Sweetwater Forum
Kaserne => Projekte => Thema gestartet von: Sorandir am 24. November 2015 - 15:17:33
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Vorwort
Nachdem meine bisherigen Play-by-(e)mail-Spiele recht gut funktionierten und es mir auch als Spielleiter viel Spass machte, möchte ich ein weiteres Play-by-mail (PBM)-Spiel veranstalten.
Ich greife auch diesmal auf kein fertiges PBM-Regelwerk zurück, sondern entwerfe ein eigenes System, das zu der Kampagne passt. Natürlich werden den bisherigen Teilnehmern viele Sachen bekannt vorkommen. Oft kommen aber noch viele gute Ideen der Teilnehmer, die aber im laufenden Spiel nicht mehr integriert werden können. Daher möchte ich im Vorfeld hier über das System berichten und vielleicht gibt es ja noch den ein oder anderen Verbesserungsvorschlag.
Da wir dazu auch gerade eine kleine Club-FoG:R-Kampagne am Laufen haben, werden thematisch die Ereignisse der großen italienischen Kriege den Hintergrund abgeben. Wir starten so ab 1521 n.Chr. daß heißt der große Machtkampf zwischen Fanz I. aus dem Hause Valois, König von Frankreich und Karl V. von Habsburg, König von Spanien und Kaiser des heiligen römischen Reiches.
Infos siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Italienische_Kriege (https://de.wikipedia.org/wiki/Italienische_Kriege)
Konzept:
Wenn genug Spieler zusammen kommen, übernimmt jeder ein Kommando. Es sind bis zu sechs Kommandos zu vergeben. Finden sich mind. 4 Spieler kommt das PBM zustande.
Es ist vorgesehen, dass jeder Spieler mit einer kleinen Streitmacht von einigen Einheiten das Spiel beginnt. Der Spieler kann mit seinem Trupp dann über die Karte ziehen, Tribute einfordern, Schlachten schlagen und Kriegsbeute machen. Damit kann man neue Truppen ausheben um mit der Zeit eine größere Armee aufzubauen. Damit kann man folgende Schlachten leichter gewinnen oder auch gegen stärkere Gegner bestehen.
Die Identität der einzelnen Spieler ist nur dem SL bekannt. So sind Absprachen nur über Kuriere (per email) möglich, die über den SL an den Empfänger weitergeleitet werden. Der SL wird für jede Nachricht anhand eines Würfelwurfes feststellen, ob die Nachricht beim Empfänger ankommt, verloren geht, oder, schlimmstenfalls, dem Feind in die Hände fällt. Außerdem wird der SL entscheiden, WANN er die Nachricht weiterleitet, so dass ggfs. vor dem Ende der Kurierphase die Nachricht nicht rechtzeitig ankommt oder keine Antwort mehr empfangen werden kann.
Hauptkontrahenten sind Frankreich gegen Kaiserreich / Spanien.
Neutral können (müssen aber nicht) sein: italienische Stadtstaaten
Zeitplan:
Es wird eine Spieldauer von etwa 2-3 Monaten Echtzeit mit jeweils maximal 2 1/2 Wochen für jeden Spielzug und maximal 6 Mitspielern angesetzt.
Da die Spielerzahl übersichtlich bleiben soll, hängt die Gesamtlänge des Spiels davon ab, wie schnell die Befehle für die einzelnen Spielrunden abgegeben werden.
Die Kampagne wird in einzelne Spielrunden aufgeteilt
Das PBM wird mit einer variablen Spiellänge ausgestattet, nicht zuletzt um in den letzten Spielzügen eventuelle Himmelfahrtsmanöver zu verhindern.
Deshalb wird nach einer gewissen Spielzeit vom Spielleiter auf 1W6 gewürfelt. Bei 2+ gibt es einen weiteren Spielzug, dann bei 4+ und dann bei 6+.
Jede Spielrunde wird wie folgt getaktet:
Eine Spielrunde soll maximal zwei Wochen Echtzeit dauern. Folgende Zeiten sind angestrebt:
Nach Spielbeginn läuft etwa 3-4 Tage lang die Kurier- oder Botenphase. Hier können die Spieler per email Nachrichten über den SL an andere Spieler schicken.
Nach der Kurierphase beginnt die Befehlsphase. Hier formulieren die Spieler die Befehle für ihre Kommandos und übermitteln diese an den SL. Sie haben auch hierfür etwa 3-4 Tage Zeit.
Die Aktionen der Spieler und ihre Folgen werden dann vom SL maximal eine Woche lang ausgewertet und den einzelnen Spielern mitgeteilt. Parallel bzw. danach läuft wieder die nächste Kurierphase.
Abweichungen von diesem Zeitplan sind natürlich möglich. Das Ende der jeweiligen Phasen des nächsten Spielzuges wird den Spielern zusammen mit der Spielzugauswertung mitgeteilt.
Wenn die Zeit verstrichen ist, verfallen alle Aktionen dieses Spielers für diesen Spielzug. Sollten alle Spieler ihre Befehle schneller abgegeben haben, wird der Spielzug vorzeitig ausgeführt und ein neuer Abgabetermin bekannt gegeben.
Abfrage Mitspieler
Wer Interesse hat, an der Kampagne mitzuspielen, schickt mir dann bitte eine PN oder email.
Gebt darin bitte eure email-Adresse an und beantwortet folgende Fragen:
Priorität 1: Ich würde am allerliebsten folgende Kriegspartei (Frankreich oder Kaiserliche) übernehmen:
Priorität 2: Ich würde mich auch mit folgender Kriegspartei der Gegenseite oder Neutrale (!) zufrieden geben:
Hier schonmal die Karte von Nord- und Mittelitalien, wo die Kampagne spielen wird:
(http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/PBMKartefertig3.jpg)
Kartenlegende:
gelbe Kreise mit dunklem Punkt: Lagerplätze (durchnummeriert)
weiße Kreise mit rotem Punkt: Städte
schwarze Kreise mit weißem Punkt: Provinzhauptstädte
schwarze Quadrate: Stadtstaaten
weiße Linien: Straße
blaue Linien: große Flüsse
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Klingt sehr professionell wie immer bei Dir. 8)
Bin schon auf die Realisierung gespannt.
Fürchte nur, dass man in der Zeit der Feiertage aussetzen sollte, weil da so mancher familienbedingt kaum an den Kasten kommen wird - v.a. wegen Durchrechnen bei Truppenkäufen. Kurierphase würde noch gehen.
Da Änderungswünsche gewollt waren: was ich beim letzten Mal irgendwie hinderlich fand war, dass irgendwelche Dörfchen ernsthaften Widerstand geleistet haben und deutliche Verluste professionellen Einheiten beibringen konnten. Wenn es sowas wie nen großen Bauernaufstand gibt, lasse ich mir das noch gefallen, aber so, lenkte es schon sehr vom Behaken mit den \"echten\" Gegnern, also den Mitspielern ab. Dito bei neutralen Städten. Klar in Norditalien kann man sich das nochmal anders vorstellen. Da waren so Stadtstaaten wirklich harte Nüsse. Da würde das Argument zumindest hinsichtlich der neutralen Städte nicht stimmen. :blush2:
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Ich würde gerne mitmachen!
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Wäre selbstverständlich auch wieder interesseiert ... würde aber anderen den Vortritt lassen , da ich ja schon bei der ein oder anderen Kampagne mitgemacht hatte :)
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Vielen vielen Dank für euer Interesse, ich freu mich wirklich :)
Zur Zeit bastel ich gerade noch am Regelwerk. Dieses Mal wird wahrscheinlich Politik ein kleines bischen mehr Einfluss haben.
Ich melde mich nächste Woche. Allerdings habe ich bis jetzt schonmal mehr Interessenten als freie Plätze. Es wird also leider nicht jeder mitmachen können :S
Da ich über die Feiertage aller Wahrscheinlichkeit nach auch offline sein werde, braucht ihr euch über Weihnachten keine PBM-Zeit frei zu halten.
Ich möchte gerne generell kurz darauf hinweisen, dass die anderen Teilnehmer und ich im Interesse einer flüssigen Kampagne erwarten, dass man während der Kampagnendauer regelmäßig seine emails abruft und für die Teilnahme an der Kampagne auch ein bischen Freizeit pro Woche einplant.
Dann demnächst hier mehr ...
EDIT 30.11.2015: Kampagnenkarte im 1.Post überarbeitet.
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Es haben sich die Teilnehmer der Kampagne gefunden und ich werde alle per email anschreiben. Wer dann noch keine Rückmeldung von mir bekommen hat, ist leider für dieses Mal nicht dabei :( ... aber vielleicht klappts beim nächsten Mal.
Jetzt aber zum Thema:
Die beteiligten Kommandanten und Nationen:
Georg von Frundsberg, der \"Vater der Landsknechte\" (Kaiserliche)
Aus deutschem Adel stammend und schon unter Kaiser Maximilian Karriere gemacht, hat auch Kaiser Karl. V. den altgedienten Landsknechtsführer in seinen Dienst genommen. Er wurde vom Hofkriegsrat beauftragt Truppen zu werben und nach Italien zu ziehen, um dort die französische Invasion zurückzuschlagen.
