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Kaserne => Spielberichte => Thema gestartet von: Sorandir am 13. Februar 2017 - 11:41:08

Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Sorandir am 13. Februar 2017 - 11:41:08
Ein Spielbericht über ein Mehrparteien-Gefecht aus unserer vor kurzem beendeten Play-by-email-Kampagne  „1629 AD“.
Die Kampagne spielte im schwedisch-polnischen Krieg von 1626-1629 n.Chr. im heutigen Ostpreußen.
Zum einlesen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Polish%E2%80%93Swedish_War_(1626%E2%80%9329) (https://en.wikipedia.org/wiki/Polish%E2%80%93Swedish_War_(1626%E2%80%9329))

Unsere Kampagnenkarte:

(http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/Kampagnenkarte_0.png)

Hintergrund:
Nach einem verlustreichen Angriff auf das polnische Marienburg wird der schwedische General de la Gardie frontal von überlegenen polnischen Truppen angegriffen, während ihm mit den Polen verbündete kaiserliche Reiterei unter Feldmarschall von Arnim den Rückzug verlegt.  

Parallel dazu wird auf dem Spieltisch ein schwedischer Nachschubtross von litauischen Reitern angegriffen. Ziel der Schweden ist hier, die Nachschubwagen über eine Tischkante in Sicherheit zu bringen, während die Litauer die Wagen erbeuten mussten.

Tabris übernahm die zahlenmäßig unterlegenen Schweden, Siegfried das große polnische Reiterkontingent und ich die litauischen Plünderer.
Gespielt haben wir mit Siegfrieds großartiger 28mm Renaissance-Sammlung. Die Miniaturen sind hauptsächlich von The Assault Group, mit vereinzelten Foundry-, Perry- und Warlord Games Figuren.

(http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/IMG_5376.JPG)
Die Anfangsaufstellung. In der Mitte die umzingelten Schweden, rechts die Litauer und Polen und von links kommen die kaiserlichen Reiter.

(http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/IMG_5378.JPG)
Die schwedischen Versorgungswagen samt Begleitmannschaft.

(http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/IMG_5375.JPG)
Die Schweden hatten noch Zeit, eilig einfache Schanzen aufzuwerfen.

(http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/IMG_5377.JPG)
Die Polnisch-litauischen Angreifer gehen auf ganzer Linie zügig vor, während sich die kaiserlichen Kürassiere eher langsam vortasten. Nur das leichte Reiterregiment der kaiserlichen Kroaten nutzt seine Schnelligkeit aus und gallopiert in die Flanke einer der von den Schweden hastig aufgeworfenen Schanzen.

(http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/IMG_5380.JPG)
Die schwedischen Kanonen nehmen die Polen unter Beschuss, aber diese sind durch einen Plänklerschirm aus leichter Reiterei  und Dragoner relativ gut gedeckt.

(http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/IMG_5379.JPG)
Die litauischen Plünderer.

(http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/IMG_5385.JPG)
Die ungenauen Abwehrsalven der Begleitmannschaft des schwedischen Wagentrosses beeindrucken die Litauer nicht und diese kommen schnell näher. Bald darauf fällt die Husaria des litauischen Hetmanns eine Musketierabteilung an und reitet diese in Windeseile nieder.

Aber sie braucht eine Zeit um sich nach diesem Erfolg wieder zu ordnen und in neue Angriffsposition zu bringen. In dieser Zeit kommt der zweite Versorgungswagen der rettenden Tischkante näher.

Die zweite schwedische Musketierabteilung wappnet sich, in treuer Pflichterfüllung unterzugehen. Sie verstellen den litauischen Kavalleristen den Weg, können aber erneut nicht viel mit ihrem Musketenfeuer ausrichten.

(http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/IMG_5388.JPG)
Auch die berittene schwedische Begleitmannschaft stellt sich dem Feind, diesmal den Pancerni. Im bald folgenden Nahkampf ergeht es ihnen nicht besser wie vor wenigen Augenblicken ihren Kameraden und sie werden ohne nennenswerte Gegenwehr niedergemacht.

(http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/IMG_5386.JPG)
Aber das Opfer der Schweden war nicht umsonst, denn sie haben dem zweiten Versorgungswagen genug Zeit erkauft, um in Sicherheit zu entkommen (am unteren Bildrand).  

(http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/IMG_5381.JPG)
Der schwedische Durchbruchsversuch beginnt.

Bald umschwärmen die leichten Reiter der Polen die beiden schwedischen Schanzen, in denen die Kanonen stehen. Mehrere Pfeilwolken und Musketenkugeln gehen auf die unglückseligen Geschützmannschaften nieder und viele davon treffen ihr Ziel. Die schwedische Artillerie wird von polnischen leichten Truppen umgangen, umzingelt und überwältigt.

(http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/IMG_5391.JPG)
In einem Anfall von Kopflosigkeit verlassen die Rekruten eines schwedischen Infanterieregiments ihre feste Stellung, werden aber bald auf freiem Feld von den agilen Polen gestellt.
Von mehreren Seiten bedroht richten sich die schwedischen Rekruten mit einem Pikenigel zur Rundumverteidigung ein...  

(http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/IMG_5392.JPG)
... werden aber bald von der feindlichen Übermacht überwältigt.

(http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/IMG_5384.JPG)
Die kaiserlichen Kürassiere haben lohnenswerte Ziele gefunden. Die schwedische Reiterei von de la Gardie ist zwar ähnlich aggressiv, aber nicht so gut gepanzert und erfahren wie ihre Gegner. Folglich gelingt es den Kürassieren, beide schwedische Kavallerieeinheiten im Nahkampf zu besiegen und in die Flucht zu schlagen.

(http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/IMG_5394.JPG)
Ein reguläres schwedisches Infanterieregiment stoppt seinen Rückzug und kann der Versuchung nicht widerstehen, kaiserliche Kürassiere ins Kreuzfeuer zu nehmen.

(http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/IMG_5395.JPG)
Diese Verzögerung ist fatal, denn so wird es schnell von den Polen eingeholt.
Zur Abwehr des Angriffs aus mehreren Richtungen muss auch dieses Regiment sich in einem Pikenigel zu helfen versuchen.

