Sweetwater Forum
Kaserne => Projekte => Thema gestartet von: Tabris am 08. Mai 2017 - 20:05:06
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Vor einiger Zeit haben wir, in unserem Spielkreis, überlegt welche Armeen uns denn noch fehlen würden bzw. was wir Neueinsteigern empfehlen sollten. Eine Xte Franzzösche Armee wäre langweilig und Engländer fallen einfach dadurch raus das wir derzeit den Befreiungskrieg von 1813 beackern und da war lediglich eine britische Raketenbatterie vor Ort (die ich bereits auch plane ;)), daneben haben wir bereits Russen, Österreicher und Preussen am Start womit wohl die Hauptakteure des Konflikts abgedeckt wären.
Wer sich jedoch in den Konflikt einliest wird feststellen das ganz Europa, auf der ein oder anderen Seite beteiligt war ... ob Dänen oder Neapolitaner, Polen oder Spanier. Bei diesen Dimensionen vergißt man leicht die Mitte, die deustcehn Staaten des Rheinbunds wzBsp. die Westfalen !!!
Um die potentielle neue Armee auch Spielerisch von den bisherigen abzuheben hatte ich mir damals Gedanken gemacht und, nach einer kleinen Recherche, eine kurze Armeeliste für Black Powder geschrieben... hier ist der Link dazu :
Black Powder Armeeliste für Königreich Westfalen (eigene BLACK POWDER-Regeln, V1.01) (http://sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&threadID=19079&highlight=)
... Problem des Ganzen war nur das die ganze Recherche und Auseinandersetzung mit der Thematik mich nicht kalt ließ und ich letztendlich, neben meinen anderen unzähligen Projekten , auch noch Westfalen anfing.
Hier die ersten Ergüsse:
Interessant sind, wie bei den meisten Armeen, die Elitetruppen was hier hauptächlich die Königliche Garde ist, als erstes bemalte ich die Garde Jäger. Die Miniaturen stammen hauptsächlich von den Vitrix, die Körper & Arme kommen aus den Garde Grenadieren bzw. Chasseureboxen während die Köpfe aus dem Boxen derWarlord Box der frühen französischen Infanterie stammen. Letztendlich hat sich beim Musiker der Einheit ein Perry Kolpack eingeschlichen ;)
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und natürlich, neben der Kommandobase, eine Plänklerbase für den Plänklerschirm...
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zugegeben der Grüne Mantel & Überhose sind historisch sicher falsch (meist wurden hierfür billigere Stoffe verwendet) aber Optisch machen Sie somit mehr her und unterscheiden
sich optisch gleich von den anderen Truppen ;)
Als nächstes gibt es die Jäger-Carabinere, eine Eliteformation mir gezogenen Gewehren statt den üblichen Musketen. Hier gab es Umbautechnisch schon ein bischen mehr Arbeit.
Wieder mußte der Vitrix Körper herhalten aber nun mußten die Musketen zu Gewehren gestutzt werden. Jeder bekam nach einer Green Stuff Trageriemenschnalle auch einen Hirschfänger als Seitengewehr aus der Perry Merchenariebox dazu Vitrix Köpfe und Perry Rucksäcke... auch fanden GW Teile verwendung (findet bestimmt niemand ;)
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Hier der erste Versuch für die große Einheit der Gardegrenadiere ... wobei ich den Mantel doch richtig blau bemalen werde da sich das hellblau wenig von den grauen Mäntel der Linieninfanterie abhebt.
Nach 100+ bemalten französischer Gardeinfanterie hatte ich gehofft nie wieder blaue Mäntel malen zu müssen ;)
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Westfälische Chevau-legere :
Weiter gehts mit dem Kit-basching Umbauten... mit dem erscheinen der neuen Warlord Bausätze für leichte franzöische Reiterei habe ich mal zugeschlagen und in Form der Westfalen auch gleich ne Verwendunbg dafür gefunden. Neben den dier abgebildeten Minis habe ich mir auch zwei Boxen Husaren geholt die gerade in Aufbau die zwei westfälischen Husaren Regimenter darstellen sollen ;)
Hier das erste Regiment (Benutzt wurden Perry Köpfe von franz. Carabinere)
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das zweite Regiment ... mit der Spanienvariante Chevau Legere Lanciers
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Linieninfanterie:
So nach all der Kür jetzt die Pflicht ... die ersten Modelle der Infanterie. Meine Armeeliste wertet die armen Jungs ab und demenstrechend braucht man wegen den geringeren Punktkosten mehr Einheiten :( Die Modelle sind die neuen Warlord franzöische Infanterie mit keinen Umbauten. Der Umstand das fast alle Modelle Mäntel tragen macht mir das (Bemal-) Leben einfacher ;)
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Die zweite Einheit ist gerade am entstehen ...
