Sweetwater Forum
Kaserne => Projekte => Thema gestartet von: JensN am 31. Oktober 2017 - 11:59:13
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Architektur und Zubehör ist ja im 3d Modelling nicht so mein Problem. Was ich nun rein gar nicht beherrsche, ist das Modellieren von Figuren. Das konnte ich schon mit Knete nicht und erst Recht nicht am Rechner.
Was liegt da für mich näher, als sich der Technik zu bedienen. Auf der Suche nach vernünftigen Bodyscannern kam ich am Markt schon zu ernüchternden Ergebnissen. Nicht was die Möglichkeiten anlangt, sondern die Preise.
Auch wollte ich keine Riesenstation, die raumgreifend ein ganzes Zimmer belegt. Handgeführte Scanner kamen nicht in Frage, da der Scan hier einfach zu lange dauert.
Also, klein, mobil und ein Scan zwischen 30 - 60 Sekunden. Am Markt habe ich dann etwas gefunden, was mir auf Anhieb gefallen hat. Knackpunkt: Kosten um 20.000 Euro. Würde sich in den Büchern zwar als Anlagegut prima machen, aber ich bin gern liquide. Also was lag da näher, selber ein Scanner zu bauen. Gesagt, getan. Fertig ist er.
Zwar noch ziemlich lose in einer Alurahmenkonstruktion, später soll mir ein Möbeltischler ein schönes, mobiles Schränkchen für die Technik bauen.
Der Vollbodyscan dauert 35 Sekunden !!
Mein Ansatz ist der, meine Figuren mit realen Personen zu scannen.
Als Beispiel habe ich einmal mich selber genommen. Ausgerüstet mit einer Armeejacke, einem modernen Helm und meiner M14. Die Gartenlatschen möge man mir nachsehen. Aber die können ja im 3D locker getauscht werden, genauso, wie das Gewehr, was im Scan nicht so gut rüberkommt.
Hier mal ein paar Posen als Rohdaten (hier besteht noch Einstellungsbedarf an den Tiefenkameras und der Software, aber da muss man etwas fummeln, bis man die richtigen Grundeinstellungen gefunden hat).
(http://bilder.lasermodellbau.de/sold/sold.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/sold/sold_02.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/sold/sold_03.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/sold/sold_04.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/sold/sold_05.jpg)
Diese beiden Figuren habe ich aus den unbehandelten Rohdaten mit meinem FDM Drucker gedruckt. Größe 12cm. Dieser Druckertyp eignet sich eigentlich nicht für Figuren.
Nach der Crisis (oder vielleicht schon vorher, mal gucken) werde ich mal auf meinem SLA in 28mm drucken.
(http://bilder.lasermodellbau.de/sold/sold_06.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/sold/sold_07.jpg)
Diese Figur habe ich dann mal ein bisschen nachbehandelt. Stiefel getauscht, STGW 44 rangesetzt und ein bisschen an den Fingern und dem Gesicht geskulptet. Hier muss ich noch besser werden, aber die Übung machts dann.
(http://bilder.lasermodellbau.de/sold/sold_08.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/sold/sold_09.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/sold/sold_10.jpg)
Fazit: Super geile Sache. Da ich weiss, wie lange selbst ein geübter Figurensculptor an so einer Figur sitzt, bin ich als Nichtkönner schon stolz. Scan 40 Sekunden, Nacharbeit an der letzten Figur 45 Minuten.
Da ist Potential.
Falls sich nun Re-enactor berufen fühlen \"Modell\" zu stehen, bitte um Nachricht. Frühes bis spätes Mittelalter bevorzugt, Napoleoniker hab ich schon......
ACWler wären auch schön. WW2 braucht man in Deutschland nicht fragen, oder ?
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Wow - beeindruckend!
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Sehr beeindruckend, vor allem mit selbst gebautem Scanner. Meine Hochachtung. Bin gespannt auf die 28mm Ergebnisse.
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Jens du Bist der absolute Hammer.
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Echt toll, wie Du immer alles ausprobierst und nicht vor dem Fortschritt zurück schreckst. Die Ergebnisse lassen sich ja echt sehen.
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Fantastisch!!! Im Juli aufs Peter und Paul Fest nach Bretten! Da bekommst du Landsknechte um 1504 in rauhen Massen!!!
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Am Wochenende war mal ein befreundeter Re-enactor zu Besuch und wir haben meinen Scanner unter \"Gefechtsbedingungen\" ausprobiert.
Das funktioniert super und mit wenigen Schritten der Nachbearbeitung lässt sich aus dem Scanrohling was machen.
Natürlich muss man die Bandeliers, Riemen, Knöpfe usw. nacharbeiten und für die kleinen Figuren übertreiben.
Das sind wir ja von unseren Zinnminis und Plastikwichteln gewohnt. Beim Scan haben wir uns dann damit geholfen, das wir
bei manchen Sessions etwas unter das Gurtzeug gestopft haben um die für den Scan hervorzuheben.
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan_02.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan_03.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan_04.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan_05.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan_06.jpg)
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(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan_08.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan_09.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan_10.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan_11.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan_12.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan_13.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan_14.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan_15.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan_16.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan_17.jpg)
Hier mal ein Probedruck mit dem eigentlich dafür nicht geeigneten FDM-Drucker. Dient nur mal so als Handmuster für die
Anmutung der gescannten Figur. Wenn ich alle Scans nachgearbeitet habe und mit Digitalwaffen versehen habe, packe ich die Scans mal auf meinen SLA Drucker.
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan2.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan2_02.jpg)
Für meine Italienkampagne hat sich meine Frau dann noch als \"Brunnenfigur\" zur Verfügung gestellt. Diesen Scan musste ich dank der Einfachheit des Kostümes
nur noch an den Händen ein wenig nacharbeiten.
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan3.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan3_02.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scan3_03.jpg)
Fazit: das funktioniert ...
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Welche SW benutzt Du für den Scan?