(http://www.kurpfalz-feldherren.de/sites/default/files/IMG_5396.JPG)
Es kann auch einige Reiterattacken abwehren, unterliegt aber letztendlich doch den kaiserlichen Kürassieren und polnischen Reitern, die die Infanterie vor allem durch Beschuss schwer dezimieren, bevor sie das geschwächte Karre sprengen.    

Der schwedische Trupp von General de la Gardie kann mit Resten durch die Kaiserlichen durchbrechen und sich vom Feind lösen. Er muss hierfür aber einige Infanterie und seine gesamte Artillerie aufgeben.
Es war trotzdem ein spannendes Spiel mit einigen Herausforderungen für die Spieler.
Das Regelwerk \"Löwe aus Mitternacht\" (meine Adaption der Regeln von Crusader Miniatures) funktionierte gut und sorgte für ein flüssiges Spiel, das in ca. 4 Stunden durchgespielt war.
Danke an meine Mitspieler Tabris und Siegfried und vielleicht werden wir diesen Thread hier benutzen, um bischen die PBM-Kampagne Revue passieren zu lassen.
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Pappenheimer am 13. Februar 2017 - 12:54:40
Das Aufreiben der Schweden in diesem Gefecht ist ja beinahe charakteristisch für den Ausgang der Kampagne.

Schöne Bilder und ein Szenario, was ja beinahe aus meiner Feder stammen könnte.  :D  ;)

Vielen Dank fürs Einstellen der tollen Fotos und des lebendigen Berichtes.  :thumbsup:
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Franz am 13. Februar 2017 - 12:57:34
Hallo Jürgen,

die Kampagne hat mir viel Spaß gebracht, sie war sehr spannend und aufregend.
Vielen Dank für die viele Arbeit und die sehr guten Auswertungen.

Meine Glückwünsche an die Schweden.
Ich war Kastellan Potocki, OB der Polen.

Ich habe uns vorn gesehen, nachdem wir Graf von Thurn vernichtet geschlagen hatten und de la Gardie auf 1000 Mann abgenutzt hatten.
Dennoch hatte ich es befürchtet, daß de la Gardie mit seiner Restarmee noch bei Marienburg sein könnte.

Gruß
Franz
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Franz am 13. Februar 2017 - 13:18:31
Die Kampagnen von Sorandir kann ich sehr empfehlen, es war super.
Man weiß nicht, wie der Feind handelt und man weiß auch nicht, wie die eigenen Verbündeten handeln.
Das macht es sehr spannend und auch emotional.
Ich hätte manches Mal \"von Armin\" den Hals undrehen mögen.

Gruß
Franz
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Strand am 13. Februar 2017 - 13:50:42
Gestatten: Graf de la Gardie - Kommandant der Schweden von (zeitweilig) Fort Marie und (zeitweilig) Marienburg. Es war mir eine Ehre.
Am Anfang eine sechs Runden dauernde Irrfahrt, um die in alle Winde verstreuten Truppen wieder zusammenzuführen, dann eine heftige Backpfeife bei Marienburg (siehe oben in diesem Bericht), und zum Schluss ein Happy End, da die Polen vergessen \"den Sack zuzumachen\" und wir die zweite Chance zu nutzen wussten.

Ich glaube, dieses Mal gab es etwas viel Fog of War für meinen Geschmack, aber dazu vielleicht später ein paar Details. Jetzt erst mal  :friends: und vielen Dank an Sorandir für die Kampagnenleitung!  :thumbup:
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Pappenheimer am 13. Februar 2017 - 14:01:36
Ich war übrigens Graf Thurn.

Ich habe gefühlt immer irgendwelche verspäteten Befehle von Wrangel bekommen und war daher stets 1-2 Schritte den Gegnern hinterher. Nach meiner Niederlage auf der Straße nach Marienburg, wobei ich über die Polen gestolpert bin, zog ich rund um Dirschau hin und her, wo meine Truppen an Unterversorgung dahin schwanden. Nach vielleicht 3/4 der Kampagne war ich es leid und rückte einfach mal Richtung Marienburg. Dort wurde ich von 2 oder 3 Armeen angefallen und meine Armee vernichtet. Das war in dem Moment, als ich endlich mal Versorgung bekommen habe. Ich sah von da an meine einzige Aufgabe darin für Wrangel den Kundschafter zu spielen und die Karte nach Informationen abzugrasen. Da Dirschau von Feind besetzt war, musste ich nach Norden und kam an Fort Marie vorbei.

Ich kam mir weniger wie ein Feldherr vor, der Entscheidungen traf als wie ein Herumirrender. Meine Kameraden haben mir nie beigestanden und ich habe gefühlt nie die Schlacht gesucht, die ich dann abbekam. Ich weiß nicht, ob das so überhaupt möglich war, aber als es mir arg fad war, hätte ich gern mal die Seiten gewechselt und den Feinden einfach Dirschau geöffnet. Wusste aber nicht, ob das ging.

Danke Sorandir für das Ausrichten der Kampagne. Ich hoffe, Du warst trotz meiner offensichtlichen Ahnungslosigkeit mit uns irgendwie zufrieden.  ;)
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Graf Gaspard de Valois am 13. Februar 2017 - 14:16:48
Da hätte ich auch gerne mitgespielt. ;(
Das ist komplett an mir vorbei gegangen.
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Tabris am 13. Februar 2017 - 15:55:11
Dürfen wir uns vorstellen...
Generalfeldmarschall Hans Georg von Arnim-Boitzenburg

Nach dem Fechten gegen die ungläubigen Mohammedanern hat ihre kaiserliche Majestät uns dazu überredet erneut den Degen gegen die Teufel aus Mitternacht in Feld zu führen. Wir wurden geschickt um den Polnischen König zu seinem Recht zu verhelfen und in christlicher Fürsorge  sein Reich zu bewahren. Jedoch nicht als Knechte sondern als Waffenbrüder, gleichgestellt und unabhänig.

