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Kaserne => Spielberichte => Thema gestartet von: Pappenheimer am 18. Juli 2019 - 11:07:20

Titel: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
Beitrag von: Pappenheimer am 18. Juli 2019 - 11:07:20
Ich will hier mal kurze Zusammenfassungen zu meinen CCN-Schlachten reinstellen, v.a. auch um mich selber dran zu erinnern. Wenn ich mal Bock habe, verzapfe ich vielleicht irgendwann eigene Szenarien. Hängt auch von der Quellenlage der Schlachten ab. Ich bin da ja ein bisschen mal in der Materie gewesen, v.a. was den 1. Koalitionskrieg anbelangt.

Es gibt keine Fotos, weil ich Command&Colours nur mit den Holzklötzchen spiele und ich das auch so am ansprechendsten finde. Fotos von Holzklötzchen auf nem Spieltisch sind ein bisschen langweilig. Dennoch ist CCN für mich absolut ein Wargame und passt daher hier ins Forum.
Titel: Jemappes 1792
Beitrag von: Pappenheimer am 18. Juli 2019 - 11:46:53
Ich bin auf der HP von CCN auf dieses Szenario gestoßen: https://www.commandsandcolors.net/napoleonics/maps/first-coalition-1792-1797/499-mm11-jemappes-6-november-1792.html

Jemappes ist eine Schlacht, die mir schon als Kind begegnet ist. Da fand ich vor allem die frühen Schlachten der Revolutionskriege spannend: Valmy, Jemappes, Neerwinden...
Bei Jemappes traf im Herbst 1792 eine zahlenmäßig deutlich unterlegene österreichische Armee unter dem Wettiner Albert von Sachsen-Teschen auf die französische Armee unter Dumouriez.

Prinz Albert war vor allem durch seine dynastischen Beziehungen zu seinem Kommando gekommen. Er hatte als wohl die einzige Liebesheirat der Töchter Maria Theresias, Marie Christine, geheiratet, als der Kaiser verstorben war - vielleicht weil Franz Stephan etwas gegen diese Verbindung mit dem politisch unbedeutenden Albertiner gehabt hätte. Albert Kasimir war weitaus stärker ein Kunstkenner als ein Militär und so legte er bald nach seinen ersten Niederlagen in den Niederlanden das Kommando nieder, wo er wohl vor allem auch daher mit dem Oberbefehl betraut worden war, da er dort als Statthalter fungiert hatte.
Dumouriez hingegen hatte schon vor dem 1. Koalitionskrieg einige Erfahrungen gesammelt, spielte aber auch politisch im Frankreich der Revolutionszeit eine bedeutende Rolle. Bis zur Absetzung des Gironde-Ministeriums durch den König 1792 war er Minister gewesen. Die Betrauung der Feuilant-Minister mit ihren Aufgaben, hatte zum Sturz der Monarchie mit beigetragen.

Ich spielte Dumouriez und Pallas Athene hatte Albert Kasimir.

Mir war aufgefallen, dass meine Stärke in meiner zahlreicheren Artillerie lag, während die Infanterie als unzuverlässig galt. Daher plante ich alle meine Batterien vorrücken zu lassen, wenn die Infanterie Platz gemacht hätte.
Aber da lag nun der Hase im Pfeffer. Ich hatte keinerlei Mittel um mein Zentrum zu bewegen. Als dann die Österreicher erfolgreich mit ihrer Artillerie begannen meine Infanterie auseinander zu nehmen, sah ich mich gezwungen zu reagieren. Entsprechend den Gegebenheiten musste ich massiv mit meinem linken Flügel angreifen. Der Angriff geriet rasch ins Stocken, da ein Bach überquert werden musste. Hier schlug uns das heftige Feuer von Liliens Infanterie und Artillerie entgegen. Die erste Angriffswelle brach zusammen.
Da ich mein Zentrum immernoch nicht bewegen konnte, der Feind aber meinen rechten Flügel beschoss, sah ich mich gezwungen auch dort vorzugehen. Das Gelände war dort ein wenig besser. Aber die feindliche Artillerie trieb meine undisziplinierten Füsiliere rasch wieder zurück.
Auf meinem linken Flügel war der Angriff auf den Ort zusammengebrochen. Immerhin hatten meine Füsiliere einen Reiterangriff der Österreicher abgewehrt, die zurück auf den Ort gingen. Mein linker Flügel war aber im Bach ausgeblutet ehe er überhaupt einen Bajonettangriff unternehmen konnte.
Als dann selbst meine wenigen Grenadiere des rechten Flügels zum Rückzug gezwungen worden waren, als ein Teil von Beaulieus österr. linken Flügel angesichts meiner katastrophalen Lage zum Gegenangriff übergegangen waren, erlaubte sich Sachsen-Teschen einen weiteren Kavallerieangriff. Dagegen nutzte es dann nichtmal mehr Karrees zu bilden. Auf ein Viertel der Sollstärke zusammengeschossen, konnten meine Bataillone leicht zusammengehauen werden.
Nach einer desaströsen Niederlage räumte ich das Schlachtfeld.

Eigentlich bin ich in CCN ziemlich erfahren. Aber das Szenario ist zum einen ziemlich schwierig, da die Österreicher verflixt gute Stellungen haben, zum anderen hatte ich besch...eidene Karten. Anfangs hatte ich nur Angriffe für den linken Flügel. Die Boni für Leaders nutzten eh nix, weil man keine Leader hat. Kam ich ausnahmsweise mal zum Bajonettangriff, die einzige Stärke der Franzosen, dann hatten die Österreicher immer ne "First Strike"-Karte (2mal). Aber normalerweise kam ich garnicht soweit, da die Infanterie normalerweise eine oder mehr Blöcke durch Beschuss einbüßte und schon bei einer Fahne 2 Felder rückwärts musste.
Bayernkini hatte ja mal empfohlen, dann einfach Karten abzuwerfen und nix zu machen. Das habe ich am Anfang auch probiert, aber dafür standen meine Truppen in der Anfangsaufstellung zu nah an den Österreichern, so dass ich gleich an meinem linken Flügel Hits einsteckte, ohne welche austeilen zu können.
Ich hatte am Ende 7 Blöcke der Ösies und da haben diese mit 6:0 Victorybanners gewonnen. Also das war selbst wenn man jetzt sagt, dass ich 1-2 Fehler gemacht habe, doch etwas arg einseitig, da man zumindest theoretisch auch mal durch Nahkämpfe oder sowas zufällig ne feindliche Einheit mit nem glücklichen 4er-Wurf weghaut (gut, natürlich nicht, wenn der andere First-Strike hat und man dadurch vernichtet ist, ehe man überhaupt einen Treffer setzen kann).
Natürlich war die franz. Armee 1792/93 ein ziemlich unzuverlässiger Haufen. Aber bei Jemappes verfügte Dumouriez zumindest teilweise auch noch auf alte Linienregimenter, die vielleicht zahlenmäßig schwächer waren, aber von der Disziplin her sicherlich den österreichischen gleichwertig. Ich würde mal schätzen, dass das etwa 1/3 der Armee war. Hier im Szenario hat man als Franzose aber lediglich 3 leichte und eine Grenadiereinheit, die ein bisschen brauchbar sind, während der ganze Rest beim ersten Schuss wegrennt.
Da laut der CCN-HP die Franzosen das Ding auch mal gewonnen haben, würde ich dem Szenario vielleicht noch einmal irgendwann in ein paar Jahren ne Chance geben, aber für den Moment halte ich es doch für sehr unausgewogen.
Titel: Re: CCN Schlachten (keine Bilder)
Beitrag von: Maréchal Davout am 18. Juli 2019 - 12:55:35
Danke für das Posten - interessanter Beitrag!
Titel: Wertingen 1805
Beitrag von: Pappenheimer am 22. Juli 2019 - 12:44:05
Am Wochenende war es wieder soweit. Da Blüchi nicht rumkam, hatte ich Zeit für eine weitere Partie CCN. Langsam werde ich auch mit den besonderen Eigenschaften der Ösies vertrauter, was ganz geschickt ist, da ich dann bei folgenden Spielen auch mal die neuen Landschaftskarten dazulernen muss.

Ich hatte diesmal wieder die Franzosen. https://www.commandsandcolors.net/napoleonics/maps/third-coalition-1803-1806/251-301-wertingen-8-october-1805.html

"Monsieur!

Da mir meine Kundschafter meldeten, dass der Feind die Aussicht auf zahlreiche Verstärkungen hatte, habe ich beschlossen rasch die gegnerischen Truppen, die vor mir standen durch massive Angriffe zu vernichten, ehe die feindlichen Kräfte mich erdrücken würden. Als Erstes befahl ich Citoyen Oudinot unverzüglich die gegnerische Infanterie mit seinen Grenadieren zu werfen. Der Angriff war erfolgreich und seine Grenadiere schlugen den Feind in die Flucht oder zwangen ihn zum Rückzug. Auch zog Oudinot seine leichte Infanterie heran.
General Lasalle erhielt unterdessen die Ordre mit seinen Husaren gegen Hohenreichen zu rekognoszieren. Es kam dort zu einem kurzen Gefecht. Der Feind ging mit seinen Füsilieren ins Karree und Lasalle zog sich zurück. Das Ziel die ihm etwa um das Doppelte überlegenen österreichischen Fußtruppen und österreichischen leichten Reiter dort zu fesseln, war geglückt.
Denn unterdessen kam der Angriff im Zentrum ins Rollen. Beaumont und Kline warfen dort die österreichische Infanterie zurück und die berittene Artillerie konnte so geschickt eingesetzt werden, dass Beaumonts Dragoner leichtes Spiel mit der feindlichen schweren Artillerie hatten, welche bereits hohe Verluste hatte hinnehmen müssen, als Beaumont die Geschützbesatzungen niederritt.
Obwohl Auffenberg im Zentrum über ein paar Bataillone Grenadiere verfügte, konnte er uns nicht recht standhalten. Ihr Feuer schlug zwar einen Teil der erschöpften Grenadiere Oudinots in die Flucht, die sich in Wertingen festgesetzt hatten, aber dann waren Klines Dragoner heran und drängten die Grenadiere zurück.
Endlich befahl Auffenberg den Kürassieren seines rechten Flügels ehe sie von Oudinots Infanterie zu sehr dezimiert waren, eine entschlossene Attacke, welche die Hälfte von Klines Dragonern warf.
Aber dies bedeutete nicht allzuviel, denn das Zentrum des Feindes lag größtenteils in Trümmern und als endlich Oudinots leichte Infanterie den Wald bei Wertingen verlassen hatte, konnte sie die verbliebenen feindlichen Kürassiere in die Flucht schlagen, während unsere tapfere Kavallerie ein Karree sprengte.
Dies gab Auffenberg offenbar den Rest, denn er zog seine Truppen zurück.