Ist verbündet mit Pescara.
Fernando Franceso D`Avalos, Marquis von Pescara (Spanien)
Stammt aus einer führenden neapolitanischen Familie mit starken spanischen Wurzeln. Hat bereits im Alter von 16 in der Schlacht von Ravenna gekämpft.
Er ist berufen, das spanische Königreich Neapel zu beschützen und dem französischen Erzfeind zu schaden, wo er nur kann.
Ist verbündet mit Frundsberg.
Anne, Duc de Montmorency, Marschall von Frankreich (Frankreich)
Hat bereits als Kind mit dem französischen König Franz I. gespielt und ist seitdem einer seiner Favoriten geblieben. Hat bereits in der Schlacht von Marignano 1515 gekämpft.
War bis vor kurzem auf diplomatischer Mission in England, wurde aber nun dazu ausersehen, mit französischen Truppen in Italien einzumarschieren um den kaiserlich/spanischen Einfluss zurückzudrängen und die französische Einflusssphäre zu erweitern.
Ist verbündet mit Alencon.
Charles de Valois, Duc D`Alencon (Frankreich)
Geboren als Spross einer Nebenlinie des französischen Königshauses, hat er durch seine Heirat mit des Königs Schwester an Macht und Einfluss gewonnen und ist in die Reihe der Thronfolger aufgestiegen. Hat in der Schlacht von Marignano 1515 die französische Nachhut befehligt. Er ist nun von Feldzügen in Burgund zurückgekehrt um in Italien den französischen Angriff zu unterstützen.
Ist verbündet mit Montmorency.
Signore Filippino Doria (Genua)
Neffe des großen genueser Admirals Andrea Doria. Hat bereits als Kommandant zu Land und zur See Erfahrungen sammeln können. Zunächst ging es mit Frankreich gegen die Kaiserlichen, aber undankbare Behandlung und unvollständige Bezahlung haben ihn und seinen Onkel vorübergehend auf die Seite des Kaisers getrieben.
Nun geht es darum, Genua vor den schlimmsten Kriegsauswirkungen zu schützen, auf welcher Seite auch immer.
Filippino Doria ist neutral.
Giovanni de Medici (Florenz)
Spross der beiden einflussreichen Familien Medici und Sforza, zeigte Giovanni schon seit frühester Kindheit großes Interesse an den ritterlichen Tugenden und Geschick beim Kämpfen. Nich überraschend schlug er den Weg des engagierten Condiottiere ein. Er diente zunächst unter dem Papst, ließ sich aber dann von Kaiserlichen anheuern. Als der alte Papst starb und der neue sich auf die Seite Frankreichs schlug, wechselte de Medici erneut die Seiten. So wird er mit und gegen die Großmächte arbeiten um den größtmöglichen Profit und Kriegsruhm für sich zu gewinnen.
Giovanni de Medici ist neutral.
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Hier der Post um Unklarheiten zu beseitigen und komische Regeln zu korrigieren
ERRATA
Die Armee-Aktion \"Belagerungsgerät\" spiegelt sich nicht in Pkt. 14 Belagerungen wieder.
Bei Pkt. 14. Belagerungen wird daher die Tabelle wie folgt geändert:
Zeile 5 wird wie folgt geändert:
\"Eingesetzte Goldmünzen zur Verbesserung des Belagerungsgerätes des Belagerers:
0-24 GM: schlecht
25-49 GM: durchschnittlich
50 und mehr GM: gut\"
Die \"Entschlossenheit\" der Verteidiger wird gestrichen bzw. subsummiert sich in Zeile 6 (\"Güte der Verteidigungsanlangen\") mit.
FRAGE & ANTWORT (F&A)
F: Tribute einfordern kostet einen der vier Armeebefehle. D.h., wenn ich vier Städte habe, kann ich nichts Anderes mehr machen als Tribute fordern oder muss auf Tributforderungen verzichten, um mich mit meiner Hauptstreitmacht bewegen zu können?
A: Vorteil ist, du kannst bei JEDER Stadt die du in diesem Spielzug betreten hast, Tribut einfordern, egal ob Stadt, Hauptstadt oder Stadtstaat und egal ob mit dir verbündet, feindlich oder neutral. Jede Stadt gibt Geld basta.
Nachteil (neben der zusätzliche Armeeaktion) ist das \"Stadt die du in diesem Spielzug betreten hast\". d,h, du musst in Bewegung bleiben. Garnisonen helfen nur bei Belagerungen durch feindliche Kräfte, sammeln für dich aber kein Einkommen ein. d.h. DEIN Trupp sammelt Tribute nur wenn er auf Reisen ist.
Bei 4 Armeeaktionen kannst du z.B.: /1.Aktion Bewegung nach Stadt A / 2.Aktion Tribut in Stadt A für 1W6 x 20 GM / 3.Aktion Bewegung nach Stadt B /4.Aktion Tribut in Stadt B für 1W6 x 20GM. Das heißt du hast in 1 Spielzug sichere 40 GM und maximal 240 GM.
F: Thema Geld: Ohne das bis ins letzte Detail analysiert zu haben, habe ich das Gefühl, dass entweder die Einnahmen unheimlich gering sind, die Kosten viel zu hoch oder beides zusammen. Eine Stadt generiert pro Runde im Schnitt 70 GM (3,5*20 GM). Jede Politikaktion fängt aber schon bei mindestens 50 GM an. Ein Block Piken kostet auch 50 GM. Da fällt die Entscheidung nicht schwer, wovon man länger etwas hat. Insbesondere, da die Politikaktionen ja keine garantierten Erfolge sind. Ganz besonders krass finde ich den Unterschied beim Anschlag: 50 GM für das mögliche Zerstören von zwei Basen ZUFÄLLIG bestimmter Einheiten im Gegensatz zu 10 Basen garantiert neuer frische italienische Pikeniere.
A: Ich gebe zu, dass Politik-Aktionen kostspielig sind (ist das nicht realistisch ?) und von wirkungslos bis heftig ausfallen können (auch realistisch ?).
Vorteil ist eben auch, dass man agieren kann, ohne selbst vor Ort zu sein. z.B. bei überdehnten Nachschublinien (was schlecht ist) kann man durch Politik versuchen, durch Änderung der Einstellung wichtiger Orte die Nachschublinie zu reparieren oder zu verkürzen (was gut ist).
Im wesentlichen kann Politik das, was die Armee auch kann (Städte einnehmen und dem Gegner Schaden zufügen). Aber das ohne Reichweitenbegrenzung, Anmarschwege und ggfs. niedrigerem Risiko.
Ich werde erstmal beobachten, was die Spieler so machen. Wenn ich merke, dass Politik-Aktionen nicht gemacht werden (weil zu teuer ?), kann ich im Verlauf noch nach-justieren. Generell will ich auch die Armeen eher kleiner halten, da ich nicht unbegrenzt viele Figuren für das Setting habe und Gefechte sich somit schneller durchspielen lassen.
F: Versorgungsbasis: Wenn man außerhalb seiner Versorgungsbasis startet, hat die Versorgungsbasis schon eine Garnison
ja mit der man Tribute anfordern kann?
A: nein, siehe oben: \"Tribut nur in einer Stadt die du in diesem Spielzug betreten hast\".
AUSNAHME: Im 1.Spielzug kann man auch schon in seiner Kampagnenstart-Stadt einmal Tribut einziehen. Danach gilt die \"Tribut nur in einer Stadt die du in diesem Spielzug betreten hast\"-Regel.
F: Zahlt mir Stadt A und Stadt B monatlich Abgaben, wenn ich eine Garnison errichte ?
A: nein, die Bewegung und das Tribut-Einsammeln deines Heeres ist der Schlüssel zum Sold :-)
F: Startaufstellung: Du schreibst \"Städte haben immer eine Zugehörigkeit zu einer der beteiligten Nationen.\"
a) Wem gehören denn die ganzen neutralen Orte, die weder Venedig noch Genua sind?
A: entweder pro-französisch oder pro-kaiserlich oder neutral (sprich italienisch)
F: b) Ist diese Aufteilung zu Beginn bekannt?
A: nein, aber man kann in der Spähreichweite und mit Infiltrieren-Aktionen was darüber herausfinden (mitgeteilt i.d. Spielzugauswertung).
F: Gehe ich recht in der Annahme, dass ich mit 100% Proviant und Pulver starte?
A: ja
F: Wenn ich direkt am Anfang Truppen ausheben möchte, ziehen diese Truppen auf dem Befehlsblatt bei der Bewegung dann schon mit?
A: ja
F: Kann ich einfach an einer feindlichen Stadt vorbeiziehen ohne das was passiert
A: Für eine Bewegung ist die Diplomatie-Einstellung einer Stadt unwesentlich, da man ohne weiteres über das Straßennetz vorbei ziehen kann.
Nur zur Berechnung des Nachschubweges ist die Einstellung der Stadt wichtig.
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Super ausführlich! :thumbsup:
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A: Ich gebe zu, dass Politik-Aktionen kostspielig sind (ist das nicht realistisch ?) und von wirkungslos bis heftig ausfallen können (auch realistisch ?).
