Sweetwater Forum
Allgemeines => Bücher, Filme, Publikationen => Thema gestartet von: Koppi (thrifles) am 26. November 2023 - 14:12:22
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Meine Gedanken zum neuen Napoleon Film.
https://thrifles.blogspot.com/2023/11/napoleon-ridley-scott.html
(https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhVpNLlAMVNXx2UVaFCFq1-jjOshU7Y0yXB2phVVosucUTwyoIM-HX325EB78VhCANLaCPkfXxAV95eBeGy6wzKCAyWO9kzNi5nUYL64C0yPbNw6QcvqFnWvtbUpYgHh2E29WnLs3PAXPCwo7IDRCRFowf1gGwyuD5w0G8dqDoWvKJ0T3zbAHQ32-9Er_dY/w284-h400/1.jpg)
(https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGCcpyiBsExzv3vINnttRlqBMT4v-t6ypES5L6oQ16mpDqr0ZiQxZcpyN-GL2ZBdw7lCfC9W-IefT4jABkd7ohtcIZeIhbTz4c4noPilBu8C-O5476-LpwpKIH2Aef-MFvdaHMv_4KMvn9sX6IkdzC0AbSRCkbKQK2Dee3DD7iJFOFva_b5K15YjGYwbOI/w400-h225/7.jpg)
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Schönen Dank für deinen Opfergang!
Ich spare mir die Nummer. Ich war eigentlich schon bei Phoenix raus.
Seit Joker habe ich ihn nur noch so vor Augen.
Irgendein Historiker bei you Tube pries die Kampfszenen an. Der muss dann wohl was anderes gesehen haben.
Je mehr ich mich mit der Epoche beschäftige und das tue ich gerade sehr, desto weniger kann ich vergeben. Also dann vielleicht irgendwann mal im TV.
Vive Le Empereur
Björn
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Moin...Du hast das sehr gut geschrieben.
Respekt
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Danke für Deinen persönlichen Eindruck und der dadurch entstandenen Meinung. Sehr schade das man mit dem opulenten Stoff "Napoleon" nicht im Ansatz den geschichtsbegeisterten Zuschauer erreichen konnte. Gerade von der Seite kommt viel negative Kritik. Und den Nichttabletoppern, Geschichtsuninteressierten und Napoleonunbedarften wird der Film vielleicht gar nicht so beeindrucken so das die historische Unkorrektheit keinen großen Schaden anrichtet. Vielleicht wollte Mr. Scott nur unterhalten ohne dem Anspruch des interessiertem Betrachter gerecht zu werden.
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Vielen Dank für deine Filmkritik.
Du fasst damit zusammen, was ich von mehreren Seiten gehört und gelesen habe.
Kino ist immer eine gute Wahl einen Film mit (fast) allen Sinnen perfekt wahrzunehmen.
Dies werde ich in diesem Fall nicht tun. Einfach mal auf das hören, was Fachleute, die ich wirklich als solche anerkenne, in ihrer Filmkritik verfassen. Also kein Kinogang, sondern wie Dubi es riet lieber das Geld im Pub lassen.
Auf dem Bildschirm zu Hause wird dann zwar noch mehr verloren gehen, aber dessen bin ich mir dann ebenfalls bewusst und hoffe auf die Wirkung, des von dir erwähnten Direktor´s Cut.
... Karsten
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Driscoles schrieb:
Ich war eigentlich schon bei Phoenix raus.
Dito. Irgendwie schade, aber er sieht Rod Steiger leider gar nicht ähnlich...
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Sehr gut Tattergreis 😂 genau mein Humor
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Danke für den Beitrag, wie immer ein schönes Ding bei dir!
Interessant fand ich, dass du überrascht bist, dass so ein Film mehr Leute als eine spezielle Klientel anzieht. Aber ja, so ist das! Geschichte, auch oder gerade im Blockbuster-Format zieht eben doch viele Leute an. Das haben die Studios bis Scotts Gladiator-Erfolg auch nicht auf dem Schirm gehabt. Danach kam eine historische Welle.
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Tja, so ziemlich niemand kann viel Gutes an diesem Film finden.
Ich hoffe trotzdem sehr, dass er ein finanzieller Erfolg für die Studios wird. Damit mehr, und hoffentlich bessere, solcher Filme kommen.