Ich denke, dass angesichts der feindlichen Übermacht und der Möglichkeiten des Feindes sich in den Dörfern zu verschanzen unsere Truppen überragendes geleistet haben. Oudinot hat sich besonders ausgezeichnet, der mehrfach in Gefahr war getötet zu werden.

Votre Citoyen

Murat"

Scheinbar kann sich Murat noch nicht richtig an die neue Regierung gewöhnen, wo er doch ein Schwager des Empereur ist.

Das Szenario finde ich recht ausgeglichen. Ich habe 5:2 gewonnen. Pallas Athene hatte aber auch am Ende beinahe nur noch Karten für ihren nicht mehr vorhandenen linken Flügel.
Die zahlreichen Ortschaften würden es den Österreichern eigentlich leicht machen sich zu halten, da die Kavallerie diese schwerlich erstürmen kann. Deswegen ist es wohl wichtig, dass man als Franzose von Anfang an angreift und evtl. das Risiko eingeht zu weit vorgepreschte Truppen wie Oudinots Grenadiere in meinem Fall zu verlieren.
Es stand nach 4-5 Zügen 3:0, aber dann holte Pallas Athene auf und kam auf 3:2. Erst am Schluss vermochte ich die fast ausradierten Einheiten, die nur noch 1/4 der Stärke hatten, wegzuschlagen. Pallas Athene hättte am Anfang einfach einen Force March oder sowas für die 3 Bataillone hinter Gottmannshausen gebraucht und mich damit sicher aufgehalten.
Titel: Re: CCN Schlachten (keine Bilder)
Beitrag von: Maréchal Davout am 24. Juli 2019 - 11:08:58
Ja, schön! Im Gegensatz zu Murat muss ich mich auch nicht an den neuen Kontext gewöhnen 😉
Oudinot, Lasalle... endlich fühlt man sich mal so richtig schön zuhause bei einem Bericht von dir! Vive L'empereur! Bei deinen Berichten aus dem 18. Jh. verliere ich oft den Überblick wenn dieser dies tut und jener dorthin verlegt und man sich fragt, machen das gerade die Franzosen oder wer? Hier ist es mir klar! 😊
Titel: Re: CCN Schlachten (keine Bilder)
Beitrag von: Pappenheimer am 24. Juli 2019 - 12:35:45
Ja, schön! Im Gegensatz zu Murat muss ich mich auch nicht an den neuen Kontext gewöhnen
Oudinot, Lasalle... endlich fühlt man sich mal so richtig schön zuhause bei einem Bericht von dir! Vive L'empereur! Bei deinen Berichten aus dem 18. Jh. verliere ich oft den Überblick wenn dieser dies tut und jener dorthin verlegt und man sich fragt, machen das gerade die Franzosen oder wer? Hier ist es mir klar!
Das freut mich sehr, dass Dir meine Berichte hier gefallen.

Einige Namen wie Murat oder Ney sind mir auch geläufig, andere wie Beaumont (ein Verwandter des Chevalier d'Eon?) garnicht.

Ich werde erstmal die Österreicher-Box durchspielen, die 1809 endet. Von daher werden Dir viele Generäle was sagen wie auch Rosenberg. Ich weiß garnicht mehr wie oft ich von Dir diesen Namen gelesen hab? Hundert Mal? Ist aber eben auch in der 1809er Kampagne irgendwie unumgänglich.
Dann kommen die Szenarien von Bayernkini und vielleicht noch Hohenlinden dran. Irgendwann will ich auf jeden Fall eines für Fleurus kreieren. 
Titel: Re: CCN Schlachten (keine Bilder)
Beitrag von: D.J. am 24. Juli 2019 - 15:08:59
Danke dir für die Berichte :)
CCN ... ohne Mitspieler für mich leider nichts. Aber ich lese gerne die Szenarien auf der Seite :)
Und ja, auch ein paar Bilder der Holzklötzchen wären interessant, denn da ist ja Bewegung auf dem Spielfeld :)
Also mich würde das schon interessieren
Titel: Re: CCN Schlachten (keine Bilder)
Beitrag von: Maréchal Davout am 26. Juli 2019 - 11:19:04
Ja, mit Bildern wärs noch besser!

Freue mich schon auf weitere Heldentaten von Liechtenstein, Bellegarde, Rosenberg, Erzherzog Karl und dem anderen Österreichern!
Aber Davout, Massena und der gute Lannes (letztmalig) sind 1809 ja auch dabei... 🙂
Titel: Günzburg 1805
Beitrag von: Pappenheimer am 30. August 2019 - 21:52:21
Tut mir leid, da wieder ohne Bilder, aber hier ist ein Link zur Karte: https://www.commandsandcolors.net/napoleonics/maps/third-coalition-1803-1806/252-302-guenzburg-9-october-1805.html

Ich übernahm Malher, der auf Befehl Neys ein paar Brücken wegnehmen sollte, wo die Österreicher unter d'Aspré auf Macks Geheiß hin die Donau überqueren sollten.

"Monsieur le Maréchal!

Als ich mit meinen Truppen an der Donauinsel eintraf, bemerkten meine Vorposten, dass der General d'Aspré mit ein paar leichten Truppen und Artillerie bereits die Insel besetzt hatte. Diese Truppen mussten sich doch in ihrer isolierten Lage ausheben lassen. Zuerst aber führte ich meine Truppen gegen Reisenburg vor, damit auch die Artillerie unter Delabasse in die folgende Kanonade einstimmen konnte. Unsere Artillerie machte den Herren Österreichern die Hölle heiß. Ihre Jäger die gegen die Reisenburger Brücke recognoszierten, wurden zum Rückzug gezwungen und die auf der Insel dezimiert. Dann marschierte Marcognets Infanterie über die nahe Brücke und durchwatete die Furt. Doch geriet dort der Angriff ins Stocken. Der Feind brachte auf den Höhen links des Städtchens Günzburg 2 Batterien in Stellung, welche es unmöglich machten, sich auf der Insel festzustetzen und als wir auch dort alle Truppen ausgeschaltet hatten, war auch Marcognets Bataillone aufgerieben oder wie seine Grenadiere zum Rückzug gezwungen. Unsere und ihre Husaren lieferten sich ein denkwürdiges Scharmützel in dem Wäldchen auf der Insel, wobei ich meine Reiter nur schickte, um die Österreicher daran zu hindern nachzusetzen.
Da das Gelände bei Leipheim für einen Angriff durch unsere Infanterie wegen der Sümpfe ungeeignet schien, setzte ich nun auf meinen linken Flügel, als unser Zentrum mehr oder minder abgeschlagen war. D'Aspré muss dies geahnt haben. Er ließ Günzburg vollständig besetzen und schickte Delabasse nun Gyulai mit starken Verbänden entgegen, die jeden Übergang Delabasses durch ihr mörderisches Feuer vereitelten. Da die beiden gegnerischen Batterien im Zentrum nicht mehr viel zu tun hatten, konnten sie auch ihr Feuer auf Delabasse umschwenken. Ehe unsere tapferen Franzosen Handgemein werden konnten, bluteten sie immer wieder aus.
Daher sah ich bald keinen Ausweg als Lefol doch auf den schmalen Pfad nach Leipheim zu schicken. D'Aspré ließ die Donaubrücke von Leipheim besetzen, doch unsere Chasseurs und Carabiniers fegten die Hunde mit ihrem Feuer von der Brücke. Selbst zur Hilfe gekommene Grenadiere wurden abgeschlagen. Doch selber die Brücke zu überqueren vermochte auch Lefol nicht. Erklommen seine Männer die Brücke, so schlug ihnen aus dem Dorf Leipheim ein solches Feuer der Trümmer von D'Asprés linkem Flügel entgegen, dass bald Lafol auch so hohe Verluste erlitten hatte, dass seine Truppen mehr oder minder kampfunfähig wurde.
Als sich allerdings bereits die Dunkelheit zu senken begann, sah Delabasse die Gelegenheit die über die Donau strömenden Österreicher Gyulais zurück zu werfen. Denn sie waren so weit gegangen, dass er sein einziges einsatzfähiges Bataillon Füsiliere ihnen im Bajonettangriff mit einem laut erschallenden "Vive l'empreur!" auf den Leib hetzte. Die Österreicher, die schon erschöpft waren und einige Verluste hatten hinnehmen müssen, wurden in die Flucht geschlagen, während auch die auf ein Drittel dezimierte Mannschaft von Delabasses Kanonieren einem anderen Bataillon dermaßen eins aufbrannte, dass es floh.

Das war ein unerwarteter und knapper Sieg, den wir nach all den abgeschlagenen Attacken auf breiter Front doch endlich dem Mut und kalten Stahl unserer Infanterie zu danken hatten.

General Malher

A la Danube, le 17e vendemiaire/ 9e octobre An XIV"

Am Ende stand es wirklich 6 zu 7 für mich. Ein Quentchen mehr Glück und die Österreicher hätten gewonnen. Ein VB rührte von dem Fakt, dass die Ösies 3 der 4 Orte besetzt hielten.
Titel: Re: CCN Schlachten (keine Bilder)
Beitrag von: Pappenheimer am 05. September 2019 - 13:15:35
Hier geht's hoffentlich nächste Woche mit mehr Gefechten des 1805er-Feldzuges weiter.
Titel: Re: CCN Schlachten (keine Bilder)
Beitrag von: newood am 05. September 2019 - 13:54:39
Commands & Colours Napoleonik von GMT  wird auch in Berlin gespielt !

Proofley und ich spielen allerdings nicht mit den Holzklötzen, sondern mit unseren Figuren in 20mm.

