Sweetwater Forum

Epochen => Absolutismus und Revolution => Thema gestartet von: Schinder am 18. Februar 2016 - 22:52:34

Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Schinder am 18. Februar 2016 - 22:52:34
Hallo,

ich hatte mich informiert und festgestellt, dass mir ein HTT im napoleonischen Zeitalter wirklich sehr gut gefallen würde. Aber dabei kommen dann doch so viele Fragen! Wenn für euch in Ordnung würde ich einfach gerne einmal sagen was ich mir so vorgestellt und ausgesucht habe – sagt mir bitte ob das aus eurer Sicht auch sinnvoll ist.

Als Spiel- bzw. Regelsystem hatte ich mich für „Kugelhagel“ entschieden. Grund hierfür ist das es auf deutsch ist und mir ein Youtube Testspiel (und dort auch ein Interview mit dem Entwickler) sehr gut gefallen haben. Ich habe das Kugelhagel Regelbuch bestellt, aber noch nicht erhalten. Somit kann ich noch nicht einschätzen welche Armeegröße für ein "normales" Spiel benötigt wird.

28mm Minis gefallen mir sehr gut. Deshalb dachte ich, dass der auf der Homepage der Perry Miniatures geführten „Prussian Brigade Deal“ mit 28mm Miniaturen gut geeignet wäre?

Inhalt: Prussian ‘Brigade’ Deal - 6 plastic box sets of Prussian Infantry (240 Musketeers/Grenadiers and 32 Jagers) 2 mounted Field Officers, 2x6 pounders, 1 howitzer, 2 Fusilier conversion packs (8command and 72 knapsacks/short swords). Actual Price £151.70 - Deal Price £125

Deshalb ein paar Fragen... :help:

- Welche Miniaturen von welchem Hersteller empfiehlt bzw. verwendet ihr?
- Kennt ihr einen deutschen Miniaturen-Händler bei dem ich den o.a. Armeedeal auch bestellen könnte oder muss ich zwingend in Grossbritannien bestellen?
- Auf welche Bases muss ich die Miniaturen stellen? Auch um sie eventuell für andere Spielsysteme (Black Powder) verwenden zu können? Wie groß sollten die Regimenter sein?  Sorry, aber gerade in diesem Punkt bin ich völlig ratlos! Eventuell klärt das ja das Regelbuch?
- Sind Minis in 28mm zu empfehlen bzw. gängig? Vor allem, wenn ich auch mit Spielern aus anderen Spielgruppen spielen möchte?
- Sind Preußen in Ordnung oder sagt ihr „..oh Gott – noch ein Preuße!“ :negative_1: Gibt es „überspielte“ Fraktionen, so dass man dies bei der Armeeauswahl durchaus auch berücksichtigen sollte?

Sorry wenn ich gleich mit so vielen Fragen hier aufschlage - aber ich freue mich über jede Info! :)

Vielen Dank!
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Darkfire am 18. Februar 2016 - 23:40:12
Erst mal willkommen hier und viel Spaß im historischen Segment. Zu Deinen Fragen:

Basengröße die kompatibel ist wäre 40x40 mm mit 4 Figuren....ABER das ist hier eine Glaubensentscheidung. Schau erst mal nach mgl. Mitspielern und wie die basieren. Welche Nation da noch benötigt wird, erfährst Du dann auch. Erfahrungsgemäß bleibst nicht bei einer Armee. Was die Deals anbetrifft, so denke ich, das es ned viele Händler bei uns gibt, die es anbieten. Aber über Händler kannst Du die vielleicht bestellen (zahlst aber alle Auslagen des Händlers mit) oder Du schliesst Dich im Forum einer Sammelbestellung an wg. Porto.
Ach ja, 28 mm Figuren sind sehr gängig ;)
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Dirk Tietten am 19. Februar 2016 - 00:14:09
Das mit den Mitspielern ist wohl eine der besten Empfehlungen die man machen kann,nützt ja nichts die nötigen Figuren zu haben wenns keine Spielpartner gibt
Und da es gerade gut passt würde ich die Tactica 27-28. Februar in Hamburg mal besuchen ,auch wenn es vielleicht etwas kurzfristig ist.Dort wird einiges an his.tabletop (auch Napizeug) sowie vieles anderes gezeigt und man darf/soll dort auch mitspielen.Und wenn das Taschengeld nicht vergessen wird gibt es dort auch genügend Händler um sich sofort mit Figuren und Zubehör einzudecken. :D

Grüße   Dirk
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Flotter_Otto am 19. Februar 2016 - 00:50:45
Hallo Schinder,
bei uns wird seit Jahren auch napoleonisch mit Black Powder gespielt. Das sind mindestens 8 Leute. Kugelhagel ist ähnlich, hat aber ein anderes Kommandosystem. Es gibt noch weitere Systeme. Du hast die Qual der Wahl. Im Forum gibt es einige Informationen zu den genannten Spielregeln aber auch zu anderen.

Gruß Bernd
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: waterproof am 19. Februar 2016 - 07:21:40
Hallo Schinder,

schliesse mich der Meinung der anderen an, wichtig ist das Du einen Mitspieler findest. Da entscheidet sich dann ganz schnell welche Basierung und auch welches Regelwerk. Ich spiele sehr gerne Black Powder und auch Preussen ;) . Denke auch das Du nicht Gefahr laufen wirst das eine Nation überhand nimmt. Jedenfalls wenn Du Warhammer Infanterieblöcke magst dann bist Du bei Napoleon und seinen Feldzügen gut aufgehoben.

VIel Spass hier im Forum und mit deinem Projekt! :thumbsup:
Titel: @Schinder
Beitrag von: Kniva am 19. Februar 2016 - 08:28:04
Bezüglich Deiner Frage nach Händlern in Deutschland:
Schau mal bei Fantasywelt rein, die haben in der Regel ermäßigte Preise, zudem ist der Service - zumindest nach meinen bisherigen Erfahrungen - klasse.

Gruß

Kniva
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Nischenspieler am 19. Februar 2016 - 08:55:40
Hallo Schinder und herzlich willkommen.

Vorweg, ich bin kein Napospieler. Ich habe allerdings gerade in der Anfangszeit für meine bevorzugte Epoche (WW2) verschiedenste Regelwerke ausprobiert.Manche gefielen mir weniger, manche ziemlich gut. Ich mache mich (wie ich es anfangs eigentlich vor hatte) aber nicht von einem Regelwerk abhängig, sondern spiele in erster Linie die Epoche und erst in zweiter das Regelwerk.
Mein Tip; halte die Augen in alle napoleonischen Richtungen offen und male/sammle die Truppen, auf die du gerade am meisten Bock hast. Wenn du zwei, drei mal unterschiedliche Sachen ausprobiert hast, ein paar Spieler kennst und eine kleine Truppe hast, kommt der Rest von allein.

Gruß
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Pappenheimer am 19. Februar 2016 - 09:32:22
Meine Erfahrung war bis jetzt, dass es am cleversten ist, wenn man gleich zwei Armeen aufbaut. Bei Dir dann Preußen und Franzosen. Vorteil ist, dass man nicht von seinem Mitspieler abhängig ist. Ab 4 Einheiten pro Seite kann man schonmal Regeln ein bisschen antesten. Bei 6+ Einheiten kann es bereits interessanter werden. Außerdem bringen 2 verschiedene Armeen mehr Spaß und Abwechslung beim Bemalen. Wenn man zwei Armeen hat, kann man auch immer wieder andere zum Mitspielen gewinnen. Bei manch einem ist es schon sehr aufwändig, wenn man viel Zeit in die Absprachen über Basierung etc. aufwendet und dann letztlich kaum mit dem geplanten Mitspieler wirklich zockt. Außerdem kann Dein Mitspieler auch schnell mal am Maßstab, Regelwerk oder Zeitschnitt das Interesse verlieren und damit fehlt seine Partei und Du stündest nur mit Preußen alleene da.


Es ist immer eine sinnige Option auch hier im Forum in den Marktplatz zu schauen. 1/4 meiner Minis stammen aus solchen Verkäufen, weil dort die Figuren, insbesondere antiquarische, zu faireren Preisen zu kriegen sind.
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Decebalus am 19. Februar 2016 - 12:01:08
Erstmal ein Lob. Du hast gute und sinnvolle Fragen gestellt, die man mal beantworten kann, ohne zu spekulieren.

Zitat von: \'Schinder\',\'index.php?page=Thread&postID=214875#post214875
Als Spiel- bzw. Regelsystem hatte ich mich für „Kugelhagel“ entschieden. Grund hierfür ist das es auf deutsch ist und mir ein Youtube Testspiel (und dort auch ein
Interview mit dem Entwickler) sehr gut gefallen haben. Ich habe das Kugelhagel Regelbuch bestellt, aber noch nicht erhalten. Somit kann ich noch nicht einschätzen
welche Armeegröße für ein \"normales\" Spiel benötigt wird.

Warum nicht. Du wirst, wenn Dich der Napo-Virus erst mal gepackt hat, sicher noch viele Regeln durchprobieren, aber Kugelhagel ist sicher ein guter Einstieg.