Hast Du vielleicht einen Link zur Anleitung?
Erinnert mich daran, dass ich hier einen 3D Scanner mit der David SW rumzuliegen hab.
Hattest Du Dir das Thema 3D Body Rigging mal angeschaut? Daz3D ist ja umsonst und Poser kostet auch nicht die Welt. Vielleicht macht es ja Sinn, nur eine Basispose aufzunehmen, für diese etwas Nacharbeit zu investieren und dann Varianten mit so einer SW zu erstellen?
Die Posen kann man dann m.W. auch exportieren, bzw. fertige Sets gibt es sogar zu kaufen. Ein angelegtes Gewehr sieht ja von der Körperhaltung und den meisten Epochen gleich aus?
Wenn Du mal keine Statisten findest, gibt es ja noch Action Figuren. Deren Body Scanner braucht dann auch etwas weniger Platz.
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Also zur Technik meines selbstgebauten Scanners werde ich jetzt nicht mehr soviel sagen.
Hat den einfachen Grund, das ich damit evtl. in die Vermarktung gehe.
Deine Denkansätze sind vom Prinzip richtig. Rigging ist möglich, habe ich ja hier auch schon mal gezeigt, glaube ich.
Aber wenn man schon mal richtige Personen auf dem Drehteller hat, warum soll man dann noch Zeit mit dem Riggen von Figuren verbringen,
wenn man der \"Scanfigur\" sagen kann, wie sie sich hinstellen soll. Da der Scan aktuell nur 35 Sekunden dauert (und nachdem ich einen schnelleren
elektrischen Drehteller habe, nur noch 15 Sekunden) ist das kein Problem.
Irgendwelche Actionfiguren mit David Laserscanner usw. scannen. macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Echtpersonen haben ja den Charme,
das die Proportionen stimmen und viel wichtiger, der Faltenwurf der Klamotten kommt eben super rüber.
Und ein wirkliches Platzproblem sehe ich auch nicht. Mein Scannerkorpus nimmt nicht mehr Platz ein, als 2 nebeneinander gestellte CD-Ständer.
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Hab es mal wieder rausgekramt.
Rigging von Figuren (einschliesslich Animation)
Animierte Figuren (https://www.youtube.com/watch?v=74YwyutY9Ns)
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Ganz großes 3d-Kino. Ich abonnier\' ja selten Themen, aber das hier fühlt sich so zukunftsweisend an, dass man es verfolgen muss.
Mit den künstlerisch interpretierten Proportionen, dem \"Stil\" von 28mm-Miniaturen, hat das natürlich nicht viel gemein- eher mit 1/72- aber das tut dem schieren Potenzial ja keinen Abbruch.
Ich hau\' mal Regulator an- der nervt nicht nur immer wieder damit \'rum, reenecten zu wollen, sondern ist auch ausnahmsweise mal jung und in Form genug, um wirklich als ACW-Private durchzugehen. :whistling:
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Nur eine unmaßgebliche Meinung:
Reenactor haben mit dem Aussehen von historischen Soldaten soviel zu tun, wie 18jährige schwerarbeitende Männer mit 50jährigen Schreibtischpupsern.
Wollen wir eigentlich, dass unsere Figuren so aussehen, wie \"normale\" Menschen? Also ich mag gerade die Copplestone Germanen, weil sie so muskulös sind. Wie man sich halt Germanen vorstellt - nicht wie sie waren. Also Scannen finde ich super - aber als Spartaner doch lieber den nachbearbeiteten Gerard Butler als den Supermarktleiter Hugo Maier mit Schild und Speer.
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Ich weiss was Du meinst.
So geht es mir z.B. auch immer bei Kriegsfilmen, wo die etablierten Schauspieler zwischen Mitte 30 bis Mitte 40 Soldaten verkörpern,
die eigentlich nicht älter als 25 sein sollten.
Re-enactor passsen vom Habitus nicht wirklich zum damals dienenden Soldaten, weil es in der Regel
die um die gut genährten 50 Jährigen sind, die über das Schlachtfeld hopsen.
Ob das nun Napoleoniker sind oder Wikinger, so richtig überzeugten mich da die wenigsten Kombattanten.
Über die Stilmittel der modellierten Figuren brauchen wir in diesem Zusammenhang keine Diskussionen zu führen. Selbst die als \"schlank\" geltenden Perrys
sind wenn man so will, anatomisch unter aller sau.
Aber wie gesagt, das ist das hinlängliche \"Geschmacksmuster\" der Spielfiguren. Ich mag es halt überhaupt nicht.
Und da ist mir dann ein evtl wohlgenährter Re-enactor lieber und auf jeden Fall um Lichtjahre überzeugender, als ein Cobblestone-Gnubbel.
Jedenfalls wenn ich ihn mir in 28mm ausdrucke. Meine persönliche Geschmacksmeinung und kein Grund zur Diskussion.
Was natürlich nicht heissen soll, dass man dieses Thema nicht diskutieren soll. Dann bitte allerdings in einem anderen Thread, um diesen nicht zu zerschiessen.
Als Nachsatz sei mir noch erlaubt zu sagen, dass sich - sobald sich in wirklich naher Zukunft viele einen SLA Drucker für ganz schmales Geld leisten können und wollen -
die real proportionierte Figur als Kunstform durchsetzen wird.
Ohne die Notwendigkeit Säbel mit Kleidungsstücken zu verschmelzen oder Rucksäcke falsch darzustellen, um Hinterscheidungen für den Abguss zu vermeiden.
Vielleicht nicht als Gamingfiguren, dann aber doch für den Dioramen und Vignettenbauer.
Diese Kunstform wird sich genauso durchsetzen wie dereinst die anatomisch völlig falsche Proportionierung und Hässlichkeit der Spielgnubbel.
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Das ist ja mal seltsame Kritik.