Denn lieber 10 schlechte Napoleons als ein weiterer, (für mich) völlig unnützer Marvel-Superheldenfilm.
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Da gebe ich Frank recht, leider wird es eher 10-20 weitere unnütze Marvel-Filme geben, bevor der nächste napoleonische Film oder gar gute Historienfilm kommt… ;D :( ;)
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Als jahrzehntelanger Bonapartist kann ich voller Inbrunst herausposaunen, dass ich lieber jede Iron Man Fortsetzung mit RDJ im Kino angucke als irgendeinen historischen Schinken, es sei denn, Keith Carradine, Harvey Keitel und/oder John Malkovitch spielen mit. Doch Deadpool schlägt alles 8)
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Ich freue mich immer über die Verfilmung historischer Stoffe. Bei guten Verfilmungen freue ich mich im Kino / Fernseh-Sessel, bei schlechten Verfilmungen regt es zumindest zu Diskussionen an und ich glaube, für einige Kinogänger könnte es ein Auslöser sein, sich eingehender mit dem Thema zu befassen. Ist also für mich also immer eine win-win Geschichte. :)
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So kann man es natürlich auch sehen. ;D
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Moin, ich hab ja längst nicht alle deine Beiträge gelesen, aber den hier fand ich extrem gut.
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Erst mal danke an alle hier, und danke für den Meinungsaustausch.
Das ist immer gut.
Letztendlich hat Frank Bauer mir die Lösung meines Gedankenproblems mit dem Film offenbart.
Ja. So sehe ich das jetzt.
Bin kurz davor mir den Film nochmals zu geben.
Schlachtfehler ausblenden, nur auf die Bilder und Vanessa Kirby konzentrieren.
Das ist der Weg. 8)
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Ich hab ihn am Montag gesehen. Halt ein normaler Ridley Scott, der sich diebisch freut die Menschen damit zu ärgern, dass er sich nicht für historische Korrektheit interessiert.
Kann man mal anschauen. Muss man aber nicht. Gut ist es das Hirn auszuschalten. Es gibt schier unzählige Filme über die Epoche, die besser sind und selbst Marlon Brando fand ich einen glaubhafteren Napoleon.
Immerhin sah man das gewaltige Budget eher als bei "The last duel".
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Ja..... Ich habe ja genug meinen Senf dazu geschrieben.
Ich würde mich freuen, wenn irgendwann mal ein historisch guter Film über die völkerschlacht von Leipzig rauskommen würde.
Das wäre so Weltklasse 8)
Kennt ihr Filme darüber
Dokus ja aber Filme???
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Ich kenne keine Filme dazu. Es kann sein, dass in dem Film von Guitry kurz Leipzig zu sehen war. Aber da war die Taktik und die Uniformen ja auch recht fantasymäßig.
Das Problem daran kann sein, dass die Briten keine große Rolle gespielt haben. Die Franzosen haben in den letzten Jahren nichts nennenswertes mehr zu der Epoche gemacht. Ihre letzten besseren historischen Filme, waren leider monetär Flops. :'(
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Historisch richtige Filme, die auch Erfolg haben, sind sehr selten. Gibt ein paar, die an der Korrektheit entlangschrabben, so wie A Bridge too far, Saving Privat Ryan, Gettysburg...sind aber alle nach irgendwelchen Romanvorlagen.
Historisch korrekt gibts nur in Doku (z.B. die Austerlitzdoku mit Spielszenen)...sonst ist das nicht fürs "Normalpuplikum" geeignet.
fun fact: Es gibt eine Gettysburgdoku aus den 50ern mit Leslie Nielsen (ja, genau der) als Sprecher, die sogar für 2 Oscars nominiert war...aber eigentlich nur die markanten Landschaftspunkte aus verschiedenen Kameraprespektiven zeigt und komplett ohne Darsteller auskommt.
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Meine Gedanken zum neuen Napoleon Film.
https://thrifles.blogspot.com/2023/11/napoleon-ridley-scott.html
Hallo lieber Trifles,
das Folgende nimm bitte nicht als Meckerei sondern als freundlich und wohlwollend gemeinte Rückmeldung (...und ich schicke noch voraus: Danke für Deine Mühe!):
Die Gepflogenheiten dieses Forums sind mir als Neuling noch nicht geläufig. Aber in den anderen Foren, in denen ich seit langem verkehre, wird es eher nicht so gern gesehen, wenn ein Beitrag/Post nur mit einen Link auf eine externe Seite beinhaltet.
