Das liegt daran, dass unsere Eichen regelmĂ€Ăig zurĂŒckgeschnitten werden. In aller Regel wird dabei ĂŒbertrieben, um dies möglichst selten tun zu mĂŒssen und UnfĂ€lle zu vermeiden. Ich habe irgendwo ein vorher-nachher Bild. Vorher war die Eiche noch ausladender als die von Dareios, sie war etwa 25-30 Jahre nicht gestutzt worden und die schönste Eiche weit und breit. Dann wurde sie \"gebĂ€ndigt\" und ist jetzt eher ein Skinhead als ein Baum. Normalerweise werden freistehende BĂ€ume etwa alle 5 - 10 Jahre gestutzt, wĂ€hrend BĂ€ume im Wald nicht frei wachsen können. StĂ€dte und Gemeinden, sowie die Kirche sind da ziemlich rigoros, was auch auf Privatleute abfĂ€rbt. Im Nachbarort wurde vor ein paar Jahren jemand auf dem Kirchhof von einem Ast erschlagen. Unnötig zu sagen, dass das das eigentlich schon zu weite zĂŒckschneiden noch beförderte. Ich mĂŒsste auch ein Foto des Randes eines Eichenwalds haben. Neben dem SchĂŒtzenplatz und dem Sportplatz musste er aus SicherheitsgrĂŒnden und damit recht rigoros gestutzt werden. Ich wollte den Unterschied festhalten. Ich suche mal danach und stelle die Bilder hier herein, wenn Dareios nichts dagegen hat. Vielleicht gibt das ja eine Vorlage fĂŒr weitere BĂ€ume.
In anderen Zeiten war das anders. Das Vieh wurde in lockeren WĂ€ldern an den RĂ€ndern der Gemarkungen geweidet, wodurch der Baumbestand dort so locker war, dass die BĂ€ume oft Platz hĂ€tten, sich zu entfalten. Und das herabfallenden Holz war wichtig als Feuerholz. Es war genau festgelegt, wer es nutzen durfte. Wurden einmal BĂ€ume gefĂ€llt, waren auch dafĂŒr die berechtigten festgelegt. Bauholz wuchs allerdings bei den Höfen. Wenn ein Haus errichtet wurde, wurden die BĂ€ume fĂŒr einen Neubau gepflanzt. Noch heute gibt es um Kirchen herum oft Ringe aus BĂ€umen, hier vorwiegend Linden, die darauf zurĂŒckgehen, dass sie Holz oder Geld fĂŒr eine Renovierung liefern sollen. Ein Nebeneffekt war, dass einzelne Höfe fĂŒr fremdes Kriegsvolk getarnt waren.
WĂ€lder zur Holznutzung wurden seit dem Hochmittelalter speziell dafĂŒr angepflanzt. GröĂere Waldgebiete, die der Jagd dienten konnten noch natĂŒrlich gewachsen sein. Beispiele wĂ€ren die Senne und der Rheinhardswald. (Wobei es in der Senne auch Heide gab.) Die Höhen der Mittelgebirge wurden eher zur Weide fĂŒr Rinder genutzt. Ein Teil des Teutoburger Waldes heiĂt Winfeld, was eine Bezeichnung fĂŒr solche \'Tieflandalmen\' ist.
Vielleicht mache ich mal einen Thread auf, um mal das Aussehen der Landschaft vom Mittelalter bis in die erste HĂ€lfte des 19. Jahrhunderts darzustellen. Wie man sieht, hat dass ja auch Einfluss auf die Gestalt der BĂ€ume.