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Epochen => Absolutismus und Revolution => Thema gestartet von: Schinder am 06. November 2017 - 22:44:17

Titel: Warlord Games neue Landwehr - Überblick und Vergleich
Beitrag von: Schinder am 06. November 2017 - 22:44:17
Hallo,

ich hatte mir eine neue Box der Warlord \"Prussian Landwehr Regiment (1813-1815)\" zugelegt und wollte euch den Inhalt und auch einen Vergleich zu den nun alten Warlord \"Prussian Landwehr\" Miniaturen zeigen. Über Geschmack kann man nicht streiten; hier mag jeder für sich entscheiden. Nach meinem dafürhalten sind die neuen Minis graziler.

Die Miniaturen kommen jetzt im Gussrahmen mit zwei Sorten von Wechselköpfen daher; mit Tschako oder Schirmmütze. Die Box enthält 26 Miniaturen, davon je ein Kommandant und Musiker aus Zinn.

Die neuen Minis haben nun keine Fäuste mehr die aussehen als hätten der Landwehrmann eine allergische Reaktion. Ich finde, dass die Minis recht einfach gehalten sind. Zum bemalen ist das sicher sehr bequem. Die Musketen sind jetzt klar strukturiert und deren Bauteile als solche gut zu erkennen. Aus meiner Sicht war das bei den bisherigen Modellen nicht immer der Fall.

Das beiliegende Infoblatt mit den Regimentsfahnen ist nicht mehr aus Hochglanzpapier sondern \"nur\" noch aus Papier besserer Qualität.

Genug der Worte - hier ein paar Bilder:
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Beitrag von: Schinder am 06. November 2017 - 22:45:51
Die restlichen Bilder hierzu (sorry, kann immer nur 5 gleichzeitig hochladen):
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Beitrag von: waterproof am 07. November 2017 - 08:07:47
Danke Schinder für den Einblick in die Box. Ich hatte mir damals die erste Landwehr Box zugelegt und war enttäuscht bei den Proportionen.
Die Nachfolger sind wirklich vergleichsweise filigraner. Ich denke das es nicht schaden kann davon auch ein Battalion mit aufzunehmen. Willkommene Abwechslung ist die stehende \"Habacht\" Stellung und die Tschako Variante.
Weiterhin nicht schön finde ich das die Gesichter wieder auf dem Brustkorb ruhen und den Kragen verschlucken. Auch das wieder der Trommler mit einer schirmlosen Mütze dargestellt wird. Das fand ich schon in der ersten Box nicht gelungen. Gut, kann man umbauen aber dann hätte ich mir den Trommler kopflos gewünscht. Haben sie bei den Russen ja auch gemacht.

Wer seine Truppen mit Kunsttoffmodelle erweitern möchte ist hier gut bedient. Generell würde ich nicht ausschließlich auf Warlord setzen wollen.
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Beitrag von: Pappenheimer am 07. November 2017 - 09:36:53
Mir wäre das zuviel Arbeit. Zahlreiche Ausrüstungsgegenstände müsste man ja mit Greenstuff drankleben.
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Beitrag von: Riothamus am 07. November 2017 - 12:52:01
Ich weiß ja, Warlord hält es aus Prinzip einfach. Aber wie Pappenheimer schon sagt, dass ist ein Bisschen zu schlicht ausgestattet. Preußen pflegte darauf zu schauen, dass die Mangelware auf die Einheiten verteilt wurde, also zwar nicht jeder alles hatte, aber doch in jedem Bataillon alles irgendwie vorhanden war. Oft gab es Eigeninitiative, sprich: es wurde gespendet oder selbst beschafft. Und barfuß in Lumpenhosen marschierte auch kein Norddeutscher: Im Sommer flocht man sich dort auch sonst Strohschuhe. Und die Dienstzeiten reichten nicht, dass die Hosen so in Fetzen gingen, wie bei anderen Einheiten. Aber das war ja schon bei der alten Box so.

Und dass der Trommlerjunge kommandiert und der Erwachsene trommelt? Stützt der sich auf die Trommlerstöcke? Und benutzt der Offizier den Säbel als Stock?

Die Freude über neue Plastik-Preußen ist verflogen. Immerhin bleibt, wie Schinder feststellt, eine neue Variante. Danke für den Bericht.

Endlich etwas Kavallerie aus Plastik wäre schön gewesen. Jemand hat mal geschrieben, dass es da ein Kartell gibt, bzw. sich Warlord Games, Perry Miniatures und Victrix abgesprochen haben. So etwas ist ja immer schlecht für den Kunden und die Produkte. Selbst wenn wir die Motivation unterstellen, dass sie dadurch nur das Thema möglichst vollständig abdecken wollen, um die Verkaufszahlen zu erhöhen - für Welteroberungspläne dürften die Firmen zu klein sein, bleibt das Negative nicht aus: Plastiklandwehr nur im einfachen Warlord-Stil. Da fällt es dann auch noch besonders auf, da die Uniformen ja schon etwas schlichter daherkamen. Aber besser, als wenn sie sich gegenseitig ruinierten. Das versöhnt dann wieder etwas mit der Situation bei den Preußen.
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Beitrag von: Regulator am 07. November 2017 - 13:06:25
@Riothamus: Nein, das ist ein Gussast auf den sich der Offizier stützt :D
Bzgl. eines Kartells... jein. Es gab mal so eine Absprache 2011 oder 2012 oder so. Da hatten die Perrys Preußen Reservisten aus Plastik vorgestellt aber die erschienen nicht. Daraus hat man geschlossen, dass die Warlord machen wird und Perry dafür etwas anderes (wohl die Linieninfanterie). Inzwischen machen die aber eh jeder was er will und die Dopplungen sind massenhaft da: Perry und Warlord haben Zulus und Briten, Nap Russen usw. usw.
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Beitrag von: waterproof am 07. November 2017 - 13:18:13
Kavallerie aus Plastik wäre schön gewesen, wie Riothamus schon sagt. Und da sieht man in der Produktplanung bei Warlord und den Perrys das man wohl versucht auf das umsatzsichere Pferd zu setzen. Franzosen und Briten werden immer verkauft. Ich mach das alte Inselfass jetzt nicht wieder auf, aber ich hätte mich schon vor einigen Jahren über eine Reiterbox aus Kunstoff für die Preussen und Russen gefreut.