Grundsätzlich gibt es vor allem zwei Ebenen des napoleonischen Tabletop: Eine Spieleinheit ist ein Bataillon, als Spieler spiele ich meistens eine Division. Oder eine Spieleinheit ist eine Brigade, ich spiele ein Corps/eine ganze Armee. Die erste Varainte ist sicher die für Dich passendere. Kugelhagel ist hier angesiedelt. D.h. eine spielbare Armee ist Minimum:
2 Inf-Brigaden mit je einem General plus 2-4 Bataillonen. Plus etwas Artillerie. Plus etwas Kavallerie.

Zitat
28mm Minis gefallen mir sehr gut. Deshalb dachte ich, dass der auf der Homepage der Perry Miniatures geführten „Prussian Brigade Deal“ mit 28mm Miniaturen gut
geeignet wäre?

Ja, der ist sicher gut geeignet. Geld sparen und tolle Figuren bekommen.

Zitat
Welhe Miniaturen von welchem Hersteller empfiehlt bzw. verwendet ihr?

In 28mm sind die meist genutzten Figuren. Perry, Foundry, Front Rank. Alle sind etwas verschieden. Perry ist sicher State of the Art.

Zitat
Kennt ihr einen deutschen Miniaturen-Händler bei dem ich den o.a. Armeedeal auch bestellen könnte oder muss ich zwingend in Grossbritannien bestellen?

Battlefield Berlin kann Dir das sicher besorgen. Aber warum sich nicht gleich daran gewöhnen, dass die schönen Sachen im Ausland bestellt werden müssen?

Zitat
Auf welche Bases muss ich die Miniaturen stellen? Auch um sie eventuell für andere Spielsysteme (Black Powder) verwenden zu können? Wie groß sollten die Regimenter sein?
Sorry, aber gerade in diesem Punkt bin ich völlig ratlos! Eventuell klärt das ja das Regelbuch?

Es gibt zwei gängige Basierungsysteme für 28mm:
- enge Aufstellung mit viel Figuren pro Einheit = eine Base ist 4,5 cm breit und 4cm tief und hat 6 Figuren. Gängig sind 6 Basen por Einheit = 36 Figuren. (Achtung! Diese Basen sind bei den Perrys dabei.)
- lockerere Aufstellung mit weniger Figuren pro einheit = eine Base ist 4*4cm und hat 4 Figuren. Eine Einheit hat 4 Basen = 16 Figuren. (Kann man natürlich auch 6 Basen nehmen, dann sind es 24 Figuren) Das bevorzuge ich persönlich.

Aber: Das ist eine rein ästhetische Frage! Spielen kannst Du jedes Regelwerk mit beiden Basierungen, sogar gegeneinander können (bis auf ein paar völlig vermurkste Systeme) beide absen spielen. Mir ist eine 16er Einheit zum bemalen gerade sympathisch, alles darüber finde ich Streß. Andere lieben gerade sehr große Einheiten. Ist Geschmackssache.

Such doch mal hier im forum oder per Google nach Bildern. Da gewinnst Du einen Eindruck.

Zitat
Sind Minis in 28mm zu empfehlen bzw. gängig? Vor allem, wenn ich auch mit Spielern aus anderen Spielgruppen spielen möchte?

In Deutschland sehr gängig. International ist 15mm noch etwas häufiger. Für Dich (tippe ich mal) ist 28mm bei deinem Hintergrund von WHFB gerade richtig.

Zitat
Sind Preußen in Ordnung oder sagt ihr „..oh Gott – noch ein Preuße!“ :negative_1: Gibt es „überspielte“ Fraktionen, so dass man dies bei der Armeeauswahl durchaus auch berücksichtigen sollte?

Überspielt gibt es nicht. Grundsätzlich sind natürlich Franzosen ideal, weil sie in fast jedem Krieg dabei waren. Du solltest die Armee nehmen, auf die Du Lust hast.
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Bayernkini am 19. Februar 2016 - 12:14:41
Zitat
- lockerere Aufstellung mit weniger Figuren pro einheit = eine Base ist 4*4cm und hat 4 Figuren. Eine Einheit hat 4 Basen = 16 Figuren. (Kann man natürlich auch 6 Basen nehmen, dann sind es 24 Figuren) Das bevorzuge ich persönlich.

Auch wir haben uns für diese Basierung entschieden, wobei wir die Figuren nicht direkt aufs Base kleben sondern einzelbasiert mit Magnetbase auf die 4er Grundbase stellen.
Somit ist man absolut flexibel und kann die Figuren dann tatsächlich auch einzeln für diverse Skirmish Regeln benutzen bzw. auf größere Grundbasen (6x4cm) mit mehr Figuren umstellen, falls erforderlich.
Weiterer Vorteil, du brauchst weniger Figuren für eine Einheit.

Nachteil ist der subjektive Masseneffekt, den du natürlich hast wenn du z.B. 6 Infanteristen direkt eng auf eine 4cm Base packst.
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: McCloud am 19. Februar 2016 - 15:30:40
Für den Anfang reichen bei Kugelhagel kleine Einheiten, wenn es die gängige Basierung sein soll, also vier Figuren auf einem 4x4cm Base, sind es drei Bases also nur zwölf Figuren pro Einheit, so bekommt man schnell eine spielbare Truppe zusammen.

Wenn man dann einen Grundstock zusammen hat, können die Einheiten für den masseneffekt ja imme noch größer werden.

Wichtig ist auch sich Figuren auszusuchen, die einem gefallen, dann geht der Armeeaufbau fast wie von selbst.
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: MonsterDreizehn am 19. Februar 2016 - 16:09:43
Wenn du flexibel bleiben willst = magnetisieren. Meine 28mm Figuren stehen inzwischen auf 20mm Rundscheiben aus Metal, die dann auf 40x40 oder 50x50 Basen mit Neodymen gestellt werden können. Das ist wesentlich komfortabler, falls man doch mal Skirmish spielen möchte, allerdings auch erheblich mehr Aufwand. 40x40 ist bei 28mm ansonsten recht universell einsetzbar.  :thumbup:
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Schinder am 20. Februar 2016 - 00:41:25
Hallo!

Zuerst einmal vielen Dank für die freundliche Aufnahme hier bei euch und für die vielen guten Hinweise und Informationen! :)

Gerade hinsichtlich der Basierung, Einheiten- und Armeegröße sehe ich nun einiges klarer! Ich habe mir auch schon einige Bilder von Einheiten angesehen und mich auch für die Variante von vier Modellen je Base entschieden. Wichtig ist mir neben der Optik dass die Armee flexibel für verschiedene Regelwerke verwendet werden kann. Danke an alle die sich hierzu geäußert haben! :thumbsup:

Wenn es so weit ist, komme ich aber noch einmal auf euch zu, da ich die Idee mit den magnetisierten Bases gut finde und schon Fragen diesbezüglich habe. :blush2:

Richtig gut finde ich auch den Hinweis mit den Mitspielern und evtl. gleich zwei Armeen aufzubauen. Wenn alles gut läuft schließt sich mir ein Freund aus meiner \"alten\" Spielegruppe an. Ich werde mit ihm die nächsten Tage noch einmal reden ob und wenn ja welche Modelle (und Armee) ihm gefallen. Das schont den Geldbeutel und man motiviert sich gegenseitig! :laugh1:

@ Dirk - vielen Dank für den Hinweis mit der Tactica in Hamburg! Ich hatte das auch schon gesehen und kurz in Erwägung gezogen hinzufahren.

An alle nochmals vielen Dank für die vielen guten Informationen; das hat mir sehr geholfen! Ich bin hochmotiviert (hoffentlich dann auch beim bemalen.... :mosking: ) und halte euch auf dem Laufenden!

Viele Grüße
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Darkfire am 20. Februar 2016 - 07:47:11
Dann wäre für Dich der Ad Arma Con in Speyer was....für erste Kontakte. Ulm wäre auch zu empfehlen, ist aber ein Stück weiter. Termine gibt\'s im Veranstaltungsbereich
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Schinder am 28. Februar 2016 - 22:58:10
Darkfire - danke für den Hinweis mit den Veranstaltungen. Das mit Speyer klingt gut, da werde ich hinfahren! Da sind ja einige Veranstaltungen die ich von hier aus noch gut erreichen kann.

Zur Info - ich habe mir den Armeedeal bei den Perrys bestellt! :D Ich weis nicht ob das so üblich ist, aber ich habe mir auch preussische Regimenter (Infanterie, Kavallierie und Artillerie) als Vorbild für meine Brigade ausgeguckt. Wenn die Minis da sind, möchte ich - wenn ich Vorlagen finde - die Uniformen auch im Stil der jeweiligen Regimenter bemalen und entsprechend die Regimentsfahnen verwenden.

Interessierts? Also....