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Die erste Fußbatterie ist in der Bemalung... mit den Vorteil das sich die Jungs nur minimal (rote Uniformkrägen) von der franzöischen Linienartillerie unterscheiden .
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Noch ein Gesamteindruck der Ganzen ...
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Hier die Kommandobase für die Chevauyleger-Brigade. Interessant ist hier das der Trompeter die Uniform des 2ten Chevauxlegere Regiments trägt während der Offizier aus dem Garderegiment der Chevauxlegere Lanciere stammt. Hiermit soll man die schwierige Lage der westfälischen Armee während der gesamten Zeit des bestehen des Königreichs dargstellt werden. Der Mangel an finanziellen Mittel, Mangel am Material als auch die Schwierigkeit der Rekrutierung (einerseits aus Unwillen der Bevölkerung als auch die Zahl an potentiell fähigen Rekruten) konnte die Einheiten nur schwerlich aufgebaut noch die Reihen nach Verlusten stetig wieder aufgefüllt werden.
In gegebenen Fall wurde, nach dem vernichtenden Russlandfeldzug, befohlen u.a. das Regiment der Gardechevaulegerlanciere und ein zweites Regiment Chevaulegere Lanciere wieder bzw. neu aufzustellen. Als sich der Aufbau beider Einheiten hinzog, was in den turbulenten Zeiten des Jahres 1813 wenig verwundert, wurden die bereits bestehenden Elemente der 2ten Chevauleger den Gardelanciere angegliedert, daher ist anzunehmen das eine Mischung an Uniformen, nicht nur in dieser Einheit, vorherrschte.
(http://sweetwater-forum.de/wcf/images/photos/thumbnails/large/photo-2918-973ab9aa.jpg)
... mein Pulver ist verschossen, vorerst aber weiteres folgt bestimmt ;(
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Die sehen gut aus :)
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Sehr schöne Bemalung Basegestaltung, Tabris. Das Blau und Gold der Flagge heben sich wunderbar vom vielen Grün ab. Eine Farbkombination, die ich so sonst eher selten sehe. :)
Auch den Fokus des Projekts finde ich klasse. Da ich zu Füßen von König Jerome Bonapartes Residenz in Kassel aufwuchs verbinde ich einigen Lokalkolorit.
Viel Spaß bei den nächsten Ergüssen.
Liebst,
Moritz
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Westfalen! Und in hübsch: :thumbsup: , :thumbsup: , :thumbup: mit* und Eichenlaub.
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Richtig Toll! weiter so! :hi:
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sehr cooles Projekt. Ich finde ja, man kann aus all dem Nap Plastik das so auf dem Markt ist viele Nationen abdecken. Viel mehr als man eigentlich meint. Deine Westfalen sind das beste Beispiel dafür. :)
Stephan
P.S.: Die Tasche an der rechten Seite ist von GW? :)
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Die sind richtig schön geworden, da freu ich mich schon auf mehr!!
Gruß
Fabian
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Schöne und aufwendige Umbauten,gefallen mir auch sehr gut.
Allerdings bin ich bei Inf.von Plastik abgekommen.Egal wie vorsichtig man spielt brechen doch immer Kleinigkeiten ab.Kaufe mir da nur noch Zinn.Die Westfalen dir mir ja auch noch fehlen,wie so vieles kommen in den nächsten Jahren aber auch noch dran.
Bin auf jeden Fall gespannt wie es hier weiter geht.
Grüße Dirk
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super schöne Modelle, echt genial gebaut und bemalt
freu mich auch schon auf mehr davon
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Die Westfalen gefallen mir. Mal was anderes.