Da nutzt einer verdienstvoller Weise ein Verfahren, dass nolens volens realistische Figuren ergibt. Und dann wird kritisiert, dass man aber unrealistischerweise lauter Arnold Schwarzeneggers möchte. Mit verzerrten Proportionen. Thema verfehlt.
Und wollen wir wirklich solche Muskelprotze, wie es sie in einer Kompanie vielleicht in einem Exemplar gibt? Die Perrys fahren doch anscheinend mit ihren realistischeren Posen, die nur etwas die Hände und Gesichter betonen recht gut. Zu übertriebene Figuren im historischen Bereich sehen albern aus. Ich habe bisher davor zurückgeschreckt, mir bei Calpe die Lützower zu bestellen, weil ich genau das im Vergleich zu Perry, Warlord und HaT befürchte. Da hoffe ich noch irgendwie darauf, dass HaT auch für ihre 28mm Lützower herausbringen oder die Perrys zur Erkenntnis kommen, dass die Uniform auch für 1815 gebraucht wird. Ich male ja langsam.
Die historischen Soldaten der napoleonischen Kriege waren keine Bodybuilder, waren keine Models. Das waren Studenten, Handwerker, Landwirte und was es sonst an Berufen gab. Oft waren sie eher ausgemergelt als richtig ernährt. Es hilft sich Fotographien vom ACW bis zum 1. Weltkrieg anzuschauen. Da war die Ernährungssituation aber schon besser. Es gibt sogar Fotos von Teilnehmern der Schlacht von Waterloo, die zu einem Jubiläum in ihren Uniformen fotografiert wurden. Allerdings kann man da mit gewissen Korrekturen rechnen. In Emigranten-Einheiten, in Freikorps, bei den Landwehren und den Preußischen Freiwilligen Jägern waren eher die nicht so gut trainierten und eben die, die nicht so gern bei der regulären Armee genommen wurden in der Mehrheit.
Wer in einer Studentenverbindung war, die noch Pekeschen, die \'Uniformjacken\' der Studentenverbindungen aus dem 19. Jahrhundert aufbewahrt hatte, der weiß, dass oft selbst die Schlanksten nicht hineinpassen. Man schaue sich Gemälde an und vergleiche mal die Proportionen des Kopfs mit denen des Körpers.
Und schließlich lese man bei Don Trojani, was der zur Verwendung heutiger Typen als Modell sagt. Der Unterschied liegt vor allem in der Haltung, im Aussehen der Gesichter. Natürlich findet auch er niemand, der an Mangelernährung leidend groß geworden ist. Und natürlich wurde auch der ein oder andere Muskelprotz Soldat. Aber dass will ja auch keiner zeigen. Die Minis sollen ja möglichst aus einer Form gepresst sein. Dann aber bitte realistisch. Ein leichter Bauchansatz bei einem Sergeant? Kann durchaus sein.
Berücksichtigt man das allessieht man, dass es -ob bewusst oder unfreiwillig, kann ich nicht sagen, gerade die größeren Hände und Köpfe sind, die die Perry-Figuren realistisch machen. Das dürfte man am Rechner auch modernen Scans verpassen können. Viele 1/72 sind da eher unrealistisch, weil sie Proportionen des 20. Jahrhunderts zeigen. Proportionen wie sie Da Vinci aufzeigte, funktionieren heute so nicht mehr. Das schöne am 3D-Druck dürfte sein, dass auf die Dauer alles 3 geht: Heute übliche Proportionen, realistische und die für die, die Bodybuilder für schön halten und nicht für Anabolika-Monster ( ;) ).
Spartaner dürften übrigens eine Ausnahme sein. Die hatten ja ihr spezielles Training von klein auf. Aber nur die Spartiaten. Zum Heer gehörten auch Periöken. Sie stellten sogar die Mehrheit. Und da ist dann die Frage inwieweit Muskeln aufgebaut, inwieweit Ausdauer trainiert und inwieweit Kraft trainiert wurde. Das ist ein Unterschied. Ja, auch Krafttaining und Muskelaufbau sind etwas Unterschiedliches.
Früher konnte man jedes 3. Jahr mit einer schlechten und jedes 5. Jahr mit einer Hungerernte rechnen, während auch nur eines von 5 Jahren eine gute Ernte brachte. Da wuchsen nur die Reichen zu dem auf, was später normal wurde. Die Zeit der regelmäßigen Missernten endete erst nach den napoleonischen Kriegen. Erst in wenigen Gebieten, auch nicht im ganzen Preußen, baute man die Kartoffel neben anderen Früchten an. Das änderte sich nun. Oft geraten die Kartoffeln gut, wenn das Getreide schlecht gerät. Später wurde dann noch der Rübenanbau intensiviert. Ende der zwanziger und dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde die Ausnutzung der Fläche zum Ackerbau für die Volksernährung optimiert und die Staaten schlossen erstmals in der Geschichte Verträge, um bei einer Hungersnot durch Importe das Schlimmste zu verhindern. Zwischen Preussen und Russland kam es sogar fast zum Krieg, weil Russland einmal selbst seine Verpflichtungen nicht erfüllen konnte. Ja, da gab es noch andere Gründe, aber das spielte mit hinein. In Preussen hatten die männlichen Erwachsenen abends an landwirtschaftlichem Unterricht teilzunehmen, bei dem der Dorflehrer anhand zentral erstellten Materialien die damals bekannten Zusammenhänge erklärte. Später wurde das durch Unterricht während des Wehrdienstes vermittelt. Manche Formulierung und einige Texte haben es bis in moderne Lehrbücher geschafft. (Die Frauen hatten Handarbeitskurse zu besuchen. Dadurch sollte eine Nebeneinnahme erreicht werden, um eine Überschuldung aufgrund zeitweise teurem Saatguts zu verhindern und die Ablösungszahlungen wegen der Bauernbefreiung zu erleichtern.) Die Hungersnöte in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden dann durch Pflanzenkrankheiten und Parasiten oder auch Mäuseplagen und evt. Naturkatastrophen ausgelöst, nicht mehr durch schlechtes Wetter und schlechte Organisation.