Ich hätte mir hier gewünscht, dass Du deinen Blog-Beitrag doch einfach ins Forum hier kopierst. Vor allem, weil ich den Text auf Deiner Blog-Seite nicht lesen kann - der Hintergrund ist einfach zu unruhig für mich. Ich musste den Text Deines Blogs kopieren und in ein Word-Dokument einfügen, um ihn lesen zu können.
Im übrigen gefällt mir Deine Grundhaltung (kein Nieten/Knöpfe-Zählen...)!
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Deinen Beitrag hab ich nun studiert und schreibe zum eigentlichen Thema:
I. "Das hat tatsächlich das Niveau einer kleineren Reenactment-Veranstaltung."
MMn haben selbst die kleinen Reenactments mehr liebe zum Detail und zur Genauigkeit.
II. "Obwohl ich Joaquin Phoenix irgendwie als sehr gute Wahl für die Rolle empfinde, gelingt es ihm nicht den Feldherrn, Kaiser und Politiker überzeugend darzustellen."
Also ich empfand die Schauspielerische Leistung von Phoenix als mangelhaft. Er wirklte auf mich zum einen überfordert zum anderen würde ich gern mal wissen, wie intensiv er sich auf 'seinen' Napoleon vorbereitet hat. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er da irgendeine Charakter-Idee hatte.
Wie schön wäre dieser Film von Michael Mann geworden, wenn letzterer es geschafft hätte, Daniel Day Lewis mit seinem unglaublich starken Method-Acting zu engagieren!
III. "Nur die Personen von Barras und Talleyrand bekommen einen gewissen Platz in der Geschichte."
Für mich persönlich: Nicht mal diese!
IV. "Für mich die einsame Josephine vor ihrem Schloss Malmaison, auf den Teich schauend. Fast schon ein Stillleben. Wäre da noch Nebel gewesen, hätte ich gesagt, Mann, ein echter Casper David Friedrich."
Schön gesagt von Dir. (Fast) nix hinzuzufügen. Außer, dass dieses "schau mal Josphine, ich hab meinen kleinen Thronfolger dabei, den Marie-Luise mir geboren hat!" dann die Szene wieder durch Kitsch verdirbt. Hat Dich das nicht gestört?
V. "Übrig bleiben Joaquin Phoenix und Vanessa Kirby, die als Schauspieler ihre Rollen annehmen und auch gut performen ..."
Mir persönlich hat sich in keinem Moment erschlossen, was nun zwischen Napi und Josy nun wohl für eine Beziehung bestand. Das hatte ich in dem Napoleon-Vierteiler (ZDF) schon mal viel befriedigender!
Übrigens war auch ich frei von Bias als ich in den Napoleon-Fim ging: Wie Du hatte ich keine Kritiken gelesen und auch nichts erwartet. Außer, dass ich mich gut unterhalten fühlen wollte und nicht einschlafen. Letzteres war der Fall. Aber Muskelkater von Gähnen hatte ich schon am Tag danach!
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Ergänzend hier noch meine spontane Kritik des Films.
Ich hatte die auf Nachfrage in unsere historische WhatsApp-Gruppe gepostet, daher der flapsige Duktus:
"SPOILER-ALARM SPOILER-ALARM SPOILER-ALARM SPOILER-ALARM SPOILER-ALARM
Da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll.Der Film ist fast drei Stunden, (gefühlt) zwei davon geht es nur um Napoleon und Josephine. Dabei werden die Motive der beiden für ihre starke und reibungsvolle Bindung gar nicht klar. Die Fick-Szenen erinnern an Kaninchen-Rammelei. Die Gespräche sind blöd (ich hab OV geschaut, kann also nicht an einer Übersetzung liegen). Alles wirkt total oberflächlich und aufgesetzt.Letztlich ziehe ich natürlich den Vergleich mit der 4-teiligen Napoleon-Reihe von 2006(?), Die Schauspieler da waren großartig: Depardieu, Malkovich, Rosselini, Welles, Plummer...Bei Scott's Napoleon gibt es nur zwei Figuren: Napi und Josephine. Alle anderen haben so viel Tiefe und Flavour wie Esspapier. Ich konnte mir bei den Französischen Politikern gar nicht merken, wer wer war. Denn sie kommen 5 Sekunden vor und sind dann wieder verschwunden. Ich spüre da (meine Vorstellung/Idee von) Frankreich nicht. Da ist so gar keine Seele drin.
