Sweetwater Forum
Allgemeines => Bücher, Filme, Publikationen => Thema gestartet von: Trollbock am 24. März 2010 - 22:22:23
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Bevor die Sommer-FoW-Kampagne losgeht, will ich mein WWII-Wissen auffrischen. Da würde ich mich gerne einem Autor mit Überblick anvertrauen. Etwas, das meine einzelnen Wissensbrocken und die allgemeine Schulgeschichte verbindet. Was gibt es an Standardwerken, die bewerten, Zusammenhänge erklären und über rein militärisches hinausgehen? Englisch ist kein Problem, Nivau muss auch nicht ganz einfach sein. Vielleicht nicht mehr als zehn Bände ; )
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Winston Churchill:
- The Second World War (http://de.wikipedia.org/wiki/The_Second_World_War), 1948 bis 1954, 6 Bände (dt. Der Zweite Weltkrieg, Scherz Verlag; Bern, München, Wien 1985), ISBN 3-502-19132-8 (http://de.wikipedia.org/wiki/Spezial:ISBN-Suche/3502191328); die deutsche Version enthält den Epilog Der kalte ‹Friede› und unsere Zukunft von 1957
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http://de.wikipedia.org/wiki/Raymond_Cartier
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Ich empfehle
1. Janusz Piekalkiewicz: Der 2. Weltkrieg http://www.amazon.de/Zweite-Weltkrieg-Janusz-Piekalkiewicz/dp/3898364720/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1269506887&sr=1-1
2. Liddell Hart: Geschichte des 2. Weltkrieges
http://www.amazon.de/Liddell-Harts-Geschichte-Zweiten-Weltkrieges/dp/3430160839/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1269506986&sr=1-1
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... WWII ... gerne einem Autor mit Überblick anvertrauen ... Was gibt es an Standardwerken, die bewerten, Zusammenhänge erklären und über rein militärisches hinausgehen? Englisch ist kein Problem ...
Schließe mich den guten Vorschlägen meiner Vorschreiber an. Jedoch noch einige zusätzliche Hinweise bzw. Vorschläge. Die Reihenfolge ist rein zufällig.
1) Winston Churchill\'s \"Der Zweite Weltkrieg\". Das Standardwerk (im englischsprachigen Raum) schlechthin. Sollte in keiner guten 2.WK Sammlung fehlen. Nicht umsonst hat Churchill den Nobelpreis für Literatur bekommen, wobei dieses Werk auch dazu beigetragen hat. Die Qualität der Sprache, Stil etc. geht z.T. in der deutschen Sprache verloren. Achte darauf, dass es verschiedene Ausgaben gibt. Die einbändigen dt. Ausgaben sind gut, jedoch natürlich gekürzt. I.a.R. günstig zu erwerben. Detailangaben und Karten fehlen daher zum Teil. Trotzdem lohnenswert. Die mehrbändigen (6) Ausgaben kosten i.a.R. natürlich mehr. Die englische Ausgabe ist in recht verständlichem Englisch. Geschichte aus erster Hand, aber auch Sicht eines Premierministers des 2.WK.
2) Raymond Cartier\'s Der Zweite Weltkrieg. Gibt es wieder verschiedene Ausgaben. Für den \"Anfang\" sind die 3-bändigen Ausgaben sinnvoll. I.a.R. im gebrauchten Zustand zu Dumpingpreisen erhältlich.
3) Nicht zu vergessen das Deutsch-Amerikanische Werk von Gerhard L. Weinberg, \"Eine Welt in Waffen. Die globale Geschichte des Zweiten Weltkriegs\" : Zum Beispiel die überarbeitete 2002 Ausgabe (Original \"A World at Arms. A Global History of World War II). Dieses Werk ist auf einen aktuelleren Stand der Forschung wie die oben genannten.