Wohlgenährte und kräftige Menschen waren bis zum 19. Jahrhundert keinesfalls die Regel und die Soldaten mussten sowieso oft darben.
Also, ich kann nur sagen, dass ich realistischere Proportionen bevorzuge, aber die Möglichkeiten gut finde, dass hier ein Weg geschaffen wird, der uns auf Dauer sicher eine neue Wahlmöglichkeit bescheren wird, weil es günstiger wird, verschiedene Proportionen anzubieten. So nach dem Motto: Wollen sie ihre Datei realistisch, heutige Sehgewohnheit oder Heroic Style? Auf jeden Fall sieht das Zwischenergebnis schon mal besser aus, als die meisten am Computer modellierte Figuren: :thumbsup: , :thumbsup: , :thumbup: mit * und Eichenlaub.
Eine Marktlücke für reiche Wargamer wäre vielleicht, anzubieten den Wargamer einzuscannen, so dass er sich dann selbst als Mini ausdrucken kann. Man stelle sich vor, wie der Don sich selbst bemalt und dann meckert, dass es ihn nur einmal gibt, und er daher zuviel Zeit übrig hat...
Edit: Da war ich mit meinem Appel zu langsam und habe wohkl auch mal wieder die Ironie nicht verstanden... Wenn Du das nicht im Thread haben willst, kann ich es -bis auf die Anregungen natürlich löschen.
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Eine Marktlücke für reiche Wargamer wäre vielleicht, anzubieten den Wargamer einzuscannen, so dass er sich dann selbst als Mini ausdrucken kann. Man stelle sich vor, wie der Don sich selbst bemalt und dann meckert, dass es ihn nur einmal gibt, und er daher zuviel Zeit übrig hat...
Also reich muss man nicht sein.......
Für die Tactica 2018 kann ich da sagen:
\"ICH HAB DA MAL WAS VORBEREITET ......\"
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Hier mal ein paar Resultate als 120mm Figuren.
Gedruckt mit dem Wanhao Dublicator 6
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scanfig.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scanfig_02.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scanfig_03.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scanfig_04.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scanfig_05.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/scans/scanfig_06.jpg)
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Man erkennt das Potenzial. Super dass Du am Ball bleibst. Optimal ist das rote Plastik jetzt nicht, um wirklich ein genaues Bild zu kriegen. Vielleicht zur künftigen Präsentation matt/körnig ansprühen und fürs Foto so beleuchten, dass man einen guten Eindruck kriegt?
Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf \"gereinigte\" 28mm\'er, falls das noch immer das Ziel ist. Für die scheint mir der Detailgrad auf Anhieb richtig.
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Man erkennt das Potenzial. Super dass Du am Ball bleibst. Optimal ist das rote Plastik jetzt nicht, um wirklich ein genaues Bild zu kriegen. Vielleicht zur künftigen Präsentation matt/körnig ansprühen und fürs Foto so beleuchten, dass man einen guten Eindruck kriegt?
Du hast Recht. Allerdings wäre ein Grundieren dann nachteilig. Man würde die allgemein kritisierten Rillen nicht mehr sehen :) :)
Die gibt\'s dann irgendwann mal bemalt zu sehen.
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@Jens
Sorry, ich wollte den thread nicht kapern.
Deiner Kunst-Erwartung stimme ich nicht ganz zu. Auch Film kann realsitisch abbilden und wir haben trotzdem die heutigen Filme bekommen (einschließlich 300). Aber wahrscheinlich wird es irgendwann dann auch einfach ein Add-on geben, das lasse ich über den Scan laufen und dann haben wir den Style, den wir wollen.
Täuscht es, oder beweisen Deine Scans auch, wie unrealistich 1/72er aussehen?
Für die Zukunft wird natürlich spannend, wann man auch in Farbe drucken kann. Hat ja beim Laserdrucker nichtmal 20 Jahr gedauert.
Ich wünsche jedenfalls viel Erfolg. Spannende Entwicklung.
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Täuscht es, oder beweisen Deine Scans auch, wie unrealistich 1/72er aussehen?
Selten eine Figur, egal ob 1:72 oder 28mm ist realistisch.
Unrealistisches Aussehen liegt allerdings immer im Auge des Betrachters.
Was die Proportionen angeht, da ist ein Scan nun mal eine Realabbildung. Wobei in der Verkleinerung dann wieder unsere
Betrachtungsweise einen Streich spielt.
Farbige Figuren drucken ???? Wieso 20 Jahre warten ??
Zwar sind die Gipsfiguren zur Zeit noch gross, aber das es dauert nicht mehr lange ....
Farbdruck Körperscan (https://www.youtube.com/watch?v=qXcLX2Lj7as)
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Die Weihnachts/Neujahrsferien haben ein wenig Ruhe einkehren lassen.
Hier mal eine Figur in 1:72. Das \"Scanopfer\" hat sich dann mal selber bemalt und in Szene gesetzt. Die anderen Figuren folgen dann noch...
(http://bilder.lasermodellbau.de/printed/fra1.jpg)
(http://bilder.lasermodellbau.de/printed/fra2.jpg)
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Hier nochmal ein bisschen Druckwerk in dem Bereich. Neben dem bekannten Re-enactor, habe ich dann auch noch ein paar \"Zivilisten\" in 1:87 gedruckt, die ich gescannt habe...
Bevor aufkommt, die Riemen und Bandeliers sind zu flach. Das ist halt realistisch. Ich bin weg von Riemen im Mantelrollenformat, Musketen die wie Regerohre daher kommen und Händen wie Klodeckeln. Ich find´s real schöner.