Vorteil ist eben auch, dass man agieren kann, ohne selbst vor Ort zu sein. z.B. bei überdehnten Nachschublinien (was schlecht ist) kann man durch Politik versuchen, durch Änderung der Einstellung wichtiger Orte die Nachschublinie zu reparieren oder zu verkürzen (was gut ist).
Im wesentlichen kann Politik das, was die Armee auch kann (Städte einnehmen und dem Gegner Schaden zufügen). Aber das ohne Reichweitenbegrenzung, Anmarschwege und ggfs. niedrigerem Risiko.
Ich werde erstmal beobachten, was die Spieler so machen. Wenn ich merke, dass Politik-Aktionen nicht gemacht werden (weil zu teuer ?), kann ich im Verlauf noch nach-justieren. Generell will ich auch die Armeen eher kleiner halten, da ich nicht unbegrenzt viele Figuren für das Setting habe und Gefechte sich somit schneller durchspielen lassen.
Ich denke, ob man Politik macht, hängt eben sehr stark von den freien Ressourcen ab. Wenn ich laufend mein Geld für Auffüllung von schrumpfender Versorgung aufbrauche, werde ich keine Experimente mit der Politik machen. Ich nehme ganz stark an, dass Spieler, die sich nicht so arg weit von ihrer Ausgangsbasis entfernen brauchen, eher zu sowas wie Bestechungen hinreißen lassen, weil logischerweise die Mittel leichter zu verschmerzen sind, auch wenn eine Bestechung nicht hinhaut.
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Bin schon sehr gespannt wie es im Neuen Jahr hier weiter geht. Beste Grüße! :thumbsup:
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So, die Kampagne hat ihr Ende gefunden:
Ich denke, man könnte den Verlauf historisch so wiedergeben:
Die Armeen Frankreichs marschieren konzentriert in Norditalien ein, während Kaiserliche im Norden und Spanier aus dem Süden erst zusammen treffen müssen.
Eine vereinzelte Schlacht Montmorencys gegen Frundsberg geht verloren. Aber kurz darauf erfolgt der konzentrierte Gegenangriff beider Franzosen, die auch noch Genua auf ihre Seite ziehen konnten. Die große Schlacht um Mailand wird von den Spanisch-Kaiserlichen verloren, Mailand fällt an die Franzosen und bleibt geschwächt zurück (und wird im letzten Spielzug von überlegen zurückgekehrten Genuesen erobert).
Schwer dezimiert müssen von nun an die Spanier und Kaiserlichen immer weiter nach Osten ausweichen und sind seitdem permanent von ihrem Nachschub abgeschnitten.
Die Franzosen folgen nach, überdehnen aber dabei auch ihre Versorgungslinien.
Es gelingt den Franzosen zwar nicht mehr wirklich, ihre Gegner zu stellen und deren vollständige Niederlage zu erzwingen, aber den Kaiserlichen und Spaniern gehen einfach irgendwann Leute, Proviant und Geld aus.
Ein Hilfegesuch Frundsbergs an den Kaiser wird dahingehend beantwortet, dass eine kaiserliche Flotte geschickt wird, die Frundsbergs Leute heimholt und Norditalien dem Gegner preisgibt.
Pescara muss sich nach Neapel zurückziehen und nach einem Frieden mit den Franzosen ersuchen.
Währenddessen nehmen Doria aus Genua und Medici aus Florenz nicht (mehr) am Valois-Habsburg Krieg teil und erobern statt dessen kleinere Städtchen im Umkreis ihrer Stadtstaaten, ohne dabei ein allzu großes Risiko eingehen zu müssen.
Endergebnis:
Der Sieger ermittelt sich anhand der Summe der in der Kampagne erspielten abstrakten Ruhmpunkte.
Die Tabelle:
1. Platz Filippino Doria aus Genua – 19 Ruhmpunkte
2. Platz Marquis de Pescara – 10 Ruhmpunkte
3. Platz Duc de Alencon – 9 Ruhmpunkte
4. Platz Anne de Montmorency und auch Georg von Frundsberg – beide 8 Ruhmpunkte
5. Platz Giovanni de Medici – 6 Ruhmpunkte
APPLAUS !!! APPLAUS !!! APPLAUS !!! :dance3:
Die komplette Spielzug-für-Spielzug-Auswertung der Kampagne kommt noch die Tage.
Nochmals vielen Dank an die Teilnehmer. Ich bin sehr gespannt, welche Meinungen und Absichten jetzt zutage treten, nachdem es vorbei ist.
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Also erstmal: mich traf es völlig unerwartet, dass die Kampagne vorbei ist. Ich war Pescara (wie auch in der Polenkampagne auf Rang 2)
Ich hatte zahlreiche tolle Feldzugspläne gemacht. Durch kontinuierliche Übermüdung (3 VAs dieses Jahr + 2 Kleinkinder) habe ich auch manchen Bock abgeschossen. Nach dem Marsch nach Bologna plante ich bspw. ein konzentrisches Vorgehen auf Mailand, wo ich gemeinsam mit Frundsberg beabsichtigte die Franzosen über den Haufen zu werfen. Durch einen falschen Befehl bin ich aber über Mantua statt über Parma marschiert, wodurch Frundsberg als erster erfolgreich gegen Montmorency kämpfte. Verspätet griff ich dann über Verona doch bei Mailand in das Geschehen ein. Bei einer Schlacht 2 gegen 2 wären wir vielleicht auch erfolgreich gewesen. Mein Plan war über Mailand siegend nach Genua vorzudringen und dann nach Süden Richtung Rom zu ziehen und schließlich Siena oder Livorno \"in Ruhe\" zu belagern. Dann aber schaltete sich Doria ein und bei 3 gegen 2 hatten wir keine Chance. Ich vernichtete zwar Doria scheinbar auf voller Linie, aber Frundsberg wurde von den Franzosen zürückgeworfen.
Statt zu sparen habe ich dann Artillerie gekauft um auch Frundsbergs Verluste vor Mailand auszugleichen, falls wir nochmals zusammen ran mussten. Ich ging über Verona nach Venedig zurück, die Franzosen im Nacken. Da ich dann allein gegen die geballte französische Macht kämpfte, gelang es mir nicht bei Ferrara den Rückzug nach Süden zu erzwingen. Meine Versorgungslinie war von den Franzosen blockiert und mir blieb die Wahl sie in ihren Verschanzungen nach meinen schweren Verlusten aus meiner Schlacht bei Ferrara rauszuhauen oder den Umweg über Verona-Mantua nach Bologna zu wählen. Mein Versorgungslevel war da schon auf 25 % bei Proviant z.B. gesunken und ich hatte praktisch künftig fast nichts was ich einsammeln konnte. Ich kam im finalen Zug nach Mantua, wo ich Montmorency mit meinem halb so starken Heer einschloss, obwohl ich eigentlich nur nach Süden wollte, um meine Verluste aufzufüllen und Städte wie Siena zu belagern und es den Genuesen heimzuzahlen. Letztlich sprach mich das Ende der Kampagne von weiteren Problemen mit verlegten Versorgungswegen frei.
Die Kampagne hat mir etwa genauso gefallen wie die in Polen. Was ich etwas unnötig fand, war das Politik-Segment, da ich fast nie 50 GM gehabt hätte, um politisch etwas zu investieren. Als ich mal nach der Schlacht bei Mailand 120 GM hatte, meinte ich die Verluste Frundsbergs mit Aufstockung meiner Ari und Auffüllung meiner Verluste ausgleichen zu müssen. Die Versperrung meiner Versorgung brachte zu hohe Kosten für sich, um jemals politisch aktiv zu werden. Ich hätte es spannender gefunden, wenn man hätte mehr investieren können, statt ständig nur auf die Versorgung zu achten. In einer Runde 8 oder 10 hätte ich vielleicht mal Geld gehabt, so ich nach Rom gelangt wäre und meine Versorgungslinie wieder gestanden hätte und ich Verluste aufgefüllt hätte. um Politik zu betreiben. Ich würde mir in einer Kampagne mehr Möglichkeiten für Politik wie Spionage erwünschen. Das war diesmal durch den Spielverlauf einfach unmöglich. Entweder mehr Einnahmen oder weniger Abhängigkeit von der Versorgungslinie (die ich eh historisch mehr ins 18.Jh. verorten würde).
Vielen Dank an den Spielleiter für den Aufwand und an die Mitspieler insbesondere an Frundsberg für die launige Konversation.