Die Schlachten sind der Ober-Lacher!
Es gibt immer nur drei Befehle: Kanonen feuer! Infanterie vor! Kavallerie vor! Dabei ist dann immer die komplette Waffengattung gemeint; sprich: Alle Infanteristen stürmen vor, alle Kavalleristen stürmen vor. Die Schlachten bei Braveheart hatten mehr taktische Finesse.
Die Kaiser Franz und Alexander sind als Witzfiguren dargestellt. Metternich hat keinen Namen.
Erstürmung von Toulon ist ein Nachtangriff auf Helms Klamm (mit einer Teufelei aus dem Orthanc und einem Sappeur, der echt wie dieser Spreng-Uruk daher kommt).
Vier bis fünf Mann klemmen sich 6-8 Pfünder unter den Arm und tragen sie weg.
Austerlitz besteht nur aus elegischem "Österreicher versinken zu Opernmusik unter dem Eis".
Bei Waterloo stürmt Napoleon an der Spitze der Kaiserlichen Garde beritten auf das Fußballfeldgroße Schlachtfeld. Dies hätte den Sieg gebracht, wenn nicht plötzlich die gesamte preußische Armee (bestehend aus 250 Mann) über die Hecke gesprungen käme.
Den 'schönsten' Vergleich ziehe ich in der Szene, wo Napoleon nach seiner Wiederkehr als Elba vom 5. Regiment Regiment gestoppt werden soll:Bei Bondscharuk (Waterloo 1970) ist diese Szene so unfassbar stimmungsvoll. Und Marshall Ney hat dort ein Gesicht.Bei Scott: flacher geht es nicht. "Soldaten des 5. Regiments: Schießt auf Euren Kaiser!" "Vive l'empereur!". Fertig!
Und Wellington! Zum heulen die Darstellung bei Scott!
Ich hab jetzt die ganzen nachweisbaren 'Fehler' bei der Ausstattung gar nicht aufgezählt. Mich stört es eigentlich nicht so groß, dass da mal die Trikoloren falschrum hängen und ob Marie Antoinette nun bei der Guilloutinierung (k-)eine Perücke trug oder ob ein Russe Zigarretten raucht, die erst viel später erfunden wurden. Da hätte ich gar kein Problem mit.
Auch bei den Uniformen gehöre ich nicht zu den Knöpfe-Zählern.
Der Film erweckt den Anschein, dass Bonapartes Haupt-Baustelle seine Beziehung zu Josephine war. Alles andere nur geringfügig beschäftigte Nebentätigkeit.Und - Klar! Die erste Kanonensalve kracht in die Cheopspyramide. Ja sicher dat!
Ich mach jetzt mal nicht weiter. Mir kommt gerade der Grusel den Rücken hoch gekrochen.
Aber bitte, bitte: Schaut Euch den Film an!
SPOILER-ALARM OFF SPOILER-ALARM OFF SPOILER-ALARM OFF SPOILER-ALARM OFF SPOILER-ALARM OFF
Und schreibt mir gern danach, ob ich falsch liege."
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... und komplett ohne Darsteller auskommt.
:o :D ;D
Vielleicht wäre Scotts Napoleon auch ohne Darsteller besser.Ein paar schöne Landschaften und Stadtrundfahrten Paris und Moskau!?
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Hallo Antraker,
zunächst einmal zum Thema, was poste ich, wie, hier.
Ich gehöre ja mittlerweile schon zur alten Garde hier im Sweetwater.
Deshalb muss ich leicht in die Historie gehen.
Das Sweetwater war in der Vergangenheit für eine Tatsache berühmt.
Den kompletten Totalausfall der Server, den wir hier leider schon 2 x zu erleben hatten.
Gestartet war ich hier vor vielen Jahren. Habe geschrieben wie ein Weltmeister, alles gepostet, und das Sweetwater als meine externe Festplatte betrachtet.
Dann kam der erste Totalausfall.
Bei dem waren dann alle Inhalte Geschichte.
