Einheitliche Pferdefarben waren mangels entsprechendem Angebot auf den Feldzügen natürlich kaum zu realisieren. Grundsätzlich bevorzugten die schweren Regimenter eher dunkle Pferde, die leichten eher den Rest. Manche Regimenter versuchten, einheitliche Pferdefarben zu erreichen. Wahrscheinlich funktionierte das aber auch nur in Friedenszeiten wirklich gut. Insgesamt hatten nur ganz wenige Regimenter, meist die schweren Garden, überhaupt komplett Rappen. Der A troop RHA war als \"Chestnut troop\" bekannt wegen seiner wohl einheitlichen Pferdefarbe.
In übrigen Europa hatte die französische Armee wohl Vorschriften, welche Kompanien/Eskadronen welche Farbe idealerweise haben sollen, auch für die zusammengehörenden Geschütz- und Munitionswagengespanne sollten dieselben Farben genommen werden, um sie besser einander zuordnen zu können. Russland hatte angeblich für fast alle Regimenter jeweils einheitliche Farben, was ich mir kaum in der Praxis vorstellen kann. Nur für die Chevaliergarde ist eine eskadronsweise unterschiedliche Farbe bekannt. In der österreichischen Arme sollten die jeweils dunkleren Pferde im 1. Glied stehen, die übrigen im 2. Vielleicht haben die Briten das auch so gemacht, schließlich hatten sie in den 1790er Jahren häufiger Kontakt zur österreichischen Armee. Es ist z.B. auch kein Zufall, dass der Pallasch für die schwere britische Kavallerie 1796 einem österreichischen nachempfunden wurde.
Das sind jetzt zwar Informationen zu ganz anderen Armeen, aber gewisse Trends kann man schon feststellen. Generell sind Pferde Herdentiere und da hilft eine relativ einheitliche Farbe den Zusammenhalt zu festigen. Sowas hat man durchaus gezielt genutzt. Ebenso spielte die einschüchternde Wirkung dunkler Pferde eine Rolle.
Grüße
Davout