28mm
(http://bilder.lasermodellbau.de/3d/re1.JPG)
(http://bilder.lasermodellbau.de/3d/re2.JPG)
(http://bilder.lasermodellbau.de/3d/re3.JPG)
(http://bilder.lasermodellbau.de/3d/re4.JPG)
(http://bilder.lasermodellbau.de/3d/re5.JPG)
Hier 28mm vs 1:87
(http://bilder.lasermodellbau.de/3d/re6.JPG)
Alle 1:87
(http://bilder.lasermodellbau.de/3d/re7.JPG)
(http://bilder.lasermodellbau.de/3d/re8.JPG)
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Da musst berücksichtigen, dass die damals einen anderen Körperbau hatten. Bis zum ACW ist das noch leicht nachzustellen, weil es Fotos gibt. Davon, wie zierlich die zu Napoleons Zeiten gebaut waren, bekommt man eine Ahnung, wenn man in Museen (oder auch bei Studentenverbindungen, wenn die ihre alten Pekeschen nie weggeworfen haben, obwohl niemand mehr hineinpasst) Kleidung aus der Zeit sieht. Natürlich waren die Menschen auch damals unterschiedlich gebaut, aber die heutigen Reenactor sehen natürlich nicht so aus, als dass man sie als Rückgrat der Truppe nehmen kann. Es gibt da irgendwo einen schönen Text darüber, wie Don Troiani seine Models auswählt. Vielleicht kann ein Anderer das genauer angeben. Du hast da kräftige Schmiede und reiche Pfeffersäcke abgebildet. Der Großteil der Menschen war damals wesentlich schmächtiger. Auf Gemälden fällt das nicht so auf, weil sie ja alle mit Menschen derselben Zeit gezeigt werden.
Eine Lösung habe ich auch nicht, empfehlen mit dem Scannen aufzuhören will ich auch nicht, nur Problembewusstsein wecken, damit vielleicht irgendwann ein Geistesblitz die Lösung bringt. Und darum gibt\'s auch:
:thumbsup: , :thumbsup: , :thumbup: mit * und Eichenlaub.
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Du hast absolut Recht, was den BMI der Napoleonischen Soldaten anlangt.
In der Regel findet man im Re-enactment eben die Normalos. Wohlgenährte Büromenschen, mit unsportlicher Haltung.
Soll nicht negativ gemeint sein. Zu denen zähle ich mich ja auch.
Aber bei all der Strenge. Ein real gescannter - wenn auch vom BMI vielleicht nicht ganz so passender Soldat - ist mir allemal lieber
und in der Realität wesentlich dichter als \"Wargamegnubbels\", auch wenn sie von den Perrys modelliert sind.
Reine Geschmackssache, meine persönliche Meinung und nicht diskutierbar !
Es ist ja auch nicht so (jedenfalls im Moment), dass diese Figuren als Serien verkauft werden sollen. Primär erfreue ich mich selbst daran und natürlich noch viel mehr, die Re-enactors die sich einscannen lassen. Sie wollen sich ja sehen und kein Derviat Ihrer selbst, mit perfektem BMI.
Da ich plane, auf \"Re-enactment-Tournee\" zu gehen, wird mir sicher der eine oder andere \"ausgemergelte\" Typ über den Weg laufen. Bis in absehbarer Zeit jeder Gamer und Modellbauer seinen Resindrucker auf dem Schreibtisch hat, wird es wahrscheinlich einen riesigen Fundus an Soldaten auf meiner Festplatte geben, wo auch der BMI stimmt :D
Für mich sind das alles Feldstudien, die sich aber in Geschwindigkeiten bewegen, wo mir selber manchmal schwindelig wird. Ich finds klasse und diesen Bereich zu beackern macht spass...
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Das sind tolle Fortschritte, Jens. Ich bin zwar Rios Meinung, aber das ändert ja nichts daran wie erfolgreich deine Machbarkeitsstudie hier läuft.
Eine Lösung habe ich auch nicht, empfehlen mit dem Scannen aufzuhören will ich auch nicht, nur Problembewusstsein wecken, damit vielleicht irgendwann ein Geistesblitz die Lösung bringt.
Finde ich jetzt nicht so Raketenwissenschaft: Im besten Fall hagere Typen in der Szene finden, ansonsten entsprechende Models für ne Scansession ausstatten und bezahlen wenn die Sache irgendwann kommerziell werden sollte.
Oder eben weitermachen wie\'s dir passt. :) Für uns wird da sicher irgendwann einer kommen der\'s nach anderem Gusto macht.
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Finde ich jetzt nicht so Raketenwissenschaft: Im besten Fall hagere Typen in der Szene finden, ansonsten
Naja, hab ich ja geschrieben, das mir der eine oder andere ausgemergelte Typ auf den Teller kommt ..
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Sehr coole Ergebnisse! Solltest du mal nach Bayern kommen, gib Bescheid :)
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Sehr coole Ergebnisse! Solltest du mal nach Bayern kommen, gib Bescheid :)
Vielleicht kommst Du ja mal nach Norddeutschland ;)
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Finde ich jetzt nicht so Raketenwissenschaft: Im besten Fall hagere Typen in der Szene finden, ansonsten
Naja, hab ich ja geschrieben, das mir der eine oder andere ausgemergelte Typ auf den Teller kommt ..
Den Post hatte ich begonnen, bevor Du Deinen gepostet hast, aber erst danach abgeschickt- Deshalb liest er sich jetzt etwas komisch. :)
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Bis zum ACW ist das noch leicht nachzustellen, weil es Fotos gibt. Davon, wie zierlich die zu Napoleons Zeiten gebaut waren, bekommt man eine Ahnung, wenn man in Museen (oder auch bei Studentenverbindungen, wenn die ihre alten Pekeschen nie weggeworfen haben, obwohl niemand mehr hineinpasst) Kleidung aus der Zeit sieht.
Das ist auch mal ein Gedankenansatz. Gerade aus dem ACW, da sehen wir ja die Hämpflinge in Ihren teilweise übergrossen Uniformen.