Infanterie - Infanterie-Regiment (4. Rheinisches) Nr. 30 (Ab 1889: \"Graf Werder\")
Kavallerie - Husaren-Regiment (2. Rheinisches) Nr. 9
Kavallerie - Ulanen-Regiment (Rheinisches) Nr. 7 \"Großherzog Friedrich von Baden\"
Artillerie - Feldartillerie-Regiment (1. Rheinisches) Nr. 8

Dann hätte ich einen schönen Hintergrund - alle Regimenter waren in den napoleonischen Befreiungskriegen involviert gewesen.

Soviel zur Theorie! Wenn die Minis da sind, komme ich noch einmal auf euch zu. Bei den Basen verwende ich die 4x4cm Basen mit 4 Modellen darauf. Aber die Idee mit den Magnetbasen lässt mich nicht mehr los. @Bayernkini - da komme ich noch einmal auf dich zu wenn es so weit ist! :wink_1:

Danke und viele Grüße!
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Riothamus am 28. Februar 2016 - 23:33:33
Bist Du schon auf die Mont St. Jean-Seite (http://centjours.mont-saint-jean.com/) zur Waterloo-Kampagne hingewiesen worden?

 Unter Organigrammes findet man entsprechend der militärischen Struktur die einzelnen Einheiten und ihre Uniform. Hier (http://centjours.mont-saint-jean.com/organigrammePR.php) z.B. die Preußen. Auf die Corps geklickt, gelangt man zu Brigaden und Regimentern. Das 4. Rheinische Nr. 30 findet sich z.B. im 3. Corps, 9.Brigade (http://centjours.mont-saint-jean.com/organigrammePRcps3.php).
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Decebalus am 29. Februar 2016 - 13:27:10
Bestimmte Einheiten als Vorbild nehmen, ist durchaus üblich. Allerdings gehen viel hin, und nehmen aus einer bestimmten Schlacht einen bestimmten grißverband als Vorbild, also z.B. alle Regimenter der 2. preußischen briagde von Waterloo.

Die besten Fahnen hat übrigens GMB, relativ teuer, aber warum sollte man bei teuren Figuren dann bei den Fahnen sparen.
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Schinder am 13. März 2016 - 22:45:58
Hallo,

ich hatte mir ja bei den Perrys den Regimentsdeal bestellt. Das erste von zwei Paketen von den Perrys ist ist eingetroffen! Das zweite steht noch aus, kommt jetzt aber hoffentlich auch die Tage.

Nun habe ich schon einmal die zugehörigen sechs Regimentsboxen vor mir stehen. :party: In jeder Box sind 46 Modelle. Laut Beschreibung 40 Musketiere und 6 Jäger. Wie handhabt ihr das? Setzt ihr die als

1. Linienregiment mit 46 Modellen ein oder
2. als Linienregiment mit 40 Musketieren und 6 Plänklern (evtl. andere Uniform?), die bei Bedarf aus dem Mutterregiment als Plänkerschirm ausschwärmen oder
3. baut ihr aus den \"überschüssigen\" Jägern ein eigenständiges Jäger-Regiment? Sollten hier dann weniger, also nur je zwei Modelle auf ein 4x4er Base?

Ja, das sind wieder Fragen, aber mir fehlt hier ein erfahrener Spieler der das erklären könnte... :D

Zum bemalen mach ich im entsprechenden Unterforum noch einmal ein Thema auf. Vorab aber die Frage wie ihr eure Minis grundiert? Ich hatte früher nur in weiss oder schwarz grundiert. Jetzt habe ich gelesen, dass einige gleich einfarbige Grundierungen verwenden? (Ich möchte künftig Vallejo Farben verwenden). Ist das sinnvoll?

Danke und viele Grüße!

Schinder
Titel: Figuren auf Base / Farben
Beitrag von: Wassmann am 14. März 2016 - 05:48:43
Hallo Schinde,

Ich habe meine Figuren auf magnetbase gestelt 15mm * 20mm das giebt mir die Möglich keit diese schnell an die Base meiner Gegner anzu passen
Bilder davon bei meinem Beitrag \"Base große gestalltung\"

Wie zum beispiel 8 Figuren auf 6 x 4 cm oder 6 figuren auf 4,5 * 4 cm oder 4 figuren auf 4 mal 4 Eventuel bau e ich dann trenner ein

Kavalerie ist auf 2 * 4,5 cm und kann genauso auf verschidene Grundbase gestellt werden

Als farben verwende ich auch  Vallejo Farben.

Die grösse eines regiments rechtet sich nach dem Teilfacktor den du zugrunde legst. (500 Mann 800 Mann oder sogar über 1000 Mann)
Wenn man 800 Mann durch 80 teilt sind das 10 Figuren Das würde dan 3 Base a 4 figuren entsprechen.
Wählt man einen kleineren oder gröserenteiler bekommt man mehr oder weniger figuren.

Bei meinen Franzosen sind die 6 Plänkler als teil der einheit zu sehen da die einheit einen Plänkler schirm bilden kann.
Ich entferne die Base der Plänler und stelle dann die einselen figuren auf oder  setze sie auf eine 2 figuren Base.

Da ich als einsteiger zur Zeit nach Kugelhagel spiele sind das so zwichen 12 Figuren (3 Base) bis 32 figuren (8Base)
Wir spielen Kugelhagel mit 4 * 4 cm base mit 4 figuren Kavalerie 5 * 5 mit 2 reitern.

Fehlende Komando gußrahmen kann man sich einzeln nachbestellen.

Ich nutze meistens die Sammelbestellung die emigholz hier organisiert um meine Perry figuren zu bestellen. Da wir da dabei meistens einen Rabat von den Perrys bekommen.

Tchüß

Wolfgang
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Riothamus am 14. März 2016 - 08:06:31
Wenn Du Preußen spielst, stellst Du nicht Regimenter, sondern Bataillone dar. Die sollten über 1000 Mann stark sein.

Ein Preußisches Regiment bestand in der Regel aus 2 Bataillonen Musketiere und 1 Bataillon Füsiliere. Die oft genannten Freiwilligen Jäger glichen diesen, abgesehen von der grünen Farbe ihres Rocks.

Nun ist es aber in dieser Hinsicht bei den Perrys zu einer Verwechslung gekommen: Die in den Boxen enthaltenden Jäger sind keine Freiwilligen Jäger, was nur hieß, dass sie sich freiwillig gemeldet hatten, ihre Ausrüstung selbst bezahlten, ihren Einheiten sozusagen als Überkomplette hinzugefügt wurden und in der Regel eher bei Beförderungen berücksichtigt wurden, sondern Angehörige von Jäger- oder Schützenbataillonen. Das ist an der Luntenberge auf dem Lederzeug und den ganzen Kordeln zu erkennen. Aber ja, es dürfte stimmungsvoller sein, ein paar Figuren als Freiwillige Jäger zu bemalen, um sie auf zweier-Base oder einzeln als Plänklerschirm zu benutzen.

Bei Waterloo war den einzelnen Brigaden eine Einheit dieser \'richtigen\' Jäger zugeteilt. Die Brigaden bestanden sonst aus 2 Regimentern Linieninfanterie und 1 Regiment Landwehr sowie ein paar Schwadronen Kavallerie und einer Batterie Artillerie. Die Preussen waren aber flexibel und ordneten je nach Lage weitere Truppen zu oder verkleinerten entsprechend vorübergehend einen Truppenverband.

Mit den Größen der Bataillone auf dem Spieltisch ist es so eine Sache. DonVoss hat da mal einen Thread verfasst (http://www.sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&postID=152236&highlight=Preussen#post152236). 4 Basen sehen besser aus als 3. Und mit 6 Basen kann man alle Formationen auch ansprechend darstellen. Aber da würde ich mich vom Umfeld, bzw. von den ins Auge gefassten Gegnern leiten lassen. Sonst bemalst Du einen guten Teil für die Vitrine. Die Boxen der Perrys kannst Du jedenfalls auf mehrere Einheiten verteilen.

Die notwendigen zusätzlichen Kommando-Gußrahmen kann man bei den Perrys auch einzeln bestellen, wenn man die Posenvielfalt nicht durch etwas Zinn aufpeppen möchte.

Die Kavallerie wird wohl meist mit 12 Figuren dargestellt. Aber auch da verweise ich auf Dein Umfeld. Die Französischen Plastikhusaren der Perrys lassen sich übrigens recht gut in Preussische verwandeln, wie hier schon mal dargestellt wurde (http://www.sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&postID=86423&highlight=Preu%C3%9Fische+Husaren#post86423).

