Sweetwater Forum
Kaserne => Geländebau => Thema gestartet von: Crusader am 18. Oktober 2009 - 03:24:28
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Hi!
Ich bin mir sicher ich bin nicht der erste der diese Frage stellt (entschuldigung deswegen ;) ) aber könnt ihr mir sagen wie man eine überzeugende Schneelandschaft herstellen kann? Ich denke, dass nur käuflich zu erwerbender Modellbau Schnee zu wenig und zu teuer ist also wie vorgehen?
Gruß Tom
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Dr.Oetker Haus Natron. Zumindest benutze ich das für Bases und es ist sicherlich auch für Dioramen geeignet. Einfach mit Holzleim und Wasser mischen, ein bisschen aufschäumen lassen, auftragen, das Objekt nochmal mit Natron bestäuben, fertig.
Ob Natron allerdings Spielgelände tauglich ist, kann ich dir nicht sagen. Da habe ich noch keine Erfahrung.
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Ich glaube, Du musst erstmal viel konkreter werden, was Du eigentlich willst.
Angetaute Schneelandschaft (Ardennen z.B.), d.h. normales Gelände mit etwas Schnee oben drauf. - Da muss man wohl erstmal alles normal bauen und dann mit Schnee (z.B. Natron) bearbeiten.
ODER
Geschlossene Schneedecke (vor den Toren von Stalingrad).
Dann ist auch der Maßstab entscheidend. Bei 6mm muss man wohl kaum Schneekristalle erkennen können.
Bei der geschlossenen flachen Schneedecke ist das weiße Bettlaken mit leichter Bemalung wohl nicht verkehrt (grau, hellblau für Schattierung, braun für Fuß- und Fahrzeugspuren plus etwas Streu zum Oberfläche aufbrechen.)
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Also ich dachte da an eine geschlossene Schneedecke.
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Hmmm, das ist immer noch nicht sehr konkret. Willst du nur Basen gestalten? Oder Schnee fuer ein Diorama darstellen? Oder eine ganze Spielplatte mit geschlossener Schneedecke darstellen? Wenn ja, wie gross und fuer welchen Massstab?
Fuer Dioramen mit geschlossener Schneedecke und evtl. Schneeverwehungen benutzt man am Besten eine Basis aus mittelfestem Gips, den man ueber die gesamte Flaeche giesst. Wenn man vorher Steine, Buesche oder andere Bodenstrukturen aufgebracht hat, hat das einen guten und sehr realistischen Effekt. Der Gips wird dann mit Schneepulver bestreut, um eine kristalline Oberflaeche zu simulieren. Dazu kann man Natron oder Backpulver nehmen, aber das vergilbt mit den Jahren. Im Eisenbahnzubehoerhandel gibt es Schneeprodukte, die nicht vergilben.
Fuer diese Methode kann ich dir das Buch \"Terrain Modelling\" von Richard Windrow aus dem Osprey Verlag waermstens ans Herz legen. Schneelandschaften werden da ausfuehrlich beschrieben.
Wenn du eine ganze Wargaming Spielplatte im durchschnittlichen 180 x 120 cm Mass mit geschlossener Schneedecke darstellen willst, wird es aufwendig. Da kommt es dann darauf an, ob fuer Skirmish Spiele oder fuer grosstaktische Systeme, bei denen eine einigermassen glatte Oberflaeche erforderlich ist, um die Einheiten bewegen zu koennen.
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Ich habe mit Natron gute Erfahrungen gemacht. Habe damit ca. 4 Quadratmeter Landschaften und ettliche Basen gebaut - von zugeschneit über Novemberfrost, Antarktis, auftauenden Matsch .... Die älteste Platte ist etwa drei Jahre alt und da hat noch nichts nachgegilbt. Hoffe, dass das so bleibt. Hatte mich aber auch darum bemüht, wirklich reines (!) Natron zu nehmen (Kaisers-Supermarkt). Ich verarbeite das Natron mit sogenanntem Rügenlatex, was man glaub ich in den alten Bundesländern kaum bekommt, weil da die Malerbetriebe anders arbeiten. Aber hier in Berlin bekommt man es und der Liter kostet 2 Euro... Natron kann teilweise fies chemisch reagieren, darum muss man bestimmte Materialtests machen. Mit Rügenlatex gibts z.B. noch nicht mal ein Aufschäumen (vielleicht kommt aber das Schäumen bei den anderen Usern von Backpulveranteilen). Mit Vallejos Wassereffekt z.B. wird das ganze braunrot. Mit Silikon erhält man einen niemals trocknende SabberBlubb. Also: immer schön erst einen Versuchballon starten, um zu testen, ob es reagiert.
Je nach Mischungsverhältnis kann man den Untergrund durchschimmern lassen oder das ganze als satte Schneepampe draufhauen. Dadurch lassen sich leicht unterschiedliche Schneearten und Jahreszeiten darstellen. Wenn man hinterher noch Natronpulver auf das Natron-Latex-Gemisch oben drauf träufelt, kann man kristalline Struktur der feinsten Art machen. Für mich fühlt sich das Ergebnis richtig an für alle Maßstäbe (6mm bis 54 mm).
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Hört sich nach nem ziemlichen Gemantsche an bis man ein gutes Ergebnis hat :D ...muss ich mal ausprobieren, Vielen Dank für eure Tipps.