So mancher Teutsche hat sein Leben in fremden Land gelassen für eine fruchtlos Sache aber bemüht haben wir uns kräftig. Bewegt in den Tagen gar 47 Felder und Kuriere versandt an der Zahl 19. Derzeit sind durch uns Scriptoren und Wissenskundige beauftragt eine Chronik der Ereignisse zu verfassen ...

btw.
@Franz: das Mit den Hals umdrehen beruht auf Gegenseitigkeit  :P ... wobei ich schon weiter, in Richtung Meuchelmord, geplant hatte;) Bin aber mal auf die Auflösung von Sorandir gespannt den Dank des \"Fog of War\" seiht man immer nur den eigenen Blickwinkeln und ist dann schnell dabei das Leid der Welt anderen zuzuschreiben.

Vielen Dank an Sorandir für all die Mühen  !!!  :thumbsup:
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Franz am 13. Februar 2017 - 16:45:49
Hier mal meine Einschätzung der Lage im letzten Zug:

Beurteilung der Lage und Entschluss...................................12.Zug 1629

Empfänger:
Großmarschall Jan Sapieha,
Feldmarschall von Arnim...................................................persönlich und per Olt Poniatowski


Werter Großmarschall Jan Sapieha,
Werter Feldmarschall von Arnim,

Danke für Eure Schilderung der Lage,
hier meine Beurteilung der Lage und Entschluss:
Vorgeschichte:
Durch die Schlachten bei Marienburg und Simonsdorf (G 6) konnten wir den Gegner erheblich schwächen.


Beurteilung der Feindlage
1.Schwedischer Verband Graf von Thurns:
Stärke: ca. 100 Mann
Ort: westlich von Dworek= E 4
Verhalten: in Schanzen
2. Schwedischer Verband unter Feldmarschall Hermann Wrangel:
Stärke: ca. 4000 Mann
Ort: unbekannt, zuletzt von Dirschau aus nach Süden marschierend (vor ca. 1 Woche)
Mögliches Verhalten: Könnte auch die eigene Basis Starograd sichern

3. Schwedischer Verband unter dem Grafen von de la Gardie
Stärke: geschätzt 1500 Mann
Ort: unbekannt, Fühlung verloren, zuletzt vor Marienburg = I 5
Mögliches Verhalten:
- könnte über Dworek zurückgegangen sein 80 %
- steht noch bei I 4 um Marienburg anzugreifen 20 %
4. Schwedische Besatzung von Fort Marie
Stärke: geschätzt 1500-2000 Mann
Ort: Fort Marie, gut befestigt
Verhalten: in Schanzen
4. Schwedische Reserven
Stärke: geschätzt 3000 Mann
Ort: vermutlich in Starogard
Verhalten: vermutlich in Schanzen

Der Feind ist in einer schwierigen Lage.
Das könnte dazu führen, dass er alles auf eine Karte setzt.
Den größten Schaden kann er uns zur Zeit zufügen mit einer Eroberung unser Basis in Marienburg.

Eigene Lage:
Das Kaiserliche Kavallerie unter Feldmarschall von Arnim:
Stärke: ca. 1500 genaues nicht bekannt
Ort: Dirschau
Verhalten: in Stellung

Die Kaiserliche Infanterie (ohne Kommandeur):
Stärke: ca. 2000 genaues nicht bekannt
Ort: G 6
Verhalten: in Stellung
Das Polnische Korps unter Kastellan Potocki:
Stärke: 4930 Mann
Ort: Dworek
Verhalten: in Stellung
Das Polnisch- Litauischem Kavallerie unter Großmarschall Jan Sapieha:
Stärke: 800-900 Mann
Ort: Dworek
Verhalten: in Stellung

Das Polnisch- Litauischem Infanterie unter Golova Tiroslaw (Offizier):
Stärke: 3000 Mann
Ort: Marienwerder
Verhalten: in Stellung, in Schanzen (so hoffe ich )
Die Polnischen Reserven:
Stärke: 0 Mann

Danziger Geschwader:
Stärke: 1 Galeone, 3 Transportschiff mit 200 t Transportkapazität
Ort: Danzig und I 4
Verhalten: segelt zwischen den Orten


Die wichtigsten Aufgaben zur Zeit:
1. Fühlung mit dem Feind wiederherstellen
2. Unsere Basis sichern
3. Fort Marie erobern
4. Kampfkraft erhalten


Entschluss:
Der Angriff auf Fort Marie wird verschoben, bis die Flotte eintrifft.
Das Fort habe ich zur Kapitulation aufgefordert.
Die Basis ist zu sichern.
Die Kampfkraft ist zu erhalten, überlegenem Feind ist bei zu starkem Feinddruck auszuweichen,
auch wenn eine wichtige Stellung dabei aufgegeben werden muss.


Aufträge:
Nordabschnitt:
Die Kaiserlichen unter Feldmarschall von Arnim führen ihre Kräfte wieder zusammen und halten Dirschau.
Die Polnisch- Litauischem Kavallerie unter Großmarschall Jan Sapieha sichert Dworek.

Das Danziger Geschwader wird angewiesen, mit der Beschießung von Fort Marie zu beginnen.

Mittelabschnitt:
Das Polnische Korps unter meinem Befehl
marschiert nach Marienburg, sucht den Feind und versorgt.

Südabschnitt:
Das Polnisch- Litauischem Infanterie unter Golova Tiroslaw (Offizier) sichert Marienwerder.




Möge das Glück uns hold sein.

gez.
Kastellan Stanislaus Potocki
Titel: Erste Zusammenfassung aus Sicht des schw. Oberkommandos
Beitrag von: Hindu am 13. Februar 2017 - 22:26:28
Gestatten: Feldmarschall Hermann von Wrangel Gouverneur von Elbing

Erstmal wie immer die Huldigung an den Spielleiter und Organisator -> vielen vielen Dank Sorandir, es war wie immer sehr spannend