Ein Hinweis zur Bemalung schon mal: Die Lederscheiden auch bei den Offizieren braun. Das habe ich schon mal anders geschrieben, aber jetzt das Gegenteil schwarz auf weis gefunden. Allerdings haben die Offiziere ihre Ausrüstung selbst besorgt. In Zeiten der Knappheit wurden mitunter auch geschwärzte Scheiden toleriert. Will heißen: Auch bei den Preußen war nicht immer alles nach Vorschrift. Hier musst Du Dich entscheiden, wie vorschriftsmäßig oder abgerissen und improvisiert Deine Leute aussehen sollen. Das kann sich durchaus von Regiment zu Regiment unterscheiden. Mitunter sogar innerhalb eines Bataillons. Das Lützowsche Freikorps wurde z.B. in ein Infanterie-Regiment umgewandelt. Sie behielten ihre alten Uniformen und ihre Ausrüstung. Aber die neuen Soldaten, mit denen die Bataillone aufgefüllt wurden, waren in neue preussische Uniformen gekleidet. Da die Jäger des Lützowschen Freikorps 2 nochmals andere Uniformen trugen, und man auch neue Freiwillige Jäger aus dem Rheinland bedenken muss, gab es im Regiment 5 verschiedene Uniformen. So bunt war wohl keine andere Einheit. Aber es gab weitere Regimenter, die von anderen Staaten übernommen wurden, und bei Waterloo bis auf den Ersatz noch die alte Uniform trugen. An einer kurzen Recherche kommst Du da wohl nur bei den alten Stammregimentern vorbei. Eine gute Hilfe ist die oben verlinkte Mont St. Jean-Seite. Zur Zeit gibt es auch die Funken-Bücher recht günstig online zu erwerben. (Ich hoffe, ich habe es richtig im Kopf, dass Du den Feldzug von 1815 darstellen willst.)

Was Fahnen angeht, hatten nur die Stammregimenter welche. Den anderen wurden sie erst im Herbst nach Waterloo verliehen. Die improvisierten Fahnen der Landwehr waren 1814 eingezogen worden. Und auch die Lützower durften ihre illegale Fahne nicht mehr nutzen, wenn diese überhaupt historisch ist. Zumindest die Base mit der Fahne würde ich bei den Regimentern ohne offizielle Fahne einzeln basieren, dann kannst Du die spätere Fahne führen, wenn es Dir sonst zu unübersichtlich erscheint. Die Husaren hatten die Fahnen auch zu Hause gelassen.

EDIT: So, die beiden Links sind eingefügt.
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Decebalus am 14. März 2016 - 09:32:19
Plänkler: Ja, es ist üblich auf eine Plänklerbase nur 2 Figuren (in Action) zu stellen. Das muss nicht unbedingt bedeuten, dass es weniger Mann sind, es kann auch einfach nur dem Erkennen dienen.

Einzelmagnetbasen: Ich erlaube mal von meinen lieben Kollegen abzuweichen. Für was soll das gut sein? Du willst eine völlige Standardgröße benutzen, die außerdem auch mit der anderen Standardgröße kompatibel ist. Und jemand der jetzt erstmal 160 Figuren anmalen will, kann wohl nicht als Argument bringen, er braucht die als Einzelfiguren zum Skirmish-Spielen. Große Basen erlauben Dir kleine Dioramen (mal ne Leiche uns so). Außerdem ist es einfach weniger Aufwand.

Einheitengestaltung: Ich würde das nicht so verwissenschaftlichen (auch wenn das Spaß machen kann). Wenn Du 4*4cm Basen mit 4 Mann nimmst, dann ist (zumindest für den Anfang) eine Einheitengröße von 4 Basen sinnvoll. Das sind 16 Mann. Du holst also aus einer Perry-Box mehr als eine Einheit raus. Dafür besorgst Du Dir zusätzliche Kommando-Figuren (entweder Sprues bei den perrys oder Metallfiguren).

Grundierung: Ich persönlich bin ja dem farbig Grundieren nicht abgeneigt. Aber dann musst Du ja alle anderen Farben wiederum malen, so dass das meistens garnicht soviel bringt. Von daher würde ich gerade bei preußen zu schwarz raten (wenn Du früher ein weiß-Grundierer warst, dann halt weiß).

Und einfach mal loslegen: Du musst eine Einheit vor Dir stehen haben, um sagen zu können: \"Und jetzt würde ich das und das anders machen.\"
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Riothamus am 14. März 2016 - 12:23:16
Ob man mit schwarzer Grundierung zurecht kommt, hängt auch vom Augenlicht ab. Ich habe dabei Probleme genügend Details zu sehen. Aber einfach ausprobieren.

 Wenn Du nicht recherchieren willst, einfach die Mont St. Jean-Seite als Bemalvorlage nehmen oder Knötel-Zeichnungen. Die Details, die nicht stimmen, kanns Du hinterher noch ändern.

Und Decebalus hat recht: Die Tipps, die man bekommt, wenn man seine bemalten Minis dann im Forum präsentiert, sind die besten.

Hier die Vorlagen der Mont St.Jean-Seite zu Deinen Regimentern. (Auf die einzelnen Bataillone/Esquadronen/Regimentskommandos klicken. Und aufpassen: Es gibt dann im sich öffnenden Fenster oft noch einzelne Reiter anzuklicken. Äh. Also die Reiter, die als Menü benutzt werden, nicht die die auf den Pferden reiten.)

 4. Rheinisches Infanterieregiment Nr. 30 (http://centjours.mont-saint-jean.com/detail_unitePR.php?rubrique=O&unite=40) (Noch Grün statt Blau, da es aus Einheiten der Deutsch-Russischen Legion gebildet wurde.)

2. Rheinisches Husarnregiment Nr. 9 (http://centjours.mont-saint-jean.com/detail_unitePR.php?rubrique=O&unite=92) (Gleich 4 Uniformen.)

Rheinisches Ulanenregiment Nr. 7 (http://centjours.mont-saint-jean.com/detail_unitePR.php?rubrique=O&unite=89) (Die 3. Esquadron noch als Husaren!)
Titel: Dazu habe ich mal ne Frage
Beitrag von: Wassmann am 14. März 2016 - 13:14:24
Das habe ich noch nicht gehabt das ein Reginment Unterschiedliche Uniformen hat.
Bei meinen Franzosen wichen nur paar einzelteile der Uniform für einzelene Kompanien ab.
Da man bei Reiterrei ja meistens mit regimenter mit 6 bis 12 Figuren spielt malt man dann je 2 bis 4 in den Unterschiedlichen farben bei 3 Esquadronen?

Die Vorlagen der Mont St.Jean-Seite verwende ich auch.
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Riothamus am 14. März 2016 - 14:53:38
Bei den Preußen kann man vielleicht etwas mogeln. Ihre Kavallerieregimenter bestanden aus 4 Eskadronen, die mitunter getrennt, je zu zweit eingesetzt wurden. Dies kann man auf der Mont St. Jean- Seite im bei den ersten Brigaden des 2. Korps schön sehen, wo z.B. die 11. Husaren aufgeteilt sind.

Dann reichte es jeweils die Hälfte anders anzumalen. Bei der Verwendung von Punktekosten nicht wirklich ein Problem.

Die Frage ist, ob man es darstellen will. Mich würde stören, diese Regimenter einfach einheitlich zu bemalen. Andere werden mehr Wert auf Übersichtlichkeit oder Einheitlichkeit legen.

Mein 1. Rheinisches Infanterieregiment besteht aus den Resten der Infanterie des Lützowschen Freikorps. Die Plänkler tragen die beiden Uniformen der Jäger und einzelne sind in normaler Preussischer Uniform eingestreut. Die Offiziere sind auch Preussen. Das Füsilierbataillon war neu aufgestellt und normal uniformiert. Na ja, bisher ist es erst so geplant.

Die Uniformvielfalt rührt übrigens von der Sparsamkeit her. Die Uniformen sollten erst ersetzt werden, wenn sie an der Reihe oder aufgetragen waren. Man muss bedenken, welcher Aufwand diese 4. Neuorganisation in nur 9 Jahren war. Und man rechnete ja nicht damit, so schnell wieder Krieg führen zu müssen.

Zum Einen wurden Kompanien/Schwadronen von bestehenden Einheiten an neue abgegeben. Zum Anderen wurden mit den wiedergewonnenen Territorien Truppen übernommen. Man denke an das Militär des Großherzogtums Berg. Drittens waren unter den besonderen historischen Umständen ganze Truppenverbände wie das Lützowsche Freikorps und die Russisch-Deutsche Legion entstanden. Diese mussten eingegliedert werden. Zu guter Letzt hatte man Uniformen erwerben müssen, die nicht den Preussischen entsprachen. Der Ersatz beim 4. Rheinischen Infanterieregiment Nr.30 bekam nach der Mont-St-Jean-Seite noch graue Uniformen der Reserve-Infanterie. Man musste ja Bestände auftragen. So hatte denn das so streng geregelte Preussen ausgerechnet 1815 eine sehr bunte Armee. Und nur ein Teil solcher Einheiten bekam bis Waterloo neue Uniformen. Selbst Fahnen wurden erst im Herbst zugeteilt.

