobucket.com/albums/q660/RobinSHB/2015-06-27%2014.04.40_zpszgjxefhm.jpg)
 
 
 Das Spiel war, wie auch das folgende
 sehr spannend und wurde durch „Schlüsselwürfe“ geprägt. Ohne
 die verheerende Wirkung der eigenen Artillerie, hätten die deutschen
 die Russen nicht mehr aus der Stellung werfen können. Im zweiten
 Spiel hat die russische Artillerie wieder gepatzt (nochmal 2 Runden
 Verzögerung und eine 1) die Folgen waren aber weit weniger blutig,
 sodass die Russen sich festsetzen konnten.
 
 
 Das Szenario soll das 1. einer Berlin
 Kampagne werden. Weitere werden folgen.
 
 
 Schade, dass die Bilder so lausig
 geworden sind. Hoffe der Bericht macht trotzdem Spaß.
 
 
 
 
 Gruß Robin