Wer von unseren Spielen Fotos sehen möchte geht entweder in Facebook

... auf die Seite der Dice Knights in die Fotogalerie

oder aber auf die Seite

... von Privat Proofley

Derzeit liegen die Preußen, die von mir im Gefecht
geführt werden deutlich vorne.

mfg

newood / micha / mr. papertiger
05.09.2019
 
Titel: Mariazell 1805
Beitrag von: Pappenheimer am 24. Oktober 2019 - 17:01:22
Da ich gestern dazu verurteilt war daheim rumzuhängen, schlug ich meinem Fillius vor ein Brettspiel zu spielen und er entschied sich für "das Spiel mit den Armeen" (= CCN).
Er fragte, ob das ein kleines Spiel wäre und daher suchte ich Mariazell raus.
https://www.commandsandcolors.net/napoleonics/maps/third-coalition-1803-1806/255-305-mariazell-8-november-1805.html

Ich spielte die Österreicher unter Merveldt, die der Ulmer Kapitulation knapp entgangen waren und nun in die Steiermark abmarschieren sollten. Allerdings trafen sie auf Davouts Vorhut unter Heudelet de Bierre.

Hier ein fiktiver Bericht an Erzherzog Johann.

(https://i.imgur.com/OGA5SDp.jpg)

"Kaiserliche Hoheit, allerdurchlauchtigster Herr Erzherzog und Herr!

Als ich eben Kenntnis davon erlangte, daß der Feind meinen Weg zu Erzogl. Durchl. verwehren würde, beschloss ich sogleich das Beste aus meiner bedenklichen Lage zu machen. Gegen meinen linken Flügel wurden zahlreiche feindliche Husaren und dergleichen gesichtet. Da ich nicht darauf hoffen konnte, diesen zu entkommen, befahl ich sogleich meine Infanterie dort in die ausgezeichneten Karrees, so wir so trefflich geübt haben
(https://i.imgur.com/7mjm2cS.jpg)

Die feindliche Infanterie im Zentrum suchte ich durch wohl gezielte Kartätschen aufzuhalten, während meine Grenadiere aus der Reserve in die vordere Linie einrücken sollten, um den feindlichen Reiterangriff zurück zu schlagen.
(https://i.imgur.com/MOzmHqC.jpg)

Denn tatsächlich waren die Franzosen so kühn uns mit ihrer Reiterei wild zu attackieren, was ihnen bald die Hälfte ihrer Reiter kostete. Doch verweigerten sie einen Rückzug. Auch im Zentrum hielten sich meine Truppen tapfer.
(https://i.imgur.com/MvPAZQb.jpg)

Der einzige ernstzunehmende Angriff des Feindes wurde mit seiner Linieninfanterie gegen meinen rechten Flügel unternommen. Denn ihre leichte Infanterie schmolz im Kartätschenhagel zusammen, ehe sie ernstlich das Dorf Mariazell angreifen konnten.
Ja, selbst als ihre Reiterei fast ganz aufgerieben war, wagten sie mit den wenigen, die noch übrig waren in ihrer Wut meinen linken Flügel zu umgehen und meine Artillerie, die sich hatte weit zurückziehen müssen, anzugreifen. Doch nun lernten die gegnerischen Husaren endgültig ihren Meister und wurden mit Kartätschen in die Flucht geschlagen.
(https://i.imgur.com/biXOMNe.jpg)

(https://i.imgur.com/3QskwR0.jpg)

Alles schien zu unseren Gunsten. Ich befahl unseren Reserven im Zentrum die Trümmer der französischen leichten Infanterie wegzufegen. Aber die französische Artillerie schoss erstaunlich gut, als würde sie von dem Kaiser der Franzosen selbst dirigiert.
(https://i.imgur.com/bsrsX6Q.jpg)

Derweil gelang es einem einzelnen französischen Bataillon nicht bloß unsere Grenzer, die ich auf die Höhen hinter einer Waldung auf unserem rechten Flügel zurück genommen hatte mit dem Bajonett zu zerstreuen, sondern auch ein weiteres Bataillon zu zerschlagen. Somit sah ich mich zum Rückzuge gezwungen und werde mich Kutusow so rasch als möglich anschließen.
(https://i.imgur.com/H112XiO.jpg)

Ich bedauere Erzherzogl. Durchl. keine günstigere Nachricht geben zu können und ersterbe in tiefer Devotion als Ihro Erzhzgl. Durchl. ergebenster Diener

v. Merveldt

Mariazell, den 8. November 1805"

Ich hatte am Ende mit 3:4 verloren. Dabei ist es wirklich so, dass das Szenario eigentlich ziemlich vorteilhaft für die Österreicher ist. Sie haben deutlich mehr Infanterie (8:4) und können die franz. Husaren leicht durch Karrees aufhalten. Die Franzosen hatten in unserem Spiel schon eine Menge Glück. Gegen Ende lag ich 3:2 vorne und hätte nur noch die Reste der franz. Truppen rausnehmen brauchen, wozu ich ein paar komplette (wie die Garnison von Mariazell) oder fast komplette Einheiten zur Verfügung gehabt hätte. Aber ich hatte die Franzosen vielleicht ein bisschen rechts unterschätzt. Insgesamt ein eher langweiliges Szenario, v.a. wenn man am Ende zwei ausgeblutete Armeen (od. Divisionen) mit wenig Optionen hat.

Wenn ihr Glück habt, kriege ich es noch auf die Reihe die Bilder hochzuladen.
Titel: Mariazell 1805 (2)
Beitrag von: Pappenheimer am 24. Oktober 2019 - 20:51:01
Für D.J. mit Bildern diesmal.  :)
Titel: Re: CCN Schlachten (keine Bilder)
Beitrag von: D.J. am 25. Oktober 2019 - 04:39:13
Vielen lieben Dank, dafür :) Ich wollte doch mal sehen, wie so ein Spiel in Bildern aussieht.
Ich muss sagen: Es gefällt mir in seinem Retro-Style. Es hat etwas von Stratego und dem alten Risiko meiner Kindheit und Jugend, ist aber zugleich "mobiler" und erzählerischer, wenn du weißt, was ich meine.
Könnte mich ja schwerst reizen ...  :)
Titel: Re: CCN Schlachten (keine Bilder)
Beitrag von: Pappenheimer am 25. Oktober 2019 - 09:34:46
Könnte mich ja schwerst reizen ... 
Da musst Du auch nix bemalen. Einziges Handicap vielleicht der stolze Preis.

Einige spielen damit wohl auch solo - was mich jetzt nicht reizen würde.
Titel: Re: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
Beitrag von: Sens/) am 25. Oktober 2019 - 14:39:06
Sehr schön, so was habe ich auch noch im Schrank, zum Thema zweiter Weltkrieg  8)
Titel: Ocaña - Kavalleriegefecht - 1809
Beitrag von: Pappenheimer am 09. Dezember 2019 - 09:44:55
Gestern kam ich mal wieder zum Zocken und das sogar nachmittags. Juchhu.

Ein möglichst kleines Szenario wurde gewünscht und so suchte ich das Kavallerietreffen bei Ocaña aus, da man dort ohne jegliche Infanterie weder Karrees bilden konnte noch zu lange für das Gelände brauchte.

Auf den Wunsch meines Filius übernahm er die Spanier und ich berichte aus der Sicht der Franzosen.

"Monsieur!

Meine Vorposten sichteten spanische leichte Kavallerie in einer lang gezogenen Linie zwischen zwei Wäldchen. Daher beschloss ich eine Umgehung der feindlichen Flügel und dies durch mein erstes Treffen, das hauptsächlich aus der leichten Kavallerie unter Paris bestand und meinen eigenen Dragonern gleichermaßen. Alles verlief auch nach Plan. Auf beiden Flügeln entwickelten sich heftige Kämpfe. Wie erstaunte aber mein Stab, als rasch schwere spanische Kavallerie herbei eilte. Bernuy hatte scheinbar beschlossen uns mit aller Macht und ohne Rücksicht auf Verluste zu attackieren. Seine Kürassiere von denen er wahrlich nur wenige hatte, wurden rasch aufgerieben. Doch wie war ich überrascht, als sein linker Flügel mit viel Glück meinen Rechten warf und meine extrem schlecht feuernde berittene Artillerie dort überrannt wurde. Eben hatten wir den Sieg zum Greifen nahe, nun hing mein Zentrum mehr oder minder in der Luft. Ich entschied also meine verbliebenen Dragoner vom Zentrum angreifen zu lassen. Aber es war zu spät. Zwar hatte ich die feindliche leichte Kavallerie so ziemlich zerstreut, aber ihre schwere Kavallerie focht mit zu großem Verve und stürmte sogar meine verbliebene Artillerie. Damit war der Kampf verloren.

Votre très humble

Milhaud"

(https://i.imgur.com/rgEtlCl.jpg)

War wirklich ein eigenwilliges Spiel. Es stand mal 4:2 für mich. Doch dann bekam mein Sohnemann nen Countercharge und griff mich erfolgreich an. Da er auch ne First Strike einmal gut unterbringen konnte, brachte mir nichtmal meine Cavalry Charge-Karte.
4:7 gingen die Franzosen unter. Vielleicht lasse ich mich zu sehr ablenken oder mein Sohn spielt aggressiver. Zieht fast nie ne Einheit zurück.
Titel: Re: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
Beitrag von: D.J. am 10. Dezember 2019 - 04:58:09
Reizt mich ja nach wie vor, das System :)
Und so ein kurzer Bericht macht es mir nicht leichter zu widerstehen.
Titel: Re: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
Beitrag von: Pappenheimer am 10. Dezember 2019 - 15:22:09
Und so ein kurzer Bericht macht es mir nicht leichter zu widerstehen.
Dabei fand ich es sehr schwierig mich an das Gefecht zu erinnern, weil einfach markante Orte wie Flussläufe oder Ortschaften fehlten.