Bleibt abschließend die Frage, wieso macht Warlord eigentlich nur Landwehr für Preussen ? Bitte nicht die Jäger ansprechen, die fand ich gruselig.
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Beitrag von: Pappenheimer am 07. November 2017 - 13:22:13
@ Riothamus
Was Du meinst sind nicht etwa die Gussreste am Trommler. Aber prinzipiell passen die Posen von Offizier und Trommler einfach nicht zu den marschierenden Posen der Landwehrmänner.

Bei allem Mangel wird es doch ein Minimum an Ausrüstung gegeben haben. Ich kenne keinen, der Landwehr ohne Patronentaschen darstellt und wenigstens die meisten werden auch Tornister oder Tornisterersatz aus Leinensäcken und ähnliches gehabt haben. Das hätte ja sogar Omma selber zusammen nähen können oder lag daheim rum. Auch als Bauern mussten sie ja mal zum Markt... Ich habe nie zeitgen. Darstellungen gesehen, wo die Landwehrmänner wie hier praktisch bis auf die Musketen und der Litewka keine Ausrüstung gehabt hätten. Ihre Nahrung hätten sie wohl aus Selbsterhaltungstrieb transportieren wollen. Außerdem war die Landwehr nun auch nicht soooo dermaßen improvisiert. Das schaut hier eher aus wie noch nicht oder teilweise ausgestattete Rekruten auf dem Weg zum Sammelplatz als wie Figuren, die zu einer Schlacht marschieren.

Und die Krux ist, wenn man einen ausgeprägten Mangel denn überhaupt darstellt, dass dann das Set bloß für den Beginn des Feldzugs passt. 1815 war die Ausstattung nicht mehr so improvisiert vielleicht im Sommer 1813. https://de.wikipedia.org/wiki/Landwehr_(Milit%C3%A4r)#/media/File:Preu%C3%9Fische_Landwehr_1815.jpg Hier z.B.: englischer Tschako, Patronentasche, Bajonett in Bajonettscheide. In der Elberfelder Bilderhandschrift vom Sommer 1815 sieht man weißes Lederzeug und bei der westfälischen Landwehr sogar nen Säbel. In Relation zu den Linienregimentern war das wirkliche Erscheinungsbild der Landwehren sicherlich immer noch krude genug, um abzustechen.
Schaut doch recht propre aus und das Lederzeug der Patronentasche ist sicher auch nur von der Mantelrolle verdeckt: http://www.napoleon-online.de/PR_JuegelWolf_Tafel36.jpg
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Beitrag von: Regulator am 07. November 2017 - 13:38:02
Wegen der Kavallerie: Ja, das stimmt leider. Zumindest die Husaren kann man aus Tshako Köpfen der preuß. Inf. d. Perrys zusammen bauen und die frz. Husaren samt Pferde mit nehmen. Mit einem Auge zu geht das schon. Die anderen Reiter umbauen ist etwas schwieriger und scheitert meist am Sattelzeug für\'s Pferd. Mit der neuen Perry Box der berittenen Jäger die bald heraus kommt kann man mit der kurzen Jacke und der einen Reihe Knöpfe vielleicht wieder etwas mehr umbauen.
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Beitrag von: waterproof am 07. November 2017 - 13:57:29
@Pappenheimer: die Landwehr steht doch auch, genauso wie der Offizier und der Trommler. ;)
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Beitrag von: waterproof am 07. November 2017 - 14:04:40
@Regulator: an Deine Umbautips mit den französischen Husaren hatte ich auch schon gedacht. Es ist aber wie Du schon erwähnt hast, mit einem zugedrückten Auge geht das dann irgendwie. Und das möchte ich dann auch wieder nicht. Schöne Minis mit passenden Uniformen auf der einen und Reiter marke Eigenbau auf der anderen Seite. Ich bin nicht kleinlich Hersteller innnerhalb einer Armee zu mischen, aber so improvisierte Modelle sind dann nicht meins.
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Beitrag von: DerAndereSkaby am 07. November 2017 - 14:58:44
Victrix hat 2-3 Boxen \"napoleonisches\" für Ende 2018 angekündigt... mit ein bißchen Glück ist es Kavallerie, mit viel Glück sogar preußische...
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Beitrag von: Decebalus am 07. November 2017 - 15:01:43
@Pappenheimer: Also Warlord mit historischen Tatsachen zu kommen, ist wirklich in den Wald rufen. Die erfüllen doch noch nicht mal ästhetische oder Wargaming-mäßige Standards. Die können es einfach nicht (oder sie wollen es nicht). Mit dem Grundprinzip: Warlord macht nur Mist, fährt man eigentlich sehr gut. Von Ausnahmen kann man sich dann ja immer noch überzeugen lassen.
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Beitrag von: waterproof am 07. November 2017 - 15:14:00
Ahh Victrix macht weiter im napoleonischen Bereich ? Dann wird die Überraschung sicherlich groß, denke 2 Boxen französische Reiter und eine britische. Vielleicht noch mit austauschbaren Köpfen um sie für den Spanien-Feldzug genauso einsetzen zu können wie für Waterloo. Oder sie bringen alle Boxen doppelt raus ? :laugh1_1:
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Beitrag von: Riothamus am 07. November 2017 - 15:52:24
@ Pappenheimer & Decebalus:

