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Kaserne => Basteln und Bemalen => Thema gestartet von: Pallas Athene am 04. Mai 2016 - 22:55:52

Titel: Vorteile von Green Stuff?
Beitrag von: Pallas Athene am 04. Mai 2016 - 22:55:52
Hallo zusammen,

ich melde mich mal wieder aus der Versenkung, da mein letztes Großprojekt (die gesamte Familie für das Jahr 1616 einkleiden) jetzt endlich halbwegs fertig ist und ich mich wieder mit dem Pappenheimer zusammen ans Basteln machen kann.

Und da wollte ich einfach mal wissen, wo sind eigentlich die Vorteile von Green Stuff? Ich meine es ist ja im Vergleich zu anderen lufttrocknenden Modelliermassen ja sauteuer... wo ist da der Unterschied zu z.B. Fimo (gut das dauert etwas lang bis es von allein trocknet ;) )

Vielen Dank für eure Gedanken!
Titel: Vorteile von Green Stuff?
Beitrag von: Wookie am 04. Mai 2016 - 23:03:32
Der Hauptvorteil ist wohl, dass es nicht lufttrocknend ist. GS ist \'ne Zweikomponentenmodelliermasse.
Eine Komponente ist der Binder, die andere der Härter, wenn Du beides schön zusammengeknetet hast, härtet das von alleine aus.
Titel: Vorteile von Green Stuff?
Beitrag von: severus am 05. Mai 2016 - 00:25:45
Fimo muss man erst backen, damit es endhart wird. GS härtet kontinuierlich aus und ermöglicht in den unterschieldlichen Aushärtungsstadien unterschiedliche Bearbeitungsschritte. Es hat auch eine andere Konsistenz als Fimo.

Aber prinzipiell hat jede Modelliermasse ihre eigenen Vor- und Nachteile. Fimo z.B. hat den Vorteil, das man den Zeitpunkt der Endhärte selbst bestimmen kann.
Titel: Vorteile von Green Stuff?
Beitrag von: wolflord am 07. Mai 2016 - 11:52:21
Ich verwende hauptsächlich Miliput Standard und Green Stuff. Beides sind Zweikomponenten Knetmassen mit unterschiedlichen Eigenschaften.

Bei Miliput kann man durch Zugabe von eine wenig Wasser die Konsistenz beeinflussen. Dadurch kann mann es wunderbar zum verschließen von den gefürchteten Spalten im Modellbau verwenden. Eine Wurst rollen, reindrücken und die Oberfläche mit einem passenden, angefeuchtetem Werkzeug glattstreichen. Man kann auch damit Modelieren, aber hier gibt es Einschränkungen. So klebt es nicht so gut an dem Model, so das es sich beim Modelieren leicht lösen kann, gerade bei kleineren Elementen ein Problem. Die Konsistenz ist auch sehr variable und verändert sich beim trocknen stark, so ist es Anfangs sehr weich und am Schluß steinhart ist. Den richtigen Zeitpunkt zum modelieren abzupassen ist hier nicht sehr einfach. Auch kann man Miliput nicht sehr gut plätten, wenn es zu dünn wird, reißt es. Da es günstiger als Green Stuff ist, verwende ich es aber gerne bei Basen oder im Geländebau.

Green Stuff ist zum Modelieren sehr viel besser geeignet. Die Konsistenz ist etwas gummiartiger. Man kann Green Stuff auch sehr gut plattwalzen um z.B. Tücher oder Planen herzustellen (Werkzeug und Untergrund gut einfetten sonst bleibt es kleben, Nivea Creme reicht vollkommen). Beim Modelieren bleibt es besser am Modell haften und läßt sich sehr gut formen. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist als Hilfmittel beim kleben. Entweder um die Klebefläche zu vergrößern (Stowage aus Zinn bei Panzern ist ein Paradebeispiel) oder um bei schweren Teilen eine stabilere Klebeverbindung zu erhalten (man muß sich aber beeilen, Green Stuff in Verbindung mit Sekundenkleber wird schnell hart). Meiner Meinung nach ist das Zeug seinen Preis absolut wert (außer vieleicht es steht GW drauf, dann bezahlt man den Namen mit  :diablo: ).


Viele Grüße
Wolflord
Titel: Vorteile von Green Stuff?
Beitrag von: MonsterDreizehn am 07. Mai 2016 - 12:21:04
Die Unterschiede? Schmeiss mal was modelliertes aus Fimo 2 Meter runter... und danach das selbe in Green Stuff. ;)

GS kann sehr weich sein anfangs, wird aber wie schon von den anderen Usern beschrieben immer härter, was beim Arbeiten sehr vorteilhaft ist.
Titel: Vorteile von Green Stuff?
Beitrag von: Black Guardian am 07. Mai 2016 - 19:52:47
Tja, was sind Vorteile von Greenstuff - gute Frage.