So zum Plan: Thun und Gardie sollten über Dirschau/Dworek Richtung Marienburg ziehen, auf jeden Fall Fort Marie verteidigen (damit die Weichsel nicht befahren werden kann) und sich möglichst absprechen und gemeinsam gegen den Gegner agieren. Ich wollte im Raum Starograd, bzw. eher Dirschau bleiben, da nur ich Verfügungsgewalt über die Reserven und den Nachschub hatte, diese verwalten und hier gegen von Süden raufziehende Gegner verteidigen. Diesmal hatte Sorandir die Daumenschrauben ziemlich angezogen, es gab keine vorherigen Absprachen zur Vorgehensweise oder zu Plänen. Zum Glück starteten alle schwedischen Truppen im nördlichen Teil. Doch schon im ersten Zug fiel der Plan wie ein Kartenhaus zusammen. Gardie war nur mit seinen Reitern vorgegangen. Gegen Hussaria und zum Angriff auf Marienburg zu wenig Truppen. Die Philosophie mit 2 gegen 1 anzugreifen konnte so nicht erfolgreich sein. Also bin ich mit vorgegangen und Gardie sollte über Fort Marie wieder nach Starograd seine Truppen holen. Dann schon in der 2. oder 3. Runde wurde Thurn angegriffen oder griff Thurn die Polen an (bei G6?). Ich schwöre Pappenheimer, wenn ich nur irgendeinen Hinweis auf die Anwesenheit von feindl. Truppen gehabt hätte, ich hätte mit dir gefochten. So bin ich tatenlos vorbeigezogen du hast die Verluste einstecken müssen und mein Angriff in der nächsten Runde stiess ins Leere, weil sich die Polen zurückgezogen hatten. Durch das dichte Lagern gingen leider die Vorräte schnell zur Neige und dann hat es auch noch einen Kundschafter erwischt, sodass ich einfach nicht nachgekommen bin, mit Befehlen und der Versorgungsanforderung. Ich hatte auch einfach die Dauer der Nachrichtenübermittlung unterschätzt. Erst als die \"unbekannten Kuriere\" eingeführt wurden, habe ich immer jeweils 2 losgeschickt um Versorgung zu holen. Allerdings war das immer zu spät und auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Deshalb wollte ich ja unbedingt wieder in den Raum Dirschau zurück, damit die Wege hier kürzer werden und auch nicht so bedroht sind. Aber irgendwie ist Thurn immer vorausgezogen und mit den feindlichen Spitzen zusammengetroffen und hat sich eine blutige Nase geholt. Das was ich eigentlich vermeiden wollte, das unkoordiniert und in Unterzahl angegriffen wurde, ist voll eingetreten. Im letzten Drittel des Spiels wurde dann die Versorgung sehr knapp und die Regimenter lösten sich auf. Daher bin ich dann Richtung G10, Marienwerder gezogen um Versorgungstrosse abzufangen und solange ich noch halbwegs vollzählige Truppen hatte Marienwerder zu nehmen um diese Siegpunkte einzusacken. Ich hatte eigentlich gehofft, das sich der Gegner von der Operation Gardies auf Marienburg einschüchtern/ablenken lässt und Thurn Dirschau halten kann. Dann hätten wir genug Siegpunkte gehabt. Das Gardie Marienburg sogar eingenommen hat, ist natürlich großartig. Das die Polen trotzdem so stark waren um Thurn in Dirschau zu schlagen war Pech.

Noch ein paar Fragen: Hat es eine Absprache/Briefwechsel zwischen Thurn und Gardie gegeben? War von Seiten der Polen geplant die Flotte und die Weichsel zu nutzen? Haben die \"doppelten\" Kuriere was gebracht?

Auf jedenfall hat es wieder sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe der Frustlevel von Pappenheimer ist nicht so groß, das er beim nächsten Spiel (es gibt doch bestimmt wieder eins blink, blink :wink_1: ) nicht nochmal mitmacht.

 

Grüße

Hindu

P.S. Wenn jemand der Beteiligten auf der TACTICA ist, würde ich mich freuen, gemeinsam ein Bier zu leeren
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Pappenheimer am 14. Februar 2017 - 09:15:50
Servus Hindu,

also mein Frustlevel kam eigentlich eher daher, als ich etliche Runden rund um Dirschau bleiben sollte, weil angeblich laufend die Polen den Ort angreifen würden.

Ich habe versucht auch immer la Gardie über meinen momentanen Aufenthaltsort zu informieren. Erst als ich eh kaum mehr wegkam und keine Feinde mehr sichtete, unterblieben Kuriere an la Gardie. Letztlich war es ja auch fast schnurz. Wäre ich in Dirschau geblieben, dann hätten sie mich sicher auch dort mit ihren drei Armeen angegriffen.

Ich habe versucht den Anweisungen des Oberkommandos nachzukommen. Ich erinnere mich, dass ich mal eine Rochade mit la Gardie ausführen sollte. Als ich das dann tat, war es dem Chef aber auch nicht recht.

Ich habe ja ein dickes Fell und die meisten Fehler schreibe ich mir selber zu. Außerdem war ich in den beiden vorigen Kampagnen immer unter den ersten 3, von daher ist meine Motivation schon noch vorhanden. Vielleicht läuft\'s ja beim nächsten Mal besser. ^^
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Franz am 14. Februar 2017 - 09:57:04
Hallo Hindu,

mein alter Mitstreiter aus dem Italienkrieg. Ich hatte schon geahnt, daß Du dich bei den brandschatzenden Schweden verdingt hast.
Gern trinke ich ein Bier mit Dir.

Aus meiner Sicht habt ihr Schweden euch in der Anfangsphase sehr sinnvoll und geplant verhalten.
Gegen Ende des Spieles hatte ich das Gefühl, als gingen bei Euch die Abstimmung und die Nerven verloren.

Ich habe mir daher nicht so viel Sorgen um den Gegner machen müssen, mein Problem war mein Verbündeter.
Er war mir unterstellt, doch er hat gemacht, was er wollte.
Und das was er gemacht hat oder vorschlug, konnte ich nicht nachvollziehen.
Dazu ein Beispiel:
Bei der großen Schlacht vor Marienburg wurde de la Gardie praktisch geschlagen.
Ich wies meinem Verbündeten die ehrenvolle Aufgabe zu, den geschlagenen Gegner zu verfolgen( Richtung G5), während ich nach G 6 vorrücken wollte.
Er tat es nicht und er sagte es mir auch nicht, das er es nicht machen würde, obwohl wir in Marienburg direkt miteinander sprachen.
So wurde de la Gardie nicht verfolgt und konnte sich irgentwo in der Nähe verstecken.