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Meine Herren, ich bin (war) Anne de Montmorency. :king_1:
Erstmal vorab, vielen vielen Dank für die schöne Kampagne mal wieder. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Kurze Beschreibung:
Pläne, tja Pläne hatte ich nicht so richtig gemacht. Ich startete in Aosta und wollte eigentlich hauptsächlich Verona besetzen, um Frundsberg von seinen Ressourcen abzuschneiden. Die Versorgungsproblematik erschien mir von Anfang an sehr mächtig und das wollte ich ausnutzen. Sorge bereitete mir nur der Genuese, der ja quasi nur 2 Städte entfernt startete. Wäre der uns feindlich gesonnen, hätten wir beiden Franzosen uns immer mit ihm rumgeschlagen und dabei abgenutzt, was von Vorteil für die Kaiserlichen gewesen wäre. Zum Glück und entgegen meinen bisherigen Erfahrungen bei PBM-Spielen klappte die Konversation und Zusammenarbeit mit Alencon sehr gut. Vielen Dank dafür auch nochmal! Doria war erst neutral und damit war die rechte Flanke gesichert. Also Richtung Mailand und immer keine Spur von Frundsberg. Also hoffte ich, dass er gleich nach Süden marschiert ist und frohlockte, ihm mit Verona den Nachschub abzuschneiden. Dann schlug Frundsberg zu und ich musste zurück. Zum Glück hatte ich genug Geld und auch gekaufte Einheiten kamen noch als Nachzügler an, so dass ich gleich wieder auf Sollstärke war. Und dann kam der grösste Moment der PBM-Spielgeschichte: es klappte tatsächlich, dass 2 Verbündete gemeinsam angreifen. Das Pescara auch noch mitmischen würde hätte ich nicht gedacht, glaubte ich ihn doch noch weit im Süden. Ein Plus war auch noch, dass Doria sich auf die Seite Frankreichs geschlagen hat, obwohl er von uns ausser schönen Worten nichts bekommen hat. Der Kampf viel in jeder Beziehung positiv für Frankreich aus: ein evtl. erstarkter \"Neutraler\" wurde sehr geschwächt, die Kaiserlichen geschlagen und noch konträr ihrer Versorgungslinien zurückgedrängt. Leider zogen sie sich so schnell zurück, das man nicht effektiv nachsetzen konnte, zumal die Versuchung, eine Aktion für Tribute zu verbrauchen verlockend war. Durch den Einschnitt in den zu erbeutenden Geldern kam aber nicht mehr genug zusammen, um die Versorgung langfristig aufrecht zu erhalten. Also musste ich, als ich Frundsberg endlich in Pescara erreicht hatte wieder zurück, zumal er mir plötzlich 1,5fach überlegen war. Ich hoffte noch Pescara zu erwischen (eine Abgefangene Botschaft wies mir den Weg) und hätte jetzt noch Parma belagert. Dem Medici bin ich die ganze Zeit nicht begegnet.
Manöverkritik: Die Politikoptionen waren für mich von Anfang an keine Option, weil ich wusste, dass ich kaum genug Geld für Truppen und Versorgung haben würde. Viele Ziele waren auch nicht sonderlich attraktiv (schon gar nicht für den Preis). Einzig die Stadt durch Diplomatie zu übernehmen war eine Option, dazu musste man aber erstmal hinrücken, um zu sehen, welche Stadt wem huldigt. Im Gegensatz zu Pappenheimer benötige ich nicht mehr Diplomatie und Politik, gebt mir Bataillone und Eskadronen und ich mache Politik auf meine Art. :vinsent:
Nochmal vielen Dank an Sorandir für die die Mühe!!!!
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Da hätte ich gerne mitgemacht! ;(
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Gestatten, Filippino Doria. Nachdem mir in Runde vier so richtig der Hintern versohlt worden ist, und ich dachte, dass sich jetzt die Geier über meine Überreste hermachen würden, kommt das Ergebnis ein wenig überraschend. Ich habe eigentlich die ständig kämpfenden Franzosen im Vorteil gesehen.
Aber auch von mir kommt in den nächsten Tagen noch eine ausführlichere Analyse - sowohl zur Historie aus Doria-Sicht als auch den Regeln.
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Das Pescara auch noch mitmischen würde hätte ich nicht gedacht, glaubte ich ihn doch noch weit im Süden. Ein Plus war auch noch, dass Doria sich auf die Seite Frankreichs geschlagen hat, obwohl er von uns ausser schönen Worten nichts bekommen hat. Der Kampf viel in jeder Beziehung positiv für Frankreich aus: ein evtl. erstarkter \"Neutraler\" wurde sehr geschwächt, die Kaiserlichen geschlagen und noch konträr ihrer Versorgungslinien zurückgedrängt.
Typisch für mich, habe ich halt außer Frundsberg den übrigen meistens völlig dubiose Beschreibungen meiner Stellung gemacht. Meistens gab ich den Ort, wo ich den Brief aufgegeben hatte, 1-2 Städte weiter an. Außerdem waren gerade vor der Schlacht bei Mailand meine Nachrichten dadurch verfälscht, dass ich ja selber ursprünglich zusammen mit Frundsberg über Parma vorstoßen wollte. Ich hatte irgendwie übersehen, dass die Straße über Mantua zu weit war. Auf meinen Schwarz-Weiß-Ausdruck der Karte waren auch die Lagerplätze immer schwer auszumachen.
Doria wollte ich auch, wenn ich mal aus dem Nadelöhr Ferrara/Bologna rausgekommen wäre, auf jeden Fall zur Schlacht stellen. Deswegen bin ich auf Florenz gegangen. Ich hatte auch wirklich mit dem Gedanken gespielt die verschanzten französischen Stellungen bei Ferrara anzugreifen. Da mein Versorgungslevel aber eh so tief am Boden war, wäre meine Armee bei einer Niederlage mit Rückzug auf Venedig, dann vollkommen im Eimer gewesen, weil ich ja dann 0 Tribute bekommen hätte in der Runde.
Schade dass Frundsbergs Abzug die Kampagne beendete. Ab Runde 10 hätte ich sicher wieder genug Leute und Vorräte gehabt und vielleicht zusammen mit Medici die Franzosen aus Norditalien werfen können.
Ich wäre sehr interessiert, falls Du, Sorandir, nochmal sowas wie die Wiener Schlacht machen würdest. Da muss man nicht soviel rechnen. Die Kurierphasen waren stets mein Highlight. :thumbsup:
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Gestatten, Frundsberg, dero Gnaden des Kaisers Feldobrist.
Vorneweg das Wichtigste:
Vielen Dank an Sorandir, die Kampagne hat wieder mordsmäßig Spaß gemacht, vor allem die Korrespondenz mit meinem lieben Marquis Pescara war immer launig und man konnte gar nicht anders, als sich wie bei einem Rollenspiel immer tiefer in die Rolle der eigenen Figur hinein zu versetzen.
Meine Sorge war von Anfang an, wie sich meine Kommunikationslinie auswirken würde, die recht nahe am Gebiet der Fanzosen lag und somit immer in Gefahr war, bedroht, oder gar abgeschnitten werden zu können, zumal bei uns Kaiserlichen noch erschwerend hinzukam, daß wir getrennte Nachschublinien ins Kalkül ziehen mußten - im Gegensatz zu den Franzosen.
Pescara und ich kamen dann überein, selbst offensiv vorzurücken, dem Feind an den Hals zu gehen und zu dem Behufe auch nahe beienander zu marschieren, um uns jederzeit unterstützen zu können.
Bei meinem Marsch stieß ich dann auch promt auf Montmorency, den ich auch orderntlich stoßen konnte und zwar zurück, wunderte mich dabei dann aber, daß ich alleine war und weit und breit nichtmal aufgewirbelter Staub von den Marschkolonnen Pescaras kündigte. Mit gemeinsamer Macht wäre Montmorency sicher mit eintscheidenerem Verlust aufs Haupt geschlagen worden und hätte später bei Mailand nicht mehr ins Geschehen eingreifen können (oder mit geringer Wirkung), aber es zeigte sich hier schon, daß Fortuna eine Hure ist und die Franzosen sie scheinbar besser bezahlten.
Wie dem auch sei, der Weg auf Mailand war frei und ich konnte mich in diese dem Kaiser ergebene Stadt hineinwerfen.
Meine Vedetten kamen dann mit Berichten, daß Montmorency unmittelbar neben Mailand kampierte und seine Haufen wieder ordnete, dazu dann auch noch Fanfaren das Eintreffen von Alencon am Horizont verkündeten und zu allem Überfluß auch noch der Genuese sich vor den Toren der Stadt herumtrieb und Frundsbergs Austausch von Schmeicheleien keinerlei Wirkung auf diesen zeitigten, wie sich kurze Zeit später herausstellen sollte.
Nichtsdestotrotz sah ich mich hinter Mailands starken Mauern in einer durchaus komfortablen Situation und war durchaus optimistisch gestimmt, eventuellen Angreifern blutige Häupter zu verpassen, sollten sie es wagen, diese zu nah an Mailand zu tragen, alleine Fortuna und die Mächte des Himmels hatten andere Pläne.
Sorandir hatte entschieden, daß der eben in Eilmärschen eintreffende Pesacar sich nicht mehr nach Mailand hininwerfen dürfte und damit er nicht alleine allen Ruhm für unseren Kaiser ernten möge, mich dann vor die Tore von Mailand beordert - da stand ich dann mit frisch gewaschenem Hemd und doch hatte keiner Geburtstag.
Pescara trat dann gegen den Genuesen an und hat ihm seine Hinterlist teuer bezahlen lassen, für mich allerdings stellte sich die Lage weniger rosig dar, geschweige denn, daß sie blumig hätte geduftet, ich mußte mich dem konzertierten Angriff beider Franzosen erwehren, was nicht lange gutgehen konnte und entsprechende Folgen zeitigte, nachdem sie mich durch Übermacht auch in der Flanke packen konnten.