Freut mich, dass es Dir gefallen hat.  :)
Titel: Re: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
Beitrag von: D.J. am 11. Dezember 2019 - 05:17:12
Mir gefällt daran vor allem der schlichte, etwas retro-mäßige Charakter der Spielsteine. Dazu Hexfelder, die den Retro-Charme noch unterstützen und eben die Thematik.
Das sind so Dinge, damit kann man mich in 99,9% aller Berichte, Reviews etc abholen :)
Titel: Schlacht bei Gamonal 1808
Beitrag von: Pappenheimer am 03. Januar 2020 - 16:09:32
Nachdem mein Sohn schon mehrfach meine Armeen bezwungen hatte, wollte ich mal selber die Spanier spielen. Ich gehe normalerweise ja systematisch den Szenarioband durch und so war es diesmal Zeit für Gamonal. https://www.commandsandcolors.net/napoleonics/maps/peninsular-war-1808-1814/155-103-gamonal-10-november-1808.html

Ich berichte aus der Sicht des Conde de Belveder:
"Nachdem ich meine Stellung bei Burgos geräumt habe, nahm ich eine neue vor dem Dorfe Gamonal ein. Mein rechter Flügel mit dem Gros meiner Kavallerie befand sich auf beiden Seiten des Flusses Pico. Mein linker lehnte sich an den Ort Velimar, den ich durch meine Milizen zu besetzen gedachte. Ich hatte von einem Kirchturm einen guten Überblick über das Schlachtfeld. Ehe der Feind angreifen konnte, wollte ich meine Kavallerie an El Palacio vorbei den Pico entlang vorstoßen lassen. Die Infanterie hingegen sollte den Feind herankommen lassen. Tatsächlich unternahmen die Jakobiner ihre ersten Angriffe mit ihrem rechten Flügel. Daher verstärkte ich meinen linken Flügel durch die Grenadiere unter General de Alos. Der französische Infanterieangriff brach mehr oder minder vorerst zusammen.
Meine leichte Kavallerie aber brauste den Pico hinab und zerschlug einen Teil der feindlichen Dragoner.
(https://i.imgur.com/ara99E4.jpg)
Leider vergaßen die Reiter sogleich die französische berittene Artillerie zu attackieren. Doch auch auf der anderen Seite des Pico hatte unsere Schwere Reiterei beachtliche Erfolge erzielt und die feindliche Artillerie dort wurde schließlich vernichtet. Dies kostete uns zwar die Reiterei meines rechten Flügels. Aber als die Jakobiner in einem Gegenangriff ihre Dragoner den Pico entlang führten, standen dort Henestrosas Infanteristen vor allem aber seine Grenadiere, um sie würdig zu empfangen.
(https://i.imgur.com/kuVInrP.jpg)
Leider war uns das Glück im Zentrum zwischen zwei Waldungen nicht ganz so wohl gesonnen. Die Franzosen hatten dort einige leichte Infanterie, welche die Deckung der Bäume geschickt zu nutzen verstand.
(https://i.imgur.com/VSjB6Fe.jpg)
In einer zweiten Angriffswelle gelang es den Franzosen obendrein bei Velimar erneut vorzugehen und unsere dortigen Milizionäre in die Flucht zu schlagen. Solche Leute sollten auch bei Gott nie eine Flanke zu verteidigen anvertraut bekommen!
(https://i.imgur.com/I28fPkq.jpg)
Als aber unsere Infanterie die französische Kavallerie am Pico zusammenschoss, sah Marschall Soult offenbar die Unmöglichkeit uns zu überwinden ein und trat den Rückzug an.
(https://i.imgur.com/xjiVFOb.jpg)

Gegeben auf dem Schlachtfeld von Gamonal, den 10. Nov. 1808"

Das war wirklich eine eigenwillige Schlacht. Ich hatte beinahe nur Karten für die Mitte und konnte daher nur mit "Counter Strike" oder "Cavalry Charge" etwas reißen. Da ich Letzteres gleich früh auf der Hand hatte, beschloss ich meine Kavallerie zu verheizen, solange sie noch zu gebrauchen war. Eigentlich waren mir die Franzosen etwa 2:1 am Pico an Reiterei überlegen. Aber insbesondere weil die spanischen Reiter bei ner Fahne um 2 (!) Felder zurückgehen ist Defensive keine Option gewesen. So komisch es klingt habe ich die Schlacht mit der schwachen (3 Bases) spanischen Reiterei, einer Portion Glück und dem zugegebenermaßen brauchbaren Einsatz der Grenadiere gewonnen.
Das Szenario scheint wohl einigen CCN-Spielern etwas einseitig. Bei uns war es recht ausgewogen. Ich siegte mit 6:4. Dafür hatten die Franzosen am Ende allerdings auch noch zahlreiche ungebrauchte Einheiten und meine Truppen waren mehr oder minder hinüber (ich habe aber auch auf das Spielen der Rally-Karte verzichtet zugunsten dem Feuer auf die Dragoner und dergleichen).
Titel: Re: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
Beitrag von: Pappenheimer am 04. Januar 2020 - 00:52:32
Für D.J. nun mit ein paar unscharfen Fotos.  ;)
Titel: Re: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
Beitrag von: tattergreis am 04. Januar 2020 - 01:54:39
Auch Andere profitieren von Bildern :)
Titel: Re: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
Beitrag von: D.J. am 04. Januar 2020 - 07:17:58
Danke dir :D Ich mag diesen "Stratego-Effekt", den die Spielsteine haben ;)
Und die Missionen / Szenarien scheinen ja auch einiges an Spielspaß zu bieten. Noch schleiche ich ja drumherum, um CCN.
Aber das Jahr ist jung ;)
Titel: Haslach-Jungingen 1805
Beitrag von: Pappenheimer am 30. März 2020 - 19:03:43
Wir sind am letzten WE wieder zu einer Partie CCN gekommen.
(Der Parma-Bericht wird dann irgendwann auch wieder fortgesetzt.  ;) )

Diesmal spielte ich mal die Ösies, vielleicht weil ich die Kampagne irgendwie vergessen hatte oder so und meine bessere Hälfte die Franzosen unter Dupont.

Los geht's!
Hier ne Karte: https://www.commandsandcolors.net/napoleonics/maps/third-coalition-1803-1806/253-303-haslach-jungingen-11-october-1805.html
"Ich darf Ihro Exzellenz von unserer letzten Bataille berichten.

Die Generäle Schwarzenberg und Erzherzog Ferdinand wurden mit dem Angriff betraut. Sie trafen auf zahlreiche Infanterie. Schwarzenberg meldete mir, daß er beabsichtige sogleich die feindlichen Truppen über den Haufen zu werfen. Tathsächlich vermochte er das Dorf Böfingen vor dem Feinde einzunehmen, der durch das Feuer seiner Artillerie und Infanterie sehr geschwächt wurde.
(https://i.imgur.com/fpZgu6m.jpg)

Erzerzogl. Durchlaucht aber sahen sich einer schlimmeren Lage gegenüber, da er nur über Kürassiere und Ulanen verfügte, derweil der Feind mit zahlreicher Infanterie anrückte. Die berittene Artillerie die Erzherzogl. Durchl. unterstand erzielte nur geringe Wirkung und der Feind nahm rasch den Kirchhof von Jungingen ein.
(https://i.imgur.com/FH7N9sK.jpg)

Schwarzenberg schwor so rasch als möglich Erzherzog Ferdinand über eine Brücke Verstärkungen zuzuschicken. Er hatte bereits Grenadiere dazu auserkoren Jungingen anzugreifen.
Derweil gelang es FML von Schwarzenberg die Masse der französischen Infanterie der Division Dupont die vor ihm stand zu werfen und somit eine Eroberung Böfingens durch dieselbe zu verhindern. Einzig die feindliche Kavallerie und Artillerie schien ihm noch Schwierigkeiten bereiten zu können.
(https://i.imgur.com/NR0wztN.jpg)

Erzherzog Ferdinand konnte nun schlechterdings dem Vordringen der feindlichen Infanterie ruhig zusehen, die leicht den Aufmarsch von Schwarzenbergs Grenadieren zu verhindern drohten. Daher ließ er mit der Hälfte seiner Kürassiere feindliche Husaren attackieren, die bis auf einen Wald vorgegangen waren. Der Angriff war erfolgreich. Ein nahestehendes Bataillon der französischen leichten Infanterie musste Karree bilden, als die Kürassiere auch sie angriffen. Somit war etwa die Hälfte der feindlichen Kräfte am französischen linken Flügel durch eine Reiterattacke gebunden.
(https://i.imgur.com/YhJ73Sb.jpg)

Unter hohen Verlusten schlug sodann FML Schwarzenberg die Angriffe von Marchands Franzosen auf Böfingen zurück. Die französische Artillerie schoss dabei auf kurze Distanz in die Reihen unserer Füsiliere, die aber nicht wichen.
Die Grenadiere, die Schwarzenberg abgeschickt hatte, wateten durch eine Furt, da der Weg über eine Brücke zu weit schien. Hier aber sichteten Vorposten französische Dragoner, die bereit waren, diese Verstärkungen zusammen zu hauen.
(https://i.imgur.com/jyMmWdW.jpg)

Der Erzherzog beschloss indessen auf mein Anraten so viel wie möglich noch mit seinen Kräften zu unternehmen, da es beim ganzen Sieg darauf ankäme, daß die Herren Franzosen von ihrem rechten Flügel keine Verstärkungen zu ihrem rechten hinüberführen könnten, der kurz davor stand zusammen zu brechen. Daher setzten die Kürassiere ihr Vordringen vor; trafen aber bald auf feindliche Dragoner.
(https://i.imgur.com/j4A4Mfl.jpg)

Marchands Infanterie hatte offenbar Verstärkungen erhalten. Denn französische Husaren brausten heran, um der bedrängten Infanterie Luft zu verschaffen und so musste ein Theil von Schwarzenbergs Infanterie ins Karree. Die abgeschickten Grenadiere wurden mitten in der Furt attackiert und mussten ebenfalls Karree formieren. Doch nun donnerten die Salven unserer Infanterie und ihrer Bataillonsgeschütze.
Schwarzenberg versicherte mir in einer Depesche, wo es nur auf ihn ankomme, habe er noch genug Bataillone in der Reserve, wenn nur nicht die Franzosen Erzherzogl. Durchl. alle Knochen im Leibe zerbrächen bis er mehr Truppen schicken könne oder den Durchbruch für unsere Armee erzielt habe.
(https://i.imgur.com/a3nXRA4.jpg)