Wären die nicht auch was für ein 1809-Kampagnen-WE. Ich denke so an Schill gegen Westfalen und ein paar Franzosen. \"Unser\" Regiment hat ja in Teilen gegen Schill gefochten, wenngleich alles andere als erfolgreich. :whistling:
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Sehr schönes Projekt, schöne Umbauten und tolle Bemalung - bitte mehr davon!
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Danke für die Blumen ... sorgt für weiter Motivation :)
@Dirk Tietten:
Das Metallargument kann ikch nachvollziehen wobei wir nicht so häufig und massiert spielen wie Ihr und deshalb die \"Battle Damages\"- sich in Grenzen halten.
@Pappenheimer:
Spielewochenende sind immer ne gute Idee ;) Schill ist zwar sehr spezeill aber da können auch Holländer mitmischen ;) ... wobei meine Armee noch einige Zeit braucht.
@Regulator:
Jupp genau die Knappsäcke mit Pulverhorn sind GW Metallteile der alten Plastik/Metall Msketenschützen :)
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Sehr tolles neues Kitbashing! Da bekomm ich richtig Lust auf meine Neapolitaner :)
Stephan
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Die Reiter fetzen gleich noch mehr. :thumbsup:
Weiß ja jeder, dass ich Kavallerie eh am spannendsten finde.
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Super cool... :thumbup:
Gefallen mir richtig gut...
DV
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@DonVoss: Das ist ja ein Ritterschlag vom King of Kitbashing :thumbsup:
@Pappenheimer: Jaja, der und seine Pappenheimer ;) Reiter sehen schon toll aus wenn sie fertig sind, aber der Weg dorthin ;(
@Regulator: Neapolitaner !!! Super, würde mich freuen fertige Modelle und Umbauten von Neapolitanern , gerade von Dir, zu sehen ... vorallem das 7te (?) Infanterieregiment mit den rekrutierten Afrikanern :cool:
Hatte damit auch mal geliebäugelt , szenarientechnisch waren die guten Herren ja auch überall vertreten ... Spanien, Deutschland und Russland :) Da gibt es ein sehr gutes Uniformkundliches PDF-Buch Online ... müßte nochmal nachschauen.
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@Tabris: Ja, die Neapolitaner sind spitze, und so wunderschön bunt und abwechslungsreich zu Malen :) Das 7. Regiment ist wirklich sehr interessant, auch noch vor 1807 in den braunen Uniformen. Am interessantesten wird es aber, wenn man sich das geformte \"Elite Regiment\" 1813 ansieht. Das war ein verrückter wilder Haufen:
Januar 1813 37 Offiziere und 1500 Mann unter Colonel Macdonald waren. An Komponenten werden genannt:
-Elitekompanien des 5., 6. und 7. Linienregiments
-Teile der Gardematrosen
-Artillerie (Wohl die Gardeartillerie?)
Zusätzlich werden dem Regiment aber durch Uniformabbildungen noch kleine Detachements folgender Einheiten zugeordnet:
-9. oder 10. Linienrregiment
-1. Garde-Veliten
-2. Garde-Veliten
Durch dieses Sammelsurium ist der Begriff \"Uniform\" für diese Einheit wohl etwas irreführend.
Am 2. Mai 1813 hatte das Regiment im XI. Korps, 31. Division 2 Bataillone mit 31 Offizieren und 625 Mann und dazu noch 1 Offizier und 60 Mann Garde-Matrosen, die nach Bautzen zur Kaisergarde kamen.
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Nachtrag zu deinen neuen Miniaturen: Sag mal, wirst du der neue Don? :O Du haust ja die Einheiten täglich raus :thumbsup:
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Auch ne schöne Linieninfanterie. Westfalen habe ich immer nicht so auf dem Schirm, da im Reenactment gegen 0 tendierend. Franzosen gibt\'s ja tausende, Sachsen vielleicht ein paar hundert, dann noch ein paar Bayern, ein paar Badner und klein wenig deutsche Kleinstaaten. Aber Westfalen? Kann mich in meiner Karriere an keine Einheit erinnern. Wenn dann mag es eine Handvoll geben, die nur zum Dorffeschtle anrückt. Deswegen sind Deine visuelle Eindrücke eigentlich die ersten, die ich von den Westfalen habe - mal von zeitgen. Bildertafeln abgesehen.
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Fetter Output und das auch noch in Schön ... Du hast meinen aufrichtigen Respekt :thumbsup:
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:thumbsup: , :thumbsup: , :thumbup: mit * und Eichenlaub.