Die Verluste waren erheblich, das ich neben Verluste in den Einheiten auch eine komplette Einheit meiner Landsknechte, die gesamte Artillerie, leichte Reiterei und Plänkler verlustig ging.
Als wäre das nicht hinreichend gewesen, mich zu runinieren, kam dann noch die Änderung, daß ab sofort nur noch geringere Tribute anfallen würden und neu aufgestellte Einheiten ab sofort das Doppelte kosten würden.
Was von meinen Truppen übrig geblieben war,konnte ich dann in Parma sammeln, habe meine Rückzugsroute dann nach Süden in Richtung Ravenna gewählt, um ein Einschließen durch die Franzosen zu verhindern, wenn ich stattdessen nach Ferrara gezogen wäre.
Ich habe den Franzosen, basierend auf der bisher von ihnen gezeigten Koordination, einfach unterstellt, clever zu sein und es bedurfte nur einer einfachen Absprache, daß einer von Beiden von Mailand aus die nördliche Route wählte, der Andere bis Bologna zog und ich hätte in der Falle gesessen.
Das Problem, daß sich mir bei meiner gewählten Fluchtroute aber stellte war - aber das Risiko mußte ich eingehen - daß sie meine Nachschublinie kappten, was auch in der Folge einztrat.
Die geringer ausfallenden Einnahmen sorgten dann dafür, daß ich nicht einmal ausreichend Proviant, geschweige denn Pulver kaufen konnte; an ein wiederauffüllen der Einheiten war erst gar nicht zu denken - entsprechend kamen dann auch noch Desertationen zum Tragen und an einen Kampf durfte ich nicht einmal im Traum mehr denken, da meine Arkebusiere in einem Gefecht nur noch mit Steinen hätten werfen können, da das Pulver zur Neige gegangen war.
Entsprechend dann mein Schreiben an meinen allergnädigsten kaiser, mich aus dieser misslichen Lage zu befreien - rollenspieltechnisch wollte ich einfach meinem gnädigsten Herrn soviele Truppen als möglich zu bewahren helfen.
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Sehr spannend, dass Montmorency garnicht mehr in Ferrara, sondern dem Frundsberg hinterher geeilt war. Da hätte ich ja doch in Runde 7 von Venedig aus über Ferrara nach Bologna gehen können. Mich erstaunte, dass es in Runde 7, als ich doppelt überlegene Franzosen in Mantua einschloss(!), nicht zu einer vernichtenden Niederlage für mich kam. Was ich sicher übersehen hatte, war, dass Montmorency und d\'Alencon hätten garnicht den Weg bei Ferrara blockieren können, weil sie damit keinen Tribut hätten eintreiben und sich gegenseitig das wenige Essen weggemampft hätten.
Haben die Franzosen eigentlich meine Nachricht mit dem Waffenstillstandsangebot erhalten?
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Gestatten, Duc de Alencon,
vielen Dank an Sorandir, so viel Arbeit und die genaue und fehlerfreie Auswertung waren hervorragend.
Es hat mir viel Spaß gebracht, auch daß die Mitspieler so historisch Ihre Texte geschrieben haben war eine Freude.
Die Zusammenarbeit mit meinem Oberbefehlshaber Anne de Montmorency war sehr gut, ich hatte vollstes Vertrauen und wir beide kämpften zusammen für Frankreich.
Und das Glück war uns hold bei unseren Sieg bei Mailand, ich danke hier noch mal Filippino Doria, der die Hauptlast des Kampfes trug und hoffe meine 50 Goldstücke Bestechung sind angekommen.
Da meine Truppen wenig gelitten hatten bei Mailand verfolgte ich die Spanier mit dem Ziel sie aufzureiben, während Anne de Montmorency die Kaiserlichen unter Frundberg verfolgte.
Bei Venedig stellte sich Pescara zur Schlacht, er mußte sich nach einigen Verlusten auf beiden Seiten aber in die Stadt zurückziehen.
In der darauffolgenden Runde erhielt ich von Pescara einen Waffenstillstandsangebot.
Ich schickte es an meinen Oberbefehlshaber weiter.
Ob es angekommen ist, weiß ich nicht.
Einige Kuriere scheinen nicht durchgekommen zu sein, manchmal kam der Kurier auch verspätet.
Von Venedig bin ich dann bis Bologna marschiert. (Ich hatte einen Gewaltmarsch von Verona bis Bologna eingegeben, um die Spanier einzuholen)
Leider wurde meine Versorgung in Bologna immer schlechter und die Einnahmen waren sehr gering.
Ich fürchtete, daß meine Truppen bald desertieren oder hungern, daher entschloß ich mich, auf meine Basis über Mantua zurückzugehen.
Dort traf ich wieder auf Pescara, der über diesen Schleichweg nach Süden entkommen wollte.
Er schloß mich dann ganz frech in Mantua ein und begann die Stadt zu belagern.
Für den nächsten Zug gab ich die Order \"Angriff\", um Pescara zu verscheuchen.
Durch einen abgefangenen Kurier wußte wir jedoch auch schon, das die Spanier unter Pescara nach Süden ausweichen wollten, um sich aufzufrischen.
Gruß
Franz
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Die Grundstrategie der Dorias von Genua war einfach. Da die mächtige Flotte nicht zur Verfügung stand, musste man die Lage Zug um Zug sehr genau analysieren, um nicht zwischen die Mühlsteine der beiden \"Großen\" (Franzosen und Kaiserliche) zu geraten. Mit Verhandlungen sollte der jeweils für die Situation günstigere Partner ermittelt und unterstützt werden, um in seinem Schatten den notwendigen Ruhm für Genua zu sammeln. Dies sollte aus einer Position der möglichst frühen, militärischen Stärke erfolgen, um als Bündnispartner attraktiv und als Gegner abschreckend zu wirken. Als Vorteil wurde daher zuerst \"Reichtum\" gewählt, zu dem sich dann (aus den Erfahrungen aus anderen Kampagnen :rolleyes: ) \"Logistik\" gesellte. Die Lage Genuas auf der Karte als \"potentieller Flankenpartner\" mit Zugriff auf den einzigen Versorgungspunkt Frankreichs war dem ebenfalls förderlich.
Runde 1-3
In den ersten drei Runden wurden also Tribute gefordert und Einheiten rekrutiert. Eine erste Reise (von insgesamt dreien während der Kampagne) nach Mailand brachte einen unerwartet schönen Geldregen. Am Ende der zweiten Reise (Runde 3) wurde Filippinos Heer dann Zeuge des ersten Gefechts bei Mailand, in dem Frundsberg Montmorency vertrieb, und rieb sich die Hände. Dies war genau die Situation, die er sich herbeigewünscht hatte. Beide großen Parteien vor Ort und die Dorias das Zünglein an der Waage. Flugs wurden Schreiben an alle sichtbaren Parteien (die beiden Franzosen und Frundsberg) aufgesetzt und Unterstützung angeboten. Und was soll ich anderes schreiben, aber es waren in der Tat nicht nur schöne Worte, die den Ausschlag zugunsten Frankreichs gaben, sondern Filippino Doria wurde gekauft.
Runde 4
Die anschließende „Schlacht der fünf Heere“ vor Mailand (Pescara kam unerwartet im Eilmarsch hinzu) war ebenso episch wie blutig wie ihr Tolkien’scher Namensvetter. Doria verlor fünf von sieben Einheiten komplett (32 Elemente Verlust, Anschaffungswert 240 GM, Wiederbeschaffungswert 480 GM) und schleppte sich mit einer schweren Artillerie und ein paar Pikenieren vom Feld. Neun Ruhmespunkte standen auf der Habenseite, aber das Heer Genuas hatte nur noch den Status einer besseren Stadtgarnison. Viel schlimmer wog aber der mit dieser Schlacht eingehende wirtschaftliche Niedergang (Rekrutierungsprobleme, weniger Tribute). Auch der Kaufpreis der Franzosen konnte dies bei weitem nicht wettmachen. Es wäre für Frankreich in dieser Phase ein leichtes gewesen (beide erlitten bei Mailand nur leichte Verluste, was 1-3 Elementen entspricht), sich einen Stadtstaat (Genua) einzuverleiben und eine Gefahr für ihre Nachschublinien dauerhaft zu beseitigen. Zum großen Glücke Dorias entschlossen sie sich zur Jagd auf die Kaiserlichen.
Runde 5-6
Aufgrund dieser Position der Schwäche brach Doria sofort alle Kontakte zu den Großen ab, und tauschte sich nur noch sporadisch mit Medici aus. Mit dem finanziellen Polster aus den ersten drei Runden, und einem Kurzabstecher nach Massa konnte man sich in Runde fünf und sechs etwas regenerieren, aber die große Blütezeit der dritten Runde wurde nie mehr erreicht.