(https://i.pinimg.com/736x/93/f9/9c/93f99c4a5d1fd28c05182176c81bb244--antique-photos-vintage-photos.jpg)
Bei der Napoleonik und der Zeiten davor stützen wir uns ja in der Regel auf zeitgenösssiche (oder eher nach der Zeit) enstandene Malereien. Da werden wir mit Sicherheit immer das Idealtypische Bild eines Uniformierten sehen. der weder von der Körperhaltung, noch vom Sitz der Uniform wirklich authentisch ist.
(http://www.historischer-bilderdienst.de/images/u353-01.jpg)
Sicher wird man entgegnen, wir haben hier verschiedene Modeeinflüsse, in der einen oder anderen Zeit war das Aussehen besonders wichtig.
Auch wurde ja einmal diskutiert, das immer darauf geachtet wurde, den korrekten Sitz der Uniform zu haben ....
Bei Offizieren mag das stimmen. Aber der normale Soldat der aus Manufakturen eingekleidet wurde.... Ich möchte nicht wissen, wie die Darstellung eines jungen Rekruten (der im Durchschnitt eher das dünne Bübchen wäre) in zu weiter Uniform und flattender Hose als Figur ankommen würde. Oder gar ein abgemagerter Veteran, der nur aus Sehnen und Muskeln durch tausende Kilometer Fussmarsch besteht....
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Im 18. Jahrhundert hat man das so ähnlich gemacht wie heute mit \"von der Stange\". Und wenn, in der Regel alle 2 Jahre, neue Monturen ausgegeben wurden, wurde das beim einzelnen noch korrigiert. Rein funktional durften z.B. die Ärmel nicht zu lang sein. Bei der Optik entschied sicher der Kommandeur. Das war durchaus ein Streitpunkt zwischen Regimentsinhaber, Verwaltung und Hersteller. Der Inhaber musste ja meist die Änderungen bezahlen.
In Paderborn wurden die neuen Uniformen zum Libori-Fest ausgegeben, damit die Soldaten dann auch schnieke aussahen. Einmal hat es geregnet und am nächsten Tag waren die Uniformen eingelaufen. Die Schriftquellen klingen nicht ganz so dramatisch wie die Anekdoten, aber man kann sich den Anblick vorstellen.
Im 19. Jahrhundert hat man zu Jubiläen der Schlacht bei Waterloo noch lebende Teilnehmer in alte Uniformen gesteckt und Daguerreotypien und später wohl auch Fotos angefertigt. Natürlich sahen die nicht mehr so aus wie in ihrer Jugend, aber es ist zumindest ein gutes Korrektiv zu Gemälden. Einige der Lichtaufnahmen sind auch im Netz zu finden. Ich habe es mir dummerweise nicht gemerkt, als die Adresse hier oder bei den Tony Soldiers gepostet wurde.
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Ja. Aber selbst diese Veteranenfotos von 1858 sagen meines Erachtens nichts aus.
Auch hier sehen wir, dass einige Jungs altersbedingt zugelegt haben, die Uniform passt jedoch.
Und ich glaube hier hat man sie auch eher in Theateruniformen gesteckt.
Napeoleons Veteranen (https://mashable.com/2014/10/27/napoleonic-wars-veterans/#gUhRlXW38EqL)
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Definitiv. Die Uniformen waren Anfertigungen.
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Ja, die Uniformen waren natürlich keine Originale, manche Bäuche dicker geworden und mancher vielleicht auch 1 bis 2 cm kleiner. Aber die restliche Statur, die breite der Schultern u.s.w. sagen doch schon einiges aus.
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Ja, die Uniformen waren natürlich keine Originale, manche Bäuche dicker geworden und mancher vielleicht auch 1 bis 2 cm kleiner. Aber die restliche Statur, die breite der Schultern u.s.w. sagen doch schon einiges aus.
Wenn man so will. Man müsste tatsächlich ein museales Originalstück nehmen (oder eine 1zu1 geschneiderte Kopie) und einen heute 12-13 Jährigen reinstecken. Dann würde es wahrscheinlich passen. Aber das geht mir im Moment noch zu weit. Für mich steht jetzt erst mal die Technik, deren Machbarkeit und das daraus resultierende Ergebnis im Vordergrund. Alles andere ist Zukunftsmusik und ob ich die spiele, sei auch noch dahingestellt.
Primär sollen erst einmal Re-enactor Ihr Figürchen in die Vitrine stellen.
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Schönes Projekt. Wo liegst du denn aktuell bei Produktionskosten je Miniatue? Was musst du nacharbeiten, z.B. An der 1/72 Mini ganz oben? Hast du auch schon 28mm versucht? Musste ja dann vom Ergebnis besser als 20mm sein.
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Unsere Truppe hat genug, die authentisch aussehen. Ein paar ändern sich. Aber nimmt man halt den Idealsoldat. Wir hatten auch mal einen, der war dünn und klein, wäre sicher damals nie Grenadier geworden, sondern maximal Voltigeur oder eben Chasseur. Dem hätten bestimmt die Originalklamotten gepasst. Das Einzige ist, dass wir teilweise zu groß sind für damalige Menschen, aber bei Grenadieren geht das schon klar. Irgendwie gefällt mir an TT aber doch die künstlerische Komponente so gern ich auch true-scale mag - sonst wäre ich ja kein 1:72 Fan. ^^
Richtig verlockend wird\'s wahrscheinlich sobald die dadurch produzierten Minis ne preisliche Konkurrenz zu Plastikmodellen von HäT und Co werden. Die Details sehen auf jeden Fall besser aus als vieles, was in Zinn auf dem Markt ist.
Cool und sicher wichtig auch, dass man wie bei Anbietern von Prepainted und unbemalten Gebäuden dann eben die Figuren sowohl in ausgedruckt wie auch als Dateien kaufen kann. Das wird sich irgendwann sicher machen lassen. Denn Spielen ist mein Hobby - nicht Figuren plotten. Aber es gibt auch andere, die lieber alles das vor dem Spielen mögen, gern kleben und basteln. Die werden das Daheimplotten mögen, auch wenn es finanziell nichts bringen dürfte.