Mich selbst würde es reizen, bei solchen Einheiten zu überprüfen, ob die Angaben bei Mont-St-Jean noch für Waterloo stimmen. Aber das ist nicht jedermanns Sache und nicht immer leicht zu erreichen. Und ich hatte die Frage bezüglich einer Schützeneinheit aus der Russisch-Deutschen-Legion schon nicht mit vollem Erfolg hier im Forum zu klären versucht, da die üblichen Quellen versagten. Mittlerweile habe ich dazu sich widersprechende Berichte gefunden.
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Beitrag von: Riothamus am 14. März 2016 - 15:05:43
Bei Nr. 9 trugen wohl nur die Offiziere die korrekte Uniform. Die könnte man schon mal auf den Kommandeur beschränken, und den Rest 4-4-3 bemalen. Wenn man die hellblaue Uniform des Obersts zu 3 dunkelblauen stellt und die anderen einheitlich den Flügeln zuordnet ergäbe es sich ein buntes Bild. (Und hier sind übrigens die Husaren der Lützower gelandet.)

Auf der anderen Seite ist mir hier im Forum auch schon gesagt worden, man solle die Finger von der Darstellung von Mikroeinheiten lassen. Trotzdem sind die Bommel meiner Preußen-Infanterie entsprechend der Kompanien bemalt. Jawoll! Wie gesagt: Ich würde es darstellen, Andere haben andere Ansichten.
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Beitrag von: Shapur am 14. März 2016 - 16:42:42
Viel Spaß beim Suchen nach den richtigen Aufschlagsfarben. Denn wenn Deine Regimenter 1813 unterwegs waren, dann mit nicht-rheinischen Farben. Denn das Rheinland gabs für Preussen erst nachher. 1815 waren einigen Regimenter im Rheinland gerade dabei die Aufschlagsfarben zuwechseln und sind dann ohne Aufschläge in den Feldzug gegangen.
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Beitrag von: Riothamus am 14. März 2016 - 17:24:16
Äh - ich rede die ganze Zeit von 1815. Und der Threadersteller auch. Sonst würde er nicht die Rheinländischen Einheiten erwähnen.

Und vorgeschlagen wurde, die Recherche von der Mont St. Jean-Seite zu übernehmen. Ich machte auf die Probleme mit verschiedenen Uniformen aufmerksam und Wassmann fragte nach der Darstellung auf dem Spielfeld, wozu ich mir Gedanken machte. Etwas ausführlicher, weil es ein Anfänger-Thread ist.

Und wir redeten über Regimenter, die eigentlich die ganzen Uniformen wechseln mussten. Weil sie Russisch oder Französisch oder Freikorps waren. Oder eben ganz anders gefärbte Husaren.

Wenn Du Informationen hast, dass irgendwo in bunten Regimentern Einheitlichkeit bei Aufschlägen hergestellt wurde, dann immer her damit. Und Truppen ohne Aufschläge? Davon habe ich noch nicht gehört. Die hätten ja ihre Uniform umschneidern müssen. Wo steht das?

Und welche Regimenter sind gemeint? Die Infanterie-Regimenter wurde meines Wissens neu aufgestellt. Die beiden hier erwähnten Kavallerie-Regimenter auch. Eben darum waren sie ja so bunt.

1. Rheinisches Nr. 25: Aus den Resten der Infanterie des Lützower Freikorps gebildet. Die Uniformen wurden noch aufgetragen, der Ersatz und die Offiziere trugen die korrekte Uniform.

2. Rheinisches Nr. 28: aus der Bergischen Infanterie. Es trug im Feldzug 1815 noch die alten, weißen Uniformen. (Ersatz siehe oben.)

3. Rheinisches Nr. 29: aus der Bergischen Infanterie. Es trug im Feldzug 1815 noch die alten, weißen Uniformen. (Ersatz...)

4. Rheinisches Nr. 30: aus der Russisch Deutschen Legion. Die Mont St Jean-Seite vertritt die Auffassung, dass noch die alten Uniformen getragen wurden. Ditfurth selbst schrieb, dass ihm gesagt wurde, es habe schöne englische Montierungen. Später bezeichnet er es als \"eines der schönsten Regimenter der Armee\" Daraus wurde anderenorts auf eine neue, preussische Einkleidung geschlossen. Aufgrund des Avatarbildes des Thread-Erstellers, hat Schinder dazu wahrscheinlich schon eine eigene Meinung.

Mehr Rheinische Infanterie gab es 1815 nicht. (Wobei natürlich die Bergischen Regimenter gemeint sein können...)

Zur Kavallerie muss ich später schreiben, da ich gerade weg muss.
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Beitrag von: Shapur am 15. März 2016 - 08:29:40
Für 1815 ist der Osprey \"army of the lower rhine\" anzuschauen, hier werden die einzelnen Regimenter durch genommen. Alle Regimenter, die Du ansprichst hatten andere Aufschlagfarben als der Militärbezirk (Rheinland) dem sie zugeordnet waren.
Dieses musste mit \"Bordmitteln\" behoben werden, d.h. keine neue Uniform, sondern nur die Farben des alten Militärbezirks ab und die neuen dran. Und ab ging schneller, als neue dran zu machen und der Krieg kam dazwischen.
Bedenke Preussen war pleite, es gab zwar eine Uniformvorschrift, diese wurde aber in der Regel aus Geld und Materialmangel nicht umgesetzt.

Die ehem. Berg Truppen mussten Mäntel tragen, damit sie nicht von der eigenen Seite beschossen wurden.

Für die Truppen der russisch deutschen Legion ist anzumerken: Es waren Deutsche im russischen Diensten, die von England bezahlt und ausgestattet wurden. Daher englisches Tuch/Uniform/Montierungen. Hierzu der Osprey prussian milita, reserve and irreg. troops. Erst nach 1813 wurden diese in preussischen Dienst übernommen. Die Legion kämpfte 1813 in Norddeutschland.
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Beitrag von: Riothamus am 15. März 2016 - 11:34:17
Wieso redest Du die ganze Zeit von 1813? Ich denke es geht um 1815?

Das Tragen der Mäntel bei den Bergischen Truppen wurde erst befohlen, nachdem man negative Erfahrungen mit eigenem Feuer, neudeutsch \'friendly fire\' gemacht hatte. Daher gibt es auch für den historisch korrekten Wargamer genügend Grund, die weiße Uniform zu zeigen. Das Regiment wird eben vor dieser Erfahrung dargestellt. Das mit den Aufschlägen stimmt bezüglich der ehemaligen Berger Infanterie wohl, wodurch die Uniformen noch weißer wurden.

Hier ein Foto vom Regimentsjubiläum (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/6/6c/Wache_in_berg.jpg) 1912. Man sollte diese Uniformrekonstruktion allerdings mit den Knötelbildern abgleichen. Dann erkennt man, dass die Rekonstruktion nicht so ganz gelungen ist. Ich fand das Foto aber immer interessant. Vielleicht weil ich schon als Kind fasziniert war, dass man eine so alte Uniform auf einem Foto sehen konnte. Damals dachte ich natürlich, es wären Originalstücke.

Anzumerken ist, dass zumindest 1 Bergisches Bataillon rote Aufschläge hatte. Aber da 4 Bataillone zu 2en zusammengelegt wurden, wird man mehr wert auf Einheitlichkeit gelegt haben, zumal das rot einen falschen Ton hatte, wenn ich von der Kolorierung der Knötelzeichnung ausgehe. Allerdings ist die ja, je nach Auflage von unterschiedlicher Qualität. Die Darstellung von Mont St Jean würde ich hinsichtlich der Aufschläge korrigieren. Zumindest beim blauen Regiment. So könnte man vielleicht auch beides zeigen.

Die Quelle zu den englischen Uniformen ist ein Brief des Kommandeurs des 30. an seine Frau und datiert vom März 1815. Da die Schönheit der Truppe gelobt wird, und auch Preussen englische Uniformen importiert hatte, ist fraglich, welche Uniformen gemeint sind. Bekanntermaßen ein alter Streitpunkt, zu dem man sich so oder so stellen kann. Bei einem Teil der Legion ist nicht sicher, ob sie Ärmelaufschläge hatte. Dieser Teil soll aber wohl ins 31. Infanterieregiment gekommen sein. (Knötel zeigt bei der 2.\'Brigade\' daher den Teil der Ärmel nicht.) Der Rest hatte passend krapprote Aufschläge. Oder zumindest fast passend. 1815 wird es gereicht haben.

Die Lützower hatten keine farbigen Ärmelaufschläge.