Tathsächlich war unterdessen die erste Angriffswelle der Kürassiere des Erzherzogs zusammengebrochen. Zahllose Pferd mit leeren Sätteln liefen zurück. Aber Erzherzog Ferdinand hatte immerhin erreicht, daß die französische Rechte nicht viel mehr unternommen hatte als einen Theil von Jungingen wegzunehmen. Die berittene Artillerie allerdings taugte wenig gegen Infanterie hinter Kirchhofmauern, so versicherte mir der Erzherzog.
(https://i.imgur.com/TXoixTi.jpg)

Daher insistierte ich gegen Schwarzenberg darauf, daß er nichts unversucht seyn lassen dürfte, den Feind völlig zu werfen. "Ich werde meine Pflicht thun und meine Truppen brennen darauf es ebenfalls nicht zu vergessen." versicherte mir der Feldmarschallleutnant von Schwarzenberg. In der That fegten seine Salven den Feind vom Feld, der fast all seine Infanterie verloren hatte. Marchand selbst soll mit seinem Stab das Weite gesucht haben!
(https://i.imgur.com/kylIlFu.jpg)

Die wenigen Grenadiere, die den Kampf in der Furt überlebt hatten, gingen in einen Wald in Deckung. Erzherzogl. Durchl. hatte auch bereits die Hälfte seiner verbliebenen Kürassiere eingebüßt, da das gegnerische Feuer erbarmungslos in seine Reihen hinein hielt. Ein Angriff der Kürassiere, die sich aufgeopfert hatten, hatte immerhin die französische Artillerie dazu gezwungen aufzuprotzen und sich ein Stück zurück zu ziehen. Dafür hatte der Feind, der von Rouyer kommandiert wurde, wie ein Gefangener gestand auch die Häuser des Dorfes Jungingen besetzt und es war zweifelhaft wie nun auch die neuerlich eintreffenden weiteren Verstärkungen an Infanterie sich zwischen den zahlreichen Gehölzen im Angesicht der wohl verschanzten französischen Infanterie entfalten sollten.
(https://i.imgur.com/iNd0Vs1.jpg)

Das französische Musketenfeuer, das aus allen Fenstern von Jungingen heraus schlug war mörderisch und kostete den Herrn Erzherzog seine letzten Kürassiere, die in einem Gehölz sammeln sollten. In seiner Verzweiflung ließ der Erzherzog sodann seine letzte Kavallerie attackieren. Sie preschte um den Wald linkerhand Jungingen vorüber und die Ulanen stürzten sich auf die vom Feind zurück genommenen Dragoner, die sie in Stücke hauten. Des Erzherzogs Verstärkungen und seine Artillerie nahmen mit ihrem Feuer die Verteidiger von Jungingen aufs Korn.
Dichter Pulverqualm versperrte die Sicht.
(https://i.imgur.com/oYgoVE6.jpg)

Die Entscheidung aber kam auf unserem rechten Flügel.
Marchands letztes Bataillon war in alle Winde zerstreut. Seine Artillerie harrte aus - eine Situation die mich mit Verlaub an die französische Artillerie in der Schlacht bei Plassey erinnerte.
(https://i.imgur.com/FwasTDL.jpg)
FML Schwarzenberg befahl diese Batterie mit einem solchen Feuer zu belegen, daß sie endlich auch aufprotzen und den Rückzug antreten müßte. Doch was geschah da?
Die Füsiliere unserer Rechten nahe dem Donauufer legten an, feuerten und da rannten die Artilleristen alles von sich werfend davon wie die Hasen und der Weg für unsere Armee war frei.

Die Armee ist also trotz unserer Niederlage bei Günzburg gerettet und ich werde suchen so rasch als möglich mit Feldmarschall Kutusow am Böhmerwald oder wo es sonst dienlich scheint, Verbindung aufzunehmen, bitte mir aber einige Rasten aus, so sie uns der Napoleon zulässt.

Hochachtungsvoll

Mack"

Das Szenario ist wirklich interessant. Nummerisch scheint es mir ausgeglichen. Dass aber Ferdinand 4 z.T. sehr guten Infanterieeinheiten gegenüber steht, macht es für den österr. Spieler schwierig, da die franz. Infanterie kaum zu knacken ist. Auf franz. Seite ist scheinbar die Herausforderung so rasch wie möglich Marchand zu entlasten indem Rouyer Infanterie in die Gegend von Böfingen transferieren muss, damit dort Marchand nicht von der Übermacht großer österr. Bataillone überrannt wird.
Ich hatte eine Menge guter Karten wie Bayonetcharge und Force March womit es mir gelang die Infanterie meines entscheidenden Flügels zu bewegen. Hart natürlich bei nur 4 Handkarten wenn eine durch Karree flöten geht.

Es war aber nicht unknapp. Am Ende hat meine Infanterie mit 4 Würfeln dreimal Artilleriesymbole gekriegt und dadurch die Batterie Marchands weggehauen. Das war ja der Sieg. Hätte das versagt, wäre der Sieg auch leicht französisch geworden. Den Franzosen fehlten nämlich auch nur noch 2 Victorybanners und meine berittene Artillerie war ziemlich geschwächt und auch die Ulanen empfindlich, wenn etwa die leichte franz. Infanterie mal mit ner glücklichen Salve reingehauen hätte.
Titel: Elchingen 1805
Beitrag von: Pappenheimer am 14. April 2020 - 12:48:39
Da die Resonanz zu meinem letzten Bericht hier bei Null war, habe ich mir Fotos gespart.

Hier das Szenario: https://www.commandsandcolors.net/napoleonics/maps/third-coalition-1803-1806/254-304-elchingen-14-october-1805.html

Ich habe diesmal Ney gespielt, Pallas Athene hat Riesch übernommen.

"Was haben wir neulich bei dem Gefecht bei Elchingen ausstehen müssen! Wir sind es gewohnt anzugreifen. So hatte ich alle Truppen über die ich befehligte, den Befehl zum Vormarsch gegeben. Doch der Feind schoss exzellent. An meinem linken Flügel wurde die Infanterie légère zurück geworfen und suchte im nahen Wald Schutz, woraus sie sich dann auch nicht mehr heraus wagte. Der Vormarsch der Infanterie im Zentrum, brach im Kugelhagel der feindlichen Batterie auf der Hügelkette bei Elchingen zusammen. Ehe meine Füsiliere heran waren, um mit dem Bajonett dem Feind auf den Leib zu gehen, waren sie bis auf wenige Männer dezimiert. Kaum dass wir uns überhaupt Elchingen selbst nähern konnten. Der rechte Flügel erlitt eine ähnliche Niederlage wie der Linke. General Malher wurde nach 2 Stunden vom Pferd geschossen. Die österreichische berittene Artillerie behauptete sich vorzüglich. Erst als quasi fast meine gesamte Infanterie zum Teufel war, konnte meine Kavallerie die Verluste rächen. Sie überrannte an allen Fronten die österreichische Reiterei. Nahe Elchingen wurden gegnerische Kürassiere geworfen, dann verfolgt und von unseren Dragonern unter Colberts persönlichen Befehl vernichtet. Wir hatten also beinahe die Schlacht verloren, da gewannen wir sie durch die Schlagkraft der Kavallerie. Unser schwer dezimierte rechte Flügel, der nurmehr aus einem Bataillon bestand, überrannte schließlich die so effektive feindliche Artillerie dort und griff sogar die Grenadiere an, die das nahe Kloster besetzt hatten und heraus gekommen waren, um mit der letzten Infanterie von Malhers Division aufzuräumen. Allein wir kamen ihnen zuvor und die Grenadiere wurden in die Flucht geschlagen.

So konnte ich dem Kaiser trotz enorm hoher Verluste und obwohl der Feind noch einige frische Infanterie im Zentrum besaß, den Rückzug des Generals Riesch melden."

Ein letztlich doch recht ausgewogenes Szenario. Ich lag irgendwann mit 4:6 hinten und hatte praktisch keine Infanterie mehr mit mehr als 2 Bases. Aber die Österreicher konnten diese finalen Blöcke nicht ausschalten. So gewann ich letztlich auch mit viel Glück dann mit 7:6.
Titel: Re: Elchingen 1805
Beitrag von: D.J. am 15. April 2020 - 06:01:26
Da die Resonanz zu meinem letzten Bericht hier bei Null war, habe ich mir Fotos gespart.

Sorry, ist irgendwie an mir vorbeigerauscht :(
Trotzdem danke für den aktuellen Bericht :)
Titel: Re: Elchingen 1805
Beitrag von: Pappenheimer am 15. April 2020 - 14:09:28
Sorry, ist irgendwie an mir vorbeigerauscht :(
Trotzdem danke für den aktuellen Bericht :)
Kein Problem. Wenn man halt kein Feedback kriegt, braucht man auch nix schreiben.

Dann mache ich vielleicht doch nen Bericht zur Schlacht bei Bassignana. Ohne oder mit Bildern?
Titel: Re: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
Beitrag von: D.J. am 16. April 2020 - 06:01:47
Wenn es keine Mühe macht, sehr gerne mit Bildern :)
Titel: Re: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
Beitrag von: D.J. am 18. April 2020 - 07:51:59
Haslach-Jungingen 1805

Gestern abend habe ich den Bericht dann auch endlich nachholen können, und ich war erfreut, wie viele Bilder du gemacht hast :) Das Spiel sieht für mich nach wie vor extrem reizvoll aus! Vor allem, wenn da ein Spielbericht wie dieser erscheint, der für ein "Brettspiel" ungewöhnlich detailiert ist!
Die Hexagone und die "Klötzchen-Optik" geben dem Spiel einen (für mich zumindest) unglaublichen Reiz, der mich an Stratego, Risiko und andere Strategie-Brettspiele erinnert, die mir immer sehr großen Spaß bereiteten. Umso mehr, wenn ich sie dann auch noch - wie bei deinem Bericht - in Aktion erlebe  :)
Danke dir für deine Mühen und eine weitere Stunde vergnüglichen Lesens und Mitverfolgens eines spannenden Spiels :)
Titel: Pordenone 1809
Beitrag von: Pappenheimer am 09. Juni 2020 - 09:43:55
Diesmal haben wir mal keine große Schlacht mit Figuren, sondern wieder ein Szenario mit Holzblöckchen bestritten.
https://www.commandsandcolors.net/napoleonics/maps/fifth-coalition-1809/256-306-clash-at-pordenone-15-april-1809.html

An Erzherzog Johann:

"Kaiserliche Hoheit! Erzherzogliche Durchlaucht!