Es gibt ja Berichte über die schlechte und fehlende Ausrüstung der Landwehr bis hin zur Weigerung des Nachschubs, ihnen etwas zu Essen zu geben. Was -oft auch in Deutschland- übersehen wird, ist, dass an den Aufstellungsplätzen der Landwehr sehr viel fehlte, dass sie am Sammelplatz der Armeekorps bekamen. Der preußische Nachschub war ja nach wie vor auf die marschierende Armee ausgerichtet. Das wurde dann teils groß inszeniert, um eine Bindung an die Generäle zu schaffen. Insbeondere bei \'Papa\' Blücher. Hinzukam, dass das was die Landwehrleute selbst beschafften oder was von den Landstädten gespendet wurde, nicht bezahlt werden musste. Natürlich gab es auch Mangel. Aber ein Teil war planmäßig. Nur wird das in vielen Darstellungen beiseite gelassen.

@ Gußäste: Meine Brille ist noch relativ neu, daran liegt es nicht. Ich gelobe, weiterhin zu üben, mir hier im Forum Bilder anzuschauen.

@ Husaren: Ja, das wollte ich auch. Aber dann habe ich festgestellt, dass Tschakoköpfe Mangelware sind und ich sie für die Jäger brauche. Also hatte ich Zinnhusaren bestellt.

Als ich meine Preußen bestellte, hat Warlord gerade die Packungsgrößen reduziert. Die Probepackung Landwehr war noch gut gefüllt. Dann musste ich, weil es mir erst bei Lieferung auffiel, nachbestellen. ;( Und da kam wieder eine große Packung. 8o

@ Victrix: Ich glaube kaum, dass sie jetzt mit Preußen anfangen. Bisher haben sie dafür ja nichts.
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Beitrag von: Tabris am 07. November 2017 - 18:14:43
Zitat von: \'Decebalus\',\'index.php?page=Thread&postID=261594#post261594
@Pappenheimer: Also Warlord mit historischen Tatsachen zu kommen, ist wirklich in den Wald rufen. Die erfüllen doch noch nicht mal ästhetische oder Wargaming-mäßige Standards. Die können es einfach nicht (oder sie wollen es nicht). Mit dem Grundprinzip: Warlord macht nur Mist, fährt man eigentlich sehr gut. Von Ausnahmen kann man sich dann ja immer noch überzeugen lassen.
Ohohoh.... harter Tobak. Man muß Warlord Minis nicht toll finden und historischen Miniaturen sind regemässig mit kleineren oder größeren Patzern gespickt aber so eine pauschale und allumfaßende Kritik finde ich schon übertrieben.

Gerade für Anfänger bietet die Firma einen guten Einstieg mit günstigen Packtpreisen sowie schlanken Regelwerken und auch der \"professionellere\" Wargamer wird dort fündig . Warlord bereichert imo unser Hobby ungemein und ich wollte die Firma nicht missen ;)
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Beitrag von: Sir Leon am 07. November 2017 - 18:54:11
Dem würde ich mich so anschließen...
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Beitrag von: Shapur am 08. November 2017 - 09:39:18
Zitat von: \'Tabris\',\'index.php?page=Thread&postID=261623#post261623
Zitat von: \'Decebalus\',\'index.php?page=Thread&postID=261594#post261594
@Pappenheimer: Also Warlord mit historischen Tatsachen zu kommen, ist wirklich in den Wald rufen. Die erfüllen doch noch nicht mal ästhetische oder Wargaming-mäßige Standards. Die können es einfach nicht (oder sie wollen es nicht). Mit dem Grundprinzip: Warlord macht nur Mist, fährt man eigentlich sehr gut. Von Ausnahmen kann man sich dann ja immer noch überzeugen lassen.
Ohohoh.... harter Tobak. Man muß Warlord Minis nicht toll finden und historischen Miniaturen sind regemässig mit kleineren oder größeren Patzern gespickt aber so eine pauschale und allumfaßende Kritik finde ich schon übertrieben.

Gerade für Anfänger bietet die Firma einen guten Einstieg mit günstigen Packtpreisen sowie schlanken Regelwerken und auch der \"professionellere\" Wargamer wird dort fündig . Warlord bereichert imo unser Hobby ungemein und ich wollte die Firma nicht missen ;)
Es ist nichts gegen die Regeln zu sagen, die Zusammenstellung der Boxen lässt aber schon arg \"kaufmännisches \" Verständnis unseres Hobbies durch blicken.

