Sweetwater Forum
Kaserne => Spielberichte => Thema gestartet von: Trokar am 16. August 2021 - 16:59:50
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Hintergrund
Der schwere mittägliche Regen prasselte auf die reichhaltige Pflanzenwelt des Urwaldes. Captain De Smert von der Force Publique hatte sich, wie jeden Tag vortrefflich gekleidet. Seine Uniform war makellos und passte perfekt. Dadurch stand sie im Gegensatz zu ihrem Träger.
Der Captain hatte den gestrigen Abend, wie so viele, viele Abende zuvor alleine mit mehreren Flaschen irischem Brandy zugebracht. Seine Augen waren klein und rotgerändert. Seine Hände zitterten leicht und die enge, einzwängende Uniform ließ den Belgier merklich schwer atmen.
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Der Trupp unter seiner Leitung war auf dem Weg in den Dschungel. Oberst Willems sind Geschichten zu Ohren gekommen, dass im Regenwald eine besondere Grabstätte existiert. Man erzählte von reichhaltigen Schätzen, welche die Wilden in der Grabstätte hinterlegt haben. Captain De Smert und seine Einheit haben den Befehl erhalten, die Grabstätte zu finden und evtl. wertvolle Gegenstände zu bergen. Sichtlich unmotiviert hatte De Smert seinen Unteroffizieren den Befehl zum Aufbruch erteilt. Die ganze Angelegenheit könnte höchst unerfreulich ausgehen. Die Einwohner in der Region waren rebellische und aufständische Wilde, ohne Sinn für jeglichen zivilisierten Anstand.
De Smert hatte seinem Diener Bungo den Befehl gegeben seine Jagdbüchse einzupacken. So Gott will, ließ sich wenigstens eine erbauliche Jagd einrichten. Eine exotische Trophäe könnte der ganzen Expedition doch einen Sinn verleihen.
Spielbericht
Die belgischen Truppen traten aus dem dichten Unterholz. Im Norden erstreckte sich ein kleiner Seitenarm des Fimis, eines Zuflusses des Kongo. Ein kleines Dorf Eingebohrener lag am Fluss.
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Das Dorf war umgeben von Wäldern. Im Osten konnte De Smert ältere Ruinen erkennen. Möglich, dass sich die gesuchte Grabstätte dort befand.
Alsbald die Force Publique den Wald verließ, waren die Eingebohrenen im Dschungel zu sehen. Die Wilden hatten sich gruppiert und beäugten argwöhnisch die Expedition.
(https://www.bilder-hochladen.net/files/m8yp-b-cf11.jpeg) Mit brummendem Kopf und leicht zittriger Hand ließ De Smert Stellung beziehen. Die Wilden würden sich zweimal überlegen aggressiv zu werden, wenn die Gewehre der Askari auf sie gerichtet sind, dachte De Smert. Als dann in einem kleineren Waldstück direkt zur Linken der Expedition Bewegungen erkennbar waren, stieg in De Smert fast schon Panik auf. Er befahl den Soldaten der Force Publique die Bayonette aufzusetzen. Zudem sollte das mitgeführte Maschinengewehr aufgebaut werden.
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Die Gruppe zwangsverpflichteter Askari besetzte im Laufschritt die rechte Flanke.
Unter dem Befehl des desertierten Kriegers Magumbe wurde eine beachtliche Verteidigung organisiert. Die alte Ruine gilt als ein Ruheort der Alten und war somit heilig.
Magumbes Krieger näherten sich vorsichtig, die Deckung nutzend, den Eindringlingen. Mit dem traditionellen Kriegsrufen sollten die Weißen eingeschüchtert werden.
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Dann fielen plötzlich die ersten Schüsse.
Mit irrem Geschrei stürmten die Force Publique-Soldaten in das kleine Waldstück und trafen hier auf einen kleinen Trupp Bundukis.
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Mit ihren altertümlichen Musketen schafften es die Ureinwohner aber die Soldaten zurückzuschlagen. De Smert schäumte vor Wut. Seine Flüche, Beschimpfungen und Verwünschungen richteten sich gegen die eigenen Askari genauso wie gegen die Wilden.
Seine Mine erhellte sich erst, als er einen Waldelefanten erkannte. Das Kriegsgeschehen ignorierend liess er sich von Bungo sein Jagdgewehr reichen. Seine zittrigen Hände und sein schwerer Atem ließen das Gewehr unsicher hin und herschwanken. Er ließ sich für den Schuss richtig Zeit. Als er schlussendlich den Abzug drückte, eröffnete auch das Maschinengewehr das Feuer.
Die Ureinwohnen nutzen die heimische Deckung soweit möglich. Auf der rechten Flanke näherten sich eine Gruppe der einheimischer Krieger. Von Magumbe in Position geschickt griffen die Krieger an.
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Die Askari schossen auf die sich nähernden Krieger mit ihren Musketen.
De Smerts Jubelrufe übertönten derweil das Kriegsgeschehen. Sein Schuss hatte getroffen. Der Elefant sackte zusammen.
Die Ureinwohnen nahmen die Tötung des Tieres wütend zur Kenntnis. Während die Einheit der Force Publique-Soldaten mit Pfeilen eingedeckt wurde, griff ein weiterer Trupp einheimischer Krieger entschlossen an.