Runde 7-8
In dem verzweifelten Versuch, doch noch irgendwo schnellen Ruhm (aka leichtere Punkte ) zu ergattern, wandte sich der Blick auf den neutralen Nachbarn Pavia – schon immer ein fleißiger Tributezahler auf den Reisen nach Mailand. Pavia wurde zum Testballon für die Belagerung von Nichtspielerstädten, und prompt klappte mit Unterstützung der ersten „offiziellen“ politischen Aktionen Genuas (Sabotage) der erste Versuch (+3 Ruhm).
Während die Truhen aus der Stadt getragen wurden (Plündergeld und Kirchenglocken wurden sofort in eine neue schwere Artillerie umgegossen…), stellte Doria fest, dass die Garnison des einst herrlichen Mailands durch den Besitzerwechsel (kaiserlich->Frankreich) von stattlichen 200 auf lausige 50 gefallen war und schnappte zu. In Runde 8 belagerte und stürmte das wiedererstarkte Genua die Mauern von Mailand (+6 Ruhm).
Was wäre wenn die Kampagne weitergegangen wäre?
Nachdem Doria nach Runde 4 fast schon die Flinte ins Korn werfen wollte, ist es fast schade, dass die Kampagne genau hier endet, denn der nächste Zug wäre gewesen, gesamt Frankreich mit der Kette Genua-Pavia-Mailand von seinem Nachschub abzuschneiden, was im Westen um Ferrara und Mantua sicherlich zu einer neuen Situation geführt hätte. Dadurch, dass die Armee Genuas jetzt zwischen zwei Stadtstaaten Tribute einziehend und rekrutierend pendeln kann, wäre dies selbst im Duo keine leichte Aufgabe für die Franzosen geworden. Nicht unlösbar, aber dem Ruhm Genuas auch nicht abträglich. ;)
Andererseits Applaus an Frankreich, die sich eben nicht durch das Genua-Schnäppchen haben ablenken lassen, sondern konsequent den Kaiserlichen hinterhergesetzt und diese so mehr oder minder zur Aufgabe gezwungen haben.
P.S.: Zu den Regeln komme ich dann noch einmal in einem separaten Post.
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Haben die Franzosen eigentlich meine Nachricht mit dem Waffenstillstandsangebot erhalten?
Ja, und dem Kurier ins Maule gestopfet. :to_keep_order: Nein deshalb bin ich ja eigentlich von Ferrara nach Ravenna gerückt, um dich evtl. durchzulassen. Erst als mir gemeldet wurde, dass mir Frundsberg in Rimini 1,5fach Überlegen ist und mein Proviant abnahm, beschloss ich Richtung Parma zu ziehen (und Pescara dabei unterwegs anzugreifen).
@Dorian: Hast du vor Mailand tatsächlich etwas von Frankreich bekommen? Ich mein es war Ehrensache, das du Geld bekommst NACHDEM du im Prinzip gerupft wurdest. Für mich klang es halt nach der Schlacht so, dass die kaiserlichen eine leicht Beute wären und Du quasi aus dem Spiel. Das mit Mailand hatte ich echt verpeilt, dass da nur noch eine 50er Garnison drin ist. Auf der anderen Seite hätte ich auch keine Müde Mark gehabt um die Garnison aufzustocken. Kannst Du mal beschreiben, wie die Belagerung vor sich ging? Ich hatte ja auch angefangen Mailand zu belagern bevor Frundsberg das erste mal zuschlug.
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Deine Info müßte aber gelautet haben, daß Du mir um das 1,5-fache überlegen warst und nicht ich Dir - so zumindest die Meldung von Spielzug 6, ich habs extra nochmal nachgeschlagen; alles andere wäre nach meinen Verlusten von Mailand auch bissl seltsam :P
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Hallo zusammen,
auch von meiner Seite einen ganz herzlichen Dank an Sorandir für das Ausrichten der Kampagne und euch andere Mitspieler. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Das Kuriersystem war schon spannend.
Da es mein erstes Play by mail Spiel war, habe ich sehr vorsichtig agiert. Sicher zu vorsichtig und bin erst spät aus dem Quark gekommen.
Ich habe zunächst erst einmal die Lage sondiert und mich mit Pescara und Doria versucht auszutauschen, um Informationen über die jeweiligen Lager zu erhalten und von Florenz aus mein eigens Süppchen zu kochen.
Die ersten Runden habe ich Tribute eingesammelt und meine Mannschaft verstärkt. Habe aber auch einige Schnitzer im Befehlsblatt gehabt. Naja, da gibt es dann vielleicht eine Lernkurve beim nächsten Mal.
Da ich keine Ahnung hatte was Franzosen, Spanier und Deutsche an Truppen haben, habe ich auch ganz Condottiere mich zurückgehalten einen offenen Konflikt anzufangen.
Ab Runde 5 habe ich dann angefangen die umliegenden Städte zu belagern und einzunehmen, was mirmit Lucca und Livorno auch gelungen ist. Siena wäre als nächstes dran gewesen, aber leider hat das abrupte Ende der Kampagne dies verhindert.
Die Regeln fand ich durchdacht, wobei ich auch nie Geld in die Kategorie Politik/Intrige investiert hätte. Aber alsOption sicher nicht verkehrt.
Schönes Wochenende!
Beste Grüße
Macaffey
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Nachbetrachtung:
Man mag darüber diskutieren können, ob der relativ starke Fokus dieser Kampagne auf intakte Nachschublinien für die Kriegführung der frühen Neuzeit passend ist. Ich denke aber, dass die Landsknechtsheere dieser Zeit nicht unabhängig operieren konnten und auch nicht genug Möglichkeit bestand, sich ausreichend „aus dem Land zu ernähren“.
Ich glaube, dass die Gefahr stockenden Nachschubes insgesamt spielerseitig unterschätzt wurde. So wurde zwar Wert darauf gelegt, eine prestigeträchtige Stadt wie Mailand einzunehmen, aber andere Städte, die effektiv den eigenen Nachschub verhinderten, blieben unangetastet. So war z.B. das pro-französische Bologna vorübergehend sowohl spanisch als auch kaiserlich besetzt, aber nie belagert, obwohl es der „Pfropf“ war, der die spanische Verbindung nach Süden und später Frundsbergs Nachschubweg in den Norden versperrte. Außerdem war Alencon im kaiserlichen Verona, zog aber auch da unversehens weiter, obwohl die Stadt auf dem kürzesten Verbindungsweg nach Westen (und Aosta) lag. Der französische Nachschub musste also einen langen Umweg über Bologna und Genua machen, was einer komplett durchschnittenen Nachschublinie fast gleich kam.
Im Zusammenhang damit finde ich es auch bemerkenswert, dass kein einziges mal versucht wurde, mit einer Diplomatie-Aktion die Gesinnung einer für den Nachschub wichtigen Stadt, nicht wenigstens um eine Stufe auf „neutral“ zu verändern.
Das Argument, dass das Geld fehlte, kann ich nur zum Teil gelten lassen. Ich finde es wäre lohnenswerter gewesen ein- oder zweimal 50 Gold für eine solche Politik-Aktion auszugeben, als 3 oder 4 Runden lang jeweils 30 oder 60 Goldmünzen dafür zu zahlen, dass man seine schwindenden Vorräte immer wieder auffüllen muss und es fast sicher bleibt, dass sie im nächsten Spielzug wieder sinken werden.
Ich habe auch nicht in diesem Umfang damit gerechnet, dass vor allem in den ersten paar Spielzügen die meisten Spieler nur Tribute aushoben und ihr ganzes Gold in das schnelle Anwachsen ihres Trupps investierten, anstatt schon mehr oder weniger sinnvolle Armeeaktionen auszuführen. Meiner Meinung nach, hatten gerade die Hauptkriegsparteien bereits von Anfang an genügend große Trupps, um auch damit schon was reißen zu können.
Vielleicht ist das aber auch eine Spielmentalität die von PC-Echtzeit-Strategiespielen kommt, wo es ja notwendig ist, erst einmal schnell die Truppen zu vergrößern und zu „upgraden“, bevor es zum „Rush“ kommt.
Da aber fast alle Spieler gleich schnell aufbauten, passierte in den ersten Spielzügen nicht viel und bis zur ersten Schlacht waren die Trupps dann wieder fast gleich groß, sodass der kollektive Armeeaufbau erstmal keinem besondere Vorteile brachte.
Weiterhin ist festzustellen, dass es während 8 Spielzügen mit jeweils 6 Kommandanten nur 3x zum Gefecht kam. Dies ist im Vergleich zu den bisherigen PBMs sehr wenig. Ich denke, der Hauptgrund wird darin liegen, dass die große Schlacht um Mailand tatsächlich schon so etwas wie eine Vorentscheidung war, nach der die Besiegten keine große Lust mehr zum kämpfen hatten. Aber natürlich war auch der Vormarsch auf den Feind durch die regelmäßigen Stopps zum Einforderung von Tributen, entsprechend verzögert.
Ich finde die seltenen Gefechte jetzt aber auch nicht schlimm. Zumal es nicht unplausibel ist, dass auf einem Feldzug mit einer Dauer von etwa drei Monaten Spielzeit nur eine Generalschlacht geschlagen wird.