Ich war da ziemlich geschockt, und das war dann letztendlich auch der Grund, warum ich überhaupt damit begann, mir einen eigenen BLOG anzulachen. Irgendwie habe ich da gegenüber Google ein gewisses Vertrauen entwickelt. Sollte sich das dann auch irgendwann erledigen, wäre das auch definitiv das Ende meines BLOGS.
Der zweite Ausfall war da glimpflicher. Dem konnte ich aber locker in die Augen sehen, weil mein Bildmaterial eben anderswo gelagert war.
Aus dieser Erfahrung kommt meine Art zu posten:
Hinweis auf den BLOG geben. 3 bis x Bilder einfügen, und wer darauf klicken will, kann das tun.
So belege ich dann auch keinen Serverplatz, nerve nicht die, denen ich zuviel poste.
Man hat halt so die Wahl, was man mit meinen Einträgen tun möchte.
Love it or leave it.
Da das Sweetwater aber immer noch das größte deutschsprachige Forum zum Wargaming ist, möchte ich die Neuen BLOG-Einträge aber hier ankündigen.
Nicht jeder arbeitet mit Feeds, oder ist überhaupt auf Social Media Plattformen tätig.
Auch folgen mir ja nur 100 Leute. Finde ich immer wieder den Brüller.
Denn... ich habe ja viel mehr Leser. Jedenfalls berichten das die Statistiken.
Deshalb ist das Posten der Links auf einigen Plattformen schon wichtig, weil ich mich selbst eben nicht als wichtig empfinde.
Würde ich das nicht tun, würde ja niemand - bis auf die 100 weltweit -, mitbekommen, was ich so tue.
Ja. Deinen Ausführungen zum Film kann ich folgen. Teile sie sogar in vielen Punkten.
Aber bei diesem Film wird es definitiv immer Unterschiede in den Betrachtungswinkeln geben.
Da gibt es kein Richtig oder Falsch.
Geschmacksache eben.
Ich habe mittlerweile meine Androhung war gemacht, den Film zum zweiten Mal angesehen, und mich nur auf Ästhetik und Bilder konzentrieret.
Und ja.
Bei einer solchen Betrachtung ist es mir dann tatsächlich gelungen, Ihn als viel besser zu empfinden als beim Erstbesuch.
Fan des Films bin ich jetzt allerdings immer noch nicht.
Vielleicht beim dritten Mal schauen. ;D 8)
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1.
Die Gepflogenheiten dieses Forums sind mir als Neuling noch nicht geläufig. Aber in den anderen Foren, in denen ich seit langem verkehre, wird es eher nicht so gern gesehen, wenn ein Beitrag/Post nur mit einen Link auf eine externe Seite beinhaltet.
Ich hätte mir hier gewünscht, dass Du deinen Blog-Beitrag doch einfach ins Forum hier kopierst. Vor allem, weil ich den Text auf Deiner Blog-Seite nicht lesen kann - der Hintergrund ist einfach zu unruhig für mich. Ich musste den Text Deines Blogs kopieren und in ein Word-Dokument einfügen, um ihn lesen zu können.
2.
MMn haben selbst die kleinen Reenactments mehr liebe zum Detail und zur Genauigkeit.
3.
Wie schön wäre dieser Film von Michael Mann geworden, wenn letzterer es geschafft hätte, Daniel Day Lewis mit seinem unglaublich starken Method-Acting zu engagieren!
4.
III. "Nur die Personen von Barras und Talleyrand bekommen einen gewissen Platz in der Geschichte."
Für mich persönlich: Nicht mal diese!
5.
Mir persönlich hat sich in keinem Moment erschlossen, was nun zwischen Napi und Josy nun wohl für eine Beziehung bestand. Das hatte ich in dem Napoleon-Vierteiler (ZDF) schon mal viel befriedigender!
Übrigens war auch ich frei von Bias als ich in den Napoleon-Fim ging: Wie Du hatte ich keine Kritiken gelesen und auch nichts erwartet. Außer, dass ich mich gut unterhalten fühlen wollte und nicht einschlafen. Letzteres war der Fall. Aber Muskelkater von Gähnen hatte ich schon am Tag danach!
1.