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Die Askari auf der rechten Flanke konnten die Angreifer zurückschlagen. Plötzlich ergab sich die Chance Magumbe zu stellen. Drei verbliebene Askari erreichten Magumbe.
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Doch sie hatten nicht mit einen überragenden Nahkampffähigkeiten gerechnet. Magumbe befreite sich, streckte seine Feinde allesamt nieder und trieb dann die Seinigen an.
Als auch auf der linken Flanke die Ureinwohner die Soldaten erreichten, kam wieder die Panik in De Smert hoch. Er befahl nochmals einen schnellen Vorstoß, um sich die Trophäe des getöteten Elefanten zu sichern. Zeitgleich zog sich die Force Publique zurück. Das wertvolle Maschinengewehr zu halten hatte oberste Priorität.
Somit endete die Expedition De Smerts zur altertümlichen Grabstätte. Die Force Publique hatte starke Verluste erlitten. Hätten die Wilden aggressiver nachgesetzt, hätte sich die Chance ergeben, die gesamte Streitmacht auszulöschen.
So bot sich aber die Chance, dass De Smert fliehen konnte. In seinen Berichten an Oberst Willems, sprach De Smert von „tausenden Wilden“, „rebellischen Ex-Soldaten“ und „mystischen Urwaldzauberern“. Mit einfachen Mitteln ist dem teuflischen Wilden Magumbe nicht beizukommen.
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Schööööööner Bericht. 8) Ach. T&T muss ich auch mal wieder spielen.
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Hallo,
dies ist ein außergewöhnlicher Spielbericht! Fast schon Pulp Story Charakter!
Packend geschrieben und mit tollen Bildern ausgestattet!
Er verdient definitiv mehr Kommentare, bei 60+ views!
Damit halten wir die neuen Beiträge schreibenden Mitglieder bei der Stange.
Ich hoffe vom Autor kommt trotzdem noch mehr.
Grüße
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Ich finde es auch Klasse!
Auch wenn es nicht mein Setting ist, aber ein wenig gegenseitige Anerkennung kann in den so langsam aussterbenden Foren nicht schaden...
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Auch von mir ein großes Lob!
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“Whatever happens, we have got
The Maxim gun, and they have not.”
– Hilaire Belloc
Vielen Dank für den schönen Bericht! Wird De Smert in den Dschungel zurückkehren?! Die neugierige europäische Presse will alles erfahren!
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... die ausführliche Berichterstattung im Wort kann ich hier lesen,
die Berichterstattung im Bild kann ich hier leider nicht sehen !
Sicher wird es eine zweite Expedition geben, denn wenn die Natives
die Ruinen so hartnäckig verteidigen, dann muss es dafür ja einen
Grund geben.
Da ich ein Fan von "Darkest Africa", "Colonial" und "Pulp" bin, freue
ich mich auf Deinen nächsten Bericht ...
mfg
michael / newood / mr. papertigers
18.08.2021
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Der Bericht ist "nur" der erste von weiteren.
Von De Smert und Magumbe wird man noch hören :)
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Ich sehe leider irgendwie auch keine Bilder, der Text liest sich aber gut ;)
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Mir fehlen auch die Bilder.
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Komisch, ich sehe Bilder
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Das gibt es hier in mehreren Threads: Einige können es sehen, andere nicht.
Bisher ist unbekannt, ob es an der Forensoftware, an dem Bilderspeicherdienstleister ( :D ) oder an beidem liegt. Wo mehrere betroffen sind, ist es unwahrscheinlich, dass es an einzelnen Rechnerkonfigurationen liegt.
In ein oder zwei Fällen war es auch nur für Kunden des Bilderspeicherdienstleisters ( :D ) sichtbar, wie ich schon feststellen konnte. Einer hatte mal zu strenge Zugangseinstellungen gewählt, was dann schnell korrigiert war.
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Mit welchem Browser betrachtest du das Forum?
Mit Safari bei mir kein Problem.
Chrome kein Bild, noch nicht einmal ein Platzhalter.
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Oh ja, Browser hatte ich als Möglichkeit ganz vergessen. Ich habe gezwungenermaßen Chrome. Windoof will keinen anderen mehr installieren. Laut Kundenservice sei das gewollt. Ich hatte aber eher den Eindruck, dass die mich verarschen.
Aber Bilderspeicherdienstleister* dürfen eigentlich keine Browser diskriminieren und wollen das wahrscheinlich auch nicht. Wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden, werden sie wohl nachschauen oder sich beim Browserhersteller beschweren. Was alles leider nicht bedeutet, dass es in absehbarer Zeit besser wird.
* Ich komme über den Begriff wohl die nächsten Wochen nicht hinweg. Manches setzt sich schon bei einmaligem Hören oder Lesen fest.
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Ich habe die Bilder einmal neu abgelegt.
Hoffe, dass diese nun besser angezeigt werden.
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Ja, die Bilder sind jetzt zu sehen und sie sehen toll aus. Platte, Figuren und Gelände sehen super aus.
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... prima, jetzt kann ich auch endlich was sehen !
Danke + mfg
micha / newood / mr. papertigers
20.09.2021
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Das ist gaaanz großes Kino.
Wirklich großartig... gerade in der kälteren Jahreszeit tut es immer gut was Pulpiges aus Afrika zu lesen.... ;)
Cheers,
Don
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Toller Bericht mit sehr schönen Figuren und Bildern.
Zum Glück aber so überhaupt mich meine Welt ;D....
Parmenion