Mein Highlight ist die Box für die Hannoveraner, die ja britische Linienuniformen trugen. Nur hatten die Linien- und Landwehrbattalione nur die Zentrumuniformen getragen. Die Feldbattalione trugen die Flankenuniformen bzw. Rifleuniformen oder gemischt. Nach Warlord ist eine hannoveranische Einheit wie eine briische Einheit, nur mit anderen Kommandomodellen, für die Landwehr gibt es die Schirmmütze und alle Einheiten haben ja als Hannoveraner den englischen König als Herrn und tragen daher aiuh die englischen Kings Colours. Ich glaube eher diese Fehler sind dem Umstand geschuldet, dass es zu aufwendig gewesen wäre die Zusammenstellung der Plastikboxen zu ändern und nur Zentrumsuniformen in die Box zu packen. Den zweiten Fahnenträger für die Kings Colours schiebe ich aus Ignoranz oder den kaufmännischen Wunsch ohne größere Kosten die Einheitengröße beizubehalten.

Bei den polnischen Lanciers wurde die franz. Lancier-Box einfach mit neuen Köpfen versehen, dass viele Teile der Uniform inkl. Pferdedecke nicht stimmen wird bei Walrord ausgeblendet.

Es stellt sich mir die Frage was ist schlimmer:

Figuren rauszubringen die nicht halbwegs historisch sind (nicht die damals vorgegebene Uniform tragen oder eine historisch belegte Uniform tragen), also keine Nachforschungen die über Google hinausgehen

oder

zu wissen, dass die Figuren in der Art wie sie verkauft werden nur Proxys sind. Und damit die Anfänger, die sich darauf verlassen die Figuren zu bekommen, welche auf der Box namentlcih genannt werden.
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Beitrag von: Karsten am 08. November 2017 - 09:57:51
Hallo,

da ich napoleonisch nicht so informiert bin, aber auch einige Figuren besitze (u.a. Warlord Hannoveraner), stellt sich mir die Frage, ob bei den Perrys ähnliche Fehler aufgefallen sind.

Wenn ja, welche. Hauptsächlich auf Waterloo bezogen.

... Karsten
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Beitrag von: Regulator am 08. November 2017 - 10:28:53
Bei den Perrys gibt es in den Plastikboxen zumindest keine riesen Schnitzer. Eher ein paar kleine Kerben wie der Tornisterriemen über der Manteldecke bei den Preußen, das falsche Schwert für die Carabiniers bei der schw. Kavallerie Box oder dass ein Unteroffizier anstelle eines Offiziers den Adler in der Infanteriebox trägt. (Das ist aber eine generelles Problem bei den frz. Boxen der Perrys. Da tragt nie ein Offizier den Adler).
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Beitrag von: Shapur am 08. November 2017 - 10:42:14
über welche Armee willst Du denn Infos?

Bei den Preussen fehlen die ganzen Reserveuniformschnitte, sowie bei den britischen Uniformen die Rifleuniformen. Diese findest Du aber bei Wargames Foundry (auch von den Perrys). Gut sind die Figuren im Mantel, da z.B. die ex-bergischen Truppen die alte weiße Uniform trugen und vorher schon mal \"friendly fire\" abbekommen hatten, mussten diese immer mit Mantel antreten.
Bei den Hannoveranern bilden sie diese gut ab, inkl den Feldbattalionen. Auch haben diese nur einen Fahnenträger, Fahne nicht beigefügt.

Vergleiche mal die Vorlagen von der stjean Webseite mit den Figurenvorschlägen. Diese sollten halbwegs passen, ein fehlender oder anderer Brotbeutel bzw. Feldflasche ist meines Erachtens nicht so schlimm.
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Beitrag von: Karsten am 08. November 2017 - 11:11:28
Danke schon mal. Das hört sich ja nicht ganz so schlimm an. Ich bin am Aufbau einer preußischen Armee. Gaaaanz am Anfang. Vielleich wechsele ich auch zu den Hannoveranern (Lüneburger). Da ich leider noch in zu vielen anderen Systemen stecke dauert das noch, bis ich dort weiter mache.

... Karsten
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Beitrag von: Riothamus am 08. November 2017 - 12:17:08
Bei den Reserveuniformen ist es ja nur, dass es sie nicht gibt. Das ist ja erst mal nicht falsch, nur unvollständig. Ohne die Uniform gibt\'s keine Reserveregimenter.

Bei der Preußischen Infanteriebox haben sie \"absichtliche Fehler\" eingebaut. 1815 müssen die Kragen eigentlich geschlossen und der Tschako oben breiter sein. Aber zum einen sähe man es kaum und zum anderen ist die Frage, wie viele und welche Einheiten neu uniformiert waren. Zudem kann man sie so auch schon früher einsetzen. Nur: Bei Waterloo dürften sie alle Mantel getragen haben. Der musste ja am Leib trocknen. Ob sie dann Gelegenheit bekamen, ihn auszuziehen, ist fraglich. Manche Sachen ändern sich beim Militär nie. (Ich werde es auch nicht nachsehen. Ich lasse den Mantel weg. Alles in Zinn wäre mir dann doch zu teuer.)

Bei den Jägern in der Box haben sie sich einen Schnitzer erlaubt. Dass sind keine Freiwilligen Jäger, sondern reguläre Jäger. Dazu brauchen sie aber Tschako. Freiwillige Jäger trugen die normale Uniform, nur den Rock in grün. Und bei Seitengewehr/Kopfbedeckung war man großzügig. Da hilft also Mützentausch und andere Verwendung der Minis. Das ist auch gut so, da die Warlord Jäger, also, wie soll ich sagen, stell Dir einfach vor, sie existierten nicht. Wenn Du die Perry-Plastik-Jäger doch als Freiwillige Jäger nehmen willst, wenn Du dann genug reguläre Jäger hast, einfach das Gebändsel auf dem Lederzeug abschneiden und nicht die zusätzliche Patronentasche ankleben. Passend wäre auch, einige der Stiefelschäfte als Gamaschen mit Knöpfen zu bemalen. Wie bei der Kopfbedeckung und dem Seitengewehr hatten da die Freiwilligen Jäger etwas größere Freiheit, so dass Stiefel wohl durchgingen. Bei der Kopfbedeckung sollten sie auch nicht einheitlich sein. Und wenn Du das Seitengewehr veränderst, geht das auch. Die Rocklänge (Mein Messschieber sagt, sie seien tatsächlich etwas kürzer. Aber ob ich da richtig gemessen habe?) dürfte so oder so nicht auffallen. Ich sehe das schon auf Uniformdarstellungen nicht. Also ist das mit den Jägern ein Fehler, der uns freut. Don Voss hat bei den Jägern mal Britische Rifles-Gußrahmen von den Perrys ausgeschlachtet, um mehr Posen zu bekommen.

