Sweetwater Forum
Epochen => Absolutismus und Revolution => Thema gestartet von: roundhead am 16. März 2017 - 00:03:45
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Hallo Zusammen,
ich hab mal ne Frage zur Black Powder und Artillerie. Nachdem ich mich gerade ins Regelwerk einlese, da ich damit Spanischen Erbfolgekrieg spielen möchte, kommt mir eine Sache komisch vor.
Habe ich das richtig verstanden, dass Artillerie immer den gleichen Schaden macht (also egal ob leichte, mittlere oder schwere Ari) und nur
unterschiedlich weit schießt???
Das finde ich irgendwie merkwürdig, es hat doch damals bestimmt einen Unterschied gemacht, ob nun eine 3 Pfund, eine 8 Pfund oder gar eine 12 Pfund Kugel wo
einschlägt?
Oder sehe ich das jetzt völlig falsch ?(
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Bei Feldbefestigungen macht dies bestimmt einen Unterschied, bei menschlichen Körpern ist die Wirkung eines direkten Treffers immer erheblich. Die Geschosse explodierten nicht (außer bei Haubitzen), sondern wirkten durch direkten Aufprall. Wenn auch bei Kartäschen nicht nach Kalibern unterschieden wird, ist dies historisch gesehen nicht korrekt, da große Kaliber sehr viel mehr Kartätschenkugeln pro Salve verschossen, die Wirkung also auch höher sein sollte.
cheers
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Da die Kugel alle Vollgeschosse waren und keine Sprengmunition verwendet wurde (gibt aber Ausnahmen, aber wir reden über \"normale\" Geschütze) hast Du eigentlich de gleiche Wirkung gegen \"weiche \" Ziele. Es macht keinen Unterschied ob Du jemanden mit einer Pistole oder mit einer Elfantenbüchse erschiesst. Pro Schuss eben nur ein Toter, plus den der dahinter steht.
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Bitte bedenke das bei BP ein Treffer nicht nur \"Tote\" beinhaltet, sondern die moralische Erschütterung der Truppe.
Es gibt bei verschiedenen Formationen entsprechende Modifikationen und ein 6er Wurf ergibt ,
auch bei einem \"Save\", immer Disorder der Einheit.
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Schließe mich da Tattergreis an. Das Wichtigste scheint mir bei größeren Kalibern die größere effektive Reichweite. Kann mich im Moment an kein Regelwerk erinnern, wo zwischen dem Kaliber hinsichtlich der Wirkung auf das Ziel unterschieden wurde.
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Bei Kugelhagel ist die Größe des Kalibers auch nur im Sinne der Reichweite entscheidend, Schaden machen alle Geschütze den selben.
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In begrenzten Maße gab es bei größeren Kalibern (mit Vollkugel), neben den direkten Treffern, immer noch Splitter u.a. als indirekte Wirkung. Auch der moralische Faktor ist nicht zu unterschätzen... hier macht es schon einen Unterschied ob der Kamerad einfach umfällt (3pfd) oder sich in einem roten Nebel auflöst (12pfd).
Leider geht BP nicht so weit und unterscheidet Kanonen lediglich mit der Reichweite. Eine Sichtweise wären vielleicht das kleiner Kaliber eine höhere Feuerkadenz haben und so über die Zeit die gleiche Wirkung wie höhere Kaliber erreicht. Ich hätte es aber auch besser gefunden zBsp. den Breaktest- oder Save-modifikator für Kaliber unterschiedlich zu gestalten (Save: leichte = 1/0, mittlere = 1/1, schwere 2/1) aber hier greift wohl der Anspruch von BP so einfach wie möglich zu sein .
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Hallo Zusammen,
vielen Dank für die Antworten.
Ok, dann hatte ich da wohl wirklich eine falsche Vorstellung von der Wirkung der Geschosse
und habe auch die Regeln richtig verstanden. Ist ja auch schon mal was ;)
Hab mich da wohl zu sehr von moderne Artillerie mit Sprenggranaten bzw. der Wirkung des Kalibers leiten lassen.
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Bei meinen Hausregeln (AoB) handhabe ich das so:
-schwerere Kaliber haben größere Reichweite
-je schwerer, desto tiefer in die Formationen dringen die Geschosse (Einzelbasierung & Treffer in Einheit dahinter) - ich kenne z.B. belegte Fälle für Vollkugelsteckschüsse in Pferden
-schwere Kaliber haben größere Wirkung gegen Festziele
-bei Granaten geht es nicht nur in die Tiefe, sondern auch in die Breite
-Kartätschen treffen nur das 1. Glied.
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Hab mich da wohl zu sehr von moderne Artillerie mit Sprenggranaten bzw. der Wirkung des Kalibers leiten lassen.
Juppp.... kann ich verstehen, die meisten Filme die diesbezüglich Schlachtszenen enthalten können auf Explosionen, wegen des cinematischen Effekts, nicht verzichten. Spotan fällt mir der Patriot ein in dem die Waffenwirkung richtig dargestellt wurde ;)
Waffenexperten und Historiker sind da auch nicht das Allheilmittel. Ich erinnere mich an ein Interview eines Experten für römische Kriegsführung der zu einem Film (glaube es war sogar \"Adler der XY Legion\") eingeladen wurde um mit seiner Expertise Hilfestellung zu leisten. Nach dem Abdreh der ersten Szenen hatten Sie Ihn nach seiner Meinung gefragt und er anwortete, ganz unbedarft, mit einer ganzen Liste an Mängeln (ungenügende Formation der Legionäre, Einsatz des Gladius war falsch, das verwendete Infanteriefeldzeichen war von der Reiterei ect.) ... danach ließ man Ihn in Ruhe und er machte sich übers Büffet her :P
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@Tabris,
dann weißt du was ich beim Fernsehen immer ausstehen muss ;)