Wo wir gerade dabei sind ... wenn dann noch ein paar Euronenl übrig sind kann ich diese als \"Begleitung\" empfehlen:
4) \"The Times. Atlas Zweiter Weltkrieg\" Hrsg. John Keegan (Orig. \"The Times Atlas of the Second World War\"). Darf in keiner Sammlung fehlen uns sollte begleitend zu den Werken oben gelesen werden
Apropos Keegan ... der hat auch \"Der Zweite Weltkrieg\" geschrieben (Orig. \"The Second World War\"). Kürzer wie die obigen, solide. Legt mehr wert auf die militärischen Aspekte. Erfüllt also nicht unbedingt Deine Zielrichtung. Keegan ist jedoch immer eine (Lese)Reise wert ...
5) Wenn durch ... womit von oben auch immer ist z.B. das Werk von Norman Davies \"Die große Katastophe. Europa im Krieg 1939-1945\" (Orig \"Europe at War. 1939-1945. No Simple Victory\" lesenswert. Wie der Titel schon aufzeigt beschränkt sich Davies auf Europa. Davies ist, nachdem man sich das \"Grundwissen\" zum 2.WK angeeignet hat, bestens geeignet sich von ihm zum Nachdenken \"provozieren\" zu lassen.
Und nach alldem ... ist man bestens gerüstet in die unendlichen Tiefen der 2.WK Werke abzutauchen. Bücher zu jedem erdenklichen Thema, Persönlichkeiten, Schlachten, Gefechten etc. Insb. in englischer Sprache. Ein Hobby fürs Lebens ...
Wie auch immer ... viel Spaß!
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Vielen Dank. Nach euren Beschreibungen versuche ich, World at Arms zu finden. Den Nobelpreis für Churchills Buch hatte ich vergessen, aber für einen ausgeglichenen Überblick will ich nicht mit dem Mann anfangen, der \"Operation Unthinkable\" geplant hat.
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... Den Nobelpreis für Churchills Buch hatte ich vergessen ...
Churchill hat nicht (!) den Nobelpreis für sein oben genanntes 2.WK Werk erhalten (auch wenn dies insb. in deutschen Quellen, sogar bei Wiki), falsch dargestellt wird, sondern \"für seine Meisterschaft in der historischen und biographischen Darstellung sowie für die glänzende Redekunst, mit welcher er als Verteidiger von höchsten menschlichen Werten hervortritt“. Sprich, u.a. für seine literarisches Gesamtwerk (!). Darin enthalten z.B. auch die Kategorie Abenteuerroman. Sein 2.WK 6-Bänder war noch nicht ganz vollendet zum Zeitpunkt der Verleihung.
... aber für einen ausgeglichenen Überblick will ich nicht mit dem Mann anfangen, der \"Operation Unthinkable\" geplant hat.
Churchill hat ihn nicht geplant. Er hat dem Generalstab den Auftrag gegeben eine Bewertung vorzunehmen, ein normales, fast alltägliches Unterfangen für militärische Planungen. Die in aller Regel auch \"Wargames\" beinhalten. Getrieben war Churchill von der a) militärischen Möglichkeit, dass Die SU nicht stehenbleibt und Westeuropa versucht zu besetzen.Legitim. Eine solches \"Planspiel\" nicht vorzunehmen wäre grob fahrlässig gewesen, und b) der politischen Absicht Polen freie, geheime und anhängige Wahlen zu ermöglichen. Die SU nur höflich darum zu bitten, war nicht als erfolgversprechend betrachtet worden. Druck auf die SU zu machen könnte zum Waffengang führen ... darauf sollte man vorbereitet sein. Legitim. Die weitere Alternative, die auch in Auftrag gegeben wurde, war womöglich Gesamteuropa der SU zu überlassen (mehr unfreiwillig), und, wie gehabt, die Insel zu verteidigen. Auch legitim. Der Generalstab und Churchill entschied sich für den Mittelweg. Auch legitem. Die war/ist die Grundlage dafür gewesen, dass Europa so ist wie es heute ist. Wozu die Alternativen hätten führen können ... ist wunderbarer Diskussionsstoff für den Stammtisch etc.
Gerade deshalb wäre obiges ein Grund mehr ... Churchill zu lesen. Aber ... ;)