Alles in allem fand ich die Entwicklung der Kampagne im positiven Sinn unvorhersehbar. Der Verlauf und Ausgang ist nicht unrealistisch und könnte auch historisch so gewesen sein.
Dass Politik-Aktionen eher als unnötiges Beiwerk angesehen wurden finde ich ok. Ich kann verstehen, dass es mehr Spaß macht Truppen zu verwalten und zu verschieben, als wertvolles Geld dem Spielleiter für unbeeinflussbare Zufallswürfe zu überlassen. Zumal die Politik-Aktionen eher als zusätzliche Würze und nicht als Selbstzweck gedacht waren.
Das Kampagnen-Regelwerk hat meiner Meinung nach gut funktioniert und wurde auch von den Spielern schnell begriffen und richtig umgesetzt.
Abschließend möchte ich allen Teilnehmern nochmal für die schön geschriebenen Kuriernachrichten und die Disziplin bei der Einhaltung von Abgabeterminen danken.
Es war wieder ziemlich spannend und hat mir viel Spaß gemacht.
Das nächste PBM kommt noch in 2016. Darin wird es fürs erste keine Finanzverwaltung und Politik geben, dafür aber (noch) mehr Truppenballet ;-)
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@Dorian: Hast du vor Mailand tatsächlich etwas von Frankreich bekommen?
Doria hat vor Mailand einmal 50 GM mit einem verspäteten Kurier (aber vor Abgabe meines Befehlsblattes) erhalten, und nach Mailand noch einmal 50 GM für \"besondere Opfer\". Ich müsste im Detail (sprich Emails) nachschauen, welche Kuriere das waren, aber in Summe waren es rund 100 GM an zusätzlichen Geldmitteln. Da Frundsberg überhaupt nicht reagiert hat, fiel die Entscheidung aufgrund des ersten Kuriers zugunsten Frankreichs. Ich hatte mir für beide Seiten gleiche Chancen errechnet: auf der einen die beiden Franzosen VOR der Stadt (von denen einer (Montmorency) schon in der vorherigen Runde gerupft wurde), auf der anderen Frundsberg IN der mächtigen Stadt. Das die unerwartete Ankunft Pescaras dies zu einer offenen Feldschlacht ohne die Hilfe der Mailänder Mauern machte, half der Mehrheit (also Franzosen+Genua) sehr.
Was die Belagerung Mailands in Runde 8 angeht, kann ich nur die Rundenberichterstattung zitieren (meine Befehle waren glaube ich: Bewegung Mailand, Tribute fordern Mailand (wie perfide ;)), Bombardierung Mailand, und Plünderung Mailand):
Deine Truppen nehmen die Verteidiger unter schweren Beschuss und schneiden sie von jeglicher Versorgungszufuhr ab. Die Bürger hungern und darben, während deine Truppen im Feldlager schmausen und festlich tafeln.
Angesichts deiner großen zahlenmäßigen Übermacht zeigt die kleine Bürgermiliz nicht allzu viel Enthusiasmus bei der Verteidigung ihrer zu den Franzosen übergelaufenen Stadt.
Daher erklimmen deine Sturmtruppen bereits im ersten Anlauf die guten und modernen Bastionen und nehmen die Stadt ein.
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Ich melde mich für das nächste PBM-Spiel schon mal an! :D
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Frundsberg hatte schon reagiert, mein lieber Doria, allerdings keine güldenen Münzen mehr, um die lieblichen Worte des Kuriers entsprechend zu stärken - oder kam mein Kurier gar nicht bei Dir an?
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Frundsberg hatte schon reagiert, mein lieber Doria, allerdings keine güldenen Münzen mehr, um die lieblichen Worte des Kuriers entsprechend zu stärken
Mea culpa. Ich habe den grauen Zellen auf die Sprünge geholfen und noch einmal den Sekretär mit der Korrespondenz kommen lassen. In der Tat haben doch alle reagiert: Frundsbergs Kurier zuerst, dann Montmorencys, aber beide tatsächlich nur mit \"schönen Worten\". Kurz vor Toreschluss erreichte Doria dann noch Alencons Botschaft mit dem erhofften Beutel Münzen. Ich glaube, gemessen an den Verheerungen im kaiserlichen Heer und den langfristigen Folgen des Schlachtergebnisses, ist dies Alencons beste Investition der Kampagne gewesen.
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Deine Info müßte aber gelautet haben, daß Du mir um das 1,5-fache überlegen warst und nicht ich Dir - so zumindest die Meldung von Spielzug 6, ich habs extra nochmal nachgeschlagen; alles andere wäre nach meinen Verlusten von Mailand auch bissl seltsam :P
[font=\'Arial]In Rimini befindet sich der Trupp des kaiserlichen Frundsberg. Die Kaiserlichen lagern in der Stadt. Der Trupp ist dir fast anderthalb-fach überlegen. [/font]
Hier die Auswertung. Dachte halt Du hast durch die Plünderung der Stadt wieder genug Geld zusammenbekommen. Ich hatte bei 2maligem Tribut nur jeweils 10GM bekommen, da wurde die Luft langsam dünn.
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Ich melde mich für das nächste PBM-Spiel schon mal an! :D
Das kann ich Dir aus vollstem Herzen empfehlen, das ist super spannend und ich war immer total hibbelig, wenn die Zugauswertung kam.
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Dorias Strategie fand ich prima - nicht aus spanischer ;) - aber aus spielerischer Sicht. :thumbup:
Mein rascher Vormarsch war von der Erfahrung aus dem letzten PBM dominiert, wo ich niemals zusammen mit meinen Verbündeten, den königl. Polen hatte wirken können. Da Frundsberg nicht nach Süden konnte, weil er sonst seine Nachschublinien aufgegeben hätte, musste ich nach Norden. Außerdem war die Gefahr größer, dass die beiden Franzosen sich über den allein dastehenden Frundsberg hermachen würden. Die einzige Option war die, dass ich Bologna belagert hätte. Als ich dort war, wurde es aber gerade von Medici belagert, den ich für meinen Verbündeten hielt und der mich auch über Florenz hatte ziehen lassen. Die übrigen Informationen über den Standort der Franzosen waren etwas verworren. Ich wollte auf keinen Fall überrascht werden. Wozu hätte ich nahe Rom Politik betreiben sollen, wenn ich nur davon hörte, dass es Frundsberg an den Kragen gehen konnte?
Insgesamt hat mich mein gutes Abschneiden dann doch auch überrascht, v.a. weil ich ja im Prinzip zwei Schlachten (Mailand und Venedig) verloren hatte.
Ähnlich wie in der Polen-Kampagne hatte ich mir vorgenommen zuerst meine Verpflichtungen gegenüber dem Verbündeten zu erfüllen und danach ans Erobern der Städte und andere leichte Beute zu gehen. Die Topographie mit der einzigen kurzen Route über Florenz-Bologna schuf ein gewisses Nadelöhr, wo ja ab Runde 2 laufend die beiden Hauptkontrahenten Hasche spielten.
Doria hat sicher richtig entschieden. Hätten wir die Schlacht bei Mailand für uns entschieden, wären wir wie die Heuschrecken in seinem Gebiet geblieben. Um nicht wieder durch das Nadelöhr Bologna/Florenz zu müssen, wäre ich am Golf von Genua entlang gezogen.
Der Weg über Venedig schien mir gut durchdacht, da ich hoffte dort viel Tribut einsammeln zu können. Ich hätte auch mal ein paar GM dem Frundsberg geschenkt, aber dann bekam ich leider fast nix - hatte mal nur 5 GM auf der hohen Kante! - und musste nochmal gegen die Franzosen ran.
Gratulation an Doria für den Sieg und seine offensichtlich richtige Strategie.
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Hehe Hindu, da hat dich Sorandir wohl veräppelt, oder beim Copy&Paste ist was schiefgegangen :D
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Naja ich hatte auch gedacht, dass Sorandir da etwas nachgeholfen hat, um das Spielgleichgewicht zu wahren. Es war mir da unten aber einfach zu heiß nochmal zuzuschlagen, deshalb bin ich lieber zurückgewichen. Außerdem wollte ich ja noch ein paar Ruhmpunkte einsammeln, das hatte ich etwas vernachlässigt.........
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Außerdem wollte ich ja noch ein paar Ruhmpunkte einsammeln, das hatte ich etwas vernachlässigt.........
Bei der letzten PBM-Kampagne hieß es doch, man kriegt die meisten Ruhmpunkte durch Schlachten. :thumbsup:
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@ Hindu und Utgaard:
Ich verwahre mich dagegen, dass ich nachgeholfen habe bzw. sich bei der Spielzugauswertung Fehler eingeschlichen haben :evil: ;)
Utgaard verwechselt was: im 6.Spielzug sah er Alencons Truppen (nicht die von Montmorency, aka Hindu) bei Bologna, die ihm durchaus 1,5fach überlegen waren.
Im 7.Spielzug sahen sich Montmorency und Frundsberg bei Ravenna/Rimini und da habe ich es euch beiden richtig mitgeteilt: Die Franzosen sind fast anderthalbfach unterlegen.
