Sweetwater Forum
Epochen => Absolutismus und Revolution => Thema gestartet von: Hindu am 18. Oktober 2009 - 21:03:28
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Mahlzeit!
Die östr. und auch die hannover. Infanterie des 7j. Krieges trug als gemeinsames Feldzeichen ein Eichenlaubbüschel am Hut. Warum? Bisher habe ich in der Literatur nur gefunden, dass so ein Zeichen getragen wurde. Welche Hintergründe dieser Brauch hat, blieb mir bisher verschlossen. Kann mir jemand Informationen dazu geben?
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Ohne da jetzt Genaueres zu wissen, meine ich, dass solche \"Feldzeichen\" ein Brauch aus der Zeit vor der Uniformierung von \"Staatstruppen\" sind. Keine Ahnung, warum das auch später getragen wurde. Vielleicht Traditionspflege?
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Laut Knötel wurde der grüne Zweig - bzw. im Winter ein Strohwisch - bereits zu Beginn der Uniformierung im frühen 18. Jhd. verwendet. Funken schreibt wohl von Knötel ab, und wiederholt dies. Dabei wird im entsprechenden Osprey erwähnt, dass dieser Brauch im 18. Jhd. auch von anderen Armeen verwendet wurde, die Tradition allerdings von der österreichischen Armee bis ins 20. Jhd. fortgeführt wurde.
Schön finde ich - vielleicht weil ich aus der Nähe stamme, und lange in der Stadt gearbeitet und auch gewohnt habe - die aus diesem Hutschmuck abgleitete Bezeichnung für Österreicher seitens der Mainzer Bevölkerung: Zwoggel.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zwockel
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Danke für die Antworten, allerdings beantworten diese auch nicht meine Frage des WARUM? Freund/Feind-Unterscheidung scheint mir bei mittelalterl. \"Haufen\"-Armeen für den Nahkampf sicher sinnvoll (siehe Burgunderkreuz der Armee Karl des Kühnen), doch in den späteren Kriegen unterschieden sich die Kontrahenten deutlicher in ihrer Uniformfarbe und trotzdem wird in jeder Literaturquelle das tragen dieser Feldzeichen hervorgehoben. ?(
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Was ich sicher weiss ist daß österreichische Kürassiere grüne Zweige als Felzeichen trugen und zwar weil die Uniform denen der preussischen Kürassiere so ähnlich war, dass sie im Feld kaum zu unterscheiden waren.
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lönnt der grüne zweig irgendwie auf jägerbräuche zurückgehen?
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...könnte auch \'was mit Volksweisheit, Aberglauben zu tun haben - seit der Zeit der Germanen war die Eiche ein Symbol für Unsterblichkeit und Standhaftigkeit...
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meiner meinung nach brauchte mann die feldzeichen um eine eindeutige erkennung freund/feind herzustellen, da es innerhalb der armeen keine einheitlichen uniformen gab. jäger hatten eine eigene uniform, die freikorps hatten auch eine eigene und so gab es zahlreiche beispiele für freundliches feuer auch in diesen krieg. außerdem sehen so die figuren besser auf der tischplatte aus. :wissenschaftler:
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Nun die Braunschweig-Lüneburgischen Truppen und die Österreicher waren im 7j. Krieg Gegner. Die öster. Infanterie hatte weiße Uniformen, die Br.-Lün. rote , ich denke nicht, das es eines vergleichsweise kleinen Zweiges bedurft hat, um die Truppen unterscheiden zu können, zumal beide einen Eichenlaubzweig am Hut trugen.
Vermutlich ist die Lieblingspflanze des Heiligen Detlefs - Schutzpatron der Soldaten - ein Eichenzweig und daher....... :whistling:
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Aber im Österreichischen Erbfolgekrieg (1740 - 1748) waren die Österreicher noch mit den Briten und Hannoveranern verbündet. Diese haben zusammen in den österreichischen Niederlanden gegen die Franzosen gekämpft. D.h., auf beiden Seiten gab es Regimenter in weißen, roten und blauen Uniformen. So einfach würde ich die Sache mit der Freund-/Feidnerkennung da nicht vom Tisch wischen. :)