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Zum Kostenfaktor habe ich einmal eine einfache Rechnung aufgemacht, die ich an anderer Stelle gepostet habe. Ich übernehme den Text mal 1:1.
Das ist eine Abbildung, Stand heute. In 1-2 Jahren wird der Preis des Druckers mit Sicherheit nach unten zu korrigieren sein...
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Ich mache mal eine ganz simple Rechnung auf
Die 4er Figurengruppen in 28mm wiegen etwa 6 Gramm (habe 2 verschiedene genommen, die wogen etwa 12 Gramm)
Theoretisch wäre ich in der Lage aus 1 Liter Resin (wiegt etwas mehr als 1kg) ca 166 4er Blocks mit Base zu drucken.
Stark abgerundet wären das 600 Figuren. Nehmen wir nochmal Fehldrucke und sonstigen Schwund, kommen wir aber gut und gern auf 500 Figuren.
Das tolle Resin das ich jetzt nehme, kosten pro 500ml 19,95. Also ca. 40 Euro auf den Liter.
Rechnen wir den Drucker mal mit 500 Euro (dafür ist er realistisch zu bekommen, teilweise sogar günstiger), liegen wir bei 540 Euro.
das wären 1,08 Euro pro Figur, wenn wir den Drucker nach 500 gedruckten Figuren wegwerfen würden. Machen wir nicht, wir sind ja nicht blöd...
Aber gehen wir mal davon aus
500 gedruckte Figuren = 540 Euro vs 500 Plastikperrys etwa = 312 Euro
Werfen wir nun den Drucker nicht weg
1000 gedruckte Figuren = 580 Euro vs 1000 Plastikperrys etwa = 624 Euro
Natürlich müssen wir etwas Geld für Isopropanol zum reinigen rechnen (5 ltr etwa 15 Euro, hält ewig)
und FEP Film für den Resintank. 10 Tauschfolien etwa 27 Euro. Den Verschleiss kann ich Euch noch nicht nennen, da ich noch nicht getauscht habe.
Fazit, je mehr Figuren man für sich druckt, desto preiswerter werden Sie am Ende.
Was nun in dieser Rechnung nicht drin ist, falls man nun keine Figuren selber modellieren kann: Figuren, die man als Datei kaufen müsste.
Aber ich sage es mal so. Wenn eines Tages genug Leute einen DLP Drucker besitzen (so im Verhältnis wie es heute bei den FFM-Druckern der Fall ist), könnte ich mir vorstellen, das ich mal Kickstarter auflegen werde, mit Figurensets, so wie ich es mit Gebäuden mache. Da würde man dann wahrscheinlich für 40 Euro ein sehr posen- und umfangreiches Set bekommen.
Da es ja weitere zahlreiche, talentierte Modelleure gibt, werden diese Sets in Kürze den Markt förmlich überschwemmen und der geneigte Sammler wird sich vor Angeboten wohl kaum retten können. Auch das Herausbringen von Sonderserien und Einzelfiguren wäre für den Modelleur/Produzenten wesentlich risikoärmer, als es heute der Fall ist. Formenbau, Produktion/Abguss, Verpacken, Versand entfällt komplett.
Ich sage jetzt nicht die Götterdämmerung der klassischen Produktion voraus. Denn es wird immer Leute geben, die sich die Technik nicht antun wollen. Gleiches gilt ja auch bei Gebäuden, wie ich es aus eigener Erfahrung sagen kann. Aber immerhin hat es sich für mich gelohnt, die klassische Produktionsschiene komplett zu verlassen. Auf jeden Fall wird es eine gewaltige Marktverschiebung auch im Figurenbereich geben und das in nicht allzu ferner Zukunft.
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Wo liegst du denn aktuell bei Produktionskosten je Miniatue? Was musst du nacharbeiten, z.B. An der 1/72 Mini ganz oben? Hast du auch schon 28mm versucht? Musste ja dann vom Ergebnis besser als 20mm sein.
Aufrechnung für Leute die einen Drucker Ihr Eigen nennen, siehe unten.
Nacharbeit, bis auf das herauspicken der 2 Stützen mit Pinzette, keine.
Schau bitte durch den thread, da ist ein Großteil 28mm
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Den Mega-Vorteil sehe ich bei der Quali v.a. im Vergleich mit Major-Manufacturers. Die Formen von Revell taugen ja irgendwann nix mehr und so habe ich bei den alten Sets der 1990er viel nachzuarbeiten wegen Gussnähten und Co. Da aber diese Minis hier immer wieder neu geplottet werden und man nicht abgenutzte Gussformen braucht, ist das ein Megavorteil. Außerdem können Dateien wahrscheinlich einfacher von einem zumachenden Anbieter zum Nachfolgeunternehmen weiter gereicht werden. Derweil es ja in Plastik oft vorkommt, dass eigentlich tolle Sets wie bei HäT nur in winzigen Stückzahlen hergestellt wurden und dann nicht mehr verfügbar sind - wie Koppi mal anmerkte, offenbar aus zumindest ökonomisch nicht nachvollziehbaren Ursachen. Die Scherereien zwischen Anbieter und Konsument bleiben aber wahrscheinlich ähnlich. Ich kenne das ja bei Plotdateien von Schnittmustern. Da bringen es die Kunden auch fertig was falsch auszuplotten und da scheinen mir die Fehlerkoeffizienten beim Käufer noch deutlich überschaubarer. Immerhin wird die Umwelt geschont, indem dann wahrscheinlich nicht mehr Zeugs rund um die Welt per Luftpost in dem Maße verschickt wird wie bisher. :thumbsup:
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Absolut super - in kleinen Masstaeben funktioniert das wirklich wunderbar.
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Naja, auf jeden Fall können sich die Tactica-Besucher die Druckbataillone mal live angucken. Von 15mm-28mm.