Kürzlich habe ich Erzherzogl. Durchlaucht Befehl empfangen den Ort Pordenone wegzunehmen. Ich führte daher auch gleich meine Grenzer unter Wetzel über eine Brücke heran. Es gelang ihm auch mit seinen leichten Reitern und einigen Grenzern Teile des Ortes zu besetzen. Doch der Feind hatte gute Artillerie unweit zu stehen mit welcher er es vermochte ihn wieder ein ums andere Mal hinaus zuwerfen. Schließlich musste Wetzel seine Truppen hinter den Noncello zurück nehmen.
Meine eigene Kavallerie wurde von der französischen überrannt. Nur die Truppen unter General Schmidt hielten sich im Zentrum etwas länger, konnten aber als meine Reiterei geflüchtet war, den nun heranrückenden französischen Bataillonen keinen Widerstand mehr leisten.
Die feindliche Artillerie schoss ausgezeichnet und so ist von meiner Infanterie und der Reiterei nur noch kaum etwas übrig. Einzig die Grenzer haben sich gut gegen die über den Noncello nach drängenden Franzosen behauptet.

Es tuth mir leid Ihro Erzherzogl. Durchlaucht keinen günstigeren Bericht liefern zu können

Frimont

15. April 1809"

Tatsächlich war dieses Spiel ziemlich unausgewogen. Die Grenzer haben eigentlich kaum eine Chance. Überqueren sie den Noncello und hat der Spieler der Franzosen wenigstens halbwegs gute Karten, besetzt er vor ihm die Bebauungshexagons und mit nem Faktor von -2 erreicht man ziemlich wenig.
Ausgesprochenes Pech hatte ich mit meiner zahlreichen Reiterei. Selten würfelte ich mal ein Reitersymbol oder einen Säbel. Am Ende, als es 1:3 stand, zog sich das Szenario doch arg. Ich konnte ja nichts mehr unternehmen, da ich keine Einheit außer der Artillerie mehr mit ausreichend Bases hat, dass ein Vorgehen irgendwie Sinn ergeben hätte. Nach 1-2 Runden war die Sache schon erledigt.
Titel: Re: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
Beitrag von: D.J. am 10. Juni 2020 - 05:46:48
Danke für den Spielbericht bzw. die Review zu diesem Szenario.
Interessant zu sehen, dass es auch bei CCN nicht immer ausgeglichen ist. Sicher, das ist realistisch. Aber als Spiel, dass ja allen Beteiligten Spaß machen soll, doch eher schade drum.
Titel: Re: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
Beitrag von: Pappenheimer am 10. Juni 2020 - 11:26:57
Interessant zu sehen, dass es auch bei CCN nicht immer ausgeglichen ist. Sicher, das ist realistisch. Aber als Spiel, dass ja allen Beteiligten Spaß machen soll, doch eher schade drum.
Meiner besseren Hälfte hat's immerhin Spaß gemacht  ;D und wenn ich z.B. am Anfang einen "Cavalry Charge" auf der Hand gehabt und etwas Glück gehabt hätte, wäre auch ein anderer Ausgang machbar gewesen.
Titel: Re: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
Beitrag von: D.J. am 10. Juni 2020 - 12:41:34
Solange deine Holde Spaß hatte, ist alles in Butter :D
Aufstehen, Staub abputzen, Krönchen richten und weitermachen :P 
Titel: Sacile 1809
Beitrag von: Pappenheimer am 11. Juni 2020 - 23:06:11
Gestern haben wir mal wieder eine Partie CCN gespielt und was für eine knappe. Da ich selber vor einer Weile mal in Porcia war, fand ich die Schlacht natürlich besonders interessant. Die Landschaft in der Gegend ist allerdings total platt wie ein Eierkuchen, weshalb mich das Gelände ein bisschen überraschte. Vielleicht sollen diese Anhöhen auch die zahlreichen Dämme in der Gegend darstellen, die doch sehr charakteristisch sind, da sie stark von Kanälen und dergleichen durchzogen ist, die für eine Schlacht eine gewisse Relevanz haben. Es gibt wie auf dem Plan auch heute keine nennenswerten Wälder, halt ne typische alte Kulturlandschaft.

Für den historischen Hintergrund und die Karte, siehe hier: https://www.commandsandcolors.net/napoleonics/maps/fifth-coalition-1809/257-307-sacile-16-april-1809.html

Ich habe diesmal Erzherzog Johann gespielt, während Pallas Athene als Vizekönig Eugéne fungierte, der in mehreren Kolonnen auf die von mir zu verteidigenden Orte zurollte.

(https://i.imgur.com/304iyS0.jpg)
"Kaiserliche Majestät, lieber Franzerl!

Ich will Ihro Majestät einen kleinen Bericht von der unlängst vorgefallenen Bataille liefern. Ohne zu wissen wie der Feind auf mich zumarschieren würde, hatte ich meine Armee wie folgt aufgestellt.
Gyulai stand mit seiner Infanterie bei dem Ort Pordenone, den ich jüngst erobert hatte. Dahinter Reichenburg mit der Kavallerie.
Im Zentrum hinter dem Städtchen Porcia stand meine Avantgarde mit Frimont, der auch Husaren zur Hand hatte. Als Reserve dahinter Kleinmayer mit Grenadieren.
Die Orte Fontanafredda und Ronche zu halten fiel meinem rechten Flügel unter Knesevich zu.
Es war meine Absicht die ganzen Ortschaften stark zu besetzen und den Feind mit meiner Artillerie hinzuhalten bis meine Reiterei über geschwächte Bataillone herfallen könnte, sobald ich in der französischen Aufstellung Schwachstellen bemerkte.

(https://i.imgur.com/PqLDqpL.jpg)
Knesevich sollte sogleich die beiden Schlüsselstellungen Roncha und Fontanafredda besetzen. Unsere Artillerie schoss auch gleich bei einem einleitenden Bombardement einige Schneisen in die heranrückenden Reihen des Feindes. Greniers Truppen sollten offenbar die Schlacht eröffnen. Wahrscheinlich hielt Prinz Eugéne unseren rechten Flügel für besonders schwach. Zwar erlitten Kvesenichs leichte Truppen in Fontanafredda gewisse Verluste. Aber die des Feindes waren offenbar größer und der Widerstand der sich erbittert wehrenden Plänkler imponierte offenbar den Franzosen.

(https://i.imgur.com/zaods7f.jpg)
Ich ließ im Zentrum erwähnten Kleinmayer mit den Grenadieren vorrücken. Denn der Feind schien hier mit der Masse seiner Infanterie den Durchbruch zu suchen. Sowohl die Einnahme Palsas als auch Talponedos sollte unter allen Umständen verhindert werden, damit sich Barbous und Severollis Bataillone dort nicht etwa festsetzten.
Da der Gegner weit und breit keine Reiterei hatte und ich nur hinter ihrem linken Flügel größere Staubwolken ausmachte, die auf Kavallerie hindeuteten, beschloss ich meine eigene Kavallerie im Zentrum zu konzentrieren, um sogleich zur Stelle zu sein, falls Eugéne seine Reiterei im Zentrum oder gegen Knesevichs Flügel einsetzen würde.

(https://i.imgur.com/5jkGdwG.jpg)
Eugéne beschränkte sich darauf mit einem heftigen Artilleriefeuer meinem linken Flügel zuzusetzen, allerdings ohne eine größere Wirkung zu erzielen. Ein erster Angriff im Zentrum wurde mit zu wenig Infanterie vorgetragen und die isoliert stehenden Bataillone gingen nach Verlusten zurück.

(https://i.imgur.com/quBpqUu.jpg)
Die Franzosen versuchten nun mit Contrebatteriefeuer unsere Batterien zum Schweigen zu bringen, da sie ohnedies offenbar keinen entschlossenen Angriff vortragen wollten. Zum Teil gelang es den Franzosen scheinbar ihre Einheiten wieder aufzufüllen um insonderlich im Zentrum den Angriff zu erneuern, wo er Frichmont stärker zusetzte und ihn zwang seine Vorposten von Palsa zurück zu nehmen.

(https://i.imgur.com/vxYgBAL.jpg)
Statt mit aller Entschlossenheit das nur mit Grenzern besetzte Fontanafredda zu erstürmen ließ Grenier seine Truppen nach wie vor vor dem Ort halten, wo sie vom heftigen Feuer unserer Grenzer nach und nach dezimiert wurden ohne selbst irgendetwas gegen den zusehends von den Grenzern zur Festung ausgebauten Ort etwas unternehmen zu können.

(https://i.imgur.com/07zQx2W.jpg)
Was Eugéne an seiner Linken an Entschlossenheit fehlen ließ, zeigte er im Zentrum. Palsa wurde von ihm genommen. Meine Bataillone wurden theils bis auf hundert Mann zusammengeschossen. Severolli und Barbou sollten nun wohl die Entscheidung suchen. Daher nahm nun Reichenburg die Sache in die Hand. Seine Husaren schlugen unsere Infanterie heraus und zwangen französisches Fußvolk ins Quarré. Das war ein verwegener Zug, da die Husaren nahe Palse leicht zwischen zwei Feuer geraten konnten. Doch es blieb uns keine andere Wahl.

(https://i.imgur.com/EUMGlCp.jpg)
Während die Lage im Zentrum mehr als bedenklich wurde, entspannte sie sich bei Fontanafredda. Ohne einen Angriff waren dort Greniers Bataillone im Abwehrfeuer zusammengeschmolzen und schließlich völlig demoralisiert zurück geflutet. Grenier, der sie habe aufhalten wollen wie mir eine Estafette meldete, sey höchstselbst getroffen vom Pferd gesunken wodurch sein Flügel endgültig den Mut sinken ließ. Um einen Flankenangriff meiner Truppen zu verhindern und ihren Erfolg im Zentrum nicht zu gefährden, schickte dann Sahuc seine leichte Reiterei. Sie brauste mit Trompetenstößen heran. Knesevichs Füsiliere mußten allesamt ins Quarré. "Standhalten!" soll er selbst inmitten seiner Männer gebrüllt haben, während die feindliche Reiterei immer wieder auf die Infanterie eindrang.