Irgendwie bevorzuge ich Knötel und richtige Quellen gegenüber den Ospreys. In diesem Fall würde ich allerdings erst mal nachforschen, ob sich das Verständnis von Krapprot geändert hat, bevor ich die Angaben in den Ospreys verwerfe. Denn ich kenne mittlerweile recht verschiedene Farbtöne unter dem Begriff. Und DIN-Normen gab es im 19.Jh. noch nicht. Hinzu kommen natürlich regional unterschiedliche Farbauffassungen.
Titel: Ein Hobby soll Spaß machen
Beitrag von: Wassmann am 15. März 2016 - 11:51:53
Hallo Leute,
Leider habe ich nicht gewusst was ich mit meiner kleinen Frage hier auslöse. Sonst hätte ich sie mir verkniffen. Ein Hobby soll Spaß machen. Selbst bei der Zeit der napoleonischen Kriege kann man nicht 100 % korrekte Figuren darstellen. Wer stellt die Franzosen als das da was sie bei Waterloo waren ein zerlumpter Haufen. Oder Die englische Infanterie die durch den Regen marschierte und die Farbe der neuen roten Röcke die grauen Hosen eingefärbt hat. Ich glaube dass man sich ein gewisses Maß an Freiheit rausnehmen kann und sollte. Seine Truppen so darzustellen wie se Uniformiert sein sollten. Wenn es Abweichungen gibt innerhalb einer Einheit diese darzustellen z.B. Kompanie Farben oder wenn man dieses nicht mochte halt einheitliche Farben zu nehmen. Für Tipps und Hilfe, ist sicherlich jeder Hier im Forum dankbar. Auch für konstruktive Kritik  kann hilfreich sein. Dabei sollten wir das wesentlichste  nicht aus den Augen verlieren es ist ein Hobby und es soll Spaß machen. Wichtig ist  das wir neu Einsteiger nicht verschrecken mit Haarspalterei und auch die Meinung anderer respektieren auch wenn man selber eine andere Meinung hat.
Liebe Grüße
Wolfgang
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Riothamus am 15. März 2016 - 13:15:08
Abschrecken will ich niemanden. Aber wenn nachgehakt wird, muss ich doch antworten.

Und ich betone ja immer wieder, dass es auch auf die Darstellungsabsicht ankommt.

Der eine möchte seine Einheit schön bunt wie auf dem Kasernenhof zeigen, der nächste schön abgerissen und näher an der Realität, wieder der nächste möchte Abweichungen von der Reglementsmäßigen Uniform zeigen, wieder der nächste die Vorstellungen des Reglements verwirklichen. Ja, jemand kann auch einen bestimmten Forschungsstand zeigen wollen, wie die heute meist abgelehnten Lederrüstungen bei Römern. Oder Bärenfellgermanen mit Keule und Flügelhelm. Ich finde, dass das alles seine Berechtigung hat. Bei den kleinen Soldaten argumentiere ich gerade sehr gegen spätantike Lederrüstungen, zeige aber auch auf, warum man solche dennoch darstellen kann.

Ich möchte eben auch wissen, was denn die historische Grundlage ist. Und, das gebe ich gerne zu, mir machen historische Diskussionen Spaß. Selbst wenn sie wie hier zeitlich ungelegen kommen, mein Internetzugang alle Nase lang abbricht und damit beginnen, dass ich darauf aufmerksam gemacht werde, die Ärmelaufschläge vergessen zu haben - was ich dann auch erst nicht richtig verstand. Ja, ich gebe auch zu, dass ich nicht verstehen kann, wie man an solchen Diskussionen kein Vergnügen finden kann.

Vielleicht wirken meine letzten Posts auch zu unfreundlich. Wie gesagt Zeitmangel, da falle ich eben in diesen Stil. Unfreundlichkeit war jedenfalls nicht intendiert.

Zusätzlich gehe ich davon aus, dass der jeweilige Fragende schon postet, wenn es zuviel wird, oder an der Frage vorbei geht.

(Und Husarenregimenter mit vier oder fünf Uniformen? Da freut sich der Schelm in mir ganz besonders. )

Sonst wird auch immer über zu große Einheitlichkeit geklagt. Da tun sich hier doch Möglichkeiten auf.

EDIT: Und um Niemanden abzuschrecken, hatten wir ja auf die Mont St. Jean-Seite als mögliche Vorlage hingewiesen. Im Bewusstsein, dass dort sicher nicht alles korrekt ist. :D Aber ein Neueinsteiger kann ja nicht erst alles studieren.
Titel: Meine braunschweiger
Beitrag von: Wassmann am 16. März 2016 - 17:20:13
Hallo

Das wo ich am Überlegen bin bei der Mont St. Jean-Seite ist die Leichte Infantrie Officiere mit grünen Handschuhen.
Kann so etwas angehen?

Tschüß

Wolfgang
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: DerAndereSkaby am 17. März 2016 - 07:03:51
Hallo Wolfgang,
grüne Handschuhe waren 1814-15 der letzte Schrei (kein Scherz).
Quelle: The brunswick army 1809-15 von Osprey
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Pappenheimer am 17. März 2016 - 09:57:25
Handschuhe sind zivile Stücke.

Es gibt alle möglichen Handschuhfarben. Der hier hat 1815 graue: https://de.wikipedia.org/wiki/Journal_des_Luxus_und_der_Moden#/media/File:Herr_in_Wien_1815.jpeg

Wegen modischen Aspekten schaue ich immer entweder in das Journal des Luxus und der Moden oder in La Mode Parisienne.

Hier ein französischer Stich aus der Zeit:
(https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/564x/46/bb/37/46bb37c58970d7d682f5857b6b44c341.jpg)
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Schinder am 18. März 2016 - 19:08:43
Die Herren,

vielen Dank an alle für die vielen Antworten und Informationen, sowie auch die Verlinkungen zu den zum Thema passenden Threads. Ich muss sagen die Minis von DonVoss und derTribun sehen richtig klasse aus und gefallen mir richtig gut!

Zur Zusammenstellung meiner Regimenter bilde ich mir nun ein so langsam zu verstehen. Dann darf ich also zusammen fassen:

Mit meinem Brigade Deal habe ich wohl ordentlich eingekauft! ^^ Enthalten sind an Infanteristen 240 Musketiere und 32 Füsiliere, weiterhin zusätzlich 8 Zinn-Kommandomodelle und 72 Rucksäcke. Somit werde ich nun bei den
Musketieren: 4 Miniaturen je 4x4 Base magnetisiert stellen, bei den
Füsilieren: 2 Miniaturen je 4x4 Base magnetisiert aufstellen.

Größe der Musketierbataillone wird sein: 6 Bases à 4 Modelle (aufgrund der Optik)
Größe der Füsilierbataillone wird sein: 4 Bases à 2 Modelle
Also 10 Bataillone Musketiere und 4 Bataillone Füsiliere. Somit stelle ich 4 preußische Regimenter +

Weiterhin stelle ich fest:

Jäger(wie auf den Perry Boxen angegeben) gibt es also nicht – das sind Füsiliere, außer ich stelle bei einem der o.a. Füsilier-Bataillone[font=\'Arial, sans-serif] durch entsprechende Bemalung selbst ein Jägerbataillon dar.
Ich benötige noch Kavallerie-Modelle. (Danke Riothamus für den Link!)
Ich benötige noch 4 Musketier-Kommandogussrahmen, da ich „nur“ 6 aus den Perry-Boxen habe
Ich benötige noch 4 Füsiler-Kommandogussrahmen. Wobei die ja mit o.a. Rahmen identisch sind. Nicht berücksichtigt habe ich aber die vorhandenen 8Zinn-Kommandomodelle...Ich benötige Regimentsfahnen... von GMB.Ich benötige für alle Modelle modische grüne, respektive graue Handschuhe. Auf den Parapluie werde ich aber verzichten. :wink_1:

Der ursprüngliche Hinweis von Riothamus auf die Mont St.Jean-Seite ist ein sehr guter. (Nochmals Danke!) Hier hatte ich alle Info´s zu den Uniformen die ich benötige. Leider scheinen die Bataillone derzeit noch ohne Fahnen gewesen zu sein oder Mont St.Jean kennt diese nicht. Eine Frage die ich noch klären möchte. Bataillone ohne Fahnen auf dem Tisch? Geht gar nicht.... :-)

Nun kommt der steinige Weg des Bemalens. Ich muss gestehen, dass ich von meinen Preußen auch ein grundsätzlich blaues Erscheinungsbild im Kopf hatte. Die Bataillonswahl meinerseits fiel aus regionalen Gründen. Die grünen Montierungen auf der Mont St.Jean-Seite hatten mich dann aber doch überrascht. Das wirkt halt so …. russisch :D , auch wenn es eine historisch einigermassen korrekte Darstellung scheint.
Zur Klarstellung – ich werde künftig nicht zur Fraktion der Knöpfchenzähler zählen! Eine grundsätzliche Übereinstimmung soll andererseits aber doch vorhanden sein. Im Vordergrund wird und soll für mich das Spiel stehen.

Nachdem nun auch das zweite Paket der Perrys eingetroffen ist stelle ich alles erforderliche gerade zusammen. (Vallejo Farben aussuchen und bestellen, Pinsel, Material für Basegestaltung etc....) Ich werde bis zum Start also noch etwas Zeit benötigen. Rückmeldung folgt!

Viele Grüße!
[/font]
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Riothamus am 19. März 2016 - 16:17:28
Upps, da scheinen wir vom Knöpfchenzählen abgelenkt gewesen sein und nicht so gut erklärt zu haben.

Preussische Regimenter bestanden aus 3 Bataillonen, 2 mal Musketiere, 1mal Füsiliere. Bis dahin ist es ja schon klar. Von der Ausbildung her sollten die Füsiliere sich auf die Aufgaben leichter Infanterie konzentrieren, während die Musketiere als Linieninfanterie agieren sollten. In der Praxis spielte dies 1815 kaum eine Rolle. Die Bataillone waren zudem gleich groß. (Ist auch in der Preussen-Liste der Kugelhagel-Regeln, S.43 so zu finden.)

