Sweetwater Forum
Der Pub => An der Bar => Thema gestartet von: KingKobra am 25. November 2011 - 09:50:04
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Ein vor Jahren von mir aufgestelltes Wargamer-Axiom zur Werktätigkeit besagt:
\"Mein Beruf muss mir so viel Geld einbringen, dass ich jederzeit in der Lage bin, mir die Figuren und das Zubehör kaufen zu können, die ich haben will. Dafür darf der Job höchstens so viel Zeit in Anspruch nehmen, dass mir noch genügend Freizeit bleibt, um diese Figuren alle zu bemalen und zu bespielen.\"
Als öffentlich-rechtlicher Nachrichtenredakteur im Schichtdienst habe ich in beiderlei Hinsicht versagt und frage mich nun: Was hätte ich werden sollen? Auch und besonders im Hinblick auf unsere jüngeren Forumsmitglieder, die eventuell noch vor der Berufswahl stehen.
Ein paar Beispiele:
Bauhandwerk:
+ praktisch unbegrenzter Zugriff auf Geländebaumaterialien
- Einkommen durch Unterlaufen des Mindestlohns;
- harte körperliche Arbeit, die die Muskeln für die Filigranarbeit am Malisch falsch trainiert.
- Oftmals früher Dienstbeginn
Hartz IV/ALG 2
+ Zeit, um den Zinnberg abzutragen
- quasi keine finanziellen Möglichkeiten, neues Blei anzuhäufen
Studium
- seit der Bologna-Reform durch Bachelor-Studiengänge quasi keine Zeit mehr, um anständige Armeen
- Studiengebühren in einigen Bundesländern und urbaner Lifestyle an gebührenfreien Standorten fressen das Budget auf
+ nach abgebrochenem Bachelor (BWL) oder absolviertem Master-Studiengang (alle anderen) teilweise extreme Verdienstmöglichkeiten
Eine Hochschulausbildung scheint also das Mittel der Wahl zu sein. Doch zu welchem Studium ist dem jungen Wargamer zu raten und bietet neben guten Verdienstmöglichkeiten die Aussicht auf einen 10-to-four-job?
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Ich habe vor dem Studium jahrelang als Zahntechniker gearbeitet und denke, dass das der ideale Job für Wargamer wäre ;)
Im Grunde ist man den lieben langen Tag damit beschäftigt in filigraner kleinstarbeit Modelle herzustellen oder (Keramik-)Farben aufzuschichten, was sich wohl zwangsläufig in besseren Bastel- und Malfertigkeiten niederschlagen wird. Dann kommt noch dazu,dass man tatsächlich alles an Materialien zur Hand hat, was man so braucht..von Silikon zu Gips zu Kunststoffen usw und sofort. Kann man auch der Freundin ab und an ne kleine Figur kneten (keinen Panzer...Bärchen oder so, was Frauen halt so gefällt :whistling: ) oder Miniaturen duplizieren oder oder oder. Wer den Mal- und Bastelteil des Hobbies liebt, für den wäre das denke ich wirklich eine großartige Arbeit. Nachteile: Bezahlung ist leider nicht immer der Renner, ausser man ist auf die Meisterschule gegangen, und der Einzug von CAD-CAM Techonologie. Aja, und man sollte nicht empfindlich auf Chemikalien, Gips- und Metallstaub reagieren (daran ists bei mir letztendlich als dauerhafte Arbeit gescheitert).
Hartz IV/ALG 2
+ Zeit, um den Zinnberg abzutragen
- quasi keine finanziellen Möglichkeiten, neues Blei anzuhäufen
Als Student habe ich auch nicht mehr Geld zur Verfügung als ein durchschnittlicher HartIV Empfänger, das schützt einen wenigstens (meistens :sm_pirate_ugly: ) vor übertriebenen Riesenbestellungen.
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Als Selbstständiger in der Dentalbranche stimmt das Geld inzwischen, leider fehlt jetzt die Zeit.
Während des Studiums war das ziemlich genau andersrum.
Beides irgendwie blöd 8|
Ansonsten hat J.S. natürlich recht: Gibs, Kunststoffe, Abformmaterial, Fräsen, Bohrer, etc ist alles vorhanden und somit gewinnen die Dentisten das Rennen um den Wargamer-/Bastlerberuf No. Uno :thumbsup:
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- seit der Bologna-Reform durch Bachelor-Studiengänge quasi keine Zeit mehr, um anständige Armeen
Kommt auf den Studiengang an ;)
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Oooch, das ist der Zyklus des Lebens.