Bei den Bergischen Truppen hatte man die alten Uniformen etwas umgearbeitet, was auf die Entfernung natürlich nicht zu sehen war. Dass sie immer Mantel trugen, wage ich zu bezweifeln, aber bei Waterloo war dem sicher so. Was, wegen der abgeänderten Uniformen, gut ist, da günstiger. Allerdings hatten sie preußische Tschakos.

Die preußischen Tschakoköpfe sind Mangelware. Daher würde ich auf den Umbau der Französischen Plastikhusaren verzichten. Sonst findest Du einen Thread dazu. Wenn ich ihn finde, verlinke ich ihn noch.

Edit: Regulators Husaren-Umbau-Thread (http://www.sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&threadID=7773&pageNo=1&highlight=Umbau+Husaren).
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Beitrag von: Tabris am 08. November 2017 - 12:24:15
Zitat von: \'Shapur\',\'index.php?page=Thread&postID=261664#post261664
Es ist nichts gegen die Regeln zu sagen, die Zusammenstellung der Boxen lässt aber schon arg \"kaufmännisches \" Verständnis unseres Hobbies durch blicken.

Mein Highlight ist die Box für die Hannoveraner, die ja britische Linienuniformen trugen. Nur hatten die Linien- und Landwehrbattalione nur die Zentrumuniformen getragen. Die Feldbattalione trugen die Flankenuniformen bzw. Rifleuniformen oder gemischt. Nach Warlord ist eine hannoveranische Einheit wie eine briische Einheit, nur mit anderen Kommandomodellen, für die Landwehr gibt es die Schirmmütze und alle Einheiten haben ja als Hannoveraner den englischen König als Herrn und tragen daher aiuh die englischen Kings Colours. Ich glaube eher diese Fehler sind dem Umstand geschuldet, dass es zu aufwendig gewesen wäre die Zusammenstellung der Plastikboxen zu ändern und nur Zentrumsuniformen in die Box zu packen. Den zweiten Fahnenträger für die Kings Colours schiebe ich aus Ignoranz oder den kaufmännischen Wunsch ohne größere Kosten die Einheitengröße beizubehalten.

Bei den polnischen Lanciers wurde die franz. Lancier-Box einfach mit neuen Köpfen versehen, dass viele Teile der Uniform inkl. Pferdedecke nicht stimmen wird bei Walrord ausgeblendet.

Es stellt sich mir die Frage was ist schlimmer:

Figuren rauszubringen die nicht halbwegs historisch sind (nicht die damals vorgegebene Uniform tragen oder eine historisch belegte Uniform tragen), also keine Nachforschungen die über Google hinausgehen

oder

zu wissen, dass die Figuren in der Art wie sie verkauft werden nur Proxys sind. Und damit die Anfänger, die sich darauf verlassen die Figuren zu bekommen, welche auf der Box namentlcih genannt werden.
Und Deine Quintessenz wäre demnach ???

Ich will Warlords Patzer nicht relativieren (viele angeführten waren mir gar nicht bewußt... kann u.a. daran liegen das mir Briten & Co wurst sind, bei mir hat da eher die Gardefussartillerie wehgetan ;) aber dennoch bieten Sie einen einfachen Einstieg ins Hobby und eine breite Miniaturenpalette auch für alle anderen. Natürlich kann ich einen Anfänger mit minuziös genauen Unifordetail bombardieren, x-verschieden Hersteller für eine \"historisch\" korrekte Armee aufführt und dutzenden Regelwerken vorraussetzten aber darf mich dann nicht wundern wenn er schreiend wegläuft.
Gerade wird mir der Begriff vom Knöpfchenzähler wieder voll umfänglich bewußt. Ich habe wahrscheinlich einen mittelmässigen historischen Anspruch (habe aus den Warlord Lancieren Westfälische umgebaut) an meine Minis . Wenn jemand dies anders handhabt und 100% Korrektheit an sich fordert ist das bewundernswert aber er sollte dies nicht von allen anderen zwingend erwarten.

Pauschal der Firma jeglichen historischen und ästätischen Anspruch abzusprechen finde ich weiterhin grundlegend falsch. Ich erinnere mich an Zeiten da gab es auf dem TT-Markt nur (damals schon ) häßliche Minifigs ... omg, bin ich alt ;)
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Beitrag von: Regulator am 08. November 2017 - 12:27:00
Wenn du dir etwas Arbeit machen willst dann nimm die Husaren Köpfe aus der frz. Box und übersiehe sie selber mit Greenstuff. Davor etwas das Klimbimm abknipsen dass die Form einigermaßen passt. In dem Maßstab geht das auch völlig durch.
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Beitrag von: Riothamus am 08. November 2017 - 14:13:07
Bisher habe ich nur ganz einfache Sachen mit Greenstuff gemacht. Das \'komplexeste\' waren Tulpenblüten in ganz klein. Das artete immer zum Alptraum aus, weil es an Händen oder Werkzeug kleben blieb. Fast wie Brotteig mit zu viel Wasser. Daher habe ich mich noch nicht daran getraut. Vielleicht muss ich alles noch mehr befeuchten. Aber ich muss sowieso erst die ACW-Truppen machen.