Ja, Westfalen sind nicht zu häufig. Rekruten mussten -wie die Steuern- vom Militär abgeholt und gefesselt werden. Dementsprechend durchwachsen waren die Leistungen. Die Preussen staunten später, dass es dort -auch für die Landwehr- genug Freiwillige (im heutigen Sinn, Westfalen war so ausgeplündert, dass die nötige Zahl an Freiwilligen Jägern nur durch Stipendien aufkam) gab und die Aufstellung reibungslos ablief.
Die Wehrpflichtigen mussten auch in Französischen Einheiten dienen - in den Pfarrerarchiven sind noch Totenscheine erhalten. Das machte den Dienst besonders unbeliebt.
In Paderborn hatte man die katholischen Franzosen als Befreier von den Preußen empfangen. Aber der eigene Staat stellte so hohe Forderungen, dass die Stimmung schnell umschlug. Wenn jemand bei den Preußen diente, wurde das, zumindest bis in die 80er, stolz von seinen Nachfahren berichtet. Es ist daran sogar mal untersucht worden, wie zuverlässig solche Überlieferung ist. (Wegen der Preußischen Erinnerungskultur aber ein untaugliches Objekt, wenn man es vereinfacht sagt.) Über den Dienst bei den Franzosen gibt es nur einige Erinnerungen, wenn jemand in Russland blieb, und das auch oft nur durch spätere Nachforschungen. Ein Bruder meines Ur...Urgroßvaters soll beim Übergang über die Beresina umgekommen sein. Ein Kamerad brachte später noch einen Brief. Aber das ist nur bekannt, weil auch die nächste und übernächste Generation beider Familien zur selben Zeit im selben Regiment dienten. Und die Beresina kann man getrost durch den Russlandfeldzug ersetzen. Wer durch Soldaten aus der Gegend Nachricht bekam, bekam meist bekannte Ereignisse genannt, was wohl tröstend wirken sollte.
Schließlich wirkt auch die preußische Propaganda noch nach.
Wenn hier jemand Westphalen als Reenactor darstellte, wäre er bei vielen auch heute noch unten durch, wie man so sagt. D.h. in den letzten 20 Jahren gab es einen gewissen Bruch in der Erinnerung. In den 80ern kannte noch jeder Junge -na gut, die meisten- das \"Kerls wie von Eisen\" Blüchers und wir hörten zu, wenn davon die Rede war, dass es westfälische Landwehrmänner waren, die Blücher unter seinem Pferd hervorzogen, und sogar Paderborner, die Plancenoit einnahmen. Dazu trug hier natürlich bei, dass es neben einem Sieg über Hessen die einzigen militärischen Großtaten der Paderborner waren. Friedrich der Große hat den Kommandeur des Paderborner Regiments dadurch ausgezeichnet, dass er eine Zeitlang in derselben Zelle gefangen gehalten wurde, in der er einst selbst saß, weil er trotz des \'schlechten Materials\' geschafft hatte , mit dem Rest des Bataillons preußischen Husaren einige Stunden ein Waldstück streitig zu machen (Sic! Von den anscheinend unbeteiligten etwa 250 Soldaten waren danach nur 40 übrig.) Andere Berichte stellen heraus, dass Paderborner gerne erst zum Friedensschluss eintrafen, da meist schon 3/4 desertiert war, und das Kontingent meist nicht einsatzbereit war, da Waffen und Munition gegen Essen getauscht wurden. Und nach dem Siebenjährigen Krieg weigerten sich die Paderborner Fürstbischöfe standhaft, Untertanen in den Krieg zu schicken.
Daher versperren die Preussen den Blick auf die Franzosen. Das Westphälische Militär gilt eben nicht als \'cool\'. Mit Hinblick auf die Garde ist ja sogar schon von Operetten-Armee gesprochen worden, was dann -falsch verstanden- verallgemeinert wurde.