23 Jahre rund-um-die-Uhr gearbeitet hat mir Berge von ungebauten Bausätzen verschafft.
Dann 3/4 Jahr Arbeitslosigkeit konnte diesen Berg zumindest etwas reduzieren (obwohl ich noch über 500 Bewerbungen geschrieben und 3 Vorstellungsgespräche hatte).
Jetzt habe ich wieder für 1 Jahr Arbeit und prompt sind die Halden wieder in aufseheneregende Höhen geschnellt.
Doch keine Angst: Ab dem nächsten Jahr habe ich wieder viiiiiieeeeel Freizeit (abgesehen von den obligatorischen Bittgängen zum Amt und den zu erwartenden Tausenden von Bewerbungen).
Geht es mir gut, geht es dem Hobby schlecht - geht es mir schlecht, geht es dem Hobby gut.... welches Icon nehmen ich jetzt? :D oder :crygirl: ???
Gruss
Frank
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Zitat
- seit der Bologna-Reform durch Bachelor-Studiengänge quasi keine Zeit mehr, um anständige Armeen
Kommt auf den Studiengang an ;)
hau raus !! :m_pirate_shock:
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Zitat
- seit der Bologna-Reform durch Bachelor-Studiengänge quasi keine Zeit mehr, um anständige Armeen
Kommt auf den Studiengang an ;)
hau raus !! :m_pirate_shock:
Aber echt! Meiner war\'s definitiv nicht! :wissenschaftler:
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Zitat von »WCT« (http://index.php?page=Thread&postID=99227#post99227)
(http://wcf/icon/quoteS.png)
Zitat von »Thomas Kluchert« (http://index.php?page=Thread&postID=98746#post98746)
Zitat
- seit der Bologna-Reform durch Bachelor-Studiengänge quasi keine Zeit mehr, um anständige Armeen
Kommt auf den Studiengang an ;)
hau raus !! :m_pirate_shock:
(http://wcf/icon/quoteS.png)Aber echt! Meiner war\'s definitiv nicht! :wissenschaftler:
Geschichte und Politikwissenschaft, Soziologie geht auch noch. Sowas eben. Ziemlich entspannt, zumindest hier. Man sollte halt danach kein Geld verdienen wollen...:S
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Ich hab ja noch Magister gemacht, war also alles noch im grünen Bereich. Aber dann war eben kein Geld da fürs Hobby... nun gut, das hat sich auch danach nicht geändert. Philosophie, Geschichte und Präh. Archäologie war bisher nicht der Gewinner auf dem Arbeitsmarkt.
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Mir gefällt die Zahntechniker-Berufswahl, vor allem wie bereits geschrieben wegen den filigranen Arbeiten und den verfügbaren Materialien, den Verdienst hierbei kenne ich jedoch nicht, ebenso nicht die Sicherheit den Job zu behalten.
Was ich aber aus eigener Erfahrung leider sagen kann, liegt aber vielleicht mehr an der Generation \"befristet\" oder dem Beruf selbst, ist im Bereich Informationstechnik. Die Erfahrungen können aber bei etwas \"älteren\" hier im Forum abweichen. Ich gehe jetzt von Jüngeren wie mich aus welche nicht schon Jahrzehnte im Berufsleben stecken.
Meine Erfahrungen hierbei sind:
- 2 Jahre lang Geld verdienen, Vertrag ausgelaufen aber immerhin Geld für\'s Hobby verdient....
- ein halbes bis dreiviertel Jahr nichts neues finden.... also Figuren bemalen und Projekte verwirklichen...
- Wieder 2 Jahre Geld verdienen... bis Vertragsende ohne Übernahme....
- also wieder unbestimmte Zeit (halbes Jahr) Modelle bemalen etc...
- Wieder 2 Jahre, schlechte Wirtschaftslage...keine Weiterbeschäftigung
- usw. usw...
Kann sein das dieses Muster aber auch bei mir in der Region Branchenübergreifend ist, theoretisch hat man immer für längere Zeit notgedrungen die Möglichkeit liegen gebliebenes zu erledigen, unter anderem Figuren bemalen etc.
Fazit:
Gegen Ende ist es aber nicht schön da man nicht weiß wo das hinführen soll und wie lang irgendwann der Lebenslauf sein wird, auch wenn die Figurensammlung immer mal sprunghaft ansteigt und das eine oder andere fertig wird. :whistling:
Grüße
Maik
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Bin als Informatiker eigentlich zufrieden; das Basteln + Malen ist eine willkommene Abwechslung zum tristen Büroalltag :D
Als ich noch haus- und kinderlos war hatte ich auch mehr Zeit sm_party_trink