Hier der Husaren-Umbau-Thread (http://www.sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&threadID=7773&pageNo=1&highlight=Umbau+Husaren) von Regulator.

@Tabris: Bei Warlord ist das schon so viel, dass man nicht mehr von Knöpfchenzählen reden kann. Wenn ich \'historische\' Miniaturen anbiete und es handelt sich nicht um kleinere Fehler, sondern Fantasy, dann gibt es eigentlich ein Wort für so ein Geschäftsgebahren. Alles wird nie perfekt sein. Es gab ja immer auch viele Ausnahmen, die kann ein Hersteller nicht alle berücksichtigen. Wenn die Perrys Freiwillige und reguläre Jäger verwechseln, ist das ein sehr häufiger Fehler, der dem Historiker wohl bekannt ist, auch wenn er uns erst mal groß vorkommt. Das ist etwas völlig anderes, als Warlord mit den Hannoveranern gemacht hat. Die Preußische Landwehr ist ihnen im Gegensatz dazu noch gelungen. Die Kommandofiguren aus Zinn sind sogar schön und mit Ausdruck. Dass sie zu schlicht sind und einiges fehlt, nähme ich bei anderen Firmen als Fehler hin. Wie es dazu kommt, habe ich ja schon in einem anderen Post beschrieben. Doch bei Warlord haben wir da ein Muster vorliegen.

Generell ist das mit der Genauigkeit so eine Sache. Ich kann schon deshalb nicht so genau sein, weil ich nicht so gut und schnell male. Da muss jeder entscheiden, was er will. Und auch, wie er eine Epoche begrenzt. Wenn ich für DBA Polybianische Römer für die Zeit von Pyrrhos bis Jugurtha anmale, dann stimmt irgendwo oder irgendwann irgendetwas nicht. Das sind ja 175 Jahre. Wenn ich da einen bestimmten Gegner im Auge haben, kann ich mich danach richten, sonst sind wohl generische Truppen besser, nur dass es da im 2. Punischen Krieg eine gewaltige Zäsur gab, weil die alte Ausrüstung weg war und aufgrund des Mangels der Staat liefern musste. Aber wenige werden sich da 2 Armeen aufbauen wollen, was bei DBA ja noch ginge. Ich kenne ein Beispiel, dass in einer Armee der klassischen Antike über 500 Jahre Unterschied über die üblichen Epochengrenzen der Regelwerke hinweg gezeigt wurden. Das ist für mich dann nicht mehr zu verstehen, ja nicht mal nachzuvollziehen. Ich setze ja auch keine Bundeswehr in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs ein. Oder Ritter der Rosenkriege bei der Schlacht von Hastings. Im Napoleonischen Bereich sind die meisten viel genauer. Ja, Preußen muss man in bis 1806 und nach 1806 scheiden. Und für Russland sehen Winterbasen einfach besser aus. Aber brauche ich für 1813/14 und 1815 wirklich verschiedene Truppen? Neue Uniformen sollten ab dem Frühjahr 1815 ausgegeben werden. Aber das ging schleppend und viele Einheiten trugen bei Waterloo bis auf den Ersatz alte Uniformen. Das Lützower Freikorps war zu normalen Regimentern und einer Batterie umgeformt worden. Das Infanterieregiment trug dadurch, wenn man es ganz genau nimmt, 4 verschiedene Uniformen: Die Lützower Infanterieuniform, die der Tiroler Jäger, die der infanteristischen Jäger der Lützower (kaum von den Musketieren zu unterscheiden, mir hat das mal ein Reenactor erklärt und ich habe es längst wieder vergessen) und die reguläre Preußische. Es gab Schwadronen, die trugen 4 verschiedene Uniformen. Da male ich doch einfach ein paar Minis mehr an und stelle sie zwischen die Lützower und kann sie dann auch 1813/1814 verwenden. Das geht so bei vielen Regimentern, dass ist bei den Preußen toll. Die kleineren Uniformunterschiede sieht man sowieso kaum. Wer auch für die Vitrine malt, wird nicht so großzügig sein. Und wer nicht soviel Zinn kaufen will, hat da auch ein Problem und wird sich vielleicht die reguläre Uniform vornehmen, statt der getragenen. Das ist für mich alles im Rahmen. (Und man braucht auch nicht das teuerste und beste Uniformenwerk. Wie ich immer sage: Für die meisten deutschen Armeen reicht der Knötel/Sieg für ein ganz wenige Euronen. Die paar Defizite bekommt man hier im Forum oder generell im Netz heraus.) Aber Hannover als Engländer mit anderen Abzeichen und evt. Kopfbedeckungen darstellen oder sonst die Fehler zu groß werden lassen und nichts sagen? Nee. Und nicht darauf hinweisen, wie man eine Box optimal und korrekt nutzen kann? Auch Nee. Oder nicht auf Verbesserungs- und Gestaltungsmöglichkeiten hinweisen? Auch nicht. Das wäre wie ein Sprachforum, das nicht unterstützt, noch besser zu sprechen.

