Sweetwater Forum
Epochen => Tabletop allgemein => Thema gestartet von: Flotter_Otto am 10. Januar 2016 - 19:10:49
-
Hier ein paar Gedanken, warum es zu den Hausregeln von BP kam:
Rally-Befehl:
Ein Brigadekommandeur kann mehreren Einheiten der Brigade gleichzeitig einen Sammelbefehl geben, wenn diese sich in halber Kommandoreichweite zu ihm befinden. Dazu kann sich der Kommandeur in eine günstige Position bewegen. Für jede Einheit muß er einen Befehlswurf machen, ob das Sammeln für jede betroffene Einheit gelingt.
Die Originalregelung ist nach meinem Eindruck zu streng, da es selten möglich ist, einen Sammelbefehl zu geben. Mit der Hausregel muß immerhin auch für jede betreffende Einheit ein erfolgreicher Befehlswurf geschafft werden. Schlägt der Befehlswurf fehl, geht für nachfolgende Einheiten auch nichts mehr in dieser Runde.
Reroll zum Befehlswurf:
Ein mißlungener Befehlswurf des Brigadekommandeurs darf für jede Brigade einmal wiederholt werden.
In der Originalregel ohne Reroll hatten wir den Eindruck von \"Pleiten, Pech und Pannen\". Daß nach einem fehlgeschlagenem Befehlswurf der Rest der Brigade meistens paralysiert war, auch wenn der Oberkommandierende noch Eingriffsmöglichkeiten hatte, stieß bei mir und auch anderen Mitspielern auf heftige Ablehnung. Es kam zu häufig vor, daß der ein oder andere Spieler seine Befehlswürfe vergeigte, und das ganze Spiel lief an ihnen vorbei. Da hat keiner Lust stundenlang zuzuschauen, wie man abgemetzelt wird ohne eigenes Verschulden.
Fortsetzung folgt...
-
Durchdringen von Einheiten:
Kavallerie, Artillerie und Infanterie in Linie, Kolonne oder Plänkelformation kann andere Infanterie in Linienformation durchdringen, wenn beide Einheiten nicht in Unordnung sind.
Das eigentliche Durchdringen verbraucht 1 Bewegungsaktion. Wenn z.B. eine Einheit eine halbe Bewegung hinter einem Bataillon in Linie steht, nähert es sich ihm auf 1 Zoll, verbraucht für das Durchdringen 1 Bewegungsaktion und wird dann 1 Zoll vor der durchdrungenen Einheit postiert. Eine halbe Bewegungsaktion aus der 1. Bewegungsaktion blieb übrig und darf noch für eine halbe Bewegung verwendet werden. Wurde noch eine 3. Aktion duch den Befehlswurf erreicht, kann diese auch noch für einen Formationswechsel oder eine Bewegung verwendet werden.
Kavallerie und Artillerie können sich nicht und auch nicht untereinander durchdringen.
Dass Einheiten andere Einheiten \"so mir nichts dir nichts\" durchdringen, geht nicht. Das führt zu Chaos bei den beteiligten Einheiten, wenigstens aber zu Unordnung (disorder). Wenn man über Hecken oder Mauern Abzüge hinnehmen muss, logischerweise, dann auch bei Einheiten, die sich als Hindernisse darstellen. Es gab geordnete Manöver, die Infanterie durch andere in Linie stehende Infanterie durchdringen konnte. Das dauerte aber auch länger, als nur eine Strecke von A nach B zurückzulegen ohne Hindernis. Tatsächlich wird das Durchdringungsmanöver durch Formationswechsel beider Einheiten erreicht. Die zu durchdringende Linie schafft einen Korridor, durch den kompanieweise das hintere Bataillon hindurch marschieren kann und vor der durchdrungenen Linie wieder auffächert. Daher spieltechnisch nur der Verbrauch von 1 Aktion, um das Manöver nicht unnötig kompliziert zu machen. Formationswechsel einzelner Einheiten kosten bei BP ja schon 1 Aktion. Hier sind 2 Einheiten beim Durchdringungsmanöver beteiligt und belassen es beim Verbrauch 1 Aktion. Wenigstens ist das nun regeltechnisch angedeutet.
Kavallerieangriff auf Infanterie:
Infanterie muss bei Kavallerieangriffen versuchen ins Karree zu gehen, wenn bereits eine Flanke ungedeckt ist (keine befreundete Einheit innerhalb von 6 Zoll neben oder hinter der Flanke).
Um ein Karree zu bilden, muss die Infanterie einen erfolgreichen Befehlswurf durchführen. Je nach Entfernung der Kavallerie (1-3 Bewegungsweiten), werden +1 bis +3 auf den Befehlswurf der Infanterie addiert.
Misslingt der Befehlswurf, schlägt auch die Karreebildung fehl. Die betreffende Infanterieeinheit bleibt stehen wie bisher und gerät in Disorder.
Wenn Infanterie beidseitigen Flankenschutz hat, muss sie zwangsweise kein Karree bilden. Frontale Kavallerieattacken auf ungeschwächte Infanterie waren schon im 7 jährigen Krieg selbstmörderisch. Das war im napoleonischen doch Zeitalter nicht anders.
Fortsetzung folgt...