Sweetwater Forum
Kaserne => Geländebau => Thema gestartet von: Donner am 19. November 2010 - 12:22:41
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Für den Bau einer Stadtmauer trage ich gerade Berichte, Bilder und Zeichnungen zusammen. In einem Brief werden sogennante \"Strichwehrinen\" genannt. Im Bild http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d4/Schilling_murten.jpg kann man unten links einen grossen Bretterverschlag sehen. Eigentlich fällt mir sonst nichts anderes dazu ein und auch das Internet weiss nichts dazu. Weiss jemand mehr dazu?
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Ich denke, das meint Streichwehren. Die verlinkte Abbildung zeigt diese Bastionen, die hier an anfälligen Teilen der Stadtmauer (Torhaus im Vordergrund) - oder bereits zerstörten (rechts sind bereits Türme eingestürzt) - errichtet worden sind. Das waren schnell gezimmerte Verhaue, von denen aus man Sturmangriffe abwehren konnte - eben zur Abwehr von Handstreichen gedacht waren.
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Das Ding über der Kanone ist einfach eine Schutzwand zwischen 2 Schanzkörben, im Englischen ein Mantlet.
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Im Netz kann man den Begriff für den Wasserbau finden und für den Festungsbau. Beim Festungsbau dienen Streichwehren (nach Einführung der Feuerwaffen) offenbar zum \"Bestreichen\" des Gegners mit Artillerie und Kleinfeuer, siehe Festung Königstein. Gerade an gefährdeten Stellen (Torhaus etc.).
Sind aber fest gebaute Anlagen also nicht mit den Adhoc-Bauten aus Bohlen vergleichbar.
In Rees in Norddeutschland wird eine solche Streichwehr auch als Teil einer Stadtmauer beschrieben.
Gibt es also 3 Bedeutungen?
-Wassertechnik
-Handstreichwehr
-Ari-Stellung
DV... :)
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@DV: Ich würde nur Wasser- und Festungsbau unterscheiden.
In der Wassertechnik meint der Begriff ein (das!) Wehr, das fast parallel zur Fließrichtung angelegt ist. Bildlich gesprochen streicht das Wasser über das Wehr, anstatt im rechten Winkel darüber zu fallen oder zu stürzen.
Nach aller Erfahrung meint dagegen die (!) Streichwehr die Abwehr der vorangestellten Sache, nämlich des \"Streichs\" als Kampf im Nahbereich. Da ist\'s prinzipiell egal, ob auch noch geschossen wurde. Die gemauerten Anlagen dürften sich dabei aus dem improvisierten Verschlag entwickelt haben. Wohl weil man irgendwann damit rechnen konnte, dass Belagerer Artillerie auffahren würden, um empfindliche Stellen der Befestigung (Torhäuser, Verbindungsmauern) zu beharken.
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Klingt sinnvoll... sm_party_prost1
Dann zeiehe ich mein laienhaftes \"Bestreichen\" zurück... :)
DV
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sm_party_prost1
Meine Ausführungen sind nicht weniger \"laienhafte\" Analogieschlüsse. Ich warte nur drauf, von einem echten Fachmenschen abgewatscht zu werden. :wacko:
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Bestreichen steht allerdings eher für Beschuß in Vebindung mit Schußfeldern.
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Das hier (http://www.google.de/imgres?imgurl=http://media.live2.tipsbytrips.de/img/users/823/480x424/b21ea1fc8a7ae6652f7193e1771e3487.jpg&imgrefurl=http://www.tripsbytips.de/bild/herbertstrasse-20359-hamburg/10158580/&usg=__B0iEcdmG6TKbVtgQhZR8hDG2SJY=&h=360&w=480&sz=62&hl=de&start=5&zoom=1&itbs=1&tbnid=_lQCDVqd3l15mM:&tbnh=97&tbnw=129&prev=/images%3Fq%3Dherbertstra%25C3%259Fe%2Bhamburg%26hl%3Dde%26gbv%3D2%26tbs%3Disch:1) ist Hamburgs bekanntestes Strichwehr.
Sorry...
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Lol!!! Das hab ich auch gesehen, als ich mal Deutschland bzw. Hamburg besucht habe.
@Poli
Ich bitte um Entschuldigung. Ich hätte \"unten in der Mitte\" sagen sollen. Ich spreche vom immmprovisierten Verhau.
@all
Ok, vielen Dank. Dann ist wohl tatsächlich der Verhau gemeint. Es geht übrigens um die Belagerung von Murten. Nachdem die \"Muren uff das sorglichste nidergschossen sint\" hat die Besatzung Tag und Nacht solche Verteidungen errichtet. Es wurden aber offenbar schon vor der Belagerung profilaktisch solche Anlagen errichtet, wie es Antipater beschrieben hat. (schwache Stellen) Im Zusammenhang mit den Strichwehren standen auch die Geschütze der Verteidiger, welche an selbigen postiert wurden und auf die Laufgräben der Burgunder schossen. Zuerst dachte ich, dass Strichwehrin tatsächlich Strich im Sinne von Bohlen oder Mauern mit horizontalen Schiessscharten meint.