Hallo,
es ist schön zu lesen, dass sich mehr Leute mit dem Thema der deutschen Revolution von 1919 beschäftigen.
Erst mal einen schnellen Ãœberblick zu den Fahrzeugen (ich kann bestimmt bei Interesse auch Informationen/Bilder zu bestimmten Panzern/Panzerwagen beisteuern:
Nachdem 1918 Deutschland kapitulierte zogen sich viele der an der Front eingesetzten Truppenverbände ins Heimatland zurück. Dort geben sie ihre Ausrüstung in den Kasernen ab und gingen nach Hause. Mit den Fahrzeugen war es teils dieselbe Geschichte.
Zu den „bestätigten“ gepanzerten Verbänden gehörten (neben Zahlreichen deutschen und erbeuteten Radfahrzeugen) auch folgende Panzervarianten:
A7V (Name: Imperator)
Das Fahrzeugzeug hatte einen Bundfarbenanstrich mit schwarzen Trennlinien (höchstwahrscheinlich aus 4 -5 verschiedenen Farben). Der Panzer wies keine eisernen Kreuze auf. Somit ist anzunehmen, dass diese Bemalung erst nach der Kapitulation erfolgte. Einzige Markierungen waren die bekannten „KoKampf“- Felder an den Seiten des Panzers sowie große Totenköpfe an wahrscheinlich allen Seiten.
Der Panzer war einem Freikorp angegliedert (nicht der offiziellen Armee) und es wird angenommen, dass er an keinen Kampfhandlungen teilnahm.
A7V (Hedi Variante)
Es gab 2 Panzerfahrzeuge, die aus zwei Prototypen für „Funkpanzer“ erstellt wurden. Diese A7V Variante war für die Westfront vorgesehen. Der Panzer hatte die Grundform des A7Vs, jedoch an allen 4 Ecken einen kasemattenartig eingefassten Turm. In 2 Türmen waren Maschinengewehre untergebracht, in den Anderen beiden wahrscheinlich Signalscheinwerfer.
Die Panzer waren zum Friedensschluss noch im Bau, wurden dann behelfsmäßig zu reinen Panzerwagen umgebaut. Wahrscheinlich war die Dachkonstruktion identisch zur A7V-Kamppanzervairante. Da dieser Aufbau noch nicht fertig war wurden für den Fahrer und Kommandanten zwei kleine Kuppeln in das Dach eingebaut, in denen die beiden Männer saßen (bei einem Einsatz im Gelände hätten sich die Männer in den beengten Stahlaufbauten durch das Ruckeln und Wackeln des Fahrzeugs wahrscheinlich die Köpfe eingeschlagen).
Die Bemalung der Fahrzeuge war entweder Feldgrau oder Grau. An den Seiten waren jeweils Totenköpfe angebracht und ein Fahrzeug trug den Namen „Hedi“ während das Zweite eine „54“ auf der Frontseite aufgebracht hatte.
Mark A „Whippet“
Dieser Panzer wurde zu Ende des Krieges erbeutet und eine Zeit lang als Testfahrzeug eingesetzt. Man nimmt an, dass dies der einzige Panzer dieser Art war, den die deutschen intakt erbeuteten.
Der Panzer hatte 1919 mit Totenköpfe übermalte eiserne Kreuze und eine weiße „53“ of der Frontseite aufgetragen. An der Bemalung scheiden sich immer noch die Geister: Mal sieht es auf den existierenden Bildern nach einem Bundfarbenanstrich (ohne Trennlinien) aus, mal sieht das Fahrzeug einfarbig aus. Ich persönlich vermute, dass der Panzer einfarbig gestrichen war. Geht man von aus, dass das Fahrzeug noch seinen Anstrich von 1918 hatte (mit den Eisernen Kreuzen), wird wahrscheinlich ein Grünton oder Grauton (Feldgrau) benutzt worden sein.
Marl IV
Wie viele Mark IV bei den Freikorps eingesetzt wurden ist scheinbar nicht bekannt. Man kann aber von ausgehen, dass es sich nur um eine Hand voll an Fahrzeugen gehandelt haben muss. Auch hier gibt es verschiedene Versionen der Bemalung:
Es gibt Fahrzeuge mit eisernen Kreuzen und Totenköpfen oder nur mit Totenköpfen. Der Tarnanstrich variierte von einem Buntfarbenanstrich mit schwarzen Trennlinien zu einer Tarnung ohne diese. Auch die Anzahl der Farbtöne konnte scheinbar unterschiedlich sein. Man geht von einem 3 und einem 4 Farben Bundanstrich aus.
Definition von Feldgrau:
Es gibt keine einheitliche Festlegung des Farbtons „Feldgrau“ zur Zeit des ersten Weltkriegs! Zu dieser Zeit gab es noch kein RAL-Farnsystem (wurde erst 1927 aufgebaut). D.h. das Feldgrau sowohl ein Grünton oder Grauton sein konnte. Allein bei den Uniformen dieser Zeit sieht man deutlich die verschiedenen Farbtöne, die sich von Hersteller zu Hersteller, wie auch zu Zugehörigkeit der Einheit (z.B. Preußen, Sachsen, Bayern) unterscheiden. Feldgrau war eine reine Auslegungssache dieser Zeit.