Ja, ich kann deine Position auch gut verstehen und damit leben. Im Großen und Ganzen geht es in so einem Forum ja auch um die Dinge, die du hier haben willst.
Wenn sich eine ethische oder politische Frage aus einem Sachthema ergibt, frage ich mich, ob dann nicht ein anderer Thread dafür aufgemacht werden könnte. Wen es stört bzw. nicht interessiert, der könnte dann einfach nicht mitlesen.
Hervorhebung von mir.
Denn da geht es schon los.
Das berühmte Zimmer des Captain Blackbeard, dass seine Frau nicht betreten darf.
Oder anders gesagt: Denke jetzt nicht an rosa Elefanten.
Ein ausgelagerter Thread hat seinen Reiz auch für die Leute, die du sanft "aussperren" willst.
Dass ich z.B. den Thread um Brother Vinnie nicht anklicke, ist meine Sache.Aber was glaubst du wie das funktioniert, wenn du ethische oder politische Fragen diskutieren willst?
Aus Erfahrung kann ich dir sagen: Gar nicht.
Das Ei ist gelegt und jeder will mit daran rumbrüten
"Das Andere geräte gerne mal außer Kontrolle und unter die Gürtellinie des guten Geschmacks und Anstands." Da ist eben der Anstand und das Einhalten von Diskussionsregeln (z.B. frei nach Habermas) gefragt: Menschen nicht persönlich angreifen, Respekt zeigen und letztlich auch andere Meinung zulassen.
Entschuldige, wenn ich das jetzt so hart sage, aber du verlangst ziemlich viel
Hier mag das ja vielleicht noch funktionieren. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass das hier klappen würde.
Aber willst du die Verantwortung übernehmen, wenn man beginnt sich hier auf verbale Weise gegenseitig in die Testikel zu treten? Vielleicht sogar auf rechtlich bedenkliche Weise?
Ich kann die Forenbetreiber da gut verstehen und sehe da keinen Maulkorb.
Den würde ich dann ja auch meinen Mitspielern (bisher keine Frauen dabei) an "meinen" Tischen verpassen.
D.J.Chaplin, der kleine (dicke) Diktator
Der Aspekt, dass Internet einer anderen Dynamik folgt als die Diskussion face-to-face/mit Freunden oder real Bekannten ist schon ein wichtiger Aspekt... Man sieht es ja überall im Netz, unter jedem Video zum 2. Weltkrieg bei youtube... schlimm. Aber eigentlich ist insgesamt die Diskussionskultur im Sweetwater ja sehr gut.
Das Eine ist mit ein Grund, warum ich keine WW II Spiele spiele, das Andere ein Grund, warum ich so gerne hier bin.
In einem anderen Forum wurde ich schon mehr oder minder unverblümt in meinem eigenen Thread als reaktkionärer, alter, weißer Mann bezeichnet, weil ich es wagte zu fragen, wass die "Young digitals" denn lebenswichtiges produzieren würden, zum Beispiel Nahrung oder Kleidung. Und das Ganze kam nur aus der Erwähnung heraus, dass ich englischsprachige Regeln weniger gern lese, weil eben nicht meine Stärke.
Das ging mit einem Teilnehmer vom Hölzchen auf's Stöckchen, bis ich letztendlich die Reissleine zog und ihn bat, den Thread zu verlassen.
Dieser Teilnehmer macht das übrigens sehr gerne, sieht überall Nazis und böse, alte weiße Männer und wurde dafür schon verwarnt.
Muss man hier bitte gar nicht erst einreißen lassen, finde ich
Mir scheint es, dass es teilweise Leute gibt, die eine richtige Abneigung gegenüber Konflikten bzw. dem Austausch unterschiedlicher Ansichten haben. Denen würde ich zu mehr Mut, es auszuhalten bzw. zum nicht Mitlesen bei bestimmten Themen raten.
Puuuuuh ... wie schon gesagt, deine Messlatte an andere Menschen liegt verdammt hoch.
Und mir ist ehrlich gesagt trotz der guten Stimmung hier im Forum die Gefahr einfach zu hoch, dass die gerissen wird und ich einen virtuellen Ort verliere, an dem ich mich sehr gerne mit anderen austausche.
An sich gefällt mir das Forum ja auch, wie es ist. Es ist nur komisch zu wissen, dass man einen Maulkorb bzgl. bestimmter Themen trägt.
Wo beginnt der Maulkorb und wo die Kompromisse / Regeln guten Miteinanders?
Muss denn alles überall ausdiskutiert werden? Gibt es dafür keine eigenen Räume, Orte und Gelegenheiten?
Muss alles politisiert und ethisiert werden?
Insgesamt ist meine Position das Kriegsspiele als Spiel neutral sind, weil eben Spiel. Die Beschäftigung mit historischen Themen lädt aber auch zum Nachdenken über Moral und die Schrecken des Krieges ein. Spart man das aus, könnte man Raum lassen, Krieg zu verherrlichen oder abzufeiern.
In fiktiven Welten sehe ich das etwas anders, da war mein realer Opa nicht beteiligt, wie beim 2. Weltkrieg. Aber auch da finde ich 40k in vielem bedrückend und kann nicht beliebig tief in diesen düsteren Kosmos einsteigen. Oberflächlich Orks spielen geht gerade noch (und dabei die ganzen Faschisten wegmoschen, egal ob Tau oder Imperium
Ich sehe es das anders.
Nur weil ein Genozid fiktiv ist, ist er (nach deinen Diskussionswünschen) also ethisch nicht weniger fragwürdig?
Eher sogar noch mehr, finde ich, weil hier reales Leiden unter dem Deckmantel des Spiels verniedlicht wird.
Warum fragt da keiner nach Moral?
Nur weil es fiktiv ist?
Warum werden dann Romane überall auf der Welt indiziert oder aus Bibliotheken verbannt, weil sie "fiktiv" so manches Grauen beschreiben, dass real denkbar oder sogar schon auf andere Weise geschehen ist?
By the way ... siehst du jetzt, was das für ein Fass ist, dass du da aufmachst?
Wir können etliche Seiten lang über Ethik, fiktive Spiele und historische Spiele schwadronieren und nie auf einen Punkt kommen. Ich bin dabei ein ruhiger Vertreter, der gerne philosphiert und so etwas ausdiskutiert, selbst wenn man nie auf einen Nenner kommt. Ich nehme mir dann auch Zeit für die Antworten.
Aber was, wenn du an den Falschen gerätst?
Oder das Ganze hier implodiert und am Ende die Forenbetreiber wegen der neuen Durchgriffshaftung im Internet angegangen werden?
Ich bin froh, dass es das hier nicht gibt, denn das andere Forum hätte ich für einen einzigen Vorfall in dieser Richtung beinahe verlassen.
Politik und Ethik sollten in einem virtuellen Hobbyraum kein Grund für Diskussionen sein, weil das zu einer unüberschaubaren Anzahl an Konsequenzen führen kann.