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Sehr interessant Dein Beitrag hier. Da ich mich mit 3D-Druck noch gar nicht beschäftigt habe, finde ich es klasse, dass Du uns hier so detailliert teilhaben lässt und auch die Türe zu einer gar nicht mehr so fernen Zukunft aufmachst.
Deine Rechnung finde ich auch spannend und alles andere als selbstverständlich, diese hier zu teilen. Müsstest Du nicht auch den Stromverbrauch einberechnen? Ich lese immer, dass die Drucker Stunden laufen. Oder ist das eher bei Gebäuden der Fall?
Zur Diskussion der Modelle im Vergleich zu Soldaten oder Zivilisten der jeweiligen Epoche. Sicherlich spannend und für Dioramen und museale Stücke sehr interessant. Bei der Abstraktion unseres Kriegspielhobbies finde ich es nicht so wichtig. Hauptsache wäre mir, die Figur gefällt mir grundsätzlich. Aber klar, da gibt es unterschiedliche Herangehensweisen.
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Deine Rechnung finde ich auch spannend und alles andere als selbstverständlich, diese hier zu teilen. Müsstest Du nicht auch den Stromverbrauch einberechnen? Ich lese immer, dass die Drucker Stunden laufen. Oder ist das eher bei Gebäuden der Fall?
Das könnte man mit spitzem Bleistift durchaus tun. Aber gerade bei dem DLP Figurendrucker ist der Stromverbrauch alles andere als hoch.
Es laufen ein paar schwache Lüfter, ein einziger Schrittmotor treibt die Plattform an, das DLP ist nicht mehr als ein Handydisplay. Die Box zum
Übertragen der Druckbefehle wird über USB mit Strom versorgt.
Also ich könnte mir da eher Gedanken machen, wieviel Strom mein GamePC beim Zocken verbraucht (aber eher nicht ..)
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das deine Vergleichsrechnung insofern hinkt, als im Preis der Perry- Minis ja nicht nur Material und Maschinen sondern auch der Lohnkostenanteil für die Hersteller mit drin steckt.
Trotzdem zeigt dein Vergleich, dass sich diese Art der Produktion aus Sicht des Sammlers durchaus rechnen kann. Und vor allem nicht zu vergessen, ist damit nach wie vor die Kleinserienherstellung möglich, was sich beim Plastikspritzguss wegen der teuren Formen nicht rechnet.
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Wirklich interessant. Wie sieht es denn mit kleineren Maßstäben aus? Ich sammel ja Warmaster Minis, da zahlt man aber für die Figuren zT astronomische Preise.
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das deine Vergleichsrechnung insofern hinkt, als im Preis der Perry- Minis ja nicht nur Material und Maschinen sondern auch der Lohnkostenanteil für die Hersteller mit drin steckt. Trotzdem zeigt dein Vergleich, dass sich diese Art der Produktion aus Sicht des Sammlers durchaus rechnen kann. Und vor allem nicht zu vergessen, ist damit nach wie vor die Kleinserienherstellung möglich, was sich beim Plastikspritzguss wegen der teuren Formen nicht rechnet.
Da hinkt gar nichts. Bei dieser Vergleichsrechnung mache ich ja keine Wirtschaftlichkeitsrechnung in Bezug auf Kosten einer Produktion eines Herstellers.
Hier geht es ja nur um den Vergleich, wenn man sich einen Drucker für den Eigenbedarf anschafft.
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Jens hat auf der Tactica ja seinen 3D-Scanner vorgeführt. Hier mal meine Erfahrungen als Versuchsobjekt.
Passend zum Tactica-Thema \"Wüste\" habe ich mich verkleidet und mit ein paar Requisiten aus dem Ausstellungsraum in Pose gestellt.
Thrifles hat mich in seinem Bildbericht von der Tactica (http://thrifles.blogspot.de/2018/03/tactica-2018_3.html)auch dabei fotografiert.
(https://4.bp.blogspot.com/-Xqw6tikWSuw/WpqmK0JnE9I/AAAAAAAANVs/NaV6-ZjbZFc-VOqV-lZ5lolRexEmqTqmACEwYBhgL/s1600/20180225_151905.jpg)
Jens hat mir die Datei zugeschickt, dann habe ich sie etwas nachgebessert - macht er normalerweise selber - und ihm zum Drucken zurückgeschickt.
Dabei habe ich:
- Die eingescannten Flinte und Pulverhorn durch 3D-Modelle ersetzt
- Diverse kleine Scanfehler korrigiert
- Den Bauch etwas flacher gemacht ;)
Hier die gedruckte 28mm-Figur (Maßstab 1:56), in zwei Materialien, grob grundiert:
(http://kh-ranitzsch.homepage.t-online.de/gallery/hist_bilder/20180323_215029_Grundiert.jpg)
In diesem Fall sieht man die bei 3D-Druck oft vorkommenden Streifen gar nicht - sehr schön geworden. Auch wie dünn der Lauf der Flinte ist, beeindruckt.
Basiert und Bemalt - zugegebenermaßen nicht meine Meisterstücke.
(http://kh-ranitzsch.homepage.t-online.de/gallery/hist_bilder/20180326_101943_bemalt.jpg)
Interessant ist der Vergleich mit kommerziellen Figuren verschiedener Hersteller in ähnlicher Kleidung und Haltung. Ich bin weder besonders schmal gebaut noch besonders schlank, aber so ziemlich alle anderen Figuren fallen - trotz etwa gleicher Größe - deutlich voluminöser aus. Das gilt auch für Frauen und Kinder und fällt live, aus verschiednen Richtungen betrachtet, sogar noch mehr auf als auf den Fotos.
(http://kh-ranitzsch.homepage.t-online.de/gallery/hist_bilder/DSC09604_Vergleich.JPG)
(http://kh-ranitzsch.homepage.t-online.de/gallery/hist_bilder/DSC09606_Vergleich.JPG)
Viele Grüße
Karl Heinz