Grund ist: Frundsberg hatte paar gute Tribute und Neuauffüllungen/ Rekrutierungen und hatte sich wieder etwas berappelt, während Montmorency Pech beim Geldeintreiben hatte und sein Trupp nahezu so klein blieb, wie nach dem verlorenen 1.Gefecht bei Mailand. Frundsberg hätte gegen Montmorency auf offenem Feld durchaus gute Chancen auf einen Sieg gehabt, clevererweise ging Montmorency nur langsam vor und verschanzte sich immer, was seinen Nachteil (mehr als) ausgeglichen haben dürfte.
Die komplette Spielauswertung kommt noch die Tage, aber vielleicht erst nach der TACTICA. Mal sehen wie ich dazu komme.
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im 6.Spielzug sah er Alencons Truppen (nicht die von Montmorency,
Echter Fog of War! :thumbup:
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Grade nochmal meine Korrespondenz durchblättert, die durch den überhasteten Aufbruch zur See an Ordnung arg gelitten hatte, außerdem bekam mir als ausgewiesener Landratte die Überfahrt nicht, was meinen Blick getrübt hatte - Sorandir hat natürlich Recht und Frundsberg seinen Privatsekretär ein paar hinter dessen Löffel gehaun, daß er ihn nicht vor diesem Fehler bewahrt hat.
Davon ab - ich war an Proviant auf 25%, ebenso beim Pulver, 2 Fähnlein desertierten und auf ein Gefecht durfte ich mich deshalb nicht mehr einlassen, da meine Arkebusiere nur noch mit Steinen hätten werfen können; ob 1,5-fach über- oder unterlegen, spielte da schon keine Rolle mehr 8)
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So ich habe endlich mal daran gedacht, die komplette Kampagne, Zug für Zug, zusammenzustellen (inklusive neunmalkluger Spielzugskommentierungen des Spielleiters)
Viel Spass beim lesen und bis zum nächsten PBM.
http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/END-Spielzugsauswertungen.pdf (http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/END-Spielzugsauswertungen.pdf)
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Super, vielen Dank! Ich werde mir das Werk in einer ruhigen Zugstunde zu Gemüte führen! :thumbup:
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Großartig.
Außer dem Lapsus kurz vor der Schlacht bei Mailand, wo ich über den falschen Weg gelatscht bin, war ich eigentlich mit mir bzw. meinen Spaniern sehr zufrieden. Nachher ging es ja wirklich nurnoch darum irgendwie meine Haut zu retten, da ich immer den Eindruck hatte über kurz oder lang - Alencon im Rücken, Montmorency vor mir - von beiden Franzosen zugleich verhauen zu werden. Im Nachgang macht die Kampagne sogar mehr Spaß als im Spiel selbst, insbesondere weil es einfach nach der Schlacht von Mailand für mich doch rasch sehr düster und alternativlos aussah.
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Danke für die Arbeit, Sorandir - ist doch echt interessant, die SL-Einschätzungen und -Wertungen für die einzelnen Spielzüge zu lesen.
Und ja, ich versuche mich immer in die Rolle hineinzuversetzen, die ich spiele und dazu gehört auch zu erkennen, wann man verloren hat und die verbliebenen Truppen zu retten, wenn das irgendwie möglich ist - gerade deshalb finde ich solche Kampagnen immer extrem unterhaltsam und auch lehrreich, weil für mich dann dazugehört, mir Informationen über meinen Part zu besorgen und dann auch Kuriernachrichten so gut es geht im passenden Stil zu verfassen, das macht einfach Spaß.
Deshalb ganz wichtig für mich: Nochmals Danke an dich, Sorandir, für die investierte Arbeit und Zeit bzgl. der Kampagne!
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Die Bahnfahrt war ergiebig. :) Hier die Zusammenfassung im Schnelldurchlauf:
Die Protagonisten:
- Frankreich: Alencon (dunkelblau), Montmorency (hellblau)
- Kaiserliche: Frundsberg (rot), Pescara (magenta)
- Italienische \"Neutrale\": Medici (dunkelgrün), Doria (hellgrün)
Runde 1
Zögerliche Eröffnungsmanöver. Alles sammelt Tribute und rekrutiert.
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Runde 2
Pescara stürmt nach Norden. Erstes großes Treffen vor Bologna. Die Kaiserlichen beobachten amüsiert, wie sich Medici bei der Belagerung der Stadt die Zähne ausbeißt.
(https://farm2.staticflickr.com/1548/25760966961_1e4b43e1c2_o.jpg)
Runde 3
Scharfes Gefecht zwischen Frundsberg und Montmorency vor Mailand. Die Kaiserlichen ziehen in die Stadt ein. Doria beobachtet interessiert. \"Wo bitte geht es hier nach Mailand?\" - Pescaras Irrungen in Mantua. Medici kehrt nach Florenz zurück.
(https://farm2.staticflickr.com/1585/25229489593_29cb4e65f9_o.jpg)
Runde 4
Die Schlacht der fünf Heere vor Mailand: Frankreich schlägt mit Hilfe Dorias die Kaiserlichen und erobert Mailand zurück (gepunktete Linien bedeuten Rückzüge). Medici sucht sich fernab der Action ein neues Ziel.
(https://farm2.staticflickr.com/1619/25229489443_523fed90df_o.jpg)
Runde 5
Die Franzosen jagen die Kaiserlichen zur Küste. Doria humpelt nach Hause. Medici schnappt sich Lucca im ersten Anlauf.
(https://farm2.staticflickr.com/1659/25555367380_65b357fd5e_o.jpg)
Runde 6
Alencon fesselt in einem einzigen Zug Pescara in Venedig und verdrängt Frundsberg aus Bologna zurück nach Ravenna. Beide Kaiserlichen sind nun von ihren jeweiligen Nachschubquellen abgeschnitten. Die Italiener rüsten wieder auf.
(https://farm2.staticflickr.com/1518/25225540664_d90f9a3ba8_o.jpg)
Runde 7
Runde der Italiener: Medici schnappt sich Livorno und Doria stürmt Pavia. Montmorency setzt Frundsberg nach, der weiter nach Rimini ausweicht und um Hilfe ruft. Pescara versucht über die Nordroute auszubrechen, trifft bei Mantua aber wieder auf Alencon (dieses Mal aber ohne Gefecht). Beide Kaiserlichen sind immer noch abgeschnitten.
(https://farm2.staticflickr.com/1603/25735132292_e80cd1a55b_o.jpg)
Runde 8
Die großen Hauptparteien sind kriegsmüde. Pescara macht sich auf den langen Weg in den Süden. Alencon und Montmorency ziehen sich ebenfalls Richtung Heimat zurück, um Nachschublinien zu verkürzen. Frundsberg nimmt in Rimini die Schiffe nach AmanHause. Doria erobert Mailand.
(https://farm2.staticflickr.com/1581/25760967171_06bb52a771_o.jpg)
The End.
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Danke Strand!
Sehr übersichtlich. Ich hatte anfangs die Franzosen immer in der falschen Ecke eingeschätzt. Wenn ich das richtig sehe, hat mein Weg über Mantua immerhin dazu geführt, dass die Gegend um Mailand nicht ganz so rasch kahl gefressen war.
Andererseits war es natürlich schon ein echter Lapsus, wären Frundsberg UND ich auf Montmorency getroffen, so wäre von ihm nicht viel übrig geblieben. Aber wir hätten wahrscheinlich auch rasch Probleme mit dem Proviant gehabt. Hm. :rolleyes:
Ich hätte auch nach Runde 8 weitergemacht. Vielleicht hätte sich Doria dann ja auf meine Seite geschlagen.
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Vielleicht hätte sich Doria dann ja auf meine Seite geschlagen.
Nicht nur vielleicht. Wie schon im Dorian Review geschrieben: \"ist es fast schade, dass die Kampagne genau hier endet, denn der nächste Zug wäre gewesen, gesamt Frankreich mit der Kette Genua-Pavia-Mailand von seinem Nachschub abzuschneiden,\".
Ob bzw. wie lange Doria das durchgehalten hätte, steht natürlich in den Sternen, denn beide Franzosen standen ja schon wieder gemeinsam in Schlagdistanz zu Mailand.
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Ob bzw. wie lange Doria das durchgehalten hätte, steht natürlich in den Sternen, denn beide Franzosen standen ja schon wieder gemeinsam in Schlagdistanz zu Mailand.
Ich ja auch. :rolleyes: 8)
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Eine solche Kampagne mit ganz Italien wurde jetzt in Schottland mal als Wochenendevent gespielt. http://olicanalad.blogspot.de/2017/11/an-italian-wars-weekend-in-scotland.html
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Ist eine Neuauflage geplant? :)
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@ Pappenheimer:
Danke für den Fund. Cooles Konzept das die Briten da für ihre Kampagne hatten.
@ de Valois:
Ein Italienische Kriege-PBM ist nicht in der Planung. Für ein neues PBM sind zwar einige Ideen vorhanden, aber es fehlt noch an einem vernünftigen Konzept und dem unbedingten Willen dazu. Sorry :(
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@Sorandir:
Es müssen ja nicht die italienischen Kriege sein. :)
Gut Ding will Weile haben. ;)