Es war zum aus der Haut fahren.
Danach sollten wir gemeinsam Dworek angreifen, doch wer war nicht da und wieso war Dworek feindfrei ?
Mein Verbündeter war nur mit der Kavallerie nach Dirschau vorgerückt, wie ich später erfuhr.
Dirschau war auch feindfrei, wo war der Gegner ?
Ich mußte eilig zurück, aber ich kann 1 Tag zu spät, Marienburg brannte schon, die Schweden wichen nach Süden aus.
Schei....

Gruß
Franz
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Pappenheimer am 14. Februar 2017 - 10:06:47
Na, das passt doch zum Armin. Der hat ja später auch mal woanders angeheuert.  8)
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Strand am 14. Februar 2017 - 10:56:45
Zitat
Ich wies meinem Verbündeten die ehrenvolle Aufgabe zu, den geschlagenen Gegner zu verfolgen( Richtung G5)

Ich weiß nicht, was mit eurer Aufklärung los war, aber nach der Schlacht von Marienburg wichen die Schweden zum Meer zurück (auf I4). Dann stellte sich in der Tat die Frage, \"heimhumpeln\" nach Fort Marie (I4->H4->G4->F3), um zu retten, was noch zu retten ist, oder \"hintenrum\" nach Marienwerder (möglich, da ich noch gut versorgt war). Ich entschloss mich für I4->J4->J5 und ein paar Guerilla-Aktionen auf die Straße nach Marienburg (also die von Polen geschätzte 20%-Variante).

Zugegeben: Das ganze hatte etwas von U-Boot-Fahren. :)

Niemand war verwunderter als de la Gardie, als die Stadt plötzlich blank (bis auf ein paar angeschlagene Infanterieregimenter) vor den Schweden lag. Und da hieß es natürlich angesichts des drohenden Wintereinbruchs/Kampagnenendes zuzuschlagen.
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Tabris am 14. Februar 2017 - 17:07:31
Da muß wohl meien 5-cent vor meinem Gesamtbericht zum besten gehen ... und aufpassen das es nicht wieder in eine Schlammschlacht ausartet

Zitat von: \'Franz\',\'index.php?page=Thread&postID=243876#post243876
Hallo Hindu,
Ich habe mir daher nicht so viel Sorgen um den Gegner machen müssen, mein Problem war mein Verbündeter.
Er war mir unterstellt, doch er hat gemacht, was er wollte.
[...]

Nachdem uns Sorandir freundlicherweise in einer Mail den gesamten Kampagnenverlauf (incl. Kommentar überlassen hat)  kann sich jeder seine eigene Meinung bilden.

Aber wenn es Dich glücklich macht trage ich die alleinige Schuld am Mißerfolg der Polen.

Ich habe nicht gleichzeitig La Gardie verfolgt & bin nach Dworek marschiert , habe die Stadt Marienburg nicht ausreichend mit Garnison bestückt (Hatte ja nur 720 meiner 3740 Mann zurückgelassen während  die Stadt ansonst offen war), hatte auch nicht im SZ 10 & 11 dies kundgetan und Verstärkungen für Marienburg erbeten, habe nicht mit mehrfacher Übermacht Fort Marie gestürmt und habe nach der Einnahme von Dischau nicht schnell genug Starograd eingenommen (wäre höchstwahrscheinlich im SZ 13 passiert).

Ich finde es eher schade das man am Ende der Kampagne nicht einen Schlußstrich ziehen kann und neben den Fehler der Anderen auch seine eigenen Fehler reflektiert.


Hmmm, ... aber herzlichen Glückwunsch an die Schweden für den überraschenden Kampagnensiegt. Es ging hin und her... im SZ 8 hätte ich keinen Heller mehr auf die Polen gesetzt, dann nach den großen Schlachten um Marienburg so ab SZ 10 sah ich alles zugunsten der Polen entschieden und dann das  ;(
Imo hättet Ihr einfach in SZ 8 Truppen ausfächern sollen, die Position befestigen und auf unsere Aktionen reagieren sollen... im Nachinein ist das natürlich einfach gesagt ohne fortdauernder Versorgungsknappheit und dem marodierenden Litauern im Rücken ;) So gesehen war Marienburg perfekt gelegen mit den ganzen Straßen während Starograd weitab war.
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Tabris am 14. Februar 2017 - 17:17:25
Zitat von: \'Strand\',\'index.php?page=Thread&postID=243885#post243885
Zitat
Ich wies meinem Verbündeten die ehrenvolle Aufgabe zu, den geschlagenen Gegner zu verfolgen( Richtung G5)

Ich weiß nicht, was mit eurer Aufklärung los war, aber nach der Schlacht von Marienburg wichen die Schweden zum Meer zurück (auf I4). Dann stellte sich in der Tat die Frage, \"heimhumpeln\" nach Fort Marie (I4->H4->G4->F3), um zu retten, was noch zu retten ist, oder ...

Will Deinen Erfolg ja nicht schmälern aber mit einer 1500 Mann Besatzung in Marienburg wäre die 20%-Guerilla-Aktion auch das geblieben, wovon ich ausging ;) ... aber da gab es, wie bekannt, Abstimmungsprobleme und so waren die Garnison lediglich halb so groß.
Hätte andernfalls einer von uns Dich verfolgt wären wir eventuell nicht mehr rechtzeitig in Dworek und/oder Dirschau und Deine Aktion hätte sich auch gelohnt.
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Franz am 14. Februar 2017 - 18:10:13
Hallo Tabris,
ich hoffe, Dir hat das ganze auch Spaß gebracht, auch wenn wir uns gar nicht verstanden haben.
Persönlich bin ich Dir nicht böse, jeder hat halt seine Art zu spielen.

Als Du Du sagtest, ich sitze in Marienburg nur auf dem Ars... , war ich schon sauer.
Aber was sollte ich alleine tun, der Feind stand mit 2-3 Korps in der Nähe und zwei Straßen führten nach Marienburg.
Du hast ja Deinen eigenen Krieg geführt.
Ich wagte es daher lange nicht, Marienburg zu verlassen.

Tod den Schweden
Gruß
Franz
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Hindu am 14. Februar 2017 - 19:18:45
Zitat von: \'Pappenheimer\',\'index.php?page=Thread&postID=243866#post243866
Servus Hindu,

also mein Frustlevel kam eigentlich eher daher, als ich etliche Runden rund um Dirschau bleiben sollte, weil angeblich laufend die Polen den Ort angreifen würden.