Der Unterschied Füsiliere-Musketiere besteht darin, dass das Lederzeug der Musketiere weiß war, dass der Füsiliere schwarz. Zudem trugen die Musketiere Säbel, die Füsiliere Faschinenmesser, daher die Rucksäcke zum Umbau der Plastik-Musketiere in Füsiliere. Die Offiziere der Musketiere trugen Degen, die der Füsiliere Säbel. Mit Schneidwerkzeugen und etwas Green Stuff könnte man dem ja abhelfen, nur gab es weitere Unterschiede. Im Gegensatz zu den Musketierbataillonen hatten die Füsiliere der Preussen generell keine Fahne. Statt Trommeln und Pfeifen hatten sie Jagdhörner. Bei den Conversion Packs der Perrys (https://www.perry-miniatures.com/product_info.php?cPath=23_28_65&products_id=2589&osCsid=p9m0e4vdvh3q31i79t6nl41kh3) liegen neben 36* Füsiliergepäck, 1 Offizier, 1 Hornist und 2 Unteroffiziere bei. Im Füsilier- Kommandopack erhält man 2 Offiziere, 2 Hornisten und 2 Unteroffiziere (https://www.perry-miniatures.com/product_info.php?cPath=23_28_65&products_id=2590&osCsid=p9m0e4vdvh3q31i79t6nl41kh3).

Die Preussischen Brigaden setzten sich 1815 aus 2 Infanterieregimentern, 1 Regiment Landwehr, 2-4 Schwadronen Kavallerie, die bei Kugelhagel, zumindest gemäß Liste, als 1 Einheit dargestellt werden, und einer Batterie Artillerie zusammen. (Die Bataillone der Landwehr unterschieden sich nicht weiter. Wenn man sich auf dieser Reenactment-Seite durchklickt (http://www.5-preussische-brigade.de/wb/pages/westfaelische-landwehr.php) erfährt man einiges zur Ausrüstung.) Die Preussischen Regimenter waren mit 3 Bataillonen so stark, wie anderswo Brigaden. Das muss man berücksichtigen, wenn man verschiedene Armeen betrachtet. In den Kugelhagel-Regeln werden z.B. der Einfachheit halber die Preussischen Infanterieregimenter als Brigaden bezeichnet, während die Mont St.Jean Seite bei den Preussen auch deren Bezeichnungen benutzt. Die Preussen veränderten ja nach Lage die Zusammenstellung ihrer Truppenverbände. Bei Waterloo waren den Brigaden oft reguläre Jäger oder Schützen zugeteilt. Ich kann nicht sagen, ob das letzte alle Brigaden betraf, doch wohl die meisten. Da hast Du dann auch richtige Jäger. Auf der Mont-St-Jean-Seite ist das nicht dargestellt. Dort hält man sich an die vorschriftsmäßige Aufstellung.

Anscheinend willst Du die Füsiliere als Plänkler einsetzen. Da würde man aber 2 Figuren auf eine 2*4 cm große Base setzen, je nach Vorliebe natürlich auch einzeln basiert oder mit Magnet. Historisch ergibt dies Sinn, da ja eigentlich die Füsiliere das ganze Regiment abschirmen sollten. Wie schon gesagt, war das 1815 zum guten Teil Theorie und die Bataillone bildeten eigene Plänklerschirme, wie dies auch bei Kugelhagel vorgesehen ist. Statt 2*4-Basen kann man auch 2 4*4 Basen vor die Front stellen, was natürlich nicht so gut aussieht. Um es noch einmal zu sagen: Die Fusilierbataillone wurden weitestgehend wie die Musketierbataillone eingesetzt. So sehen es die Kugelhagel-Regeln auch vor. Falls Du es schöner haben willst, haben die Perrys auch Plänkelnde Füsiliere (https://www.perry-miniatures.com/product_info.php?cPath=23_28_65&products_id=2592&osCsid=p9m0e4vdvh3q31i79t6nl41kh3). Vielleicht kannst du die Faschinenmesser auch mit Green Stuff in Säbel für Musketiere verwandeln.

Kommen wir zu den Jägern.

Hier haben wir bei der Preussischen Infanterie mehrere Arten zu unterscheiden:

1. Freiwillige Jäger. Dies waren die berühmten zwangsweise Freiwilligen. Zwangsweise deshalb, weil ihnen, wenn sie sich es leisten konnten, und sich nicht freiwillig meldeten, der Eintritt in den Staatsdienst verwehrt blieb. Sie hatten ihre Ausrüstung selbst zu zahlen, weshalb es zu kleinen Abweichungen kam. Auch bei der Landwehr gab es Freiwillige Jäger. (Und genaugenommen ebenso bei der Kavallerie.) Weil sie sich \'freiwillig\' meldeten und reich genug waren, ihre Ausrüstung selber zu zahlen, galten sie als zuverlässiger. Sie wurden eher befördert, und wegen der geringeren Gefahr der Desertation auch eher als Plänkler und in anderen Funktionen leichter Infanterie eingesetzt. Jedes Bataillon erhielt eine bestimmte Anzahl. Es macht keinen Sinn, Zahlen anzugeben. Ob die so eingehalten wurden, steht in den Sternen. Ihre Uniform konnte, weil sie sie teils selbst beschafften leicht abweichen, aber eigentlich sollte der Unterschied darin bestehen, dass ihr Rock grün statt blau gefärbt war. Das Lederzeug war schwarz. Die Kopfbedeckung wich allerdings häufiger, teilweise für alle Freiwillgen Jäger eines Regiments, ab. Es wurden sogar französische Kepis getragen. Du kannst also normale Musketiere, Füsiliere oder Landwehrmänner einfach grün anmalen. Und es ist auch stimmig, diese dann als Plänklerschirm zu nehmen. Wenn ich es richtig sehe, ist es aber nicht üblich. Aber das grün der Freiwilligen Jäger war dunkler als das der Russen, wenn auch nicht ganz so dunkel bei bei Sharpe. Nicht, dass Du Dich fürchtest, Dich Britisch fühlen zu müssen. ;) (Was an den Jägern der Perry-Boxen zuviel ist, ist das Gebändsel auf dem Lederzeug. Wenn Du es abschneiden kannst, gehen sie natürlich als Freiwillige Jäger durch. Bei einzelnen wäre es ja o.k., selbst beschaffte Ausrüstung und so. Aber bei allen? Dass sie eine Büchse und keine Flinte tragen, wird Dich in dem Maßstab nicht stören.)

(Knötel/Sieg schreiben, dass alle Freiwilligen Jäger Tschako trugen, aber schon die Knötelzeichnungen zeigen auch anderes.)

2. reguläre Jäger-Bataillone:

Ebenfalls dunkles grün. Du kannst die Jäger aus den Perry-Boxen dafür verwenden. In der Kugelhagel-Pressen-Liste sind sie S.44 aufgeführt. Wie zu erwarten als \'Kleines Bataillon\' Mit den Jägern 2er Perry-Preussen-Packungen hast du also genug für eine Brigade. Du solltest ihnen nur Tschakos aufsetzen. Die kannst Du Dir bei den Musketieren mit Hilfe der Lagermützen ersparen. Dem ein oder anderen Offizier kann man auch eine Schirmmütze aufsetzen, um Tschakos zu gewinnen. Hier passen dann auch die Büchsen mit gezogenem Lauf, dies waren ja die eigentlichen Scharfschützen. Davon hatten die Preussen 1815 3 Bataillone, die in Abteilungen auf die Brigaden verteilt waren. Da Kugelhagel es so vorsiehst, kannst Du gut ein Bataillon aufstellen.

3. Schützenbataillone:

Ebenfalls 3, ebenfalls verteilt, ebenfalls dunkelgrün. 1815 wurde 1 rheinisches aufgestellt. Spieltechnisch wie die Jäger.

4. Freikorps:

Auch in Freikorps, die teils in die reguläre Armee übernommen wurden, gab es Freiwillige Jäger und reguläre Jäger. Beim Lützower Freikorps gab es z.B. \'Tiroler Jäger\', die in grauer Uniform mit Tiroler Hut recht Österreichisch daher kamen. Ein wenig räuberhaft wirkten sie auch, da sie zu ihren Büchsen noch 2 Pistolen trugen. 1815 gab es keine Freikorps mehr. Einige waren in die reguläre Armee übernommen worden und zumindest die Lützower trugen noch die alte Uniform.

