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Kaserne => Spielberichte => Thema gestartet von: Willi am 26. Februar 2017 - 18:57:45

Titel: Goeben und Breslau 1914
Beitrag von: Willi am 26. Februar 2017 - 18:57:45
Goeben und Breslau – zwei „Was wäre wenn“ - Scenarios
Die Panzerkreuzer, Schlachtkreuzer und Schlachtschiffe des  ersten Weltkriegs als auch die Marinetaktik in dieser Zeit fand ich schon immer interessant. Aus diesem Grunde habe mir zum Einstieg zwei einfache was-währe-wemm-Scenarios ausgesucht.
Historisch: Das Entkommen der Goeben und Breslau im Mittelmeer zu den Dardanellen und der Verkauf der Schiffe an die Türkeihat den Kriegseintritt der Türkei bewirkt.Zweimal hatten die Engländer die Chance, die beiden Schiffe abzufangen. In beiden Fällen haben sie ihre Chance aus unterschiedlichen Gründen nicht ergriffen. Dies liefert einen wunderbaren Hintergrund für die beiden „Was wäre wenn“ –Scenarios:
Scenario 1:
Historische Begebenheit: Noch vor Kriegseintritt Englands begegnen sich am 4 August 1914 um 10.30 Uhr zwischen Sardinien und der afrikanischen Küste  englische und deutsche Kriegsschiffe. Auf deutscher Seite der Schlachtkreuzer Goeben und der leichte Kreuzer Breslau. Auf englischer Seite die beiden Schlachtkreuzer Indefatigable undIndomitable. Die englischen Schlachtkreuzer folgen der Goeben. Später stößt noch der leichte englische Kreuzer Dublin hinzu. Um 19.20 Uhr brechen die Engländer die Verfolgung ab, da die Goeben sie abgehängt hat.
„Was wäre wenn“ jemand auf englischer Seite die Brisanz erkannt und den Befehl zum Angriff gegeben hätte bzw. Captain Kennedy über Nacht den Schiffen gefolgt wäre und sie am nächsten Tag vor Messina gestellt hätte.
Regel: abgeänderte Regel „GRAND FLEETS“ 3.Edition von „mj12games“
Modelle: Navis 1:1250
Deutsche: Goben 140 Punkte; Breslau 20 Punkte
Engländer: Indefatigable 75 Punkte; Indomitable 70 Punkte; Gloucester 20 Punkte

Am Morgen des 5. August 1914 lief die aus dem Schlachtkreuzer \"Goeben\" und dem kleinen geschützten Kreuzer \"Breslau\" bestehende deutsche Mittelmeerflotte unter Führung des Konteradmirals Souchon zum zweiten Male innerhalb weniger Tage den Hafen von Messina auf. Die beiden Kreuzer hatten ihre erste Aufgabe in dem beginnenden Krieg, die Beschießung der Hafenanlagen, der Zuavenkasernen und Signalstationen von Philippeville und Bone in Algerien, erfolgreich durchgeführt. Die Fahrt nach der algerischen Küste hatte die Kohlenvorräte der beiden deutschen Schiffe erheblich zusammenschrumpfen lassen. In Messina sollten die Bunker rasch aufgefüllt werden. In der Nacht zum 4. August war ein wichtiger Funkspruch eingegangen: \"3. AUGUST bÜNDNIS GESCHLOSSEN MIT TÜRKEI: GOEBEN UND BRESLAU SOFORT NACH KONSTANTINOPEL GEHEN\". Von den in Messina liegenden deutschen Handelsschiffen wurde eiligst Kohle übernommen, nachdem sich die Italiener geweigert hatten, Kohle zu verkaufen.
Die Schlagzeilen der italienischen Blätter waren gefüllt mit dunklen Voraussagen: \"DIE DEUTSCHEN KREUZER TRETEN IHRE TODESFAHRT AN\".
Um 17:00 Uhr Nachmittags am 6. August 1914 verließen die Schiffe die Reede von Messina.