Naja wenn ich mir die Auswertung ansehe, dann sehe ich schon, dass die Polen (ich schreibe mal verallgemeinernd Polen für die Gegner Schwedens) 2 x Dirschau und 2x Starograd angegriffen haben und auch noch Versorgungskonvois überfallen haben. Dies hätte ich gern verhindert.

Was ich total unterschätzt habe waren die Zeitverzögerung der Kuriere und die Versorgung, wobei es da am Anfang wirklich auch Pech war, das alle immer so zusammen waren und damit doppelt soviel Proviant verbrauchten. Zum Schluss wollte ich eigentlich alle möglichst nah an die Versorgung bringen, damit die Trosse ankommen und auch die Verstärkung. Mir liefen halt massiv die Truppen weg und ich habe nicht gesehen, dass die Versorgung das kompensieren kann.
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Strand am 14. Februar 2017 - 20:40:30
Friede, Brüder.  :) Die Schlachten sind geschlagen. Die Geschichte daraus ist das eigentlich Interessante, die Siegpunkte steuern das ganze nur ein wenig. Ich bitte zu berücksichtigen, dass das Kuriersystem und die unterschiedlichen Spielercharaktere, die nicht wie Roboter reagieren bewusste Features der Kampagne sind. Es besteht explizit nicht die Pflicht, Befehlen zu gehorchen. Im Gegenteil: Zu einem guten Teil sind Ungehorsam und Missverständnisse das Salz in der Suppe.

Ich glaube der große Fehlerdas große Missverständnis von allen, die schon vorher in anderen Sorandir-Kampagnen gespielt haben, war, das neue Kuriersystem, wie das alte zu nutzen. Früher konnte man viel unmittelbarer auf Bedrohungen reagieren, da zwischen den Zugabgaben Kuriere hin und her gingen, auf die man reagieren konnte. Dadurch, dass die Kuriere jetzt nur noch einmal pro Runde und zusammen mit der Zugauswertung kommen, ist man im besten Fall automatisch eine Runde hinterher. Immer wenn ich konkrete Befehle bekommen habe, waren diese komplett witzlos oder veraltet. Der Höhepunkt war glaube ich \"Greife den Feind auf D9 an.\", und ich stand zum selben Zeitpunkt auf D9 und natürlich kein Feind weit und breit in Sicht.
Prinzipiell müssten als Konsequenz Befehle viel vager und weitreichender formuliert, werden, um Aussicht auf Erfolg zu haben. Zudem muss man sich als Oberkommandierender in die Lage seiner Generäle versetzen. Die wollen einfach nicht zehn Runden einen Ort halten und schanzen - selbst wenn es strategisch noch so sinnvoll ist.  :whistling:

Ich gebe ehrlich zu: ich bin mit dem Kuriersystem überhaupt nicht klar gekommen. Die Kampagne hat sich für mich lange Zeit wie ein Tiefseetauchgang im U-Boot angefühlt: Im Dunkeln, alles langsam und gedämpft, einsam und leer. Ab und zu ein Aufblitzen, wenn man in der Ferne mal einen Feind sieht, wie ein schwaches Sonarecho und das Radio spielt alte Waisen von vor vierzig Jahren. Aus dieser Motivation sind dann auch so Blödsinnsangriffe, wie auf Marienburg entstanden. Da ist de la Gardie einfach pompös der Kragen geplatzt, weil er \"auch mal\" wollte. Dass es im Nachgang für die Schweden doch noch geklappt hat, war großes Glück und kein Können.
Im Nachhinein sieht die Kampagne toll und spannend aus - ich habe Sorandirs Zusammenfassung mit Genuss gelesen - allerdings nur aus der Helikopterperspektive. Mir war nie bewusst, dass in Starograd selbst Reserven stehen und die Stadt verteidigen. Die Kämpfe um Marienwerder kamen gerade in einem Kurier vor. Ich selber habe das Kuriereschicken nach der Niederlage bei Marienburg eingestellt, da mir die Gefahr des Abfangs und Entdecktwerdens in dieser Kartenposition höher schien, als Zusatzinformationen an meine Mitkommandeure zu verschicken.

Ich mag das alte Kuriersystem lieber und vermisse wehmütig die Zeit, in der noch ein Chronist von Land und Leut berichtete, aus den fernen Winkeln der Karte Getöse vermeldete oder einfach nur Blödsinn fabuliert hat. Das ist jetzt keine Kritik an Sorandir, sondern einfach nur eine Präferenz (die natürlich mehr Spielleiteraufwand erzeugt  ;) ).
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Tabris am 15. Februar 2017 - 11:37:50
Zitat von: \'Franz\',\'index.php?page=Thread&postID=243917#post243917
Hallo Tabris,
ich hoffe, Dir hat das ganze auch Spaß gebracht, auch wenn wir uns gar nicht verstanden haben.
Persönlich bin ich Dir nicht böse, jeder hat halt seine Art zu spielen.

Spaß gemacht hat es mir auf jedenfall ... und ich hoffe auch Sorandir mit unseren Schriftverkehr & Gezänk ;)

Aber nachdem die Vorwürfe aus der Kampagne nahtlos hier weitergingen habe ich mich schon ein bischen angefeindet gefühlt.

Nach der Studie der Gesamtübersicht muß ich sagen das sich die Enttäuschung über meine Verbündeten während der Kampagne weitgehend aufgelöst hat...

Zitat von: \'Franz\',\'index.php?page=Thread&postID=243917#post243917
Als Du Du sagtest, ich sitze in Marienburg nur auf dem Ars... , war ich schon sauer.

Das dies so prokant gewesen ist war mir persönlich gar nicht bewußt, sorry.
Abgesehen das die Nachrichten immer von Prosa strotzten wollte ich schon immer einmal das Zitat von Rod Steiger auc Waterloo (1977) benutzen...