Da der Post schon recht lang ist, folgen Bemerkungen zu den Fahnen im nächsten Post.
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Riothamus am 19. März 2016 - 17:09:04
Vor den Fahnen noch eine Bemerkung zur Kavallerie: Diese wurde damals möglichst massiert eingesetzt. Auf der anderen Seite mussten die taktischen Einheiten kleiner sein, um sie noch mit der Stimme kommandieren zu können. Das war dann die Eskadron/Schwadron, die aus dem selben Grund bei allen etwa gleich groß war. Bei den Preussen wurden meist 2 Schwadronen zusammen eingesetzt, während die Regimenter aus 4 Schwadronen bestanden. Dies war der Grund, warum ich in einem vorhergehenden Post schrieb, dass man ein buntes Regiment ja aufteilen kann. Wie Du es machen willst, ist Dir natürlich gemäß der Regeln selbst überlassen. Ich schreibe dies hier nur deshalb, damit die unterschiedlichen Angaben nicht verwirren. Wie gesagt, Kugelhagel bildet eben nicht ab, dass man meist ganze Kavallerieverbände angreifen lies.

Zu den Fahnen:

Historisch hatten nur die Stammregimenter der Linieninfanterie welche. Aber nur für die Musketierbataillone. Wenn sie sie denn noch hatten. Es gab auch Einheiten, die mit leerem Fahnenstock marschierten, weil die Fahne verrottet war.

Die restlichen Bataillone bekamen erst im Herbst/Winter 1815 Fahnen. Wenn Du sie dennoch darstellen willst, kannst Du natürlich die später verliehenen Fahnen nehmen.

Die Landwehrbataillone hatten 1813 oft inoffizielle Fahnen geführt, die bis 1815 aber entfernt waren. Man kennt nur bei einigen Einheiten das Aussehen. Sonst geht man einfach davon aus, dass Fahnen mit eisernem Kreuz und zeitgemäßem Motto verbreitet waren. Den Warlord-Plastik-Landwehr-Boxen (http://store.warlordgames.com/collections/napoleonic-prussians/products/napoleonic-wars-prussian-landwehr-1789-1815), die gut neben den Perrys marschieren können, auch wenn sie aus nur 3 oder 4 verschiedenen Figuren bestehen, liegen entsprechend Fahnen bei. (Du solltest schauen, ob Du in Deutschland günstiger bestellen kannst. Für die Kommando-Gußrahmen wird das allerdings nicht gehen.)

Auch Landwehrkavallerie und Husaren hatten keine Fahnen. Die alten Husaren hatten sie in der Kaserne gelassen, während sie der Landwehr und neu aufgestellten Husarenregimentern noch nicht verliehen waren. Auch hier müsstest Du Dich an inoffizielle Fahnen der Landwehr und später verliehene, resp. in der Kaserne gebliebene halten.

Solltest Du aus Gründen regionalen Bezugs das Regiment mit den Lützowern darstellen wollen: Die durften bis Herbst 1815 nie eine Fahne tragen, hatten aber evt. die berühmte schwarz-rot-goldene dabei, die dann nur im Kampf getragen wurde. Ich denke, da es bei Deinen Fahnen dann ja eher auf das Aussehen ankommt, wäre Schwarz-Rot-Gold stimmungsvoller als die später verliehene. Bei dem Aussehen bist Du recht frei. Das ist nämlich nicht einwandfrei überliefert. Aber dafür müsstest Du Dir ja auch noch andere Figuren (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1d/Kn%C3%B6tel_II%2C_8.jpg) bestellen. (Hier eine Originaluniform (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/95/2014-11_Erinnerungsst%C3%A4tte_Rastatt_Uniform.JPG).) (Und hier sind die Husaren (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ec/Luetzows_verwegene_jagd_aquarellreproduktion_1900.jpg), die später bei Deinen gelandet sind. Im Hintergrund sieht man die Jäger zu Pferd des Freikorps.) Für die Infanterie sind mir nur diese bekannt (http://veterans.calpeminiatures.co.uk/prussian_lutzow.html).

Welche Infanterieregimenter willst Du eigentlich zusätzlich zum 30. aufstellen? Ich hatte mich hier im Sinne einer schnellen Antwort einfach am Thema \'rheinisch\' orientiert. Vielleicht fallen uns ja auch da Besonderheiten ein, die das ganze interessanter machen. (Und wenn Du \'alte\' Regimenter wählst, kannst Du ganz, ohne dass Knöpfchenzähler meckern können, Fahnen auf den Tisch bringen.)

Bei der Kavalleri für Kugelhagel hatte ich mich vertan. Das ist natürlich 1 \'Regiment\' auf 3 Bataillone Infanterie.
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: a.c.f am 19. März 2016 - 17:37:31
Nur um Riothamus zu ergänzen. Lützower Infanterie in 28mm gibt es auch bei Schilling Figuren.
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Riothamus am 19. März 2016 - 18:21:31
Und bevor Du Dich in Unkosten stürzt: Immer schauen, ob eine Bestellung in Deutschland günstiger ist. Bei Plastikboxen ist das häufig der Fall. Und wenn du genug zum Bemalen hast, kannst Du ja auch auf die Herbst-Sammelbestellung bei den Perrys warten, um an das Zinn und die Gussrahmen zu kommen. Ich bestelle meist bei Miniaturicum oder dem Battlefield Berlin. Die liegen für mich günstig hinsichtlich der Zustellroute; die Pakete sind meist schon am nächsten Tag da. Frag einfach mal, wo die Forenmitglieder aus dem Saarland bestellen.

Da du 7 Musketier- und 3 Füsilierregimenter zu 24 Mann aufstellen kannst, 6 Kommandogussrahmen und 2 Fusilier-Kommandos beiliegen, brauchst Du nur 1 Gussrahmen und 1 Füsilierkommando. Bestellst Du die Version ohne Rucksäcke, hast Du Hornbläser und Offizier (evt. Säbel bearbeiten) für ein Jägerbataillon, das dann mit zusätzlichen 10 Perry-Jägern entstehen könnte. Der Rest könnte, wie gesagt, zu Plänklern umgeschnitzt werden. Oder für ein weiteres Jäger- oder Schützenbataillon bereitstehen.
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Schinder am 28. März 2016 - 19:02:14
@ Riothamus - vielen Dank! Jetzt weiss ich für was die \"Knapsacks\" und die beiden Kommandos sind. :blush2: Deine Idee mit den 10 Jägern finde ich perfekt - die wird so umgesetzt! Für die zusätzlichen Gussrahmen und Kavallerie-Einheiten werde ich mich dann an die nächste Sammelbestellung von emigholz dranhängen. (emigholz - wie in meiner Antwort auf deine PM ja auch bereits angedroht.... :P :D :thumbsup_1: ). Außer ich bekomme vorher alles zusammengebaut und bemalt und brauche Nachschub.... :laugh1:

Habe mir nun noch Vallejo Farben und eine Tageslicht-Leuchte bestellt. Musste mit der Ausstattung wieder bei null anfangen. Wenn die Ergebnisse vorzeigbar sind, stelle ich auch mal ein Bild ein. :) Dann aber bitte nicht :tomato:

Zuguterletzt - Klasse Forum! Ohne eure Unterstützung hätte ich da noch lange überlegen müssen! Ausserdem habe ich bereits viele gute Themen speziell für Einsteiger wie mich hinsichtlich Spiel & bemalen gefunden! :thumbup:


Viele Grüße!

Schinder
Titel: Vorschlag mit 6 Mann Infanterie auf Base 4,5 * 4 cm und dann 6 Base
Beitrag von: Wassmann am 28. März 2016 - 21:42:18
Hallo

den Vorschlag habe ich heute mal ausprobiert mit meinen Franzosen  sieht schon beeindruckend aus so eine komplette Perry Box als ein Bataillon/Regiment.
Habe mir dafür extra ein paar Magnetbases 4,5 * 4 cm gebaut um meine Figuren drauf stellen zu können.

Gut bei Kugelhagel sind wir dann erst mal wieder auf die 4  * 4 cm Base zurück gegangen weil ich leider nicht genug Braunschweiger habe um das Komplet so um zustellen.

Ich glaube „emigholz“ wird mich dann wieder fragen was ich mit so vielen Figuren will.

Aber so viele können das jetzt nicht mehr werden je eine Box pro Regiment

Wie wird mit der Kavallerie verfahren ich hätte jetzt wie bei FoG napoleonisch 12 Reiter genommen und auf 4 Base  gestellt 6 * 4,5 cm?

Grüsse aus Cuxhaven

Wolfgang
Titel: Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Beitrag von: Schinder am 29. März 2016 - 00:55:07
Hallo Wolfgang,

hehe.... ja, Figuren kann man nie genug haben! ;-)

Ich wollte die Minis (4 Stück) wie von Decebalus empfohlen auf eine 4x4cm. Base stellen. Da ich im Moment nun einige Infanteristen zu bemalen habe, ist der Kauf der Kavallieriemodelle frühestens für den Herbst geplant. In der Armee möchte ich die dann aber auch mit 12 Modellen in einer Einheit spielen. Ich muss gestehen, die Basegröße für die Kavallerie habe ich deshalb noch gar nicht bedacht. Du verwendest für Kugelhagel 5x5cm. mit zwei Kavalleriemodellen? Werde ich dann auch machen.

Grüße nach Cuxhaven! (Steht die Kugelbake noch? :D )

Hendrik