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Runde 1
Kaum hatte die Goeben und Breslau die Straße von Messina passiert, konnte sich ein Signalgast des Flagschiffs jenes Dreimarkstück verdienen, das Kapitän als Belohnung für denjenigen ausgesetzt hat, der zuerst den Feind meldet. \"STEUERBORD VORAUS EIN KREUZER\". Es war die Gloucester, derselbe Kreuzer, der die Deutschen vor drei Tagen beschattet hatte. Mit diesen Männern hatten die Matrosen der Breslau noch vor einer Woche vor Durazzo freundschaftlich Wasserpolo gespielt. Dahinter kameen kurz darauf Indefigable und Indomitable in Sicht. \"KLAR SCHIFF ZUM GEFECHT\". Die Munitionsaufzüge rasselten, die Geschützrohre schwenkten aus, die Verschlüsse klickten, und die Klarmeldungen liefen im Gefechtsstand zusammen. Auf 21,5 km eröffnet Goeben das Feuer, das die Engländer auf diese Entfernung noch nicht erwidern können. Indefigable erhält erste Treffer.
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Runde 2
Die Engländer gehen näher ran und Indefigable erhält weitere Treffer. Es entstehen einige kleinere Brände, die aber schnell gelöscht werden können.
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Runde 3
Die Engländer halten weiter mit voller Fahrt auf die Goeben zu. Rings um Indefigable schmettern die Granaten ins Wasser und werfen haushohe Wassersäulen auf. Wie durch ein Wunder wird die Indefigable nicht getroffen.
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Runde 4
Die Engländer gehen auf Parallelkurs zur Goeben. Indefigable wird schwer getroffen. Ein Volltreffer zerschmettert die Brücke und tötet die Offiziere. Ein Turm erhält einen Volltreffer, ein weitere Turm blockiert. Nun erhält auch die Goeben erste Treffer.
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Runde 5
Eine deckende Breitseite der Indomitable trifft Goeben schwer. Zwei abgeschossene Torpedos verfehlen die Goeben. Breslau erhält einige Treffer durch den leichten Kreuzer Gloucester  und die Mittelartillerie der Indomitable. Ein Wassereinbruch senkt die Geschwindigkeit.

Runde 6
Indomitable wird wieder schwer getroffen und sinkt. Ein Torpedo der Goeben läuft an der Indefigable vorbei. Aber auch Indomitable muss Treffer einstecken und es bricht ein Brand aus.

Runde 7
Goeben wird wiederholt schwer getroffen und die Hälfte der schweren Artillerie ist ausgefallen. Sie verträgt nur noch wenige Treffer. Auch Indomitable ist schwer getroffen und es wüten noch immer Brände auf dem Schiff.
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Runde 8 (Die Engländer gewinnen die Initiative)
Goeben dreht ab und nebelt sich ein, Breslau läuft quer zur Indomitable. Indomitable macht einen Zielwechsel auf den leichten Kreuzer Breslau. Aus dieser Nahdistanz beschossen bricht die bereits angeschlagene Breslau auseinander und sinkt. Die Brände auf der Indomitable erreichen die Munitionskammer der mittleren Türme und das Schiff explodiert.
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Runde 9
Der leichte Kreuzer Gloucester dreht ab und nebelt sich ein. Die schwer angeschlagene Goeben sammelt als Siegerin die Überlebenden ein.