Für mich ist das größtenteils eine Frage des Geschmacks und was ich modellieren will. Im Standardfall nutze ich eigentlich fast ausschließlich Apoxie Sculpt - günstiger als Greenstuff und zu Beginn deutlich weicher, was für mich das Arbeiten deutlich angenehmer macht. Hart wird es von allein mit genug Wartezeit, irgendwann hat es auch die Konsistenz von Green Stuff.
Ausgehärtet ist es steinhart und kann leicht mit Messer, Feile oder Sandpapier bearbeitet werden - das ist mit GS eher schwierig.

Die einzige Anwendung für die ich Greenstuff verwende ist, wenn ich die Modelliermasse etwas klebriger brauche - dann mische ich Greenstuff mit Apoxie Sculpt - je mehr GS, desto klebriger und zäher.
Pures GS verwende ich nur äußerst selten.

Andere Leute schwören drauf - ist wohl letztendlich wie schon erwähnt ein Frage der persönlichen Vorliebe!
Titel: Vorteile von Green Stuff?
Beitrag von: severus am 08. Mai 2016 - 09:26:49
Man muss halt überlegen, was man modellieren will und welche Eigenschaften man bevorzugt.

Magic Sculp und Milliput haben frisch angemischt eine eher teigige Konsistenz. Sie lassen sich sehr gut mit Hilfe von Wasser glätten. Ausgehärtet sind sie gut schnitz- und schleifbar. GS hat wie schon gesagt eine eher gummiartige Konsistenz. Es lässt sich ausgehärtet schlecht schleifen aber schnitzen. Man kann es übrigens mit Fimo strecken.
Titel: Vorteile von Green Stuff?
Beitrag von: Pallas Athene am 10. Mai 2016 - 21:52:34
Vielen Dank für die vielen Tips!
Also der Pappenheimer hat mich einfach vor vollendete Tatsachen gestellt und ein Päckchen Green Stuff mitgebracht ;)
Ich habe dann Schwedische Reiters zu Kürassieren gemoddet, der Pauker hat eine Mütze mit Federn bekommen und die anderen Dreispitze. Die Dreispitze sehen zwar aus als wären sie mal durch die Magel gedreht worden, aber ich bin trotzdem ganz zufrieden. Das nächste Mal werde ich wohl das Zeugs erstmal etwas antrocknen lassen, denn es klebte immer arg an meinen Fingern, oder dem Modellierholz.

Da kommt übrigens gerade ganz aktuell noch eine Frage auf: Pappenheimer ist gerade am Grundieren und flucht, weil das Eichenlaub, dass ich an die Hüte gepappt habe (also eigentlich nur kleine längliche Knubbel aus GS) abfällt... ist das normal, dass solche winzigen Teile nicht gescheit halten und man sie im Nachhinein nochmal aufkleben muss?
Titel: Vorteile von Green Stuff?
Beitrag von: severus am 10. Mai 2016 - 22:57:01
Also ja, GS wird weniger klebrig, wenn man es ein wenig aushärten lässt. Einen halbe Stunde ist ne gute Zeit. Gegen Klebrigkeit an Werkzeug und Fingern hilft die gute alte Niveacreme. Ich nutze nie Handcreme oder sowas. Aber für den Modellbau hab ich mir ne Dose Nivea zugelegt. Es gibt auch Werkzeuge aus Gummi. Sogenannte Clayshaper. Die kann man bei Battlefield bestellen. Die sind wunderbar zum Glätten von GS geeignet.

Was das Halten von kleine Details angeht, so kann das eigentlich nur abfallen, wenn man sie nachträglich anbringt. Das kann auch zum Detailiieren benutzt werden, indem man ganz bewusst bestimmte Teile separat fertigt. Z.B. Schwebescheiben bei Rittern. Die klebt man dann nachträglich mit Sekundenkleben an oder amn stiftet die Sachen noch zusätzlich.
Titel: Vorteile von Green Stuff?
Beitrag von: Nischenspieler am 11. Mai 2016 - 08:11:29
Zitat von: \'MonsterDreizehn\',\'index.php?page=Thread&postID=221779#post221779
Die Unterschiede? Schmeiss mal was modelliertes aus Fimo 2 Meter runter... und danach das selbe in Green Stuff. ;)

Heisst das nun, dass GS das stabilere MAterial ist, oder Fimo?
Titel: Vorteile von Green Stuff?
Beitrag von: severus am 11. Mai 2016 - 08:35:30
Fimo ist härter und spröder. Wird also eher einen Schaden davon tragen.
Titel: Vorteile von Green Stuff?
Beitrag von: Nischenspieler am 12. Mai 2016 - 00:53:53
Danke
Titel: Vorteile von Green Stuff?
Beitrag von: Dareios am 12. Mai 2016 - 02:23:54
In Sachen Härte von Oven-bake clay sind vielleicht auch diese Links interessant:

Vergleich Fimo, Premo, Sculpey (http://www.beadsandbeading.com/blog/best-polymer-clay-premo-sculpey-vs-fimo-clay-vs-sculpey-iii/485/)

Vergleich verschiedener Polymer Clay Marken (https://thebluebottletree.com/best-polymer-clay-brand/)