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Kaserne => Spielberichte => Thema gestartet von: Cpt Alatriste am 27. Mai 2010 - 18:08:12

Titel: Gettysburg bericht.\"PRESSE\"
Beitrag von: Cpt Alatriste am 27. Mai 2010 - 18:08:12
Und das sagt die Presse:

Sechs Millimeter Strategie
Ortstermin: „Generäle\" spielen Schlacht von Gettysburg in Miniaturlandschaft nach mit Hügeln, Gehöften und halb fertiger Bahnlinie

Von Gereon Hoffmann

Bei Gettysburg kommt es zur schicksalhaften Schlacht zwischen Unionstruppen und der Armee der Konföderierten. Die Generäle Benjamin Weber und Noël Martin führen ihre Männer ins Gefecht. Die Männer sind sechs Millimeter hoch, die Schlacht findet im Speyerer Spieletreff „Cool\" statt.

Die echten Generäle hießen anders. Statt Weber führte Südstaatengeneral Robert E. Lee die Konföderierten, und die Nordstaatler führte nicht Martin sondern George G. Meade. Die echte Schlacht von Gettysburg fand vom ersten bis dritten Juli 1863 statt und ist sehr gut dokumentiert. Die Truppenverbände und ihr Aufmarsch sowie die Kampfstärken sind genauestens bekannt. Es sind auch die Lagebeurteilungen und Befehle der Generäle überliefert. Aus heutiger Sicht gab es damals folgenreiche Fehlentscheidungen.

Gewonnen haben damals die Nordstaatler. Für die Spielstrategen von heute ist die entscheidende Frage: Was wäre, wenn die Generäle andere Entscheidungen getroffen hätten?

Das Spiel findet auf einer Miniaturlandschaft statt, die den Gegebenheiten des originalen Schlachtfeldes entsprechen soll und nachgebaut ist. Da gibt es die halb fertig gebaute Bahnlinie, strategisch wichtige Hügel, kleine Gehöfte und natürlich das Städtchen Gettysburg.

„Das Erforschen der historischen Hintergründe gehört für uns zur Vorbereitung des Spiels und trägt viel zum Reiz des Ganzen bei\", erklärt Benjamin Weber. Der 30-jährige Ludwigshafener hat ebenso wie sein Spielgegner Martin viele Bücher gewälzt und weiß jetzt nicht nur über Militärwesen und Strategien des amerikanischen Bürgerkrieges Bescheid, sondern auch über die politischen und ökonomischen Hintergründe.

Mit diesen Kenntnissen basteln die Spieler dann ihre Spielfiguren - Miniaturen, die Infanterie, Artillerie und Kavallerie darstellen.

Es wird nicht jeder einzelne Soldat aufs Spielfeld gebracht, eine Spielfigur steht zum Beispiel für eine Infanterieeinheit von 200 Mann. Die winzigen Figuren sind akribisch genau in den Farben der Originale bemalt. Das Basteln und Bemalen gehört für die Strategiespieler ebenfalls zum Spaß. „Es gibt Viele, die über den Modellbau zum Spielen kommen, und es gibt auch Leute, die solche Figuren sammeln\", erklärt Martin. Der 51-Jährige ist Mitarbeiter des Spieletreffs und selbst leidenschaftlicher Strategiespieler.

Zu Beginn der Schlacht um Gettysburg steht der Aufmarsch der Truppen im Mittelpunkt. Die Bewegungen werden maßstabsgerecht ausgeführt. Mit dem Maßband wird abgemessen. Ob die Truppen ausgeruht und motiviert oder erschöpft und demoralisiert sind, spielt für Beweglichkeit und Kampfkraft ebenso eine Rolle wie das Gelände. Etwa 30 Prozent Glück und 70 Prozent Strategie, so schätzt Martin das Verhältnis der Erfolg bestimmenden Faktoren ein.

Martin und Weber verhalten sich beim Spiel wie echte Generäle: Sie legen ihre Strategie fest und geben Offizieren bestimmte taktische Ziele vor. Entsprechend haben Martin und Weber Mitspieler, die die Pläne der Oberbefehlshaber ausführen. Ähnlich wie in der echten Schlacht kann es hierbei zu Missverständnissen in der Befehlskette oder Fehleinschätzungen der Lage durch die Offiziere vor Ort kommen.

Ausgehend von der historisch belegten Verteilung der Kräfte kann sich das Spiel dann ganz anders als die historische Schlacht entwickeln.

Die Befürchtung, dass Kriegsspiele Rechtsradikale anlocken könnten, hat die Erfahrung von Spieletreff-Betreiber Norbert Löffler widerlegt. „Die Spieler sind Leute mit Grips und mit historischem Interesse, die Spaß an strategischen Problemen haben\", erklärt Löffler. Und Noël Martin lenkt den Blick auf das Verbindende dieses Spiels: „Ich bin Franzose und spiele hier mit Deutschen eine amerikanische Schlacht, das ist wirklich international!\"

KELLERS

Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Speyerer Rundschau
Ausgabe: Nr.120
Datum: Donnerstag, den 27. Mai 2010
Titel: Gettysburg bericht.\"PRESSE\"
Beitrag von: drpuppenfleisch am 27. Mai 2010 - 18:51:37
Schöner Bericht, ich gratuliere!!  :applaus:

Zitat von: \'Cpt Alatriste\',index.php?page=Thread&postID=61228#post61228
Und das sagt die Presse:
Etwa 30 Prozent Glück und 70 Prozent Strategie, so schätzt Martin das Verhältnis der Erfolg bestimmenden Faktoren ein.

... aber Fire&Fury war das dann wohl nicht  sm_party_joint
Titel: Gettysburg bericht.\"PRESSE\"
Beitrag von: Cpt Alatriste am 27. Mai 2010 - 20:41:31
Oh Doch!!!

Manoevrieren, mein Herrn, manoevrieren...... :D
Titel: Gettysburg bericht.\"PRESSE\"
Beitrag von: Sorandir am 27. Mai 2010 - 20:51:41
Super, dass ihr es in die Zeitung geschafft habt. Und der Bericht ist auch schön sachlich und informativ, well done. 8)
Titel: Gettysburg bericht.\"PRESSE\"
Beitrag von: Razgor am 27. Mai 2010 - 23:04:03
Habt ihr den Bericht selber geschrieben und dann bei der Zeitung eingereicht ?
Titel: Gettysburg bericht.\"PRESSE\"
Beitrag von: Aenar am 28. Mai 2010 - 07:07:42
Ist doch egal, solange unser Hobby mal ein bischen Aufmerksamkeit bekommt sm_party_popcorn .
Titel: Gettysburg bericht.\"PRESSE\"
Beitrag von: Cpt Alatriste am 29. Mai 2010 - 18:36:42
Einer reporter war 1 stunde bei uns und hat sich reichlich informiert...