Ich kopiere auch Links zu meinem Blog hier rein. Wenn ich meine gesamten Blogeinträge hier rein kopieren würde - wozu sollte man dann noch meinen Blog lesen? Idealerweise kann man ja auch auf thrifles Blog direkt kommentieren (was manchmal bei Blogs nicht so einfach ist). Ich fand das mit dem Link zu seiner Filmkritik komplett valide.
2.
Es gibt genug Reenactor deren Ausstattung deutlich schlechter ist als hier im Film zu sehen. V.a. hat man bei Reenactors das Problem der Makro-Einheiten. Heißt: wenn der Regisseur Österreicher haben will, bekäme er vielleicht 4-5 "Einheiten" mit jeweils 5-6 Darstellern, zuviele Offiziere, Musiker etc. inklusive. Es fällt nicht so arg ins Gewicht, wenn die Uniformen wie bei den Franzosen auf die Entfernung eh gleich aussehen und nur an Details wie Epaulettes, Knopfstege etc. auseinander zu halten sind.
3.
Das ist so eine Sache, die ich aber auch nicht verstehe. Nach dem Flop mit "The last duel" und Ridley Scotts mangelnder Fähigkeit mit Kritik umzugehen hat man nach allem Nachdenken niemand anderen als Regisseur für das Projekt gefunden? Die generellen schauspielerischen Fähigkeiten außen vor gelassen, hat man in Frankreich, Deutschland oder sonstwo keinen optisch besser passenden guten Schauspieler für die Rolle von Napoleon gefunden?
4.
Ich erkenne nirgendwo, dass die Rolle von Barras oder Talleyrand sinnvoll wiedergegeben worden wäre. Natürlich ist Paul Barras als einziger Direktor, der alle Umstürze innerhalb des Direktoriums überstanden hat eine wesentliche Figur. Aber sein Charakter kommt nirgends rüber - auch nicht wie er sich hat im Brumaire abspeisen lassen. Denn seit dem Terreur muss er doch auch irgendwie an der Macht gehangen haben...
Talleyrand genauso. Talleyrand wird oft als Opportunist beschrieben. Er sah sich immer als im Sinne Frankreichs, nicht Napoleons handelnd. Nirgends taucht im Film die Verachtung Napoleons gegenüber Talleyrand auf. Nirgends dass er 1792 in England war und als Englandkenner auch durch sein Exil bekannt war. Nirgends seine Rolle auf dem Wiener Kongress und warum er Napoleon 1815 nicht mehr unterstützte.
Ich finde John Malkovich prinzipiell auch einen sehr guten Schauspieler. Aber in dem 4-Teiler war er für mich auch nie Talleyrand und Depardieu sicherlich nicht der hagere, große Fouché. Wer beide immerhin gut geschauspielert mal sehen will, dem empfehle ich das Kammerspiel "Le Souper" mit Claude Rich wofür er auch den César bekommen hat. Der Fouché-Schauspieler ist da auch optisch nicht richtig. Aber psychologisch werden beide so gegensätzliche Figuren hervorragend aufgedröselt.
5.
Den Vierteiler fand ich ja furchtbar. Aber wenn Joséphine von jemandem gespielt werden sollte, dann doch von einer Grande Dame wie Isabella Rosselini. Sie hat das perfekt gemacht und gezeigt, was Napi wirklich an ihr lag. Natürlich ist Joséphine schön gewesen. Aber eben auch hoch intelligent und gut vernetzt und davon kommt hier bei Ridley Scott nichts vor außer ihre Schönheit. Dass Napi evtl. sexuell von ihr abhängig war, ist auch nicht plausibel. Er hat es später ja auch ohne sie überlebt...
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Nach dem ich gestern in "Napoleon" war (musste schon sein und außerdem wurde ich eingeladen), hier mal meine drei plus und drei minus Punkte. Irgendwie fand ich ihn schlecht, aber doch scheinbar nicht so, wie viele andere hier:
Plus: Kostümfilm. Ich konnte den Film eigentlich erstmal als Kostümfilm genießen. Das war schon wirklich opulent, sowohl die zivilen Kleider, gerade auch der Frauen, als auch die Uniformen. Insgesamt fand ich ihn auch bei den Uniformen genauer und stringenter als vieles andere, was man sonst zu sehen bekommt. Außer der Doppelverwendung von österreichischen Kürassieren als russische Kürassiere sind mir wirklich keine großen Fehler bei den Uniformen aufgefallen.