Fortsetzung folgt
Titel: Goeben und Breslau 1914
Beitrag von: meyer am 26. Februar 2017 - 19:23:23
Schöner Bericht, schöne Platte!
Habe zwar auch Schiffe in 1:1250, aber für den 2.WK. Leider in einem Jahr nur einmal gespielt...
Titel: Goeben und Breslau 1914
Beitrag von: bodoli am 26. Februar 2017 - 19:51:44
Schön. Die \"Plastik\"-Spielfläche gefällt mir und die Schiffe sehen schon recht fett aus.
Titel: Goeben und Breslau 1914
Beitrag von: Willi am 26. Februar 2017 - 20:16:48
Scenario 2
Indefatigable und  Indomitable sind wie historisch geschehen, der Goeben nicht gefolgt. Gloucaster hält am 6. August Fühlung mit den deutschen Schiffen, die zunächst in Richtung Adria dampfen. Der Funker der Gloucaster drückt dabe eifrig auf die Tasten: \"DEUTSCHE KREUZER AUSGELAUFEN: KURS ADRIA\". Ein lebhafter Funkverkehr, von den deutschen Funkern beobachtet, setzt ein. In erster Linie der britische Konteradmiral Troubridge. Er stand mit mehreren Panzerkreuzern sowie etlichen Zerstörern vor der Straße von Otranto, die der deutsche Verband passieren musste, wenn er in die Adria zu den österreichischen Häfen will. Als es dunkel geworden war, gab Konteradmiral Souchon Breslau den Befehl, die Gloucester abzudrängen.  Die Goeben drehte daraufhin Kurs auf Kap Matapan, der  Südspitze Grichenlands.  Breslau folgte etwas später. Theoretisch hatte Troubridge die Chance, die deutschen Schiffe am 7. August mit den Kreuzern zu stellen. Die Zerstörer mussten zum Kohlefassen einen Hafen anlaufen. An dieser Stelle beginnt ein hypothetisches Scenario aus dem Regelbuch. Die Panzerkreuzer  \"Defence, Duke of Edingburgh, Black Prince und der leichte Kreuzer Gloucester greifen mutig die zwei deutschen Schiffe an.
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1) Goeben sichtet auf Nordkurs die feindlichen Schiffe und eröffnet auf maximale Reichweite das Feuer. Die englischen Schiffe halten mit Ostkurs direkt auf die Goeben zu, um in Feuerentfernung zu kommen. Die Duke ofEdinbury erhält dabei einen Treffer.
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2) Die Goeben und Breslau machen eine Gefechtskehrtwendung und gehen auf Südkurs. Die Engländer drehen daraufhin in zwei Kolonnen ebenfalls auf Südkurs. Goeben ist zu einer Zieländerung gezwungen und beschießt nun mit einigem Erfolg die Defence. Ein ausbrechender Brand auf der Defence kann schnell gelöscht werden, die Defence muss aber mit der Geschwindigkeit herunter gehen. Die Engländer eröffnen ohne einen Treffer erzielen zu können, das Feuer auf die Goeben.
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3) Goeben und Breslau machen eine erneute Gefechtskehrtwendung auf den alten Kurs. Gloucester nebelt sich ein, um die Defence vor weiterem Beschuss zu schützen. Die Engländer wollen die Goeben daran hindern, sich auf ein Ziel einschießen zu können. Die Defence dreht von der Goeben weg. Die Goeben macht einen Zielwechsel auf die Black Prince, während ihre 15cm Mittelartillerie die Gloucester unter Feuer nimmt. Die Duke ofEdingbury kann einen Treffer auf der Goeben erzielen. Die Treffer auf der Gloucester verursachen eine Beschädigung der Steueranlage. Das Schiff dreht nach Steuerbord weg. Die Black Prince wird auf effektive Reichweite der zehn 28 cm Geschützte der Goeben schwer getroffen. Brände brechen aus und sie kann nur noch mit halbierter Geschwindigkeit fahren.
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4) Goeben und Breslau gehen mit der Geschwindigkeit hoch und vergrößern wieder den Abstand zum Feind. Die Engländer sehen die Aussichtslosigkeit ihrer Situation ein und drehen ab. Dabei nebeln sich alle vier Schiffe ein. Die bereits stark angeschlagene Edingburg kann aber noch von der Breslau beschossen werden. Mehre Treffer schlagen ein, die Maschinen versagen und das Schiff kentert über Backbord. Die nur noch mit halbierter Geschwindigkeit fahrende Defence wird in einem Verfolgungsgefecht auf große Reichweite von der Goeben niedergekämpft. Lediglich die Black Prince und die Gloucester können entkommen. Auf der Goeben wird lediglich ein Treffer festgestellt.
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(Durch zweimaliges Anklicken, lassen sich die Bilder vergrößern)