Und zu Herstellern muss man sich doch äußern, wenn man Verbesserungen will. Wer still bleibt, wird nicht gehört. Und bei Warlord sind da schon deutliche Worte fällig. Es wird ja nicht besser. Die Infanteriebox zum Spanischen Erbfolgekrieg haben sie bekanntlich mit voller Absicht verschlimmbessert. Und in ihrem Forum reagieren sie offensichtlich nicht auf Kritik.
Titel: Warlord Games neue Landwehr - Überblick und Vergleich
Beitrag von: Schinder am 06. April 2018 - 01:38:11
Hallo,

als Ergänzung zu meinem Eingangspost und passend zu dem schönen Blogeintrag von Koppi: https://thrifles.blogspot.de/2018/04/edeka-ist-111-jahre-alt-oder-die-neue.html
bzw. seinem Post hier im Forum: http://www.sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&threadID=22866, möchte ich ein paar WIP-Bilder vom werden der Landwehr einstellen.

Diese sind nun fertig und müssen nur noch gebased werden.
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Beitrag von: Schinder am 06. April 2018 - 01:39:46
...und die restlichen Bilder! :D
Titel: Warlord Games neue Landwehr - Überblick und Vergleich
Beitrag von: emigholz am 06. April 2018 - 08:59:54
Mal grob zum Thema, was taugen eigentlich deren Engländer zum Peninsular. Gerade weil die ja Marschierer haben was beim Perry Plastik ja nicht ist und deren schwere Kavallerie?

Gruß und Danke
Titel: Warlord Games neue Landwehr - Überblick und Vergleich
Beitrag von: Tabris am 06. April 2018 - 10:32:44
Zitat von: \'Schinder\',\'index.php?page=Thread&postID=270601#post270601
Hallo,

als Ergänzung zu meinem Eingangspost und passend zu dem schönen Blogeintrag von Koppi: https://thrifles.blogspot.de/2018/04/edeka-ist-111-jahre-alt-oder-die-neue.html
bzw. seinem Post hier im Forum: http://www.sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&threadID=22866, möchte ich ein paar WIP-Bilder vom werden der Landwehr einstellen.

Diese sind nun fertig und müssen nur noch gebased werden.
Sehr schick ... gut gelungen, die Highlight nach dem Dipp finde ich persönlich zwar etwas zu dick aber in Massenbemalung total passend und in Ordnung.

Die Minis in Bunt sind sehr hübsch , vorallem der Hut & Schuhlose Mann :) Die Proportionen und Pose wirken sehr realistisch gerade im Gegensatz zu den alten \"Schaufelbaggerhänden\" jedoch die durchweg gleiche Pose , gerade bei Landwehr, stört mich ein wenig ist aber halt meckern auf hohen Niveau.
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Beitrag von: Riothamus am 06. April 2018 - 13:41:35
:thumbsup: , :thumbsup: , :thumbup: mit * und Eichenlaub.
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Beitrag von: Schinder am 06. April 2018 - 18:45:39
Hallo,

Tabris, vielen Dank! :D :blush2_1: Bezüglich der Highlights bin ich absolut bei Dir - auch mir sind diese bei näherer Betrachtung zu grob und zu einfach. Die Kamera ist da ja gnadenlos. Aber ich muss gestehen, ich habe noch keine Idee wie ich die Highlights auf der Fläche der Uniform setzen soll. In der Masse und auf Spieltisch-Abstand ist es vom optischen Eindruck in Ordnung.

Riothamus - danke schön! Endlich, mein erstes Sweetwater Eichenlaub! :thumbsup: :thank_you_1:

Emigholz - sorry, da kann ich nix zu sagen; bei den Briten bin ich (noch?) raus. Du sorgst ja gerade für französischen Nachschub! :thumbup:
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Beitrag von: DerAndereSkaby am 09. April 2018 - 07:23:57
@Emigholz: die Victrix Briten sind sehr gut um eine zerlauste und abgekämpfte Truppe in Spanien darzustellen - Problem bei Victrix ist nun mal, dass center und flank companies aus 2 unterschiedlichen Packungen kommen und das durch die vielzahl an Posen Du entweder eine eher undisziplinierte Truppe hast, oder 3-4 Boxen kaufen musst, um die Posen bündeln zu können.
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Beitrag von: waterproof am 09. April 2018 - 12:04:36
Danke für die bemalten Exemplare. Sind schön geworden. Bei deinen Jungs handelt es sich ja um die westfälische Landwehr, die wurde recht spät aufgestellt. Quasi nach der \"Befreiung\" durch die Alliierten. Die Begeisterung dem König von Preussen zu Diensten zu sein hielt sich in Grenzen und man neigte anfänglich dazu sich aus dem Staub zu machen. Gut getroffen :D :thumbsup: .
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Beitrag von: Poliorketes am 09. April 2018 - 13:52:23
Zitat von: \'waterproof\',\'index.php?page=Thread&postID=270766#post270766
Danke für die bemalten Exemplare. Sind schön geworden. Bei deinen Jungs handelt es sich ja um die westfälische Landwehr, die wurde recht spät aufgestellt. Quasi nach der \"Befreiung\" durch die Alliierten. Die Begeisterung dem König von Preussen zu Diensten zu sein hielt sich in Grenzen und man neigte anfänglich dazu sich aus dem Staub zu machen. Gut getroffen :D :thumbsup: .
Bitte nicht immer diese Verallgemeinerungen! Wir Minden-Ravensberger waren treue Untertahnen des Königs und natürlich mit Furor dabei, es dem Franzosen heimzuzahlen!
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Beitrag von: Riothamus am 09. April 2018 - 16:06:04
Und wir Paderborner ebenfalls. Allerdings mit weniger Furor. Bei Waterloo traf die Paderborner Landwehr rechtzeitig ein, um reklamieren zu können, dass die Garde vor ihr aus Plancenoit geflohen ist. Darin hatten wir uns schon länger geübt. In der Reichsarmee hatten die Paderborner den Ruf, immer pünktlich einzutreffen: zum Friedensschluß. ;)