Plus: Bildgewaltig. Wie nicht anders bei Ridley Scott zu erwarten, gab es wirklich viele Bilder, die beeindruckend anzusehen waren. Ob es der Beschuss der Flotte bei Toulon, die Kanonenbeschießung des Austerlitz-Sees oder die Krönung Napoleons war. Das sah einfach toll aus.
Plus: Stringente Erzählung. Hier werde ich jetzt viele verlieren, aber ich fand die Lebenserzählung für dieses unendlich ereignisreiche Leben relativ logisch und stringent. Irgendwie sehe ich hier Napoleons Leben als 1500 Seiten Buch, aus dem jetzt ein Film destilliert wurde. Und die klare Begrenzung auf die Beziehung Napoleon-Josephine hat dem Film eigentlich gut getan. Es war dadurch klar, was wichtig ist, und was nicht. Napoleon scheitert! Dann springt man halt mal vom Russlandfeldzug direkt zur Abdankung 1814. Ist für uns Napoleon (und Preußen)-Fans jetzt krass, aber trifft doch, was gezeigt werden soll. Klar bleibt da ungeheuer viel, was den historischen Napoleon ausmachte, auf der Strecke (kein militärischer Innovator, kein Produkt der Revolution, kein Code Civil, keine Verbürgerlichung). Andererseits ist Josephine eben doch auch wichtig. Ich habe dann gleich mal nachgelesen - und ja, Napoleon besucht 1815 Malmaisson, wo Josephine gestorben ist, und ja, unter seinen letzten Worten war auch ihr Name. Ich fand die Zuspitzung daher ganz gelungen.
Minus: Darstellung Napoleon und Josephine. Ja, wenn denn nicht die beiden Hauptdarsteller so schrecklich gewesen wären und so ein schreckliches Drehbuch bekommen hätten. Klar, kann man Napoleon dekonstruieren, aber Phoenix stolpert durch diesen Film mit einer starren Miene und Sätzen, die zum Fremdschämen sind. Und irgendeinen Zauber zwischen den beiden konnte ich auch nicht erkennen. Gerade die Texte sollten wohl besonders authentisch sein und sind vielleicht teilweise sogar aus den überlieferten Liebesbriefen Napoleons genommen. Aber dieser schwulstige Stil ist eben nicht mehr unserer und das machte das alles schwer erträglich.
Minus: Historische Ungenauigkeiten. Der Film wimmelte von Freiheiten des Regisseurs und Ungenauigkeiten, die mich immer wieder störten und oft auch unnötig waren. Nur mal ein Beispiel: 1815 steht Napoleon vor den Truppen, die ihn gefangen nehmen sollen. Im Film richtig schön dargestellt und auch, wie diese Truppen zu ihrem Kaiser überlaufen, ist nachvollziehbar gezeigt. Was sagt Napoleon im Film: Irgendwas von "Ich will nach Hause, heul, flenn." Was hat er wirklich gesagt: "Wenn irgendjemand seinen Kaiser erschießen will, hier bin ich." Aber das war wohl schon zu markig für den Film-Napoleon.
Minus: Schlachten-Darstellung. In dem Film wird viel gekämpft und es gibt doch einiges an Action. Wäre die Darstellung der napoleonischen Schlachten ein Hollywood-übliches: Ich hab da mal einen Trick (meistens was mit brennendem Öl, dem Umwerfen von irgendwas, versteckten Waffen oder brechendem Eis [wie hier]), dann hätte ich nichts gesagt. Aber diese völlig an jeder Optik napoleonischer Schlachten vorbeigehende Darstellung war wirklich schlimm. Grundsätzlich waren in diesem Film Truppen eingegraben wie im Ersten Weltkrieg. Am schlimmsten war die Darstellung des Kavallerie-Angriffs bei Waterloo. Die Briten kommen aus ihren Gräben der Kavallerie entgegen, um Karrees zu bilden. Völlig absurd.
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Muss Decebalus mehr oder weniger in allen Punkten Recht geben.
Ridley Scott ist für mich schon lang kein guter Regisseur mehr. Der konnte mal was, aber das ist lang, lang her.
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Vielleicht dachte er ja, dass man mit Gräben im Film einen Oscar gewinnen kann ? Siehe IWNN