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@Riothamus: Vielen Dank für den wertvollen Einblick in die Geschichte hinter den ausgertetenen Pfade :thumbsup: Ich hatte auch unteranderem gelesen das Rekruten sich freiwillig gemeldet hatten um den Bonus hierfür einstrichen und sich dann dünne-machten um selbes nochmal woander im Königreich zu machen. Hier unteranderem auch eine interessante Abhandlung... \"Not enough Esprit in the Corps\":
http://www.sammustafa.com/honour/wp-content/uploads/2009/07/Westphalia-Article.pdf
Sicherlich war das Konstrukt Königreich Westfalen nicht sonderlich beliebt (hohe Finanzbelastung, franz. Verwaltung ect.) aber spätestens nach der deutschen Kaiserreichgründung hat wohl niemand mehr hieran ein gutes Haar gelassen geschweige denn objektive Geschichtschreibung betrieben hat. Ich müßte, für mich, eh mal recherieren was hinter den \"Befreiungskriegs\"-Mytos genau steckt, mein Verdacht ist nämlich das vorallem im nicht-preussischen Deutschland die Begeisterung mässig war und das ganze im Rahmen der Erbfeindschaft der nachfolgenden Jahrzehnte glorifiziert wurde .
@Pappenheimer: Jaja, angetreten zum Krüge fassen... das paßt zu den Westfalen :D
@Regulator: Leider muß ich den Titel Don Voss jr. zurückgeben ... die Miniaturen hatte ich über eine ganze Weile bemalt und bin jetzt vlediglich dazu gekommen Bilder zu machen :( Aber ein Vorschlag.... wenn Du mit den Neapolitanern anfängst forciere ich vorzugsweise meine Westfalen :rolleyes:
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@Regulator: Leider muß ich den Titel Don Voss jr. zurückgeben ... die Miniaturen hatte ich über eine ganze Weile bemalt und bin jetzt vlediglich dazu gekommen Bilder zu machen :( Aber ein Vorschlag.... wenn Du mit den Neapolitanern anfängst forciere ich vorzugsweise meine Westfalen :rolleyes:
Du hast ja Ideen :D Eine gute Idee!
Stephan
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Ich denke, dass man bei den Westfalen schon annehmen muss, dass da die Stimmung nicht besonders gut war. Ein Zugehörigkeitsgefühl konnte sich zum einen durch die kurze Dauer nicht entwickeln und wurde zum anderen dadurch verhindert, dass Napoléon Westfalen nicht als einen souveränen Staat behandelte. Vielmehr konnte der Kaiser der Franzosen Departements angliedern und abspalten wie es ihm beliebte. Eine eigene Außenpolitik, selbst im Vergleich zu anderen Rheinbundstaaten, fand nicht statt. Einfacher wäre es m.E. gewesen, gleich das gesamte Gebiet Frankreich zuzuschlagen. Denn dieses Westfalen war ein zum Scheitern verdammtes Binnenland, das nur dazu existierte ausgenutzt zu werden. Es gab keinen Zugang zum Meer und die ohnehin schon in den ersten Koalitionskriegen sich verschärfende Krise Deutschlands galt doppelt für Westfalen. Kein Überseehandel, wirtschaftliche Restriktionen etc.. In der Ausstellung \"Wider Napoleon\" wurde es ziemlich klar, dass die guten Neubürger der neuen Staaten lieber Franzosen geworden wären, wenn sie sich mit der neuen Ordnung schon arrangieren mussten, statt einem neuen Staat einverleibt zu werden, der obendrein als Ausland des napoleonischen Frankreichs behandelt wurde. Außerdem blieben viele Amtsträger ja die selben und führten die wenigen positiven Aspekte nur schleppend, am liebsten garnicht ein. Aus dem Beispiel des Ghzm. Berg habe ich solches über einen ehemaligen preußischen Beamten gelesen. Ähnliches las ich dann aber auch z.B. über die Grafen von Stollberg-Wernigerode aus Westfalen. Man verglich sich mit den neuen Machthabern und diese fühlten sich geehrt, wenn echter, alt eingesessener Adel die neuen \"Könige\" akzeptierten.
Der rasche Zusammenbruch Westfalens finde ich sehr bezeichnend. Er kündet eigentlich von einem Zeugnis, das die lieben Neubürger diesem Staat ablegten. Trotz ein paar positiver Neuerungen - die sicher nicht von jedem als positiv angesehen wurden - überwogen doch die negativen Erfahrungen.
Die neuen Stabsfiguren finde ich auch sehr stimmig und spiegeln diesen allgemeinen Mangel schön wider.