Schaut man genauer hin, bleibt nicht viel übrig von der westfälischen Massenflucht an den Rhein. Damals machte die preußische Propaganda fröhlich weiter, wo sie 1806 aufgehört hatte. Die neu erworbenen Gebiete wurden als rückständig beschrieben und es wurde gesagt, dass sie dringend der preußischen Tugend bedürften. Ab 1814 wurden da auch mal gerne die vor Napoleon schon lange preußischen Gebiete Westfalens wie Minden-Ravensberg und Lippstadt eingeschlossen.

Einiges steht heute noch in den Geschichtsbüchern, obwohl längst erwiesen ist, dass es so nicht stimmt.

Da steht immer noch zu lesen, dass erst Preußen die Schulpflicht in seinen westfälischen Neuerwerbungen eingeführt hätte. Die war aber in allen katholischen Territorien des Reichs schon während oder kurz nach dem 30jährigen Krieg eingeführt worden.

Es hätten durchschnittlich weniger Soldaten in den Befreiungskriegen gekämpft, wie im Rest Preußens. Eigentlich war der Anteil höher. Denn diejenigen, die Frankreich dienen mussten und natürlich nicht frei gelassen wurden, wurden in die nicht dienende Bevölkerung eingerechnet. Mit ihnen kommt hier mancher Ort auf die doppelte Rate. Ich konnte das mal selbst für ein paar Orte nachhalten, was in der Regel nur schlecht bis gar nicht geht, da im Königreich Westfalen z.B. meist nur die regulär gezogenen festgehalten sind, während die zusätzlich geforderten nicht auf der Liste stehen.

Auch die Widerwilligkeit, die Landwehr aufzustellen, hält einer Überprüfung nicht stand. Man war natürlich nicht begeistert, sah aber wohl die Notwendigkeit ein. Die kurzen Zeiten zur Aufstellung der Einheiten sind da recht eindeutig.

Auch die Ausrüstung der westfälischen Landwehr war nicht so schlecht wie oft zu lesen. Manchmal bekommt man den Eindruck, es habe 1814 und 1815 eine wesentlich schlimmere Versorgungslage geherrscht als 1813. Damals wurde jedes neu aufgestellte Landwehrregiment hinsichtlich irgendeines Gutes knapp gehalten: Schuhe, Essen, Mäntel, Waffen. Trafen sie am Sammelpunkt ein, kümmerte sich Blücher oder ein anderer General natürlich persönlich. Ein uralter Trick, um eine Bindung zur Generalität oder dem Offizierskorps herzustellen. Eben daraus wurde dann viel herausphantasiert.

(Die Liste kann noch fortgesetzt werden. Interessant ist für mich immer wieder, wie viele Autoren sich vor den antiwestfälischen Propagandakarren spannen ließen. Es entwickelte sich dabei, wie gesagt, eine Tradition, die bis heute nicht abgerissen ist.)

Und da reiht sich auch die Massenflucht \"der Westfalen\" nach der Schlacht bei Ligny zum Rhein ein. Hätte das stattgefunden wie beschrieben, hätte die Landwehr bei den folgenden Ereignissen gefehlt, was aber nicht der Fall war.

In Wirklichkeit blieb die westfälische Landwehr einsatzbereit und Blücher ließ nichts auf seine Westfalen kommen. (Er hatte da schon 1795-98 und 1802-06 kommandiert. Und nachdem er bei Ligny verwundet unter dem Pferd hervorgezogen worden war, wurde er von der westfälischen Landwehr versorgt. Nicht, dass behauptet wird, ich verschweige, dass er Beziehungen zu Westfalen hatte.)
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Beitrag von: waterproof am 09. April 2018 - 16:36:40
Habe ich jetzt hier mit gefährlichem Halbwissen geglänzt ? Immer diese Pauschaläußerungen. :D
Ich wollte allen Minden-Ravensbergern und Paderbornern nicht zu nahe treten ;) .

@Riothamus: Danke für den Bericht. Interessant zu lesen mit nützlichen Infomationen.
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Beitrag von: Poliorketes am 09. April 2018 - 18:21:09
Kann einer von Euch was zu diesem Werk sagen? Taugt das?
https://www.amazon.de/Das-Minden-Ravensberger-Landwehr-Infanterie-Regiment-Westfälisches-Befreiungskriegen/dp/3896885553
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Beitrag von: Riothamus am 09. April 2018 - 21:30:33
Der Autor scheint sich nach und nach durch die westfälische Landwehr zu arbeiten. Der erste Band und dieser sind im Jahrbuch Westfalen mit Auszügen vorgestellt worden. Es machte einen guten Eindruck und ich habe mir auf die Lise gesetzt, zumindest einmal zu schauen, ob es zur Anschaffung geeignet ist. (Wohl indem ich mir eins kaufe. Spätestens wenn das zum Paderborner Regiment erscheint. :D) Bin aber noch nicht dazu gekommen. Eine wissenschaftliche Rezension habe ich auch nicht gelesen. Bei dem Thema mache ich mir lieber selbst ein Bild.