Längst hatte ich diese Gefahr erwartet und daher Frimont mit seinen Husaren dorthin beordert, um zu verhindern, daß die Franzosen Knesevichs Flügel durch einen Reiterangriff aufrieben und dann in unser Zentrum eindrangen.

(https://i.imgur.com/lyC13m9.jpg)
Der gegnerische rechte Flügel blieb unthätig und beschränkte sich weiter darauf unsere Artillerie nahe Pordenone zu beschießen. Severollis Quarré im Zentrum bey Palse wurde zersprengt.

(https://i.imgur.com/sOpVm1j.jpg)
Da erreichte mich Knesevichs Hilferuf. Sahucs leichte Reiterei habe Knesevichs Füsiliere in die Flucht geschlagen und sogleich im Nachsetzen auch Knesevichs Artillerie niedergemacht. Die gegnerische Reiterey habe zwar auch hohe Verluste hingenommen, aber da unsere Kanonen nun nicht mehr die gegnerischen im Schach hielten, wäre die Lage kritisch. Kleinmayer hatte ja auch bey Talponedo auf einmal die Hälfte seiner Grenadiere eingebüßt.

(https://i.imgur.com/BOp7PDc.jpg)
Denn Eugéne hatte nun wohl begriffen, dass ein Franzose, wenn die Lage verfahren war die Zuflucht zum kalten Stahl suchen muß - auch mag ihm der Untergang von Grenier ein mahnendes Beispiel gewesen seyn. Mit einem kräftigen Bajonettangriff gelang es Eugéne unser Zentrum zu erschüttern. Ich hatte kaum mehr genügend Infanterie um Porcia ausreichend zu verteidigen und Barbou und Severolli schienen immer neue Reserven heran führen zu können und ihre stärksten Einheiten in das Blutbad im Zentrum zu werfen. Ich sah nach Pordenone, wo ich noch über ausgeruhte Grenadiere verfügte, fragte mich aber wie ich sie noch rechtzeitig ins Zentrum werfen könnte.

"Kalter Stahl muß mit kaltem Stahl beantwortet werden." warf mir ein alter Kavallerieoffizier zu und ich mußte ihm recht geben.

(https://i.imgur.com/6ggFoao.jpg)
Frimont stürzte sich endlich mit seinen den Ott-Husaren auf Sahuc. Der Feind mußte seine leichte Reiterei zurücknehmen. Ein wilder Kampf entbrannte.

(https://i.imgur.com/pfCn25I.jpg)
Nun wollte Eugéne den Sieg im Zentrum erzwingen. Von überall her schien er die Bataillone in den Kampf zu werfen. Porcia wurde heiß umkämpft. Immer neue Angriffswellen drangen mit gefälltem Bajonett in den Ort. Frimonts Grenzer wehrten sich mit dem Mut der Verzweiflung. Der Feind spielte "La victoire est à nous!".
In dem Augenblick entfesselte endlich Reichenburg seine Dragoner die mit aller Gewalt auf die Porcia bestürmenden Franzmänner eindrangen. Doch statt kopflos zu fliehen, gingen sie ins Quarré und erwehrten sich ihrer Haut.

(https://i.imgur.com/kNtrkoD.jpg)
Es sollte nicht viel nützen. Knesevich traf eine weitreichende Entscheidung. Frimonts Ott-Husaren hatten die französischen Husaren zwischen Ronche und Fontanafredda geworfen und in die zusammengehauen. Daher war der Weg frey für einen letzten Gewaltakt. Knesevich setzte alles auf eine Carte. Sein letztes intaktes Bataillon verließ einfach Ronche und rückte im Laufschritt auf Talponedo zu. Kurz vor der Anhöhe hinter Talponedo ließ Knesevich persönlich halt machen, richtete die Linie aus und befahl das Feuer auf das dezimierte französische Bataillon auf der Anhöhe zu eröffnen. Sahuc, der sich dort nach der Zerschlagung seiner Reiterei in Sicherheit gebracht hatte, mußte mit ansehen wie das dort stehende schwache Bataillon weggefegt wurde. Der Widerstand war gering, die letzten Füsiliere rannten Richtung Sacile!

Damit hatte Eugéne nicht gerechnet, weil ja seine am Ende doch gezeigte Entschlossenheit beinahe die Schlacht zu seinen Gunsten gewendet hätte. Nun aber sah er sich dazu gezwungen den Rückzugsbefehl zu erteilen. Obendrein war seine Kavallerie zerbrochen und die wenigen hundert Mann, die ihm noch davon verblieben, hätten uns wohl kaum aufhalten können, wenn nicht unsere eigenen Verluste über die Maßen gegangen wären. In Porcia und rund um die Orte lagen die Verwundeten und Toten und bedeckten weithin das Gelände. Viele wurden in die dortige Burg gebracht, wo ich ein allgemeines Lazarett einrichten ließ.

Der Jammer ist nicht zu beschreiben und wiewohl Hohenlinden mir einen gewiss noch betrüblicheren Eindruck in meiner Seele hinterlassen hat, ist auch der Anblick der Wallstatt von Porcia unauslöschlich.
Derweil hat die Kaiserliche Armee einen Sieg errungen und sie wird dem Feinde auch weiterhin die nothwendige Lection ertheilen, daß mit dem Hause Österreich noch fürderhin in Italien zu rechnen seyn wird.

Ihr ergebener Bruder

Johann

Porcia, den 16. April 1809"

Eine wirklich knappe Schlacht. Am Anfang stand es mal 3:1 für mich. Dann aber spielte nachdem die Lage festgefahren war, Pallas Athene nen Bajonett Charge und fegte meine Bataillone vom Spielfeld. Schließlich gewann ich dank meiner Kavalleriereserve und einem Quentchen Glück sowie ein bisschen vielleicht auch Gerniers Zaudern am Anfang haarscharf mit 8:7.
Tolles packendes Spiel, fand auch die Verliererpartei.
Titel: Re: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
Beitrag von: D.J. am 12. Juni 2020 - 07:49:51
Ein packendes Spiel auch für unbeteiligte Leser wie mich :)  Vielen lieben Dank für diesen ausführlichen und sauspannenden (!!!) Bericht.
:)
Titel: Teugen-Hausen 1809
Beitrag von: Pappenheimer am 16. Juni 2020 - 10:07:24
Wegen der freundlichen Kommentare von D.J. hier im Thread geht's dann doch mal weiter.

Wir schreiben das Jahr 1809. Ich habe das Vergnügen als Erzherzog Karl das scheinbar isolierte Korps unter Davout bei Teugen anzugreifen. https://www.commandsandcolors.net/napoleonics/maps/fifth-coalition-1809/258-308-teugen-hausen-19-april-1809.html

(https://i.imgur.com/VQQ6EXS.jpg)
"Als mir meine Vorposten die Besetzung Teugens durch französische Infanterie meldeten, wurde mir bewusst, wie nahe der Feind bereits unseren Stellungen gekommen war. Demnach galt es zuerst meine Infanterie zu retten, welche dem ersten Schlag von Davouts rechten Flügel ausgesetzt sein würde. Danach wollte ich rasch die Truppen meines eigenen rechten Flügels heran führen und damit die angeblich bereits heranrückende Division Friant aufhalten.

(https://i.imgur.com/nC6xPrh.jpg)
Die Franzosen tathen natürlich das Voraussehbare. Sie fegten meine Infanterie meines linken Flügels von der ersten Höhenkette. Mit einem Gegenangriff mußte ich sie unbedingt vertreiben ehe der Rest des III. Korps heran war.

(https://i.imgur.com/J1btqTG.jpg)
In der Tath! Es gelang uns vorerst den Feind durch heftiges Feuer wieder zu vertreiben. Allerdings sammelte er sich wieder in der Ebene für einen erneuten Angriff und mein rechter Flügel hatte so gut wie nichts bislang gethan.

(https://i.imgur.com/mrwaH5d.jpg)
Alois von Liechtensteins Vorrücken ging so schleppend vor sich, daß ich mich fragte, ob er wohl irgendeine Chance hätte die Höhen vor Friant zu besetzen. Aber ich zweifelte daran und eilends abgeschickte Depeschen nutzten auch nichts*.

(https://i.imgur.com/9ZItCas.jpg)
Liechtensteins Infanterie war keinen Heller wert. Sie wurde von feindlichem Feuer rasch zum Rückzug gezwungen - die wenige Strecke die sie überhaupt vorgerückt war. Liechtenstein unterrichtete mich über seine Wut wegen der geringen Leistungen seiner Truppen. Friants und Destabentraths Infanterie hatte theils die erste Hügelkette erklommen, theils diese schon überquert. Ich riet Liechtenstein seine Reiterei angreifen zu lassen um den Feind in Carrés zu zwingen.

(https://i.imgur.com/tfe98GX.jpg)
Derweil hatte ich auf meiner Linken zwar eine weitere Angriffswelle zurück geschlagen. Aber meine Infanterie hatte dermaßen geblutet, daß ich es für fraglich hielt noch einige Stunden standzuhalten. Denn Davout hielt seine Truppen in einiger Ordnung. Seine leichte Infanterie hatte die erste Linie meiner Grenzer obendrein aus einem weltlichen zur Linken meines vorderen Treffens geworfen.

(https://i.imgur.com/r3Z7Hip.jpg)
Angriffswelle auf Angriffswelle rollte heran. Die Franzosen schrien ihr "Vive l'empereur!" Meine Männer erwarteten sie mit kalter Entschlossenheit. Insbesondere mein zweites Bataillon Grenzer leistete erstaunliches. Ein zu weit vorstoßendes feindliches Bataillon wurde aufgerieben und dessen Brigadegeneral Lorencz gefangen genommen.

(https://i.imgur.com/HNGNQmi.jpg)
Auf dem Flügel unter Alois von Liechtenstein sah es allerdings ganz anders aus. Seine Infanterie verlor tathsächlich jeden Nahkampf. Seine leichte Kavallerie wurde zurück geworfen.

(https://i.imgur.com/DqkoPDW.jpg)
Marschall Davout erkannte seine Gelegenheit und führte selbst noch Verstärkungen heran. Der Versuch von Generalfeldwachtmeister von Bieber stark geschwächte französische Infanterie aus einem Wäldchen zu werfen, scheiterte kläglich.