\"Dieser Wellington führt Krieg auf eine ganze neue Art ... auf dem Arsch sitzend\"
(This Wellington wages war in a new way he fights sitting on his ass,well we\'ll have to move him off it)
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Pappenheimer am 15. Februar 2017 - 12:09:44
Ich habe den Grafen Thurn, der doch der alte Esel ist wie man ihn in der 70er-Jahre-Wallensteinverfilmung sah?, als jemanden angesehen, der auch mal starrsinnig agiert. Auf einem Posten rumhocken passt m.E. nicht so sehr zur Kriegsführung des 17.Jh.. Wenn ich an die Tagebucheinträge des Prinzen Christian von Anhalt aus den 1610ern/20ern denke, so belauerte man sich schon mal in verschanzten Stellungen, aber lag nicht ewig an einem Fleck, da die Gegend dann ausgehungert ist. Von daher sollte beinahe eher ein Malus dazu, wenn man länger als zwei Runden an einem Ort bleibt. Man denke an das große Lager bei Nürnberg 1632. Dahingegen müsste Bewegung honoriert werden. Die Armee ernährt sich ja gern aus dem Land. In größeren Städten wie Danzig mag man mit unseren kleinen Heeren auch länger ungestraft liegen bleiben, aber in Nestern wie Dirschau? Man könnte vielleicht neben den Eigenschaften \"Angriff, Probe, Halten\" auch die \"Land aussaugen\" dazu tun. Das dürfte zur Ernährung beitragen, würde aber im Falle eines Angriffs, wenn man wo \"aussaugt\" dazu führen, dass eben 1-2 Regimenter erst verspätet eintreffen, v.a. Dragoner oder sowas... Bitte das nur als Anregung verstehen.

Toll die vielen Erfahrungen der anderen Spieler zu lesen.

Gut, in den vorigen Kampagnen konnten ja Nachrichten auch nur verspätet eintreffen.  :)  Durch das andere Treueverhältnis wusste man aber in der einen Kampagne, wo ich die Kaiserlichen spielte, nichtmal ob die anderen Mitspieler einen nur an der Nase rumführten.  :P
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Franz am 15. Februar 2017 - 12:46:14
Danke Mirco,

begraben wir das Kriegsbeil.

Das Zitat kenne ich und habe gleich daran gedacht, für einen Franzosenspieler ist das schon hart mit den komisch riechenden Briten verglichen zu werden.

Gruß
Franz
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Sorandir am 15. Februar 2017 - 13:09:32
Sehr schön, hier die einzelnen Sichtweisen zu sehen  :)

Zum Kuriersystem greife ich gerne die Anmerkung Strands auf, dass ich  beim nächsten mal die Kuriere doch kurz vor der Befehlsabgabe zustelle um den Zeitversatz zu verringern. Ich verweise aber auf mein Beispiel aus den Regeln und folgendes Hinweis, den ich einem Spieler während der Kampagne gab:

Anmerkung des Spielers:
\"Bemerkung: Das Kuriersystem funktioniert offensichtlich nicht. Mit getrennten Kurier-/Bewegungsphasen klappte das besser. So weiß man eigentlich nie, was man tun soll und die Kampagne besteht nur aus einem Auf- und Ablaufen ohne Koordinierung oder gar Taktik. Zufälligerweise stolpert man mal über einen Feind. Das wirkt um so sonderbarer, wenn man wie jetzt den Verbündeten im benachbarten Feld hat.
Bin schon gespannt auf die Abrechnung am Ende und ob das Ganze, was ich bis jetzt gemacht habe, zu irgendeinem Ergebnis führte.
Kann ich auch den Feinden Nachrichten schicken?\"


Meine Antwort:
\"ja du kannst dem Feind Nachrichten schicken ....(zu welchem Behufe auch immer)
Ich habe z.T. auch den Eindruck, dass ihr das \"neue\" Kuriersystem nicht so wirklich gebacken bekommt. Allerdings ist es realistischer wie das alte, da Kuriere und Truppenbewegungen gleich getaktet sind.
Die Problemchen kommen aber auch dadurch zustande, dass der Oberkommandierende oder ihr die Generalstrategie zu oft ändert (so es eine gibt) oder man schnell auf kleinere Ablenkungen durch feindliche Trupps mit hektischen Truppenbewegungen reagiert.
Ein weiteres Problem ist, dass nur die wenigsten konkrete Datumsangaben beifügen.
So wäre schnell zu erkennen, ob eine Nachricht, die man bekommt, ggfs. nicht mehr aktuell ist.
Auch könnte man mittels des Datums sich zu bestimmten Terminen auf bestimmte Hexfelder verabreden (z.B. \"am 3. Juli Aufmarsch Du auf G.5, ich auf G.3. Am 04.Juli kombinierter Angriff auf Marienburg. Danach halte ich den Ort oder falle bei Niederlage auf G.5 zurück. Du stößt weiter an die Ostesee vor\" etc. pp.)
All das wäre mit ausführlichen und konkreten Absprachen und Befehlen möglich. Aber keiner macht davon Gebrauch und die Kuriere schicken zu viele Floskeln, Mitteilung der aktuellen Lage aber zu wenige Absprachen für die weiteren Tage.
Ich mag den Spielern aber nicht sagen, wie sie ihren Krieg zu führen haben, da sollen sie schon selbst drauf kommen ;-)
 Ein kleiner Trost: Der Feind kämpft mit den gleichen Problemen \"


Ich bin der Meinung, dass man mit verwertbareren und allgemeineren Kuriernachrichten die Kampagne hätte gezielter führen können und finde das Kuriersystem mit der (fast) zeitgleichen Taktung wie die Truppen nach wie vor besser, als wie früher, wo sich Kuriere mit der Geschwindigkeit moderner email-Glasfaser-Technik fortbewegten.

Was ich besser gemacht hätte (natürlich nur als Klugscheißer und mit dem Gesamtüberblick über die Kampagne):

1.Schweden
Ihr hattet das Rennen zur Weichsel gewonnen und in den ersten paar Spielzügen Dirschau, Fort Marie und Dworek fest in der Hand. Wie kann es sein, dass euch diese Orte (bis auf das Fort) genommen wurden, ohne dass der Gegner unter viel Aufwand eine zahlreiche und schwer verschanzte Garnison dort von Euch hat angreifen müssen ?
Highlight: Wrangel zieht von Dworek aus nach Süden ohne nur einen Mann Besatzung (am Kampagneziel !) zurück zu lassen und startet schon bei Marschbeginn unter Versorgungsschwierigkeiten !
Klar kann ich verstehen, dass ich als Spieler nicht nur rumsitzen will. Aber hier hätte es das Mittel gegeben, die Sapieha, Arnim und am Anfang de la Gardie gemacht haben: Infanterie als Garnison abstellen und mit starken schnellen Reiterkommandos auf der Karte Alarm machen. Viel ist den Schweden verloren gegangen, weil insgesamt die Geduld fehlte, sonst wäre es ein wahrhaft epischer Sieg geworden.

2. Polen
Litauen hat das gemacht, was sie sollten mit ihrer guten und zahlreichen Kavallerie. Sie haben Starogard angegriffen und sind dem Gegner in den Rücken gefallen. Der Fall Marienwerders gegen einen kompletten schwedischen Trupp hätten m.M.n.. die Kosaken alleine auf Dauer nicht verhindern können.
Aber ich muss Arnim in fast allem recht geben. Polen war zu defensiv, hockte mit einem Riesenheer in Marienburg, während sich Arnim, Litauer und Kosaken aufrieben in der Erfüllung der Kampagneziele. Wenn Thurn nicht am Schluss in sein Verderben gelaufen wäre, wäre wahrscheinlich entweder Dirschau oder Dworek nicht gefallen. Es muss auch gesagt werden, dass Potocki mit seinen zeitweise fast 8.000 Mann kein einziges Kampagnenziel erfüllt hat und nur im letzten Spielzug es noch mit Mühe geschafft hat, Marienburg dem Feind wieder abzuluchsen. Der Overkill in den Gefechten gegen de la Gardie und Thurn war unnötig, der Gegner wäre auch so untergegangen oder geworfen worden. Warum standen zu Beginn
der polnischen Offensive nur lahme 700 Mann (noch dazu Kaiserliche !) in Marienburg, das man über viele Runden mit 8.000 - 10.000 Mann beschützt hat ?
Noch dazu, wenn man die Fühlung auf de la Gardie verloren hat ?!?  
Der polnische Bonus, die Danziger Flotte, wurde nicht eingesetzt. War jetzt nicht kriegsentscheidend aber damit hätte man sich leichter tun können (noch dazu wenn der polnische OB von der Küste kommt ;)  )    

Wie auch immer, ich kann natürlich leicht reden mit dem nachträglichen Wissen bzw. dem Gesamtüberblick. Ich will auch niemand angreifen, dazu schätze ich alle meine werten Mitspieler viel zu sehr  :hi:  
Betrachtet mein obiges lamentieren als die Predigt, die sich die Kommandanten bei ihren Königen und Oberbefehlshabern abholen können  :)

@ Strand:
Der Chronist ist  für mich auch immer ein hehres Ziel, aber in den letzten beiden PBM hatte ich einfach nicht die Zeit dazu  :(

@ Pappenheimer:
Ich sehe den zeitlichen und räumlichen Rahmen anders: Alle drei Kommandanten jeweils waren DIE Armee und der GESAMTE Landstrich war ausgeblutet und ausgezehrt, nicht nur einzelne Dörfchen. Daher musstet ihr den Nachschub auch aus dem Stützpunkt beiführen und konntet nicht \"aus dem Land leben\", denn \"das Land\" hatte schon lange nichts mehr zu geben.
Die Kampagnenkarte ist ja nur ein paar 50 - 100 km im Quadrat, also schon ein relativ überschaubares Gebiet.
Dazu kommt, dass die Kampagne ja nur etwa 20 Kampagnentage gedauert hat. Ihr lagt euch nicht \"ewig\" in Schanzen gegenüber oder auf dem gleichen Fleck. Eure Truppen haben nur 3 Wochen im Feld verbracht, nicht lang, wenn man es an einem 30 jährigen Krieg misst  :D .
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Pappenheimer am 15. Februar 2017 - 13:14:06
@ SorandirDa hast Du auch wieder recht. :blush2:  Habe ich übersehen.

Danke für die Richtigstellung. Dann alles richtig gemacht.  ^^
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Pappenheimer am 15. Februar 2017 - 14:56:48
@ FranzDas war auch teilweise aus Gewohnheit. In den vorigen Kampagnen bekam man Punkte für vernichtete gegnerische Einheiten, Schlachten zu provozieren wurde also honoriert.
Ansonsten bin ich eigentlich in alle Schlachten nur reingeschlittert und habe nicht angegriffen, weil ich an der und der Stelle einen Feind wusste.
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Strand am 15. Februar 2017 - 18:38:51
Zitat von: \'Pappenheimer\',\'index.php?page=Thread&postID=243970#post243970
@ FranzIn den vorigen Kampagnen bekam man Punkte für vernichtete gegnerische Einheiten, Schlachten zu provozieren wurde also honoriert.

Auch in dieser Kampagne gab es Siegpunkte für Vernichtung:

Vernichtung von >= 25% der gesamten gegnerischen Armee (1)
Vernichtung von >= 50% der gesamten gegnerischen Armee (3)
Vernichtung von >= 75% der gesamten gegnerischen Armee (5)
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Hindu am 15. Februar 2017 - 22:38:43
Zu meinem Zug nach Süden: Ich hatte nur noch so wenig Versorgung und ständig, wenn ich irgendwohin gezogen bin, war schon einer da und es hat doppelte Versorgung gekostet. Ich war es einfach leid, das meine Truppen weglaufen und hoffte, auf der unteren Straße Versorgungskonvois abzufangen, bzw. solange ich noch Truppen hatte wenigstens Marienwerder zu erobern. Denn Dirschau glaubte ich in Thurns Hand und Dworek und Fort Marie von Gardie besetzt. Ich wollte auch auf keinen Fall meine Truppen teilen oder zersplittern, da die Lage so unübersichtlich war, dass ich immer mit dem Feindkontakt rechnete und da ist Übermacht alles.
Titel: \"1629 AD\" Spielbericht aus dem schwedisch-polnischen Krieg (28mm)
Beitrag von: Graf Gaspard de Valois am 15. Februar 2017 - 23:04:51
Tolle Sache das! :thumbsup:
Ich würde gerne bei det nächsten Kampagne auch mal wieder mitspielen. Darf ich?