(https://i.imgur.com/dLuYBKD.jpg)
Schließlich griff Destabenrath Bieber noch von der Seite an und er wurde samt seiner Männer gefangen genommen.

Was soll ich nur sagen? Die Infanterie hat sich so miserabel wie noch nie geschlagen. Die Reiterei ist keinen Pfifferling werth. So werden wir zweifellos den Krieg verlieren.

Karl von Teschen
19. April 1809"

Es war wirklich zum aus der Haut fahren. Diesmal konnte ich auch mit 5 Blöcken angreifen, ich würfelte immer so einen Käse, dass ich höchsten einen Block des Gegners rausnahm, während der dann mit 4 Würfeln zurückschlug, was mich leicht die ganze Einheit kostete. Immerhin spiegelte es schön die legendäre Qualität von Davouts Truppen wider, die dazu beitrug, dass sein isoliertes Korps überlebte.

Ich verlor mit 3:8. Dabei waren 1 der 3 Punkte nur für den Besitz der hinteren Hügelkette.


* Auch bei einem Forcemarch bewegt sich Österreichische Linie nur 1 Feld weit. Schnarch.
Titel: Re: Teugen-Hausen 1809
Beitrag von: Maréchal Davout am 16. Juni 2020 - 11:34:41
Wir schreiben das Jahr 1809. Ich habe das Vergnügen als Erzherzog Karl das scheinbar isolierte Korps unter Davout bei Teugen anzugreifen.

Davout ist niemals wirklich isoliert! Und wenn doch, gewinnt er trotzdem ;)

Schöner, kleiner Bericht - danke! Franzosen mit Österreichern im Heranmarschieren zu schlagen wie bei Liechtensteins Truppen ist aber auch schwierig.
Titel: Re: Teugen-Hausen 1809
Beitrag von: Pappenheimer am 16. Juni 2020 - 12:17:37
Davout ist niemals wirklich isoliert! Und wenn doch, gewinnt er trotzdem ;)
Jepp. Ich sage nur Auerstedt. https://www.youtube.com/watch?v=odPUHTJO8to

In der Zeit war Davout auf der Höhe seines "Schaffens". Seine Truppen hatten sicherlich auch einiges Vertrauen in ihn.

Ich dachte mir gleich, Dir wird das gefallen, wenn mal Davout vorkommt.  ;)

Von daher freue ich mich schon ein bisschen auf Wagram. Und das obwohl Napo nicht meine Zeit ist.
Titel: Re: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
Beitrag von: Pappenheimer am 16. Juni 2020 - 12:20:00
PS: Habe das letzte Bild ersetzt, wo mir irrtümlich das vorletzte zum zweiten Mal reinkam.

Ich überlege derzeit, ob ich Bergen 1759 spielen soll oder doch eher Guastalla. Vielleicht weiß mir ja der Maréchal Rat, wo Tattergreis ja momentan zu den großen Schweigern zählt.  :'(
Titel: Re: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
Beitrag von: Maréchal Davout am 16. Juni 2020 - 17:40:46
Bergen oder Guastalla? Hm... Braunschweiger gegen Broglie ist schon interessant, aber Guastalla fänd ich jetzt noch cooler mit Königsegg, der wieder am Start ist. Die Uniformfarben könnte ich bei Bergen besser auseinander halten- kannst du nicht beides nacheinander spielen? So oder so sind die Franzosen eher im Vorteil.
Titel: Re: Teugen-Hausen 1809
Beitrag von: Maréchal Davout am 16. Juni 2020 - 17:51:33
Davout ist niemals wirklich isoliert! Und wenn doch, gewinnt er trotzdem ;)
Jepp. Ich sage nur Auerstedt. https://www.youtube.com/watch?v=odPUHTJO8to

In der Zeit war Davout auf der Höhe seines "Schaffens". Seine Truppen hatten sicherlich auch einiges Vertrauen in ihn.

Ich dachte mir gleich, Dir wird das gefallen, wenn mal Davout vorkommt.  ;)

Von daher freue ich mich schon ein bisschen auf Wagram. Und das obwohl Napo nicht meine Zeit ist.

Auf Wagram freue ich mich mit La Grande Armée auch. Da brauche ich dann für Österreich nur noch 10 Brigaden mehr Infanterie, 15 Batterien mehr Artillerie usw. als ich bisher besitze und einen größeren Tisch...

Davout: Ja, er war gut. Hatte nicht nur gute Truppen, sondern machte sie auch noch besser. Kein Marschall hat nachweislich auch so vielen Ebenen versucht, sein Korps zu verbessern wie Davout (seine Ordres allein zum richtigen Packen der Ausrüstung!). Und er führte sie energisch, bedacht und allgemein brilliant. Oft war sein "Korps" mit 70 000 Mann stärker als die von vier anderen Marschällen zusammen. Und Napoleon wusste, dass er ihn auch unabhängiger agieren lassen konnte als die anderen, obwohl er ihm den Ruhm stets missgönnte. Spannend immernoch die Frage, was passiert wäre, wenn Napoleon bei Borodino das von Davout vorgeschlagene Flankenmannöver versucht hätte ;)
Titel: Re: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
Beitrag von: Pappenheimer am 02. Juli 2020 - 10:15:37
Bergen oder Guastalla? Hm... Braunschweiger gegen Broglie ist schon interessant, aber Guastalla fänd ich jetzt noch cooler mit Königsegg, der wieder am Start ist. Die Uniformfarben könnte ich bei Bergen besser auseinander halten- kannst du nicht beides nacheinander spielen? So oder so sind die Franzosen eher im Vorteil.
Ich hab jetzt mal Guastalla soweit vorbereitet und auch am Szenario geschraubt (v.a. mehr Artillerie). Mal schauen ob ich es nach der Partie dann wieder zurück nehme.

Zwischenzeitlich hatte ich auch eine Partie CCN gespielt - fast nur mit Kavallerie. Kommt hier auch noch irgendwann rein. In einer Woche werde ich auch mein Spiel mit meinem Melle 1745-Szenario hochladen.
Es wird und wurde also in letzter Zeit viel gezockt. Das Bemalen bleibt zwar ein bisschen auf der Strecke. Aber bei der Auswahl an Truppen, fühlt sich das auch einfach nicht soooo dringend an.
Titel: Rohr 1809
Beitrag von: Pappenheimer am 06. Juli 2020 - 12:19:01
Endlich kamen wir mal wieder zu einer Partie CCN.

Zu meinem Erstaunen sogar mal wieder eine recht ausgeglichene. Ich dachte schon die Österreicher werden wieder fertig gemacht. Ich hab die Österreicher unter Schustekh übernommen, während Pallas Athene die Franzosen unter Lannes hatte.
https://www.commandsandcolors.net/napoleonics/maps/fifth-coalition-1809/259-309-rohr-20-april-1809.html
Hier ein Bericht ans österreichische Hauptquartier:

"Kaiserl. Hoheit!

Ich melde Ihnen, daß ich kürzlich bey dem Ort Rohr dem Feinde standhalten mußte. Die Franzosen unter dem Marschall Lannes sind in großer Stärke auf uns vorgerückt.
(https://i.imgur.com/oDXti4c.jpg)

Insbesondere seine zahlreiche Kavallerie darunter auch Kürassiere griffen meinen linken Flügel an. Ich ließ meine Infanterie dort nicht ins Karree gehen, denn ich gedachte den Feind zu überraschen. Das gelang auch. Nicht nur, daß sein Versuch meinen Flügel aufzurollen abgewehrt wurde. Nein, Thiery ging mit seinen Husaren und Dragonern sogar zum Gegenangriff über.
(https://i.imgur.com/3oguobT.jpg)
Jacquinots Kürassiere und leichte Kavallerie erlitten hohe Verluste. Wir büßten zwar auch einiges an Reiterei ein. Aber was wichtiger war, war daß der Feind seinen Moment verpasste.
(https://i.imgur.com/gYp1R5W.jpg)
Im Zentrum ließ ich Rohr stark besetzen. Ein Versuch uns mit leichter Infanterie anzugreifen wurde rasch geschickt von meinen Füsilieren abgewehrt.
(https://i.imgur.com/vXhxS4j.jpg)
(https://i.imgur.com/pdCfAMx.jpg)

Sodann aber wußte Lannes seine Übermacht auszuspielen und er drang in einen Theil von Rohr ein.
(https://i.imgur.com/sCLgi79.jpg)
Das Bataillon, das unter meinem persönlichen Befehl stand, hatte alle Mühe sie wieder hinaus zu werfen.
(https://i.imgur.com/RPXmG79.jpg)
Mit großer Todesverachtung griffen die Franzosen mit dem Bajonett an.
Die französische leichte Kavallerie, die meine rechte Flanke aufrollen wollte, wurde von einem Karree aufgehalten, gab weitere Angriffe auf und umging dann meine Stellungen um durchzubrechen.
Derweil war meine Infanterie wegen der hohen Verluste schwer erschüttert. Um so mehr erstaunte mich, als Lannes den Rückzugsbefehl gab. Ausschlaggebend war offenbar, daß seine Versuche Rohr im Sturm zu nehmen, gescheitert waren. Außerdem soll einer seiner Divisionskommandeure gefallen sein.
(https://i.imgur.com/aK9UznQ.jpg)

Ihro Hoheit untertänigster
von Schustekh

Rohr, den 20. April 1809"

Eine richtig knappe Kiste. Mit mehr Fotos wird's deutlicher. Mein größter Fehler war es nicht mit meinen Dragonern den verbliebenen französischen Husaren den Todesstoß zu versetzen, sondern stattdessen verbissen um Rohr zu kämpfen. Lannes hätte irgendwann entscheiden können mit den Resten seiner Kavallerie einfach meine Stellung zu umgehen, was ihm leicht 2 Punkte mehr eingebracht hätte, statt vor meiner Artillerie stehen zu bleiben.

So ein überraschender österr. Sieg mit 3:5 für die Ösies - 2 Punkte allerdings auch auf einen Schlag am Ende.
Titel: Re: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
Beitrag von: Maréchal Davout am 06. Juli 2020 - 12:59:14
Ganz interessant - Lannes war ja auch einer der Guten von Frankreichs Korpskommandeuren...